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Dexa-Ject 2 Mg/Ml Injektionslösung Für Rinder, Pferde, Schweine, Hunde Und Katzen

Document: 05.06.2014   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)

1. Bezeichnung des Tierarzneimittels:

Dexa-ject 2 mg/ml Injektionslösung für Rinder, Pferde, Schweine, Hunde und Katzen

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung:

1 ml enthält:


Wirkstoff:

Dexamethason 2 mg

(als Dexamethasondihydrogenphosphat-Dinatrium 2,63 mg)


Sonstige Bestandteile:

Benzylalkohol 15 mg


Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1

3. Darreichungsform:

Injektionslösung

Klare, farblose, wässrige Lösung

4. Klinische Angaben:

4.1 Zieltierart(en):

Rind, Pferd, Schwein, Hund und Katze

4.2 Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart(en):

Pferde, Rinder, Schweine, Hunde und Katzen:

Behandlung von entzündlichen oder allergischen Zuständen.


Rinder:

Geburtseinleitung.

Behandlung einer primären Ketose (Acetonämie).


Pferde:

Behandlung von Arthritis, Bursitis oder Tendosynovitis

4.3 Gegenanzeigen:

Außer im Notfall nicht anwenden bei Tieren mit Diabetes mellitus, Niereninsuffizienz, Herzinsuffizienz, Überfunktion der Nebennierenrinde oder Osteoporose.

Nicht anwenden bei Virusinfektionen im virämischen Stadium oder bei systemischen Mykosen.

Nicht bei Tieren mit gastrointestinalen oder cornealen Ulzerationen oder Demodikose anwenden.

Bei bestätigtem Vorliegen von Frakturen, bakteriellen Gelenkinfektionen und aseptischer Knochennekrose nicht intraartikulär verabreichen.

Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff, Corticosteroiden oder einem der sonstigen Bestandteile des Tierarzneimittels.

Siehe auch Abschnitt 4.7.

4.4 Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:

Keine.

4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung:

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:

Das Ansprechen auf eine Langzeittherapie sollte regelmäßig vom Tierarzt überprüft werden. Bei Pferden führte die Anwendung von Corticosteroiden zu Laminitis. Pferde sollten daher während der Behandlung mit Corticosteroiden häufig kontrolliert werden.

Aufgrund der pharmakologischen Eigenschaften des Wirkstoffes ist bei Anwendung des Tierarzneimittels bei Tieren mit geschwächtem Immunsystem besondere Vorsicht geboten.

Außer zur Anwendung bei Acetonämie und zur Geburtseinleitung werden Corticosteroide zur Verbesserung der klinischen Symptomatik und nicht zur Heilung verabreicht. Der Grunderkrankung ist daher weiter nachzugehen.

Zur Behandlung von Tiergruppen sollte eine Saugkanüle verwendet werden, um eine zu häufige Punktion des Stopfens zu vermeiden. Der Stopfen sollte höchstens 50mal punktiert werden.

Nach intraartikulärer Anwendung sollte das behandelte Gelenk einen Monat lang so wenig wie möglich bewegt werden. Eine Operation an diesem Gelenk sollte frühestens nach acht Wochen stattfinden.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:

Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der sonstigen Bestandteile sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden.

Nach der Handhabung des Tierarzneimittels die Hände waschen.

Bei einer versehentlichen Selbstinjektion ist ein Arzt zurate zu ziehen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzuzeigen.

Das Tierarzneimittel sollte nicht von schwangeren Frauen verabreicht werden.

4.6 Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere):

Entzündungshemmende Corticosteroide wie Dexamethason besitzen ein breites Nebenwirkungsspektrum. Während einzelne hohe Dosen im Allgemeinen gut vertragen werden, können sie bei Langzeitanwendung und bei Anwendung in Form von Estern mit langer Wirkdauer schwere Nebenwirkungen hervorrufen. Bei mittel- bis langfristiger Anwendung sollte die Dosierung auf das zur Symptomkontrolle notwendige Minimum beschränkt werden.


Steroide können im Lauf der Behandlung eine iatrogene Überfunktion der Nebennierenrinde (Morbus Cushing) auslösen, wodurch der Fett-, Kohlenhydrat-, Protein- und Mineralstoffmetabolismus erheblich verändert werden, und die ggf. eine Umverteilung von Körperfett, Muskelschwäche und -schwund und Osteoporose nach sich zieht.


Wirksame Dosen unterdrücken während der Therapie die Hypothalamus-Hypophyse-Nebennieren-Achse. Nach Absetzen der Behandlung kann es zur Nebenniereninsuffizienz bis hin zu einer adrenocortikalen Atrophie kommen, sodass das betroffene Tier Belastungssituationen nicht angemessen begegnen kann. Daher ist zu überlegen, wie Komplikationen infolge einer Nebenniereninsuffizienz nach Absetzen der Behandlung vermieden werden können (dazu wird auf die Fachliteratur verwiesen).


