Acemuc 600 Akut
alt informationenAcemuc 200 akut, Brausetabletten; Zul.Nr.: 17146.00.00, ENR: 2117146
Acemuc 600 akut, Brausetabletten; Zul.Nr.: 25041.02.00, ENR: 2125051
April 2011
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Acemuc 200 akut
Brausetabletten
Acetylcystein 200 mg
Acemuc 600 akut
Brausetabletten
Acetylcystein 600 mg
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 Brausetablette enthält 200 mg / 600 mg Acetylcystein.
Sonstige Bestandteile: Natriumverbindungen, Lactose und Sorbitol.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Brausetablette
Aussehen:
weiße, runde, flache Brausetablette mit einseitiger Bruchkerbe mit Brombeergeruch und -geschmack
Die Brausetablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.
4. Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
Zur Verflüssigung des Schleims und Erleichterung des Abhustens bei erkältungsbedingter Bronchitis.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung für Acemuc 200 akut:
Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren 2 – 3-mal täglich 1 Brausetablette (entsprechend 400 - 600 mg Acetylcystein pro Tag).
Kinder und Jugendliche von 6 - 14 Jahren 2-mal täglich 1 Brausetablette (entsprechend 400 mg Acetylcystein pro Tag).
Kinder von 2 - 5 Jahren 2 – 3-mal täglich ½ Brausetablette (entsprechend 200 - 300 mg Acetylcystein pro Tag).
Dosierung für Acemuc 600 akut:
Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren 2-mal täglich ½ Brausetablette (entsprechend 600 mg Acetylcystein pro Tag) oder 1-mal täglich 1 Brausetablette (entsprechend 600 mg Acetylcystein pro Tag).
Art und Dauer der Anwendung
Acemuc akut sollte ohne ärztlichen Rat nicht länger als 4 -5 Tage eingenommen werden.
Acemuc akut Brausetabletten werden nach den Mahlzeiten, in einem Glas Wasser aufgelöst, eingenommen.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
Acemuc 200 akut darf wegen des hohen Wirkstoffgehaltes nicht angewendet werden bei Kleinkindern unter 2 Jahren.
Acemuc 600 akut darf wegen des hohen Wirkstoffgehaltes nicht angewendet werden bei Kindern und Jugendliche unter 14 Jahren.
Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei Patienten mit Leber- oder Nierenversagen sollte Acetylcystein nicht angewendet werden, um eine weitere Zufuhr von stickstoffhaltigen Substanzen zu vermeiden.
Sehr selten ist über das Auftreten von schweren Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom und Lyell-Syndrom in zeitlichem Zusammenhang mit der Anwendung von Acetylcystein berichtet worden.
Bei Neuauftreten von Haut- und Schleimhautveränderungen sollte daher unverzüglich ärztlicher Rat eingeholt und die Anwendung von Acetylcystein beendet werden.
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit Asthma bronchiale und bei Patienten mit Ulkusanamnese.
Eine Brausetablette Acemuc 200 akut / Acemuc 600 akut enthält 4,3 mmol (98,9 mg) bzw. 6,04 mmol (138,8 mg) Natrium. Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium kontrollierter (natriumarmer/-kochsalzarmer) Diät.
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose- / Galactose–Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Acemuc 200 akut / Acemuc 600 akut nicht einnehmen.
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei kombinierter Anwendung von Acetylcystein mit Antitussiva kann aufgrund des eingeschränkten Hustenreflexes ein gefährlicher Sekretstau entstehen, so dass die Indikation zu dieser Kombinationsbehandlung besonders sorgfältig gestellt werden sollte.
Berichte über eine Inaktivierung von Antibiotika (Tetracyclin, Aminoglycoside, Penicilline) durch Acetylcystein betreffen bisher ausschließlich In-vitro-Versuche, bei denen die betreffenden Substanzen direkt gemischt wurden. Dennoch soll aus Sicherheitsgründen die orale Applikation von Antibiotika getrennt und in einem mindestens zwei-stündigen Abstand zeitversetzt erfolgen.
Dies gilt nicht für Cefixim und Loracarbef.
Schwangerschaft und Stillzeit
Für Acetylcystein liegen keine ausreichenden klinischen Daten über exponierte Schwangere vor. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schließen (siehe auch Abschnitt 5.3).
Es liegen keine Informationen zur Ausscheidung in die Muttermilch vor. Die Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit sollte nur nach strenger Nutzen/Risiko-Abwägung erfolgen.
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Keine bekannt
4.8. Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥1/10)
Häufig (≥1/100 bis <1/10)
Gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100)
Selten (≥1/10.000 bis <1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten:
Es wurde über das Auftreten von Blutungen im Zusammenhang mit der Gabe von Acetylcystein berichtet, zum Teil im Rahmen von Überempfindlichkeitsreaktionen. Eine Minderung der Blutplättchenaggregation in Gegenwart von Acetylcystein ist durch verschiedene Untersuchungen bestätigt worden. Die klinische Relevanz ist gegenwärtig noch nicht geklärt.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Selten:
Dyspnoe, Bronchospasmen - überwiegend bei Patienten mit hyperreaktivem Bronchialsystem bei Asthma bronchiale
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Gelegentlich:
Stomatitis, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Gelegentlich:
Kopfschmerzen, Fieber, allergische Reaktionen: Juckreiz, Urtikaria, Exanthem, Rash, Bronchospastik, Angioödem, Tachykardie und Blutdrucksenkung
Sehr selten:
anaphylaktische Reaktionen bis hin zum Schock
4.9 Überdosierung
Mit oralen Darreichungsformen von Acetylcystein ist bis heute kein Fall einer toxischen Überdosierung beobachtet worden. Freiwillige Probanden wurden über 3 Monate mit einer Dosis von 11,6 g Acetylcystein/Tag behandelt, ohne dass schwerwiegende Nebenwirkungen beobachtet wurden. Orale Dosen bis zu 500 mg Acetylcystein/kg KG wurden ohne Vergiftungserscheinungen vertragen.
Symptome der Intoxikation
Überdosierungen können zu gastrointestinalen Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Bei Säuglingen besteht die Gefahr der Hypersekretion.
Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
gegebenenfalls symptomatisch
Aus der intravenösen Acetylcystein-Behandlung der Paracetamol-Vergiftung liegen beim Menschen Erfahrungen mit Tagesmaximaldosen von bis zu 30 g Acetylcystein vor.
Die i.v.-Gabe von extrem hohen Acetylcystein-Konzentrationen hat insbesondere bei schneller Applikation zu z.T. irreversiblen "anaphylaktoiden" Reaktionen geführt.
5. Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Mukolytika
ATC- Code: R05 CB 01
Acetylcystein ist ein Derivat der Aminosäure Cystein. Acetylcystein wirkt sekretolytisch und sekretomotorisch im Bereich des Bronchialtraktes. Es wird diskutiert, dass es die verbindenden Disulfidbrücken zwischen den Mukopolysaccharidfasern sprengt und einen depolymerisierenden Effekt auf DNS-Fasern (im eitrigen Schleim) ausübt. Durch diese Mechanismen soll die Viskosität des Schleims herabgesetzt werden.
Ein alternativer Mechanismus von Acetylcystein soll auf der Fähigkeit seiner reaktiven SH-Gruppe beruhen, chemische Radikale zu binden und damit zu entgiften.
Ferner trägt Acetylcystein zu erhöhter Glutathion-Synthese bei, die für die Detoxifikation von Noxen von Wichtigkeit ist. Dies erklärt seine Wirkung als Gegenmittel bei Paracetamol-Vergiftungen.
Ein protektiver Effekt bei prophylaktischer Gabe von Acetylcystein auf die Häufigkeit und Schwere von bakteriellen Exacerbationen bei Patienten mit chronischer Bronchitis/Mukoviszidose ist beschrieben.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Acetylcystein wird nach oraler Aufnahme rasch und nahezu vollständig resorbiert und in der Leber zu Cystein, dem pharmakologisch aktiven Metaboliten, sowie Diacetylcystin, Cystin und weiteren gemischten Disulfiden metabolisiert. Aufgrund des hohen First-pass-Effektes ist die Bioverfügbarkeit von oral verabreichtem Acetylcystein sehr gering (ca. 10 %). Beim Menschen werden die maximalen Plasmakonzentrationen nach 1 - 3 Stunden erreicht, wobei die maximale Plasmakonzentration des Metaboliten Cystein im Bereich von etwa 2 µmol/l liegt. Die Proteinbindung von Acetylcystein wurde mit etwa 50 % ermittelt.
Acetylcystein und seine Metaboliten treten im Organismus in drei unterschiedlichen Formen auf: teils in freier Form, teils über labile Disulfidbrücken an Protein gebunden und teils als eingebaute Aminosäure. Die Exkretion erfolgt fast ausschließlich in Form inaktiver Metabolite (anorganische Sulfate, Diacetylcystin) über die Nieren. Die Plasmahalbwertszeit von Acetylcystein beträgt ca. 1 Stunde und wird hauptsächlich durch die rasche hepatische Biotransformation bestimmt. Eine Einschränkung der Leberfunktion führt daher zu verlängerten Plasmahalbwertszeiten bis zu 8 Stunden.
Pharmakokinetische Untersuchungen mit intravenöser Gabe von Acetylcystein ergaben ein Verteilungsvolumen von 0,47 l/kg (gesamt) bzw. 0,59 l/kg (reduziert), die Plasmaclearance wurde mit 0,11 l/h/kg (gesamt) sowie 0,84 l/h/kg (reduziert) ermittelt. Die Eliminationshalbwertszeit nach i.v.-Gabe beträgt 30 - 40 min., wobei die Ausscheidung einer dreiphasigen Kinetik folgt (alpha-, beta- und terminale gamma-Phase).
N-Acetylcystein passiert die Plazenta und ist im Nabelschnurblut nachweisbar. Es liegen keine Informationen zur Ausscheidung in die Muttermilch vor.
Zum Verhalten von Acetylcystein an der Blut-Hirn-Schranke liegen für die Anwendung am Menschen keine Erkenntnisse vor.
Präklinische Daten zur Sicherheit
Akute Toxizität
Die akute Toxizität im Tierexperiment ist gering. Zur Behandlung von Überdosierungen siehe Punkt 4.9.
b) Chronische Toxizität
Untersuchungen an verschiedenen Tierspezies (Ratte, Hund) mit einer Dauer bis zu einem Jahr zeigten keine pathologischen Veränderungen.
Tumorerzeugendes und mutagenes Potential
Mutagene Wirkungen von Acetylcystein sind nicht zu erwarten. Ein In-vitro-Test verlief negativ.
Untersuchungen auf ein tumorerzeugendes Potential von Acetylcystein wurden nicht durchgeführt.
Reproduktionstoxikologie
Bei Embryotoxizitätsstudien an Kaninchen und Ratten wurden keine Missbildungen festgestellt. Untersuchungen zur Fertilität und peri- bzw. postnatalen Toxizität verliefen negativ.
N-Acetylcystein passiert die Plazenta bei Ratten und wurde in Fruchtwasser nachgewiesen. Die Konzentration des Metaboliten L-Cystein liegt bis zu 8 Stunden nach oraler Verabreichung in Plazenta und Foetus über der mütterlichen Plasmakonzentration.
Pharmazeutische Angaben
Liste der sonstigen Bestandteile
Citronensäure
Natriumhydrogencarbonat
Natriumcarbonat
Mannitol (Ph.Eur.)
Lactose
Ascorbinsäure
Saccharin-Natrium
Natriumcitrat 2H2O
Brombeergeschmack (sorbitolhaltig)
Zusätzlich bei Acemuc 600 akut:
Natriumcyclamat
Inkompatibilitäten
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
Acemuc 600 akut:
Nach Anbruch 2 Jahre haltbar.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Das Röhrchen fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen!
Acemuc 200 akut nicht über 25 °C lagern!
Acemuc 600 akut nicht über 30 °C lagern!
Art und Inhalt des Behältnisses
PP-Röhrchen mit PE-Trockenstopfen, Trockenmittel: Silicagel
Acemuc 200 akut
Packungen mit
20 Brausetabletten
40 Brausetabletten
Acemuc 600 akut
Packungen mit
6 Brausetabletten
10 Brausetabletten
20 Brausetabletten
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen
Inhaber der Zulassung
betapharm Arzneimittel GmbH
Kobelweg 96
86156 Augsburg
Telefon 08 21/74 88 10
Telefax 08 21/74 88 14 20
e-mail info@betapharm.de
Unsere Servicenummern für Sie
Telefon 08 00/74 88 100
Telefax 08 00/74 88 120
Zulassungsnummer
Acemuc 200 akut 17146.00.00
Acemuc 600 akut 25041.02.00
Datum der Verlängerung der zulassung
Acemuc 200 akut: 08.03.2002
Acemuc 600 akut: 10.12.2002
Stand der Information
April 2011
Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig
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