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Tylan 200

Document: 11.09.2009   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Tylan 200, 200 mg/ml Injektionslösung zur intramuskulären Injektion für Rinder, Kälber und Schweine



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung:


1 ml Injektionslösung enthält:

Wirkstoff:

Tylosin (als Tylosin-Base) 200,0 mg


Sonstige Bestandteile:


Benzylalkohol 0,04 ml

Propylenglykol 0,5 ml


3. Darreichungsform:


Injektionslösung zur intramuskulären Injektion


4. Klinische Angaben


4.1 Zieltierarten


Rind, Kalb, Schwein


4.2 Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierarten:


Zur Behandlung von Infektionskrankheiten, die durch Tylosin-empfindliche Erreger hervorgerufen sind:


Schweine: Rotlauf, Schweinedysenterie, Pneumonie

Kälber: Pneumonie, Arthritis

Rinder: Mastitis


4.3 Gegenanzeigen


Hypersensibilität gegen Tylosin oder andere Makrolid-Antibiotika.




4.4 Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart


Warnhinweis: Tylan 200 darf wegen des Gehaltes an Benzylalkohol nicht bei neugeborenen Tieren angewendet werden.


4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung:


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:

Aufgrund der lokalen Reaktionen (perifokales Ödem, serofibrinöse Exsudation, Demarkation) ist die Injektionsstelle zu wechseln.

Vor der Anwendung von Tylan 200 sollte ein Antibiogramm erstellt werden.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:

Der direkte oder indirekte (aerogene) Kontakt über die Haut oder Schleimhäute des Anwenders ist wegen der Gefahr einer Sensibilisierung zu vermeiden.

4.6 Nebenwirkungen ( Häufigkeit und Schwere)


Nach intramuskulärer Injektion von Tylosin ist mit starker Reizung und lokaler Gewebsdestruktion (demarkierten Nekrosen) zu rechnen, die in ihren Umbauvorgängen bis zu 30 Tagen nachweisbar sind.


Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Tylan® 200 sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39 - 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.

Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internet-Seite http://vet-uaw.de).


4.7 Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode


Keine Angaben.


4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln oder andere Wechselwirkungen


Antagonismus mit Lincosamiden.


4.9 Dosierung und Art der Anwendung


Zur intramuskulären Injektion. Bei wiederholter Verabreichung Injektionsstelle wechseln.

Das maximale Injektionsvolumen sollte bei Rindern 15 ml pro Injektionsstelle nicht übersteigen.


Schwein, Kalb, Rind: 10 mg Tylosin/kg Körpergewicht/Tag (entspricht 1 ml Tylan 200/20 kg Körpergewicht/Tag).


Die Dauer der Verabreichung beträgt 5 Tage. Sollte sich 3 Tage nach Behandlungsbeginn keine deutliche Besserung eingestellt haben, ist ein Therapiewechsel durchzuführen.


4.10 Überdosierung: Notfallmaßnahmen, Symptome, Gegenmittel:


Bei mehrfachen Überdosierungen ist ein Hervortreten der Rektalschleimhaut bis zu leichtem Prolaps und eine Ödematisierung der Haut v.a. der äußeren Geschlechtsorgane beobachtet worden.


4.11 Wartezeit


Rind: essbares Gewebe: 28 Tage

Milch: 5 Tage

Schwein: essbare Gewebe: 7 Tage


5. Pharmakologische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Makrolidantibiotikum zur systemischen Anwendung

ATC vet-Code: QJ01FA90


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Tylosin ist ein Antibiotikum aus der Gruppe der Makrolide, das eine bakteriostatische Wirkung auf zahlreiche grampositive Bakterien, Mykoplasmen und Spirochaeten besitzt.

Der Wirkungsmechanismus beruht auf einer Hemmung der Proteinsynthese durch Bindung an die 50-S-Untereinheit der Ribosomen der Mikroorganismen.


5.2 Angaben zur Pharmakokinetik


Nach intramuskulärer Applikation treten höhere Blutspiegel als nach oraler Gabe auf, die nach 1 bis 3 Stunden ihr Maximum erreichen. Nach Resorption setzt eine schnelle Verteilung und Ausscheidung ein. Die Plasmahalbwertszeiten betragen bei den beanspruchten Tierarten 1 bis max. 4 Stunden. Die Verteilungsvolumina betragen 1-2 l/kg; das sich daraus ableitende hohe Gewebe:Serum – Verhältnis ist anhand von 2 bis 10fach höheren Gewebekonzentrationen z.B. in Lunge und Euter nachweisbar.


Tylosin wird vorwiegend in der Leber zu mehreren, teilweise noch mikrobiologisch aktiven Derivaten abgebaut und nach parenteraler Gabe hauptsächlich über die Galle ausgeschieden.



6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Verzeichnis der sonstigen Bestandteile:


Benzylalkohol

Propylenglykol

Wasser für Injektionszwecke


6.2 Inkompatibilitäten:


Tylan 200 soll nicht mit anderen Lösungen gemischt werden, da es dadurch zu einer Ausfällung der wirksamen Bestandteile kommen kann.


6.3 Dauer der Haltbarkeit:


Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 2 Jahre

Haltbarkeit nach Anbruch des Behältnisses: 28 Tage. Verbleibende Arzneimittelreste sind nach diesem Zeitpunkt zu verwerfen.


6.4 Besondere Lagerungshinweise:


Nicht über 25°C lagern.


6.5 Art und Beschaffenheit der Primärverpackung:


100 ml, 250 ml Klarglasflaschen (Glasart II) mit Butylkautschukstopfen und Aluminiumkappen


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter


Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle:

Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoff­sammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.

7. Zulassungsinhaber:


Lilly Deutschland GmbH

Anschrift:

Lilly Deutschland GmbH

Abteilung Elanco Animal Health

Werner-Reimers-Str. 2-4
61352 Bad Homburg


8. Zulassungsnummer:


6162702.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassung


30.10.2001


10. Stand der Information


Juni 2010


11. Verbot des Verkaufs, der Abgabe und/oder der Anwendung


Nicht zutreffend


12. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht


Verschreibungspflichtig


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