Allopurinol Sandoz 300mg Tabletten
Gebrauchsinformation
Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage / Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen.
– Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
– Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.
– Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dasselbe Krankheitsbild haben wie Sie.
Die Packungsbeilage beinhaltet:
Was ist Allopurinol Sandoz 300 mg und wofür wird es angewendet?
Was müssen Sie vor der Einnahme von Allopurinol Sandoz 300 mg beachten?
Wie ist Allopurinol Sandoz 300 mg einzunehmen?
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie ist Allopurinol Sandoz 300 mg aufzubewahren?
Allopurinol Sandoz 300 mg Tabletten
Wirkstoff: Allopurinol
Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Allopurinol.
1 Tablette Allopurinol Sandoz 300 mg enthält 300 mg Allopurinol.
Die sonstigen Bestandteile sind:
Copovidon, Crospovidon, gefälltes Siliciumdioxid, hochdisperses Siliciumdioxid, Hypromellose, Lactose-Monohydrat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Maisstärke, vorverkleisterte Stärke (aus Maisstärke), mikrokristalline Cellulose, Talkum.
Allopurinol Sandoz 300 mg ist in Packungen mit 20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Tabletten erhältlich.
Die Tabletten sind weiß und rund mit einseitiger Bruchkerbe.
1. Was ist Allopurinol Sandoz 300 mg und wofür wird es angewendet?
1.1 Allopurinol Sandoz 300 mg ist ein Arzneimittel zur Hemmung der Bildung der Harnsäure (Urikostatikum).
von:
Sandoz Pharmaceuticals GmbH
Carl-Zeiss-Ring 3
85737 Ismaning
E-mail: info@sandoz.de
1.3 Allopurinol Sandoz 300 mg wird angewendet bei:
- Harnsäurewerten im Blut im Bereich von 8,5 mg/100 ml und darüber, sofern diätetische Maßnahmen nicht ausreichen, bzw. bei klinischen Komplikationen erhöhter Harnsäurewerte, insbesondere manifeste Gicht, harnsäurebedingte Nierenschädigung (Urat-Nephropathie), Auflösung und Verhütung von Harnsäuresteinen sowie zur Verhinderung der Bildung von Calciumoxalatsteinen bei gleichzeitigem Vorliegen erhöhter Harnsäurewerte
- erhöhten Harnsäurewerten im Blut und erhöhter Harnsäureausscheidung im Urin, z.B. bei starkem Zellzerfall, Strahlen- bzw. Chemotherapie (sekundäre Hyperurikämie).
2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Allopurinol Sandoz 300 mg beachten?
2.1 Allopurinol Sandoz 300 mg darf nicht eingenommen werden:
wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Allopurinol oder einem der sonstigen Bestandteile von Allopurinol Sandoz 300 mg sind
bei schweren Nierenfunktionsstörungen (Kreatinin-Clearance unter 20 ml/min, siehe Abschnitt "3. Wie ist Allopurinol Sandoz 300 mg einzunehmen?")
von Kindern.
2.2 Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Allopurinol Sandoz 300 mg ist erforderlich
Im Folgenden wird beschrieben, wann Sie Allopurinol Sandoz 300 mg nur unter bestimmten Bedingungen und nur mit besonderer Vorsicht anwenden dürfen. Befragen Sie hierzu bitte Ihren Arzt. Dies gilt auch, wenn diese Angaben bei Ihnen früher zutrafen.
Nach neueren Literatur-Empfehlungen erübrigt sich unter einem Harnsäurewert von 8,5 mg/100 ml im Blut eine medikamentöse Therapie, sofern Diätvorschriften eingehalten werden und keine Nierenschäden vorliegen. Nahrungsmittel mit hohem Puringehalt (z.B. Innereien wie Bries, Niere, Hirn, Leber, Herz und Zunge sowie Fleischextrakt) und Alkohol (insbesondere Bier, da hierdurch Guanosin aufgenommen wird, das den Harnsäurespiegel stark erhöht) sollten vermieden werden.
