Cubicin
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EUROPEAN MEDICINES AGENCY
SCIENCE MEDICINES HEALTH
EMA/746020/2015
EMEA/H/C/000637
Zusammenfassung des EPAR für die Öffentlichkeit
Cubicin
Daptomycin
Dies ist eine Zusammenfassung des Europäischen Öffentlichen Beurteilungsberichts (EPAR) für Cubicin. Hierin wird erläutert, wie der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) das Arzneimittel beurteilt hat, um zu seinem befürwortenden Gutachten zur Erteilung der Genehmigung für das Inverkehrbringen und seinen Empfehlungen zu den Anwendungsbedingungen für Cubicin zu gelangen.
Was ist Cubicin?
Cubicin ist ein Pulver zur Herstellung einer Injektions- oder Infusionslösung (Tropfinfusion in eine
Vene). Es enthält den Wirkstoff Daptomycin.
Wofür wird Cubicin angewendet?
Cubicin wird zur Behandlung der folgenden bakteriellen Infektionen angewendet:
• komplizierte Infektionen der Haut oder der Weichteile unter der Haut bei Erwachsenen und bei Kindern zwischen einem und 17 Jahren. Als „kompliziert" wird eine Infektion bezeichnet, wenn sie schwer zu behandeln ist, weil sie auf das tief unter der Haut liegende Gewebe übergegriffen hat, unter Umständen eine Operation erforderlich ist oder der Patient anderweitige Erkrankungen hat, die das Ansprechen auf die Behandlung beeinträchtigen könnten;
• rechtsseitige infektiöse Endokarditis (Infektion der Herzinnenhaut bzw. der Klappen auf der rechten Seite des Herzens) bei Erwachsenen, ausgelöst durch das Bakterium Staphylococcus aureus
(S. aureus). Die Entscheidung über die Behandlung dieser Art von Infektion mit Cubicin sollte auf der Wahrscheinlichkeit beruhen, dass das Arzneimittel gegen die Infektion wirkt, und von Fachleuten getroffen werden;
• durch S. aureus ausgelöste Bakteriämie (Infektion des Blutes) bei Erwachsenen, in Verbindung mit einer der beiden oben genannten Infektionen.
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Die verordnenden Ärzte müssen die offiziellen Richtlinien zur Verwendung von Antibiotika berücksichtigen.
Das Arzneimittel ist nur auf ärztliche Verschreibung erhältlich.
Wie wird Cubicin angewendet?
Bei Erwachsenen wird Cubicin von einem Arzt oder einer Pflegekraft als Infusion über einen Zeitraum von 30 Minuten oder als Injektion über einen Zeitraum von zwei Minuten gegeben. Bei Haut- und Weichteilinfektionen ohne gleichzeitig vorliegende Bakteriämie wird Cubicin in einer Dosis von 4 mg pro Kilogramm Körpergewicht einmal alle 24 Stunden sieben bis 14 Tage lang verabreicht oder so lange, bis die Infektion abgeklungen ist. Bei Endokarditis und einer Haut- oder Weichteilinfektion mit gleichzeitiger Bakteriämie beträgt die Dosis 6 mg/kg alle 24 Stunden.
Bei Kindern im Alter zwischen sieben und 17 Jahren mit komplizierten Haut- und Weichteilinfektionen wird Cubicin als Infusion über einen Zeitraum von 30 Minuten gegeben, während die Infusion bei Kindern zwischen einem und sechs Jahren 60 Minuten dauern sollte. Die Dosis bei Kindern richtet sich nach dem Alter und liegt zwischen 5 mg/kg und 10 mg/kg bei einmaliger Gabe alle 24 Stunden über bis zu 14 Tage.
Die Dauer der Behandlung hängt vom Komplikationsrisiko ab und sollte sich an den offiziellen Empfehlungen orientieren. Cubicin sollte nicht öfter als einmal täglich verabreicht werden. Je nach Art der zu behandelnden Infektion und abhängig davon, ob ein Patient an mehr als einer Infektion leidet, können während der Behandlung mit Cubicin weitere Antibiotika verabreicht werden.
