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Meglucon 850

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44850.01.00


Fachinformation



1. Bezeichnung des Arzneimittels

Meglucon 850


Wirkstoff: Metforminhydrochlorid


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Meglucon 850

1 Filmtablette enthält 850 mg Metforminhydrochlorid, entsprechend 662,9 mg Metformin.


3. Darreichungsform

Filmtabletten


Meglucon 850

Weiße, runde Filmtabletten mit einer Prägung „M 850“ auf einer Seite.


4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiet

Therapie des Diabetes mellitus Typ 2, insbesondere bei übergewichtigen Patienten, bei denen allein durch Diät und körperliche Betätigung keine ausreichende Einstellung des Blutzuckerspiegels erreicht wurde.


Bei Erwachsenen kann Metformin in Form einer Monotherapie oder in Kombination mit anderen oralen Antidiabetika bzw. Insulin angewendet werden.


Bei Kindern ab 10 Jahren und bei Jugendlichen kann Meglucon in Form einer Monotherapie oder in Kombination mit Insulin angewendet werden.


Bei übergewichtigen erwachsenen Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 konnte nach Versagen diätetischer Maßnahmen eine Senkung der Häufigkeit von diabetesbedingten Komplikationen unter Behandlung mit Metformin als Therapie der ersten Wahl nachgewiesen werden (siehe 5.1 „Pharmakodynamische Eigenschaften“).


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Erwachsene

Monotherapie und Kombination mit anderen oralen Antidiabetika

Im Allgemeinen besteht die Initialdosis aus der Gabe von einer Filmtablette 2- oder 3-mal täglich, mit oder nach den Mahlzeiten.


Nach 10-15 Tagen sollte die Dosierung in Abhängigkeit von den Messungen des Blutzuckerspiegels angepasst werden. Eine allmähliche Erhöhung der Dosierung wirkt sich positiv auf die gastrointestinale Verträglichkeit des Medikaments aus.


Die maximale empfohlene Tagesdosis beträgt 3 g Metforminhydrochlorid täglich.


Bei der Umstellung von einem anderen oralen Antidiabetikum auf Metformin sollte zunächst das bisherige Medikament abgesetzt und danach die Therapie mit Metformin in der oben angegebenen Dosierung begonnen werden.


Kombination mit Insulin

Metformin und Insulin können kombiniert werden, um eine bessere Einstellung des Blutzuckerspiegels zu erreichen. Metformin wird in der üblichen Anfangsdosierung von einer Filmtablette 2- bis 3-mal täglich gegeben, während sich die Insulindosis nach den gemessenen Blutzuckerwerten richtet.


Ältere Patienten

Bedingt durch die bei älteren Patienten häufig eingeschränkte Nierenfunktion sollte sich die Dosierung von Metformin nach der Nierenfunktion richten. Aus diesem Grund ist die regelmäßige Messung der Nierenfunktion notwendig (siehe 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).


Kinder und Jugendliche

Monotherapie und Kombination mit Insulin

Meglucon kann bei Kindern ab 10 Jahren und bei Jugendlichen angewendet werden.


Im Allgemeinen besteht die Initialdosis aus der Gabe von einer Filmtablette Meglucon 500 mg oder Meglucon 850 mg einmal täglich, während oder nach den Mahlzeiten.


Nach 10-15 Tagen sollte die Dosierung in Abhängigkeit von den Messungen des Blutzuckerspiegels angepasst werden. Eine allmähliche Erhöhung der Dosierung wirkt sich positiv auf die gastrointestinale Verträglichkeit des Medikaments aus. Die maximale empfohlene Tagesdosis beträgt 2 g Metformin täglich, eingenommen in 2 oder 3 Einzeldosen.