Beim Auftreten von Überempfindlichkeitsreaktionen, z.B. Hautausschlag, ist Allopurinol Sandoz 300 mg sofort abzusetzen.
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei eingeschränkter Nierenfunktion, Leberfunktion oder vorbestehenden Blutbildungsstörungen.
Bei Behandlung der Gichtniere und der Harnsäuresteine soll die Harnmenge mindestens 2 Liter pro Tag betragen, d.h. es ist auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.
Um erhöhte Harnsäurekonzentrationen im Serum oder Urin, wie sie z.B. bei der Strahlen- oder Chemotherapie von Tumoren sowie bei der angeborenen Enzymmangelkrankheit Lesch-Nyhan-Syndrom auftreten können, zu vermeiden, ist zusätzlich zur Verabreichung von Allopurinol auf eine reichliche Flüssigkeitszufuhr zur Gewährleistung einer ausreichenden Harnmenge zu achten. Darüber hinaus kann eine Alkalisierung des Harns durch Verbesserung der Löslichkeit von Harnsäure zur vermehrten Ausscheidung mit dem Urin beitragen.
Falls eine harnsäurebedingte Nierenschädigung oder andere Krankheiten die Nierenfunktion bereits beeinträchtigt haben sollten, so ist die Dosis entsprechend den Nierenfunktionswerten anzupassen (siehe 3. Wie ist Allopurinol Sandoz 300 mg einzunehmen?).
Beim Vorliegen von akuten Gichtanfällen sollte die Behandlung mit Allopurinol erst nach deren vollständigem Abklingen begonnen werden. Zu Beginn der Behandlung mit Allopurinol können durch die Freisetzung von Harnsäuredepots akute Gichtanfälle ausgelöst werden. Deshalb ist während der ersten 4 Behandlungswochen die gleichzeitige vorbeugende Schmerzmittel- oder Colchicingabe in Betracht zu ziehen.
Bei großen Harnsäuresteinen im Nierenbecken ist nicht auszuschließen, dass sich Teile der infolge einer Allopurinol-Behandlung aufgelösten Steine im Harnleiter festsetzen können.
Allopurinol beeinflusst den Stoffwechsel zahlreicher Arzneimittel (siehe 2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln).
Was müssen Sie in der Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Allopurinol sollte in der Schwangerschaft nicht angewendet werden, da es keine ausreichenden Erfahrungen am Menschen gibt.
Während der Stillzeit sollte Allopurinol nicht angewendet werden, da es in die Muttermilch übergeht.
Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen:
Es können Schwindel, Schläfrigkeit oder Störungen in den Bewegungsabläufen als unerwünschte Wirkungen auftreten. Dadurch kann eine Verminderung der Fahrtüchtigkeit und der Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, die Folge sein.
Sie können dann auf unerwartete und plötzliche Ereignisse nicht mehr schnell und gezielt genug reagieren. Fahren Sie nicht Auto oder andere Fahrzeuge! Bedienen Sie keine elektrischen Werkzeuge und Maschinen! Arbeiten Sie nicht ohne sicheren Halt! Beachten Sie besonders, dass Alkohol Ihre Verkehrstüchtigkeit noch weiter verschlechtert.
Bevor Sie die genannten Tätigkeiten ausführen, müssen Sie ausreichend sicher sein, dass Allopurinol Ihre Leistungsfähigkeit nicht einschränkt.
Wichtige Warnhinweise über bestimmte Bestandteile von Allopurinol Sandoz 300 mg
Die Tabletten enthalten Lactose-Monohydrat. Bitte nehmen Sie Allopurinol Sandoz 300 mg erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden.
2.3 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Allopurinol verlangsamt die Ausscheidung von Probenecid (Arzneimittel, das eine vermehrte Harnsäureausscheidung bewirkt).
Die Wirksamkeit von Allopurinol wird durch die gleichzeitige Gabe von Arzneimitteln, die eine vermehrte Harnsäureausscheidung bewirken, wie Probenecid, Benzbromaron, Sulfinpyrazon oder Salicylaten in hohen Dosen herabgesetzt. Die klinische Bedeutung dieser Wechselwirkungen ist in jedem Einzelfall vom Arzt zu bewerten.
