Acarbose Abz 100 Mg Tabletten
F achinformation
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Acarbose AbZ 50 mg Tabletten Acarbose AbZ 100 mg Tabletten
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Acarbose AbZ50 mg Tabletten Jede Tablette enthält 50 mg Acarbose.
Acarbose AbZ 100 mg Tabletten Jede Tablette enthält 100 mg Acarbose.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Tablette
Acarbose AbZ 50 mg Tabletten
Weiße bis leicht gelbe, runde, bikonvexe Tabletten.
Acarbose AbZ 100 mg Tabletten
Weiße bis leicht gelbe, runde, bikonvexe Tabletten mit Bruchkerbe auf einer Seite. Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Acarbose ist angezeigt zur Behandlung von Patienten mit nicht insulinabhängigem Diabetes mellitus (NIDDM, Diabetes mellitus Typ 2), wenn durch Diät und körperliche Betätigung keine ausreichende Blutzuckereinstellung erreicht wurde. Acarbose kann in Kombination mit Metformin, einem Sulfonylharnstoff oder Insulin angewendet werden.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Die Dosierung muss in jedem Einzelfall vom behandelnden Arzt angepasst werden, weil Wirksamkeit und Verträglichkeit individuell unterschiedlich sind.
Die Therapie kann begonnen werden mit:
3-mal täglich 1 Tablette Acarbose AbZ50 mg Tabletten oder 3-mal täglich Tablette Acarbose AbZ 100 mg Tabletten (entsprechend 150 mg Acarbose/Tag).
Zur Verminderung gastrointestinaler Nebenwirkungen hat es sich bei einigen Patienten bewährt, die Behandlung mit Acarbose einschleichend zu beginnen mit:
1- bis 2-mal täglich 1 Tablette Acarbose AbZ50 mg (entsprechend 50 bis 100 mg Acarbose/Tag).
Je nach Blutzuckerwert kann die Dosis stufenweise erhöht werden bis zu:
3-mal täglich 2 Tabletten Acarbose AbZ50 mg oder 3-mal täglich 1 Tablette Acarbose AbZ 100 mg (entsprechend 300 mg Acarbose/Tag).
Werden höhere Dosen benötigt, sollten Tabletten mit höherer Dosisstärke eingesetzt werden.
Die durchschnittliche Dosierung beträgt abhängig von den individuellen Erfordernissen 150 bis 300 mg Acarbose pro Tag.
Eine weitere Dosissteigerung kann in Ausnahmefällen erforderlich sein bis auf:
3-mal täglich 2 Tabletten Acarbose AbZ 100 mg (entsprechend 600 mg Acarbose/Tag).
Wenn störende Nebenwirkungen trotz genauer Diätbefolgung eintreten, sollte die Dosis nicht weiter gesteigert werden. Gegebenenfalls ist die Dosis zu verringern (siehe Abschnitt 4.8).
Altere Patienten
Eine Dosisanpassung ist bei älteren Patienten nicht erforderlich.
Kinder und Jugendliche
Wirksamkeit und Sicherheit von Acarbose zur Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sind nicht belegt. Die Anwendung in dieser Altersgruppe wird nicht empfohlen.
Art der Anwendung Zum Einnehmen.
Der maximale Effekt von Acarbose-Tabletten wird erreicht, wenn sie unmittelbar vor der Mahlzeit unzerkaut mit etwas Flüssigkeit bzw. mit dem ersten Bissen der Mahlzeit eingenommen werden.
Dauer der Anwendung
Acarbose ist zur Daueranwendung vorgesehen.
4.3 Gegenanzeigen
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
- Chronische Darmerkrankungen, die mit deutlichen Verdauungs- und Resorptionsstörungen einhergehen.
- Zustände, die sich durch eine vermehrte Gasbildung im Darm verschlechtern können (z. B. Roemheldscher Symptomenkomplex, größere Hernien, Verengungen und Geschwüre des Darms).
- schwere Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 25 ml/min).
