Xeloda
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EUROPEAN MEDICINES AGENCY
SCIENCE MEDICINES HEALTH
EMA/671281/2015
EMEA/H/C/000316
Zusammenfassung des EPAR für die Öffentlichkeit
Xeloda
Capecitabin
Dies ist eine Zusammenfassung des Europäischen Öffentlichen Beurteilungsberichts (EPAR) für Xeloda. Hierin wird erläutert, wie der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) das Arzneimittel beurteilt hat, um zu seinem befürwortenden Gutachten zur Erteilung der Genehmigung für das Inverkehrbringen und seinen Empfehlungen zu den Anwendungsbedingungen für Xeloda zu gelangen.
Was ist Xeloda?
Xeloda ist ein Krebsarzneimittel, das den Wirkstoff Capecitabin enthält. Es ist als Tabletten (150 mg
und 500 mg) erhältlich.
Wofür wird Xeloda angewendet?
Xeloda wird angewendet zur Behandlung:
• des Kolonkarzinoms (Dickdarmkrebs). Xeloda wird mit oder ohne andere Krebsarzneimittel bei Patienten nach Operation eines „Phase III"- oder „Stadium C nach Dukes"-Karzinoms angewendet;
• des metastasierten Kolorektalkarzinoms (Dickdarm- und Mastdarmkrebs, der sich auf andere Körperteile ausgebreitet hat). Xeloda wird mit oder ohne andere Krebsarzneimittel angewendet;
• von fortgeschrittenem Magenkrebs. Xeloda wird zusammen mit anderen Krebsarzneimitteln, einschließlich eines platinhaltigen Krebsarzneimittels, wie z. B. Cisplatin, angewendet;
• von lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs (Brustkrebs, der begonnen hat, sich auf andere Körperteile auszubreiten). Xeloda wird zusammen mit Docetaxel (einem anderen Krebsarzneimittel) nach Versagen der Behandlung mit Anthrazyklinen (einer anderen Art von Krebsarzneimittel) angewendet. Es kann auch allein angewendet werden, wenn die Behandlung sowohl mit Anthrazyklinen als auch mit Taxanen (einer weiteren Art von Krebsarzneimittel) versagt hat oder wenn eine Wiederholungsbehandlung mit Anthrazyklinen nicht angezeigt ist.
Das Arzneimittel ist nur auf ärztliche Verschreibung erhältlich.
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Wie wird Xeloda angewendet?
Xeloda sollte nur von einem Arzt verordnet werden, der in der Anwendung von Krebsarzneimitteln qualifiziert ist.
Xeloda wird zweimal täglich in Dosen zwischen 625 mg und 1 250 mg pro Quadratmeter Körperoberfläche (berechnet nach Körpergröße und Körpergewicht des Patienten) angewendet. Die Dosis hängt davon ab, welche Art von Krebs behandelt wird. Der Arzt berechnet die Anzahl der 150 mg- und 500 mg-Tabletten, die der Patient einnehmen muss. Xeloda-Tabletten sollten mit Wasser innerhalb von 30 Minuten nach einer Mahlzeit geschluckt werden.
Die Behandlung wird nach einer Kolonoperation sechs Monate lang fortgesetzt. Bei anderen Krebsarten wird die Behandlung abgesetzt, wenn die Erkrankung sich verschlimmert oder wenn der Patient die Behandlung nicht verträgt. Bei Patienten mit Leber- oder Nierenerkrankung und bei Patienten, bei denen sich bestimmte Nebenwirkungen entwickeln, muss die Dosis entsprechend angepasst werden.
Nähere Informationen sind der Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels (ebenfalls Teil des EPAR) zu entnehmen.
Wie wirkt Xeloda?
