Peritrast-Oral-Ct
Fachinformation – Seite 11 / 11
Dr. F. Köhler Chemie GmbH Werner-von-Siemens Str. 22 - 28 D-64625 Bensheim |
Peritrast®-oral-CT 400 mg I/ml Lösung zum Einnehmen |
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Peritrast®-oral-CT 400 mg I/ml
Wirkstoffe:
Amidotrizoesäure, Lysinsalz, Natriumamidotrizoat
2. Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig
3. Zusammensetzung des Arzneimittels
3.1 Stoff oder Indikationsgruppe
Röntgenkontrastmittel
3.2. Arzneilich wirksame Bestandteile
in 1 ml Lösung zum Einnehmen nach Verdünnung sind enthalten:
0,40 g Amidotrizoesäure, Lysinsalz
0,33 g Natriumamidotrizoat
3.3 sonstige Bestandteile
Xylitol 4.5 g/100 ml, Natriummethyl-4-hydroxybenzoat und Natriumpropyl-4-hydroxybenzoat, Aromastoffe, Polysorbat 80, Natriumedetat, Ammoniumdihydrogenglycyrrhizinat, Wasser für Injektionszwecke
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Iodkonzentration(mg/ml) 400
Iodgehalt (g) in Flasche zu 100 ml 40
Kontrastmittelkonzentration (mg/ml) 730
Kontrastmittelgehalt (g) in Flasche
zu 100 ml 73
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Physikalische Eigenschaften
Osmolalität bei 37°C (mosm/kg H2O) 1750
Osmolalität bei vorgeschriebener Verdünnung
und 37° C (mosm/kg H2O) 74
pH 5,0 –7,0
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4. Anwendungsgebiete
Zur Untersuchung bzw. Abgrenzung des Gastrointestinaltraktes bei der Computer-Tomographie (CT).
5. Gegenanzeigen
Manifeste Hyperthyreose.
Peritrast®-oral-CT 400 mg I/ml darf nicht eingesetzt werden bei:
Überempfindlichkeit gegenüber Amidotrizoesäure, Lysin-Salz, Natriumamidotrizoat, Natriummethyl-4-hydroxybenzoat, Natriumpropyl-4-hydroxybenzoat oder einen der sonstigen Bestandteile.
Bekannte Kontrastmittel-Allergien. Bei Säuglingen, Kleinkindern und Patienten in dehydratisiertem Zustand ist die Applikation von Peritrast®-oral-CT 400 mg I/ml nur bei vitaler Indikation vorzunehmen. Bei Patienten mit schlechtem Allgemeinzustand, bei Neugeborenen, Säuglingen und Kindern und bei Aspirationsgefahr (z. B. Schluckstörungen oder eingeschränkter Vigilanz) sollte die Anwendung von Peritrast®-oral-CT 400 mg I/ml besonders sorgfältig abgewogen werden, ebenso bei latenter Hyperthyreose, bei Knotenstrumen, bei allergischer Disposition und bei bekannter Kontrastmittelunverträglichkeit. Peritrast-oral-CT 400 mg I/ml darf nicht eingesetzt werden bei Überempfindlichkeit gegenüber Natriummethyl-4-hydroxybenzoat und Natriumpropyl-4-hydroxybenzoat.
6. Nebenwirkungen
Infolge der niedrigen Dosierung und deren Gesamtverdünnung ist mit Durchfall und / oder verstärktem Stuhldrang nur in seltenen Fällen zu rechnen. Bei Personen, die gegen Natriummethyl-4-hydroxybenzoat und Natriumpropyl-4-hydroxybenzoat empfindlich reagieren, können allergische Reaktionen auftreten.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Nach gastrointestinaler Applikation von Peritrast-oral-CT 400 mg I/ml tritt, sofern keine Perforation vorliegt, max. 1% der verabreichten Dosierung in das Blutgefäß über. Während des bisherigen langjährigen Einsatzes von Peritrast-oral-CT 400 mg I/ml wurde über keine allergoiden Nebenwirkungen berichtet. Trotzdem ist theoretisch auch bei dieser Art der Applikation mit allergoiden Nebenwirkungen zu rechnen, wie sie auch bei intravasaler Kontrastmittelverabreichung beschrieben werden. Derartige Reaktionen sind jedoch selten, meist leicht und treten in der Regel in Form von Hautreaktionen (Urtikaria, Erythem, Exanthem) auf. Aber auch Schwindel, Unruhe, Kurzatmigkeit, ungleichmäßige Atmung (Hyperpnoe, Tachypnoe, Dyspnoe), Beklemmung, Bronchospasmus, Herzrhythmusstörungen, Schweißausbruch und Hustenreiz sind beobachtet worden. Auch anfänglich leichte und unauffällige Symptome können in schwere Reaktionen bis hin zum Schock übergehen (s. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung). Der Inhaltsstoff Natriummethyl-4-hydroxybenzoat und Natriumpropyl-4-hydroxybenzoat kann Überempfindlichkeits-reaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.