4.3 Gegenanzeigen

- Überempfindlichkeit gegenüber Metforminhydrochlorid oder einem der sonstigen Bestandteile

- diabetische Ketoazidose, diabetisches Präkoma

- Nierenversagen oder Störung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance < 60 ml/min)

- akute Zustände, die zu einer Beeinträchtigung der Nierenfunktion führen können, z. B.:

- Dehydratation

- schwere Infektionen

- Schock

- intravaskuläre Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln (siehe 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“)

- akute oder chronische Erkrankungen, die zu einer Gewebshypoxie führen können, wie:

- kardiale oder respiratorische Insuffizienz

- frischer Myokardinfarkt

- Schock

- Leberinsuffizienz, akute Alkoholintoxikation, Alkoholismus

- Stillzeit


4.4 Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise

Laktatazidose

Bei der Laktatazidose handelt es sich um eine seltene, jedoch schwerwiegende (hohe Mortalität ohne schnelle Behandlung) metabolische Komplikation, die durch eine Akkumulation von Metformin verursacht werden kann. Die bisher bekannt gewordenen Fälle von Laktatazidose bei mit Metformin behandelten Patienten betrafen vor allem Diabetiker mit schwerer Niereninsuffizienz. Die Inzidenz der Laktatazidose kann und sollte durch die Erfassung von weiteren Risikofaktoren reduziert werden (z. B. schlecht eingestellter Diabetes, Ketonämie, Fasten, übermäßiger Alkoholkonsum, Leberinsuffizienz und alle mit einer Hypoxie einhergehenden Zustände).


Diagnose

Laktatazidose ist gekennzeichnet durch eine azidotische Dyspnoe mit Abdominalbeschwerden und Hypothermie, gefolgt von Koma. Zu den für die Diagnose relevanten Laborparametern zählen ein erniedrigter pH-Wert des Blutes, Laktatspiegel im Plasma von über 5 mmol/l sowie eine Erhöhung der Anionenlücke und des Laktat/Pyruvat-Quotienten. Wenn der Verdacht auf das Vorliegen einer metabolischen Azidose besteht, sollte Metformin abgesetzt und der Patient sofort stationär aufgenommen werden (siehe 4.9 „Überdosierung“).


Nierenfunktion

Da Metformin über die Nieren ausgeschieden wird, sollte vor Beginn der Behandlung sowie danach in regelmäßigen Abständen eine Kontrolle des Serumkreatininspiegels durchgeführt werden

- mindestens jährlich bei Patienten mit normaler Nierenfunktion

- mindestens 2- bis 4-mal jährlich bei Patienten, deren Serumkreatininspiegel an der oberen Grenze des Normbereiches liegt, sowie bei älteren Patienten.


Eine verminderte Nierenfunktion ist bei älteren Patienten häufig und asymptomatisch.


Besondere Vorsicht ist in Situationen angebracht, in denen es zu einer Einschränkung der Nierenfunktion kommen kann (z. B. Beginn einer Therapie mit Antihypertensiva oder Diuretika oder mit nichtsteroidalen Antiphlogistika).


Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln

Da die intravenöse Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln bei radiologischen Untersuchungen zu Niereninsuffizienz führen kann, sollte Metformin vor, während und bis 48 Stunden nach der Untersuchung abgesetzt werden (siehe unter 4.5 "Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen"). Die Fortsetzung der Therapie soll erst erfolgen, wenn durch eine neuerliche Untersuchung eine normale Nierenfunktion festgestellt wurde.


Chirurgische Eingriffe

Metformin sollte 48 Stunden vor elektiven chirurgischen Eingriffen unter Vollnarkose abgesetzt werden. Die Fortsetzung der Therapie sollte nicht früher als 48 Stunden nach dem Eingriff erfolgen.


Kinder und Jugendliche

Die Diagnose eines Typ 2-Diabetes muss bestätigt sein, bevor eine Behandlung mit Metformin begonnen wird.

Während 1-jähriger kontrollierter klinischer Studien wurde keine Beeinflussung von Wachstum und Pubertät durch Metformin beobachtet, aber Langzeitergebnisse liegen zu diesen spezifischen Fragestellungen noch nicht vor. Deshalb wird eine sorgfältige Nachbeobachtung der Metforminwirkungen in Bezug auf diese Parameter bei mit Metformin behandelten Kindern, besonders vor der Pubertät, empfohlen.


Kinder zwischen 10 und 12 Jahren

Nur 15 Personen aus der Altersgruppe zwischen 10 und 12 Jahren waren in die kontrollierten klinischen Studien eingeschlossen, die mit Kindern und Jugendlichen durchgeführt wurden. Obwohl sich Wirksamkeit und Arzneimittelsicherheit von Metformin bei Kindern unter 12 Jahren nicht unterschieden von Wirksamkeit und Arzneimittelsicherheit bei älteren Kindern, wird besondere Vorsicht bei der Verordnung von Metformin für Kinder zwischen 10 und 12 Jahren empfohlen.


Weitere Vorsichtsmaßnahmen

- Alle Patienten sollten ihre Diät weiterführen, wobei auf eine adäquate Verteilung der Kohlenhydratzufuhr über den Tag zu achten ist. Übergewichtige Patienten sollten ihre kalorienreduzierte Diät weiterführen.

- Die Routine-Laboruntersuchungen zur Überwachung des Diabetes mellitus sollten regelmäßig durchgeführt werden.

- Metformin allein führt nicht zu Hypoglykämie, allerdings ist bei der Kombination mit Insulin oder Sulfonylharnstoffen Vorsicht angebracht.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Nicht zu empfehlende Kombinationen:

Alkohol

Bei akuter Alkoholintoxikation besteht ein erhöhtes Risiko einer Laktatazidose, vor allem im Zusammenhang mit

- Fasten oder Mangelernährung

- Leberinsuffizienz.


Alkoholkonsum und alkoholhaltige Arzneimittel sind zu meiden.


Jodhaltige Kontrastmittel

Durch die intravaskuläre Gabe von jodhaltigen Kontrastmitteln kann es zu Niereninsuffizienz und damit zu einer Akkumulation von Metformin kommen, so dass ein erhöhtes Risiko einer Laktatazidose besteht. Metformin sollte vor, während und bis 48 Stunden nach der Untersuchung abgesetzt werden. Die Fortsetzung der Therapie soll erst erfolgen, wenn durch eine neuerliche Untersuchung eine normale Nierenfunktion festgestellt wurde (siehe unter 4.4 "Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise").


Cimetidin

Bekannte Wechselwirkung von Metformin und Cimetidin (reduzierte renale tubuläre Sekretion von Metformin). Eine gleichzeitige Gabe von Metformin und Cimetidin wird nicht empfohlen.


Kombinationen, bei denen besondere Vorsichtsmaßnahmen erforderlich sind

Glukokortikoide (systemische und lokale Anwendung), beta2-Agonisten und Diuretika besitzen eine intrinsische hyperglykämische Aktivität. Informieren Sie den Patienten darüber und messen Sie seinen Blutzuckerspiegel vor allem zu Beginn der Therapie in kürzeren Abständen. Passen Sie die Dosierung des Antidiabetikums - sofern notwendig - während der Therapie mit dem anderen Medikament sowie nach dem Absetzen desselben an.


ACE-Hemmer können zu einer Senkung des Blutzuckerspiegels führen. Passen Sie die Dosierung des Antidiabetikums - sofern notwendig - während der Therapie mit dem anderen Medikament sowie nach dessen Absetzen an.


4.6 Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit

Gegenwärtig sind noch keine diesbezüglichen epidemiologischen Daten verfügbar. In tierexperimentellen Studien fand sich kein Hinweis auf schädliche Wirkungen hinsichtlich Schwangerschaft, embryonaler und fetaler Entwicklung, Geburt oder postnataler Entwicklung (siehe 5.3 „Präklinische Daten zur Sicherheit“).


Patientinnen mit Diabetes, die schwanger sind oder dies werden möchten, sollten nicht mit Metformin behandelt werden. Der Blutzuckerspiegel sollte in diesen Fällen durch Insulin so gut wie möglich auf normale Werte eingestellt werden, um das Risiko von fetalen Missbildungen infolge von pathologischen Blutzuckerwerten zu senken.


Metformin geht bei Ratten in die Muttermilch über. Beim Menschen liegen diesbezüglich noch keine Erkenntnisse vor, und je nach der Bedeutung des Arzneimittels für die Gesundheit der Mutter ist zu entscheiden, ob abgestillt oder Metformin abgesetzt werden sollte.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen

Eine Monotherapie mit Metformin führt nicht zu Hypoglykämie und hat daher keine Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Die Patienten sollten jedoch darüber informiert werden, dass bei Kombination von Metformin und anderen Antidiabetika (Sulfonylharnstoffe, Insulin, Repaglinid) das Risiko einer Hypoglykämie besteht.


4.8 Nebenwirkungen


Die folgenden Nebenwirkungen können unter Metformin auftreten.


Die Häufigkeiten sind folgendermaßen definiert:

sehr häufig: > 1/10

häufig: 1/100, < 1/10

gelegentlich: 1/1.000, < 1/100

selten: 1/10.000, < 1/1000

sehr selten: < 1/10.000 und Einzelfälle


Gastrointestinale Beschwerden

Sehr häufig ( 10 %)

Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Abdominalschmerzen und Appetitverlust. Diese treten meist zu Therapiebeginn auf und verschwinden in den meisten Fällen spontan. Um diese gastrointestinalen Symptome zu verhindern wird empfohlen, Metformin während oder nach den Mahlzeiten in Form von 2 oder 3 Einzeldosen pro Tag einzunehmen. Eine langsame Steigerung der Dosierung kann die gastrointestinale Unverträglichkeit ebenfalls mindern.


Häufig ( 1 %, < 10 %)

Metallischer Geschmack


Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Sehr selten (< 0,01 %)

Hautreaktionen wie Erythem, Pruritus und Urtikaria


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Sehr selten (< 0,01 %)

Bei langfristig mit Metformin behandelten Patienten wurde sehr selten eine Senkung der Absorption von Vitamin B12sowie eine Senkung der Serumspiegel beobachtet. Dies sollte bei Patienten mit megaloblastäre Anämie als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden.


Sehr selten (< 0,01 %)

Laktatazidose (0,03 Fälle/1000 Patientenjahre), (siehe 4.4 „Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“)


Leber- und Gallenerkrankungen

Einzelfälle: Abnormitäten der Leberfunktionstests oder Hepatitis, die nach Absetzen von Metformin reversibel sind.


In publizierten und Postmarketing-Daten und in 1-jährigen klinischen Studien an einer begrenzten Anzahl von Kindern im Alter zwischen 10 und 16 Jahren wurden Nebenwirkungen von der gleichen Art und Schwere gemeldet wie in den Studien mit Erwachsenen.


4.9 Überdosierung

Bei Dosierungen von bis zu 85 g Metforminhydrochlorid wurde keine Hypoglykämie beobachtet, auch wenn es unter diesen Umständen zu einer Laktatazidose kam. Bei starker Überdosierung oder Vorhandensein von Begleitrisiken kann es zu einer Laktatazidose kommen. Dabei handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der im Krankenhaus behandelt werden muss. Die wirksamste Methode zur Entfernung von Laktat und Metformin aus dem Körper ist die Hämodialyse.


5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Orale Antidiabetika

(ATC-Code: A10BA02

Verdauungstrakt und Metabolisierung)


Metformin ist ein Biguanid mit blutzuckersenkender Wirkung und bewirkt eine Senkung sowohl des basalen als auch des postprandialen Blutzuckerspiegels. Es stimuliert nicht die Insulinsekretion und führt daher nicht zu Hypoglykämie.


Die Wirkung von Metformin beruht wahrscheinlich auf 3 Mechanismen:

- Senkung der Glukoseproduktion in der Leber durch Hemmung der Glukoneogenese und der Glykogenolyse

- Erhöhung der Insulinempfindlichkeit in der Muskulatur und damit Verbesserung der peripheren Glukoseaufnahme und -verwertung

- Hemmung der intestinalen Glukoseabsorption

Metformin stimuliert die intrazelluläre Glykogensynthese durch seine Wirkung auf die Glykogensynthase.

Metformin erhöht die Transportkapazität von allen bis jetzt bekannten membranständigen Transportproteinen für Glukose (GLUT).


Beim Menschen besitzt Metformin unabhängig von seiner Wirkung auf den Blutzuckerspiegel eine günstige Wirkung auf den Fettstoffwechsel. Dies wurde in therapeutischer Dosierung in kontrollierten mittelfristigen Studien und Langzeitstudien nachgewiesen. Metformin führt zu einer Senkung des Gesamtcholesterins, des LDL-Cholesterins und der Triglyzeride.


Klinische Wirksamkeit

In einer prospektiven randomisierten Studie (UKPDS) wurde der langfristige Nutzen einer intensiven Kontrolle der Einstellung des Blutzuckerspiegels bei erwachsenen Typ 2-Diabetikern nachgewiesen.


Bei der Analyse der Resultate für übergewichtige Patienten, die nach dem Versagen von diätetischen Maßnahmen allein mit Metformin behandelt wurden, kam man zu den folgenden Ergebnissen:


- signifikante Senkung des absoluten Risikos aller diabetesbedingten Komplikationen in der mit Metformin behandelten Gruppe (29,8 Ereignisse/1000 Patientenjahre) gegenüber Diät allein (43,3 Ereignisse/1000 Patientenjahre), (p=0,0023), sowie gegenüber den mit Sulfonylharnstoffen und mit Insulin allein behandelten Gruppen (40,1 Ereignisse/1000 Patientenjahre), (p=0,0034)

- signifikante Senkung des absoluten Risikos für diabetesbedingte Mortalität: Metformin (7,5 Ereignisse/1000 Patientenjahre) gegenüber Diät allein (12,7 Ereignisse/1000 Patientenjahre), (p=0,017)

- signifikante Senkung des absoluten Risikos für Mortalität insgesamt: Metformin (13,5 Ereignisse/1000 Patientenjahre) gegenüber Diät allein (20,6 Ereignisse/1000 Patientenjahre), (p=0,011) und gegenüber den mit Sulfonylharnstoffen und mit Insulin allein behandelten Gruppen (18,9 Ereignisse/1000 Patientenjahre), (p=0,021)

- signifikante Senkung des absoluten Risikos für Myokardinfarkt: Metformin (11 Ereignisse/1000 Patientenjahre), Diät allein (18 Ereignisse/1000 Patientenjahre), (p=0,01).

Bei Verwendung von Metformin als Begleitmedikament in Verbindung mit einem Sulfonylharnstoff konnte kein Vorteil hinsichtlich des klinischen Resultats nachgewiesen werden.


Bei Typ 1-Diabetes wurde bei ausgewählten Patienten die Kombination aus Metformin und Insulin eingesetzt, aber der klinische Vorteil dieser Kombination konnte nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden.


Kontrollierte 1-jährige klinische Studien an einer begrenzten Patientenzahl im Alter zwischen 10 und 16 Jahren zeigten eine ähnliche Wirkung auf die Blutzuckereinstellung wie bei Erwachsenen.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption

Nach einer oralen Dosis Metformin wird die maximale Konzentration (Tmax) nach 2,5 Stunden erreicht. Die absolute Bioverfügbarkeit einer 500 mg oder 850 mg Filmtablette Metforminhydrochlorid beträgt bei gesunden Patienten ca. 50-60 %. Nach einer oralen Dosis beträgt die nicht absorbierte und mit dem Stuhl ausgeschiedene Fraktion 20-30 %.


Nach oraler Gabe ist die Absorption von Metformin unvollständig und zeigt Sättigungscharakter. Man nimmt an, dass die Pharmakokinetik der Metforminabsorption nicht linear ist.


Bei der empfohlenen Dosierung und den gebräuchlichen Dosierungsintervallen wird der Gleichgewichtszustand hinsichtlich der Plasmakonzentrationen innerhalb von 24-48 Stunden erreicht. Letztere betragen im Allgemeinen weniger als 1 Mikrogramm/ml. In kontrollierten klinischen Studien überstiegen die maximalen Plasmakonzentrationen (Cmax) von Metformin selbst bei maximaler Dosierung nicht 4 Mikrogramm/ml. Durch die Aufnahme von Nahrung wird die Absorption von Metformin verringert und leicht verzögert. Nach Gabe einer Dosis von 850 mg zeigte sich eine um 40 % geringere maximale Plasmakonzentration, eine Senkung der AUC (area under the curve) um 25 % und eine Verlängerung der Zeit bis zum Erreichen der maximalen Plasmakonzentration (Tmax) um 35 Minuten.


Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse ist nicht bekannt.


Verteilung

Die Bindung an Plasmaproteine ist zu vernachlässigen. Metformin geht in die Erythrozyten über. Die maximale Konzentration im Vollblut ist geringer als im Plasma und stellt sich ungefähr zur selben Zeit ein. Die Erythrozyten stellen wahrscheinlich ein sekundäres Verteilungskompartiment dar. Das mittlere Verteilungsvolumen (Vd) schwankt zwischen 63 und 276 l.


Stoffwechsel

Metformin wird in unveränderter Form mit dem Urin ausgeschieden. Beim Menschen wurden bisher keine Abbauprodukte identifiziert.


Elimination

Die renale Clearance für Metformin beträgt über 400 ml/min, was darauf hinweist, dass Metformin durch glomeruläre Filtration und tubuläre Sekretion ausgeschieden wird. Nach einer oralen Dosis beträgt die terminale Eliminationshalbwertzeit ungefähr 6,5 Stunden. Bei eingeschränkter Nierenfunktion sinkt die renale Clearance proportional zur Kreatininclearance, so dass die Eliminationshalbwertzeit verlängert wird und die Metforminkonzentration im Plasma steigt.


Kinder

Einzeldosisstudie: Nach einer einzelnen Dosis von 500 mg Metformin zeigten pädiatrische Patienten das gleiche pharmakokinetische Profil wie gesunde Erwachsene.


Mehrfachdosenstudie: Diesbezügliche Daten beschränken sich auf eine Studie. Nach wiederholten Gaben von 2-mal täglich 500 mg für 7 Tage bei Kindern waren die maximale Plasmakonzentration (Cmax) und die systemische Aufnahme (AUC0-t) um ca. 33 % bzw. 40 % reduziert, im Vergleich zu erwachsenen Diabetikern, die 14 Tage lang wiederholte Dosen von 2-mal 500 mg erhielten. Da die Dosis abhängig von der Blutzuckerkontrolle individuell hochtitriert werden muss, ist dies jedoch von begrenzter klinischer Relevanz.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Nach den präklinischen Daten besteht aufgrund der konventionellen Studien hinsichtlich pharmakologischer Sicherheit, Toxizität von wiederholten Dosen, Genotoxizität, karzinogenes Potenzial und Reproduktionstoxizität keine besondere Gefahr für den Menschen.


6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Sonstige Bestandteile

Povidon

Hypromellose

Macrogol 4000

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)


Titandioxid (E 171)


6.2 Inkompatibilitäten

Keine bekannt


6.3 Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.


Die Arzneimittel sollen nach Ablauf des auf der Packung und dem Blister angegebenen Verfallsdatums nicht mehr angewendet werden.


6.4 Besondere Lagerungshinweise

Keine


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVC Aluminiumblister und HDPE-Behältnisse


Originalpackungen mit

30 und 120 Filmtabletten


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Hinweise für die Handhabung und Entsorgung

Keine speziellen Hinweise


7. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmers

HEXAL AG

Industriestraße 25

83607 Holzkirchen

Telefon: (08024) 908-0

Telefax: (08024) 908-1290

e-mail: medwiss@hexal.com


8. Zulassungsnummern


Meglucon 850

44850.01.00


9. Datum der Zulassungen / Verlängerung der Zulassungen

Meglucon 850

24.02.1999/03.02.2003


10. Stand der Information

Oktober 2011


11. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig

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ÄA – Reformulierung Oktober 2011