Acetylcystein Temmler 200 Mg Brausetabletten
Liebe Patientin, lieber Patient!
Bitte lesen Sie folgende Gebrauchsinformation aufmerksam durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.
- Heben Sie die Gebrauchsinformation auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dasselbe Krankheitsbild haben wie Sie.
Gebrauchsinformation
Siran® 200 Granulat
Granulat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen zu 200 mg
Wirkstoff:Acetylcystein
Zusammensetzung
Arzneilich wirksamer Bestandteil:
1 Beutel mit ca. 3 g Granulat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen enthält 200 mg Acetylcystein
Sonstige Bestandteile:
Sucrose ca. 2,8 g (0,23 BE), Fruchtaroma, Weinsäure (Ph. Eur.)
Darreichungsform und Inhalt
Siran® 200 Granulat ist in Packungen mit 20 (N1) und 50 (N2) Beutel zu ca. 3 g Granulat zur Herstellung einer Lösung zum Einnehmen erhältlich.
Temmler Pharma GmbH & Co. KG Tel. 06421/494-0
Temmlerstraße 2 Fax 06421/494-201
35039 Marburg
Diese Gebrauchsinformation beinhaltet:
1. Was ist Siran® 200 Granulat?
2. Wofür wird Siran® 200 Granulat angewendet?
3. Was müssen Sie vor der Einnahme von Siran® 200 Granulat beachten?
4. Wie ist Siran® 200 Granulat einzunehmen?
5. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
6. Wie ist Siran® 200 Granulat aufzubewahren?
1. Was ist Siran® 200 Granulat?
Siran® 200 Granulat ist ein Arzneimittel zur Verflüssigung zähen Schleims in den Atemwegen.
2. Wofür wird Siran® 200 Granulat angewendet?
Zur Anwendung bei Erkrankungen der Luftwege, die mit starker Sekretion eines hyperviskösen (zähen) Schleims einhergehen:
Akute und chronische Formen der Atemwegserkrankungen, vor allem akute und chronische Bronchitis, Bronchiektasie (Erweiterung der Bronchialäste), asthmoide Bronchitis, Asthma bronchiale, Bronchiolitis (Entzündung der kleinen Bronchialwege) und Mukoviszidose (angeborene Stoffwechselstörung).
3. Was müssen Sie vor der Einnahme von Siran® 200 Granulat beachten?
Sie dürfen Siran® 200 Granulat nicht einnehmen, wenn Sie überempfindlich gegenüber Acetylcystein oder einem der sonstigen Bestandteile von Siran® 200 Granulat sind.
Schwangerschaft und Stillzeit
Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Siran® 200 Granulat ist in Schwangerschaft und Stillzeit erforderlich, da hierfür keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung von Siran® 200 Granulat vorliegen. Sie dürfen Siran® 200 Granulat in der Schwangerschaft und Stillzeit nur anwenden, wenn Ihr Arzt entschieden hat, dass die Anwendung absolut notwendig ist.
Kinder
Geben Sie Kindern unter 2 Jahren Siran® 200 Granulat nur bei lebenswichtiger Indikation und strengster ärztlicher Kontrolle, da bisher keine ausreichenden Erfahrungen für eine allgemeine Empfehlung für diese Altersgruppe vorliegen.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Es sind keine Besonderheiten zu beachten.
Wichtige Hinweise zu bestimmten sonstigen Bestandteilen
Dieses Arzneimittel enthält Sucrose. Bitte nehmen Sie Siran®200 Granulat daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
Ein Beutel Siran® 200 Granulat enthält Saccharose, entsprechend 0,23 BE (Broteinheiten). Dies ist bei Patienten mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen.
Der häufige und dauernde Gebrauch von Siran®200 Granulat kann schädlich für die Zähne sein (Karies).
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Medikamente einnehmen bzw. bis vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Hustenstillende Mittel (Antitussiva)
Bei kombinierter Anwendung von Siran® 200 Granulat und hustenstillenden Mitteln kann der verflüssigte Schleim eventuell nicht mehr ausreichend abgehustet werden.
Fragen Sie daher vor einer kombinierten Anwendung unbedingt Ihren Arzt.
Arzneimittel mit dem Wirkstoff Tetracyclinhydrochlorid (Antibiotikum)
Eine Wirkungsabschwächung von Tetracyclinhydrochlorid (gilt nicht bei Doxycyclin) bei zeitgleicher Einnahme mit Siran® 200 Granulat ist möglich. Die Einnahme beider Arzneimittel muss daher in einem mindestens 2stündigen Abstand zeitversetzt erfolgen.
Arzneimittel mit dem Wirkstoff Glyceroltrinitrat (Herzmittel)
Die gleichzeitige Gabe von Siran® 200 Granulat kann möglicherweise zu einer Verstärkung des gefäßerweiternden und blutverdünnenden Effekts von Medikamenten mit dem Wirkstoff Glyceroltrinitrat führen.
