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Algogesic 25 Mikrogramm/Stunde Transdermales Pflaster

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ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS


1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS


Algogesic 12,5 Mikrogramm/h transdermales Pflaster

Algogesic 25 Mikrogramm/h transdermales Pflaster

Algogesic 50 Mikrogramm/h transdermales Pflaster

Algogesic 75 Mikrogramm/h transdermales Pflaster

Algogesic 100 Mikrogramm/h transdermales Pflaster


2 QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG


Algogesic 12,5 Mikrogramm/h transdermales Pflaster:

Jedes Pflaster setzt 12,5 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde frei. Jedes Pflaster mit 3,75 cm2Fläche enthält 2,063 mg Fentanyl.

Algogesic 25 Mikrogramm/h transdermales Pflaster:

Jedes Pflaster setzt 25 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde frei. Jedes Pflaster mit 7,5 cm2Fläche enthält 4,125 mg Fentanyl.


Algogesic 50 Mikrogramm/h transdermales Pflaster:

Jedes Pflaster setzt 50 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde frei. Jedes Pflaster mit 15 cm2Fläche enthält 8,25 mg Fentanyl.


Algogesic 75 Mikrogramm/h transdermales Pflaster:

Jedes Pflaster setzt 75 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde frei. Jedes Pflaster mit 22,5 cm2Fläche enthält 12,375 mg Fentanyl.


Algogesic 100 Mikrogramm/h transdermales Pflaster:

Jedes Pflaster setzt 100 Mikrogramm Fentanyl pro Stunde frei. Jedes Pflaster mit 30 cm2Fläche enthält 16,5 mg Fentanyl.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. DARREICHUNGSFORM


Transdermales Pflaster


Algogesic 12,5 Mikrogramm/h transdermales Pflaster:

Transparentes lichtdurchlässiges Pflaster mit dem blauen Aufdruck „Fentanyl 12,5 µg/h“ auf der Trägerfolie.

Algogesic 25 Mikrogramm/h transdermales Pflaster:

Transparentes lichtdurchlässiges Pflaster mit dem blauen Aufdruck „Fentanyl 25 µg/h“ auf der Trägerfolie.


Algogesic 50 Mikrogramm/h transdermales Pflaster:

Transparentes lichtdurchlässiges Pflaster mit dem blauen Aufdruck „Fentanyl 50 µg/h“ auf der Trägerfolie.


Algogesic 75 Mikrogramm/h transdermales Pflaster:

Transparentes lichtdurchlässiges Pflaster mit dem blauen Aufdruck „Fentanyl 75 µg/h“ auf der Trägerfolie.


Algogesic 100 Mikrogramm/h transdermales Pflaster:

Transparentes lichtdurchlässiges Pflaster mit dem blauen Aufdruck „Fentanyl 100 µg/h“ auf der Trägerfolie.


4. KLINISCHE ANGABEN


4.1 Anwendungsgebiete


Algogesic transdermales Pflaster wird angewendet bei


Erwachsenen:

zur Therapie schwerer chronischer Schmerzen, die nur mit Opioid-Analgetika ausreichend behandelt werden können.


Kindern:

zur Langzeitbehandlung schwerer chronischer Schmerzen bei mit Opioiden behandelten Kindern ab dem Alter von 2 Jahren.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Dosierung


Erwachsene:

Wahl der Initialdosis

Es wird empfohlen, Algogesic transdermales Pflaster bei Patienten anzuwenden, die bereits vorher Opioide vertragen haben. Die Initialdosis von Algogesic transdermales Pflaster sollte auf der Vorbehandlung des Patienten mit Opioiden, unter Berücksichtigung einer eventuellen Toleranzentwicklung, sowie auf dem aktuellen Allgemeinzustand und dem Krankheitsbild des Patienten basieren.


Bei nicht mit starken Opioiden vorbehandelten Patientensollte Algogesic transdermales Pflaster der Stärke 25 Mikrogramm/h als Initialdosis angewendet werden.

Die klinischen Erfahrungen mit Algogesic transdermales Pflaster bei opioidnaiven Patienten sind begrenzt. Falls die Therapie mit Algogesic transdermales Pflaster bei opioidnaiven Patienten als geeignet angesehen wird, empfiehlt sich, die Behandlung zunächst mit niedrigen Dosen von kurz wirkenden Opioiden zu beginnen und erst dann die Patienten auf Algogesic transdermales Pflaster 25 Mikrogramm/h umzustellen. Falls erforderlich, kann die Dosis anschließend in Schritten von 12 oder 25 Mikrogramm/h erhöht oder reduziert werden, bis die niedrigste geeignete Dosis von Algogesic transdermales Pflaster erreicht ist, die vom Ansprechen und dem zusätzlichen Bedarf an Analgetika abhängig ist (siehe auch Abschnitt 4.4).


Bei opioidtoleranten Patientensollte die Initialdosis von Algogesic transdermales Pflaster auf dem Bedarf an Opioidanalgetika während der letzten 24 Stunden basieren. Tabelle 1 zeigt ein empfohlenes Umstellungsschema von oralem Morphin auf Algogesic transdermales Pflaster.


Tabelle 1: Empfohlene Dosis von Algogesic transdermales Pflaster auf Basis der täglichen oralen Morphindosis

Orale Morphindosis (24 h)

(mg/Tag)

Algogesic

(Mikrogramm/h)

<90

25

90–134

37

135–189

50

190–224

62

225–314

75

315–404

100

405–494

125

495–584

150

585–674

175

675–764

200

765–854

225

855–944

250

945–1034

275

1035–1124

300


Die vorangegangene analgetische Therapie sollte ab dem Zeitpunkt der ersten Applikation des Pflasters allmählich ausgeschlichen werden, bis die analgetische Wirksamkeit mit Algogesic transdermales Pflaster erreicht ist. Sowohl bei nicht mit starken Opioiden vorbehandelten als auch bei opioidtoleranten Patienten sollte die anfängliche Beurteilung der analgetischen Wirkung von Algogesic transdermales Pflaster erst durchgeführt werden, nachdem das Pflaster 24 Stunden getragen wurde, da die Fentanyl-Serumkonzentration bis zu diesem Zeitpunkt allmählich ansteigt.


