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Loramyc 50 Mg Mucoadhäsive Buccaltablette



FA Anlage


zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 70864.00.00

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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation


FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels


LORAMYC 50 mg mucoadhäsive Buccaltabletten

Miconazol


FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Jede Tablette enthält 50 mg Miconazol.

Sonstige Bestandteile: Lactose-Monohydrat, Milcheiweiß-Konzentrat

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


FE 3. Darreichungsform


Mucoadhäsive Buccaltablette.

Weiß bis gelblich gefärbte Tabletten mit einer abgerundeten und einer flachen Seite.


FG 4. Klinische Angaben


FH 4.1 Anwendungsgebiete


Behandlung von oropharyngealer Candidiasis (OPC) bei immungeschwächten Patienten (Siehe Abschnitt 5.1)


FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Anwendung am Zahnfleisch.

Nur für Erwachsene.

Anwendung einer mucoadhäsiven Buccaltablette einmal täglich während einer Dauer von 7 bis 14 Tagen, je nach Therapieerfolg. Es wird empfohlen, die Tablette am Morgen nach dem Zähneputzen anzuwenden, da während der Nacht der Speichelfluss nicht so stark ist. Loramyc kann mit Essen und Trinken angewendet werden.

Wenn sich nach 7 Tage keine Besserung zeigt, sollte die Behandlung weitere 7 Tage fortgesetzt werden.

Bei vollständigem Therapieerfolg (definiert als die vollständige Beseitigung der Krankheitszeichen und Symptome) nach 7 Behandlungstagen kann die Anwendung von LORAMYC beendet werden.


Art der Anwendung:

LORAMYC muss unmittelbar oberhalb des Schneidezahns auf das Zahnfleisch des Oberkiefers aufgebracht werden:

Ältere Menschen: LORAMYC kann von älteren Menschen angewendet werden.

Es gibt keine Erfahrungen bei Kindern.


FI 4.3 Gegenanzeigen



FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Die gleichzeitige Anwendung von Halofantrin wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).

LORAMYC sollte nicht Patienten mit seltenen vererbten Stoffwechselstörungen wie Galaktoseintoleranz, Lapp-Laktasemangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption angewendet werden.


Örtliche Reizungen nach der Anwendung von Loramyc wurden selten beobachtet. Wie bei allen Arzneimitteln, können Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten.


Da LORAMYC unmittelbar oberhalb des Schneidezahns auf das Zahnfleisch des Oberkiefers aufgebracht werden muss, ist folgendes zu beachten:


FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Miconazol ist ein Hemmstoff von CYP2C9 und CYP3A4. Es wurden keine Studien über Wechselwirkungen mit Loramyc durchgeführt. Obwohl die systemische Aufnahme, die bei Loramyc beobachtet wurde, unzureichend ausgewertet wurde, ist die Anwendung von Arzneimitteln mit geringer therapeutischer Breite die durch CYP2C9 und CYP3A4 metabolisiert werden wegen einer erhöhten Exposition kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).


Die gleichzeitige Anwendung folgender Arzneimittel ist kontraindiziert:

Orale Antikoagulanzien

Unvorhersehbare Blutungen, die eventuell schwere Ausmaße annehmen könnten

Cisaprid

Erhöhtes Risiko einer Herzkammerarrhythmie, beispielsweise Torsade de pointes

Pimozid

Erhöhtes Risiko einer Herzkammerarrhythmie, beispielsweise Torsade de pointes

Mutterkornalkaloide: Ergotamine, Dihydroergotamine

Risiko von Ergotismus mit Nekrose der Extremitäten

Hypoglykämische Sulfonamide

Mögliches Auftreten hypoglykämischer Symptome bis hin zu Bewusstlosigkeit.


Die gleichzeitige Anwendung mit folgenden Arzneimitteln wird nicht empfohlen:

Halofantrin

Erhöhtes Risiko einer Herzkammerarrhythmie, beispielsweise Torsade de pointes

Arzneimittel, deren gleichzeitige Anwendung besondere Vorsicht erfordert:

Phenytoin (und Fosphenytoin durch Extrapolation)

Erhöhte Plasma-Phenytoinkonzentrationen aufgrund einer Hemmung des Phenytoinabbaus in der Leber, die toxische Mengen erreichen könnten.

Eine engmaschige klinische Überwachung wird empfohlen.


FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Es gibt keine ausreichenden Daten über die Einnahme von Miconazol bei Schwangeren. Tierversuche zeigen keine teratogene Wirkung, aber andere Wirkungen auf die Fortpflanzung wurden aufgezeichnet (siehe Abschnitt 5.3). Das Risiko für Menschen ist unbekannt. Miconazol sollte während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn dies als notwendig erachtet wird.


Stillzeit

Es stehen keine Daten darüber zur Verfügung, ob Miconazol bei Menschen in die Muttermilch gelangt. Deshalb ist beim Verschreiben des Arzneimittels für stillende Mütter Vorsicht angeraten.

Wenn das Neugeborene oder das gestillten Kleinkind Cisaprid erhält, ist die Gabe von Miconazol an die Mutter aufgrund des möglichen Risikos einer Arzneimittelwechselwirkung beim Kind (Torsades de pointes) aus Sicherheitsgründen kontraindiziert.


FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen mit Loramyc durchgeführt. Es ist jedoch bekannt, dass Miconazol die Aufmerksamkeit oder Fahrtüchtigkeit nicht beeinträchtigt.


FJ 4.8 Nebenwirkungen


Das Sicherheitsprofil von Loramyc beruht auf 2 klinischen Studien (172 Patienten, 25 davon HIV-positiv und 147 mit Krebserkrankungen im Kopf- und Halsbereich, die eine Strahlenbehandlung erhalten).

Im Folgenden sind die Nebenwirkungen nach Organsystemen und Häufigkeit geordnet aufgeführt (sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100 bis <1/10); gelegentlich (≥1/1,000 bis <1/100); selten (≥1/10,000 bis <1/1,000); sehr selten (<1/10,000), nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).


Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad angegeben. Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen waren Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig: Bauchschmerzen, Übelkeit, Unbehagen im Mund,

Gelegentlich: Erbrechen


Erkrankungen des Nervensystems

Häufig:Geschmacksstörungen


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig: Juckreiz

Gelegentlich: Dermatitis, Hautausschlag


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig:Brennen im Anwendungsbereich der Tablette

Gelegentlich: Ödem



FO 4.9 Überdosierung


Symptome

Bei versehentlicher Überdosierung kann es zu Erbrechen oder Durchfall kommen.


Behandlung

Für Miconazol ist kein Gegenmittel bekannt: Eine Überdosierung sollte symptomatisch behandelt werden.

Im Falle von versehentlicher Aufnahme von großen Mengen von Loramyc, sollte sofern erforderlich, eine angemessene Methode zur Magenentleerung angewendet werden.

Es wurde bislang über keine Überdosierung von Loramyc berichtet.


FF 5. Pharmakologische Eigenschaften


F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiinfektiva und Antiseptika zur oralen Lokalbehandlung

ATC-Code: A01AB09


Mikrobiologie:

Miconazole zeigen einbreites Spektrum an fungizider Wirkung gegen Candida-Arten wie C. albicans, aber auch gegen non-albicans-Arten wie C. glabrata, C. krusei, C. parapsilosis, C. tropicalis,und C. pseudotropicalis.

Darüber hinaus wirkt Miconazol antibakteriell gegen Gram-positive Bakterien (etwa Streptococcus pyogenes, Staphylococcus aureus und Erysipelothrix insidiosa).

Candida-Arten, die meist bei bukkaler Candidiasis beteiligt sind (C. albicans, C. glabrata, C. krusei undC. tropicalis), sind empfindlich oder mäßig empfindlich gegen Miconazol.


Wirkmechanismus

Miconazol wirkt fungizid, indem es die Ergosterol-Biosynthese in der Zellmembran des Krankheitserregers hemmt. Bei geringer Konzentration interagiert es mit dem Pilz-Zytochrom P450, wodurch es zur Hemmung der 14‑α‑Demethylierung, einem Schritt in der Ergosterol-Biosynthese, kommt. Der Entzug von Ergosterol und die gleichzeitige Anreicherung von Lanosterin führen zu Störungen in der Membran. Miconazol wirkt durch die Hemmung der Sterolsynthese in der Membran fungistatisch und wirkt darüber hinaus durch die Beeinflussung der Barrierefunktion in der Zellmembran des Pilzes fungizid.