Systemisch verabreichte Corticosteroide können vor allem in frühen Therapiephasen Polyurie, Polydipsie und Polyphagie hervorrufen. Einige Corticosteroide verursachen bei Langzeitanwendung eine Natrium- und Wasserretention und eine Hypokaliämie. Bei systemischer Gabe von Corticosteroiden kam es zu Calciumablagerungen in der Haut (Calcinosis cutis).


Corticosteroide können die Wundheilung verzögern. Ihre immunsupprimierende Wirkung kann die Infektionsabwehr schwächen oder vorhandene Infektionen verstärken. Bei einer bakteriellen Infektion ist während einer Steroidbehandlung in der Regel die gleichzeitige Anwendung von Antibiotika gegen die beteiligten Bakterien notwendig. Bei Virusinfektionen können Steroide die Krankheit verschlimmern oder das Fortschreiten beschleunigen.


Bei Tieren unter Corticosteroidbehandlung ist über Magen-Darmulzera berichtet worden. Magen-Darmulzera bei Tieren, die mit nichtsteroidalen Antiphlogistika behandelt werden, und bei Tieren mit Rückenmarkstrauma können sich unter Steroidbehandlung verstärken.

Steroide können eine Vergrößerung der Leber (Hepatomegalie) mit erhöhtem Serumspiegel der Leberenzyme hervorrufen.


Corticosteroide können Veränderungen biochemischer und hämatologischer Blutwerte induzieren. Es kann zu einer vorübergehenden Hyperglykämie kommen.

Wenn das Tierarzneimittel zur Geburtseinleitung bei Rindern eingesetzt wird, kann es zu einer hohen Rate an Nachgeburtsverhaltungen und möglicherweise anschließend zu Metritis und/oder Subfertilität kommen. Dabei kann Dexamethason besonders bei frühzeitiger Anwendung mit einer verringerten Lebensfähigkeit des Kalbes verbunden sein.


Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Dexa-ject 2 mg/ml Injektionslösung für Rinder, Pferde, Schweine, Hunde und Katzen sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstr. 39 - 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.

Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internetseite http://vet-uaw.de).


4.7 Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode:

Von der Anwendung des Tierarzneimittels zur Geburtseinleitung bei Rindern abgesehen werden Corticosteroide nicht für die Anwendung bei trächtigen Tieren empfohlen. Eine Anwendung in der Frühphase der Trächtigkeit verursachte bei Labortieren Anomalien des Fetus. Eine Anwendung in Spätphasen der Trächtigkeit kann zu einem vorzeitigen Partus oder zu einem Abort führen.

Die Anwendung des Tierarzneimittels bei laktierenden Kühen kann zu einer Verringerung des Milchertrags führen.

Siehe auch Abschnitt 4.6.

4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:

Die gleichzeitige Anwendung mit nichtsteroidalen Antiphlogistika kann Magen-Darmulzerationen verstärken.

Da Corticosteroide die Immunreaktion nach einer Impfung schwächen können, sollte Dexamethason nicht zusammen mit Impfstoffen und nicht innerhalb von zwei Wochen nach einer Impfung gegeben werden.

Dexamethason kann Hypokaliämie auslösen und dadurch die Toxizität von Herzglykosiden erhöhen. Das Hypokaliämierisiko erhöht sich auch, wenn Dexamethason zusammen mit kaliumdepletierenden Diuretika verabreicht wird.

Die gleichzeitige Anwendung mit Anticholinesterase kann bei Patienten mit Myasthenia gravis zu verstärkter Muskelschwäche führen.

Glucocorticoide wirken entgegengesetzt zu Insulin.

Die gleichzeitige Anwendung mit Phenobarbital, Phenytoin und Rifampicin kann die Wirkung von Dexamethason reduzieren.

4.9 Dosierung und Art der Anwendung:

Das Tierarzneimittel kann Pferden intravenös oder intramuskulär und Rindern, Schweinen, Hunden und Katzen intramuskulär injiziert werden. Bei Pferden kann das Tierarzneimittel auch intraartikulär injiziert werden. Es sind die üblichen aseptischen Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Zum Abmessen kleiner Volumen unter 1 ml empfiehlt sich die Verwendung einer entsprechend geeichten Spritze, um die genaue Verabreichung der korrekten Dosis sicherzustellen.


Zur Behandlung entzündlicher oder allergischer Zustände werden die folgenden Durchschnittsdosen empfohlen. Die individuelle Dosis richtet sich nach der Schwere und der Dauer der Symptome.