Dosistitration und Erhaltungstherapie

Algogesic transdermales Pflaster sollte alle 72 Stunden ersetzt werden. Die Dosis sollte bis zum Erreichen der analgetischen Wirkung individuell titriert werden. Falls die analgetische Wirkung am Ende der initialen Applikationsphase ungenügend ist, kann die Dosis erhöht werden. Eine erforderliche Dosisanpassung sollte normalerweise in folgenden Titrationsschritten von 25 Mikrogramm/h bis 75 Mikrogramm/h erfolgen: 25 Mikrogramm/h, 37,5 Mikrogramm/h, 50 Mikrogramm/h, 62,5 Mikrogramm/h und 75 Mikrogramm/h; anschließend sollten Dosisanpassungen normalerweise in Schritten von 25 Mikrogramm/h durchgeführt werden, wobei der zusätzliche Analgetikabedarf (90 mg/Tag orales Morphin ≈ Algogesic transdermales Pflaster 25 Mikrogramm/h) und der Schmerzstatus des Patienten zu berücksichtigen sind. Um die gewünschte Dosis zu erreichen, kann mehr als ein Algogesic transdermales Pflaster verwendet werden. Zur Behandlung von Durchbruchschmerzen benötigen die Patienten möglicherweise in regelmäßigen Abständen zusätzliche Dosen eines kurz wirkenden Analgetikums. Zusätzliche oder alternative Methoden der Schmerzbekämpfung sollten in Betracht gezogen werden, wenn die Dosis von Algogesic transdermalem Pflaster 300 Mikrogramm/h überschreitet.


Absetzen von Algogesic transdermales Pflaster

Wenn ein Absetzen von Algogesic transdermales Pflaster notwendig ist, sollte jede Ersatztherapie mit anderen Opioiden schrittweise erfolgen. Dabei ist mit einer niedrigen Dosis zu beginnen, die dann langsam erhöht wird, da die Fentanyl-Konzentration nach Entfernen von Algogesic transdermales Pflaster allmählich abfällt. Nach Entfernen des Pflasters nimmt die Fentanyl-Serumkonzentration bei einer mittleren terminalen Halbwertszeit von 22–25 Stunden allmählich ab. Als allgemeine Regel gilt, dass eine Schmerztherapie mit Opioiden ausschleichend beendet werden muss, um Entzugserscheinungen zu vermeiden.


Opioid-Entzugserscheinungen (siehe Abschnitt 4.8) sind bei einigen Patienten nach einer Umstellung oder Dosisanpassung möglich.


Besondere Patientengruppen


Ältere Patienten

Daten aus Studien mit intravenöser Verabreichung von Fentanyl lassen darauf schließen, dass ältere Patienten möglicherweise eine reduzierte Clearance und eine verlängerte Halbwertszeit aufweisen sowie empfindlicher auf das Arzneimittel reagieren als jüngere Patienten. In Studien mit Algogesic transdermales Pflaster bei älteren Patienten wurde nachgewiesen, dass die Pharmakokinetik von Fentanyl nicht signifikant von der jüngerer Patienten abweicht, obwohl eine Tendenz zu höheren Serumkonzentrationen bestand. Ältere, kachektische oder geschwächte Patienten sollten sorgfältig auf Anzeichen einer Fentanyl-Toxizität überwacht und die Dosis, falls erforderlich, reduziert werden.


Kinder und Jugendliche


Kinder ab 16 Jahren: siehe Dosierung für Erwachsene.


Kinder im Alter von 2 bis 16 Jahren:

Algogesic transdermales Pflaster darf nur opioidtoleranten Kindern und Jugendlichen (im Alter von 2 bis 16 Jahren)verabreicht werden, die bereits mindestens 30 mg orale Morphinäquivalente pro Tag erhalten. Zur Umstellung von Kindern und Jugendlichen von oralen Opioiden auf Algogesic transdermales Pflaster siehe Tabelle 2 „Empfohlene Dosis von Algogesic transdermales Pflaster auf Basis der täglichen oralen Morphindosis“.


Tabelle 2: Empfohlene Dosis von Algogesic transdermales Pflaster auf Basis der täglichen oralen Morphindosis1

Orale Morphindosis (24 h)

(mg/Tag)

Algogesic transdermales Pflaster (Mikrogramm/h)

Bei Kindern und Jugendlichen2


30–44

12

45–134

25

1In klinischen Studien wurden diese Dosisbereiche der täglichen oralen Morphingabe als Grundlage für die Umstellung auf Algogesic transdermales Pflaster verwendet.

2Die Umstellung auf Algogesic transdermales Pflaster in Dosen von mehr als 25 Mikrogramm/h erfolgt bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen auf die gleiche Weise.


Für Kinder, die mehr als 90 mg orales Morphin pro Tag erhalten, liegen zurzeit nur in begrenztem Umfang Daten aus klinischen Studien vor. In den Studien zur Anwendung in der Pädiatrie wurde die erforderliche Dosis des transdermalen Fentanyl-Pflasters konservativ berechnet: 30 mg bis 44 mg orales Morphin pro Tag bzw. die äquivalente Dosis eines anderen Opioids wurden durch ein transdermales Pflaster Algogesic 12,5 Mikrogramm/h ersetzt. Dabei ist zu beachten, dass dieses Umrechnungsschema für Kinder nur für die Umstellung von oralem Morphin (bzw. dessen Äquivalent) auf Algogesic transdermales Pflaster gilt. Das Umrechnungsschema darf nicht für die Umstellung von Algogesic transdermales Pflaster auf andere Opioide verwendet werden, da es dabei zu einer Überdosierung kommen kann.


Die analgetische Wirkung der ersten Dosis von Algogesic transdermales Pflaster ist in den ersten 24 Stunden nicht optimal. Der Patient sollte daher in den ersten 12 Stunden nach der Umstellung auf Fentanyl die gewohnte Dosis der vorher angewendeten Analgetika erhalten. In den darauf folgenden 12 Stunden sollten diese Analgetika dem klinischen Bedarf angepasst werden.


