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Paveriwern

Document: 25.06.2012   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Textspezifikation ARI SP T PGI 333000-01

Bezeichnung des Arzneimittels Paveriwern

Wortlaut der für die Gebrauchsinformation vorgesehenen Angaben

Stand: 06/2012


Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben


Gebrauchsinformation: Information für den Anwender


Paveriwern®

Flüssigkeit


Wirkstoff: Schlafmohnkraut-Fluidextrakt


Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage/Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.



- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte

weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Beschwerden

haben wie Sie.

- Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Neben-

wirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren

Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.


Diese Packungsbeilage beinhaltet:


Was ist Paveriwern und wofür wird es angewendet?

Was müssen Sie vor der Einnahme von Paveriwern beachten?

Wie ist Paveriwern einzunehmen?

Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie ist Paveriwern aufzubewahren?

Weitere Informationen


1. Was ist Paveriwern und wofür wird es angewendet?


Paveriwern ist ein pflanzliches Arzneimittel bei krampfartigen Magen-Darm-Beschwerden.


Anwendungsgebiet


Paveriwern wird angewendet zur symptomatischen Behandlung bei krampfartigen Magen-

Darm-Beschwerden.


2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Paveriwern beachten?


Paveriwern darf nicht eingenommen werden


- wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Schlafmohnkraut-Fluidextrakt, Morphin

oder Methyl(4-hydroxybenzoat) sind,

bei

- Kindern unter 1 Jahr,

- Ileus (Darmverschluss), obstruktiven (den Darm verengenden) und entzündlichen

Darmerkrankungen,

- allen Krankheiten, die mit einer Einschränkung der Atemfunktion verbunden sind,

- akuten Lebererkrankungen,

- Abhängigkeit von Opioiden,

- Bewusstseinsstörungen,

- Störungen des Atemzentrums und der Atemfunktion,

- Zuständen mit erhöhtem Hirndruck,

- zu niedrigem Blutdruck mit Flüssigkeitsmangel (Hypotension bei Hypovolämie),

- Harnwegsverengungen oder Koliken der Harnwege,

- Gallenwegserkrankungen,

- Prostatahypertrophie (Prostatavergrößerung) mit Restharnbildung (Gefahr der Blasenruptur

durch Harnverhalten),

- Erkrankungen der Nebenniere wie Phäochromozytom und M. Addison,

- Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis),

- Unterfunktion der Schilddrüse (Myxödem),

- erhöhter Krampfbereitschaft des Gehirns, epileptischen Anfällen.


Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Paveriwern ist erforderlich


Kinder


Zur Anwendung von Paveriwern bei Kindern liegen keine ausreichenden Untersuchungen vor. Daher sollte Paveriwern von Kindern im Alter von 1 – 12 Jahren nicht eingenommen werden; für Säuglinge beachten Sie bitte die vollständige Gegenanzeige.


Ältere Menschen


Bei älteren Menschen ist Paveriwern besonders vorsichtig zu dosieren.


Bei Einnahme mit anderen Arzneimitteln:


Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.


Wechselseitige Wirkungsverstärkung bei Kombination mit anderen zentral dämpfenden Substanzen (Alkohol, Antihistaminika, Beruhigungsmittel, Schlafmittel, Narkosemittel, Neuroleptika, Tranquilizer, Antidepressiva, Beta-Rezeptorenblocker). Bei Kombination mit MAO-Hemmern können plötzliche Erregungszustände mit Schweißausbrüchen und Blutdruckabfall auftreten.


Durch Cimetidin und andere den Leberstoffwechsel belastende Arzneimittel können durch Hemmung des Abbaus erhöhte Plasmakonzentrationen von Morphin auftreten.




Schwangerschaft/Stillzeit


In Schwangerschaft und Stillzeit dürfen Sie Paveriwern nicht einnehmen.


Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:


Paveriwern kann die Aufmerksamkeit und das Reaktionsvermögen beeinträchtigen. Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell genug und gezielt reagieren.

Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob und unter welchen Voraussetzungen Sie z.B. Autofahren (siehe unten) können.


Eine verstärkte Beeinträchtigung ist insbesondere im Zusammenwirken mit Alkohol oder bei der Einnahme von Beruhigungsmitteln nicht auszuschließen. Fahren Sie dann nicht Auto oder andere Fahrzeuge, bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge oder Maschinen und arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt.


Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Paveriwern



Methyl(4-hydroxybenzoat) kann Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen hervorrufen.

Enthält 18 Vol.-% Alkohol.


3. Wie ist Paveriwern einzunehmen?


Nehmen Sie Paveriwern immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.


Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis:


Erwachsene nehmen 1-3-mal täglich 25-50 Tropfen (1-2 ml) in etwas Flüssigkeit (Wasser, Tee oder Saft) ein. Die Tagesdosis sollte 100 Tropfen (4 ml) nicht übersteigen.


Art der Anwendung


Zum Einnehmen


Hinweis zum Öffnen der Flasche


D

Abb.

ie Tropfflasche besitzt einen kindergesicherten Verschluss. Zum Öffnen

muss die Verschlusskappe nach unten gedrückt und gleichzeitig entgegen

dem Uhrzeigersinn gedreht werden.

Die Kindersicherung ist nur wirksam, wenn die Verschlusskappe nach

Gebrauch bis zum Anschlag kräftig zugedreht wird.





Dauer der Anwendung

Die Anwendung erfolgt bis zur Beendigung der Beschwerden, maximal über 1 Woche. Bei fehlender Besserung innerhalb von 2 Tagen sollte Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden.


Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Paveriwern zu stark oder zu schwach ist.


Wenn Sie eine größere Menge Paveriwern eingenommen haben als Sie sollten


Bei versehentlicher Überdosierung kann die Behandlung mit der richtigen Dosierung fortgesetzt werden, wenn keine Beschwerden auftreten.


Sollten bei nicht bestimmungsgemäßer Anwendung nach Einnahme sehr großer Mengen Paveriwern Vergiftungssymptome (Pupillenverkleinerung, Verlangsamung der Atmung, Bewusstseinsstörungen, Blutdruckabfall, beschleunigte Herztätigkeit, Schwindel) auftreten, ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.


Wenn Sie die Einnahme von Paveriwern vergessen haben:


Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Setzen Sie die Einnahme von Paveriwern so fort, wie es vom Arzt verordnet wurde.


Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.


4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?


Wie alle Arzneimittel kann Paveriwern Nebenwirkungen haben.


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10

Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100

Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000

Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000

Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Mögliche Nebenwirkungen:


Aufgrund des Gehaltes an Morphin und Methyl(4-hydroxybenzoat) können bei entsprechend veranlagten Patienten in Einzelfällen Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Bei Auftreten entsprechender Anzeichen wie z.B. Juckreiz, Nesselsucht oder Asthmaanfällen beenden Sie bitte die Einnahme von Paveriwern und suchen einen Arzt auf.


Aufgrund des geringen Gehaltes an Morphin können in sehr seltenen Fällen dessen unerwünschte Begleiterscheinungen wie Übelkeit und Stuhlverstopfung auftreten.


Methyl(4-hydroxybenzoat) kann Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen

hervorrufen.



Besondere Hinweise:



Bei auftretenden Nebenwirkungen informieren Sie Ihren Arzt.



Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind.


5. Wie ist Paveriwern aufzubewahren?


Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.


Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf dem Etikett und der Faltschachtel nach „Verwendbar bis“ angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats.

Aufbewahrungsbedingungen


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


Hinweis auf Haltbarkeit nach Anbruch


Haltbarkeit nach Öffnen des Behältnisses: 6 Monate


Aus Pflanzen gewonnene Präparate neigen bei längerer Aufbewahrung, insbesondere bei Temperaturschwankungen, zu Trübungen bzw. Ausflockungen, die jedoch ohne Einfluss auf die Wirksamkeit sind.


6. Weitere Informationen


Was Paveriwern enthält:


Der Wirkstoff ist ein Fluidextrakt aus frischem Schlafmohnkraut.


10 g (10,14 ml) Flüssigkeit enthält als arzneilich wirksamen Bestandteil: 9,99 g Fluidextrakt aus frischem Schlafmohnkraut (1:2,2-2,7) eingestellt mit Ethanol 96 % (V/V) und Gereinigtem Wasser auf 0,143 mg/ml Morphin; Auszugsmittel Ethanol 20,7 % (m/m).

1 ml = ca. 25 Tropfen.


Der sonstige Bestandteil ist: Methyl(4-hydroxybenzoat).



Wie Paveriwern aussieht und Inhalt der Packung:


Hellbraune Flüssigkeit mit 30 ml (N1) und 50 ml (N2).


Pharmazeutischer Unternehmer

Aristo Pharma GmbH

Wallenroder Straße 8-10

13435 Berlin

Telefon: +49 30 71094 4200

Telefax: +49 30 71094 4250


Hersteller/Mitvertreiber

Pharma Wernigerode GmbH

Dornbergsweg 35

38855 Wernigerode

Telefon: +49 3943 5540

Telefax: +49 3943 554 183



Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Juni 2012.


Dieses Arzneimittel ist nach den gesetzlichen Übergangsvorschriften im Verkehr. Die behördliche Prüfung auf pharmazeutische Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit ist noch nicht abgeschlossen.




Liebe Patientin, lieber Patient!


Ihr Arzt hat Ihnen das bewährte Original-Mohnpräparat Paveriwern verordnet, das seine Wirkkraft aus dem Schlafmohnkraut-Fluidextrakt entwickelt. Schmerzzustände im Magen-Darm-Bereich werden häufig auf eine Verkrampfung der glatten Muskulatur zurückgeführt. Paveriwern wirkt bei diesen krampfartigen Beschwerden schmerzlindernd. Die Wirkung setzt schnell ein und hält je nach Stärke der Beschwerden bis zu mehreren Stunden an.


Wir wünschen Ihnen mit Paveriwern gute Besserung!




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