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Alomide

Document: 27.02.2008   Fachinformation (deutsch) change


Fachinformation




1. Bezeichnung des Arzneimittels


Alomide


Augentropfen 1,78 mg/ml

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 ml Lösung enthält:

Lodoxamid-Trometamol 1,78 mg

(entsprechend 1,00 mg Lodoxamid)


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Augentropfen


4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Alomide ist zur Behandlung der nichtinfektiösen allergischen Konjunktivitis (Conjunctivitis vernalis, gigantopapilläre Konjunktivitis und atopische Konjunktivitis) indiziert



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Zur Anwendung am Auge.


Erwachsene und Kinder:

Einen Tropfen Alomide viermal täglich in regelmäßigen Abständen in jedes Auge tropfen.


Kinder unter 4 Jahren

Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Alomide sind an Kindern unter 4 Jahren nicht untersucht worden.


Ältere Patienten

Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung von Alomide bei älteren Patienten sind nicht zu beachten.



Die empfohlene Häufigkeit der Anwendung sollte nicht überschritten werden.


Beim Eintropfen die Tropferspitze nicht mit den Fingern berühren oder mit der Bindehaut in Kontakt bringen. Flasche gut verschlossen aufbewahren.


Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass der Therapieerfolg von der regelmäßigen Anwendung des Präparates abhängt.


Eine Besserung der Symptome (Abnahme von Irritation, Juckreiz, Fremdkörpergefühl, Lichtscheu, akutem Augenschmerz, Tränen, Sekretbildung, Erythem/Schwellung, Rötung der Bindehaut, limbaler Reaktion, Epithelbeteiligung, Ptosis) tritt normalerweise innerhalb weniger Tage als Reaktion auf die Behandlung mit Alomide ein, jedoch kann auch eine längerfristige Behandlung von bis zu vier Wochen erforderlich sein. Sobald eine symptomatische Besserung erreicht wurde, wird die Therapie so lange fortgesetzt, wie dies zur Besserung nötig ist.


Patienten sollten auch darauf hingewiesen werden, dass die Anwendung von Augentropfen bei allergischer Konjunktivitis anfänglich zu Unbehagen führen kann, das jedoch verschwindet, sobald sich der Zustand bessert (s. Nebenwirkungen).

Falls erforderlich, können Kortikoide gleichzeitig mit Alomide verabreicht werden.



4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels.



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Benzalkoniumchlorid kann Irritationen am Auge hervorrufen.


Hinweis für Kontaktlinsenträger

Während der Behandlung von allergischen Erkrankungen mit Alomide sollten keine Kontaktlinsen getragen werden.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Bisher keine bekannt.




4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Reproduktionsstudien, in denen Lodoxamid-Tromethamol oral bei Ratten und Kaninchen in Dosen von 100 mg/kg/d eingesetzt wurde (mehr als das 5.000-fache der vorgeschlagenen therapeutischen Dosierung), erbrachten keine Hinweise auf entwicklungs­schädigende Wirkungen. Es liegen jedoch keine ausreichenden kontrollierten Studien an Schwangeren vor. Da Reproduktionsstudien am Tier nicht immer aussagekräftig für die Wirkung am Menschen sind, sollte Alomide während der Schwangerschaft nur nach strenger Indikationsstellung angewendet werden.


Es ist nicht bekannt, ob Lodoxamid in die Muttermilch übertritt. Da dies jedoch bei vielen Substanzen der Fall ist, ist Vorsicht beim Einsatz von Alomide während der Stillzeit geboten.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Direkt nach der Anwendung von Alomide kann es kurzfristig zu verschwommenem Sehen kommen. Patienten sollten nicht am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen, bevor diese Beeinträchtigung abgeklungen ist.



4.8 Nebenwirkungen


Während der klinischen Prüfungen zu Alomide zählten vorübergehendes Augen­brennen, Stechen oder Unbehagen nach der Anwendung zu den häufigsten gemeldeten unerwünschten Ereignissen; sie traten bei 13 % der Patienten auf. Okuläre Reaktio­nen, die bei 1 bis 5 % der Patienten beobachtet wurden, umfassten okulären Pruritus, Verschwommensehen, Lidrandverkrustung, trockenes Auge, Tränen und Hyperämie. Bei weniger als 1 % der Patienten kam es zu Fremdkörpergefühl, Augenschmerzen, Sekretbildung, okulärem Ödem, Augenmüdigkeit, Wärmegefühl des Auges, Lidödem, Chemosis, Einwandern von Leukozyten in die Vorderkammer, Epitheliopathie, Kerato­pathie/Keratitis, Blepharitis, Klebrigkeitsgefühl, Hornhauterosion, Sehtrübung, Hornhautabschürfung und Allergie.


