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Erythromycin-Wolff

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Dr. August Wolff Arzneimittel

Fachinformation:
Erythromycin-Wolff Saft

Seite:


Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels / SPC)

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Erythromycin-Wolff® Saft

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Erythromycin-Wolff®Saft

4,7 g Erythromycinethylsuccinat (Ph.Eur.) entsprechend 4,0 g Erythromycin pro 36,7 g Granulat.

36,7 g Granulat dienen zur Herstellung von 100 ml Suspension (Saft).

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Wirkstoff: Erythromycinethylsuccinat (Ph.Eur.).

2.1 Allgemeine Beschreibung

Erythromycin-Wolff Saft istein Makrolidantibiotikum in Form eines Granulates zur Herstellung einer Suspension (Saft) zum Einnehmenzur Behandlung von bakteriellen Infektionen.

2.2 Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 Flasche mit 36,7 g Granulat zur Herstellung von 100 ml Suspension (Saft) enthält als Wirkstoff 4,7 g Erythromycinethylsuccinat (Ph.Eur.) (entsprechend 4,0 g Erythromycin).

1 Messlöffel mit 5 ml Suspension (Saft) enthält als Wirkstoff 235,8 mg Erythromycinethylsuccinat (200 mg Erythromycin).

Sonstige Bestandteile:

Enthält Xylitol und Natriumverbindungen.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. Darreichungsform

Granulat zur Herstellung einer Suspension (Saft) zum Einnehmen.

Weißes Pulver mit dem vollen Geschmack sonnengereifter Himbeeren.

4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Zur Therapie von akuten und chronischen Infektionen, die durch Erythromycin-empfindliche Krankheitserreger verursacht werden und einer oralen Therapie zugänglich sind.

Entzündungen der tiefen Atemwege:

- Bronchitis,

- Pneumonie,

insbes. Chlamydia trachomatis-Pneumonie, Chlamydia pneumoniae-Pneumonie, Legionellen-Pneumonie.

Die offiziellen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von Erythromycin-Wolff Saft zu berücksichtigen.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Dosierung

Kinder und Jugendliche

Die Dosierung richtet sich nach der Empfindlichkeit der Erreger und der Schwere der Erkrankung. Die folgenden Angaben dienen dabei als Richtwerte.

Soweit nicht anders verordnet gelten nachfolgende Dosierungen:

Kinder bis zum 8. Lebensjahr:

Die Tagesdosis beträgt für Säuglinge und ältere Kinder bis zu 8 Jahren 30 (- 50) mg Erythromycinbase pro kg Körpergewicht, entsprechend 1 ½ - 4 ½ (-7 ½) Messlöffel Erythromycin-Wolff Saft pro Tag, aufgeteilt in 3 - 4 Einzelgaben.

Kinder ab dem 8. bis zum 14. Lebensjahr:

Die Tagesdosis für Kinder von 8 - 14 Jahren (ab 30 kg Körpergewicht) beträgt etwa 1,5 g (1 - 2 g) Erythromycinbase, entsprechend 8 Messlöffel (5 - 10 Messlöffel) Erythromycin-Wolff Saft pro Tag, aufgeteilt in 3 - 4 Einzelgaben.

Jugendliche ab dem 14. Lebensjahr und Erwachsene mit einem Körpergewicht über 50 kg:

Bei Jugendlichen über 14 Jahre und bei Erwachsenen(über 50 kg Körpergewicht) beträgt die Tagesdosis 1,5 - 2 g Erythromycinbase, entsprechend 8 - 10 Messlöffel Erythromycin-Wolff Saft pro Tag, aufgeteilt in 3 - 4 Einzelgaben.

Bei schweren Infektionen oder mäßig empfindlichen Keimen kann die Tagesdosis bis auf das Doppelte erhöht werden.

Die maximale Tagesdosis für Jugendliche über 14 Jahre und Erwachsene(über 50 kg Körpergewicht) beträgt 4 g Erythromycinbase, entsprechend 20 Messlöffel Erythromycin-Wolff Saft pro Tag, aufgeteilt in 3 - 4 Einzelgaben.

Übersichtstabelle zur Dosierung auf der Basis der entsprechenden Körpergewichte

Altersgruppe

Mittlerer Bereich des Körpergewichts [kg]

Tagesdosis [mg

Erythromycinbase]

Tagesdosis

[Messlöffel 5 ml à 200 mg Erythromycin]

Packung

ausreichend für

100 ml

2 x 100 ml

Säuglinge

ab 7,5

300

3 x ½

13 Tage

26 Tage

ältere Säuglinge

10 - 15

400

4 x ½

10 Tage

20 Tage

Kleinkinder

15 - 22

600

3 x 1

7 Tage

14 Tage

Schulkinder

22 - 30

800 - 1200

4 x 1 bis

4 x 1½

3 - 5 Tage

6 -10 Tage

ältere Schulkinder und Jugendliche

30 - 40

1200 - 1600

4 x 1½ bis

4 x 2

2 - 3 Tage

5 - 6 Tage

ältere

Jugendliche und
Erwachsene

ab 50

2000 - (4000)

4 x 2 ½ bis

(4 x 5)

1 - 2 Tage

2 - 4 Tage

Spezielle Dosierungsempfehlungen:

Akute Gonorrhö

Die Tagesdosis beträgt 3 g Erythromycinbase, ent­sprechend 15 Messlöffel Ery-thromycin-Wolff pro Tag, aufgeteilt in 3 Einzelgaben, über 7 Tage.

Der Erfolg einer Therapie gegen Gonokokken sollte durch eine bakteriologische Kontrolluntersuchung 3 - 4 Tage nach Therapieende überprüft werden.

Syphilis (Lues) im primären Stadium

Die Tagesdosis beträgt 3 g Erythromycinbase, ent­sprechend 15 Messlöffel Ery-thromycin-Wolff pro Tag, aufgeteilt in 3 Einzelgaben, über einen Zeitraum von 15 Tagen. Die Gesamtdosis sollte 45 g, entsprechend 15 Messlöffel Erythromycin-Wolff Saft pro Tag, nicht unterschreiten. Sie kann bis auf 60 g, entsprechend 20 Messlöffel Erythromycin-Wolff Saft pro Tag, erhöht werden.

Urethritis, verursacht durch Chlamydia trachomatis oder Ureaplasma urealyticum

Die Tagesdosis beträgt 2,5 - 3 g Erythromycinbase, entsprechend 12,5 - 15 Messlöffel Erythromycin-Wolff Saft pro Tag, aufgeteilt in 3 Einzelgaben, über einen Zeitraum von 7 Tagen.

Hinweise zur Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion

Bei mäßig bis stark eingeschränkter Nierenfunktion (ab einer Serum­kreatinin-Konzentration von 2,0 mg/dl bis zum Nierenversagen mit Anurie) beträgt die Tagesdosis für Jugendliche über 14 Jahre und Erwachsene maximal 2 g Ery­thromycinbase, entsprechend 10 Messlöffel Erythromycin-Wolff Saft pro Tag. Diese Tagesdosis sollte nicht überschritten werden.

Erythromycin ist nicht hämodialysierbar. Bei Pa­tienten, die regelmäßig dialysiert werden, ist eine zusätzliche Dosis vor oder nach dem Dialysevorgang daher nicht erforderlich.

Anleitung zur Herstellung einer Suspension

Bei diesem Medikament handelt es sich um ein Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen.

Zur Herstellung der gebrauchsfertigen Suspension wird das Granulat in der Flasche bis zur ringförmigen Einkerbung mit Trinkwasser versetzt. Man schüttelt kräftig und füllt nochmals bis zur Markierung auf.

Oder: Insgesamt 75 ml Wasser in 2 Portionen zum Granulat in die Flasche geben und jeweils gut durchmischen. Vor jeder Entnahme sollte Erythromycin-Wolff Saft gut geschüttelt werden.

Angaben zum Resorptionsverhalten

Die Einnahme während der Mahlzeiten beeinträchtigt die Resorption des Ery-thromycins. Deshalb sollte Erythromycin-Wolff Saft möglichst vor oder nach (ca. 1 - 2 Stunden) den Mahl­zeiten eingenommen werden.

Wegen der möglichen besseren Einnahmeakzeptanz er­scheint es gerechtfertigt, dass Kinder Erythromycin (Granulat, Pulver, Saft, Suspension, Tabletten, Filmtabletten) auch während der Mahlzeiten einnehmen.

Dauer der Anwendung

Bei bakteriellen Infektionskrankheiten richtet sich die Therapiedauer nach dem Verlauf der Infektion. Normalerweise ist eine Therapiedauer von 7 - 8 Tagen ausreichend. Im Interesse eines nachhaltigen Therapie­erfolges sollte auch nach Abklingen der Krankheits­symptome Erythromycin-Wolff Saft unbedingt 2 - 3 Tage länger eingenommen werden.

Bei der Therapie von Infektionen mit ß-hämolysierenden Streptokokken ist aus Vorsorglichkeit eine Mindest­therapiedauer von 10 Tagen angezeigt, um Spätkompli­kationen (z. B. rheumatisches Fieber, rheumatische Karditis, Glomerulonephritis) vorzubeugen.

Eine länger dauernde Therapie mit Erythromycin oder Wiederholungstherapien sollten nur nach strenger Indi­kationsstellung und unter fortlaufender Überwachung erfolgen.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.


