iMedikament.de

Dentosmin P

Document: 06.07.2007   Fachinformation (deutsch) change



Fachinformation

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Dentosmin®P, 10mg Chlorhexidinbis(D-gluconat)/ 1g Paste


Wirkstoff:

Chlorhexidinbis(D-gluconat)



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 g Paste enthält 10 mg Chlorhexidinbis(D-gluconat)

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform

Paste zur Anwendung in der Mundhöhle



4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

Zur Hemmung der Plaque-Bildung bei eingeschränkter Mundhygienefähigkeit (z.B. bei Trägern von kieferorthopädischen Apparaturen).

Zur vorübergehenden unterstüt­zenden Behandlung bei plaque­bedingter Gingivitis sowie nach paradontalchirurgischen Eingriffen.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Täglich 2- bis 3-mal einen ca. 2 cm Pastenstrang anwenden.


Unmittelbar vor der Anwendung von Dentosmin®P sollten die Zähne geputzt und anschließend die Mundhöhle gründlich mit Was­ser ausgespült werden (siehe Ab­schnitt: Wechselwirkungen).

Zwei- bis dreimal täglich nach der Nahrungsaufnahme oder vor dem Schlafengehen werden die Zähne einschließlich Zahnfleisch zwei Minuten lang mit einem ca. 2 cm langen Pastenstrang Dentosmin®Pgebürstet. Nur wenig nachspülen. Wird das Präparat im Wech­sel mit Zahnpasten genommen, dann abends mit Dentosmin®P und morgens mit (möglichst fluo­ridhaltiger) Zahnpasta putzen.

Dentosmin®Pkann 4-10 Wochen hintereinander angewendet wer­den.



4.3 Gegenanzeigen

absolute: Die Awendung von Dentosmin®P ist bei schlecht durchblutetem Gewebe kontraindi­ziert.

Dentosmin®P darf nicht ange­wendet werden bei Überem­pfindlichkeit gegenüber Chlorhe­xidinbis(D-gluconat), Methyl-4-hydroxybenzoat oder einem der sonstigen Bestandteile.


relative:

Erosiv-desquamative Verände­rungen der Mundschleimhaut, Wunden und Ulzerationen.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei versehentlichem Kontakt mit Augen und Ohren ist mit reichlich Wasser zu spülen.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Chlorhexidinbis(D-gluconat) wird durch Saccharose inaktiviert. Chlorhexidinbis(D-gluconat) kann durch Polysorbat 80, unlösliche Magnesium-, Zink- und Calcium­salze desaktiviert werden.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Für Chlorhexidin liegen keine kli­nischen Daten über exponierte Schwangere vor. In tierexperimentellen Studien wies Chlorhexidin keine teratogenen Eigenschaften auf, jedoch wurden em­bryotoxische Wirkungen beobachtet.

Es ist nicht bekannt, ob Chlorhexidin in die Muttermilch ausgeschieden wird.

Da keine Erfahrungen oder Untersuchungen zur Sicherheit einer Anwendung von Chlorhexi­din in der Schwangerschaft und Stillzeit vorliegen, sollte Dentos­min® P nur unter besonderer Vorsicht angewendet werden.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nicht zutreffend.

4.8 Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)
Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)
Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt Häufig auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Bräunliche Ablagerungen sind auf der Zunge, den Zahnoberflächen und an Restaurationen (Füllungen, Zahnersatz) möglich. Sie sind durch abrasive Zahn­pasten entfernbar. Folgende re­versible Nebenwirkungen können auftreten: Beeinträchtigung des Geschmackbefindens, Taubheitsgefühl der Zunge, Zungenpapillen, in Einzelfällen desquamative Veränderungen der Mukosa.

Selten treten Überempfindlich­keitsreaktionen gegen Chlor­hexidin­bis(D-gluconat) auf. In Einzelfällen wurden auch schwer­wiegende allergische Reaktionen nach lokaler Anwendung von Chlorhexidin­bis(D-gluconat) be­schrieben.

Methyl-4-hydroxybenzoat kann Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.



