Ambroxol Aristo 60 Mg Brausetabletten
alt informationen
Lindopharm GmbH Hilden, Germany |
|
|||
|
Ambroxol Aristo 60 mg Brausetabletten Brausetablette |
|
||
|
Aktueller Wortlaut der SPC gemäß § 11a AMG |
Page 6 |
||
|
|
Confidential |
8000018
Stand: 03. 05. 2006
Nr.: ambroxol_div_spcde_2006-05-03_009
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Ambroxol Aristo 60 mg Brausetabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Wirkstoff: Ambroxolhydrochlorid
1 Brausetablette enthält 60 mg Ambroxolhydrochlorid.
Sonstige Bestandteile: Lactose, Sorbitol, Natriumverbindungen.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Brausetabletten zum Einnehmen nach Auflösen.
Die Brausetabletten können in gleichen Hälften geteilt werden.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Sekretolytische Therapie bei akuten und chronischen bronchopulmonalen
Erkrankungen, die mit einer Störung von Schleimbildung und –transport
einhergehen.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Soweit nicht anders verordnet, werden für Ambroxol Aristo 60 mg Brausetabletten folgende Dosierungen empfohlen:
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren:
In der Regel werden während der ersten 2 - 3 Tage 3mal täglich je 1/2 Brausetablette Ambroxol Aristo 60 mg Brausetabletten (entsprechend 3mal 30 mg Ambroxolhydrochlorid) eingenommen, danach werden 2mal täglich je 1/2 Brausetablette Ambroxol Aristo 60 mg Brausetabletten (entsprechend 2mal 30 mg Ambroxolhydrochlorid) eingenommen.
Hinweis für alle Applikationsformen:
Bei der Erwachsenendosierung ist eine Steigerung der Wirksamkeit gegebenenfalls durch eine Gabe von 2mal täglich 60 mg Ambroxolhydrochlorid (entspricht 120 mg Ambroxolhydrochlorid/Tag) möglich.
Ohne ärztlichen Rat sollten Ambroxol Aristo 60 mg Brausetabletten nicht länger als 4-5 Tage eingenommen werden.
4.3 Gegenanzeigen
Ambroxol Aristo 60 mg Brausetabletten sollen bei bekannter Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltstoffe nicht angewendet werden.
Ambroxol Aristo 60 mg Brausetabletten ist aufgrund des hohen Wirkstoffgehaltes nicht geeignet für Kinder unter 6 Jahren. Hierfür stehen Arzneimittel in Form von Saft/Sirup mit geringerem Wirkstoffgehalt zur Verfügung.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Sehr selten ist über das Auftreten von schweren Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom und Lyell-Syndrom in zeitlichem Zusammenhang mit der Anwendung von Ambroxol berichtet worden. Bei Neuauftreten von Haut- und Schleimhautveränderungen sollte daher unverzüglich ärztlicher Rat eingeholt und die Anwendung von Ambroxol beendet werden.
Bei gestörter Bronchomotorik und größeren Sekretmengen (z. B. beim seltenen malignen Ziliensyndrom) sollte Ambroxol Aristo 60 mg Brausetabletten wegen eines möglichen Sekretstaus nur mit Vorsicht verwendet werden.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion oder einer schweren Lebererkrankung, darf Ambroxol Aristo 60 mg Brausetabletten nur mit besonderer Vorsicht (d. h. in größeren Einnahmeabständen oder in verminderter Dosis) angewendet werden.
Bei schwerer Niereninsuffizienz muss mit einer Kumulation der in der Leber gebildeten Metaboliten von Ambroxol gerechnet werden.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Ambroxol Aristo 30 Brausetabletten nicht einnehmen.
Eine Brausetabletten enthält 206,91 mg Natrium. Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium kontrollierter (natriumarmer/-kochsalzarmer) Diät.
Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz sollten Ambroxol Aristo 60 mg Brausetabletten nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bei kombinierter Anwendung von Ambroxol Aristo 60 mg Brausetabletten mit Antitussiva (hustenstillende Mittel) kann aufgrund des eingeschränkten Hustenreflexes ein gefährlicher Sekretstau entstehen, so dass die Indikation zu dieser Kombinationsbehandlung besonders sorgfältig gestellt werden sollte.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Ambroxol bei Schwangeren vor. Dies betrifft insbesondere den Zeitraum bis zur 28. Schwangerschaftswoche. In tierexperimentellen Studien zeigte Ambroxol keine teratogenen Wirkungen (siehe 5.3). Ambroxol Aristo 60 mg Brausetabletten sollte während der Schwangerschaft, insbesondere während des ersten Drittels, nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden.
Stillzeit
Ambroxol geht beim Tier in die Muttermilch über. Da bisher keine ausreichenden Erfahrungen am Menschen vorliegen, sollte Ambroxol Aristo 60 mg Brausetabletten in der Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Keine bekannt
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (>1/10)
Häufig (>1/100 bis <1/10)
Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100)
Selten (>1/10.000 bis <1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nach Anwendung von Ambroxol Aristo 60 mg Brausetabletten wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:
Generalisierte Störungen:
Gelegentlich ( 0,1 % - < 1 %): Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschlag, Gesichtsoödem, Atemnot, Pruritus), Fieber
sehr selten (< 0,01 %): anaphylaktische Reaktionen bis hin zum Schock
Magen-Darm-Trakt:
Gelegentlich ( 0,1 % - < 1 %): Übelkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen
4.9 Überdosierung
Symptome einer Überdosierung
--------------------------------------
Schwerwiegende
Intoxikationserscheinungen sind bei Überdosierung von Ambroxol
nicht beobachtet worden. Es sind kurzzeitige Unruhe und Durchfall
berichtet worden.
Ambroxol wurde bei parenteraler Gabe bis
zu einer Dosierung von 15 mg/kg/Tag und bei oraler Gabe bis zu
einer Dosierung von 25 mg/kg/Tag gut vertragen.
In Analogie zu vorklinischen
Untersuchungen können bei extremer Überdosierung vermehrte
Speichelsekretion, Würgereiz, Erbrechen und Blutdruckabfall
auftreten.
Therapiemaßnahmen bei
Überdosierung
-------------------------------------------------------
Akutmaßnahmen,
wie Auslösen von Erbrechen und Magenspülung, sind nicht generell
angezeigt und nur bei extremer Überdosierung zu erwägen. Empfohlen
wird eine symptomatische Therapie.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Mukolytika
ATC- Code: R05 CB06
Ambroxol, ein substituiertes Benzylamin, ist ein Metabolit von Bromhexin. Es unterscheidet sich von Bromhexin durch das Fehlen einer Methylgruppe und die Einführung einer Hydroxyl- Gruppe in para- trans- Stellung des Cyclohexylringes. Obgleich sein Wirkungsmechanismus noch nicht vollständig aufgeklärt ist, wurden jedoch sekretolytische und sekretomotorische Effekte in verschiedenen Untersuchungen gefunden.
Durchschnittlich tritt die Wirkung bei oraler Verabreichung nach 30 Minuten ein und hält je nach Höhe der Einzeldosis 6-12 Stunden an.
In vorklinischen Untersuchungen steigert es den Anteil des serösen Bronchialsekretes. Durch die Verminderung der Viskosität und die Aktivierung des Flimmerepithels soll der Abtransport des Schleims gefördert werden.
Ambroxol bewirkt eine Aktivierung des Surfactant- Systems durch direkten Angriff an den Pneumozyten-Typ 2 der Alveolen und den Clarazellen im Bereich der kleinen Atemwege.
Es fördert die Bildung und Ausschleusung von oberflächenaktivem Material im Alveolar-und Bronchialbereich der fetalen und adulten Lunge. Diese Effekte sind in der Zellkultur und in vivo an verschiedenen Spezies nachgewiesen.
Weiterhin wurden in verschiedenen präklinischen Untersuchungen antioxidative Effekte von Ambroxol festgestellt. Eine klinische Relevanz konnte daraus bisher nicht abgeleitet werden.
Nach Anwendung von Ambroxol werden die Konzentrationen der Antibiotika Amoxicillin, Cefuroxim, Erythromycin und Doxycyclin im Sputum und im Bronchialsekret gesteigert. Eine klinische Relevanz konnte daraus bisher nicht abgeleitet werden.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Ambroxol wird nach oraler Verabreichung praktisch vollständig resorbiert. Tmax nach oraler Gabe beträgt 1-3 Stunden. Die absolute Bioverfügbarkeit von Ambroxol ist bei oraler Gabe durch einen First-pass-Metabolismus um ca. 1/3 vermindert. Es entstehen dabei nierengängige Metaboliten(z.B. Dibromanthranilsäure, Glukuronide). Die Bindung an Plasmaproteine beträgt ca 85% (80-90%). Die terminale Halbwertszeit im Plasma liegt bei 7-12 Stunden. Die Plasmahalbwertszeit der Summe aus Ambroxol und seiner Metaboliten beträgt ca. 22 Stunden.
Ambroxol ist liquor- und plazentagängig und tritt in die Muttermilch über.
Die Ausscheidung erfolgt zu 90% renal in Form der in der Leber gebildeten Metaboliten. Weniger als 10% der renalen Ausscheidung ist dem unveränderten Ambroxol zuzuordnen.
Auf Grund der hohen Proteinbindung und des hohen Verteilungsvolumens sowie der langsamen Rückverteilung aus dem Gewebe ins Blut ist keine wesentliche Elimination von Ambroxol durch Dialyse oder forcierte Diurese zu erwarten.
Bei schweren Lebererkrankungen wird die Clearance von Ambroxol um 20-40% verringert. Bei schweren Nierenfunktionsstörungen muss mit einer Kumulation der Metaboliten von Ambroxol gerechnet werden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Präklinische Daten basierend auf konventionellen Studien der Sicherheitspharmakologie Untersuchungen zur Toxizität bei wiederholter Verabreichung, Genotoxizität und Kanzerogenität zeigen keine besondere Gefährdung für Menschen.
a)
Akute Toxizität
Untersuchungen zur akuten Toxizität am
Tier haben keine besondere Empfindlichkeit ergeben (siehe auch 4.9
Überdosierung).
b)
Chronische Toxizität / Subchronische Toxizität
Untersuchungen zur chronischen Toxizität
an zwei Tierspezies zeigten keine substanzbedingten
Veränderungen.
c)
Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Langzeituntersuchungen am Tier ergaben
keine Hinweise auf ein tumorerzeugendes Potential von
Ambroxol.
Ambroxol wurde keiner ausführlichen
Mutagenitätsprüfung unterzogen; bisherige Untersuchungen verliefen
negativ.
d)
Reproduktionstoxizität
Embryotoxizitätsuntersuchungen an Ratte und Kaninchen haben
bis zu einer Dosis von 3 g/kg Körpergewicht bzw. 200 mg/kg
Körpergewicht keine Hinweise auf ein teratogenes Potential ergeben.
Die peri- und postnatale Entwicklung von Ratten war erst oberhalb
einer Dosis von 500 mg/kg beeinträchtigt. Fertilitätsstörungen
wurden bei Ratten bis zu einer Dosis von 1,5 g/kg nicht
beobachtet.
Ambroxol überwindet die Plazentaschranke und geht
in die Muttermilch (Tier) über.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Natriumhydrogencarbonat; Citronensäure; Natriumcarbonat; Mannitol (Ph.Eur.); Lactose-Monohydrat; Natriumcyclamat; Kirsch-Aroma, Sorbitol (Ph.Eur.); Natriumchlorid; Saccharin-Natrium; Natriumcitrat 2H2O; Simeticon
6.2 Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 3 Jahre.
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewendet
werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Das Behältnis im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit Zu schützen. Nicht über +25 °C lagern. Das Behältnis fest verschlossen halten.
Art und Inhalt des Behältnisses
Aluröhrchen mit luftundurchlässigen Stopfen aus Lupolen ,
gefüllt mit 0.6 g weißem Silikagel.
Originalpackung mit 20 (N1) Brausetabletten.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
Lindopharm GmbH
Neustraße 82
40721 Hilden
Tel.: 02103 / 206-5
Fax.: 02103 / 206-600
eMail. info@lindopharm.de
8. Zulassungsnummer
37279.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der
Zulassung
02.07.1996 / 19.12.2003
10. Stand der Information
Juli 2008
11. Verkaufsabgrenzung
Apothekenpflichtig