Wird Allopurinol Sandoz 300 mg gleichzeitig mit 6-Mercaptopurin oder Azathioprin eingenommen, muss deren Dosis auf 25% der sonst üblichen Dosis gesenkt werden, da ihre Wirkung durch Allopurinol Sandoz 300 mg verlängert werden kann.
Mit dem Auftreten allergischer Reaktionen (Hautausschlägen) auf die Antibiotika (Arzneimittel zur Behandlung bakteriell bedingter Infektionskrankheiten) Ampicillin oder Amoxicillin ist bei gleichzeitiger Allopurinol-Gabe häufiger zu rechnen. Deshalb sollten - wenn möglich - Patienten unter Behandlung mit Allopurinol Sandoz 300 mg andere Antibiotika erhalten.
Bei gleichzeitiger Gabe von Allopurinol und Captopril kann, insbesondere bei chronischem Nierenversagen, die Gefahr von Hautreaktionen erhöht werden.
Blutgerinnungshemmende Arzneimittel (Antikoagulantien vom Dicumaroltyp) können bei gleichzeitiger Gabe mit Allopurinol Sandoz 300 mg in ihrer Wirkung verstärkt werden. Es ist daher eine häufigere Kontrolle der Blutgerinnung erforderlich und ggf. eine Dosisreduktion des entsprechenden Antikoagulans notwendig.
Insbesondere bei eingeschränkter Nierenfunktion kann bei gleichzeitiger Gabe von Allopurinol Sandoz 300 mg und blutzuckersenkenden Arzneimitteln, die Chlorpropamid enthalten, die Wirkung von Chlorpropamid verlängert werden. Daher ist die Dosis von Chlorpropamid zu verringern.
Nach Einnahme von Allopurinol Sandoz 300 mg wurde von einer Hemmung der Verstoffwechselung theophyllinhaltiger Arzneimittel, die z.B. zur Behandlung von Atemwegs- und Herzerkrankungen verordnet werden, berichtet. Zu Beginn der Behandlung mit Allopurinol Sandoz 300 mg oder bei Erhöhung der Dosis von Allopurinol Sandoz 300 mg sollte deshalb die Theophyllin-Konzentration im Blut bestimmt werden.
Wird Allopurinol Sandoz 300 mg zusammen mit Zytostatika (Arzneimittel zur Behandlung bösartiger Geschwulsterkrankungen, z.B. Cyclophosphamid, Doxorubicin, Bleomycin, Procarbazin, Alkylhalogenide) eingenommen, können Blutbildveränderungen häufiger auftreten als bei jeweiliger Einzelgabe dieser Wirkstoffe. Blutbildkontrollen sind daher in kurzen Zeitabständen durchzuführen.
Die Verweildauer von Vidarabin-haltigen Arzneimitteln (Arzneimittel gegen Viruserkrankungen) im Körper kann in Gegenwart von Allopurinol verlängert sein. Deshalb ist bei gemeinsamer Anwendung dieser Arzneimittel besondere Aufmerksamkeit erforderlich, um eventuell vermehrt auftretende Nebenwirkungen rechtzeitig zu erkennen.
Die Konzentration von Ciclosporin (Arzneimittel zur Herabsetzung der körpereigenen Immunabwehr) im Blut kann unter Gabe von Allopurinol Sandoz 300 mg erhöht sein. Die Möglichkeit eines häufigeren Auftretens von Ciclosporin-Nebenwirkungen ist daher zu berücksichtigen.
Die Verstoffwechselung von Phenytoin-haltigen Arzneimitteln, die z.B. zur Behandlung von Anfallsleiden (Epilepsie) oder bei bestimmten schweren Herzerkrankungen verordnet werden, kann durch Allopurinol Sandoz 300 mg beeinträchtigt werden. Ob diesem Befund eine klinische Bedeutung zukommt, ist bisher nicht bekannt.
3. Wie ist Allopurinol Sandoz 300 mg einzunehmen?
Nehmen Sie Allopurinol Sandoz 300 mg immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind. Bitte halten Sie sich an die Anwendungsvorschriften, da Allopurinol Sandoz 300 mg sonst nicht richtig wirken kann!
3.1 Art der Anwendung
Tabletten zum Einnehmen
3.2 Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis wie folgt:
Erwachsene
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Erwachsene nehmen in Abhängigkeit von den aktuellen Serum-Harnsäurewerten täglich 1 Tablette Allopurinol Sandoz 300 mg (entsprechend 300 mg Allopurinol pro Tag) ein.
Um das Risiko des Auftretens von unerwünschten Wirkungen möglichst zu verringern, sollte die Behandlung mit 100 mg Allopurinol täglich begonnen werden. Diese Dosis ist nur bei unzureichend gesenkten Serumharnsäurespiegeln zu erhöhen.
Alternativ können 100 mg bis 300 mg Allopurinol täglich gegeben werden, wofür auch andere Stärken zur Verfügung stehen.
In Einzelfällen kann die Dosis auf 2 Tabletten Allopurinol Sandoz 300 mg täglich gesteigert werden (entsprechend 600 mg Allopurinol). Hierfür sind Blutuntersuchungen durchzuführen (der Serum-Oxypurinolspiegel sollte einen Wert von 15 µg/ml (100 µmol) nicht überschreiten). Alternativ kann die Dosis in Einzelfällen bis auf 800 mg Allopurinol gesteigert werden. Die Dosis sollte über den Tag verteilt verabreicht werden.
Zur besseren Verträglichkeit sollte als Einzeldosis nicht mehr als 1 Tablette Allopurinol Sandoz 300 mg verabreicht werden (entsprechend 300 mg Allopurinol).
Die Tageshöchstdosis beträgt 800 mg Allopurinol.
Kinder, Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion
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Aufgrund des hohen Wirkstoffgehalts ist Allopurinol Sandoz 300 mg für Kinder sowie Patienten mit eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion nicht geeignet.
Bei der Durchführung einer Hämodialyse (Blutwäsche) können sofort nach jeder Behandlung (d.h. 2- oder 3-mal pro Woche) 300 mg bis 400 mg Allopurinol gegeben werden.
Ältere Patienten
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Da spezielle Daten zur Anwendung von Allopurinol bei älteren Patienten nicht vorliegen, sollte diese Patientengruppe mit der niedrigsten therapeutisch vertretbaren Dosis behandelt werden. Ferner ist insbesondere bei älteren Patienten das Vorliegen einer eingeschränkten Nierenfunktion in Betracht zu ziehen.
Wie und wann sollten Sie Allopurinol Sandoz 300 mg einnehmen?
Die Tabletten werden unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit möglichst immer zur gleichen Tageszeit nach einer Mahlzeit eingenommen. Bei Überschreiten der Tagesgesamtdosis von 300 mg Allopurinol und beim Auftreten von Magen-Darm-Unverträglichkeiten ist die Dosis über den Tag verteilt einzunehmen.
Bitte achten Sie auf eine ausreichende und regelmäßige Flüssigkeitszufuhr.
Wie lange sollten Sie Allopurinol Sandoz 300 mg einnehmen?
Die Behandlung mit Allopurinol Sandoz 300 mg ist in der Regel über einen längeren Zeitraum erforderlich. Bitte nehmen Sie Allopurinol Sandoz 300 mg regelmäßig und in der vom Arzt bestimmten Dauer ein.
Wie bei jeder Langzeitbehandlung ist auch hier eine laufende Überwachung notwendig. Die Harnsäurespiegel sind wiederholt und regelmäßig zu kontrollieren, gleichzeitig soll auf mögliche Nebenwirkungen geachtet und die Notwendigkeit einer Fortsetzung der medikamentösen Behandlung überprüft werden.
3.3 Wenn Sie eine größere Menge Allopurinol Sandoz 300 mg eingenommen haben als Sie sollten
Ein spezielles Gegenmittel ist nicht bekannt. Nach Einnahme von 20 g Allopurinol traten bei einem Patienten Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Schwindel auf.
Beim Verdacht auf Vorliegen einer Vergiftung ist - insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme mit Azathioprin oder 6-Mercaptopurin - umgehend ein Arzt zu verständigen, damit Maßnahmen ergriffen werden können, die die weitere Aufnahme des Arzneimittels in den Blutkreislauf vermindern bzw. die Ausscheidung des Arzneimittels beschleunigen, wie reichliche Flüssigkeitszufuhr oder ggf. eine Hämodialyse (Blutwäsche).
3.4 Wenn Sie die Einnahme von Allopurinol Sandoz 300 mg vergessen haben:
Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann Allopurinol Sandoz 300 mg Nebenwirkungen haben.
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig: |
häufig: |
Gelegentlich: |
Selten: |
Sehr selten: |
4.1 Nebenwirkungen
Bei Patienten mit Gicht kann es zu Beginn der Behandlung mit Allopurinol Sandoz 300 mg zu einem Gichtanfall kommen.
Das Auftreten von Nebenwirkungen ist häufiger bei Bestehen einer Nieren- oder Leberschädigung oder bei gleichzeitiger Einnahme Ampicillin- oder Amoxicillin-haltiger Arzneimittel.
– Haut- und Überempfindlichkeitsreaktionen:
Von den beobachteten Nebenwirkungen sind Hautreaktionen, die zu jedem Zeitpunkt der Behandlung auftreten können, am häufigsten. Sie können sich bemerkbar machen durch Hautjucken, evtl. verbunden mit Knötchenbildung der Haut, Hautabschuppung, punktförmige bis flächenhafte Hautblutungen und selten mit Hautabschälungen. Beim Auftreten derartiger Erscheinungen ist Allopurinol Sandoz 300 mg sofort abzusetzen und der Arzt aufzusuchen, da schwere generalisierte Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten können.
Die im Folgenden aufgeführten Überempfindlichkeitsreaktionen sind zwar selten (insbesondere bei tödlichem Verlauf bestanden im Allgemeinen Nieren- oder Leberfunktionsstörungen), sie sind jedoch so schwerwiegend, dass Allopurinol Sandoz 300 mg sofort abgesetzt werden muss und der Arzt umgehend aufzusuchen ist.
Überempfindlichkeitsreationen können sich wie folgt äußern:
Im Einzelnen wurden Hautreaktionen, die mit Hautabschälungen, Fieber, Erkrankungen der Lymphknoten, Vermehrung bestimmter weißer Blutkörperchen (Eosinophilie) und Gelenkschmerzen einhergingen (Stevens-Johnson-Syndrom), sowie Hautveränderungen, die einer Verbrühung der Haut ähneln (Lyell-Syndrom), beobachtet. Die damit verbundene - ebenfalls selten vorkommende - Gefäßentzündung (Vaskulitis) kann sich auf verschiedene Weise bemerkbar machen, z. B. als Leberzellschädigung (Hepatitis), Nierenentzündung sowie sehr selten als Krampfanfall.
Ferner wurden bisher in Einzelfällen folgende Beobachtungen gemacht:
Überempfindlichkeitsreaktionen, die sich unter anderem in Fieber, Schüttelfrost und Gelenkschmerzen äußerten, Leberfunktionsstörungen (reversible Erhöhungen der Transaminasen und der alkalischen Phosphatasen) sowie Entzündungen der Gallenwege und Xanthinablagerungen im Harntrakt.
Sehr selten wurde über akuten anaphylaktischen Schock berichtet. Anaphylaxie kann lebensbedrohlich sein.
- Erkrankungen der Lymphknoten:
Sehr selten wurde nach Einnahme von Allopurinol Sandoz 300 mg vom Auftreten einer Lymphknotenerkrankung (angioimmunoblastische Lymphadenopathie) berichtet, die nach Absetzen des Arzneimittels wieder verschwand.
- Leber:
Selten wurde nach Verabreichung von Allopurinol Sandoz 300 mg über Leberfunktionsstörungen berichtet, die von einem asymptomatischen Anstieg der Leberwerte bis hin zur Hepatitis (einschließlich Lebernekrose und granulomatöser Hepatitis) reichten.
– Magen-Darm-Trakt:
Übelkeit, Erbrechen und Durchfall können nach Einnahme von Allopurinol Sandoz 300 mg auftreten. Insbesondere magenempfindliche Patienten sollten auf gewissenhafte Einnahme der Tabletten nach dem Essen mit genügender Trinkmenge achten.
- Blut- und Lymphsystem:
In Einzelfällen wurde im Zusammenhang mit der Einnahme von Allopurinol Sandoz 300 mg über Veränderungen des weißen Blutbildes (Leukopenie, Leukozytose, Granulozytose, Eosinophilie) berichtet.
Insbesondere bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen kann es gelegentlich zu schweren Knochenmarkschädigungen (Thrombozytopenie, Agranulozytose und aplastische Anämie) kommen. Patienten mit Nierenleiden sollten deshalb ihren Arzt auf diese Erkrankung hinweisen, um eine sorgfältige Überwachung ihres Blutbildes zu gewährleisten.
– Sonstige:
Darüber hinaus wurden ebenfalls in Einzelfällen nach der Einnahme von Allopurinol Sandoz 300 mg folgende Beobachtungen gemacht:
Allgemeine körperliche Kraftlosigkeit (Asthenie); allgemeines Unwohlsein; Auftreten von eitrigen Entzündungen der Haut (Furunkulose); Bewusstlosigkeit; Bluthochdruck; Blut im Urin (Hämaturie); blutiges Erbrechen; Darmstörung; ein- oder zweiseitige Vergrößerung der männlichen Brustdrüse sowie blasse Schwellung von Haut und Schleimhaut, vor allem im Gesichtsbereich (Quincke-Ödem); Empfindungsstörungen (Parästhesie); Entzündung der Mundschleimhaut; Erhöhung der Blutfettwerte (Hyperlipämie); Geschmacksabweichungen; Gleichgewichtsstörungen; Haarausfall; Halsentzündungen (Angina); Impotenz; Kopfschmerz; krankhafte Erhöhung von Harnbestandteilen im Blut (Urämie); Lähmungserscheinungen; Muskelschmerzen; Nervenentzündungen (periphere Neuritis); Nervenleiden; Schläfrigkeit; Schwindel; traurige Verstimmtheit (Depression); Samenerguss im Schlaf; Sehstörungen; Trübungen der Augenlinse (grauer Star); Unfruchtbarkeit; Veränderung der Netzhaut des Auges (Makula-Entartung); verfärbtes Haar; Verlangsamung des Herzschlages; vermehrte Ausscheidung von Fett im Stuhl; vermehrte Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme); Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).
4.2 Gegenmaßnahmen
Bei Auftreten von Hautreaktionen (die sich bemerkbar machen können durch Hautjucken, evtl. verbunden mit Knötchenbildung der Haut, Hautabschuppung, punktförmige bis flächenhafte Hautblutungen und selten mit Hautabschälungen) dürfen Sie Allopurinol Sandoz 300 mg nicht weiter einnehmen. Suchen Sie in diesen Fällen Ihren Arzt auf.
Bei Auftreten akuter allgemeiner, eventuell lebensbedrohlicher Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktischer Schock) muss sofort der nächste erreichbare Arzt verständigt werden, damit die erforderlichen Notfallmaßnahmen eingeleitet werden können. Allopurinol Sandoz 300 mg darf in diesem Fall nicht weiter eingenommen werden.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind.
5. Wie ist Allopurinol Sandoz 300 mg aufzubewahren?
Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.
Nicht über 25 °C lagern!
Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und den Durchdrückstreifen angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.
Stand der Information:
September 2004
Allopurinol Sandoz 300 mg Tabletten 11/14 September 2004