4.3 Gegenanzeigen

Erythromycin-Wolff Saft darf nicht angewendet werden bei

- Überempfindlichkeit gegen Makrolid-Antibiotika (Kreuzallergie).

- Überempfindlichkeit gegen Xylitol, Natriumverbindungen oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.

- gleichzeitiger Einnahme von Erythromycin und bestimmten Antihistaminika wie Terfenadin sowie Astemizol oder auch Wirkstoffen wie Cisaprid oder Pimozid. Dabei kann es in Einzelfällen zu QT-Zeitver­längerungen im EKG und unter Umständen zu lebensbe­drohlichen ventrikulären Arrhythmien (Torsade de pointes) kommen.

- einer angeborenen oder erworbenen QT-Verlängerung.

- gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die ebenfalls zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führen können, wie z. B. Antiarrhythmika der Klasse IA und III.

- Störungen des Elektrolythaushaltes und hier besonders bei einer Hypokaliämie und Hypomagnesiämie.

- einer klinisch relevanten Bradykardie und bei Herzrhythmusstörungen (z. B. bei schwererer Herzinsuffizienz).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Zur Anwendung und Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion siehe Abschnitt 4.2 „Dosierung, Art und Dauer der Anwendung“.

Erythromycinethylsuccinat darf bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung gegeben werden.

1 Messlöffel (= 5 ml) enthält 2 mmol (43 mg) Natrium. Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium kontrollierter (natriumarmer/-kochsalzarmer) Diät.

1 Messlöffel (= 5 ml) enthält 1,275 g Xylitol, entsprechend 0,106 Broteinheiten (BE). Der Kalorienwert beträgt 2,4 kcal/g Xylitol. Xylitol kann eine abführende Wirkung haben.

Anwendung bei Kindern

Die Anwendung von Erytromycin-Wolff Saft sollte bei Säuglingen und Kleinkindern aufgrund des leberschädigenden Potentials von Erythromycinethylsuccinat unter sorgfältiger Nutzen-/Risikoabschätzung erfolgen. Der empfohlene Dosisbereich ist abhängig vom Krankheitsbild und -verlauf angemessen zu berücksichtigen (s.a. Dosierungsrichtlinie im Abschnitt: „Dosierung, Art und Dauer der Anwendung“).

Es liegen Hinweise auf ein mögliches Risiko für die Ausbildung einer Pylorusstenose bei Säuglingen vor, die in den ersten Lebenswochen mit Erythromycin behandelt wurden. Eine Keuchhustenprophylaxe sollte daher in den ersten Lebenswochen vermieden werden. Eine Keuchhustentherapie sollte nur unter ärztlicher Überwachung auf die Ausbildung einer Pylorusstenose erfolgen. Die Eltern sollten über die klinischen Anzeichen einer Pylorusstenose informiert werden.

Vorsichtsmaßnahmen bei gleichzeitiger Einnahme hormo­naler Kontrazeptiva ("Pille")

In seltenen Fällen kann unter der Therapie mit Ery­thromycin und seinen Derivaten die Sicherheit der empfängnisverhütenden Wirkung von oralen hormonalen Kontrazeptiva ("Pille") in Frage gestellt sein kann. Es empfiehlt sich deshalb, zusätzlich nichthormonale empfängnisverhütende Maßnahmen anzuwenden.

Langzeitanwendung oder Verwendung hoher Dosen

Bei einer Therapiedauer länger als 3 Wochen wird eine regelmäßige Kontrolle des Blutbildes, der Leber- und Nierenfunktionswerte empfohlen.

Eine längerfristige und/oder wiederholte Anwendung von Erythromycin-Wolff Saft kann zu einer Neu- oder Zweitinfektion mit ery­thromycinresistenten Bakterien oder Sprosspilzen führen. Auf Zeichen einer möglichen Folgeinfektion mit solchen Erregern ist zu achten. Folgeinfektionen müssen entsprechend behandelt werden.

Weitere Vorsichtshinweise

Jede Anwendung von Antibiotika kann zur Vermehrung von Erregern führen, die gegen das eingesetzte Arzneimittel resistent sind.

Bei der gleichzeitigen Anwendung von Erythromycin-Wolff Saft mit Anti­arrhythmika oder anderen Medikamenten, die zu QT-Zeitverlängerungen führen können, ist Vorsicht geboten.

Erythromycin-Wolff Saft kann die Katecholamin-Bestimmung im Urin verfälschen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Die Wechselwirkungen von Erythromycin mit anderen Arzneistoffen basieren hauptsächlich auf einer Beeinflussung des Metabolismus in der Leber. Häufiger Mechanismus ist hierbei die Blockierung des Multienzymsystems P-450 durch die Bildung eines stabilen Komplexes von Erythromycin mit diesem Enzymsystem.

Erythromycin-Wolff Saft sollte nicht mit Chloramphenicol, Clindamycin oder Lincomycinkombiniert werden, da ein antago­nistischer Effekt möglich ist. Das gleiche trifft für die Kombination von Erythromycin-Wolff Saft mit Streptomycin, Tetra­cyclinensowie Colistinzu. Zwischen Erythromycin und Lincomycinbzw. Erythromycin und Clindamycinbesteht eine partielle Kreuzresistenz der Erreger.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Erythromycin-Wolff Saft und Theophyllinkönnen die Theophyllin-Konzentrationen im Blut erhöht sein, so dass Nebenwirkungen durch Theophyllin auf­treten können. Dasselbe trifft auch für die gleich­zeitige Gabe von Erythromycin-Wolff Saft und Carbamazepin, Clozapin bzw. Phenytoinoder Valproinsäurezu. In ent­sprechenden Fällen sollten daher die Theophyllin-bzw. Carbamazepin-, Clozapin-, Phenytoin- oder Valproin­säure-Konzentrationen kontrolliert und gegebenenfalls eine Dosisanpassung vorgenommen werden.

Erythromycin-Wolff Saft kann die nephrotoxischen Wirkungen von Ciclo­sporin A - vor allem bei Niereninsuffizienz - ver­stärken.

Die Elimination folgender Arzneistoffe kann durch die gleichzeitige Anwendung von Erythromycin-Wolff Saft verzögert werden, so dass es zu einer Wirkungsverstärkung dieser Medikamente kommen kann: Alfentanil, Bromocriptin, Chinidinund Disopyramid, Felodipin, Methylprednisolon, Midazolam bzw. Triazolam, Tacrolimus (FK 506), Zopiclonsowie Antikoagulantien vom Cumarintyp.

Bei gleichzeitiger Gabe von Erythromycin und be­stimmten Protease-Inhibitoren(wie z. B. Ritonavir) wurde eine Hemmung des Abbaus von Erythromycin beob­achtet.

Bei gleichzeitiger Gabe von Erythromycin und Omeprazolwird die Bioverfügbarkeit beider Arzneimittel im Körper deutlich erhöht.

Die gleichzeitige Anwendung von Erythromycin und Cimetidinführt zu einer Erhöhung der Erythromycin-Konzentration im Blut.

Sehr selten kann es bei gleichzeitiger Gabe von Erythromycin und Dihydroergotaminoder einem nicht­hydrierten Mutterkornalkaloid zu einer verstärkten Vasokonstriktion und als Folge davon zu Ischämie kommen.

Bei einem kleinen Teil der Patienten unter Digoxin-Therapie kann Erythromycin zur Erhöhung der Digoxin-Konzentrationen führen.

Sehr selten kann die Rhabdomyolyse, die unter Lovastatin-Therapie beobachtet worden ist, durch die gleichzeitige Gabe von Erythromycin möglicherweise verstärkt werden.

Sehr selten wurden bei AIDS-Patienten, die gleich­zeitig Erythromycin (i.v.) und Pentamidin(i.v.) er­hielten, bestimmte Formen von Herzrhythmusstörungen (Torsade de pointes) beobachtet.

Tabelle: Wechselwirkungen von Erythromycin mit anderen Mitteln

anderes Medikament

Folge der Wechselwirkung

Chloramphenicol


Clindamycin


Colistin

Antagonistischer Effekt möglich

Lincomycin


Streptomycin


Tetracycline


Alfentanil


Bromocriptin


Carbamazepin


Chinidin


Ciclosporin


Clozapin


Cumarinderivate

(z. B. Warfarin)

Wirkungsverstärkung bzw. Auftreten toxischer Effekte als Folge einer verminderten Elimination

Disopyramid


Felodipin


Methylprednisolon


Midazolam


Phenytoin


Tacrolimus (FK 506)


Theophyllin


Triazolam


Valproinsäure


Zopiclon


Astemizol


Cisaprid

kardiale Reizleitungsstörungen und bestimmte Formen von

Pimozid

Herzrhythmusstörungen (Torsades de pointes)

Terfenadin


Pentamidin (i.v.) / Erythromycin (i.v.)

Auftreten von Torsades de pointes (Einzelfälle)

Digoxin

Erhöhung der Bioverfügbarkeit
des Digoxins

Cimetidin

Erhöhung der Bioverfügbarkeit
des Erythromycins

Protease-Inhibitoren (z. B. Ritonavir)

Erhöhung der Bioverfügbarkeit
des Erythromycins

Omeprazol

Erhöhung der Bioverfügbarkeit von Erythromycin und Omeprazol

Ergotamin-Präparate

Verstärktes Risiko einer
ischämischen Reaktion (selten)

Lovastatin

Verstärkung der Rhabdomyolyse,
die durch Lovastatin ausgelöst
werden kann

Orale Antikonzeptiva ("Pille")

in Einzelfällen kann die Sicherheit
der empfängnisverhütenden Wirkung in Frage gestellt sein

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Fertilität

Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Fertilität durch Erythromycin-Wolff Saft beeinträchtigt wird.