4. Wie ist Siran® 200 Granulat einzunehmen?
Wenden Sie Siran® 200 Granulat immer genau nach Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
Nehmen Sie Siran® 200 Granulat nach den Mahlzeiten ein.
Lösen Sie bitte die Siran® 200 Granulat in einem Glas Trinkwasser auf und trinken Sie den Inhalt des Glases vollständig aus.
Die Flüssigkeit sollte nicht mit einem Silberlöffel umgerührt werden, da Silber in geringen Mengen angelöst werden kann.
Falls vom Arzt nicht anders verordnet, gilt folgende Dosierung:
Alter |
Tagesgesamtdosis (Beutel Granulat) |
Kinder von 2 bis 5 Jahren |
2 – 3mal täglich 100 mg Acetylcystein* |
Kinder von 6 bis 14 Jahren |
2mal täglich täglich 1 Beutel Granulat (entsprechend 400 mg Acetylcystein pro Tag) |
Jugendliche über 14 Jahren und Erwachsene |
2 – 3mal täglich 1 Beutel Granulat (entsprechend 400 - 600 mg Acetylcystein pro Tag) |
*Hierfür stehen Arzneimittel mit geringerem Wirkstoffgehalt zur Verfügung.
Bei Mukoviszidose:
Alter |
Tagesgesamtdosis (Beutel Granulat) |
Kinder von 2 – 6 Jahren |
4mal täglich 100 mg Acetylcystein * |
Kinder über 6 Jahren, Jugendliche und Erwachsene |
3mal täglich 1 Beutel Granulat (entsprechend 600 mg Acetylcystein pro Tag) |
* Hierfür stehen Arzneimittel mit geringerem Wirkstoffgehalt zur Verfügung.
Hinweis:
Dieses Arzneimittel enthält in einem Beutel ca. 2,8 g Saccharose. Bei Beachtung der Dosierungsanleitung werden bei jeder Anwendung bis zu 8,4 g/Tag Saccharose zugeführt.
Die schleimlösende Wirkung von Siran® 200 Granulat wird durch Flüssigkeitszufuhr verbessert.
Die Dauer der Anwendung richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung und sollte vom behandelnden Arzt entschieden werden.
Bei chronischer Bronchitis und Mukoviszidose sollte die Behandlung über einen längeren Zeitraum erfolgen, um eine Infektprophylaxe zu erreichen.
Wenn Sie eine größere Menge von Siran® 200 Granulat eingenommen haben, als sie sollten:
Bei versehentlicher oder beabsichtigter Überdosierung können Reizerscheinungen im Magen-Darm-Bereich auftreten. Diese können sich als Sodbrennen, Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall äußern. Schwerwiegende Nebenwirkungen oder Vergiftungserscheinungen sind jedoch auch bei extremer Überdosierung bisher nicht beobachtet worden. Bei Verdacht auf eine Überdosierung mit Siran® 200 Granulat benachrichtigen Sie bitte dennoch Ihren Arzt.
Wenn Sie die Einnahme von Siran® 200 Granulat vergessen haben:
Wenn Sie einmal vergessen haben, Siran® 200 Granulat zu nehmen oder zuwenig eingenommen haben, holen Sie die vergessene Einnahme nicht nach, sondern setzen Sie bitte beim nächsten Mal die Einnahme von Siran® 200 Granulat, wie in der Dosierungsanleitung beschrieben, fort.
5. Nebenwirkungen
Wie alle Arzneimittel kann Siran® 200 Granulat Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrundegelegt:
sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten |
häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten |
gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten |
selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten |
sehr selten: 1 Fall oder weniger von 10.000 Behandelten einschließlich Einzelfälle |
Welche Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Siran® 200 Granulat auftreten?
Gelegentlich wurde über das Auftreten von Mundschleimhautentzündungen (Stomatitis), Kopfschmerzen und Ohrgeräuschen (Tinnitus) berichtet.
Selten können auftreten:
Beschwerden im Magen-Darm-Bereich (z. B. Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall).
Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Juckreiz (Pruritus), Quaddelbildung (Urtikaria), Hautausschlag (Exanthem, Rash), Schwellung der Nasen- und Rachenschleimhaut, Atemnot (Bronchospastik), Herzschlagbeschleunigung (Tachykardie) und Blutdrucksenkung) wurden sehr selten berichtet.
Die sehr selten berichteten Bronchospasmen (Krämpfe im Bereich der Atemwegsorgane) betrafen überwiegend Patienten mit hyperreaktivem Bronchialsystem bei Asthma bronchiale, sogenannten "Hyper-Responder" (erhöhte Empfindlichkeit der Bronchien gegenüber verschiedenen Reizen).
Selten wurde über das Auftreten von Blutungen im Zusammenhang mit der Gabe von Acetylcystein berichtet, zum Teil im Rahmen von Überempfindlichkeitsreaktionen.
Informieren Sie bitten Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bei sich beobachten, die nicht in dieser Gebrauchsinformation aufgeführt sind.
Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion darf Siran® 200 Granulat nicht nochmals eingenommen werden. Informieren Sie Ihren Arzt, damit er über den Schweregrad und gegebenenfalls erforderliche weitere Maßnahmen entscheiden kann.
6. Wie ist Siran® 200 Granulat aufzubewahren?
Das Verfallsdatum dieser Packung finden Sie auf der Faltschachtel und auf den Beuteln aufgedruckt. Verwenden Sie diese Packung nicht mehr nach diesem Datum!
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Nicht über 25 °C aufbewahren!
Stand der Information
August 2004
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren!
Verschreibungspflichtig Zul.-Nr. 17139.00.00
Außerdem im Handel:
Siran® 200 Brause
Packungen mit 20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Brausetabletten
Siran® long
Packungen mit 10 (N1), 30 (N2) und 60 (N3) Brausetabletten
Nachspanntext für die Packungsbeilage
Hinweise für Patienten
Liebe Patientin, lieber Patient,
Ihr Arzt hat Ihnen zur Behandlung Ihrer Atemwegserkrankung Siran® 200 Granulat verschrieben. Sicherlich sind Sie daran interessiert, mehr über Ihre Erkrankung und Ihr Arzneimittel zu erfahren.
Was versteht man unter Husten?
Husten ist ein natürlicher Reflex zur Reinigung der oberen Luftwege. Zum Schutz vor Fremdkörpern und Austrocknung sind die Atemwege mit einer Schleimschicht ausgekleidet, an der selbst kleinste Staubteilchen haften bleiben können. Diese Fremdkörper können einen Hustenreiz auslösen. Daraufhin ziehen sich Zwerchfell und Zwischenrippenmuskulatur zusammen und ein kräftiger Luftstrom (=Husten) entfernt nun Schleim (Bronchialsekret) und Verunreinigungen aus den Atemwegen.
Was passiert bei Bronchialerkrankungen?
Die Hauptäste der Luftröhre, die Bronchien, sind an ihrer Innenseite mit vielen sich ständig bewegenden Flimmerhärchen (Zilien) bedeckt, die Schleim und anhaftende Teilchen aus der Lunge heraustransportieren. Verschiedene Erkrankungen der Bronchien - die Bronchitis ist die häufigste chronisch fortschreitende Erkrankung - führen zu einer vermehrten Bildung von zähem Schleim und einer gleichzeitigen Behinderung der Flimmerhärchenbewegung. Der natürliche "Reinigungsprozeß" der Atemwege wird somit erschwert.
Gefahren bei Bronchialerkrankungen mit starker Schleimansammlung
Der aufgrund entzündlicher Prozesse vermehrt gebildete Bronchialschleim kann durch seine Zähflüssigkeit in den Bronchien zurückbleiben, wird dort zunehmend dicker und verengt somit die Atemwege. Darüber hinaus bietet dieser dicke Schleim Bakterien einen idealen Lebensraum. Hierdurch kann sich auf die üblicherweise viral beginnende Infektion eine bakterielle Infektion "aufpfropfen". Man erkennt dies z.B. an der gelblich-grünen Farbe des abgehusteten Schleims.
Wie wirkt Siran® 200 Granulat?
Der Bronchialschleim besteht aus einem veränderlichen Netz von Biomolekülen. Je zäher dieser Schleim ist, desto enger sind diese Moleküle miteinander verknüpft. Diese Verbindungen löst Siran® 200 Granulat und bewirkt damit eine Verflüssigung des Schleimes. Bronchialschleim und anhaftende Verunreinigungen können daraufhin leichter abgehustet werden.
Was kann man selbst zur Heilung einer Bronchitis beitragen?
Am Anfang fast jeder Bronchitis steht eine Virusinfektion (Erkältung). Steigern Sie Ihre Abwehrkräfte durch Bewegung an frischer Luft und durch vitamin- und abwechslungsreiche Ernährung. Versuchen Sie vor allem, das Rauchen zu unterlassen!
Zigarettenrauch ist ein ernstzunehmender Feind Ihrer Lunge!
Ihr Arzt kennt Ihren individuellen Krankheitsverlauf am besten. Befolgen Sie deshalb auf jeden Fall seine Ratschläge. Zusätzlich auftretende Fragen beantwortet er Ihnen sicherlich gerne.
Temmler Pharma wünscht Ihnen gute Besserung!
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Dok-Nr.: TA002004891522580005