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Effipro Duo 268 Mg/80 Mg

Document: 04.12.2015   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)

1. Bezeichnung des Tierarzneimittels:

Effipro duo 268 mg/80 mg Lösung zum Auftropfen für große Hunde


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung:

Eine 2,68 ml Pipette enthält:


Wirkstoffe

2,68 ml Pipette

Fipronil

268,00 mg

Pyriproxifen

80,4 mg

Sonstige Bestandteile


Butylhydroxyanisol

0,536 mg

Butylhydroxytoluol

0,268 mg


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform:

Lösung zum Auftropfen.

Klare, farblose bis gelbliche Lösung.


4. Klinische Angaben:

4.1 Zieltierart(en):

Hund (20-40 kg)

4.2 Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart(en):

Gegen Flohbefall, allein oder in Verbindung mit Zecken.


Flöhe:

Behandlung und Vorbeugung eines Flohbefalls (Ctenocephalides felis). Eine Behandlungbietet 7 Wochen lang Schutz vor erneutem Befall.


Die Vorbeugung der Vermehrung von Flöhen durch Hemmung der Entwicklung von Floheiern zu erwachsenen Flöhen hält für 12 Wochen nach der Anwendung an.

Das Tierarzneimittel kann als Teil einer Behandlungsstrategie zur Kontrolle der Flohallergiedermatitis (FAD) verwendet werden, wenn diese zuvor von einem Tierarzt diagnostiziert wurde.


Zecken:

Behandlung eines Zeckenbefalls (Ixodes ricinus).

Eine einmalige Behandlung bietet eine akarizide Wirkung für 2 Wochen gegen Ixodes ricinusund für 4 Wochen gegen Dermacentor reticulatusundRhipicephalus sanguineus.

Bei bestimmten Zeckenarten (Dermacentor reticulatus, Rhipicephalus sanguineus) werden möglicherweise nicht alle Zecken innerhalb der ersten 48 Stunden abgetötet.

4.3 Gegenanzeigen:

Nicht anwenden bei Kaninchen, da Nebenwirkungen, auch mit Todesfolge, auftreten können.

Nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen oder einem der sonstigen Bestandteile.

4.4 Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:

Schamponieren oder ein Wasserbad unmittelbar nach der Behandlung kann die Dauer der Wirksamkeit verringern. Das Tierarzneimittel bleibt gegen Flöhe 5 Wochen wirksam, wenn der Hund nach der Behandlung in monatlichen Abständen schamponiert wird. Falls es notwendig ist, den Hund zu schamponieren, sollte dies möglichst vor der Behandlung erfolgen.

Zweimaliges Baden zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Behandlung beeinflusste weder die adultizide Wirksamkeit gegen Flöhe noch die Wirkung auf die Hemmung der Entwicklung erwachsener Flöhe aus Floheiern.


Der Einfluss eines Wasserbades oder Schamponierens des Hundes auf die Wirksamkeit des Tierarzneimittels gegen Zecken wurde nicht untersucht.


Zu Beginn der Bekämpfungsmaßnahmen sollten bei Befall das Körbchen, Lager und regelmäßige Ruheplätze wie Teppiche und Polstermöbel mit einem geeigneten Insektizid behandelt und regelmäßig abgesaugt werden.


Um die Flohbelastung aus der Umgebung zu reduzieren, sollten alle Tiere, die im selben Haushalt leben, mit einem geeigneten Tierarzneimittel zur Flohbekämpfung behandelt werden.


Das Tierarzneimittel verhindert nicht, dass Zecken das Tier befallen. Die Übertragung einer durch Zecken übertragbaren Krankheit kann daher bei ungünstigen Bedingungen nicht vollständig ausgeschlossen werden.

Die sofortige Wirkung wurde gegen Ixodes ricinusgezeigt. Daher wird diese Zeckenart wahrscheinlich innerhalb von 48 Stunden nach Anwendung des Tierarzneimittels abgetötet werden. Falls Zecken der Arten Dermacentor reticulatusoder Rhipicephalus sanguineusbeim Auftragen des Präparates vorhanden sind, werden diese möglicherweise nicht innerhalb der ersten 48 Stunden abgetötet.

Sobald die Zecken abgetötet sind, fallen sie im Allgemeinen vom Tier ab, verbleibende Zecken sollten mit sanftem Zug entfernt werden. Es sollte dabei sichergestellt werden, dass nicht Teile des Mundwerkzeugs in der Haut verbleiben.


4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung:

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren

Nur zur äußerlichen Anwendung.

Die Tiere sollten vor der Behandlung genau gewogen werden.

Da keine Sicherheitsdaten vorliegen, sollte das Tierarzneimittel nicht bei Welpen unter 10 Wochen und/oder unter 2 kg angewendet werden.

Es ist darauf zu achten, dass der Inhalt der Pipette nicht in Kontakt mit den Augen oder dem Fang des zu behandelnden Hundes kommt. Insbesondere die orale Aufnahme durch Lecken an der Applikationsstelle von behandelten Hunden oder von Tieren, die mit ihnen in Kontakt sind, sollte vermieden werden.

Das Tierarzneimittel nicht auf Wunden oder Hautläsionen anwenden.

Da keine entsprechenden Verträglichkeitsstudien vorliegen, sollte der Abstand bis zu einer Wiederholungsbehandlung nicht weniger als 4 Wochen betragen.

Die Verträglichkeit des Tierarzneimittels bei kranken und geschwächten Tieren wurde nicht untersucht.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender

Dieses Tierarzneimittel kann neurotoxische Symptome verursachen.

Das Präparat kann schädlich sein, wenn es versehentlich geschluckt wird.

Kontakt mit Haut und Mund vermeiden.

Eine Einnahme, einschließlich Hand-zu-Mund-Kontakt ist zu vermeiden.

Während der Anwendung nicht essen, trinken oder rauchen.

Nach der Anwendung Hände waschen.

Bis die Applikationsstelle trocken ist, sollten behandelte Tiere nicht berührt werden und Kinder sollten nicht mit behandelten Tieren spielen. Es wird daher empfohlen, die Tiere nicht während des Tages, sondern am frühen Abend zu behandeln. Frisch behandelte Tiere sollten nicht bei den Besitzern, insbesondere bei Kindern, schlafen.

Die Pipetten bis zur Verwendung in der Originalverpackung aufbewahren und gebrauchte Pipetten sofort entsorgen.

Bei versehentlichem Hautkontakt diese mit Wasser spülen.

Bei versehentlicher Einnahme sofort ärztlichen Rat aufsuchen und die Packungsbeilage oder das Etikett vorzeigen.


Sonstige Vorsichtsmaßnahmen

Fipronil und Pyriproxifen können im Wasser lebende Organismen schädigen. Behandelte Hunde sollten daher in den ersten 48 Stunden nach der Behandlung nicht in Gewässern schwimmen (siehe auch Abschnitt 6.6).

Das Tierarzneimittel kann bemalte, lackierte oder andere Oberflächen oder Möbel angreifen. Daher die Applikationsstelle vor einem Kontakt mit solchen Materialien trocknen lassen.

4.6 Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere):

An der Applikationsstelle können vorübergehend kosmetische Effekte wie feuchtes Aussehen oder leichte Schuppenbildung auftreten.

Nach den gesammelten Erfahrungen mit diesen Wirkstoffen in pharmazeutischen Spot on-Formulierungen können nach der Anwendung vorübergehende Hautreaktionen an der Applikationsstelle (Schuppenbildung, lokaler Haarausfall, Juckreiz, Erythem, Hautverfärbung) und allgemeiner Juckreiz oder Haarausfall beobachtet werden. In einigen Ausnahmefällen können vermehrter Speichelfluss, vorübergehende neurologische Symptome (Überempfindlichkeit, Depression, nervöse Symptome), Atemprobleme oder Erbrechen auftreten.

Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Effipro duo 268 mg/80 mg sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstr. 39 - 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.

Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internetseite http://vet-uaw.de).

4.7 Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode:

Laboruntersuchungen mit Fipronil und Pyriproxifen ergaben keine Hinweise auf teratogene oder embryotoxische Wirkungen. Es wurden keine Studien mit diesem Tierarzneimittel an tragenden oder säugenden Hündinnen durchgeführt. Daher sollte die Anwendung während der Trächtigkeit oder Laktation nur nach entsprechender Nutzen-Risiko-Bewertung durch den behandelnden Tierarzt erfolgen.

4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:

Keine bekannt.

4.9 Dosierung und Art der Anwendung:

Lösung zum Auftropfen auf die Haut.


Dosierung:

Eine Pipette mit 2,68 ml für einen Hund mit einem Gewicht von 20 bis 40 kg Körpergewicht, entsprechend der empfohlenen Mindestdosis von 6,7 mg Fipronil/kg Körpergewicht und 2 mg Pyriproxifen/kg Körpergewicht.


Menge

Gewicht des Hundes

Fipronil (mg)

Pyriproxifen (mg)

0,67 ml

2-10 kg

67

20,1

1,34 ml

10-20 kg

134

40,2

2,68 ml

20-40 kg

268

80,4

4,02 ml

40-60 kg

402

120,6


Für Hunde, die mehr als 60 kg wiegen, sollte die geeignete Pipettenkombination verwendet werden.


Art der Anwendung:

Nehmen Sie die Pipette aus dem Blister. Halten Sie die Pipette senkrecht. Klopfen Sie an den engen Teil der Pipette, damit sich der Inhalt im Hauptteil der Pipette befindet. Knicken Sie die Verschlusskappe der Pipette entlang der markierten Linie ab.

Scheiteln Sie das Fell des Tieres im Nackenbereich vor den Schulterblättern, bis die Haut sichtbar wird. Setzen Sie die Pipettenspitze direkt auf die Haut und drücken Sie die Pipette mehrmals sanft, um den Inhalt zu entleeren. Falls notwendig kann der Inhalt der Pipette an einem weiteren Punkt oder zwei weiteren Punkten entlang des Rückens des Tieres verabreicht werden, um ein Ablaufen oder eine mehr oberflächliche Anwendung auf dem Fell, insbesondere bei großen Hunden, zu verhindern.



Drop stop-System (der Inhalt wird nur durch Drücken des Hauptteils der Pipette entleert).


Eine Pipette beinhaltet eine Behandlung. Es besteht die Möglichkeit, die Anwendung monatlich zu wiederholen.

Zur optimalen Beseitigung eines Floh- und Zeckenbefalls sowie einer Flohvermehrung kann ein Behandlungsplan entsprechend den epidemiologischen Gegebenheiten vor Ort erstellt werden.

4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich:

In Verträglichkeitsstudien wurden bei 10 Wochen alten Welpen, die mit bis zum 5fachen der maximal empfohlenen Dosis dreimal im Abstand von 4 Wochen und mit der maximal empfohlenen Dosis sechsmal im Abstand von 4 Wochen behandelt wurden, keine schwerwiegenden Nebenwirkungen beobachtet.

Das Risiko von Nebenwirkungen (siehe Abschnitt 4.6) kann jedoch im Falle einer Überdosierung steigen, deshalb sollten Tiere entsprechend ihres Körpergewichts immer mit der korrekten Pipettengröße behandelt werden.

4.11 Wartezeit(en):

Nicht zutreffend.


5. Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Ektoparasitikum zur topischen Anwendung, Fipronil in Kombination

ATCvet Code:QP53AX65

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften:

Fipronil ist ein Insektizid und Akarizid aus der Gruppe der Phenylpyrazole. Fipronil und sein Metabolit Fipronilsulfon wirken an Liganden-gesteuerten Chloridkanälen, insbesondere an denen, die durch den Neurotransmitter Gamma-Aminobuttersäure (GABA) reguliert werden und auch an den desensibilisierenden (D) und nicht-desensibilisierenden (N) Glutamat-regulierten Kanälen (Glu, einzigartige Liganden-gesteuerte Chloridkanäle bei Wirbellosen). Dadurch blockieren sie die prä- und postsynaptische Übertragung von zellmembranübergreifenden Chloridionen. Dies führt zu unkontrollierter Aktivität des Zentralnervensystems und zum Tod der Insekten oder Spinnentiere.


Pyriproxifenist ein Insektenwachstumshemmer (IGR) aus der Stoffgruppe der Juvenilhormon-Analoga. Pyriproxifen sterilisiert adulte Flöhe und hemmt die Entwicklung unreifer Stadien. Durch Kontakt verhindert das Molekül die Entstehung von adulten Flöhen, indem es die Entwicklung der Eier (ovizider Effekt), Larven und Puppen (larvizider Effekt) hemmt, die anschließend absterben. Bei Kontakt und/oder Aufnahme durch adulte Flöhe führt das Molekül auch zu einer Sterilisation der Eier während ihrer Reifung und vor der Ablage. Das Molekül verhindert eine Kontamination der Umgebung behandelter Tiere mit unreifen Flohstadien.


Die Kombination aus Fipronil und Pyriproxifen bietet eine insektizide und akarizide Wirkung gegen Flöhe (Ctenocephalides felis), Zecken (Rhipicephalussanguineus, Dermacentorreticulatus, Ixodesricinus) und verhindert zusätzlich die Entwicklung von Floheiern zu adulten Flöhen.

5.2 Angaben zur Pharmakokinetik:

Nach topischer Anwendung des Tierarzneimittels bei Hunden unter normalen Bedingungen werden Fipronil und Pyriproxifen innerhalb von 24 Stunden gut über das Fell verteilt. Der Hauptmetabolit von Fipronil ist das Sulfonderivat, das insektizide und akarizide Eigenschaften besitzt.

Die Konzentrationen von Fipronil, Fipronilsulfon und Pyriproxifen im Fell nehmen mit der Zeit ab, sind aber noch mindestens 84 Tage nach der Anwendung nachweisbar.

Nach Verabreichung des Tierarzneimittels wird die höchste Plasmakonzentration von Fipronil nach 3 bis 7 Tagen und von Fipronilsulfon nach 7 bis 14 Tagen erreicht. Die höchste Plasmakonzentration von Pyriproxifen wird 1 bis 3 Tage nach der Verabreichung erreicht.

Die Plasmakonzentrationen von Fipronil und Pyriproxifen sinken im Laufe der Zeit, sind aber bis zu 50 Tage nach der Verabreichung quantifizierbar.


6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Verzeichnis der sonstigen Bestandteile:

Butylhydroxyanisol (E320)

Butylhydroxytoluol (E321)

Diethylenglycolmonoethylether

6.2 Inkompatibilitäten:

Keine bekannt.

6.3 Dauer der Haltbarkeit:

Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 3 Jahre.

6.4 Besondere Lagerungshinweise:

Unter 30°C und trocken aufbewahren.

Den Blister im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5 Art und Beschaffenheit des Behältnisses:

Transparente mehrschichtige Einzeldosis-Pipette (2,68 ml) aus Polyacrylonitril-Methacrylat/ Polypropylen/Cyclo-Olefin-Copolymer/ Polypropylen, durch Hitze versiegelt mit einem Deckel aus Polyacrylonitril-Methacrylat/Aluminium/Polyethylene-Terephhtalat.

Die Faltschachteln enthalten Einzel-Pipetten in einem Blister aus Polypropylen/Cyclo-Olefin-Copolymer/Polypropylen, verschlossen mit einer Lage aus Polyethylen-Terephthalat/Aluminium/ Polypropylen.


Faltschachteln mit 1, 4, 24 und 60 Pipetten


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle:

Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.


Fipronil und Pyriproxifen können im Wasser lebende Organismen schädigen. Deshalb dürfen Teiche, Gewässer oder Bäche nicht mit dem Tierarzneimittel oder leeren Behältnissen verunreinigt werden.


7. Zulassungsinhaber:

VIRBAC

1ère avenue – 2065m – L.I.D.

06516 Carros

Frankreich


8. Zulassungsnummer:

402180.00.00


9. Datum der Erteilung der Erstzulassung / Verlängerung der Zulassung:

...


10. Stand der Information

...



11. Verbot des Verkaufs, der Abgabe und/oder der Anwendung

Nicht zutreffend.


12. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig.