Erytrotil
Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)
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BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS
ERYTROTIL® 300 mg
Lösung zur intramammären Anwendung für Rinder
Erythromycin
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 Euterinjektor mit 6 ml Lösung enthält:
Wirkstoff:
Erythromycin 300,0 mg
Sonstige Bestandteile:
Butylhydroxytoluol (Ph.Eur.) 0,4 mg
Butylhydroxyanisol (Ph.Eur.) 0,4 mg
Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile befindet sich unter Abschnitt 6.1.
DARREICHUNGSFORM
Lösung zur intramammären Anwendung
Klinische Angaben
Zieltierart/en)
Rind
Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart(en)
Zur Behandlung subklinischer und klinischer Euterentzündungen des Rindes
in der Laktationsperiode, verursacht durch Erythromycin-empfindliche
grampositive Erreger.
Die Anwendung von Erytrotil sollte unter Berücksichtigung eines Anti-
biogramms erfolgen.
Hinweis:
Resistenzen gegen Makrolid-Antibiotika werden beschrieben. Eine gezielte
und strenge Indikationsstellung ist daher erforderlich.
Gegenanzeigen
Erytrotil darf nicht angewendet werden bei
-
Überempfindlichkeit gegen Erythromycin
-
Resistenz gegen Erythromycin oder gegen andere Makrolid-Antibiotika.
4.4 Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart
Keine Angaben.
4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren
Keine Angaben.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender
Keine Angaben.
4.6. Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere)
Beim Auftreten von allergischen Reaktionen ist das Arzneimittel sofort abzusetzen und symptomatisch zu behandeln:
Bei Anaphylaxie: Epinephrin (Adrenalin) und Glukokortikoide i.v.
Bei allergischen Hautreaktionen: Antihistaminika und/oder Glukokortikoide.
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach der Anwendung von Erytrotil sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39 - 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.
Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internet-Seite http://vet-uaw.de).
4.7. Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode
Keine Angaben.
4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere
Wechselwirkungen
Zwischen Erythromycin und Lincomycin besteht ein Antagonismus. Nach
Kombination mit -Laktam-Antibiotika oder Trimethoprim wurden ebenfalls
antagonistische Effekte beobachtet.
Zwischen Erythromycin und Lincosamiden besteht partielle Parallelrestistenz,
gegenüber anderen Makrolid-Antibiotika partielle Kreuzresistenz.
4.9 Dosierung und Art der Anwendung:
1 Euterinjektor (6 ml Erytrotil) pro erkranktes Viertel.
Vor der Behandlung ist das Euter gut auszumelken. Die Zitzen durch vorsichtiges Waschen gründlich reinigen und desinfizieren. Den gesamten Inhalt des Euterinjektors in das Viertel instillieren. Die Zitzenöffnung durch leichten Druck schließen und massieren, damit die Substanz gut verteilt wird. Nach jedem Melken wiederholen, insgesamt drei aufeinanderfolgende Anwendungen.
4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich
Keine Angaben.
Wartezeit(en)
Rind:
Essbare Gewebe 7 Tage
Milch 3 Tage
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
Pharmakodynamische Eigenschaften
Erythromycin (ATC vet-Code QJ51FA01) gehört zur Gruppe der Makrolid-antibiotika.
Es ist überwiegend gegen grampositive Bakterien wirksam. Pneumokokken,
Streptokokken und zahlreiche Staphylokokken werden durch Erythromycin ebenso beeinflusst wie Corynebakterien und Clostridien. Neben den gram-
positiven Bakterien sind auch zahlreiche Stämme von Neisseria und
Haemophilus empfindlich, ebenso wie manche Stämme von Bordetella,
Pasteurella und Listeria. Erythromycin ist auch wirksam gegen Aktinomyceten,
bestimmte Mycoplasmen sowie Treponema pallidum. Das Antibiotikum wirkt
bakteriostatisch bzw. in Dosierungen oberhalb des therapeutischen Bereiches
bakterizid.
Erythromycin hemmt die bakterielle Eiweiß-Synthese an den Ribosomen. Der Wirkstoff wird, wie auch andere Makrolid-Antibiotika, an die
50S-Untereinheit gebunden und verhindert die Translokation während der
Elongationsphase. Bei resistenten Stämmen Erythromycin-empfindlicher
Keime ändert sich anscheinend das ribosomale Bindungsvermögen des
Antibiotikums. Die Resistenz gramnegativer Keime beruht vermutlich auf
einer Undurchlässigkeit der Zellwand für den Wirkstoff. Dafür spricht die
Tatsache, dass z. B. stabile L-Formen von Proteus mirabilis, die keine
Zellwand aufweisen, hochgradig Erythromycin-empfindlich sind.
5.2 Angaben zur Pharmakokinetik
Nach oraler Gabe bei Ratten zeigt Erythromycin eine gute Verteilung in die
Gewebe. Zwei Stunden nach der Verabreichung fanden sich in allen
Geweben, mit Ausnahme des Zentralnervensystems, hohe Konzentrationen,
die auch nach sieben Stunden noch im therapeutischen Bereich lagen.
Erythromycin wirkt im gesamten Darmtrakt der Ratte, wird jedoch nur wenig
aus dem Magen resorbiert. Erythromycin reichert sich in der Galle an und
wird zum großen Teil biliär ausgeschieden. Erythromycin wird nach oraler Gabe zu 2 – 8 %, nach intravenöser Verabreichung zu 12 – 15 % mit dem Urin ausgeschieden.
Die Erythromycinbase ist säureempfindlich. Die meisten Erythromycin-
Derivate, darunter auch Erythromycin-Äthylsuccinat, sind wesentlich
säurestabiler. Sie werden erst im Blut in die allein antimikrobiell wirksame
freie Erythromycinbase gespalten (Hydrolyse). Bei Serumkonzentrationen
von 5 bzw. 10 g/ml wird Erythromycin zu 60 bzw. 40 % reversibel an
Serumproteine gebunden.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Verzeichnis der sonstigen Bestandteile
Butylhydroxytoluol (Ph.Eur.), Butylhydroxyanisol (Ph.Eur.), Mittelkettige Triglyceride
6.2 Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit:
Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 24 Monate
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 20°C lagern.
Art und Beschaffenheit der Primärverpackung
Weiße LDPE-Euterinjektoren mit LDPE Verschlusskappe.
Packung mit 24 Euterinjektoren zu je 6 ml Lösung.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle
Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.
Zulassungsinhaber
Ceva Tiergesundheit GmbH
Kanzlerstr. 4
40472 Düsseldorf
ZULASSUNGSNUMMER
6324197.00.00
DATUM DER ERTEILUNG DER ERSTZULASSUNG/ VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
17.07.2002
10. STAND DER INFORMATION
Februar 2010
Verbot des Verkaufs, der Abgabe und/oder der Anwendung
Nicht zutreffend.
VERSCHREIBUNGSSTATUS / APOTHEKENPFLICHT
Verschreibungspflichtig