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Zipyran Xl Tabletten Für Hunde

Document: 22.01.2015   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation in Form der Zusammenfassung der Merkmale des Tierarzneimittels (Summary of Product Characteristics)

1. Bezeichnung des Tierarzneimittels:

ZIPYRAN XL Tabletten für Hunde

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung:

1 Stück Tablette enthält:


Wirkstoff(e):

Praziquantel 175,00 mg

Pyrantelembonat 504,43 mg

Febantel 525,00 mg


Sonstige Bestandteile:

Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finden Sie unter Abschnitt 6.1

3. Darreichungsform:

Tablette

Gelbliche runde, gerillte Tablette, die geviertelt werden kann.

4. Klinische Angaben:

4.1 Zieltierart(en):

Hund

4.2 Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart(en):

Behandlung von Mischinfektionen mit adulten Stadien von Cestoden und Nematoden der folgenden Arten:


Nematoden:

Hakenwürmer: Ancylostoma caninum

Uncinaria stenocephala

Ascariden: Toxocara canis

Toxascaris leonina


Cestoden:

Bandwürmer: Taenia spp.

Dipylidium caninum

4.3 Gegenanzeigen:

Siehe Abschnitt 4.7.

Nicht anwenden bei Tieren mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen oder einem der sonstigen Bestandteile.

4.4 Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart:

Nach häufiger wiederholter Anwendung von Wirkstoffen einer Substanz-klasse von Anthelminthika kann sich eine Resistenz gegen die gesamte Substanzklasse entwickeln.

Flöhe dienen als Zwischenwirte und Infektionsquelle für einen häufig vorkommenden Bandwurm – Dipylidium caninum. Deshalb kann ein Bandwurmbefall erneut auftreten, sofern nicht gleichzeitig eine Flohbe-kämpfung, die die häusliche Umgebung mit berücksichtigt, durchgeführt wird.

4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung:

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:

Bei geschwächten oder stark befallenen Tieren sollte das Tierarzneimittel nur nach einer Nutzen-Risiko-Analyse durch den Tierarzt angewendet werden.

Bei starkem Befall können Magen-Darm-Blutungen (Diarrhö, blutiger Stuhl und sogar Todesfälle), ausgelöst durch den Zersetzungsprozess der Würmer, eine Folge der anthelminthischen Behandlung sein.


Bei Welpen, die jünger als sechs Wochen sind, kommen Infektionen mit Bandwürmern praktisch nicht vor. Die Behandlung von derart jungen Hunden mit einem Kombinationspräparat gegen Cestoden und Nematoden dürfte daher zumeist nicht erforderlich sein.


Für die Wirkstoffe gibt es keine Hinweise darauf, dass sie speziell bei Jungtieren unerwünschte Wirkungen hervorrufen. Es gibt jedoch keine Daten zur Verträglichkeit des Tierarzneimittels nach Anwendung bei Hunden, die jünger als 5 Monate sind.


Bei einigen Tieren werden möglicherweise Ancylostoma caninum und Toxocara canis durch die Behandlung nicht vollständig eliminiert, mit der Folge eines erhöhten Risikos der Eiausscheidung in die Umgebung.

Es wird empfohlen, Nachuntersuchungen des Kotes vorzunehmen und, falls erforderlich, eine dem Untersuchungsergebnis entsprechende Behandlung mit einem nematoziden Tierarzneimittel durchzuführen.


Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:

Nach versehentlicher Selbsteinnahme ist ärztlicher Rat einzuholen und dem Arzt die Gebrauchsinformation vorzulegen.

Bei versehentlichem Kontakt mit dem Tierarzneimittel sind betroffene Hautpartien (Hände) gründlich zu waschen.

Personen mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber den Wirkstoffen oder einem der sonstigen Bestandteile sollten den Kontakt mit dem Tierarzneimittel vermeiden.

4.6 Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere):

Keine bekannt.


Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von ZIPYRAN XL Tabletten für Hunde sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstr. 39 - 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden.

Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per E-Mail (uaw@bvl.bund.de) angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular auf der Internetseite http://vet-uaw.de).

4.7 Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode:

Das Tierarzneimittel darf bei Hündinnen während der ersten 4 Wochen der Trächtigkeit nicht angewendet werden.

Das Tierarzneimittel darf während der Laktation angewendet werden.

4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen:

Nicht gleichzeitig mit Piperazin anwenden, da sich die anthelminthischen Wirkungen von Pyrantel und Piperazin antagonisieren können.

Bei gleichzeitiger Gabe von Wirkstoffen, welche die Aktivität von Cytochrom-P-450 Enzymen verstärken (z.B. Dexamethason, Phenobarbital), kann der Plasmaspiegel von Praziquantel herabgesetzt sein.

Die gleichzeitige Anwendung anderer cholinerger Substanzen kann zu Vergiftungserscheinungen führen.

4.9 Dosierung und Art der Anwendung:

Zur einmaligen oralen Anwendung.


Die empfohlene Dosis beträgt 5 mg Praziquantel, 5 mg Pyrantel (als Embonat) und 15 mg Febantel pro kg Körpergewicht (entsprechend 1 Tablette pro 10 kg Körpergewicht).

Die nachfolgende Tabelle listet die empfohlenen Dosierungen in Abhängigkeit des Körpergewichtes auf:


Körpergewicht (kg)

Anzahl Tabletten

17,5

½

> 17,5 - 35

1

> 35 – 52.5

1 ½

> 52,5 – 70

2




Ganze oder geteilte Tabletten werden zur Verabreichung hinten auf die Zunge platziert, um den Schluckreflex auszulösen.

Das Körpergewicht des Tieres sollte so genau wie möglich bestimmt werden, um eine korrekte Dosierung zu gewährleisten.

Im Falle eines bestätigten Wurmbefalls lediglich mit Band- oder Rundwürmern ist diesem Kombinationsprodukt ein Monopräparat mit cestozider oder nematozider Wirkung vorzuziehen.

4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich:

Dosierungen, die über dem Dreifachen der empfohlenen Dosis liegen, können Magen-Darm-Beschwerden (Erbrechen und Diarrhö) hervorrufen.

4.11 Wartezeit(en):

Entfällt.

Nicht bei Tieren anwenden, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen.

5. Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Anthelminthika, Chinolin-Derivate und verwandte Substanzen, Praziquantel-Kombinationen

ATCvet Code: QP52AA51

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften:

In diesem Kombinationstierarzneimittel wirken Pyrantel und Febantel gegen Nematoden (Spulwürmer, Hakenwürmer) der Zieltierart Hund. Speziell deckt das Wirkungsspektrum Toxocara canis, Toxascaris leonina, Uncinaria stenocephala und Ancylostoma caninum ab. Im Falle von Hakenwürmern zeigt die Kombination synergistische Wirkung.


Praziquantel wirkt gegen verschiedene Cestoden. Die Wirkung von Praziquantel auf adulte und unreife Entwicklungsstadien dieser Parasiten ist in der einschlägigen Literatur dokumentiert.

Praziquantel wird sehr schnell über die Parasitenoberfläche resorbiert und verteilt sich im ganzen Wurm. Sowohl in vitro als auch in vivo Studien haben gezeigt, dass Praziquantel das parasitäre Integument schädigt, was zu einer Kontraktion und Paralyse des Bandwurmes führt. Es findet eine praktisch sofortige spastische Kontraktion der parasitären Muskulatur statt, einhergehend mit einer raschen Vakuolisierung des syncytialen Teguments. Diese schnelle Kontraktion wird durch einen Wechsel des Stroms zweiwertiger Kationen, vor allem Ca2+, erklärt.


Pyrantel wirkt als cholinerger Agonist. Der Wirkungsmechanismus besteht darin, die nikotinisch-cholinergen Rezeptoren des Parasiten zu stimulieren, um somit eine spastische Paralyse des Nematoden herbeizuführen. Durch die Peristaltik wird der Parasit dann aus dem Magen-Darm-Trakt ausgeschieden.


Im Säugerorganismus erfolgt durch Ringschluss aus Febantel die Bildung der anthelminthisch wirksamen Substanzen Fenbendazol und Oxfendazol. Diese Wirkstoffe inhibieren die Tubulin-Polymerisation, was die Bildung von Mikrotubuli verhindert.

Dies wiederum führt zur Zerstörung von für die Helminthen lebenswichtigen Zellstrukturen. Speziell die Glucoseaufnahme ist dadurch so beeinträchtigt, dass es zu einer ATP-Verarmung kommt. Nach Verbrauch jeglicher Energiereserven stirbt der Parasit innerhalb von 2 bis 3 Tagen ab.

5.2 Angaben zur Pharmakokinetik:

Nach peroraler Einnahme wird Praziquantel fast vollständig im Verdauungs-trakt resorbiert. Die Maximalkonzentration wird ca. 60 Minuten nach Gabe erreicht.

Praziquantel wird in der Leber weitgehend metabolisiert. Die Praziquantel-Metaboliten werden mit dem Harn ausgeschieden (40% nach 8 Stunden).


Nach peroraler Einnahme von Febantel werden maximale Plasmakonzen-trationen von Febantel nach ca. 3 Stunden erreicht. Febantel wird zu Fenbendazol und dessen Oxid- und Hydroxid-Derivaten metabolisiert. Febantel-Spuren sind in den Faeces nachweisbar, die Metaboliten werden im Harn wiedergefunden.


Das Embonatsalz des Pyrantel ist nur schwach wasserlöslich und wird nur zu einem geringen Teil im Verdauungstrakt des Hundes resorbiert. 50 bis 60% werden als aktiver Wirkstoff in den Faeces wiedergefunden. Nach der Resorption wird Pyrantelembonat schnell und nahezu vollständig in inaktive Metaboliten überführt, die schnell mit dem Harn ausgeschieden werden.

6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Verzeichnis der sonstigen Bestandteile:

Povidon

Mikrokristalline Cellulose

Natriumdodecylsulfat

Crospovidon

Hochdisperses Siliciumdioxid

Saccharin-Natrium

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

Maisstärke

Fleisch-Aroma, o.w.A.

6.2 Inkompatibilitäten:

Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Tier­arz­nei­mittel nicht mit anderen Tierarzneimitteln gemischt werden.

6.3 Dauer der Haltbarkeit:

Haltbarkeit des Tierarzneimittels im unversehrten Behältnis: 3 Jahre

Tablettenteile sind zu entsorgen und dürfen nicht gelagert werden.

6.4 Besondere Lagerungshinweise:

Für dieses Tierarzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

6.5 Art und Beschaffenheit des Behältnisses:

Blister aus PVC und Aluminium.


Packungsgrößen:

Schachtel mit 1 Blister, enthaltend 2 Tabletten

Umkarton mit 2 Blistern, enthaltend je 2 Tabletten

Schachtel mit 1 Blister, enthaltend 4 Tabletten

Umkarton mit 3 Blistern, enthaltend je 2 Tabletten

Umkarton mit 4 Blistern, enthaltend je 2 Tabletten

Schachtel mit 1 Blister, enthaltend 10 Tabletten

Umkarton mit 25 Blistern, enthaltend je10 Tabletten

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle:

Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.

7. Zulassungsinhaber:

Laboratorios Calier S.A.

Barcelonas 26

08520 Les Franqueses del Valles, Barcelona

Spanien


Mitvertrieb:

Calier Deutschland GmbH

Balsenstraße 2

27472 Cuxhaven

8. Zulassungsnummer:

...

9. Datum der Erteilung der Erstzulassung / Verlängerung der Zulassung:

...

10. Stand der Information

...

11. Verbot des Verkaufs, der Abgabe und/oder der Anwendung

Nicht zutreffend.


12. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht

Verschreibungspflichtig.