Systemische Reaktionen sind selten und treten mit einer Häufigkeit unter 1 % auf. Sie umfassen Wärmegefühl, Kopfschmerzen, Übelkeit, Magenbeschwerden, Schwindelgefühl, Müdigkeit, Nasentrockenheit, Niesen und Ausschlag.



4.9 Überdosierung


Bei topischer Überdosierung mit Leitungswasser ausspülen. Die versehentliche Einnahme von mit 120 bis 180 mg dosierten oralen Lodoxamid-Präparaten führte zu vorübergehendem Wärmegefühl, heftiger Transpiration, Diarrhöe, leichter Benommenheit und dem Gefühl der Magenblähung. Bleibende Veränderungen wurden nicht beobachtet. Bei versehentlicher Einnahme sollte der behandelnde Arzt die Möglichkeit erbrechen zu lassen in Betracht ziehen.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiallergikum


ATC-Code: S01GX05


Bei Lodoxamid handelt es sich um einen Mastzellenstabilisator, der in vivo Überempfindlichkeitsreaktionen vom Soforttyp (Typ 1) hemmt. Lodoxamid hemmt die Zunahme der Hautgefäßpermeabilität, die auf Reagin bzw. IgE und antigenvermittelte Reaktionen zurückzuführen ist.


In in-vitro-Untersuchungen an Nagern konnte gezeigt werden, dass Lodoxamid Mastzellen zu stabilisieren vermag und die antigenstimulierte Histaminfreisetzung verhindern kann. Darüber hinaus verhindert Lodoxamid auch die Freisetzung weiterer Entzündungsmediatoren aus den Mastzellen (z.B. ”slow-reacting substances of anaphylaxis”, SRS-A, die auch als Peptidleukotriene bekannt sind) und hemmt die Chemotaxis der Eosinophilen. Zwar ist der genaue Wirkmechanismus von Lodoxamid nicht bekannt, doch konnte eine Hemmung des Kalziumeinstroms in die Mastzellen nach Antigenstimulation nachgewiesen werden.


Lodoxamid besitzt keine intrinsischen vasokonstriktorischen, histaminhemmenden, cyclooxygenasehemmenden Eigenschaften oder sonstige antiphlogistische Aktivität.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Verteilung und Elimination von 14C-Lodoxamid wurde an sechs gesunden Erwachsenen untersucht, die 3 mg (50 µCi) Lodoxamid als orale Gabe erhielten. Es wurde in erster Linie über den Harn ausgeschieden (83 %). Die auf der Basis der Harnausscheidung errechnete Halbwertszeit betrug für 14C-Lodoxamid 8,5 Stunden. In einer Untersuchung an zwölf gesunden Erwachsenen konnten nach zehntägiger topischer Anwendung von Alomide (ein Tropfen viermal täglich in jedes Auge) bei einer Nachweisgrenze von 2,5 ng/ml keine messbaren Lodoxamidspiegel im Plasma bestimmt werden.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


In einer Langzeitstudie an Ratten kam es bei täglichen oralen Gaben von 100 mg/kg Lodoxamid-Tromethamol (mehr als das 5.000fache der vorgeschlagenen therapeutischen Dosierung) über einen Zeitraum von zwei Jahren zu keinerlei neoplastischen oder tumorigenen Effekten. Weder der Salmonellen-Test nach Ames noch der Chromosomenaberrationstest an CHO-Zellen oder der Mouse Forward Lymphom-Test ergaben Hinweise auf ein mutagenes Potential oder eine genetische Schädigung. Unter hohen Konzentrationen (über 4.000 µg/ml) kam es im BALB/c-3T3 Zelltransformationstest zu einem gewissen Anstieg fokaler Transformationen. Anzeichen für eingeschränkte Fortpflanzungsfunktionen ergaben sich bei den Prüfungen an Versuchstieren nicht.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Benzalkoniumchlorid

Natriumedetat

Mannitol

Hypromellose

Natriumcitrat 2H2O

Tyloxapol

Citronensäure-Monohydrat

Natriumhydroxid und/oder Salzsäure (zur pH-Wert Einstellung)

gereinigtes Wasser



6.2 Inkompatibilitäten


Keine bekannt.




6.3 Dauer der Haltbarkeit


24 Monate.


Das Präparat soll nach dem ersten Öffnen der Flasche nicht länger als 4 Wochen verwendet werden.



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Nicht über 25 °C lagern.

Vor Licht geschützt (in der Faltschachtel) aufbewahren.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Packungen mit 5 ml bzw. 10 ml Augentropfen



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.



7. Inhaber der Zulassung


Alcon Pharma GmbH

Blankreutestr. 1

79108 Freiburg



8. Zulassungsnummer


34092.00.00


9. Datum der Verlängerung der Zulassung


29.03.2005



10. Stand der Information


Februar 2008



11. Verkaufsabgrenzung


Apothekenpflichtig



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