Schwangerschaft

Beobachtungen am Menschen haben bisher keinen Hinweis auf fruchtschädigende Einflüsse ergeben. Die Plazentagängigkeit von Erythromycin ist gering. Im Nabelschnurblut werden Konzentrationen bis 20% der entsprechenden mütterlichen Serumkonzentrationen erreicht. In tierexperimentellen Studien zeigte Erythromycin keine teratogenen Effekte (siehe 5.3).

Bei Anwendung in der Schwangerschaft müssen Nutzen und Risiko sorgfältig gegeneinander abgewogen werden.

Stillzeit

Der Wirkstoff geht zu etwa 50 % in die Muttermilch über und kann beim Säugling Magen-Darm-Störungen, aber möglicherweise auch die Ausbildung einer Pylorusstenose verursachen. Weiterhin ist eine Sensibilisierung oder eine Sprosspilzbesiedlung möglich.

Vor einer Anwendung in der Stillzeit müssen daher Nutzen und Risiko sorgfältig gegeneinander abgewogen werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nach den bisherigen Erfahrungen hat Erythromycin-Wolff Saft keinen Einfluss auf die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit.

4.8 Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1 / 10)

Häufig (≥ 1 / 100 bis < 1 / 10)

Gelegentlich (≥ 1 / 1000 bis < 1 / 100)

Selten (≥ 1 / 10 000 bis < 1 / 1000)

Sehr selten (< 1 / 10 000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Allergische Reaktionen:

Allergische Hautreaktionen wie Hautrötung und urtikarielles Exanthem sind gelegentlichbeobachtet worden. Seltentreten Quincke-Ödem, Gelenkschwellungen und Arzneimittelfieber auf.

Sehr selten kann es zu einem anaphylaktischen Schock kommen, der entsprechende Notfallmaßnahmen erfordert. Diese Reaktionen treten teilweise schon bei Erstanwendung auf.

Sehr selten ist im zeitlichen Zusammenhang mit einer Erythromycin-Therapie über schwere Hauterscheinungen (Erythema exsudativum multiforme) mit lebensbedrohlichen Allgemeinreaktionen bis hin zu einem Stevens-Johnson-Syndrom (vor allem bei Kindern aller Altersstufen) berichtet worden.

Gastrointestinale Nebenwirkungen

Magen-Darm-Störungen in Form von Brechreiz, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit, weichen Stühlen oder Durchfall können häufigauftreten, die meistens leichter Natur sind. Diese Nebenwirkungen sind dosisabhängig. Bei empfindlichen Patienten können besonders nach höheren Einzelgaben Übelkeit und Erbrechen auftreten.

Sehr selten kann es nach Gabe von Erythromycin-Wolff Saft bei Kindern zu einer spastisch-hypertrophischen Pylorusstenose kommen.

Treten während oder in den ersten Wochen nach Behandlung mit Erythromycin-Wolff Saft schwere, anhaltende Durchfälle auf, so ist an eine pseudomembranöse Kolitis, meist ausgelöst durch Clostridium difficile, zu denken.

Wirkungen auf das Leber-Gallesystem

Die Anwendung von Erythromycin-Wolff Saft führt gelegentlichzu einem Anstieg bestimmter Leberenzyme (GPT, GOT, LDH, AP, -GT) als Ausdruck einer leichten Leberzellschädigung. Sehr selten wurden Hepatitis, Hepatomegalie und Leberversagen beschrieben.

Die längerdauernde Therapie (2 - 3 Wochen) mit Erythromycin-Wolff Saft kann selteninfolge einer Sensibilisierung zu einer intrahepatischen Cholestase bzw. zu einem cholestatischen Ikterus z.T. mit kolikartigen Leibschmerzen, besonders bei schon vorher bestehender Leberschädigung, bei Wiederholungsbehandlungen und bei Allergikern, führen. Begleitsymptome einer Cholestase können u.a. Brechreiz, Erbrechen, Urtikaria, Eosinophilie, Fieber und Bauchkrämpfe sein.

Diese Reaktionen können schon bei Erstanwendung mit Erythromycin-Wolff Saft auftreten. Die Gefahr des Auftretens steigt durch eine wiederholte Anwendung bzw. bei einer länger als 10 Tage andauernden Therapie.

Wirkungen auf das Pankreas

Im Zusammenhang mit einer Erythromycin-Therapie ist sehr selten eine Pankreatitis beobachtet worden.