Der Wirkstoff in Xeloda, Capecitabin, ist ein Zytostatikum (ein Arzneimittel, das Zellen abtötet, die sich teilen, wie z. B. Krebszellen) aus der Gruppe der „Antimetaboliten". Capecitabin ist ein sogenanntes „Prodrug" (eine Vorstufe des eigentlichen Arzneistoffs), das erst im Körper in den Wirkstoff 5-Fluorouracil (5-FU) umgewandelt wird, und zwar in Tumorzellen mehr als in normalen Körpergeweben. Es wird in Form von Tabletten eingenommen, während 5-FU in der Regel gespritzt werden muss.
5-FU ist ein Analogon (ein Stoff mit der gleichen biologischen Funktion) des Pyrimidins. Pyrimidin ist ein Bestandteil des Erbguts der Zellen (DNA und RNA). Im Körper nimmt 5-FU den Platz von Pyrimidin ein und beeinträchtigt dadurch die Funktion der an der Bildung neuer DNA beteiligten Enzyme. Auf diese Weise hemmt es das Wachstum von Tumorzellen und tötet sie schließlich ab.
Wie wurde Xeloda untersucht?
Bei Kolonkarzinom wurde Xeloda für sich allein bei 1 987 Patienten, deren Krebserkrankung zuvor mit einer Operation behandelt worden war, mit der Kombination von 5-FU und Folsäure (einem Arzneimittel, das die Wirkungen von 5-FU verstärkt) verglichen.
Bei metastasiertem Kolorektalkarzinom wurde Xeloda für sich allein in zwei Studien mit 1 207 Patienten mit der Kombination aus 5-FU und Folsäure verglichen. In zwei Studien wurde Xeloda ebenfalls mit der Kombination aus 5-FU und Folsäure, beide in Kombination mit Oxaliplatin (einem anderen Krebsarzneimittel), verglichen: An der ersten Studie nahmen 2 035 zuvor nicht behandelte Patienten teil, an der zweiten 627 Patienten, bei denen eine vorangegangene Behandlung mit Irinotecan und einem Fluoropyrimidin (einer Gruppe von Krebsarzneimitteln, die 5-FU umfasst) nicht angesprochen hatte.
Bei fortgeschrittenem Magenkrebs wurde Xeloda zusammen mit Cisplatin in einer Studie mit 316 Patienten mit der Kombination aus 5-FU und Cisplatin verglichen. Außerdem legte das Unternehmen die Ergebnisse einer veröffentlichten Studie mit 1 002 Patienten vor, in der die Wirkungen von Xeloda und 5-FU jeweils in Kombination mit platinhaltigen Arzneimitteln und Epirubicin (einem anderen Krebsarzneimittel) verglichen wurden.
Bei lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs wurde Xeloda kombiniert mit Docetaxel bei 511 Frauen mit Docetaxel allein verglichen. In zwei kleineren Studien (238 Patienten) wurde die
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Wirksamkeit von Xeloda zudem nach Versagen der Behandlung mit Taxanen und Anthrazyklinen untersucht.
Die Hauptindikatoren für die Wirksamkeit war die Anzahl der Patienten, deren Krebs auf die Behandlung ansprach, die Zeit bis zum Fortschreiten der Erkrankung, die Zeit, in der die Patienten krankheitsfrei blieben, oder die Überlebenszeit.
Welchen Nutzen hat Xeloda in diesen Studien gezeigt?
Bei Kolonkarzinom war Xeloda genauso wirksam wie 5-FU und Folsäure: Etwa zwei Drittel der Patienten blieben während der Dauer der Studie von 3,8 Jahren krankheitsfrei.
Bei metastasiertem Kolorektalkarzinom war Xeloda genauso wirksam wie die Kombination aus 5-FU und Folsäure. Bei alleiniger Einnahme sprachen zwischen 19 % und 25 % der Patienten auf Xeloda und 12 % bis 15 % auf die Vergleichskombination an. Wurden entweder Xeloda oder 5-FU und Folsäure mit Oxaliplatin eingenommen, dauerte es bei zuvor nicht behandelten Patienten durchschnittlich acht Monate, bis die Erkrankung sich verschlimmerte, und fünf Monate bei Patienten, bei denen eine vorherige Behandlung nicht angesprochen hatte.