Gastrointestinale Störungen
In unverdünnter Form, aber auch in Verbindung mit einem großen Flüssigkeitsvolumen nach Verdünnung kann Peritrast®-oral-CT 400 mg I/ml häufig Diarrhöen verursachen, diese klingen jedoch nach einer Darmentleerung ab. Häufigkommt es zu Übelkeit und Erbrechen. Eine entzündliche Veränderung der Darmschleimhaut kann vorübergehend verstärkt werden. Bei der Anwendung im Falle einer Obstruktion kann es zu Erosionen, Blutungen und Darmnekrosen kommen.
Reaktionen des Respirationstraktes
Bei Aspiration von Kontrastmittel kann es zu einem Lungenödem kommen.
Reaktionen der Haut und der subkutanen Gewebe
Urtikarielle Hautreaktionen wurden sehr selten beobachtet.
Störungen des endokrinen Systems
Bei manifester Schilddrüsenüberfunktion kann die Applikation von Peritrast®-oral-CT 400 mg I/mlzur Entgleisung der Stoffwechsellage bis hin zur thyreotoxischen Krise führen.
7. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Es sind bis jetzt keine unerwünschten Nebenerscheinungen bei gleichzeitiger Gabe von anderen Arzneimitteln bekannt.
Bei Patienten, die ß-Blocker einnehmen, können sich Überempfindlichkeitsreaktionen ver-schlimmern. Es ist zu beachten, dass durch die vorangegangene Einnahme von ß-Blockern der Erfolg der Behandlung von Überempfindlichkeitsreaktionen mit ß-Agonisten erfolglos bleiben kann.
In der Literatur wird berichtet, dass bekannte Kontrastmittelreaktionen, wie z. B. Erythem, Fieber bzw. grippeartige Symptome nach Applikation von Röntgenkontrastmitteln bei Patienten, die zur gleichen Zeit mit Interferonen oder Interleukinen behandelt wurden, häufiger und vor allem verzögert auftreten können. Eine Ursache hierfür ist nicht bekannt.
Beeinflussung von Labortests
Die Aufnahmefähigkeit des Schilddrüsengewebes für Radioisotope zur Schilddrüsendiagnostik kann durch Peritrast®-oral-CT 400 mg I/ml bis zu 2 Wochen vermindert werden, in Einzelfällen auch länger.
8. Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Natriummethyl-4-hydroxybenzoat und Natriumpropyl-4-hydroxybenzoat können Überempfindlich-keitsreaktionen, auch Spätreaktionen hervorrufen.
Hydratation
Ein gestörter Wasser- und Elektrolythaushalt muss vor der Untersuchung ausgeglichen werden. Dies gilt insbesondere für Patienten mit multiplem Myelom, Diabetes mellitus mit Nierenfunktionseinschränkung, Polyurie, Oligurie, Hyperurikämie und ältere Patienten.
Schilddrüsenfunktionsstörung
Iodierte Röntgenkontrastmittel beeinflussen die Schilddrüsenfunktion aufgrund ihres Gehaltes an freiem Iodid und können bei prädisponierten Patienten zu einer Hyperthyreose führen. Um das Auftreten dieser Stoffwechselstörung zu vermeiden, ist es notwendig, mögliche thyreoidale Risikofaktoren zu erfassen. In dieser Hinsicht gefährdet sind Patienten mit latenter Hyperthyreose und Patienten mit funktioneller Autonomie. Ist eine Verabreichung iodierter Kontrastmittel bei potentiell gefährdeten Patienten vorgesehen, so muss vor der Untersuchung die Schilddrüsenfunktion geklärt und eine Hyperthyreose ausgeschlossen werden.
