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Clinacin 25mg Tabletten


Anlage A


Wortlaut der für die Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics) vorgesehenen Angaben


1. BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS


Clinacin 25 mg Tabletten für Hunde


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 Tablette enthält:

Wirkstoff:

Clindamycin 25 mg (als Clindamycinhydrochlorid)

Sonstige Bestandteile:

Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Tablette

Runde, weiße Tablette mit Bruchrille auf einer Seite.


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Zieltierart(en)


Hunde


4.2 Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart(en)


Zur Behandlung von:

Infizierten Wunden, Abszessen, Maulhöhlen-/Zahninfektionen, die durch Clindamycin-empfindliche Spezies verursacht wurden oder mit diesen assoziiert sind:

Staphylococcus spp.

Streptococcus spp.

Bacteroides spp.

Fusobacterium necrophorum

Clostridium perfringens

Osteomyelitis

Staphylococcus aureus


4.3 Gegenanzeigen


Nicht anwenden bei bekannten Fällen von Überempfindlichkeit gegenüber Clindamycin oder Lincomycin.

Nicht anwenden bei Kaninchen, Hamstern, Meerschweinchen, Chinchillas, Pferden oder Wiederkäuern, da eine Einnahme von Clindamycin bei diesen Tierarten zu schweren Magen-Darm-Störungen führen kann.


4.4 Besondere Warnhinweise <für jede Zieltierart>


Keine


4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:

Während einer anhaltenden Therapie von einem Monat oder länger sollten Leber- und Nierenfunktionstests und Blutkörperchenzählungen durchgeführt werden. Bei Patienten mit schwerer Beeinträchtigung der Nieren- und/oder Leberfunktion in Verbindung mit schweren Stoffwechselstörungen sollte die Verabreichung des Arzneimittels mit Vorsicht erfolgen und die Clindamycintherapie mittels Serumuntersuchung überwacht werden.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:

Hände waschen nach Anwendung des Tierarzneimittels.

Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Lincosamiden (Lincomycin, Clindamycin) sollten den Umgang mit dem Tierarzneimittel vermeiden.


4.6 Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere)


Erbrechen und Durchfall werden gelegentlich beobachtet. Clindamycin verursacht gelegentlich ein übermäßiges Wachstum von nicht empfindlichen Organismen, wie resistenten Clostridien und Hefen. Bei einer Superinfektion sollten je nach klinischer Situation entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden.


4.7 Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode


Obwohl Rattenstudien mit hohen Dosierungen nahe gelegt haben, dass Clindamycin keine teratogene Wirkung hat und die Fortpflanzungsfähigkeit von Hunden und Hündinnen nicht wesentlich beeinträchtigt, wurde die Sicherheit einer Verabreichung während der Trächtigkeit und Laktation oder bei Zuchtrüden bisher nicht nachgewiesen.

Deshalb sollte die Verabreichung von Clinacin Tabletten während der Trächtigkeit und Laktation nur nach strenger Nutzen-/Risiko-Einschätzung durch den Tierarzt erfolgen.


4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen


Für Clindamycin wurden neuromuskulär blockierende Eigenschaften nachgewiesen, die möglicherweise die Wirkung anderer neuromuskulär blockierend wirkender Arzneimittel verstärken können. Die gleichzeitige Verwendung solcher Arzneimittel muss vorsichtig erfolgen. Clindamycin sollte nicht gleichzeitig mit Chloramphenicol oder Makrolidpräparaten verabreicht werden, weil ihr Wirkort ebenfalls die 50-S-Untereinheit ist und es eventuell zu antagonistischen Wirkungen kommen kann. Bei gleichzeitiger Verabreichung von Clindamycin und Aminoglykosidantibiotika (z.B. Gentamicin) lassen sich negative Wechselwirkungen (akutes Nierenversagen) nicht vollständig ausschließen.


4.9 Dosierung und Art der Anwendung


Zum Eingeben


Infizierte Wunden, Abzesse, Maulhöhlen-/Zahninfektionen:

5.5 mg/kg Clindamycin alle 12 Stunden über 7 - 10 Tage (d.h. 1 Tablette pro 4,5 kg Körpergewicht zweimal täglich). Ist innerhalb von 4 Tagen keine Besserung feststellbar, sollte die Empfindlichkeit der pathogenen Keime erneut bestimmt werden.


