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Fenbendatat 5%

Document: 05.05.2014   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels

1. BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS

Fenbendatat 5%, 50 mg/g,, Pulver zum Eingeben für Rinder, Schweine, Schafe und Pferde

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 g Pulver enthält:

Wirkstoff:

Fenbendazol.....................50,0 mg

Sonstige Bestandteile:

Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Pulver zum Eingeben

Weißes, mehliges Pulver.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1 Zieltierarten

Rind, Schwein, Schaf, Pferd

4.2 Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart(en)

Rind:

Infektionen mit adulten und larvalen Stadien von Haemonchus placei, Ostertagiaspp. (O. ostertagi, O. lyrata), Trichostrongylusspp. (T. axei, T. colubriformis), Cooperiaspp. (C. oncophora, C. punctata, C. pectinata, C. zurnabada), Nematodirusspp. (N. helvetianus, N. spathiger), Bunostomum phlebotomum, Oesophagostomum radiatumsowie gegen adulte Stadien von Trichurisspp., Strongyloides papillosusund Toxocara vitulorum.

Gegen inhibierte Stadien von Cooperiaspp. besteht eine hohe Wirkung, gegen inhibierte Stadien von Ostertagia ostertagieine gute Teilwirkung.


Schwein:

Infektionen mit adulten und larvalen Stadien von Hyostrongylus rubidus, Oesophagostomumspp. (O. quadrispinulatum, O. dentatum), Ascaris suum und Trichuris suis.


Schaf:

Infektionen mit adulten und larvalen Stadien von Haemonchus contortus, Ostertagiaspp. (O. circumcincta, O. ostertagi, O. occidentalis, Marshallagia marshalli), Trichostrongylusspp. (T. axei, T. colubriformis, T. vitrinus), Cooperiaspp. (C. oncophora, C. curticei, C. zurnabada), Nematodirusspp. (N. battus, N. spathiger, N. filicollis), Bunostomum trigonocephalum, Capillaria brevipes, Gaigeria pachyscelis, Chabertia ovinaund Oesophagostomumspp. (O. venulosum, O. columbianum).

Gegen Trichuris ovisund Strongyloides papillosusbesteht eine weniger ausgeprägte Wirkung.


Pferd:

Infektionen mit adulten Stadien der große Strongyliden (Strongylus vulgaris, S. edentatus, S. equinus), der kleinen Strongyliden (Triodontophorusspp., Poteriostomumspp., Gyalocephalus capitatus, Oesophagodontus robustus, Craterostomum acuticaudatum, Cyathostomumspp., Cyclicocyclusspp., Cyclicodontophorusspp.), Probstmayria viviparasowie gegen adulte und larvale Darmstadien von Parascaris equorumund Oxyuris equi.


Aufgrund der Benzimidazolresistenzsituation bei verschiedenen Trichostrongylidenarten von Schaf und kleinen Strongyliden der Pferde ist die Überprüfung der anthelminthischen Wirksamkeit (z. B. mit dem Eizahlreduktionstest) zu empfehlen.


4.3 Gegenanzeigen


Schwein, Schaf:

Nicht anwenden bei Tieren mit einem Körpergewicht unter 10 kg.


Nicht anwenden bei Pferden und Schafen, deren Milch für den menschlichen Verzehr vorgesehen ist.


4.4 Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart

Nach häufiger wiederholter Anwendung von Wirkstoffen einer Substanzklasse von Anthelminthika kann sich eine Resistenz gegenüber der gesamten Substanzklasse entwickeln..

4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren

Keine Angaben.

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender

Der Kontakt mit Haut oder Schleimhaut sollte vermieden werden..

4.6 Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere)

Die bei Schafen nach Applikation von Fenbendazol zu beobachtende Abnahme der Konzentration flüchtiger Fettsäuren im Pansen und der kurzzeitige Anstieg der abomasalen Natriumkonzentration sind offenbar ohne eine klinische Relevanz.


Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Fenbendatat 5% sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39 - 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.

Meldebögen können kostenlos unter der o. g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internet-Seite http://vet-uaw.de).

4.7 Anwendungwährend der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode

Keine Angaben.

4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen

Keine bekannt.

4.9 Dosierung und Art der Anwendung


Zum Eingeben über das Futter.


Rind:

7,5 mg Fenbendazol/kg Körpergewicht (KGW) einmalig, entsprechend 60 g Fenbendatat 5% pro
400 kg KGW

Schwein:

5 mg Fenbendazol/kg KGW einmalig, entsprechend 5 g Fenbendatat 5% pro 50 kg KGW

Bei Infektion mit Trichuris suisBehandlung über 3 Tage

Schaf:

5 mg Fenbendazol/kg KGW einmalig, entsprechend 5 g Fenbendatat 5% pro 50 kg KGW

Pferd:

7,5 mg Fenbendazol/kg KGW einmalig, entsprechend 60 g Fenbendatat 5% pro 400 kg KGW

Beim Befall mit Parascaris equorum:

10 mg Fenbendazol/kg KGW einmalig, entsprechend 80 g Fenbendatat 5% pro 400 kg KGW

Pferde, Rinder, Schweine, Schafe:

Es ist darauf zu achten, dass die vorgesehene Dosis jeweils restlos aufgenommen wird.

