Orbeseal
Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels
Bezeichnung des Tierarzneimittels
OrbeSeal Suspension zum intramammären Trockenstellen von Rindern
Schweres, basisches Bismutnitrat
QUALTITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 Euterinjektor mit 4 g Suspension enthält:
Wirkstoff:
Schweres, basisches Bismutnitrat 2,6 g
Sonstige Bestandteile:
Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1.
DARREICHUNGSFORM
Suspension zur intramammären Anwendung.
Gräulich-weiße, ölige, cremeartige Suspension.
Klinische Angaben
Zieltierart
Rind (Milchkuh)
Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart
Zur Vorbeugung von Neuinfektionen des Euters während der Trockenstehzeit.
Bei Kühen, die als frei von subklinischer Mastitis beurteilt werden, kann OrbeSeal® beim Trockenstell-Management und zur Mastitiskontrolle alleine angewendet werden.
Die Auswahl der mit OrbeSeal zu behandelnden Kühe sollte auf Grund der tierärztlichen klinischen Untersuchung erfolgen. Als Beurteilungskriterien dienen dabei das Mastitisgeschehen und der Zellzahlverlauf der einzelnen Kühe, anerkannte Verfahren zum Nachweis einer subklinischen Mastitis oder eine bakteriologische Untersuchung.
Gegenanzeigen
Siehe Abschnitt 4.7. Tierarzneimittel nicht zur alleinigen Anwendung bei Kühen mit zum Zeitpunkt des Trockenstellens nachgewiesener subklinischer Mastitis.
Nicht bei Kühen mit zum Zeitpunkt des Trockenstellens nachgewiesener klinischer Mastitis anwenden.
Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart
Keine Angaben.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Wie bei jeder intramammären Behandlung zum Zeitpunkt des Trockenstellens, sollten die Kühe regelmäßig auf Anzeichen einer klinischen Mastitis beobachtet werden. Sollte sich in einem mit OrbeSeal verschlossenem Euterviertel eine klinische Mastitis entwickeln, so ist das betroffene Viertel anzumelken, bevor eine antibakterielle Behandlung durchgeführt wird.
Um das Risiko einer Kontamination herabzusetzen, den Injektor nicht in Wasser eintauchen.
Den Injektor nur einmal verwenden.
Es besteht die Notwendigkeit zu sterilen Arbeitstechniken, da OrbeSeal keine antimikrobielle Wirksamkeit besitzt.
Nach der Verabreichung von OrbeSeal dürfen keine weiteren Präparate ins Euter injiziert werden.
Bei Kühen mit Verdacht auf subklinische Mastitis kann OrbeSealnach Verabreichung eines geeigneten antibiotischen Trockenstellers in das infizierte Euterviertel instilliert werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Nach Gebrauch Hände waschen.
Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere)
Keine bekannt.
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach der Anwendung von OrbeSeal sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39 - 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.
Meldebögen können
kostenlos unter der o. g. Adresse oder per e-Mail
(uaw@bvl.bund.de)
angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der
elektronischen Meldung (Online-Formular auf der
Internet-Seite
http://vet-uaw.de).
Anwendung während der Trächtigkeit und Laktation
Trächtigkeit:
Da das Tierarzneimittel nach der intramammären Verabreichung nicht resorbiert wird, kann OrbeSeal bei trächtigen Tieren angewendet werden. Nach dem Abkalben kann der Verschlusspfropf beim ersten Saugen des Kalbes abgeschluckt werden. Die orale Aufnahme von OrbeSeal verursacht beim Kalb keinerlei Nebenwirkungen.
Laktation:
OrbeSeal soll nicht während der Laktation verabreicht werden. Bei versehentlicher Verabreichung an laktierende Kühe kann eine geringgradige (bis zweifache) Zellzahlerhöhung auftreten. In diesem Fall den Verschluss manuell ausmelken. Weitere Maßnahmen sind nicht notwendig.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen
In klinischen Versuchen wurde die Verträglichkeit von OrbeSeal nur mit Cloxacillin-haltigen Trockenstellern untersucht.
Dosierung und Art der Anwendung
Nur zur intramammären Verabreichung.
Den Inhalt eines Injektors unmittelbar nach dem letzten Melken (beim Trockenstellen) in jedes Euterviertel einbringen. Nach dem Einbringen die Zitzen oder das Euter nicht massieren!
Um ein Infektionsrisiko nach der intramammären Verabreichung zu vermeiden, muss unbedingt darauf geachtet werden, dass keine Erreger über die Strichkanalöffnung eintreten.
Es ist unbedingt notwendig, die Zitzenkuppe vor dem Einbringen sorgfältig zu säubern und mit einem mit Alkohol/Spiritus imprägnierten Tupfer zu desinfizieren. Die Zitzenkuppe sollte solange gesäubert werden, bis keine Verunreinigungen mehr sichtbar sind. Die Desinfektionslösung sollte vor dem Einbringen des Injektorinhaltes abgetrocknet sein. Die Injektorspritze nicht berühren und unter aseptischen Bedingungen in die Strichkanalöffnung einführen. Nach der Behandlung ist es ratsam, die Zitzen mit Zitzendippmittel zu dippen oder einzusprühen.
Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich
Die doppelte Dosis wurde ohne Nebenwirkungen von den Kühen vertragen.
Wartezeiten
Rind (Milchkuh):
Essbare Gewebe: 0 Tage
Milch: 0 Tage
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Verschiedene Produkte zur Anwendung im Euter und an Zitzen.
ATCvet-Code:QG52X
Pharmakodynamische Eigenschaften
Das Einbringen von OrbeSeal in jedes Euterviertel führt zum Verschluss des Zitzenkanals. Diese Barriere verhindert das Eindringen von Bakterien und senkt so die Anzahl von intramammären Neuinfektionen während der Trockenstehzeit.
Angaben zur Pharmakokinetik
Schweres, basisches Bismutnitrat wird von der Milchdrüse nicht resorbiert. Der Zitzenverschluss bleibt so lange bestehen, bis er auf manuelle Art und Weise entfernt wird (nachgewiesen bei Kühen mit einer Trockenstehzeit bis zu 100 Tagen).
Pharmazeutische Angaben
Verzeichnis der sonstigen Bestandteile
Dickflüssiges Paraffin
Aluminiumhydroxid-Distearat
Hochdisperses Siliciumdioxid
Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
Dauer der Haltbarkeit
Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 5 Jahre
Besondere Lagerungshinweise
Für dieses Tierarzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Art und Beschaffenheit des Behältnisses
Ein Euterinjektor enthält 4 g gräulich-weiße Suspension zur intramammären Anwendung.
Behältnis: Niederdruck-Polyethylen-Injektor mit einer elastischen, konischen, luftdicht abgeschlossenen Injektorspitze.
Packungsgrößen: Kartons mit 24 und 60
Injektoren, Plastikeimer mit
120 Injektoren.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle
Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoff-sammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.
Zulassungsinhaber
Zoetis Deutschland GmbH
Schellingstraße 1
10785 Berlin
Zulassungsnummer
Zul.-Nr.: 400657.00.00
Datum der Erteilung der Erstzulassung / Verlängerung der Zulassung
20.03.2003 / 20.02.2008
Stand der Information
Verbot des Verkaufs, der Abgabe und / oder der Anwendung
Nicht zutreffend
Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
10 / 10