Klinische Erfahrungen

In der Studie, die bei Patienten mit Kopf- und Nacken-Karzinom durchgeführt wurde, die einer Strahlenbehandlung ausgesetzt waren (n=282), war die Ansprechrate an Tag 14 56% und die Rückfallquote bei Tag 30 19% (CI95: [10.7; 29.7]). Durch eine begrenzte Anzahl von HIV-Patienten (n=26), die mit Loramyc während der Studie behandelt wurden (nicht-vergleichbare offene Studie), konnte die Wirksamkeit nicht hinreichend gezeigt werden. Die Ansprechrate an Tag 15 war 84% und die Rückfallquote an Tag 45 lag bei 32% (CI95; [14.9; 53.5])



F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Die orale Bioverfügbarkeit an Miconazol ist gering (25-30%), da Miconazol nur begrenzt in den Gastrointestinaltrakt aufgenommen wird. Der Großteil des aufgenommenen Miconazols wird von der Leber metabolisiert. Weniger als 1% der verabreichten Dosis ist in unveränderter Form im Harn enthalten.


Das Vorliegen einer Leberstörung beeinflusst die Pharmakokinetik von Miconazol nur unwesentlich. Es werden keine aktiven Metaboliten gebildet, und die terminale Halbwertszeit beträgt rund 20 Stunden.


Die Einzeldosis LORAMYC, die 50 mg Miconazol enthält und gesunden Probanden verabreicht wurde, war 7 Stunden nach Aufbringung der Tablette in einer Höchstkonzentration von 15 µg/mL im Speichel vorhanden, die Fläche unter der Konzentrations-Zeitkurve (AUC0-24h) betrug 55,23 µg.h/mL.Im Speichel wurden Miconazol-Konzentrationen über 1 µg/mL, der Untergrenze des Bereichs für die Mindesthemmkonzentration (MHK) für C. albicans-Stämme gemessen. Dieser Schwellenwert wird 1 Stunde nach Aufbringen der Tablette erreicht.Die Durchschnittsdauer der Miconazol-Exposition über der MHK betrug 13 Stunden und wurde durch die Anwendung einer einzigen 50 mg-Tablette erzielt.


Die Miconazol-Konzentrationen im Plasma lagen beim Großteil der Probanden unter der Nachweisgrenze (0,4 µg/mL), was die begrenzte Aufnahme von Miconazol durch die Wangenschleimhaut oder in den Gastrointestinaltrakt nach Schlucken des Speichels bestätigt.


Nach 7 Behandlungstagen lagen alle im Plasma gemessenen Miconazol-Konzentrationen unter der Nachweisgrenze (0,1 µg/mL).


F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Nach Anwendung von Einzeldosen und wiederholten Dosen im Rahmen der toxikologischen Studien sowie in den Studien zur prä- und postnatalen Entwicklung wurde bei Tieren (Maus, Ratte, Hase, Hund) eine toxische Wirkung mit Dosen beobachtet, die 30 bis 900 Mal höher lag als die empfohlene Höchstdosis bei Menschen (0,7 mg/kg). Es wurden embryotoxische Wirkungen aber keine teratogene Wirkungen von Miconazol bei den Reprotoxizitätsstudien beobachtet.


Die konventionellen Studien zur Genotoxizität (Ames-Test, Chromosomenaberration, Mikronukleus-Test) haben keine potenzielle Genotoxizität ergeben.


Lokale Toleranzstudien (Wangenschleimhaut bei Hamstern und LLNA-Test auf Sensibilisierung bei Mäusen) haben keine Toxizität ergeben.

Es wurden keine Kanzerogenitätsstudien mit Miconazol durchgeführt.



FR 6. Pharmazeutische Angaben


F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Hypromellose 2208

Milcheiweiß-Konzentrat

Maisstärke

Lactose-Monohydrat

Natriumdodecylsulfat

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

Talkum


FS 6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit


18 Monate.


FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 30°C lagern.

In der Originalfaschefest verschlossen aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.


FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


14 Buccaltabletten in einer Flasche (HDPE) mit kindersicherem Verschluss (Polypropylen) und Trockenmittel.


F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.


FZ 7. Inhaber der Zulassung


BioAlliance Pharma

59 Boulevard du Général Martial Valin

75015 Paris

Frankreich


F5 8. Zulassungsnummer


70864.00.00



F6 9. Datum der Zulassung



F10 10. Stand der Information



F11 11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig