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Equimuc 2g

Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)


1. BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS


Equimuc 2g, Pulver zum Eingebenfür Pferde


Acetylcystein


2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 Beutel zu 6g Pulver enthält:


Wirkstoff(e):

Acetylcystein 2000 mg


Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Weißes bis hellgelbes Pulver zum Eingeben


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Zieltierart(en)


Pferd


4.2 Anwendungsgebiete


Pferd:

Zur Verminderung der Viskosität von tracheo-bronchialem Schleim bei der unterstützenden mukolytischen Behandlung von chronisch-obstruktiven bronchopulmonalen Erkrankungen beim Pferd, die mit abnormer Sekretbildung und Mukostase einhergehen.


4.3 Gegenanzeigen

Das Tierarzneimittel nicht anwenden bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Acetylcystein. Siehe auch Abschnitt 4.8.


4.4 Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart


Keine Angaben.


4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:

Das Produktsollte nicht bei Tieren Verdacht auf Ulcus ventriculi angewendet werden.

Da Acetylcystein zu schwefelhaltigen Metaboliten verstoffwechselt wird, sollte es bei Pferden mit bekannten Lebererkrankungen vorsichtig eingesetzt werden.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:

Während der Verabreichung sollten Handschuhe getragen werden.


4.6 Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere)


Überempfindlichkeitsreaktionen auf Acetylcystein können auftreten.


Sollten Nebenwirkungen auftreten, ist das Produktabzusetzen. In schweren Fällen ist eine symptomatische Therapie einzuleiten.


Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Equimuc 2g, Pulver zum Eingeben für Pferdesollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39 – 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden. Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per email (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular unter folgender Adresse: http://www.vet-uaw.de).


4.7 Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode


Laborstudien an Ratten und Kaninchen haben keinen Hinweis auf teratogene Effekte erbracht. Die Sicherheit des Tierarzneimittels während der Trächtigkeit und der Laktation bei Pferden wurde bisher nicht untersucht. Die Anwendung sollte in diesen Fällen nur nach einer Abwägung des Nutzen/Risiko-Verhältnisses durch den verantwortlichen Tierarzt erfolgen.


4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen


Acetylcystein darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden, da Inkompatibilitäten auftreten können.


Berichte über die Inaktivierung von ß-Lactam-Antibiotika (Penicilline und Cephalosporine) und Tetracycline betreffen bisher ausschließlich in vitroVersuche, bei denen die entsprechenden Substanzen direkt gemischt wurden. Eine Verabreichung dieser Antibiotika sollte zeitversetzt in einem mindestens zweistündigen Abstand erfolgen (dieses gilt nicht für Doxycyclin).

Acetylcystein ist mit potenzierten Sulfonamiden und allen gängigen Bronchodilatatoren kompatibel und kann gleichzeitig gegeben werden.

Bei kombinierter Anwendung mit Antitussiva kann aufgrund des eingeschränkten Hustenreflexes ein gefährlicher Sekretstau entstehen. Die kombinierte Anwendung von Equimuc 2g, Pulver zum Eingeben für Pferdeund Antitussiva sollte deshalb vermieden werden.


4.9 Dosierung und Art der Anwendung

Zum Eingeben über das Futter.


10 mg Acetylcystein / kg Körpergewicht (KGW), 2 mal täglich oral über 20 Tage (Tagesdosis: 20 mg / kg KGW).


Dosierungsschema:

Gewicht des Pferdes

[kg]

Empfohlene Dosis am Morgen

[Anzahl Beutel Equimuc 2g, Pulver zum Eingeben]


Empfohlene Dosis am Abend

[Anzahl Beutel Equimuc 2g, Pulver zum Eingeben]


Bis 200 kg

1 Beutel

1 Beutel

Bis 400 kg

2 Beutel

2 Beutel

Bis 600 kg

3 Beutel

3 Beutel


4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich


Tägliche orale Verabreichungen in der dreifachen therapeutischen Dosierung über einen Zeitraum von 4 Wochen wurden von den Pferden ohne Anzeichen von Nebenwirkungen vertragen.

Sollten dennoch Unverträglichkeitsreaktionen auftreten, ist die Gabe von Equimuc 2g Pulver zum Eingeben für Pferdezu unterbrechen, schwere Fälle sind symptomatisch zu behandeln.


4.11 Wartezeit


Pferd:

Essbare Gewebe: 0 Tage

Milch: 0 Tage


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Mukolytikum

ATCvet Code: QR05CB01


Acetylcystein kann durch reduktive Spaltung der Disulfidbrücken von Mucopolysacchariden die Viskosität des Bronchialschleims vermindern und nach oraler Gabe eine mukolytische Wirkung entfalten.

Gemäß in vitroUntersuchungen hat Acetylcystein protektive Wirkungen, die auf einer direkten Entgiftung von Toxinen in den Atemwegen durch Reduktion (beispielsweise von Oxidantien) und Konjugation (z.B. Formaldehyd) beruhen. Freie Radikale können durch die reaktive SH-Gruppe gebunden und damit inaktiviert werden. In vivowurden diese protektiven Eigenschaften bisher nicht nachgewiesen.

5.2 Angaben zur Pharmakokinetik

Beim Menschen wird Acetylcystein nach oraler Gabe rasch und nahezu vollständig resorbiert und in der Leber zu der endogenen Aminosäure Cystein, dem pharmakologisch aktiven Metaboliten, sowie Diacetylcystein, Cystin und weiteren gemischten Disulfiden und anorganischem Sulfat metabolisiert.

Die Bioverfügbarkeit von oral verabreichtem Acetylcystein ist beim Menschen aufgrund des hohen First-pass-Effektes sehr gering (ca. 10 %). Pharmakokinetische Daten bei Pferden sind derzeit nicht verfügbar.

Die Exkretion von Acetylcystein und seiner Metaboliten bei Labortieren erfolgt fast ausschließlich in Form inaktiver Stoffwechselprodukte (anorganische Sulfate, Diacetylcystein) über die Nieren. Das wichtigste Ausscheidungsprodukt im Urin ist anorganisches Sulfat. Geringe Mengen unverändertes Acetylcystein sind im Urin stets vorhanden, da Acetylcystein physiologisch im Intermediärstoffwechsel vorkommt.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Verzeichnis der sonstigen Bestandteile


Sucrose (Saccharose)

Vanillin


6.2 Inkompatibilitäten


Acetylcystein kann in-vitrozur Inaktivierung von Antibiotika führen (siehe auch Abschnitt 4.8).


6.3 Dauer der Haltbarkeit


des Fertigarzneimittels im unversehrten Behältnis: 3 Jahre

des Fertigarzneimittels nach Anbruch des Behältnisses: entfällt


6.4 Besondere Lagerungshinweise


Nicht über 25°C lagern.


6.5 Art und Beschaffenheit der Primärverpackung


Aluminiumsiegelrandbeutel (LDPE/Aluminium/LDPE/Papier) zu 6 g Pulver zum Eingeben.

Faltschachtel mit 100 Beuteln zu je 6 g Pulver zum Eingeben.

Faltschachtel mit 200 Beuteln zu je 6 g Pulver zum Eingeben.

Faltschachtel mit 500 Beuteln zu je 6 g Pulver zum Eingeben.


Möglicherweise befinden sich nicht alle Packungsgrößen im Handel.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimitteln oder bei Anwendung entstehender Abfälle


Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.


7. Zulassungsinhaber


CP-Pharma Handelsgesellschaft mbH

Ostlandring 13

31303 Burgdorf


8. Zulassungsnummer


400509.01.00


9. DATUM DER Erteilung der ErstZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


03.2001 / 07.2009


10. STAND DER INFORMATION


07/2009


11. Verbot des Verkaufs, der Abgabe und/oder der Anwendung


Nicht zutreffend.


12. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig!


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