Bei Patienten mit Nierenproblemen sollte Cubicin nur angewendet werden, wenn der Nutzen der Behandlung größer als ihr potenzielles Risiko ist, wobei es dann gegebenenfalls weniger häufig verabreicht werden muss.
Wie wirkt Cubicin?
Der Wirkstoff in Cubicin, Daptomycin, ist ein Antibiotikum, das zur Gruppe der Lipopeptide gehört. Durch Bindung an die Membran, die jede Bakterienzelle umgibt, und durch Störung der wesentlichen Funktionen, die die Zelle am Leben erhalten, kann das Arzneimittel das Wachstum bestimmter Arten von Bakterien stoppen. Eine Liste der Bakterien, gegen die Cubicin wirkt, ist der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels (ebenfalls Bestandteil des EPAR) zu entnehmen.
Wie wurde Cubicin untersucht?
Cubicin als Infusion wurde in zwei großen Studien bei 1 118 Erwachsenen mit komplizierten Haut- und Weichteilinfektionen (vor allem Wundinfektionen und größere Abszesse) sowie in einer Studie bei 246 Erwachsenen mit Bakteriämie aufgrund von S. aureus - darunter 35 Erwachsene, die auch an rechtsseitiger infektiöser Endokarditis litten - untersucht. An einer vierten Hauptstudie nahmen 396 Kinder zwischen einem und 17 Jahren mit komplizierten Haut- und Weichteilinfektionen teil. In allen Studien wurde Cubicin mit Standardbehandlungen dieser Infektionen (anderen Antibiotika wie Vancomycin oder einem der Penicilline Oxacillin, Cloxacillin, Flucloxacillin und Nafcillin) verglichen. In den Studien wurde untersucht, ob die Infektionen abgeheilt waren oder sich gebessert hatten.
Zwei weitere Studien wurden mit insgesamt 40 gesunden Freiwilligen durchgeführt, um nachzuweisen, dass Cubicin-Injektionen ebenso sicher wie die Infusionen sind und ähnliche Konzentrationen von Daptomycin im Blut erzeugen.
Cubicin
Welchen Nutzen hat Cubicin in diesen Studien gezeigt?
Cubicin war genauso wirksam wie die Standardbehandlungen.
In der einen Studie zu Haut- und Weichteilinfektionen bei Erwachsenen betrug die Erfolgsrate von Cubicin sieben bis zwölf Tage nach der letzten Injektion 67 %, in der anderen Studie 85 %. Der Unterschied bei den Ansprechraten zwischen den beiden Studien war auf die unterschiedlichen Arten der behandelten Patienten und Infektionen zurückzuführen.
Die Behandlung von Bakteriämie bei Erwachsenen mit rechtsseitiger infektiöser Endokarditis war bei 42 % der Patienten (8 von 19) unter Cubicin erfolgreich; bei den Patienten, die eine Standardbehandlung erhielten, lag die Erfolgsquote bei 44 % (7 von 16). Die Belege reichten jedoch nicht aus, um die Anwendung von Cubicin zur Behandlung von Bakteriämie bei Patienten zu stützen, die weder an einer rechtsseitigen infektiösen Endokarditis noch an komplizierten Haut- und Weichteilinfektionen litten.
In der Studie mit Kindern war die Behandlung von Haut- und Weichteilinfektionen bei 88 % der Patienten (227 von 257) unter Cubicin erfolgreich; bei den Patienten, die eine Standardbehandlung erhielten, lag die Erfolgsquote bei 86 % (114 von 132).
Welches Risiko ist mit Cubicin verbunden?