4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich

Keine Angaben.

4.11 Wartezeit(en)

Rind: Essbare Gewebe: 7 Tage

Milch: 6 Tage

Schaf: Essbare Gewebe: 10 Tage

Schwein: Essbare Gewebe: 5 Tage

Pferd: Essbare Gewebe: 10 Tage


Nicht bei Pferden und Schafen anwenden, deren Milch für den menschlichen Verkehr vorgesehen ist.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Anthelminthikum aus der Gruppe der Benzimidazole

ATCvet-Code: QP52AC13


Das zur Gruppe der Benzimidazole gehörende Fenbendazol ist in der Regel hochwirksam (>95 %) gegen adulte und larvale Stadien verschiedener Nematodenarten des Magen-Darm-Traktes von Rind, Schaf, Schwein, Pferd, Hund und Katze. Die anthelminthische Wirkung des Fenbendazols beruht wie bei anderen Benzimidazolen offensichtlich auf einer Hemmung der Polymerisation des Tubulins zu Mikrotubuli in den betroffenen Parasiten.

Die akuten toxischen Dosen sind um ein Mehrfaches höher als die therapeutischen Dosen. Bei Ratten gibt es nach oraler Gabe von Fenbendazol vom Tag 7-16 der Trächtigkeit in einer Dosierung von 25, 250 oder 2500 mg/kg Körpergewicht (KGW) keine Hinweise auf eine maternale Toxizität, Foetotoxizität oder Teratogenität. Bei einer Studie am Kaninchen liegt der No-effect-level bei 25 mg Fenbendazol/kg Körpergewicht. Bei einer Dosierung von 63 mg/kg KGW wurde in dieser Studie ein Ansteigen einer verspäteten Ossifikation beobachtet. Beim Hund wirkt Fenbendazol offenbar, während der Organogenese verabreicht, teratogen.

Für diese Effekte wird der Sulfoxid-Metabolit (= Oxfendazol) verantwortlich gemacht, dessen Embryotoxizität und Teratogenität bekannt sind. Derartige Nebenwirkungen sind bei Schweinen, Schafen und Rindern, denen Fenbendazol zu verschiedenen Zeitpunkten der Trächtigkeit verabreicht wurde, nicht beobachtet worden.

Fenbendazol erwies sich in den angewandten Testsystemen als nicht mutagen (Ames-Test, Mikronukleus-Test, Zytogenetik-Test) und nicht kanzerogen (2-Jahres-Toxizitätsstudien an Maus und Ratte). ln-vitro (Human-Lymphozyten-Kultur) war eine antimitotische Wirkung des Fenbendazols erkennbar.

5.2 Angaben zur Pharmakokinetik

Fenbendazol wird nach oraler Applikation zum Teil resorbiert und zum größten Teil in der Leber metabolisiert. Die Resorption erfolgt bei Tieren mit einhöhligem Magen schneller als bei Wiederkäuern. Der Plasmaspitzenspiegel wird nach oraler Gabe bei Ratte und Kaninchen nach 8 Stunden, beim Hund nach 24 Stunden und beim Schaf nach 2 - 3 Tagen erreicht. Die Halbwertszeit von Fenbendazol im Serum beträgt nach oraler Applikation der empfohlenen Dosis beim Rind 10 - 18 Stunden, beim Schaf 2 - 3 Tage, beim Schwein 10 Stunden (fluorometrische Messungen) und beim Hund 15 Stunden.

Als Hauptmetaboliten werden ein Sulfoxid- (= Oxfendazol) und ein Sulfon- Metabolit gebildet. Fenbendazol und seine Metaboliten verteilen sich im Gesamtorganismus, wobei besonders hohe Konzentrationen in der Leber erreicht werden. Die Elimination von unverändertem und metabolisiertem Fenbendazol erfolgt überwiegend (> 90 %) über den Kot, zu einem geringeren Teil auch über den Urin und die Milch.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Verzeichnis der sonstigen Bestandteile

Maisstärke, Hochdisperses Siliciumdioxid

6.2 Inkompatibilitäten

Keine Angaben.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 2 Jahre

6.4 Besondere Lagerungshinweise

Für dieses Tierarzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5 Art und Beschaffenheit des Behältnisses


1 kg Faltschachtel mit Innenfutter aus Papier/LD-Polyethylen

1 kg Faltschachtel mit Papierinnenbeutel aus Papier/Aluminium/LD-Polyethylen


5 kg Papierbeutel mit Aluminium/Polyethylen-Beschichtung

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle

Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.

7. ZULASSUNGSINHABER

aniMedica GmbH

Im Südfeld 9

48308 Senden-Bösensell

8. ZULASSUNGSNummer

6500615.00.00

9. Datum der ERTEILUNG DER ERSTZULASSUNG / VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

20.06.2003

10. STAND DER INFORMATION

05/2014

11. Verbot des Verkaufs, der ABGABE und/oder der ANwendung

Entfällt.

13. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig