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Felodipin-Ct 10 Mg Retardtabletten

Document: 22.04.2014   Fachinformation (deutsch) change

FACHINFORMATION

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Felodipin-CT 2,5 mg Retardtabletten Felodipin-CT 5 mg Retardtabletten Felodipin-CT 10 mg Retardtabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Felodipin-CT 2,5 mg Retardtabletten Jede Retardtablette enthält 2,5 mg Felodipin.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Lactose

Felodipin-CT 5 mg Retardtabletten Jede Retardtablette enthält 5 mg Felodipin.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Lactose

Felodipin-CT 10 mg Retardtabletten Jede Retardtablette enthält 10 mg Felodipin.

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Lactose

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Retardtablette

Felodipin-CT 2,5 mg Retardtabletten Gelbe, runde, bikonvexe Retardtabletten.

Felodipin-CT 5 mg Retardtabletten Rosa, runde, bikonvexe Retardtabletten.

Felodipin-CT 10 mg Retardtabletten Rot-braune, runde, bikonvexe Retardtabletten.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

Zur Behandlung der essenziellen Hypertonie.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Die Tabletten sollten morgens zusammen mit einem Glas Wasser eingenommen werden. Um die verlängerte Wirkstofffreisetzung zu gewährleisten, dürfen die Tabletten weder geteilt,

zerdrückt noch zerkaut werden. Die Tabletten können auf nüchternen Magen oder nach einer leichten Mahlzeit, die wenig Fett oder Kohlenhydrate enthält, eingenommen werden.

Die Dosis sollte individuell eingestellt werden. Die Behandlung kann mit 5 mg einmal täglich begonnen werden. Abhängig vom Ansprechen des Patienten kann die tägliche Dosierung gegebenenfalls auf 2,5 mg reduziert oder auf 10 mg erhöht werden. Falls nötig, kann ein anderes Antihypertonikum hinzugefügt werden. Die übliche Erhaltungsdosis beträgt 5 mg einmal täglich. Die maximale Tagesdosis beträgt 10 mg Felodipin.

Besondere Patientengruppen

Ältere Patienten

Zu Beginn der Behandlung sollte die niedrigste Dosis in Erwägung gezogen werden. Eingeschränkte Leberfunktion

Bei Patienten mit Leberfunktionsstörung kann es zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Felodipin kommen, welche durch eine Dosisreduzierung korrigiert werden können (siehe Abschnitt 4.4). Bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung ist Felodipin kontraindiziert.

Eingeschränkte Nierenfunktion

Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Nierenfunktionsstörung ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung ist Vorsicht angezeigt (siehe Abschnitt 4.4).

Kinder und Jugendliche

Es liegen nur begrenzte Erfahrungen aus klinischen Studien zur Anwendung von Felodipin bei Kindern und Jugendlichen vor (siehe Abschnitte 5.1 und 5.2).

4.3    Gegenanzeigen

-    Schwangerschaft

-    Überempfindlichkeit gegen Felodipin (oder andere Dihydropyridine) oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

-    Dekompensierte Herzinsuffizienz

-    Akuter Myokardinfarkt

-    Instabile Angina pectoris

-    Hämodynamisch signifikante Herzklappenverengung

-    Dynamische hypertrophische obstruktive Kardiomyopathie

-    Schlaganfall innerhalb des letzten halben Jahres

-    Herz-Kreislauf-Schock

-    Atrioventrikuläre Überleitungsstörungen 2. oder 3. Grades

-    Schwere Leberfunktionsstörungen

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Felodipin kann eine deutliche Hypotonie mit nachfolgender Tachykardie auslösen. Dies kann bei prädisponierten Patienten zu einer Myokardischämie führen.

Felodipin darf bei Patienten mit einer Tendenz zur Tachykardie nur mit Vorsicht angewendet werden. Bei prädisponierten Patienten kann deshalb ein Herzinfarkt auftreten (siehe Abschnitt 5.1).

Felodipin wird in der Leber metabolisiert. Daher können bei Patienten mit deutlich reduzierter Leberfunktion höhere therapeutische Konzentrationen und eine erhöhte Wirksamkeit auftreten (siehe Abschnitt 4.2).

Felodipin sollte mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit:

-    Erregungsleitungsstörungen, kompensierter Herzinsuffizienz und Aorten- oder Mitralklappenstenose

-    schweren Nierenfunktionsstörungen (GFR < 30 ml/min, Kreatinin > 1,8 mg/dl)

Falls die Behandlung mit Felodipin plötzlich abgebrochen wird, kann in einzelnen Fällen ein hypertensiver Notfall auftreten.

Felodipin wird durch CYP3A4 metabolisiert. Deshalb sollten Kombinationen mit Arzneimitteln die starke CYP3A4-Inhibitoren oder -Induktoren sind, vermieden werden (siehe Abschnitt 4.5). Aus dem gleichen Grund sollte die gleichzeitige Einnahme mit Grapefruit-Saft vermieden werden (siehe Abschnitt 4.5).

Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Felodipin-CTRetardtabletten nicht einnehmen.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Enzym-Wechselwirkungen

Substanzen mit enzymhemmender und -induzierender Wirkung auf das Cytochrom-P450-Isoenzym 3A4 können den Plasmaspiegel von Felodipin beeinflussen.

Wechselwirkungen, die zu einer erhöhten Plasmakonzentration von Felodipin führen Von Enzymhemmern ist bekannt, dass sie zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Felodipin führen können.

Beispiele:

-    Cimetidin

-    Erythromycin

-    Itraconazol

-    Ketoconazol

-    Protease-Hemmer gegen HIV (z. B. Ritonavir)

-    Bestimmte Flavonoide, die in Grapefruit-Saft enthalten sind

Wechselwirkungen, die zu einer reduzierten Plasmakonzentration von Felodipin führen Enzyminduzierer können zu reduzierten Plasmakonzentrationen von Felodipin führen. Beispiele:

-    Phenytoin

-    Carbamazepin

-    Rifampicin

-    Barbiturate

-    Efavirenz

-    Nevirapin

-    Hypericum perforatum (Johanniskraut)

Weitere Wechselwirkungen

Tacrolimus: Felodipin kann die Konzentration von Tacrolimus erhöhen. Bei gleichzeitiger Anwendung sollte die Serumkonzentration von Tacrolimus kontrolliert und die Tacrolimus-Dosis, falls nötig, angepasst werden.

Cyclosporin: Felodipin hat keinen Einfluss auf die Plasmakonzentrationen von Cyclosporin. Allerdings kann Cyclosporin den Metabolismus von Felodipin hemmen und so zum potenziellen Risiko einer Felodipin-Toxizität führen.

Andere Arzneimittel mit hoher Bindungsaffinität: Das hohe Ausmaß der Plasmaproteinbindung von Felodipin scheint keine Auswirkung auf die ungebundene Fraktion anderer Arzneimittel mit hoher Bindungsaffinität (z. B. Warfarin) zu haben.

Der blutdrucksenkende Effekt von Felodipin kann durch andere blutdrucksenkende Arzneimittel (wie Beta-Rezeptorenblocker, Diuretika, ACE-Hemmer) sowie trizyklische Antidepressiva verstärkt werden.

4.6    Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Felodipin darf nicht während der Schwangerschaft angewendet werden.

Stillzeit

Felodipin ist in der Muttermilch nachweisbar. Bei Einnahme therapeutischer Dosen durch die stillende Mutter ist allerdings keine Auswirkung auf den Säugling zu erwarten.

Fertilität

Es liegen keine Patientendaten zur Fertilität vor (siehe Abschnitt 5.3).

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Patienten sollten darüber informiert werden, welche Auswirkungen Felodipin auf sie hat, bevor sie ein Fahrzeug führen oder Maschinen bedienen, da gelegentlich Schwindel und Müdigkeit auftreten können.

4.8    Nebenwirkungen

Wie andere Dilatatoren der Arteriolen kann auch Felodipin zu Hitzegefühl, Kopfschmerzen, Palpitationen, Schwindel und Müdigkeit führen. Die meisten dieser Reaktionen sind dosisabhängig und treten zu Behandlungsbeginn oder nach einer Dosiserhöhung auf. Derartige Reaktionen treten normalerweise nur vorübergehend auf und lassen mit der Zeit nach.

Wie bei anderen Dihydropyridinen kann es auch bei mit Felodipin behandelten Patienten zu einem dosisabhängigen Anschwellen der Knöchel kommen. Dies beruht auf einer präkapillären Vasodilatation und ist nicht auf eine allgemeine Flüssigkeitsretention zurückzuführen. Erfahrungen aus klinischen Studien haben gezeigt, dass 2 % der Patienten aufgrund geschwollener Knöchel die Behandlung abbrachen.

Wie bei anderen Calciumantagonisten wurde auch bei Patienten mit ausgeprägter Gingivitis/Parodontitis über eine leichte Zahnfleischwucherung berichtet. Die Wucherung kann durch sorgfältige Zahnhygiene vermieden oder rückgängig gemacht werden.

Die nachfolgend aufgelisteten unerwünschten Arzneimittelwirkungen stammen aus klinischen Studien und Beobachtungen nach Markteinführung.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (> 1/10)

Häufig (> 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100) Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000) Sehr selten (< 1/10.000)

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig:    Kopfschmerzen

Gelegentlich: Parästhesie, Schwindel Sehr selten:    Unruhe

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Sehr selten:    Tinnitus

Herzerkrankungen

Gelegentlich: Palpitationen, Tachykardie Selten:    hypotone Kreislaufreaktionen

Sehr selten:    Herzinfarkt

Besonders zu Beginn der Behandlung können Angina-pectoris-Anfälle auftreten bzw. kann es bei Patienten mit bestehender Angina pectoris zu einer Zunahme von Häufigkeit, Dauer und Schweregrad der Anfälle kommen.

Gefäßerkrankungen

Häufig:    Flush

Selten:    Synkopen

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Sehr selten:    Dyspnoe

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Gelegentlich: Übelkeit, Bauschmerzen Selten:    Erbrechen

Sehr selten:    Diarrhoe, Obstipation, Gingivahyperplasie, Gingivitis

Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr selten:    erhöhte Leberenzyme

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich: Ausschlag, Pruritus Selten:    Urtikaria

Sehr selten:    Lichtempfindlichkeitsreaktionen, leukozytoklastische Vaskulitis, exfoliative

Dermatitis

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Selten:    Myalgie, Muskelzittern, Arthralgie

Erkrankungen der Niere und Harnwege

Sehr selten:    Pollakisurie

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Selten:    Impotenz/sexuelle Funktionsstörung

Sehr selten:    Gynäkomastie, Menorrhagie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr häufig: Periphere Ödeme Gelegentlich: Müdigkeit

Sehr selten:    Gewichtszunahme, Schweißausbrüche, Überempfindlichkeitsreaktionen wie z.

B. Angioödem, Fieber

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Symptome

Eine Überdosierung kann zu einer übermäßigen peripheren Vasodilatation mit ausgeprägter Hypotonie und manchmal Bradykardie führen.

Therapie

Aktivkohle und, falls nötig, Magenspülung.

Im Falle einer Hypotonie sollte eine symptomatische Behandlung erfolgen.

Der Patient sollte in Rückenlage mit hochgelagerten Beinen gebracht werden. Im Fall einer gleichzeitig auftretenden Bradykardie sollten 0,5-1,0 mg Atropin intravenös verabreicht werden. Sollte dies nicht ausreichen, sollte eine Erhöhung des Plasmavolumens durch Infusion von z. B. Glukose, Kochsalzlösung oder Dextran vorgenommen werden.

Sympathomimetika mit vorwiegender Wirkung auf die a1-Adrenorezeptoren können verabreicht werden, wenn die oben aufgeführten Maßnahmen nicht ausreichen.

Felodipin ist nur zu einem minimalen Ausmaß dialysierbar.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Calciumkanalblocker, Dihydropyridin-Derivat ATC-Code: C08CA02

Felodipin, ein vasoselektiver Calciumantagonist aus der Stoffgruppe der Dihydropyridine, senkt dosisabhängig erhöhten Blutdruck aller Schweregrade durch Verringerung des peripheren Gefäßwiderstands.

Die blutdrucksenkende Wirkung tritt in der Regel etwa 2 Stunden nach Gabe der ersten oralen Dosis ein und hält mindestens 24 Stunden an. Das Verhältnis der im Plasma gemessenen Felodipin-Minimalwerte zu den Maximalwerten („trough: peak ratio”) beträgt gewöhnlich weit über 50 %.

Felodipin kann entweder in Monotherapie oder zur Wirkungssteigerung in Kombination mit anderen Antihypertensiva wie Beta-Rezeptorenblockern, Diuretika oder ACE-Hemmern eingesetzt werden. Es senkt sowohl den systolischen als auch den diastolischen Blutdruck. Felodipin zeichnet sich durch seine ausgeprägte Vasoselektivität aus: Felodipin wirkt 100-mal stärker auf die isolierte, spontan aktive Pfortader als auf den elektrisch stimulierten Papillarmuskel des Herzens. Die vasodilatierende Wirkung von Felodipin beschränkt sich weitgehend auf die glatten Muskelzellen der peripheren präkapillaren Widerstandsgefäße und erstreckt sich nicht auf die venösen Kapazitätsgefäße. Deshalb und wegen fehlender Wirkungen auf die adrenerge Vasomotorenregulation wird Felodipin nicht mit dem Auftreten von orthostatischer Hypotension in Verbindung gebracht.

In therapeutischen Dosen besitzt Felodipin weder einen direkten Effekt auf die Myokardkontraktilität noch auf die kardiale Erregungsleitung. Daher kann Felodipin bei Patienten mit Hypertonie auch angewendet werden, wenn die linksventrikuläre Funktion beeinträchtigt ist.

Felodipin hat einen natriuretischen und diuretischen Effekt, der durch eine Verringerung der Natriumrückresorption in der Niere zustande kommt. Diese natriuretische und diuretische Wirkung ist dosisabhängig und erreicht ein Maximum nach mittleren Tagesdosen von 20 mg. Dadurch verhindert Felodipin die Natrium- und Wasserrückresorption. Die tägliche Kaliumausscheidung wird von Felodipin nicht beeinflusst.

Felodipin erniedrigt den renalen Gefäßwiderstand. Die glomeruläre Filtration bleibt unverändert, kann aber bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion zunehmen.

Zur Anwendung von Felodipin bei pädiatrischen Bluthochdruck-Patienten liegen begrenzte Daten aus klinischen Studien vor. In einer randomisierten, doppelblinden, 3-wöchigen Parallelgruppen-Studie mit Kindern im Alter von 6 bis 16 Jahren mit essenzieller Hypertonie wurden die blutdrucksenkenden Effekte einer 1-mal täglichen Gabe von 2,5 mg (n = 33), 5 mg (n = 33) und 10 mg Felodipin (n = 31) mit Placebo (n = 35) verglichen. Die Studie konnte die Wirksamkeit von Felodipin bezüglich der Blutdrucksenkung bei Kindern im Alter von 6 bis 16 Jahren nicht belegen.

Die Langzeitwirkungen von Felodipin in Bezug auf Wachstum, Pubertät und allgemeine Entwicklung wurden nicht untersucht. Die langfristige Wirksamkeit einer blutdrucksenkenden Therapie in Form einer Therapie in der Kindheit mit dem Ziel, die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität im Erwachsenenalter zu reduzieren, wurde ebenfalls nicht nachgewiesen.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Felodipin wird nach oraler Gabe schnell und vollständig aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Maximale Blutplasmaspiegel (tmax) werden mit der Retardformulierung nach 3-5 Stunden erreicht. Konstante Plasmaspiegel stellen sich im Allgemeinen ca. 3 Tage nach Behandlungsbeginn ein. Die therapeutisch wirksamen Plasmakonzentrationen liegen zwischen 2 und 30 nmol/l. Zwischen der blutdrucksenkenden Wirkung von Felodipin und seiner Plasmakonzentration besteht im therapeutischen Dosisbereich eine lineare Beziehung.

Felodipin wird zu ca. 99 % an Plasmaproteine vorwiegend aus der Albumin-Fraktion gebunden. Trotz der hohen Eiweißbindung beträgt das Verteilungsvolumen ca. 10 l/kg Körpergewicht, so dass sich Felodipin rasch im extravasculären Gewebe verteilt.

Felodipin wird intensiv in der Leber metabolisiert. Unveränderte Muttersubstanz ist im Urin nur in Spuren (< 0,5 %) nachweisbar. Die bei der hepatischen Biotransformation gebildeten inaktiven, hydrophilen Metaboliten werden überwiegend (zu ca. 70 %) renal, der Rest wird über die Faeces ausgeschieden.