Zahn- und periodontale Infektionen:

Bei zahnärztlicher/chirurgischer Behandlung aufgrund einer Zahninfektion kann die Behandlung vor der zahnärztlichen/chirurgischen Behandlung begonnen werden.


Osteomyelitis:

11 mg/kg Clindamycin alle 12 Stunden mindestens 4 Wochen (d.h. 2 Tabletten pro 4,5 kg Körpergewicht zweimal täglich). Ist innerhalb von 14 Tagen keine Besserung feststellbar, sollte die Empfindlichkeit der pathogenen Keime erneut bestimmt werden.


Die Behandlung mit Clinacin sollte auf dem Ergebnis von Empfindlichkeitsprüfungen basieren.


4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich


Dosen von 300 mg /kg wurden von Hunden ohne Nebenwirkungen vertragen. Gelegentlich wurden Erbrechen, Appetitlosigkeit, Durchfall, Leukozytose und ein Anstieg von Leberenzymwerten (AST, ALT) beobachtet. In solchen Fällen sollten die Tabletten unverzüglich abgesetzt werden und evtl. eine symptomatische Behandlung der Tiere erfolgen.


4.11 Wartezeit(en)


Nicht zutreffend


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


Pharmakotherapeutische Gruppe: Lincosamide, Antibiotikumzur systemischen Anwendung.

ATCvet Code: QJ01FF01


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Clindamycin ist ein chloriertes Analogon von Lincomycin. Die antibiotische Wirkung von Clindamycin beruht auf der Hemmung der Proteinsynthese. Eine reversible Kopplung an die 50-S-Untereinheit des bakteriellen Ribosoms hemmt u. a. die Translation der tRNA-gebundenen Aminosäuren und verhindert dadurch die Ausdehnung der Peptid-Kette. Aus diesem Grund ist die Wirkungsweise von Clindamycin überwiegend bakteriostatisch.

Für Clindamycin wurde eine In-vitro-Aktivität gegen folgende Mikroorganismen nachgewiesen:

Staphylococcus spp; Streptococcus spp; Bacteroides spp; Fusobacterium spp; Clostridium spp.

Clindamycin und Lincomycin weisen Kreuzresistenz auf, die auch bei Erythromycin und anderen Makrolidantibiotika zu beobachten ist. Eine erworbene Resistenz kann entweder durch Methylierung der Ribosomenbindungsstelle über Chromosomenmutation (bei grampositiven Erregern) oder durch plasmidvermittelte Mechanismen (bei gramnegativen Erregern) auftreten.


5.2 Angaben zur Pharmakokinetik


Clindamycin wird nach oraler Gabe fast vollständig resorbiert. Maximale Se­rumkonzentrationen werden ca. 1 Stunde nach Verabreichung einer Dosis von 10 mg/kg erreicht; Cmax 3,3 µg/ml (nicht nüchtern) - 5,0 µg/ml (nüchtern). Clindamycin durchdringt Gewebe gut und kann sich in einigen Geweben anreichern. Der t½-Wert für Clindamycin beträgt ca. 4 Stunden. Ca. 70% Clindamycin werden in den Faeces und ca. 30% im Urin ausgeschieden.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Verzeichnis der sonstigen Bestandteile


Lactose-Monohydrat

Povidon

Crospovidon

Mikrokristalline Cellulose

Natriumdodecylsulfat

Hochdisperses Siliciumdioxid

Magnesiumstearat


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend


6.3 Dauer der Haltbarkeit


Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis:2 Jahre.


6.4. Besondere Lagerungshinweise


Für dieses Veterinärarzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen vorgeschrieben.


6.5 Art und Beschaffenheit der Primärverpackung


Weiße Polyethylenflaschen mit kindersicherem Polypropylenverschluss mit je 100 Tabletten.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle


Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.


7. ZULASSUNGSINHABER


Chanelle Animal Health Ltd., 7 Rodney Street, Liverpool L19 HZ, UK.


8. ZULASSUNGSNUMMER


400531.00.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ERSTZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


09/11/2001


10. STAND DER INFORMATION



VERBOT DES VERKAUFS, DER ABGABE UND/ODER DER ANWENDUNG


Nicht zutreffend