4.9 Überdosierung

Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiseptikum der Mundhöhle



ATC-Code: A01AB03



Chlorhexidin und -Salze zeigen eine breite antimikrobielle Wirkung gegen grampositive und gramnegative Bakterien. Die Wirkung gegen einige gramnegative Bakterien (Pseudomonas- und Proteus-Arten) gegen Hefen, Dermatophy­ten und Mykobakterien ist gering. Es ist unwirksam gegen Bakte­rien- und Pilzsporen, gegen Viren und fäulniserregende Pilze.

Chlorhexidin ist am wirksamsten bei neutralem und leicht alkalischem pH-Wert. Im sauren pH-Bereich ist die Wirksamkeit stark reduziert.

In Gegenwart von Seifen, Blut oder Eiter (Zellbruchstücke) ist die Wirksamkeit von Chlorhexidin vermindert (100- bis 1000-fach höhere Hemmkonzentrationen erforderlich).



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Nach Mundspülungen wird Chlorhexidin auf Zahnschmelz, Dentin, Zement, Zahnpellikel, Schleimhäuten und Restauratio­nen adsorbiert. Durch langsame Desorption ist Chlorhexidin bis zu 8 Stunden im Speichel nachweis­bar (Depoteffekt). Die Resorption von Chlorhexidin über die intakte Mundschleim­haut ist nicht bekannt.

Die Ausscheidung von Chlor­hexidin erfolgt bei verschiedenen Versuchstieren überwiegend über die Faeces (90 %). In Humanversuchen be­trug die Eliminationshalbwertzeit 4 Tage.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionel­len Studien zum akuten und chronischen toxischen Potential von Chlorhexidingluconat lassen die präklinischen Daten keine beson­deren Gefahren für den Men­schen erkennen.

Eine 14-tägige Anwendung von Chlorhexidingluconat 0,2 und 0,02 %ig über das Trinkwasser bei Ratten führte zu reversiblen Dysplasien und Leukoplasien.

Bisher vorliegende Untersuchun­gen zum mutagenen Potential von Dentosmin®P ergaben keine Hinweise auf klinisch relevante Effekte.

Eine Langzeituntersuchung zur Kanzerogenität verlief negativ.

In Fertilitätsstudien an Ratten mit Chlorhexidingluconatdosen bis zu 100 mg/kg/Tag zeigte sich keine Beeinträchtigung der Fertilität. In Embryotoxizitätsstudien an Rat­ten und Kaninchen wurden bis zu Dosen von 300 mg/kg/Tag bzw. 40 mg/kg/Tag keine teratogenen Effekte beobachtet, im oberen Dosisbereich traten jedoch em­bryotoxische Nebenwirkungen auf.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Calciumpyrophosphat, Hyetellose, Saccharin, Glycerol 85 %, Silicium­dioxid (zur dentalen An­wendung)Parfümöl Dentalmed, Farbstoff E 131 (Patentblau V), Methyl-4-hydroxy­benzoat (Ph.Eur.), gerei­nigtes Wasser

6.2 Inkompatibilitäten

Chlorhexidin ist inkompatibel mit Seifen und anderen anionischen Substanzen, die in der Regel auch in Zahnputzmitteln enthalten sind. In Konzentrationen über 0,05 % bildet Chlorhexidin mit Boraten, Dicarbonaten, Carbona­ten, Chlori­den, Citraten, Phospha­ten und Sulfaten Salze, die aus­kristallisieren können. Bei Kon­zentrationen unter 0,01 % ist ein Auskristallisieren der Salze nicht zu erwarten.



6.3 Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre im ungeöffneten Behältnis.


Nach Anbruch 3 Monate haltbar.



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

Tube mit 30 g Paste



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.



7. Inhaber der Zulassung

Hager & Werken GmbH & Co. KG

Ackerstr. 1

47269 Duisburg

Telefon: 0203/ 99269-0

Telefax: 0203/ 29 92 83

info@hagerwerken.de

www.hagerwerken.de



8. Zulassungsnummer(n)

3001761.00.00



9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung

08.10.2004



10. Stand der Information

Juni 2007



11. Verkaufsabgrenzung

Apothekenpflichtig


Seite: 5 von 5