Da der maximale Fentanylspiegel 12 bis 24 Stunden nach Behandlungsbeginn erreicht wird, wird empfohlen, den Patienten nach Beginn der Therapie mit Algogesic transdermales Pflaster oder nach jeder Dosiserhöhung mindestens 48 Stunden auf unerwünschte Ereignisse, z. B. Hypoventilation, zu überwachen (siehe auch Abschnitt 4.4).


Dosistitration und Erhaltungstherapie

Falls die analgetische Wirkung von Algogesic transdermales Pflaster nicht ausreicht, sollte zusätzlich Morphin oder ein anderes Opioid mit kurzer Wirkdauer verabreicht werden. In Abhängigkeit von dem zusätzlichen Analgetikabedarf und den Schmerzen des Kindes kann entschieden werden, die Dosis zu erhöhen. Dosisanpassungen sollten in Schritten von 12 Mikrogramm/h erfolgen.


Art der Anwendung

Zur transdermalen Anwendung


Algogesic transdermales Pflaster sollte auf nicht gereizte und nicht bestrahlte Haut einer flachen Stelle am Rumpf oder Oberarm aufgeklebt werden. Bei kleinen Kindern ist der obere Teil des Rückens die bevorzugte Stelle zur Anbringung des Pflasters, um die Möglichkeit der Pflasterentfernung durch das Kind zu minimieren. Für die Applikation sollte ein unbehaartes Hautareal ausgewählt werden. Falls dies nicht möglich ist, müssen die Haare an der Applikationsstelle vor der Applikation mit einer Schere gestutzt (nicht abrasiert) werden. Falls die Stelle für die Applikation von Algogesic transdermales Pflaster vor dem Aufkleben des Pflasters gereinigt werden muss, sollte dies mit Wasser erfolgen. Seifen, Öle, Lotionen oder andere Mittel, die die Haut reizen oder ihre Eigenschaften verändern könnten, dürfen nicht verwendet werden. Die Haut muss vor dem Aufkleben des Pflasters vollkommen trocken sein. Die Pflaster sind vor der Anwendung zu kontrollieren. Zerschnittene, geteilte oder in irgendeiner Weise beschädigte Pflaster dürfen nicht verwendet werden.


Zur Entnahme des Algogesic-Pflasters aus dem Schutzbeutel den Beutel an der Einkerbung (nahe der Spitze des Pfeils am Beuteletikett) knicken und dann vorsichtig aufreißen. Wird eine Schere zum Öffnen des Beutels verwendet, den Beutel dicht am versiegelten Rand aufschneiden, um das Pflaster nicht zu beschädigen.


Algogesic transdermales Pflaster ist sofort nach der Entnahme aus dem versiegelten Beutel aufzukleben. Eine Berührung der Klebefläche des Pflasters ist zu vermeiden. Nach dem Entfernen der beiden Teile der Schutzfolie wird das transdermale Pflaster mit der flachen Hand etwa 30 Sekunden lang fest auf die Applikationsstelle drücken, um sicherzugehen, dass das Pflaster vor allem an den Rändern vollständig mit der Haut Kontakt hat. Anschließend sind die Hände mit sauberem Wasser zu waschen.


Algogesic transdermales Pflaster sollte 72 Stunden lang ohne Unterbrechung getragen werden. Nach Entfernen des transdermalen Pflasters sollte ein neues Pflaster auf eine andere Hautstelle aufgeklebt werden. Vor dem Aufkleben eines neuen Pflasters auf dasselbe Hautareal sollten mehrere Tage vergehen.

Die Notwendigkeit einer Fortführung der Behandlung sollte in regelmäßigen Abständen überprüft werden.


4.3 Gegenanzeigen


- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile

- Akute oder postoperative Schmerzen, da eine Dosistitration bei kurzzeitiger Anwendung nicht möglich ist

- Schwere Beeinträchtigung des zentralen Nervensystems

- Schwere Atemdepression


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


PATIENTEN, BEI DENEN SCHWERWIEGENDE UNERWÜNSCHTE EREIGNISSE AUFGETRETEN SIND, SOLLTEN NACH ENTFERNEN VON Fentanyl BIS ZU 24 STUNDEN ÜBERWACHT WERDEN, DA DIE FENTANYL-SERUMKONZENTRATIONEN ALLMÄHLICH ABFALLEN UND NACH 17 STUNDEN (SPANNE 13–22) UM ETWA 50 % VERMINDERT SIND.


Das Arzneimittel darf nur im Rahmen einer integrierten Schmerztherapie angewendet werden, wobei eine entsprechende medizinische und psychosoziale Beurteilung des Patienten durchgeführt wird.


Eine Behandlung mit Algogesic darf nur von erfahrenen Ärzten eingeleitet werden, die mit der Pharmakokinetik von transdermalen Fentanyl-Pflastern und dem Risiko einer schweren Hypoventilation vertraut sind.

Bei chronischen nicht tumorbedingten Schmerzen könnte es vorteilhaft sein, die Behandlung mit starken Opioiden mit sofortiger Freisetzung (z. B. Morphin) zu beginnen und nach Feststellung der Wirkung und der optimalen Dosierung des starken Opioids transdermales Fentanyl-Pflaster zu verordnen


Das transdermale Pflaster darf nicht zerschnitten werden. Ein zerschnittenes, geteiltes oder in irgendeiner Weise beschädigtes Pflaster darf nicht verwendet werden.


Falls höhere Dosen als 500 mg Morphin-Äquivalent benötigt werden, ist eine Neubewertung der Opioidbehandlung zu empfehlen.


Die häufigsten unerwünschten Wirkungen nach Verabreichung üblicher Dosen sind Benommenheit, Verwirrungszustände, Übelkeit, Erbrechen und Obstipation. Die Erstgenannten sind vorübergehend und die Ursache sollte untersucht werden, falls die Symptome anhalten. Obstipation hingegen hält während der Behandlung an. All diese Effekte sind vorhersehbar und sollten daher berücksichtigt werden, um die Behandlung zu optimieren, insbesondere in Hinblick auf die Obstipation. Oft sind Abhilfemaßnahmen erforderlich (siehe Abschnitt 4.8).


Durchbruchschmerzen:

Studien haben gezeigt, dass fast alle Patienten, trotz Behandlung mit einem Fentanyl-Pflaster, zusätzlich mit einem stark wirksamen schnell freisetzenden Arzneimittel behandelt werden müssen, um Durchbruchschmerzen zu stillen.


Atemdepression:

Wie alle stark wirksame Opioide kann Algogesic transdermales Pflasterbei einigen Patienten eine Atemdepression hervorrufen. Daher müssen die Patienten auf solche Reaktionen hin beobachtet werden. Die Atemdepression kann auch nach Entfernen des Pflasters noch bestehen bleiben (siehe Abschnitt 4.9). Die Inzidenz einer Atemdepression nimmt mit steigender Fentanyl-Dosis zu. ZNS-aktive Wirkstoffe können die Atemdepression verschlechtern (siehe Abschnitt 4.5).

Bei Patienten mit bestehender Atemdepression darf Fentanyl nur vorsichtig und in reduzierter Dosis angewendet werden.


Chronische Lungenerkrankungen:

Bei Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung oder anderen Lungenerkrankungen kann Fentanyl schwerere unerwünschte Wirkungen hervorrufen. Bei solchen Patienten können Opioide eine Senkung des Atemantriebs bewirken und den Atemwegswiderstand erhöhen.


Substanzabhängigkeit und Missbrauchpotenzial:

Bei wiederholter Anwendung von Opioiden können sich Toleranz, physische und psychische Abhängigkeit entwickeln, was jedoch bei Schmerztherapien in Zusammenhang mit Krebserkrankungen selten der Fall ist. Eine iatrogene Abhängigkeit nach Verabreichung von Opioiden ist selten. Bei Patienten mit Substanzabhängigkeit/Alkoholmissbrauch in der Anamnese besteht ein höheres Risiko für die Entwicklung von Abhängigkeit und Missbrauch während einer Opioidbehandlung. Patienten mit erhöhtem Risiko für Opioid-Missbrauch können dennoch mit Opioiden mit modifizierter Wirkstofffreisetzung behandelt werden; jedoch müssen diese Patienten auf Anzeichen für Fehlgebrauch, Missbrauch oder Sucht überwacht werden. Fentanyl kann in einer ähnlichen Art und Weise missbraucht werden wie andere Opioid-Agonisten. Missbrauch oder vorsätzlicher Fehlgebrauch von Algogesic kann zu Überdosierung und/oder Tod führen.


Erhöhter intrakranieller Druck:

Algogesic transdermales Pflastersollte bei Patienten, die besonders anfällig für intrakranielle Effekte einer CO2-Retention sein können, mit Vorsicht angewendet werden; beispielsweise bei Patienten mit Anzeichen für erhöhten intrakraniellen Druck, eingeschränktem Bewusstsein oder Koma. Algogesic sollte auch bei Patienten mit Hirntumoren mit Vorsicht angewendet werden.


Herzerkrankungen:

Opioide können zu Hypotonie führen, insbesondere bei Patienten mit akuter Hypovolämie. Eine als Grunderkrankung bestehende symptomatische Hypotonie und/oder Hypovolämie sollte behoben werden, bevor eine Behandlung mit transdermalen Fentanyl-Pflastern eingeleitet wird.

Algogesic kann eine Bradykardie verursachen und sollte deshalb bei Patienten mit Bradyarrhythmien nur mit Vorsicht angewendet werden.


Eingeschränkte Leberfunktion

Da Fentanyl in der Leber zu inaktiven Metaboliten verstoffwechselt wird, könnte seine Elimination bei Patienten mit Lebererkrankungen verzögert sein. Wenn Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion Algogesic erhalten, sollten sie sorgfältig auf Anzeichen einer Fentanyl-Toxizität beobachtet werden und nötigenfalls ist die Dosis von Algogesic zu reduzieren (siehe Abschnitt 5.2).


Eingeschränkte Nierenfunktion:

Weniger als 10 % des Fentanyls werden unverändert über die Nieren ausgeschieden und im Gegensatz zu Morphin werden keine bekannten aktiven Metabolite über die Nieren eliminiert. Daten von Patienten mit Nierenversagen, die mit intravenösem Fentanyl behandelt wurden, legen nahe, dass das Verteilungsvolumen von Fentanyl durch Dialyse verändert werden könnte. Dies könnte die Serumkonzentrationen beeinflussen. Wenn Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion transdermales Fentanyl erhalten, sollten sie sorgfältig auf Anzeichen einer Fentanyl-Toxizität beobachtet werden und nötigenfalls ist die Dosis zu reduzieren (siehe Abschnitt 5.2).


Fieber/äußere Wärmeanwendung:

Eine signifikant erhöhte Körpertemperatur kann die Fentanylresorption möglicherweise verstärken.

Ein pharmakokinetisches Modell weist darauf hin, dass sich die Fentanylkonzentration im Serum möglicherweise um ein Drittel erhöht, wenn die Hauttemperatur auf 40 °C ansteigt.

Daher müssen fiebrige Patienten auf unerwünschte Wirkungen von Opioiden beobachtet

und die Dosis von Algogesic nötigenfalls angepasst werden. Es besteht die Möglichkeit eines temperaturabhängigen Anstiegs der Freisetzung von Fentanyl aus dem Pflaster, was möglicherweise zu Überdosierung und Tod führt. Eine an gesunden Erwachsenen durchgeführte klinische Studie zur Pharmakologie zeigte, dass Wärmeanwendung am transdermalen Algogesic-Pflaster die mittleren AUC-Werte von Fentanyl um 120 % und die mittleren Cmax-Werte um 61 % erhöhte.

Alle Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass die Applikationsstelle von Algogesic nicht direkten externen Wärmequellen ausgesetzt werden darf; dies sind unter anderem Heizkissen, elektrische Heizdecken, beheizte Wasserbetten, Wärme- oder Bräunungslampen, intensive Sonnenbäder, Wärmflaschen, Sauna und ausgedehnte heiße (Whirlpool-) Bäder.