Ototoxische Reaktionen

Sehr selten wurde über Tinnitus und vorübergehende Hörverluste bzw. Taubheit nach Gabe von Erythromycin berichtet. Diese Störungen sind konzentrationsabhängig und treten eher bei Patienten mit stark eingeschränkter Nieren- und/oder Leberfunktion oder bei hoher Dosierung (4 g Erythromycin pro Tag und mehr) auf.

Herz-Kreislaufsystem

Erythromycin kann sehr seltenund insbesondere bei Patienten, die ein verlängertes QT-Intervall im EKG haben, gefährliche ventrikuläre Arrhythmien (Torsade de pointes) und ventrikuläre Tachykardien hervorrufen. Diese kardialen Nebenwirkungen sollten besonders bei gleichzeitiger Gabe von potentiell proarrhythmogenen oder QT-Zeit beeinflussenden Substanzen beachtet werden.

Weitere Nebenwirkungen

Folgende Nebenwirkungen treten bei einer Therapie mit Erythromycin-Wolff Saft sehr seltenauf:

Folgende sehr selteneNebenwirkungen (nähere Erläuterungen zu diesen Nebenwirkungen siehe oben) können unter Umständen akut lebensbedrohlich sein:

Pseudomembranöse Kolitis

Hier muss eine Beendigung der Therapie mit Erythromycin-Wolff Saft in Abhängigkeit von dem Grund der Arzneimittelanwendung (Indikation) erwogen und ggf. sofort eine angemessene Therapie eingeleitet (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika/Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist) werden. Arzneimittel, die die Darmperistaltik hemmen, dürfen nicht eingenommen werden.

Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxie)

Hier muss die Therapie mit Erythromycin-Wolff Saft sofort abgebrochen werden und die entsprechenden Notfallmaßnahmen (z. B. Antihistaminika, Kortikosteroide, Sympathomimetika und ggf. Beatmung) eingeleitet werden.

4.9 Überdosierung

Bei einer geringen Überdosierung von Erythromycin-Wolff Saft ist kaum mit Vergiftungserscheinungen zu rechnen (s. aber bzgl. der Möglichkeit der Ototoxizität Abschnitt 5.3 „Präklinische Daten zur Sicherheit“). Es können Magen-Darm-Störungen in Form von Magendrücken, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Blähungen, weichen Stühlen oder Durchfall auftreten.

Berichte über Vergiftungsfälle mit Erythromycin liegen bisher nicht vor. Es ist kein spezifisches Antidot bekannt.

5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe

Erythromycin ist ein Makrolid-Antibiotikum mit einem 14-gliedrigen Laktonring.


ATC-Code

J01FA01


Wirkungsweise

Der Wirkungsmechanismus von Erythromycin beruht auf der Hemmung der Proteinbiosynthese durch Bindung an die 50S-Untereinheit des bakteriellen Ribosoms. Hieraus resultiert zumeist eine bakteriostatische Wirkung.


Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.


Resistenzmechanismen

Eine Resistenz gegenüber Erythromycin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:

Beim M-Phänotyp liegt eine vollständige Kreuzresistenz von Erythromycin mit Azithromycin, Clarithromycin bzw. Roxithromycin vor. Beim MLSB-Phänotyp besteht zusätzlich Kreuzresistenz mit Clindamycin und Streptogramin B. Mit dem 16-gliedrigen Makrolid Spiramycin besteht eine partielle Kreuzresistenz.


Grenzwerte

Die Testung von Erythromycin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe für Erythromycin. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:


EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte

Erreger

Sensibel

Resistent

Staphylococcus spp.

1 mg/l

2 mg/l

Streptococcus spp.

(Gruppen A, B, C, G)

0,25 mg/l

0,5 mg/l

Streptococcus pneumoniae

0,25 mg/l

0,5 mg/l

Hämophilus influenzae

0,5 mg/l

16 mg/l

Moraxella catarrhalis

0,25 mg/l

0,5 mg/l


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Erythromycin in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Erythromycin anzustreben.


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und –studien (Stand: Dezember 20010):


Üblicherweise empfindliche Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Actinomyces israeli °

Corynebacterium diphtheriae°

Corynebacterium minutissimum°

Streptococcus pyogenes

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Bordetella pertussis°

Campylobacter jejuni

Moraxella catarrhalis

Neisseria gonorrhoeae°

Anaerobe Mikroorganismen

Propionibacterium acnes° $

Andere Mikroorganismen

Chlamydia trachomatis°

Chlamydophila pneumoniae°

Legionella pneumophila°

Mycoplasma pneumoniae

Ureaplasma urealyticum°

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel)

Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent)+

Streptococcus pneumoniae

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Haemophilus influenzae$


Andere Mikroorganismen

Treponema pallidum$

Von Natur aus resistente Spezies

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Escherichia coli

Klebsiella spp.

Pseudomonas aeruginosa

Andere Mikroorganismen

Mycoplasma hominis

° Bei Veröffentlichung der Tabellen lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

$Die natürliche Empfindlichkeit der meisten Isolate liegt im intermediären Bereich.

+In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50%.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Die Erythromycinbase und ihre Salze bzw. Ester werden nur unvollständig aus dem Magen-Darmtrakt resorbiert (ca. 25 bis ca. 50 % einer oralen Dosis) wobei die Resorption überwiegend im Duodenum stattfindet. Die Resorptionsquote ist sowohl abhängig von der che­mischen Darreichungsform (Base, Ester, Salz) als auch von der jeweiligen galenischen Arzneiform (z. B. magen­saftresistente Tabletten) und dem Füllungszustand des Magen-Darmtraktes. Die Resorption von Erythromycin-Derivaten unterliegt erheblichen interindividuellen Schwankungen. Vereinzelt ist eine Resorption nicht ("poor absorber") oder verspätet ("late absorber") nachzuweisen.

Nach oraler Applikation wird Erythromycinbase in unterschiedlichem Ausmaß von Magensäure zerstört. Zur Verbesserung der Resorption wurden eine große Zahl von Derivaten und von galenischen Formulierungen herge­stellt.

Nach oraler Gabe werden maximale Erythromycin-Konzen­trationen im Plasma innerhalb von 1 bis 5 Stunden erreicht in Abhängigkeit von der Arzneiform und von der Nahrungsaufnahme. Sind hohe Erythromycin-Plasma­konzentrationen erforderlich, stehen mit dem Lacto­bionat und Glucoheptonat wasserlösliche Salze für die intravenöse Applikation zur Verfügung.

Erythromycinethylsuccinat wird direkt in Form des (mikrobiologisch inaktiven) Esters resorbiert. Diese Verbindung ist als Prodrug anzusehen. Die Hydrolyse des Erytromycinethylsuccinates ist nicht vollständig, so dass nur ca. 25-35 % des resorbierten Esters in Form der antibakteriell aktiven Erythromycinbase vorliegt.

Nach einmaliger oraler Gabe von Erythromycinethylsuccinat (500 mg Base-Äquivalent) werden Serumkonzen­trationen von 0,8 µg/ml Erythromycinethylsuccinat (Prodrug) bzw. 0,2 µg/ml Erythromycinbase erreicht. Höhere Spitzenkonzentrationen (2 µg/ml) als nach einer Einzeldosis, werden nach mehrmaliger Applikation erreicht.

Proteinbindung

Die Bindung der Erythromycinbase an Plasmaproteine beträgt im therapeutischen Bereich etwa 60 % bis 70 %. Bei therapeutischen Konzentrationen ist die Erythro­mycin-Bindung an Albumin nicht sättigbar. Eine Be­sonderheit des Erythromycins liegt in der Bindung an saure Alpha-1-Glykoproteine.

Verteilung

Das scheinbare Verteilungsvolumen der Erythromycinbase beträgt 0,55 bis 0,77 l/kg und entspricht damit dem Gesamtkörperwasser. Erythromycin zeichnet sich durch eine gute Gewebegängigkeit aus. Hohe Konzentrationen werden in Leber und Pankreas sowie in Pleura-, Peri­toneal- und Synovialflüssigkeit, in Prostatasekret und -gewebe sowie in nahezu allen Körpergeweben mit Aus­nahme des Gehirns und der Cerebrospinalflüssigkeit erreicht. Erythromycin wird in verschiedenen Zellen angereichert, z. B. in Erythrozyten, Makrophagen und Leukozyten.

Die Erythromycin-Konzentrationen im Voll­blut sind daher höher als die Plasmakonzentrationen. Erythromycin passiert die Plazenta. Die Angaben über die Serumkonzentrationen im foetalen Blut sind sehr unterschiedlich und reichen von 2 bis 20 % derjenigen im mütterlichen Blut. Erythromycin erreicht in der Muttermilch Konzentrationen bis über 5 mg/l.

Metabolismus

Lebermikrosomen (Multienzymsystem P450 3A4) vermögen die N-Methylgruppen oxidativ abzuspalten. Genaue Untersuchungen am Menschen liegen nicht vor, doch ist anzunehmen, dass ein Teil (bis zu 50 %) des Erythro­mycins demethyliert wird. N-Desmethyl-Erythromycin besitzt weniger als 20 % der antimikrobiellen Wirkung der Muttersubstanz. Bei zahlreichen anderen Substanzen verhindert Erythromycin die durch das Multienzymsystem P450 3A katalysierte Oxidation.

Exkretion

Erythromycin wird in der Leber angereichert und über die Galle ausgeschieden. Ein beträchtlicher Prozent­satz (mehr als 50 % einer oral verabreichten Dosis) wird so mit den Faeces ausgeschieden. Dieses betrifft sowohl die biliäre Exkretion als auch den nichtresor­bierten Wirkstoff. Von der aktiven Form werden etwa 2,5 % einer oralen und 12 - 15 % einer intravenösen Dosis über die Niere durch glomeruläre Filtration ausgeschieden, während die Ausscheidungsquote des unveränderten Esters über die Niere etwa 5 - 10 % beträgt. Daten zur Ausscheidung der Metabolite liegen nicht vor. Die Halbwertszeit der Erythromycinbase im Serum beträgt etwa 1 bis 2 Stunden. Bei schweren Leberschäden und bei starker Niereninsuffizienz ist die Halbwertszeit verlängert. Die Frage, ob bei stark eingeschränkter Nierenfunktion eine Dosisanpassung erforderlich sei, wird unterschiedlich beantwortet, obwohl die Halbwertszeit bei eingeschränkter Nieren­funktion verlängert ist. Im Allgemeinen wird emp­fohlen, bei solchen Patienten eine Tagesdosis von 2 g Erythromycin nicht zu überschreiten.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Die akute und chronische orale Toxizität von Erythromycin ist gering.

a) Akute Toxizität

Untersuchungen zur akuten Toxizität von Erythro­mycin im Tierversuch haben keine Hinweise auf eine besondere Empfindlichkeit ergeben. Bei Patienten
unter hoher Erythromycin-Gabe (über 4 g/ Tag und intravenöser Anwendung) wurden Fälle von Abdominalkrämpfen und Ototoxizität mit reversiblem Hörverlust beobachtet.

b) Chronische Toxizität/Subchronische Toxizität

Untersuchungen zur chronischen Toxizität an zwei Tierspezies zeigten keine substanzspezifischen Veränderungen.

c) Mutagenes und tumorerzeugendes Potential

Präklinische Untersuchungen zur Mutagenität und eine Langzeitunter­suchung zur Erfassung des tumorerzeugenden Poten­tials waren negativ.

d) Reproduktionstoxizität

Reproduktionsuntersuchungen an mehreren Tierspezies mit Erythromycin und seinen verschiedenen Salzen ergaben keine Hinweise auf Fertilitätsstörungen oder Embryo-/Fetotoxizität.

Die Plazentagängigkeit von Erythromycin ist gering. Im Nabelschnurblut werden Konzentrationen von 6 % - 20 % der entsprechenden mütterlichen Serumkonzen­trationen erreicht.

Zwei Untersuchungen zur Anwendung von Erythromycin während der Schwangerschaft mit 309 Mutter-Kind-Paaren, von denen 79 Erythromycin im ersten Trime­non eingenommen hatten, erbrachten keine Hinweise auf teratogene Wirkungen von Erythromycin.

In der Muttermilch werden etwa 50 % der entspre­chenden Erythromycin-Serumkonzentrationen erreicht. Nach einer oralen Einmaldosis von 2 g liegen die Erythromycin-Konzentrationen in der Muttermilch bei 1,6 - 3,2 µg/ml. Unter Berücksichtigung der alters­gemäßen Trinkmenge von 450 ml bis 800 ml würde dem Säugling eine Tagesdosis von ca. 1,5 - 2,6 mg zu­geführt, entsprechend etwa 0,4 - 0,5 mg/kg Körper­gewicht.

6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Carmellose-Natrium (E 466), 2-Ethyl-3-hydroxypyran-4-on, Himbeer-Aroma, Natriumcyclamat, Natriumcitrat-Dihydrat (E 331), hochdisperses Siliciumdioxid (E 551), Xylitol.

6.2 Inkompatibilitäten

keine

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 5 Jahre.

Das Arzneimittel darf nach dem auf dem Etikett und dem Umkarton angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwendet werden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Die fertige Suspension (Saft) im Kühlschrank lagern (2 °C bis 8 °C). Sie ist 14 Tage lang haltbar.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Braunglasflasche mit Schnappdeckel im Umkarton.

Packungen mit 36,7 g Granulat zur Herstellung von 100 ml Suspension zum Einnehmen und mit 2 x 36,7 g Granulat zur Herstellung von 2 x 100 ml Suspension zum Einnehmen.

Packungen mit 10 x 4,6 g, 20 x 4,6 g und 73,4 g Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

7. Inhaber der Zulassung

Dr. August Wolff GmbH & Co. KG Arzneimittel
Sudbrackstraße 56
33611 Bielefeld

Telefon: (0521) 8808-05
Telefax: (0521) 8808-334
E-Mail: info@wolff-arzneimittel.de

8. Zulassungsnummer

6520.01.01

9. Datum der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

08.10.1986 (Erstzulassung)

04.11.2003 (letzte Verlängerung)

10. Stand der Information

05/2011

11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig