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Prednison-Ratiopharm 5 Mg Tabletten

Document: 19.08.2002   Gebrauchsinformation (deutsch) change



Wortlaut der für die Gebrauchsinformation vorgesehenen Angaben









Liebe Patientin, lieber Patient!

Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam, weil sie wichtige Informationen darüber enthält, was Sie bei der Anwendung dieses Arzneimittels beachten sollen. Wenden Sie sich bei Fragen bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.





Gebrauchsinformation



Prednison-ratiopharm®5 mg



Tabletten



Wirkstoff: Prednison





Zusammensetzung



Arzneilich wirksamer Bestandteil:

1 Tablette enthält 5 mg Prednison.



Sonstige Bestandteile:

Mikrokristalline Cellulose, Cellulose-Pulver, Lactose-Monohydrat, Maisstärke, Croscarmellose-Natrium, Magnesiumstearat, hochdisperses Siliciumdioxid.





Darreichungsform und Inhalt



Packung mit 30 Tabletten

Packung mit 100 Tabletten





Stoff- oder Indikationsgruppe



Glukokortikoid (Nebennierenrindenhormon)





Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller



Pharmazeutischer Unternehmer:

ratiopharm GmbH, Graf-Arco-Str. 3, 89079 Ulm

Telefon: (07 31) 4 02 02, Telefax: (07 31) 4 02 73 30

www.ratiopharm.de



Hersteller:

Merckle GmbH, Ludwig-Merckle-Str. 3, 89143 Blaubeuren

Telefon: (0 73 44) 1 40, Telefax: (0 73 44) 14 16 20

www.merckle.de





Anwendungsgebiete



Erkrankungen, die einer systemischen Therapie mit Glukokortikoiden bedürfen. Hierzu gehören je nach Erscheinungsform und Schweregrad (mit Verweis auf die jeweiligen Dosierungsschemata DS a-d, welche unter “Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung” dargestellt sind):


Rheumatologische Erkrankungen


Polymyalgia rheumatica mit und ohne nachweisbare Riesenzellarteriitis (DS: c),
Arteriitis temporalis (DS: a, bei akutem Visusverlust hochdosierte Stoßtherapie mit i.v. anwendbaren Glukokortikoiden, z. B. Prednisolon).


Aktive Phasen von Kollagenosen (systemisch-entzündliche Erkrankungen des Bindegewebes aufgrund von Fehlsteuerungen des körpereigenen Abwehrsystems) (DS: a-b):

systemischer Lupus erythematodes, Panarteriitis nodosa und andere Vaskulitiden, Polymyositis/Dermatomyositis soweit nicht direkt erregerbedingt, viscerale Formen von progressiver systemischer Sklerose, rezidivierende Polychondritis, Mischkollagenosen.


Chronische Polyarthritiden (DS: b-a):
Entzündlich hochaktive Phasen und besondere Verlaufsformen, z. B. sehr schnell destruierend verlaufende Formen und/oder viszerale Manifestationen.


Andere entzündlich-rheumatische Arthritiden, sofern die Schwere des Krankheitsbildes und Resistenz gegenüber nichtsteroidalen Antiphlogistika es erfordern (DS: c).


Rheumatisches Fieber, soweit es der Verlauf erfordert (DS: a).


Juvenile Arthritiden in hochaktiven Phasen und bei besonderen Verlaufsformen, z. B. viszerale Manifestationen (DS: a).



Bronchial- und Lungenkrankheiten

Asthma bronchiale (DS: c-a); gleichzeitig empfiehlt sich die Verabreichung von Bronchodilatatoren.



Erkrankungen der oberen Luftwege

Schwere Verlaufsformen von Heufieber (Pollinosis) und allergischem Schnupfen (Rhinitis allergica), nach Versagen inhalativer Glukokortikoide (DS: c).



Hautkrankheiten

Hauterkrankungen, die aufgrund ihres Schweregrades und/oder des Befalls tiefer gelegener Hautkompartimente nicht mit Kortikoidexterna ausreichend behandelt werden können, wie allergische Dermatosen mit systemischer Beteiligung, wenn mehr als 20 % der Körperoberfläche betroffen sind (schwere akute Nesselsucht, Quincke-Ödem, Lyell-Syndrom, schwere entzündliche Hauterscheinungen durch Arzneimittel [Arzneimittelexanthem]) (DS: a).

Entzündliche Dermatosen (DS: c-a): Schwere, großflächige Dermatitiden, Erytheme, Lichen ruber exanthematicus, Erythrodermie, Sweet-Syndrom.



Blutkrankheiten/Tumortherapie

Akute lymphoblastische Leukämie, Morbus Hodgkin, Non-Hodgkin-Lymphome, chronische lymphatische Leukämie, Morbus Waldenström, multiples Myelom
(DS: b-a, Anwendung im Rahmen von Polychemotherapien).



Krankheiten der Nieren

Minimal change Glomerulonephritis (D: a)

Membranöse Glomerulonephritis (DS: b), evtl. Kombination mit Zytostatika

Extrakapillär-proliferative Glomerulonephritis (rapid progressive Glomerulonephritis) (DS: hochdosierte Stoßtherapie, in der Regel in Kombination mit Zytostatika, bei Goodpasture-Syndrom Abbau und Beendigung der Behandlung, bei allen anderen Formen langfristige Fortführung der Therapie [DS: d])

Idiopathische retroperitoneale Fibrose (DS: b)




Gegenanzeigen



Wann dürfen Sie Prednison-ratiopharm® 5 mg nicht einnehmen?



Sie dürfen Prednison-ratiopharm® 5 mg nicht einnehmen bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Prednison oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels.


Bei kurzfristiger Verabreichung von Prednison-ratiopharm®5 mg in akut bedrohlichen Krankheitsphasen können andere Gegenanzeigen vernachlässigt werden.


Bei länger dauernder Behandlung dürfen Sie Prednison-ratiopharm®5 mg nicht anwenden bei

- akuten Virusinfektionen (Herpes zoster [Gürtelrose], Herpes simplex, Windpocken)

- HBsAG-positive chronisch-aktive Hepatitis

- Lymphknotenerkrankung nach Tuberkulose-Impfung

- Kinderlähmung

- ca. 8 Wochen vor bis 2 Wochen nach Schutzimpfungen



Hinweis:

Dieses Arzneimittel ist wegen des Gehaltes an Lactose ungeeignet für Patienten, die an der selten vorkommenden ererbten Galactose-Unverträglichkeit (Galactose-Intoleranz), einem genetischen Lactasemangel oder einer Glucose-Galactose-Malabsorption leiden.



Wann dürfen Sie Prednison-ratiopharm® 5 mg erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen?

Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Prednison-ratiopharm® 5 mg nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht einnehmen dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher einmal zutrafen.



Sie dürfen Prednison-ratiopharm®5 mg nur unter bestimmten Bedingungen und mit besonderer Vorsicht einnehmen bei

- Magen-Darm-Geschwüren

- akuten und chronischen bakteriellen Infektionen

- Pilzerkrankungen mit Befall innerer Organe

- bestimmten Parasitosen (Amöbeninfektion)

- schwer einstellbarem Bluthochdruck

- schwerem Diabetes mellitus

- Abbau des Knochengewebes (Osteoporose)

- psychischen Erkrankungen in der Vorgeschichte

- erhöhtem Augeninnendruck (Eng- und Weitwinkelglaukom)


Wegen der Gefahr eines Darmwanddurchbruchs mit Bauchfellentzündung dürfen Sie Prednison-ratiopharm®5 mg nur bei Vorliegen zwingender medizinischer Gründe und unter entsprechender Überwachung einnehmen

- bei schwerer Dickdarmentzündung (Colitis ulcerosa) mit drohendem Durchbruch, mit Abszessen oder eitrigen Entzündungen

- bei entzündeten Darmwandausstülpungen (Divertikulitis)

- nach bestimmten Darmoperationen (Enteroanastomosen) unmittelbar postoperativ



Was müssen Sie in der Schwangerschaft beachten?



Während einer Schwangerschaft soll die Einnahme nur auf Anraten des Arztes erfolgen, daher sollten Frauen den Arzt von einer bestehenden oder eingetretenen Schwangerschaft verständigen.

Die bisherigen Erfahrungen mit der Anwendung von Glukokortikoiden am Menschen haben keinen Verdacht auf ein erhöhtes Fehlbildungsrisiko ergeben. Bei einer Langzeitbehandlung sind Wachstumsstörungen des ungeborenen Kindes nicht auszuschließen.

Bei einer Behandlung zum Ende der Schwangerschaft kann beim Neugeborenen eine Atrophie (Gewebsschwund) der Nebennierenrinde auftreten.


Was müssen Sie in der Stillzeit beachten?


Prednison und Prednisolon (aktives Stoffwechselprodukt von Prednison) gehen in die Muttermilch über. Eine Schädigung des Säuglings ist bisher nicht bekannt geworden. Trotzdem sollte die Indikation in der Stillzeit streng gestellt werden. Sind aus Krankheitsgründen höhere Dosen erforderlich, sollte abgestillt werden.



Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?



Bei Kindern sollte Prednison-ratiopharm®5 mg wegen des Risikos einer Wachstumsverzögerung nur bei Vorliegen zwingender medizinischer Gründe angewendet werden.



Was ist bei älteren Menschen zu berücksichtigen?


Auch bei älteren Patienten sollte eine besondere Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen und insbesondere auf Nebenwirkungen wie Osteoporose (Abbau des Knochengewebes) geachtet werden.





Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung und Warnhinweise



Welche Vorsichtsmaßnahmen müssen beachtet werden?



Das vom Arzt angeordnete Behandlungsschema (Dosierung, Zeitpunkt und Dauer der Einnahme) ist unbedingt einzuhalten.


Bei bestehenden Infektionen darf Prednison-ratiopharm®5 mg nur in Kombination mit einer spezifischen antiinfektiösen Therapie angewendet werden, bei Tuberkulose in der Anamnese Anwendung nur unter Tuberkulostatika-Schutz.

Prednison-ratiopharm®5 mg kann die Anzeichen einer Infektion verdecken und so die Feststellung einer bestehenden oder sich entwickelnden Infektion erschweren.


Bei einer langdauernden Behandlung mit Prednison-ratiopharm®5 mg sind regelmäßige ärztliche (einschließlich augenärztliche) Kontrollen erforderlich.


Bei Zuckerkrankheit muss regelmäßig der Stoffwechsel kontrolliert werden, ein eventuell erhöhter Bedarf an Insulin oder oralen Antidiabetika ist zu berücksichtigen.


Bei Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) oder bei Leberzirrhose können vergleichsweise niedrige Dosierungen ausreichen bzw. kann eine Dosisreduktion erforderlich sein.


Insbesondere bei länger dauernder Behandlung mit vergleichsweise hohen Dosen ist auf eine ausreichende Kaliumzufuhr (z. B. Gemüse, Bananen) und eine begrenzte Natriumzufuhr (Kochsalz) zu achten und der Kalium-Blutspiegel zu überwachen.


Patienten mit schwerem Bluthochdruck und/oder schwerer Herzschwäche sind sorgfältig zu überwachen, da die Gefahr einer Verschlechterung dieser Erkrankungen besteht.


Bei Beendigung oder gegebenenfalls Abbruch der Langzeitgabe ist an folgende Risiken zu denken:

Exazerbation (neuerliche Verschlimmerung der Krankheit) bzw. Rezidiv (Rückfall) der Grundkrankheit, akute Nebennieren-Insuffizienz (insbesondere in Stresssituationen, z. B. während Infektionen, nach Unfällen, bei verstärkter körperlicher Belastung), Kortison-Entzugssyndrom.


Kommt es während der Behandlung mit Prednison-ratiopharm®5 mg zu besonderen körperlichen Belastungen, wie fieberhaften Erkrankungen, Unfällen oder Operationen, ist sofort der Arzt zu verständigen oder ein Notarzt über die laufende Behandlung zu unterrichten. Es kann eine vorübergehende Steigerung der täglichen Dosis von Prednison-ratiopharm®5 mg notwendig werden.


Viruserkrankungen können bei Patienten, die mit Prednison-ratiopharm®5 mg behandelt werden, besonders schwer verlaufen. Besonders gefährdet sind abwehrgeschwächte (immunsupprimierte) Kinder sowie Personen, die bisher noch keine Masern oder Windpocken hatten. Wenn diese Personen während einer Behandlung mit Prednison-ratiopharm®5 mg Kontakt zu masern- oder windpockenerkrankten Personen haben, sollten sie sich umgehend an ihren Arzt wenden, der gegebenenfalls eine vorbeugende Behandlung einleitet.



Einfluss auf Untersuchungsmethoden:

Hautreaktionen auf Allergietests können unterdrückt werden.



Was müssen Sie im Straßenverkehr sowie bei der Arbeit mit Maschinen und bei Arbeiten ohne sicheren Halt beachten?



Bisher liegen keine Hinweise vor, dass Prednison-ratiopharm®5 mg die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zur Bedienung von Maschinen beeinträchtigt, gleiches gilt auch für Arbeiten ohne sicheren Halt.





Wechselwirkungen mit anderen Mitteln



Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung von Prednison-ratiopharm® 5 mg oder werden selbst durch Prednison-ratiopharm® 5 mg in ihrer Wirkung beeinflusst? Was müssen Sie gegebenenfalls beachten, wenn Sie zusätzlich andere Arzneimittel anwenden?


Welche anderen Arzneistoffe beeinflussen die Wirkung von Prednison-ratiopharm®5 mg?


- Rifampicin (Arzneistoff zur Behandlung der Tuberkulose), Phenytoin, Primidon (Arzneistoffe zur Anwendung bei Anfallsleiden), Barbiturate (Gruppe von Arzneistoffen mit v. a. schlaffördernder Wirkung): Kortikoidwirkung wird vermindert

- Estrogen-haltige Kontrazeptiva (z. B. die “Pille”): Kortikoidwirkung wird verstärkt


Wie beeinflusst Prednison-ratiopharm®5 mg die Wirkung anderer Arzneistoffe?


- nichtsteroidale Antiphlogistika/Antirheumatika (z. B. Acetylsalicylsäure, Indometacin): Gefahr von Magen-Darm-Blutungen erhöht

- Antidiabetika: Blutzuckersenkung vermindert

- orale Antikoagulanzien (Arzneistoffe mit blutgerinnungshemmender Wirkung; Cumarinderivate): Gerinnungshemmung abgeschwächt

- zusätzliche Augeninnendrucksteigerung bei gleichzeitiger Anwendung von Prednison-ratiopharm®5 mg und Atropin (z. B. in Form von Augentropfen in der Augenheilkunde eingesetzt) sowie anderen Anticholinergika nicht ausgeschlossen

- Praziquantel (Arzneistoff zur Behandlung best. Wurmerkrankungen): Herabsetzung der Praziquantel-Konzentration im Blut möglich

- ACE-Hemmstoffe (Arzneistoffe mit z. B. blutdrucksenkender Wirkung): Erhöhtes Risiko des Auftretens von Blutbildveränderungen

- Chloroquin, Hydroxychloroquin, Mefloquin (Arzneistoffe zur Vorbeugung und Behandlung von v. a. Malaria): Erhöhtes Risiko des Auftretens von Myopathien (Muskelerkrankungen) und Kardiomyopathien (Erkrankungen des Herzmuskels)

- herzwirksame Glykoside (Arzneistoffe zur Anwendung bei z. B. verminderter Herzleistung): Glykosidwirkung durch Kaliummangel verstärkt

- Saluretika (best. harntreibende Arzneistoffe): Zusätzliche Kaliumausscheidung

- Somatotropin (Wachstumshormon): Somatotropinwirkung bei Langzeitgabe vermindert

- Ciclosporin (Arzneistoff zur Hemmung des Immunsystems): Erhöhte Gefahr zerebraler Krampfanfälle

- Protirelin (verwendet im Rahmen der Schilddrüsen- und Hypophysendiagnostik): TSH-Anstieg vermindert (TSH: Thyreotropin; von der Hypophyse gebildetes Hormon, welches die Schilddrüsenfunktion steuert)

- Abführmittel: Kaliumverlust verstärkt



Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewandte Arzneimittel gelten können!





Dosierungsanleitung, Art und Dauer der Anwendung


Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt Prednison-ratiopharm® 5 mg nicht anders verordnet hat. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Prednison-ratiopharm® 5 mg sonst nicht richtig wirken kann.


Wie viel von Prednison-ratiopharm® 5 mg und wie oft sollten Sie Prednison-ratiopharm® 5 mg einnehmen?



Die Höhe der Dosierung ist abhängig von der Art und Schwere der Erkrankung und von der Reaktion des Patienten. Generell werden relativ hohe Initialdosenangewendet, die bei akuten schweren Verlaufsformen deutlich höher sein müssen als bei chronischen Erkrankungen. Je nach klinischer Symptomatik kann unterschiedlich schnell auf eine möglichst niedrige Erhaltungsdosis(im Allgemeinen zwischen 5 und 15 mg Prednison täglich) reduziert werden. Speziell bei chronischen Erkrankungen ist oft eine Langzeitbehandlung mit niedrigen Erhaltungsdosen erforderlich.

Halten Sie daher die Dosisanweisungen genau ein. Für die bei den einzelnen Anwendungsgebieten stark abweichenden Dosierungen stehen unterschiedlich hoch dosierte Zubereitungen zur Verfügung.

Auf die bei den einzelnen Anwendungsgebieten allgemein empfohlenen Dosierungsschemata (DS) wird oben verwiesen (siehe “Anwendungsgebiete”).


Dosierungsschemata (DS) a-d:



a) Hochdosierte Therapie
Initial 80-250 mg Prednison/Tag, verteilt auf 4 Einzeldosen.
Nach Eintritt der klinisch erwünschten Wirkung Beginn des Abbaus:
Zunächst wird die Dosis in etwas größeren Schritten, ab ca. 25 mg pro Tag in kleineren Stufen reduziert.
Der behandelnde Arzt entscheidet über den völligen Dosisabbau oder die Notwendigkeit einer Erhaltungsdosis.


b) Mittlere Dosen
Initial 40-80 mg Prednison/Tag
Die Tagesdosis wird in 2 oder 3 Einzelgaben eingenommen und nach Wirkungseintritt entsprechend der Dosisfestlegung durch den Arzt reduziert, zunächst die abendliche Gabe, dann die etwaige Dosis am Mittag. Weitere Reduktion zur Erhaltungsdosis oder völligem Entzug.


c) Niedrige Dosen
Initial 7,5-40 mg Prednison/Tag
Die gesamte Tagesdosis kann morgens auf einmal gegeben werden. Auch hier nach Wirkungseintritt Dosisreduktion oder völliger Abbau.


d) Sehr niedrige Dosen
1-5(-7,5) mg Prednison/Tag
Diese Dosis entspricht der angestrebten Erhaltungsdosis bei langfristig notwendiger Therapie.


Dosierung bei Kindern(Tagesdosen):

Hochdosierte Therapie: 2-3 mg Prednison/kg Körpergewicht

Mittlere Dosierung: 1 mg Prednison/kg Körpergewicht

Erhaltungsdosis: 0,25 mg Prednison/kg Körpergewicht


Bei Kindern (Wachstumsalter) soll die Therapie grundsätzlich alternierend oder intermittierend (zeitweilig aussetzend) erfolgen.



Wie und wann sollten Sie Prednison-ratiopharm® 5 mg einnehmen?



Die Tabletten werden zu oder nach dem Essen, vornehmlich nach dem Frühstück, unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen.


Die Tagesdosis sollte in der Regel morgens (zwischen 6.00 und 8.00 Uhr) einmalig eingenommen werden (zirkadiane Therapie; ausgerichtet am biologischen 24-Stunden-Rhythmus). Die Möglichkeit zur alternierenden Therapie (Einnahme nur jeden 2. Tag) wird durch den Arzt in Abhängigkeit vom Krankheitsbild und der individuellen Reaktion geprüft.



Wie lange sollten Sie Prednison-ratiopharm® 5 mg einnehmen?



Die Dauer der Behandlung richtet sich nach dem Krankheitsverlauf.

Sobald ein befriedigendes Behandlungsergebnis erreicht ist, wird die Dosis auf eine Erhaltungsdosis reduziert oder beendet. Hierfür legt Ihr Arzt ein Therapieschema fest, das von Ihnen genau eingehalten werden sollte.





Überdosierung und andere Anwendungsfehler



Was ist zu tun, wenn Prednison-ratiopharm® 5 mg in zu großen Mengen eingenommen wurde (beabsichtigte oder versehentliche Überdosierung)?



Im Allgemeinen wird Prednison-ratiopharm®5 mg auch bei kurzfristiger Einnahme großer Mengen ohne Komplikationen vertragen. Es sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich. Falls Sie verstärkte oder ungewöhnliche Nebenwirkungen an sich beobachten, sollten Sie den Arzt um Rat fragen.



Was müssen Sie beachten, wenn Sie zu wenig Prednison-ratiopharm® 5 mg eingenommen oder eine Einnahme vergessen haben?



Sie können die unterlassene Einnahme im Laufe des Tages nachholen und am darauf folgenden Tag die von Ihrem Arzt verordnete Dosis wie gewohnt weiter einnehmen.

Wenn Sie mehrmals die Einnahme vergessen haben, kann es u. U. zu einem Wiederaufflammen oder einer Verschlimmerung der behandelten Krankheit kommen. In solchen Fällen sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden, der die Behandlung überprüfen und ggf. anpassen wird.



Was müssen Sie beachten, wenn Sie die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden?



Die Behandlung mit Prednison-ratiopharm®5 mg darf auf keinen Fall ohne Anordnung des Arztes unterbrochen oder vorzeitig beendet werden. Wenn Sie es dennoch eigenmächtig tun - z. B. wegen aufgetretener Nebenwirkungen oder weil es Ihnen besser geht - gefährden Sie nicht nur den Behandlungserfolg, sondern Sie setzen sich möglicherweise erheblichen Risiken aus. Beachten Sie insbesondere, dass die Tabletten nach längerer Behandlungsdauer niemals eigenmächtig abgesetzt werden dürfen. Halten Sie in jedem Fall Rücksprache mit Ihrem Arzt.





Nebenwirkungen



Welche Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Prednison-ratiopharm® 5 mg auftreten?



Haut

Hautstreifen (Striae rubrae), Dünnwerden der Haut (Atrophie), punktförmige Hautblutungen (Petechien), Bluterguss (Ekchymosen), Steroidakne, verzögerte Wundheilung, periorale Dermatitis.

Selten Überempfindlichkeitsreaktionen, z. B. Exanthem.


Muskel und Skelett

Muskelschwäche (Atrophie), Osteoporose, aseptische Knochennekrosen (Absterben von Knochengewebe; Kopf des Oberarm- und Oberschenkelknochens).


Augen

Steigerung des Augeninnendrucks (Glaukom), Linsentrübung (Katarakt).


Psyche

Depressionen, Gereiztheit, Euphorie, Antriebs- und Appetitsteigerung, Pseudotumor cerebri (Steigerung des Hirndrucks), Manifestation einer latenten Epilepsie (Anfallsleiden).


Magen-Darm-Kanal

Magenbeschwerden, Magengeschwür, Bauchspeicheldrüsenentzündung


Elektrolyte, Stoffwechsel, Endokrinium (Gesamtheit der Organe, welche als Drüsen innerhalb des Körpers an andere Organe gerichtete Stoffe abgeben)

Vollmondgesicht, Stammfettsucht, erhöhter Blutzuckerspiegel (verminderte Glukosetoleranz), Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Wasseransammlung im Gewebe (Natriumretention mit Ödembildung), vermehrte Kaliumausscheidung, Inaktivität bzw. Schwund der Nebennierenrinde, Wachstumsverzögerung bei Kindern, Störungen der Sexualhormonsekretion (Ausbleiben der Menstruationsblutung, abnormer Haarwuchs, Impotenz).


Kreislauf und Gefäße

Anstieg des Blutdrucks, Erhöhung des Arteriosklerose- und Thromboserisikos, Gefäßentzündung (Vaskulitis, auch als Entzugssyndrom nach Langzeittherapie).


Blut/Immunsystem

Blutbildveränderungen (mäßige Leukozytose, Lymphopenie, Eosinopenie, Polyglobulie), Behinderung der Immunvorgänge (z. B. Erhöhung des Infektionsrisikos).


Hinweis:

Bei zu rascher Dosisreduktion nach langdauernder Behandlung kann es unter anderem zu einem Entzugssyndrom kommen, das sich in Beschwerden, z. B. Muskel- und Gelenkschmerzen, äußert.


Welche Gegenmaßnahmen sind bei Nebenwirkungen zu ergreifen?


Wenn Magen-Darm-Beschwerden, Schmerzen im Rücken-, Schulter- oder Hüftgelenksbereich, psychische Verstimmungen, bei Diabetikern auffällige Blutzuckerschwankungen oder sonstige Störungen auftreten, sollten Sie sofort Ihren Arzt informieren.



Wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie diese bitte Ihrem Arzt oder Apotheker mit.





Hinweise und Angaben zur Haltbarkeit des Arzneimittels



Das Verfallsdatum dieses Arzneimittels ist auf der Faltschachtel und den Durchdrückpackungen aufgedruckt. Verwenden Sie dieses Arzneimittel nicht mehr nach diesem Datum!



Wie sind Prednison-ratiopharm® 5 mg aufzubewahren?


Nicht über 25 °C lagern!



Stand der Information



August 2002





Achten Sie stets darauf, Prednison-ratiopharm® 5 mg so aufzubewahren, dass dieses Arzneimittel für Kinder nicht zu erreichen ist!



Versionscode: Z03