Bei fortgeschrittenem Magenkrebs war Xeloda in Kombination mit Cisplatin genauso wirksam wie 5-FU und Cisplatin. Bei Patienten unter Xeloda und Cisplatin dauerte es 5,6 Monate, bis die Erkrankung sich verschlimmerte, bei Patienten, die 5-FU und Cisplatin erhielten, 5,0 Monate. Die veröffentlichte Studie zeigte, dass Patienten, die Arzneimittelkombinationen mit Xeloda einnahmen, ähnlich lange überlebten wie Patienten, die Kombinationen mit 5-FU einnahmen.
Bei lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs verlängerte Xeloda in Kombination mit Docetaxel die Zeit, bis die Erkrankung sich verschlimmerte, wirksamer als Docetaxel allein (186 Tage im Vergleich zu 128 Tagen).
Welches Risiko ist mit Xeloda verbunden?
Sehr häufige Nebenwirkungen von Xeloda (beobachtet bei mehr als 1 von 10 Patienten) sind Anorexie (Appetitverlust), Diarrhö (Durchfall), Erbrechen, Nausea (Übelkeit), Stomatitis (Entzündungen im Mund), Bauchschmerzen, palmoplantares Erythrodysästhesie-Syndrom („Hand-Fuß-Syndrom", eine Hautreaktion mit Ausschlag und Schmerzen an Händen und Füßen), Fatigue (Müdigkeit) und Asthenie (Schwächegefühl).
Die vollständige Auflistung der im Zusammenhang mit Xeloda berichteten Nebenwirkungen ist der Packungsbeilage zu entnehmen.
Xeloda darf nicht bei Patienten angewendet werden, die möglicherweise überempfindlich (allergisch) gegen Capecitabin, einen der sonstigen Bestandteile oder Fluorouracil sind. Außerdem darf Xeloda bei folgenden Patientengruppen nicht angewendet werden:
• Patienten, die schwere und unerwartete Reaktionen auf eine Behandlung mit Fluoropyrimidinen (eine Gruppe von Krebsarzneimitteln) hatten;
• Patienten mit vollständig fehlender Aktivität des Enzyms Dihydropyrimidindehydrogenase;
• Schwangere und stillende Mütter;
• Patienten mit schwerer Leukopenie, Neutropenie oder Thrombozytopenie (geringe Zahl von weißen Blutkörperchen oder Blutplättchen);
• Patienten mit schwerer Leber- oder Nierenerkrankung;
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• Patienten, die in den letzten vier Wochen mit Sorivudin oder ähnlichen Krebsarzneimitteln, wie z. B. Brivudin, behandelt wurden.
Warum wurde Xeloda zugelassen?
Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) gelangte zu dem Schluss, dass der Nutzen von Xeloda gegenüber den Risiken überwiegt, und empfahl, die Genehmigung für das Inverkehrbringen zu erteilen.
Welche Maßnahmen werden zur Gewährleistung der sicheren und wirksamen Anwendung von Xeloda ergriffen?
Es wurde ein Risikomanagementplan entwickelt, um sicherzustellen, dass Xeloda so sicher wie möglich angewendet wird. Auf der Grundlage dieses Plans wurden Sicherheitsinformationen in die Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels und die Packungsbeilage für Xeloda aufgenommen, einschließlich geeigneter Vorsichtsmaßnahmen für Angehörige der Heilberufe und Patienten.
Weitere Informationen über Xeloda
Am 2. Februar 2001 erteilte die Europäische Kommission eine Genehmigung für das Inverkehrbringen von Xeloda in der gesamten Europäischen Union.
Den vollständigen Wortlaut des EPAR für Xeloda finden Sie auf der Website der Agentur: ema.europa.eu/Find medicine/Human medicines/European public assessment reports. Wenn Sie weitere Informationen zur Behandlung mit Xeloda benötigen, lesen Sie bitte die Packungsbeilage (ebenfalls Teil des EPAR) oder wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Diese Zusammenfassung wurde zuletzt im 10-2015 aktualisiert.
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