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln

Wechselwirkungen mit CYP3A4-Inhibitoren:

Die gleichzeitige Anwendung des transdermalen Fentanyl-Pflasters mit Cytochrom P450 3A4-(CYP3A4-)Inhibitoren (z. B. Ritonavir, Ketoconazol, Itraconazol, Fluconazol, Voriconazol, Troleandomycin, Clarithromycin, Nelfinavir, Nefazodon, Verapamil, Diltiazem und Amiodaron) kann zu einem Anstieg der Fentanyl-Plasmakonzentrationen führen, was sowohl die therapeutische Wirkung als auch Nebenwirkungen verstärken oder verlängern und eine schwere Atemdepression verursachen könnte. In dieser Situation sind eine spezielle Patientenbetreuung und -beobachtung angezeigt. Deshalb wird die gleichzeitige Anwendung von transdermalem Fentanyl und CYP3A4-Inhibitoren nicht empfohlen, es sei denn, der Patient wird engmaschig überwacht. Patienten, insbesondere diejenigen, die transdermale Fentanyl-Pflaster und CYP3A4-Inhibitoren erhalten, sollten auf Anzeichen von Atemdepression überwacht werden und falls erforderlich ist die Dosis anzupassen.


Ältere Patienten

Daten aus Studien mit intravenöser Verabreichung von Fentanyl weisen darauf hin, dass ältere Patienten eine reduzierte Clearance und eine verlängerte Halbwertszeit aufweisen können und möglicherweise empfindlicher auf den Wirkstoff reagieren als jüngere Patienten. In Studien mit transdermalem Fentanyl-Pflaster bei älteren Patienten wurde allerdings nachgewiesen, dass sich die Pharmakokinetik von Fentanyl nicht signifikant von der jüngerer Patienten unterscheidet, obwohl eine Tendenz zu höheren Serumkonzentrationen bestand. Ältere oder kachektische Patienten sollten sorgfältig auf Anzeichen einer Fentanyl-Toxizität überwacht und die Dosis, falls erforderlich, reduziert werden (siehe Abschnitt 5.2).


Kinder und Jugendliche

Transdermales Fentanyl darf bei opioidnaiven Kindern und Jugendlichen nicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.2). Unabhängig von der verabreichten transdermalen Fentanyl-Dosis besteht die Gefahr einer schwerwiegenden oder lebensbedrohlichen Hypoventilation (siehe Tabelle 1 und 2 im Abschnitt 4.2).


Es gibt keine Studien zur Anwendung von transdermalem Fentanyl bei Kindern unter 2 Jahren. Algogesic transdermales Pflaster darf nur bei opioidtoleranten Kindern ab 2 Jahren angewendet werden (siehe Abschnitt 4.2). Algogesic darf bei Kindern unter 2 Jahren nicht angewendet werden.


Um einer versehentlichen oralen Aufnahme des Wirkstoffs durch Kinder vorzubeugen, muss die Applikationsstelle für Algogesic transdermales Pflaster sorgfältig gewählt (siehe Abschnitt 4.2 und 6.6) und das Haften des Pflasters engmaschig kontrolliert werden.


Stillzeit

Da Fentanyl in die Muttermilch übergeht, sollte das Stillen während der Behandlung mit Algogesic unterbrochen werden (siehe auch Abschnitt 4.6).


Patienten mit Myasthenia gravis

Nicht-epileptische (myo)klonische Reaktionen können auftreten.

Bei der Behandlung von Patienten mit Myasthenia gravis ist Vorsicht geboten.


Gleichzeitige Anwendung gemischter Agonisten/Antagonisten

Die gleichzeitige Anwendung von Buprenorphin, Nalbuphin oder Pentazocin wird nicht empfohlen (siehe auch Abschnitt 4.5).


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Die gleichzeitige Anwendung anderer ZNS-dämpfender Substanzen einschließlich Opioiden, Sedativa, Hypnotika, Allgemeinanästhetika, Phenothiazinen, Tranquilizern, Muskelrelaxanzien, sedierender Antihistaminika sowie alkoholischer Getränke kann zusätzliche dämpfende Wirkungen hervorrufen; Hypoventilation, Hypotonie sowie tiefe Sedierung, Koma oder Tod können auftreten. Deshalb ist bei Anwendung von einer dieser Substanzen gleichzeitig mit transdermalem Fentanyl-Pflaster eine spezielle Patientenbetreuung und -beobachtung erforderlich.


Gemischte Agonisten/Antagonisten

Die gleichzeitige Anwendung von Buprenorphin, Nalbuphin oder Pentazocin wird nicht empfohlen. Diese haben eine hohe Affinität zu und eine relativ geringe intrinsische Aktivität an Opioid-Rezeptoren, weswegen Sie den analgetischen Effekt von Fentanyl teilweise antagonisieren und bei opioidabhängigen Patienten Entzugssymptome verursachen können (siehe auch Abschnitt 4.4).


Monoaminoxidase-Hemmer (MAOH):

Die Anwendung von Fentanyl wird bei Patienten, bei denen gleichzeitig die Anwendung von MAO-Hemmern erforderlich ist, nicht empfohlen. Schwere und nicht vorhersehbare Wechselwirkungen mit MAOH, einschließlich der Potenzierung von Opiatwirkungen oder serotonerger Effekte, wurden berichtet. Es liegen auch Berichte zur Verstärkung der Wirkung von narkotischen Analgetika, besonders bei Patienten mit Herzinsuffizienz, vor. Daher sollte Fentanyl nicht gleichzeitig mit MAOH oder innerhalb von 14 Tagen nach Beendigung einer Behandlung mit MAOH angewendet werden


Cytochrom P450 3A4-(CYP3A4-)Inhibitoren

Fentanyl, ein Wirkstoff mit hoher Clearance, wird rasch und extensiv, hauptsächlich von CYP3A4, metabolisiert.

Die gleichzeitige Anwendung von transdermalem Fentanyl mit Cytochrom P450 3A4-(CYP3A4-)Inhibitoren (z. B. Ritonavir, Ketoconazol, Itraconazol, Fluconazol, Voriconazol, Troleandomycin, Clarithromycin, Nelfinavir, Nefazodon, Verapamil, Diltiazem und Amiodaron) kann zu einem Anstieg der Fentanyl-Plasmakonzentrationen führen, was sowohl die therapeutische Wirkung als auch unerwünschte Wirkungen verstärken oder verlängern und eine schwere Atemdepression verursachen könnte. In dieser Situation sind eine spezielle Patientenbetreuung und -beobachtung angezeigt. Die gleichzeitige Anwendung von transdermalem Fentanyl und CYP3A4-Inhibitoren wird nicht empfohlen, es sei denn, der Patient wird engmaschig überwacht.


4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit


Die Sicherheit von Fentanyl während der Schwangerschaft ist nicht belegt. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt, es wurde aber nachgewiesen, dass Fentanyl nach intravenöser Verabreichung zur Anästhesie in der frühen Phase der Schwangerschaft beim Menschen die Plazenta passiert. Deshalb sollte Fentanyl während der Schwangerschaft nur bei zwingender Indikationsstellung angewendet werden.

Eine Langzeitbehandlung während der Schwangerschaft kann zu Entzugserscheinungen beim Säugling führen.

Die Anwendung von Fentanyl während der Entbindung wird nicht empfohlen, da es nicht zur Behandlung akuter oder postoperativer Schmerzen (siehe Abschnitt 4.4) eingesetzt werden sollte.

Es wird auch nicht empfohlen, Fentanyl während der Wehen und Entbindung (einschließlich Kaiserschnitt) anzuwenden, da Fentanyl die Plazenta passiert und zu einer Atemdepression beim Neugeborenen führen kann.


Fentanyl wird in die Muttermilch ausgeschieden und kann bei gestillten Säuglingen Sedierung und Atemdepression hervorrufen. Daher soll während der Behandlung und nach dem Entfernen von Algogesic mindestens 72 Stunden lang das Stillen unterbrochen werden (siehe auch Abschnitt 4.4).


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Algogesic hat großen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. Dies ist besonders zu Beginn einer Behandlung, bei jeder Dosisänderung sowie bei Kombination mit Alkohol oder Tranquilizern zu erwarten. Stabil auf eine bestimmte Dosis eingestellte Patienten sind nicht zwangsläufig eingeschränkt. Deshalb sollten Patienten Ihren Arzt fragen, ob die Teilnahme am Straßenverkehr oder das Bedienen von Maschinen erlaubt ist.


4.8 Nebenwirkungen


Die Sicherheit von Fentanyl wurde an 1854 Studienteilnehmern untersucht, die an 11 klinischen Prüfungen (doppelblinde Anwendung [Placebo oder aktives Vergleichspräparat] und/oder offene Anwendung [kein Vergleichspräparat oder aktives Vergleichspräparat] von Fentanyl) zur Behandlung chronischer tumorbedingter oder nicht tumorbedingter Schmerzen teilnahmen. Diese Studienteilnehmer wendeten mindestens 1 Dosis Fentanyl an und lieferten Daten zur Sicherheit. Basierend auf den gepoolten Sicherheitsdaten aus diesen klinischen Studien waren die am häufigsten berichteten unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW) unter Angabe der Inzidenz in %: Übelkeit (35,7 %), Erbrechen (23,2 %), Obstipation (23,1 %), Schläfrigkeit (15,0 %), Schwindelgefühl (13,1 %) und Kopfschmerzen (11,8 %).


In der Tabelle unten sind die UAW aufgeführt, die bei der Anwendung von Fentanyl in diesen klinischen Studien (einschließlich der oben genannten UAW) und aus Erfahrungen nach der Marktzulassung berichtet wurden.


Zur Beschreibung des Auftretens unerwünschter Wirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben verwendet:

sehr häufig (≥1/10)

häufig (≥1/100, <1/10)

gelegentlich (≥1/1.000, <1/100)

selten (≥1/10.000, <1/1.000)

sehr selten (<1/10.000)

nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Die schwerwiegendste Nebenwirkung von Fentanyl ist Atemdepression.


Systemorganklasse

Häufigkeit

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen

Erkrankungen des Immunsystems

häufig

Überempfindlichkeit

nicht bekannt


anaphylaktischer Schock, anaphylaktische /anaphylaktoide Reaktionen

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

häufig

Anorexie

Psychiatrische Erkrankungen

häufig

Sedierung, Insomnie, Depressionen, Angstzustände, Verwirrtheitszustände, Halluzinationen

gelegentlich

Agitiertheit, Desorientierung, Euphorie

sehr selten

Wahnideen, Erregungszustände

Erkrankungen des Nervensystems

sehr häufig

Somnolenz, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen

häufig

Tremor, Parästhesien

gelegentlich

Hypästhesie, Konvulsionen (einschließlich klonischer Anfälle und Grand-mal-Anfällen), Amnesie, Sprachstörungen

sehr selten

Ataxie

Augenerkrankungen

selten

Miosis

sehr selten

Amblyopie

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

häufig

Vertigo

Herzerkrankungen

häufig

Palpitationen, Tachykardie

gelegentlich

Bradykardie, Zyanose

selten

Arrhythmien

Gefäßerkrankungen

häufig

Hypertonie

gelegentlich

Hypotonie

selten

Vasodilatation

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

häufig

Dyspnoe

gelegentlich

Atemdepression, Atemnot

selten

Apnoe, Hypoventilation

nicht bekannt

Bradypnoe

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

sehr häufig

Übelkeit, Erbrechen, Obstipation

häufig

Diarrhoe, Mundtrockenheit, abdominale Schmerzen, Oberbauchschmerzen, Dyspepsie

gelegentlich

Ileus

selten

Subileus, Schluckauf

sehr selten

schmerzhafte Flatulenz

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

häufig

Hyperhidrose, Pruritus, Ausschlag, Erythem, Hautreaktionen an der Applikationsstelle

gelegentlich

Ekzeme, allergische Dermatitis, Hauterkrankung, Dermatitis, Kontaktdermatitis, Exanthem

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

häufig

Muskelspasmen

gelegentlich

Muskelzucken

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

häufig

Harnverhalt

sehr selten

Oligurie, Zystalgie

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

gelegentlich

Erektile Dysfunktion, Störungen der Sexualfunktion

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

häufig

Fatigue, periphere Ödeme, Asthenie, allgemeines Krankheitsgefühl, Kältegefühl

gelegentlich

Reaktion an der Applikationsstelle, Überempfindlichkeitsreaktionen an der Applikationsstelle

grippeähnliche Erkrankung, Gefühl schwankender Körpertemperatur, Entzugserscheinungen

selten

Dermatitis, Ekzeme an der Applikationsstelle


Hautausschläge, Erytheme und Pruritus klingen üblicherweise nach Entfernung des Pflasters innerhalb eines Tages ab.


Toleranz und Abhängigkeit

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Die Langzeitanwendung von Fentanyl kann zur Entwicklung einer Toleranz, physischen und psychischen Abhängigkeit führen. Nach Umstellung von zuvor verschriebenen Opioid-Analgetika auf Algogesic transdermales Pflasteroder nach abruptem Abbruch der Therapie können Opioid-Entzugserscheinungen (wie Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Angstzustände und Schüttelfrost; siehe Abschnitt 4.2) bei Patienten auftreten.

Sehr selten wurde berichtet, dass es zu neonatalen Entzugserscheinungen bei Neugeborenen kam, wenn die Mütter während der Schwangerschaft langfristig Fentanyl anwendeten (siehe Abschnitt 4.6).


Kinder und Jugendliche

Das Profil der unerwünschten Ereignisse bei Kindern und Jugendlichen, die mit transdermalem Fentanyl-Pflaster behandelt wurden, ähnelte dem bei Erwachsenen. Über die bei Anwendung von Opioiden zur Linderung von Schmerzen aufgrund schwerwiegender Erkrankungen zu erwartenden Risiken hinaus wurden bei Kindern und Jugendlichen keine Risiken festgestellt. Auch bei sehr kleinen Kindern im Alter von 2 Jahren scheint es keine spezifischen pädiatrischen Risiken im Zusammenhang mit transdermalem Fentanyl-Pflaster zu geben, wenn die Anwendung vorschriftsmäßig erfolgt. In klinischen Studien mit Kindern und Jugendlichen wurden als unerwünschte Ereignisse sehr häufig Fieber, Erbrechen und Übelkeit berichtet.


4.9 Überdosierung


Symptome

Die Symptome einer Fentanylüberdosierung sind eine Verstärkung seiner pharmakologischen Wirkungen z. B. Lethargie, Koma, Atemdepression mit Cheyne-Stokes-Atmung und/oder Zyanose. Andere Symptome können Hypothermie, verminderter Muskeltonus, Bradykardie, Hypotonie sein. Anzeichen von Toxizität sind tiefe Sedierung, Ataxie, Miosis, Konvulsionen und Atemdepression, die das Hauptsymptom darstellt.


Behandlung

Die Behandlung einer Atemdepression erfordert sofortige Gegenmaßnahmen, einschließlich Entfernen des Pflasters und einer physischen oder verbalen Stimulation des Patienten. Danach kann ein spezifischer Opioid-Antagonist wie z. B. Naloxon verabreicht werden.


Atemdepression infolge einer Überdosierung kann länger anhalten als die Wirkung des Opioid-Antagonisten.

Das Intervall zwischen den i.v. verabreichten Dosen des Antagonisten sollte wegen der Gefahr einer „Remorphinisierung“ nach Entfernen des Pflasters sorgfältig gewählt werden; eine wiederholte Verabreichung oder eine Naloxon-Dauerinfusion kann erforderlich sein. Die Aufhebung der narkotischen Wirkung kann zu plötzlich einsetzenden Schmerzen und Katecholaminfreisetzung führen.


Für Erwachsene wird eine Initialdosis von 0,4–2 mg Naloxonhydrochlorid intravenös empfohlen. Bei Bedarf kann eine ähnliche Dosis alle 2 bis 3 Minuten injiziert, oder als Dauerinfusion in Form von 2 mg in 500 ml Natriumchloridlösung 9 mg/ml (0,9 %) oder Glukoselösung 50 mg/ml (5 %) verabreicht werden. Die Infusionsrate sollte sich nach der zuvor verabreichten Bolus-Injektion und dem individuellen Ansprechen des Patienten richten. Ist eine intravenöse Verabreichung nicht möglich, kann Naloxonhydrochlorid auch intramuskulär oder subkutan gegeben werden. Nach intramuskulärer oder subkutaner Verabreichung erfolgt der Wirkungseintritt langsamer als nach intravenöser Gabe. Die Wirkung der intramuskulären Verabreichung dauert länger an als die Wirkung der intravenösen Verabreichung. Die Aufhebung der narkotischen Wirkung kann zu plötzlich einsetzenden Schmerzen und Katecholaminfreisetzung führen. Abhängig vom klinischen Zustand des Patienten ist eine Intensivbehandlung erforderlich.


Wenn es die klinische Situation erfordert, müssen die Atemwege frei gemacht und offen gehalten werden, eventuell mit einem Oropharyngealtubus oder Endotrachealtubus; soweit erforderlich, ist Sauerstoff zu verabreichen und die Beatmung zu assistieren oder kontrollieren. Eine adäquate Körpertemperatur und Flüssigkeitsaufnahme sind aufrecht zu erhalten.


Tritt eine schwere und anhaltende Hypotonie auf, sollte eine Hypovolämie in Betracht gezogen und mit einer geeigneten parenteralen Flüssigkeitstherapie behandelt werden.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Analgetika; Opioide; Phenylpiperidin-Derivate,

ATC-Code: N02AB03


Wirkmechanismus: Fentanyl ist ein Opioid-Analgetikum, das vor allem mit dem μ-Rezeptor interagiert. Die wichtigsten therapeutischen Effekte sind Analgesie und Sedierung. Die Serumkonzentrationen von Fentanyl, die bei opioidnaiven Patienten zu einem minimalen analgetischen Effekt führen, schwanken zwischen 0,3–1,5 ng/ml; eine erhöhte Inzidenz von unerwünschten Wirkungen ist bei Serumspiegeln über 2 ng/ml zu beobachten.

Mit zunehmender Toleranzentwicklung steigen sowohl die niedrigste wirksame Fentanyl-Konzentration als auch die Konzentration, die zu unerwünschten Wirkungen führt, an. Die Tendenz einer Toleranzentwicklung ist interindividuell stark unterschiedlich.


Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit von transdermalem Fentanyl wurde in drei offenen Studien an 293 pädiatrischen Patienten im Alter von 2 bis 18 Jahren mit chronischen Schmerzen bewertet; davon waren 66 Patienten im Alter von 2 bis 6 Jahren. In diesen Studien wurden 30 bis 45 mg orales Morphin durch ein Pflaster mit einer Freisetzungsrate von 12,5 Mikrogramm/h ersetzt. Bei 181 Patienten, die zuvor mit täglichen oralen Opioid-Dosen von mindestens 45 mg Morphin behandelt wurden, kamen Anfangsdosen von mindestens 25 Mikrogramm/h zur Anwendung.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Nach dem Aufkleben von Algogesic transdermales Pflaster wird Fentanyl kontinuierlich über einen Zeitraum von 72 Stunden durch die Haut resorbiert. Aufgrund der Polymer-Matrix und der Diffusion des Fentanyls durch die Hautschichten bleibt die Freisetzungsrate relativ konstant.


Resorption

Nach der ersten Verabreichung von Algogesic transdermales Pflaster steigen die Fentanyl-Serumspiegel allmählich an, erreichen normalerweise zwischen 12 und 24 Stunden ein gleich bleibendes Niveau und bleiben über den Rest der 72-stündigen Anwendungsdauer relativ konstant. Die erreichten Fentanyl-Serumkonzentrationen sind abhängig von der Größe des transdermalen Fentanyl-Pflasters. Faktisch wird bei der zweiten 72-stündigen Anwendung eine Steady-State-Serumkonzentration erreicht und bleibt während weiterer Anwendungen mit einem Pflaster der gleichen Größe erhalten.


Verteilung

Die Plasmaproteinbindung von Fentanyl beträgt 84 %.


Biotransformation

Fentanyl wird vorwiegend in der Leber über das Enzym CYP3A4 metabolisiert. Der Hauptmetabolit Norfentanyl ist inaktiv.


Elimination

Nach Abbruch der Therapie mit Algogesic transdermales Pflaster nehmen die Fentanyl-Serumkonzentrationen allmählich ab – ungefähr um 50 % in 13–22 Stunden bei Erwachsenen bzw. in 22–25 Stunden bei Kindern. Die fortgesetzte Resorption von Fentanyl durch die Haut erklärt die langsamere Verminderung der Serumkonzentration als nach einer intravenösen Infusion.


Rund 75 % von Fentanyl werden im Urin ausgeschieden, meist in Form von Metaboliten, weniger als 10 % als unveränderter Wirkstoff. Ungefähr 9 % der Dosis werden, hauptsächlich als Metabolite, in den Faeces gefunden.


Pharmakokinetik in besonderen Patientengruppen

Bei älteren und geschwächten Patienten kann die Fentanyl-Clearance verringert sein, was zu einer verlängerten terminalen Halbwertszeit führt. Bei Patienten mit Leber- oder Nierenfunktionsstörungen kann die Clearance von Fentanyl aufgrund von Veränderungen der Plasmaproteine und der metabolischen Clearance verändert sein, was zu erhöhten Serum-Konzentrationen führt.


Die gewichtskorrigierte Clearance (l/h/kg) scheint bei Kindern im Alter von 2 bis 5 Jahren um 82 % höher und bei Kindern im Alter von 6 bis 10 Jahren um 25 % höher zu sein als bei Kindern bzw. Jugendlichen im Alter von 11 bis 16 Jahren, die in der Regel dieselbe Clearance haben wie Erwachsene. Diese Befunde wurden bei der Festlegung der Dosierungsempfehlungen für Kinder und Jugendliche berücksichtigt.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Basierend auf konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe und Genotoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

Tierexperimentelle Studien an Ratten zeigten eine reduzierte Fertilität sowie eine erhöhte Mortalität der Föten. Teratogene Effekte konnten jedoch nicht nachgewiesen werden.

Langzeituntersuchungen zur Kanzerogenität wurden nicht durchgeführt.


6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Klebeschicht (Matrix):Poly[(2-ethylhexyl)acrylat-co-(2-hydroxyethyl)acrylat-co-methylacrylat] (35,5:1:12), Polybutyltitanat

Trägerfolie: Polypropylenfolie, blaue Drucktinte

Schutzfolie: Polyethylenterephthalatfolie (silikonisiert)


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Jedes transdermale Pflaster ist in einem separaten Beutel verpackt.

Die Verbundfolie enthält von außen nach innen folgende Schichten: beschichtetes Papier, Low-Density-Polyethylen-Folie, Aluminium-Folie, Poly(ethan-1,2-diyl-co-prop-2-ensäure).


Packung mit 3 transdermalen Pflastern

Packung mit 5 transdermalen Pflastern

Packung mit 10 transdermalen Pflastern

Packung mit 20 transdermalen Pflastern


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Große Mengen an Fentanyl verbleiben auch nach der Anwendung im transdermalen Pflaster. Benutzte transdermale Pflaster sollten mit der Klebefläche nach innen zusammengefaltet und entsorgt oder, wenn möglich, in die Apotheke zurückgebracht werden. Nicht verwendetes Arzneimittel ist zu entsorgen oder sollte in die Apotheke zurückgebracht werden.


7. INHABER DER ZULASSUNG


[ist national auszufüllen]

8. ZULASSUNGSNUMMER(N)


[ist national auszufüllen]


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG


[ist national auszufüllen]


10. STAND DER INFORMATION


[ist national auszufüllen]