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Eutha

Document: 20.08.2013   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)


Bezeichnung des Tierarzneimittels


Eutha 400 mg/ml Injektionslösung für Hunde, Katzen, Nerze, Iltisse, Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Ratten, Mäuse, Hühner, Tauben, Ziervögel, kleine Schlangen, Schildkröten, Eidechsen, Frösche, Pferde, Ponys, Rinder und Schweine


Pentobarbital-Natrium


QUALTITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


1 ml Injektionslösung enthält:

Wirkstoff:

Pentobarbital-Natrium 400 mg


Sonstige Bestandteile:

Natriumhydroxid-Lösung 50% m/m


Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1


DARREICHUNGSFORM


Injektionslösung zur intravenösen, intrakardialen, intrapulmonalen und intraabdominalen Anwendung.


Klinische Angaben


Zieltierarten


Hund, Katze, Nerz, Iltis, Hase, Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Ratte, Maus, Huhn, Taube, Ziervogel, kleine Schlangen, Schildkröte, Eidechse, Frosch, Pferd, Pony, Rind, Schwein.


Anwendungsgebiet unter Angabe der Zieltierart


Euthanasie von Tieren.


Gegenanzeigen


Nicht für Narkosezwecke verwenden.


Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart


Die Vorschriften des Tierkörperbeseitigungsgesetzes sind zu beachten. Körper von Tieren, die mit Eutha 400 mg/ml getötet wurden, dürfen nicht ohne Behandlung mit einem zugelassenen thermischen Verfahren (siehe Tierkörper-beseitigungsanstalten - Verordnung) verfüttert werden (Gefahr von Sekundär-vergiftungen).


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:

Schweine:

In Einzelfällen können bei Schweinen - insbesondere nach Fixation - Agitationen / Exzitationen bei der Anwendung auftreten, was zu unbeab-sichtigter paravenöser Verabreichung des Produktes führen kann. Daher wird empfohlen, bei der intrakardialen Anwendung bei Schweinen - wenn möglich - keine Fixation vorzunehmen.

Die Applikation in die Ohrvene sollte ebenfalls, zumindest anfänglich, ohne eine Fixation des Tieres erfolgen. Das Tier sollte unbeweglich zwischen den Beinen einer Hilfsperson gehalten werden.

Falls eine Fixation notwendig ist, sollte dies mit der Oberkieferschlinge erfolgen.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:

Keine Angaben.


Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere)


Keine Angaben.


Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Eutha 400 mg/ml sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39-42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.

Meldebögen können kostenlos unter oben genannter Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de)angefordert werden.


Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode


Keine Angaben.


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen


Keine Angaben.


Dosierung und Art der Anwendung


Eutha 400 mg/ml wird vorzugsweise einmalig intravenös verabreicht; sofern dies nicht möglich ist, kann es auch intrakardial, intrapulmonal, intraabdominal, bei Hund und Katze nach vorhergehender Sedation oder Anästhesie, appliziert werden. Die verschiedenen Injektionsarten und Dosierungen für jede Tierart sind unbedingt zu beachten (siehe Dosierungstabelle).

Die intravenöse Verabreichung sollte beim Kleintier mit einer gleichmäßigen Injektionsgeschwindigkeit (beim Hund ca. 1,2 ml/s bis zum Eintritt der Bewusstlosigkeit) erfolgen. Beim Pferd wird Eutha 400 mg/ml als Sturzinjektion unter Druck verabreicht.

Die Methode der Wahl bei Vögeln ist die intravenöse Applikation. Nur bei Patienten, deren periphere Gefäße kollabiert bzw. nicht zugänglich sind, beispielsweise aufgrund von Kreislaufversagen oder Hämatombildung, kann eine intrapulmonale Injektion vorgenommen werden. Dazu wird die Kanüle in dorso-ventraler Richtung paramedian rechts oder links neben der Wirbelsäule (3. oder 4. Interkostalraum zwischen Wirbelsäule und Skapula) in die Lunge eingeführt.

Beim Rind ist, insbesondere bei Unterdosierung, vereinzelt das Auftreten von Schnappatmung möglich. Eutha 400 mg/ml wird beim Rind als Sturzinjektion unter Druck verabreicht.

Eutha 400 mg/ml wird beim Schwein als Sturzinjektion unter Druck verabreicht. Die Injektionsdauer kann - je nach Alter und Körpergewicht des Schweines - zwischen 1 Sekunde (bei Ferkeln) und 38 Sekunden (bei Ebern > 100 kg KGW) variieren. Die Applikation bei Schweinen erfolgt, abhängig von Alter und Gewicht, intravenös (Vena cava cranialis bzw. Ohrvene) oder intrakardial (siehe Dosierungstabelle).


Eutha 400 mg/ml sollte zur leichteren und schmerzärmeren Injektion in die Ohrvene mit isotonischer (0,9%) Natriumchloridlösung im Mischungsverhältnis 1:1 verdünnt werden.


Hunde


Intravenös: gleichmäßige Injektion bis zum Schlaf des Tieres, die verbleibende Restmenge als Sturzinjektion geben.

1 ml je 3 - 5kg KGW

Intrakardial, intrapulmonal und intraperitoneal bei bewusstlosen oder tief sedierten Hunden

1 ml je 3 - 4kg KGW


Katzen


Intravenös: gleichmäßige Injektion bis zum Schlaf des Tieres, die verbleibende Restmenge als Sturzinjektion geben.

1 ml je 2 - 3kg KGW

Intrakardial, intrapulmonal und intraperitoneal nach s.c. oder i.m. Anästhesie

1 ml je 1 kg KGW


Nerze, Iltisse

Intravenös

1 ml je Tier

Intrakardial, intrapulmonal

mit ca. 4 cm langer Kanüle von der Brustbeinspitze in kranialer und leicht dorsaler Richtung injizieren.

1 ml je Tier


Hasen, Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Ratten, Mäuse

Intravenös, intrakardial

1 ml je 1 - 2 kg KGW

Intrapulmonal

1 ml je 1 - 2 kg KGW

Intraperitoneal, intraabdominal

1 ml je 0,5 - 1kg KGW


Hühner, Tauben, Ziervögel

Intravenös

1 – 2 ml je 1 kg KGW

Intrapulmonal

1 – 2 ml je 1 kg KGW


Kleine Schlangen, Schildkröten, Eidechsen, Frösche

Je nach Größe 0,5 - 1,0 ml in die Körperhöhle nahe dem Herzen injizieren; der Tod ist nach etwa 5 bis 10 Minuten zu erwarten.


Pferde, Ponys

Intravenös als Sturzinjektion

1 ml je 4,5 – 5 kg KGW


Rinder

Intravenös als Sturzinjektion

1 - 2 ml je 10 kg KGW


Schweine


Dosierung:


Intravenös (Vena cava cranialis) als Sturzinjektion

0,1 ml/kg KGW bei KGW

> 30 kg

0,2 ml/kg KGW bei KGW

< 30 kg


Intravenös (Ohrvene) als Sturzinjektion;

Verdünnung mit isotonischer (0,9%) NaCl-Lösung im Verhältnis 1:1 notwendig

0,1 ml/kg KGW bei KGW

> 30 kg

0,2 ml/kg KGW bei KGW

< 30 kg

Intrakardial

0,1 ml/kg KGW bei KGW

> 30 kg

0,2 ml/kg KGW bei KGW

< 30 kg


Art der Anwendung:

Gruppeneinteilung der Tiere nach Gewicht und Injektionsart:


Saugferkel (bis 8 kg)

intravenös (Vena cava cranialis) oder intrakardial

Absatzferkel (8 - 25 kg)

intravenös (Vena cava cranialis oder Ohrvene) oder intrakardial

Vormasttiere (25 - 40 kg)

intravenös (Vena cava cranialis oder Ohrvene) oder intrakardial


Masttiere (40 - 100 kg)

intravenös (Vena cava cranialis oder Ohrvene) oder intrakardial


Eber und Sauen (über 100 kg)

Intravenös (Ohrvene)



Fixation:

Wenn möglich, sollte auf eine Fixation ganz verzichtet werden (bei intrakardialer Applikation) oder die Maßnahmen sollten auf ein Minimum reduziert werden.


Falls eine Fixation notwendig ist, sollte dies mit der Oberkieferschlinge erfolgen.


Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich


Keine Angaben.


Wartezeiten


Bei Anwendung bei Tieren, die der Lebensmittelgewinnung dienen, darf das Fleisch nicht zum Konsum freigegeben werden.


Pharmakologische Eigenschaften


Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Barbiturat zur Euthanasie.

ATC vet-Code: QN51AA01


Pentobarbital ist ein Narkotikum aus der Gruppe der Barbitursäurederivate. Die akute letale Dosis liegt bei Hund und Katze zwischen 40 und 60 mg/kg Körpergewicht intravenös.

Zur Tötung von Tieren werden stark überhöhte Dosierungen angewendet. Die intravenöse, intrakardiale, intrapulmonale, intraabdominale oder intraperitoneale Injektion von Pentobarbital ist eine der humansten und sichersten Methoden zur Euthanasie von Groß- und Kleintieren in der tierärztlichen Praxis und im Labor.

Die Tiere fallen schnell in einen tiefen Schlaf, der bei Warmblütern rasch, schmerz- und reflexlos und ohne Exitationen in den Tod durch Herz- und Atemstillstand übergeht.

Bei wechselwarmen Tieren tritt der Tod, je nach Resorptions- und Stoffwechselgeschwindigkeit mehr oder weniger verzögert ein.


Angaben zur Pharmakokinetik


Die Verteilung von Pentobarbital im Organismus erfolgt ziemlich gleichmäßig. Die höchsten Konzentrationen werden in der Leber erreicht, eine Anreicherung im Fettgewebe findet nicht statt.

Pentobarbital tritt in die Plazenta über und wird auch mit der Milch ausgeschieden.

Die Eliminationshalbwertzeit liegt bei kleinen Wiederkäuern um 1 Stunde, bei Katzen beträgt sie 2 - 7,5 Stunden und beim Hund 7 - 12,5 Stunden.


Pharmazeutische Angaben


Verzeichnis der sonstigen Bestandteile


Natriumhydroxid-Lösung 50% m/m, zur pH-Einstellung

2-Propanol

Macrogol 200

Wasser für Injektionszwecke


Inkompatibilitäten


Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tierarzneimittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.


Dauer der Haltbarkeit


Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 22 Monate.

Haltbarkeit nach erstmaligem Öffnen des Behältnisses: 4 Wochen.


Die zur intravenösen Injektion in die Ohrvene beim Schwein hergestellte Verdünnung, muss innerhalb von 2 Stunden nach Herstellung am Tier injiziert werden.


Besondere Lagerungshinweise


Nicht über 25°C lagern.


Art und Beschaffenheit der Primärverpackung


Durchstechflasche aus Klarglas (Typ I) mit Chlorobutylkautschukstopfen und Aluminiumbördelkappe im Umkarton.


Packungsgrößen:

Packung mit 1 Durchstechflasche mit 100 ml Injektionslösung.

Packung mit 1 Durchstechflasche mit 50 ml Injektionslösung.


Möglicherweise werden nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle


Das Arzneimittel unterliegt den Vorschriften des Betäubungsmittelgesetzes.

Nicht aufgebrauchte Betäubungsmittel sind so zu vernichten, dass eine auch nur teilweise Wiedergewinnung des Betäubungsmittels ausgeschlossen ist.

Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoff­sammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.


Zulassungsinhaber


Zoetis Deutschland GmbH

Schellingstraße 10

10785 Berlin


Zulassungsnummer


Zul.-Nr.: 693.00.00


Datum der Erteilung der Erstzulassung / Verlängerung der Zulassung


31.07.1979 / 14.09.2004


Stand der Information


August 2013


Verbot des Verkaufs, der Abgabe und / oder der Anwendung


Nicht zutreffend.


Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht


verschreibungspflichtig.

Betäubungsmittel.

Phenobarbital-Natrium unterliegt der Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung vom 20. Januar 1998 (BGBl. I S. 74, 80), die zuletzt durch Artikel 2 der Verordnung vom 11. Mai 2011 (BGBl. I S. 821) geändert worden ist.