Kontrastmittelüberempfindlichkeit
Wie bei allen iodierten Röntgenkontrastmitteln können auch nach Anwendung von Peritrast®-oral-CT 400 mg I/mlÜberempfindlichkeitsreaktionen (allergoide Reaktionen) auftreten, sie sind jedoch wesentlich seltener und in der überwiegenden Zahl der Fälle von geringerem Schweregrad als nach intravasaler Kontrastmittelgabe.
Allergoide Reaktionen sind aufgrund ihres unregelmäßigen Auftretens im Einzelfall nicht vorhersehbar, es ist jedoch bekannt, dass allergoide Kontrastmittelreaktionen vor allem bei Patienten mit allergischer Disposition (Allergien, Asthma bronchiale) und Patienten mit bekannten Überempfindlichkeitsreaktionen auf Kontrastmittel häufiger auftreten. Am Anfang jeder Kontrastmitteluntersuchung sollte daher eine Allergieanamnese stehen.
Wegen der Gefahr auch schwerer behandlungsbedürftiger Überempfindlichkeitsreaktionen sollten Kontrastmittel nur dort eingesetzt werden, wo die Voraussetzungen für eine Notfallbehandlung gegeben sind.
Im Zusammenhang mit der gleichzeitigen Anwendung von Bariumsulfat sind die hierfür geltenden Gegenanzeigen, Warnhinweise und möglichen Nebenwirkungen zu beachten.
Überdosierung:
Die Elektrolythomöostase ist nach durch Überdosierung bedingte Flüssigkeits- und Elektrolytverschiebungen gegebenenfalls durch gezielte Infusionstherapie wiederherzustellen.
9. Wichtigste Inkompatibilitäten
Inkompatibilitäten sind bisher keine bekannt.
10. Dosierung mit Einzel- und Tagesgaben
Soweit nicht anders verordnet, werden 30 ml des Kontrastmittels auf 1000 ml Wasser verdünnt und der Patient angewiesen, zunächst 100 ml der verdünnten Lösung zum Einnehmen zügig zu trinken.
Anschließend erfolgt in einem Zeitraum von 15–60–90 Minuten eine kontinuierliche Einnahme von jeweils 100 ml des verdünnten Kontrastmittels.
Unmittelbar vor dem Ingangsetzen des Scanners soll der Patient eine weitere Portion von 100 ml verdünntem Peritrast®–oral CT 400 mg I/ml zügig einnehmen.
11. Art und Dauer der Anwendung
Zum Einnehmen in verdünnter Form. Peritrast®-oral-CT 400 mg I/ml ist zur einmaligen Anwendung bestimmt.
12. Notfallmaßnahmen, Symptome, Gegenmittel
entfällt
13. Pharmakologische und toxikologische Eigenschaften, Pharmakokinetik und Biover-fügbarkeit, soweit diese Angaben für die therapeutische Verwendung erforderlich sind
-Toxikologische Eigenschaften
Die akute Toxizität von Lysinamidotrizoat ist bei intravenöser oder intraperitonealer Injektion an Mäusen und Ratten bestimmt worden. Dabei ergaben sich LD50-Werte für Mäuse und Ratten nach intravenöser Applikation von 16,2 g/kg Körpergewicht, nach intraperitonealer Applikation von 9,6 g/kg Körpergewicht (Mäuse) bzw. 12,7 g/kg Körpergewicht (Ratten).
Die Bestimmung der subakuten Toxizität erfolgte an Beagle-Hunden, denen wöchentlich an 5 Tagen über drei Wochen je 2 g Lysinamidotrizoat pro kg Körpergewicht bzw. 8 g Lysinamidotrizoat pro kg Körpergewicht intravenös injiziert wurden. Von den Tieren, die die höhere Dosierung erhalten hatten, starben 2 Tiere, die vorher durch Apathie, motorische Verlangsamung, allgemeine Schwäche und Polydipsie auffielen. Hinweise auf ein mutagenes Potential, Untersuchungen zur Teratogenität und Kanzerogenität von Lysinamidotrizoat liegen nicht vor. Untersuchungen mit dem Megluminsalz der Amidotrizoesäure ergaben keine Hinweise auf mutagene, embryotoxische und teratogene Wirkungen.
- Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Iodhaltige ionische Röntgenkontrastmittel (ATC V08 AA 11).
Die kontrastgebende Substanz des Peritrast®-oral CT 400 mg I/ml ist das Lysinsalz und das Natriumsalz der Amidotrizoesäure. Der Kontrasteffekt wird durch das im Kontrastmittelmolekül stabil gebundene Iod erreicht, das Röntgenstrahlen absorbiert.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Amidotrizoesäure wird aus dem Magen und Darm zu etwa 5-10 % resorbiert und vorwiegend über die Nieren ausgeschieden. Bei einer vorhandenen Perforation im Gastrointestinaltrakt wird Peritrast®–oral-CT 400 mg I/ml über die Bauchhöhle oder das umgebende Gewebe resorbiert und hauptsächlich über die Niere ausgeschieden.
Die folgenden Angaben beziehen sich auf den systemisch verfügbaren Anteil des Röntgen-kontrastmittels. Lysinamidotrizoat verteilt sich ausschließlich im Extrazellulärraum, wobei es aus dem Blut in den interstitiellen Raum mit einer Halbwertszeit von 6 - 9 Minuten übertritt.
Der Anteil des an Plasmaproteine gebundenen inkorporierten Kontrastmittels beträgt < 10%. Die terminale Plasmahalbwertszeit beträgt 100 Minuten. Die Ausscheidung der Amidotrizoesäure erfolgt überwiegend durch glomeruläre Filtration. Lysin wird teils renal ausgeschieden, teils in andere Substanzen eingebaut und letztendlich zu Co2und Harnstoff abgebaut. 85 % des Lysinamidotrizoats werden mit dem Harn ausgeschieden, der Rest hepatobiliär über die Darmmukosa und Speicheldrüsen.
Für Natrium ergibt sich eine aktive Resorption im proximalen und distalen Tubulus der Niere mit Kalium- und Wasserstoffionenaustausch.
Nach oraler Gabe von Amidotrizoat beträgt der ausgeschiedene Iodanteil ca. 1 % nach 8 Stunden. Der Iodgehalt des Urins beträgt 4 Stunden nach der oralen Kontrastmittelgabe zwischen 0,2 und 1,5 % der verabreichten Dosis.
14. Sonstige Hinweise
Das Präparat darf für die intravasale Anwendung aufgrund der verschiedenen zusätzlichen Aromastoffe und Hilfsstoffe nicht verwendet werden.
14.1. Auswirkungen auf Kraftfahrer und die Bedienung von Maschinen
Nach Anwendung von Lysin- bzw. Natriumamidotrizoat sind keine Auswirkungen auf die Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr oder zur Bedienung von Maschinen zu erwarten.
14.2. Verwendung bei Schwangerschaft und Laktation
Röntgenuntersuchungen und Kontrastmittelgabe dürfen bei bestehender oder vermuteter Schwangerschaft nur nach besonders sorgfältiger Abwägung des Nutzen-/Risiko-Verhältnisses erfolgen. Hierbei ist die ausgeprägte Iodempfindlichkeit der fetalen Schilddrüse zu bedenken. Ist die Untersuchung während der Laktationsperiode erforderlich, so ergibt sich unter Berücksichtigung der genehmigten Anwendung keine Einschränkung.
15. Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
15.1. Haltbarkeit nach Öffnen des Behältnisses oder nach Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung durch den Anwender
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Flasche und der äußeren Umhüllung angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden.
Nach dem Öffnen der Flasche muss das Kontrastmittel innerhalb eines Untersuchungstages angewendet werden.
16. Besondere Lager- und Aufbewahrungshinweise
Nicht über 25° C und vor Licht und Röntgenstrahlen geschützt aufbewahren, möglichst im Umkarton aufbewahren.
17. Darreichungsformen und Packungsgrößen
Peritrast®-oral-CT 400 mg I/ml, Konzentrat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen
1 Flasche zu 30 ml (OP)
20 Flaschen zu 30 ml (AP)
1 Flasche zu 100 ml (OP)
20 Flaschen zu 100 ml (AP)
1 Flasche zu 500 ml (OP)
10 Flaschen zu 500 ml (AP)
18. Stand der Information
August 2011
19. Name oder Firma und Anschrift des pharmazeutischen Unternehmens
Dr. Franz Köhler Chemie GmbH
Werner-von-Siemens Str. 22 - 28
64625 Bensheim
Tel: 06251/1083-0
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