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Milbemax Für Katzen Ab 2 Kg

Document: 06.06.2014   Fachinformation (deutsch) change

Novartis Tiergesundheit Page 10 of 8

Milbemax für Katzen ab 2 kg Februar 2015

Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)


Bezeichnung des Tierarzneimittels


Milbemax®Filmtabletten für Katzen ab 2 kg


Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 Filmtablette mit 132,5 mg enthält:

Wirkstoffe:

Milbemycinoxim

16,0 mg

Praziquantel

40,0 mg


Sonstige Bestandteile:

Eisenoxid (E172) 0,288 mg


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.


Darreichungsform


Filmtabletten zum Eingeben.

Ovale, rötliche bis rotbraune Filmtablette mit Fleischaroma, mit einer Kerbe auf beiden Seiten; Einprägung auf einer Seite „KK“, auf der anderen „NA“.


Klinische Angaben


4.1 Zieltierart


Katze


4.2 Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart


Bei Katzen: Behandlung von Mischinfektionen mit unreifen und reifen Cestoden und Nematoden der folgenden Arten:


- Cestoden:

Dipylidium caninum

Taenia spp.

Echinococcus multilocularis


- Nematoden:

Ancylostoma tubaeforme

Toxocara cati


Prävention der Herzwurmerkrankung (Dirofilaria immitis) wenn eine gleichzeitige Behandlung gegen Cestoden indiziert ist.


4.3 Gegenanzeigen


Nicht bei Katzen anwenden, die weniger als 2 kg wiegen.


4.4 Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart


Keine


4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:

Um eine exakte Dosierung sicherzustellen, sollten die Tiere vor der Behandlung gewogen werden.

Bei Echinokokkose besteht Ansteckungsgefahr für den Menschen. Daher sind hinsichtlich der Behandlung, der erforderlichen Nachkontrollen und des Personenschutzes besondere Richtlinien zu beachten. Hierzu sollten spezialisierte Tierärzte oder Institute für Parasitologie konsultiert werden.

Es wurden keine Studien mit stark geschwächten Katzen oder Tieren mit stark eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion durchgeführt. Das Tierarzneimittel wird für diese Tiere nicht oder nur nach Nutzen-Risikoanalyse des verantwortlichen Tierarztes empfohlen.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:

Nach der Anwendung Hände waschen.

Im Falle einer versehentlichen Einnahme der Filmtabletten, vor allem durch Kinder, sofort einen Arzt aufsuchen und Packung oder Packungsbeilage vorzeigen.



4.6 Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere)


Nach der Behandlung mit Milbemax®konnten in sehr seltenen Fällen speziell bei jungen Katzen systemische Symptome (wie Lethargie), neurologische Symptome (wie Ataxie und Muskelzittern) und/oder gastrointestinale Symptome (wie Erbrechen, Durchfall) beobachtet werden.

Deutschland: Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Milbemax®sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebens-mittelsicherheit, Mauerstr. 39-42, 10117 Berlin, oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden. Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internet-Seite http://vet-uaw.de).


4.7 Anwendung während der Trächtigkeit und Laktation


Milbemax kann bei Zuchtkatzen, und hier auch bei tragenden und laktierenden Katzen, eingesetzt werden.


4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen


Die gleichzeitige Anwendung von Milbemax®mit Selamectin wird gut toleriert. Bei der Verabreichung der empfohlenen Dosis des makrozyklischen Laktons Selamectin während der Behandlung mit der empfohlenen Dosis Milbemax®wurden keine Wechselwirkungen beobachtet. Auch wenn nicht empfohlen, wurde in einer Laborstudie an 10 jungen Katzen die gleichzeitige Anwendung von Milbemax mit einem Spot on - Tierarzneimittel, welches Moxidectin und Imidacloprid enthält, gefolgt von einer einmaligen Milbemax Verabreichung, in den empfohlenen Dosen gut vertragen. Die Sicherheit und Wirksamkeit der gleichzeitigen Verabreichung wurde aber nicht in Feldstudien untersucht. Aufgrund des Fehlens weiterer Studien, sollte man bei der gleichzeitigen Anwendung von Milbemax®mit anderen makrozyklischen Laktonen vorsichtig sein. Studien wurden nicht bei Zuchttieren durchgeführt.


4.9 Dosierung und Art der Anwendung


Minimale empfohlene Dosierung: 2 mg Milbemycinoxim und 5 mg Praziquantel pro kg Körpergewicht werden einmal oral verabreicht. Das Arzneimittel sollte mit oder nach etwas Futter gegeben werden. Ein optimaler Schutz vor der Herzwurmerkrankung kann so erreicht werden.


In Abhängigkeit vom Körpergewicht der Katze erfolgt die praktische Dosierung wiefolgt:






Körpergewicht

Filmtabletten

2 4 kg:

½ Tablette

> 4 – 8 kg:

1 Tablette

> 8 – 12 kg

1½ Tabletten

Milbemax®kann bei einem Programm zum Schutz vor der Herzwurm-erkrankung eingesetzt werden, wenn eine gleichzeitige Behandlung gegen Bandwürmer indiziert ist. Eine monatliche Behandlung mit Milbemax®beugt der Herzwurmerkrankung vor. Für eine regelmäßige Vorbeugung gegen die Herzwurmerkrankung sollte bevorzugt das Monopräparat eingesetzt werden.


4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich


Im Falle einer Überdosierung kann es zusätzlich zu den Symptomen, die auch bei der normalen Dosierung auftreten können (siehe 4.6) zu vermehrtem Speicheln kommen. Dieses Symptom verschwindet spontan innerhalb eines Tages.


4.11 Wartezeit


Nicht zutreffend.


Pharmakologische Eigenschaften


Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiparasitika, Insektizide und Repellentien, Endektozid.


ATC-vet Code: QP54A B51 (Milbemycinoxim in Kombinationen)


Milbemycinoximgehört zur Gruppe der makrozyklischen Laktone, isoliert als Fermentationsprodukt des Strahlenpilzes Streptomyces hygroscopicus var. aureolacrimosus.Es ist sowohl wirksam gegen Milben sowie larvale und adulte Stadien von Nematoden, als auch gegen Larvenstadien von Dirofilaria immitis.







Die Wirkung von Milbemycin beruht auf einer Beeinflussung der Neurotransmission bei Wirbellosen: Milbemycinoxim erhöht, wie auch Avermectine und andere Milbemycine, bei Nematoden und Insekten die Membranpermeabilität für Chlorid-Ionen durch Glutamat-abhängige Chloridionenkanäle (verwandt mit GABAAund Glycinrezeptoren von Vertebraten). Dies führt zu Hyperpolarisation der neuromuskulären Membran und damit zu schlaffer Lähmung und Tod des Parasiten.


Praziquantelist ein acetyliertes Pyrazinoisoquinolinderivat. Praziquantel wirkt gegen Cestoden und Trematoden. Es verändert die Permeabilität für Kalzium (Einstrom von Ca 2+) in die Membranen des Parasiten und induziert auf diese Weise eine Störung der Membranstrukturen. Dadurch kommt es zu Depolarisation und nahezu sofortiger Muskelkontraktion (Tetanie), schneller Vakuolisierung und Disintegration des synzytialen Teguments (Blasen-bildung). Dies führt zu einer leichteren Ausstossung aus dem Gastrointestinaltrakt oder zum Tod des Parasiten.


Angaben zur Pharmakokinetik


Bei Katzen werden nach oraler Verabreichung von Praziquantel die maximalen Plasmakonzentrationen innerhalb einer Stunde erreicht. Die Halbwertzeit der Ausscheidung beträgt ungefähr 3 Stunden.


Bei Hunden kommt es zu einer schnellen Biotransformation in der Leber, vor allem zu monohydroxilierten Abbauprodukten. Die Ausscheidung erfolgt beim Hund hauptsächlich über die Niere.


Nach oraler Verabreichung von Milbemycinoximan Katzen werden die maximalen Plasmaspiegel innerhalb von 2 Stunden erreicht. Die Halbwertzeit der Ausscheidung beträgt ungefähr 13 Stunden ( 9 Stunden).


In Ratten scheint die Metabolisierung vollständig, jedoch langsam zu sein, da weder im Urin noch im Kot unverändertes Milbemycinoxim nachgewiesen wurde. In der Ratte sind die Hauptmetaboliten monohydroxilierte Derivate, die durch Biotransformation in der Leber entstehen. Zusätzlich zu der relativ hohen Konzentration in der Leber kommt es zu einer Anreicherung von Milbemycinoxim im Fettgewebe, worin sich seine Fettlöslichkeit widerspiegelt.







Pharmazeutische Angaben


6.1 Verzeichnis der sonstigen Bestandteile

Kern:Mikrokristalline Cellulose, Croscarmellose-Natrium, Povidon, Lactose-Monohydrat, Hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat.

Hülle:Hypromellose, Macrogol 8000, Talkum, Eisen(III)-oxid, Fleischaroma.


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 3 Jahre

Haltbarkeit nach Anbruch des Behältnisses: 6 Monate


6.4 Besondere Lagerungshinweise


Nicht über 25°C lagern.

Blister im Umkarton aufbewahren, um die Filmtablette vor Licht zu schützen.


6.5 Art und Beschaffenheit des Behältnisses


PVC/PE/PVdC/Aluminium Blister


Packungsgrößen:

Faltschachtel mit 2 Filmtabletten

Faltschachtel mit 4 Filmtabletten

Faltschachtel mit 10 Filmtabletten

Faltschachtel mit 20 Filmtabletten

Faltschachtel mit 50 Filmtabletten

Faltschachtel mit 100 Filmtabletten


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle


Das Arzneimittel kann für Fische und andere aquatische Organismen toxisch sein und sollte nicht in Gewässer gelangen.


Deutschland:Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass hierbei kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.


Österreich:

Abgelaufene oder nicht vollständig entleerte Packungen sind als gefährlicher Abfall zu behandeln und gemäß den Vorschriften einer unschädlichen Beseitigung zuzuführen. Leere Packungen sind mit dem Hausmüll zu entsorgen.


Zulassungsinhaber


Novartis Tiergesundheit GmbH

Zielstattstr. 40

81379 München



8. Zulassungsnummer


Deutschland:
400645.01.00


Österreich:
8-00572


9. Datum der Erteilung der Erstzulassung / Verlängerung der Zulassung


Deutschland:
27.05.2003/ 01.08.2007


Österreich:
02.06.2003 / 01.08.2007


10. Stand der Information


Februar 2015


11. Verbot des Verkaufs, der Abgabe und/oder der Anwendung


Nicht zutreffend


Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht


Deutschland:
Verschreibungspflichtig


Österreich:
Rezept- und apothekenpflichtig


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