Sehr häufige Nebenwirkungen von Cubicin (beobachtet bei 1 bis 10 von 100 Patienten) sind Infektionen durch Pilze (Schimmelpilze und Hefen), Harnwegsinfektion (Infektion der den Urin ausscheidenden Strukturen), Candida-Infektionen (eine Pilzinfektion), Anämie (niedrige Zahl roter Blutkörperchen), Angstzustände, Insomnie (Schlafstörungen), Schwindel, Kopfschmerzen, Hypertonie (Bluthochdruck), Hypotonie (niedriger Blutdruck), gastrointestinale und abdominale Schmerzen (Magenschmerzen), Nausea (Übelkeit), Erbrechen, Verstopfung, Durchfall, Flatulenz (Blähungen), Völlegefühl und aufgetriebener Bauch, Ausschlag, Pruritus (Juckreiz), Schmerzen in den Gliedmaßen (Armen oder Beinen), Reaktionen an der Infusionsstelle, Pyrexie (Fieber), Asthenie (Schwächegefühl), anormale Leberwerte und erhöhte Werte des Enzyms Kreatinphosphokinase (CPK) im Blut (ein Marker für Muskelschädigungen). Zu den schwerwiegenden Nebenwirkungen zählen
Überempfindlichkeitsreaktionen (allergische Reaktion), Eosinophile Pneumonie (Infektion der Lunge), durch das Arzneimittel hervorgerufener Ausschlag mit Eosinophilie und systemischen Symptomen, (DRESS-Syndrom, eine schwere Hautreaktion), Angioödem (rasches Anschwellen des tiefer unter der Haut liegenden Gewebes) und Rhabdomyolyse (Muskelabbau). Die vollständige Auflistung der im Zusammenhang mit Cubicin berichteten Nebenwirkungen ist der Packungsbeilage zu entnehmen.
Vorsicht ist geboten, wenn Cubicin Patienten mit Nierenproblemen gegeben wird; in diesem Fall muss es möglicherweise weniger häufig gegeben werden. Außerdem muss bei allen Patienten zu Beginn der Behandlung und danach regelmäßig der CPK-Spiegel gemessen werden, vor allem, wenn sie bekannte Risikofaktoren für Muskelschädigungen aufweisen. Die vollständige Auflistung der Vorsichtsmaßnahmen und Einschränkungen im Zusammenhang mit Cubicin ist der Packungsbeilage zu entnehmen.
Warum wurde Cubicin zugelassen?
Der CHMP gelangte zu dem Schluss, dass der Nutzen von Cubicin gegenüber den Risiken überwiegt, und empfahl, die Genehmigung für das Inverkehrbringen zu erteilen.
Welche Maßnahmen werden zur Gewährleistung der sicheren und wirksamen Anwendung von Cubicin ergriffen?
Es wurde ein Risikomanagementplan entwickelt, um sicherzustellen, dass Cubicin so sicher wie möglich angewendet wird. Auf der Grundlage dieses Plans wurden Sicherheitsinformationen in die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels und die Packungsbeilage für Cubicin aufgenommen, einschließlich geeigneter Vorsichtsmaßnahmen für Angehörige der Heilberufe und Patienten.
Das Unternehmen, das Cubicin in Verkehr bringt, wird darüber hinaus für alle Ärzte, die Cubicin wahrscheinlich anwenden, eine Dosierungskarte zur Verfügung stellen, um die sichere Anwendung des Arzneimittels zu gewährleisten.
Weitere Informationen über Cubicin
Am 19. Januar 2006 erteilte die Europäische Kommission eine Genehmigung für das Inverkehrbringen von Cubicin in der gesamten Europäischen Union.
Den vollständigen Wortlaut des EPAR für Cubicin finden Sie auf der Website der Agentur: ema.europa.eu/Find medicine/Human medicines/European public assessment reports. Wenn Sie weitere Informationen zur Behandlung mit Cubicin benötigen, lesen Sie bitte die Packungsbeilage (ebenfalls Teil des EPAR) oder wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Diese Zusammenfassung wurde zuletzt im 12-2015 aktualisiert.
Cubicin
EMA/746020/2015
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