Die Elimination von Felodipin verläuft in mehreren Phasen. Ungefähr 50 % der verabreichten Dosis wird mit einer Halbwertszeit von 4 Stunden ausgeschieden, die terminale Halbwertszeit beträgt im Mittel 24 Stunden. Die mittlere Plasmaclearance von Felodipin liegt bei 1.200 ml/min und ist vom Leberblutfluss abhängig.

Infolge der hohen Metabolisierungsgeschwindigkeit und der hohen Clearance-Rate ist auch bei längerfristiger Anwendung für Felodipin und seine Metaboliten keine Kumulation zu erwarten. Bei älteren Patienten und Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion werden erhöhte Plasmakonzentrationen gemessen. Dagegen ist die Kinetik von Felodipin bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion einschließlich Hämodialysepatienten gegenüber Gesunden unverändert.

Felodipin unterliegt in der Leber einem ausgeprägten First-pass-Effekt. Im Gesamtdurchschnitt stehen ca. 15 % der verabreichten Dosis systemisch zur Verfügung. Aufgrund der umfangreichen präsystemischen Verstoffwechselung ist deshalb nur eine begrenzte Bioverfügbarkeit möglich. Innerhalb eines Dosisbereiches von 5-40 mg ist die Bioverfügbarkeit konstant. Die Fläche unter der Plasmakonzentrationskurve (AUC) versus der Zeitkurve verhält sich linear zur verabreichten Dosis.

Kinder

Eine pharmakokinetische Einzeldosis-Studie (Felodipin 5 mg Retardformulierung) mit einer begrenzten Anzahl an Kindern im Alter von 6 bis 16 Jahren (n = 12) ergab keinen offensichtlichen Zusammenhang zwischen dem Alter und der AUC, der Cmax oder der Halbwertszeit von Felodipin.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Untersuchungen zur Mutagenität in mehreren Testsystemen verliefen negativ. Langzeituntersuchungen an der Ratte und Maus ergaben keinen Hinweis auf ein kanzerogenes Potenzial.

Felodipin löste bei den Nachkommen normotensiver Kaninchen, während der Organogenesephase appliziert, Aplasien und Anomalien der distalen Phalangen ab einer Dosis von 1,15 mg/kg/Tag aus.

Bei pränatal exponierten Affen wurden ebenfalls Anomalien der distalen Phalangen beobachtet. Ab einer Dosis von 4 mg/kg/Tag kam es bei Kaninchen zu einer Erhöhung der Embryoletalität und es kam abhängig von der Dosis und vom Behandlungszeitraum zu Frühgeburten. Calciumantagonisten besitzen tokolytische Wirkungen. Bei der Ratte wurde nach perinataler Gabe von 3,8 mg/kg/Tag eine verlängerte Tragzeit, Dystokie und infolgedessen eine erhöhte Zahl von Totgeburten bzw. Neugeborenensterblichkeit beobachtet.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Felodipin-CT 2,5 mg Retardtabletten

Mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, Hypromellose, Povidon, Propylgallat (Ph. Eur.), Hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Talkum, Propylenglykol, Titandioxid (E 171), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172).

Felodipin-CT 5/10 mg Retardtabletten

Mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, Hypromellose, Povidon, Propylgallat (Ph. Eur.), Hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Talkum, Propylenglykol, Titandioxid (E 171), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172), Eisen(III)-oxid (E 172).

6.2    Inkompatibilitäten

Inkompatibilitäten sind bisher nicht bekannt.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

4 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/PVDC/Aluminium-Blister Packung mit 20 Retardtabletten

Packung mit 50 Retardtabletten Packung mit 100 Retardtabletten

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

AbZ-Pharma GmbH Graf-Arco-Str. 3 89079 Ulm

8. ZULASSUNGSNUMMER(N)

Felodipin-CT 2,5 mg Retardtabletten

45493.00. 00

Felodipin-CT 5 mg Retardtabletten

45496.00. 00

Felodipin-CT 10 mg Retardtabletten 45496.01.00

9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung:

Felodipin-CT 2,5 mg Retardtabletten 21. September 2001

Felodipin-CT 5/10 mg Retardtabletten 23.Januar 2001

10. STAND DER INFORMATION

Dezember 2013

11. VERKAUFSABGRENZUNG

Verschreibungspflichtig

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