- schwere Leberfunktionsstörungen.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Während der Behandlung mit Acarbose wurde über Fälle von fulminant verlaufender Hepatitis berichtet. Der Mechanismus ist unbekannt, Acarbose könnte jedoch zu einer multifaktoriellen Pathophysiologie des Leberschadens beitragen. Wenn Anstiege der Leberenzyme beobachtet werden, kann eine Dosisreduktion oder ein Abbruch der Behandlung angezeigt sein, insbesondere, wenn die Erhöhung anhält. Deshalb sollten in den ersten 6-12 Behandlungsmonaten regelmäßige Leberwertkontrollen erwogen werden (siehe Abschnitt 4.8).
Acarbose senkt erhöhte Blutzuckerwerte, induziert jedoch keine Hypoglykämie. Wird Acarbose in Kombination mit anderen oralen Antidiabetika oder Insulin angewendet, kann durch die Blutzuckersenkung eine Dosisanpassung der Kombinationspräparate erforderlich werden.
Sollte es während der Acarbose-Behandlung zu hypoglykämischen Erscheinungen kommen, muss vom Patienten Traubenzucker (nicht Haushaltszucker [Rohrzucker]) eingenommen werden (siehe Abschnitt 4.5).
Bei Verdacht auf Subileus oder Ileus muss die Behandlung sofort abgebrochen werden (siehe Abschnitt 4.8).
Bei Patienten mit Magenresektion kann Acarbose schneller als gewöhnlich in den Dünndarm gelangen und zu einem schnelleren Wirkungseintritt führen. Bislang wurden keine vermehrten Nebenwirkungen bei solchen Patienten berichtet.
Die genaue Einhaltung einer Diabetikerdiät ist auch unter der Behandlung mit Acarbose unerlässlich.
Die regelmäßige Einnahme von Acarbose soll nicht ohne Wissen des Arztes unterbrochen werden, weil es zu einem Anstieg des Blutzuckers kommen kann.
Die Behandlung mit Acarbose sollte in den Diabetikerausweis eingetragen werden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Haushaltszucker (Rohrzucker) und haushaltszuckerhaltige Nahrungsmittel können infolge gesteigerter Kohlenhydratfermentation im Colon während der Acarbose-Behandlung leicht zu Darmbeschwerden und auch zu Durchfall (siehe Abschnitt 4.8) führen.
Wenn Acarbose zusätzlich zu Sulfonylharnstoff- bzw. Metformin-Präparaten oder Insulin verabreicht wird, muss bei Absinken der Blutzuckerwerte in den hypoglykämischen Bereich die Sulfonylharnstoff- bzw. Metformin- bzw. Insulindosis entsprechend herabgesetzt werden. In Einzelfällen kann es zum hypoglykämischen Schock kommen. Bei Auftreten von akuten Hypoglykämien ist daran zu denken, dass Haushaltszucker (Rohrzucker) während einer Acarbose-Behandlung langsamer in Fructose und Glucose gespalten wird; er ist darum zur schnellen Behebung einer Hypoglykämie ungeeignet. Anstelle von Haushaltszucker (Rohrzucker) ist dementsprechend Traubenzucker zu verwenden.
Verschiedene Arzneimittel können durch ihren Blutzucker steigernden Effekt die pharmakodynamischen Eigenschaften von Acarbose abschwächen: Thiazide und andere Diuretika, Kortikosteroide, Phenothiazin, Schilddrüsenhormone, Östrogene, orale Kontrazeptiva, Phenytoin, Nikotinsäure, Kalziumblocker und Isoniazid. Die Blutzuckerspiegel sind engmaschig zu kontrollieren, wenn eines dieser Arzneimittel zusätzlich zur Behandlung mit Acarbose gegeben wird oder die Behandlung mit Acarbose zusätzlich zu diesen Arzneimitteln erwogen wird.
Im Einzelfall kann Acarbose die Bioverfügbarkeit von Digoxin beeinflussen, so dass eine Dosisanpassung von Digoxin erforderlich sein kann.
Wegen möglicher Abschwächung der Acarbose-Wirkung sollte die gleichzeitige Anwendung von Cholestyramin, Darmadsorbenzien und Verdauungsenzymen mit Acarbose vermieden werden.
Die gleichzeitige orale Gabe von Neomycin und Acarbose kann zu einer verstärkten Senkung des postprandialen Blutzuckers und zu einem Anstieg der Häufigkeit und Schwere von gastrointestinalen Nebenwirkungen führen. Wenn die Symptome sehr stark sind, kann eine vorübergehende Reduktion der Dosis von Acarbose in Betracht gezogen werden.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine Daten über die Anwendung von Acarbose während der Schwangerschaft vor. Deshalb soll Acarbose während der Schwangerschaft nicht verabreicht werden. Tierstudien zeigen keine direkten oder indirekten schädlichen Effekte in Bezug auf Reproduktionstoxizität.
Stillzeit
Geringe Mengen Acarbose werden in die Milch laktierender Ratten ausgeschieden. Für den Menschen liegen keine Daten vor. Weil eine medikamentenbedingte Wirkung von Acarbose in der Muttermilch beim Säugling nicht ausgeschlossen ist, wird die Anwendung von Acarbose während der Stillzeit nicht empfohlen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Eine Monotherapie mit Acarbose führt nicht zu einer Hypoglykämie und hat daher keine Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Die Patienten sollten jedoch darüber informiert werden, dass bei Kombination von Acarbose und Antidiabetika (Metformin, Sulfonylharnstoffe, Insulin) das Risiko einer Hypoglykämie besteht.
4.8 Nebenwirkungen
In der folgenden Tabelle sind die Nebenwirkungen aus kontrollierten klinischen Studien mit Acarbose und aus Spontanberichten aufgeführt.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
sehr häufig |
> 1/10 |
häufig |
> 1/100 bis < 1/10 |
gelegentlich |
> 1/1.000 bis < 1/100 |
selten |
> 1/10.000 bis < 1/1.000 |
sehr selten |
< 1/10.000 |
nicht bekannt |
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Systemorganklasse |
sehr häufig |
häufig |
gelegentlich |
selten |
nicht bekannt |
Erkrankung des Blutes und des Lymphsystems |
Thrombo zytopenie | ||||
Erkrankungen des Immunsystems |
Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut (Ausschlag, Erythem, Exanthem, Urtikaria) | ||||
Gefäßerkrankungen |
Ödeme | ||||
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts(1) |
Flatulenz, Meteorismus, Darmgeräusche |
Diarrhoe, gastrointestinale und abdominale |
Übelkeit, Erbrechen, Verdauungs- |
Obstipation, Subileus/Ileus, Pneumatosis |
Schmerzen |
störung |
cystoidis intestinalis | |||
Leber- und Gallenerkrankungen(2) |
Anstieg der Leberenzyme |
Ikterus |
Hepatitis | ||
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
Akut generalisierendes pustulöses Exanthem |
(1) Diarrhoe und abdominelle Schmerzen können auftreten nach der Aufnahme von Nahrungsmitteln, die Haushaltszucker enthalten. Insbesondere bei Nichteinhaltung der vorgeschriebenen Diabetesdiät können intestinale Nebenwirkungen verstärkt auftreten. Die Symptome sind abhängig von der Dosis und Einhaltung der Diät und können sich im Laufe der Behandlung verringern. Entwickeln sich schwere Symptome, obwohl die verordnete Diät streng eingehalten wird, muss der Arzt die Dosis vorübergehend reduzieren oder Acarbose muss dauerhaft abgesetzt werden. Häufig ist die Dosisreduktion zu einer der Hauptmahlzeiten (Mittagessen oder Abendessen) ausreichend. Bei anhaltender Diarrhoe sollte der Patient engmaschig kontrolliert werden. Gegebenenfalls ist die Dosis zu reduzieren oder die Behandlung mit Acarbose zu beenden.
Bei Verdacht auf Subileus oder Ileus muss die Behandlung sofort abgebrochen werden.
(2) Bei Patienten, welche die empfohlene Dosis von 150 bis 300 mg Acarbose täglich erhielten, wurden in seltenen Fällen abnormale klinisch relevante Leberfunktionstests (3-fach oberhalb der Grenze des Normalwertes) beobachtet. Die abnormalen Werte können auch bei andauernder Acarbose-Therapie vorübergehender Natur sein (siehe Abschnitt 4.4).
Nach Markteinführung wurde über Fälle von Lebererkrankung, abnormaler Leberfunktion und Leberschaden berichtet. Über Einzelfalle von fulminant verlaufender Hepatitis mit tödlichem Verlauf wurde, insbesondere aus Japan, berichtet.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.
4.9 Überdosierung
Als Folge einer Überdosierung können für den Fall, dass Acarbose zusammen mit kohlenhydrathaltigen (Poly-, Oligo-, Disacchariden) Getränken und/oder Mahlzeiten eingenommen wird, Meteorismus, Flatulenz und Diarrhoe auftreten. Für den Fall, dass Acarbose in Überdosis ohne jegliche Nahrungszufuhr eingenommen wird, sind übermäßige intestinale Symptome nicht zu erwarten.
Im Falle einer Überdosierung ist die Zufuhr von kohlenhydrathaltigen (Poly-, Oligo-, Disacchariden) Getränken und Mahlzeiten für die nächsten 4-6 Stunden zu untersagen.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Alpha-Glucosidasehemmer, ATC-Code: A10BF01
Die Wirkung von Acarbose beruht auf der reversiblen Hemmung von Alpha-Glucosidasen, die am enzymatischen Abbau von Di-, Oligo- und Polysacchariden im Dünndarm beteiligt sind.
Dies führt dosisabhängig zu einer Verzögerung der Verdauung der erwähnten Kohlenhydrate. Dadurch wird insbesondere die aus Kohlenhydraten stammende Glucose langsamer frei und langsamer ins Blut aufgenommen. Auf diese Weise vermindert Acarbose den Blutzuckerspiegel nach den Mahlzeiten. Acarbose stimuliert nicht die Insulinsekretion, es entlastet die Betazellen, eine kompensatorische postprandiale Hyperinsulinämie wird vermieden. Behandlung mit Acarbose führt nicht zu einem Anstieg des Körpergewichts. Bei Patienten mit manifestem Diabetes konnte eine verbesserte Insulinempfindlichkeit beobachtet werden. Unter der Behandlung mit Acarbose sanken der Nüchternblutzucker und das glykosilierte Hämoglobin (HbA1, HbA1c) signifikant. Der Einnahmezeitpunkt entscheidet bei Acarbose über das Ausmaß der Wirksamkeit: der maximale Effekt wird bei Einnahme mit dem ersten Bissen der Hauptmahlzeit erreicht; eine Einnahme ca. 15 Minuten vor Beginn der Mahlzeit reduziert die Wirkung der Acarbose bereits deutlich. Die Einnahme 15 Minuten nach Beginn der Mahlzeit beeinträchtigt dagegen die Wirkung der Acarbose kaum.
Auch bei Langzeitanwendung lässt die Wirkung von Acarbose nicht nach: die Enzyme im Dünndarm verlieren nicht an Aktivität, ihre Hemmbarkeit durch Acarbose bleibt bestehen.
In einer Metaanalyse von 7 doppelblinden placebokontrollierten Studien mit 2.180 Typ 2-Diabetikern und einer Studiendauer von mindestens 52 Wochen, nahm unter Acarbose das Risiko kardiovaskulärer Ereignisse, insbesondere des Myokardinfarktes, signifikant ab.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Die Pharmakokinetik von Acarbose wurde nach oraler Gabe von markierter Substanz (200 mg) an gesunden Probanden untersucht.
Resorption
Da im Mittel 35 % der Gesamtradioaktivität (Summe aus inhibitorisch wirksamer Substanz und möglichen Abbauprodukten) innerhalb von 96 Stunden renal ausgeschieden wurde, kann eine mindestens in diesem Bereich liegende Aktivitätsresorptionsquote angenommen werden. Der Konzentrationsverlauf der Gesamtradioaktivität im Plasma war zweigipflig. Das erste Maximum mit einer Acarbose-Äquivalenz-Konzentration von durchschnittlich 52,2 ± 15,7 pg/l nach 1,1 ± 0,3 h stimmt mit dementsprechenden Daten für den Konzentrationsverlauf der inhibitorisch wirksamen Substanz überein (49,5 ± 26,9 pg/l nach 2,1 ± 1,6 h). Das zweite Maximum beträgt im Mittel 586,3 ± 282,7 pg/l und wird nach 20,7 ± 5,2 h erreicht. Im Gegensatz zur Gesamtradioaktivität liegen die maximalen Plasmakonzentrationen der inhibitorisch wirksamen Substanz um den Faktor 10-20 niedriger. Das zweite, höhere Maximum nach etwa 14-24 h dürfte auf der Resorption bakterieller Abbauprodukte aus tieferen Darmabschnitten beruhen.
Verteilung
Aus dem Konzentrationsverlauf im Plasma ließ sich bei gesunden Probanden ein relatives Verteilungsvolumen von 0,32 l/kg KG berechnen (intravenöse Gabe, 0,4 mg/kg KG).
Ausscheidung
Die Eliminationshalbwertszeiten der inhibitorisch wirksamen Substanz aus dem Plasma betragen für die Verteilungsphase 3,7 ± 2,7 h und für die Eliminationsphase 9,6 ± 4,4 h. Der mit dem Urin ausgeschiedene Anteil an inhibitorisch wirksamer Substanz betrug 1,7 % der verabfolgten Dosis. 51 % der Aktivität wurden innerhalb von 96 Stunden mit den Fäces eliminiert.
Bioverfügbarkeit
Die Bioverfügbarkeit beträgt 1-2 %. Dieser äußerst geringe systemisch verfügbare Anteil an inhibitorisch wirksamer Substanz ist erwünscht und für den therapeutischen Effekt ohne Relevanz.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Verabreichung, Genotoxizität, Reproduktionstoxizität und zum karzinogenen Potenzial lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen, die nicht bereits in anderen Abschnitten der Fachinformation beschrieben sind.
Eine deutlich verminderte Gewichtszunahme bei Ratten und Hunden nach wiederholter Gabe von Acarbose wurde als pharmakodynamischer Effekt angesehen (Verlust von Kohlenhydraten) und konnte durch eine vermehrte Nahrungsaufnahme und Glucoseergänzung ausgeglichen werden.
Studien zur Karzinogenität wurden in Sprague-Dawley-Ratten, Wistar-Ratten und Hamstern durchgeführt. Ein Anstieg der Tumorhäufigkeit in einigen Geweben (Niere, Hoden) wurde beobachtet wenn die durch Acarbose verursachte Mangelernährung nicht ausgeglichen wurde. Kein Anstieg der Tumorhäufigkeit wurde beobachtet wenn die Gewichtszunahme durch Nahrung oder Glucoseergänzung normalisiert wurde.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich], Maisstärke, Mikrokristalline Cellulose.
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Acarbose AbZ50 mg Tabletten und Acarbose AbZ 100 mg Tabletten sind erhältlich in folgenden Packungsgrößen:
105 Tabletten
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. INHABER DER ZULASSUNG
AbZ-Pharma GmbH Graf-Arco-Str. 3 89079 Ulm
8. ZULASSUNGSNUMMER(N)
Acarbose AbZ50 mg Tabletten
79563.00. 00
Acarbose AbZ 100 mg Tabletten
79564.00. 00
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung: 11. Januar 2010
10. STAND DER INFORMATION
August 2013
11. VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
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