Tierarten

Dosierung

Pferde, Rinder, Schweine:

0,06 mg/kg Körpergewicht, entsprechend 1,5 ml/50 kg


Hunde, Katzen:


0,1 mg/kg Körpergewicht, entsprechend 0,5 ml/10 kg


Zur Behandlung einer primären Ketose bei Rindern (Acetonämie) wird, je nach Größe der Kuh und der Symptomdauer, eine Dosis von 0,02 bis 0,04 mg/kg Körpergewicht entsprechend 5-10 ml je Kuh per intramuskulärer Injektion gegeben. Bei Rassen mit hohem Milchfettgehalt (Channel Island-Rassen)sollten keine zu hohen Dosen gegeben werden. Bei längerer Dauer der Beschwerden oder zur Behandlung eines Rezidivs sind höhere Dosen erforderlich.


Für die Geburtseinleitung - zur Vermeidung eines zu großen Fetus und eines Euterödems bei Rindern. Eine einzelne intramuskuläre Injektion von 0,04 mg/kg Körpergewicht entsprechend 10 ml je Kuh nach Tag 260 der Trächtigkeit.

Der Partus findet normalerweise innerhalb von 48-72 Stunden statt


Zur Behandlung von Arthritis, Bursitis oder Tendosynovitis durch intraartikuläre Injektion beim Pferd.

Dosis: 1 - 5 ml

Diese Angaben sind Orientierungswerte. Vor einer Injektion in Gelenke oder Schleimbeutel sollte ein gleichgroßes Volumen an Synovialflüssigkeit entfernt werden. Strikte Asepsis ist unerlässlich.

4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich:

Bei Pferden kann eine Überdosierung zu Benommenheit und Lethargie führen.

Siehe auch Abschnitt 4.6.

4.11 Wartezeit(en):

Rinder: Essbare Gewebe: 8 Tage

Milch: 72 Stunden


Schweine: Essbare Gewebe: 2 Tage


Pferde: Essbare Gewebe: 8 Tage

Darf nicht bei Pferden angewendet werden, deren Milch für den menschlichen Verzehr bestimmt ist.

5. Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Corticosteroide für die systemische Anwendung, Dexamethason

ATCvet-Code: QH02AB02

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften:

Dieses Tierarzneimittel enthält den Natriumphosphatester von Dexamethason, ein Fluormethylderivat von Prednisolon, einem hochwirksamen Glucocorticoid mit minimaler mineralcorticoider Aktivität. Die entzündungshemmende Wirkung von Dexamethason ist zehn bis zwanzig Mal höher als die von Prednisolon.

Corticosteroide supprimieren die immunologische Reaktion, indem sie die Dilatation der Kapillaren, die Migration und Funktion von Leukozyten und die Phagozytose hemmen. Glucocorticoide wirken auf den Stoffwechsel, indem sie die Gluconeogenese steigern.

5.2 Angaben zur Pharmakokinetik:

Nach extravaskulärer (intramuskulärer, subkutaner, intraartikulärer) Anwendung wird der lösliche Dexamethasonester rasch von der Injektionsstelle resorbiert und sofort zu der Muttersubstanz Dexamethason hydrolisiert. Dexamethason wird rasch resorbiert. Maximale Plasmakonzentrationen (Cmax) von Dexamethason werden beim Rind, Pferd, Schwein und Hund nach intramuskulärer Anwendung innerhalb von 20 Minuten erreicht. Die Bioverfügbarkeit nach intramuskulärer Verabreichung ist bei allen Tierarten hoch. Die Eliminationshalbwertszeit nach intravenöser Verabreichung beträgt bei Pferden 3,5 Std. Nach intramuskulärer Verabreichung liegt die scheinbare Eliminationshalbwertszeit je nach Tierart zwischen 1 Stunde und 20 Stunden.

6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Verzeichnis der sonstigen Bestandteile:

Benzylalkohol

Natriumchlorid

Natriumcitrat

Citronensäure (zum Einstellen des pH-Wertes)

Natriumhydroxid (zum Einstellen des pH-Wertes)

Wasser für Injektionszwecke

6.2 Inkompatibilitäten:

Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit:

Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 3 Jahre.

Haltbarkeit nach Anbruch des Behältnisses: 28 Tage.

6.4 Besondere Lagerungshinweise:

Nicht über 25 °C lagern.

Das Behältnis im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5 Art und Beschaffenheit des Behältnisses:

50-ml-Klarglas-Durchstechflasche (Typ I) mit Bromobutylgummi-Stopfen und Aluminiumkappe im Umkarton

100-ml-Klarglas-Durchstechflasche (Typ I) mit Bromobutylgummi-Stopfen und Aluminiumkappe im Umkarton

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle:

Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoff-sammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.

7. Zulassungsinhaber:

Dopharma Research B.V.

Zalmweg 24

4941 VX Raamsdonksveer

Niederlande

8. Zulassungsnummer:

401627.00.00

9. Datum der Erteilung der Erstzulassung / Verlängerung der Zulassung:

...

10. Stand der Information

...

11. Verbot des Verkaufs, der Abgabe und/oder der Anwendung

Nicht zutreffend.


12. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig