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Amikacin Fresenius

Document: 10.06.2014   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Gebrauchsinformation: Information für Anwender

Amikacin Fresenius5 mg/ml Infusionslösung

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses

Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen

-    Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

-    Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

-    Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.

-    Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.

1.    Was ist Amikacin Fresenius und wofür wird es angewendet?

2.    Was sollten Sie vor der Anwendung von Amikacin Fresenius beachten?

3.    Wie ist Amikacin Fresenius anzuwenden?

4.    Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5.    Wie ist Amikacin Fresenius aufzubewahren?

6.    Inhalt der Packung und weitere Informationen

1. Was ist Amikacin Fresenius und wofür wird es angewendet?

Amikacin Fresenius ist ein Aminoglykosid-Antibiotikum (Arzneimittel gegen Bakterien).

Amikacin Fresenius ist angezeigt zur Behandlung schwerwiegender Infektionen mit Amikacin-empfindlichen Gram-negativen Erregern (einschließlich Pseudomonaden, E.coli, indol-negativer und indol-positiver Proteus spp., Klebsiellen, Enterobacter, Serratia, Salmonellen und Shigellen).

Amikacin Fresenius wird angewendet zur Behandlung von:

-    Infektionen der Atemwege,

-    Infektionen des Bauchraums einschließlich    Bauchfellentzündung (Peritonitis),

-    schweren septischen Infektionen der Nieren, ableitenden Harnwege und der Geschlechtsorgane

-    vorübergehendem Vorhandensein von Bakterien im Blut (Bakteriämie), Blutvergiftung (Septikämie), Hirnhautentzündung (Meningitis), Herzinnenhautentzündung (Endokarditis) (nur in Kombination mit einem Betalaktam-Antibiotikum),

-    infizierten Verbrennungswunden

Die allgemein anerkannten Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antibakteriellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von Amikacin Fresenius zu berücksichtigen.

2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Amikacin Fresenius beachten?

Amikacin Fresenius darf nicht angewendet werden,

wenn Sie allergisch gegen Amikacinsulfat, andere Aminoglykoside oder einen der in Abschnitt 6 genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.

Bei Patienten mit Neigung zu Allergien ist eher mit allergischen Reaktionen zu rechnen.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie Amikacin Fresenius anwenden.

Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Amikacin Fresenius ist erforderlich,

-    bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion,

-    bei Patienten mit Gehör- oder Vestibularisschäden (Innenohrschäden)

-    nach unmittelbarer vorausgegangener Behandlung mit einem Aminoglykosid und bei Myasthenia gravis.

-    bei Patienten mit Morbus Parkinson und anderen neuromuskulären Syndromen.

-    bei Früh- und Neugeborenen wegen der noch unreifen Nierenfunktion und der daraus resultierenden Verlängerung der Serumhalbwertszeit.

Wie alle Aminoglykoside wird Amikacin in der Nierenrinde und im Innenohr gespeichert.

Folgende Risikofaktoren erhöhen die Gefahr für Schädigung des Gehörs oder der Nieren:

-    Frühgeburt, hohes Alter;

-    Niereninsuffizienz;

-    Bestehender Hörschaden    bzw. Vorerkrankungen    im Hörbereich;

-    Vorbehandlung mit anderen Aminoglykosid-Antibiotika bzw. Vorbehandlung mit anderen die Nieren belastenden Substanzen;

-    Gleichzeitige Gabe anderer ototoxischer oder nephrotoxischer    Substanzen;

-    Notwendigkeit einer hochdosierten (hohe Serumspitzen- und Talspiegel) und langdauernden Amikacin-Behandlung;

-    Schock, Dehydratation;

-    Sepsis;

-    Schwere Begleit- und Grundkrankheiten (z. B. Anämie, Diabetes, kardiovaskuläre Dekompensation, Malignome).

In solchen Fällen sollte Amikacin Fresenius nur nach strenger Nutzen-Risikoabwägung angewendet werden, und es muss eine besondere engmaschige tägliche Überwachung der Nieren-, Gehör- und Vestibularfunktion erfolgen. Darüber hinaus sind die Wirkstoffkonzentrationen von Amikacin im Blut zu bestimmen.

Unter der Anwendung von Amikacin sind Kontrollen der Serumkonzentration von Amikacin erforderlich. Ggf. ist die Dosis entsprechend anzupassen.

Ferner sind folgende Maßnahmen zur Reduzierung des Risikos von Nebenwirkungen erforderlich:

-    Vor, während und nach der Therapie sind die Nierenfunktion (u. a. Serum-Kreatinin, Kreatinin-Clearance), das Blutbild, die Leberfunktion sowie die Hör- und Gleichgewichtsfunktion zu kontrollieren.

-    Es ist eine ausreichende Hydratation und Harnproduktion zu gewährleisten (ggf. Urinuntersuchung).

Siehe auch Abschnitt 3. „Wie ist Amikacin Fresenius anzuwenden“.

Ältere Menschen

Bei älteren Patienten ist eine mögliche Einschränkung der Nierenfunktion zu berücksichtigen.

Anwendung von Amikacin Fresenius zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden.

Harntreibende Arzneimittel (Diuretika):

Die Nephro- und Ototoxizität von Amikacin wird erhöht durch schnell wirkende Diuretika (z. B. Furosemid, Etacrynsäure und Mannit).

Bei gesteigerter Harnausscheidung (forcierte Diurese) wird über eine verstärkte Amikacin-Ausscheidung ein Absinken der Blutspiegel herbeigeführt.

Andere Antibiotika:

Cephalosporine erhöhen ebenfalls die Nephrotoxizität. Bei gleichzeitiger Gabe muss daher Nierenfunktion und Hörvermögen engmaschig kontrolliert werden.

Amikacin hat mit Azlocillin und Piperacillin eine synergistische Wirkung bei der Behandlung von Pseudomonas aeruginosa und anderen Enterobakterien.

Ein verstärkender Effekt hinsichtlich der antibakteriellen Wirkung kann sich bei der Kombination mit Betalaktam-Antibiotika ergeben.

In-vitro-Experimente zeigen, dass eine Mischung von Aminoglykosiden mit Betalaktam-Antibiotika zu signifikanter gegenseitiger Inaktivierung führen kann. Die Serum-Aktivität von Amikacin kann auch reduziert werden, wenn in vivo ein anderes Aminoglykosid oder ein Penicillin-Antibiotikum gleichzeitig separat appliziert wird. Klinisch signifikant ist die Aminoglykosid-Inaktivierung nur bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion.

Muskelerschlaffende Arzneimittel (Muskelrelaxantien):

Bei gleichzeitiger Anwendung von Muskelrelaxantien (z. B. d-Tubocurarin) muss damit gerechnet werden, dass Amikacin die neuromuskulär blockierende Wirkung steigert.

Inhalationsnarkotika:

Bei gleichzeitiger Anwendung von Inhalationsnarkotika (z. B. Halothan) muss damit gerechnet werden, dass Amikacin die neuromuskulär blockierende Wirkung steigert.

Sonstige Arzneimittel:

Die gleichzeitige oder aufeinander folgende Gabe von Amikacin und anderen neuro-, nephro- oder ototoxischen Substanzen (v. a. Bacitracin, Cisplatin, Amphotericin B, Cefaloridin, Paromomycin, Viomycin, Polymyxin B, Colistin, Vancomycin, andere Aminoglykoside) sollte vermieden werden, da hierdurch die Gefahr von entsprechenden Nebenwirkungen erhöht wird.

Indometacin kann die Plasmakonzentration von Amikacin bei Neugeborenen erhöhen.

Laborwerte:

Die Serumkreatinin-Bestimmung kann bei gleichzeitiger Gabe von Cephalosporinen fälschlicherweise erhöhte Werte liefern.

Die Inaktivierung kann sich in Proben (Serum, Liquor u. a.), die für die Laboruntersuchung abgenommen werden, fortsetzen und dann die Bestimmung des Aminoglykosid-Spiegels verfälschen. Die Proben sind deshalb nach der Abnahme adäquat zu behandeln (sofortige Bestimmung, Aufbewahrung im Kühlschrank oder Zugabe von Betalaktamase).

Bei der Bestimmung von Aminosäuren im Urin mittels der Ninhydrin-Reaktion kommt es unter der Aminoglykosid-Therapie zu überhöhten Werten (Aminoglykoside reagieren mit Ninhydrin).

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Es ist bekannt, dass Aminoglykoside die Plazentaschranke passieren, und es gibt eine begrenzte Anzahl Daten, dass dies zu bleibenden Schäden des ungeborenen Kindes führen kann.

Obwohl es keine Berichte über negative Auswirkungen auf das ungeborene Kind oder Neugeborene, deren Mütter mit Amikacin behandelt wurden, gibt, muss von einer potenziell schädlichen Wirkung ausgegangen werden.

Es ist nicht bekannt, ob Amikacin in die Muttermilch ausgeschieden wird.

Es muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung mit Amikacin verzichtet werden soll.

Amikacin darf Schwangeren und Neugeborenen nur bei eindeutiger Indikation und unter ärztlicher Aufsicht verabreicht werden.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen:

Nach bisherigen Erfahrungen hat Amikacin im Allgemeinen keinen Einfluss auf die Konzentrationsund Reaktionsfähigkeit. Durch das Auftreten von Nebenwirkungen kann jedoch ggf. das Reaktionsvermögen verändert und die Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen und zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol (s. a. Abschnitt 4. „Welche Nebenwirkungen sind möglich?“).

Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Amikacin Fresenius

Amikacin Fresenius enthält Natrium.

Eine Durchstechflasche mit 50 ml Infusionslösung enthält etwa 10 mmol (230 mg) Natrium, eine Durchstechflasche mit 100 ml Infusionslösung enthält etwa 20 mmol (460 mg) Natrium. Wenn Sie eine kochsalzarme Diät einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.

3. Wie ist Amikacin Fresenius anzuwenden?

Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Die Höhe der Dosis von Amikacin ist abhängig vom Alter, Gewicht und Nierenfunktion des Patienten, vom Schweregrad und Ort der Infektion sowie von den vermuteten und nachgewiesenen Erregern.

Die empfohlene Dosis beträgt:

Erwachsene und Kinder über 12 Jahre

Die empfohlene intramuskuläre oder intravenöse Dosierung bei Erwachsenen und Jugendlichen mit normaler Nierenfunktion (Kreatinin Clearance > 50 ml/min) beträgt 15 mg/kg/Tag, die als Einmaldosis oder in zwei gleich großen Einzeldosen, entsprechend 7,5 mg/kg alle 12 Stunden, verabreicht wird. Die Tageshöchstdosis sollte 1,5 g nicht überschreiten. Bei Patienten mit Endokarditis oder febriler Neutropenie sollte die Dosierung zweimal täglich erfolgen, da eine einmal tägliche Dosierung durch eine unzureichende Datenlage nicht unterstützt wird.

Kinder von 4 Wochen bis 12 Jahre

Die empfohlene intramuskuläre oder intravenöse (langsame intravenöse Infusion) Dosis bei Kindern mit normaler Nierenfunktion beträgt 15-20 mg/kg/Tag, die als Einmaldosis, entsprechend 15-20 mg/kg/Tag, oder als 7,5-mg/kg-Dosis alle 12 Stunden, verabreicht wird.

Neugeborene

Die Initialdosis beträgt 10 mg/kg, gefolgt von einer Dosis von 7,5 mg/kg alle 12 Stunden. Frühgeborene

Die empfohlene Dosis bei Frühgeborenen beträgt 7,5 mg/kg alle 12 Stunden.

Besondere Empfehlung für die intravenöse Verabreichung:In pädiatrischen Patienten ist die benötigte Menge an Lösungsmitteln abhängig von der Menge des Amikacins, die vom Patienten vertragen werden kann. Die Lösung sollte normalerweise in einer Zeit zwischen 30 und 60 Minuten infundiert werden. Säuglingen sollte eine ein- bis zweistündige Infusion verabreicht werden.

Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion

Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist eine Dosisanpassung erforderlich. Ihr Arzt wird dies entscheiden. Weiterhin ist während der Behandlung eine Kontrolle der Amikacin-Serumspiegel erforderlich, die während 30 und 90 Minuten nach der Infusion nicht über 30 - 35 ^g/ml liegen sollten.

Art und Dauer der Anwendung

Amikacin Fresenius ist zur intravenösen Kurzinfusion vorgesehen.

Die Behandlungsdauer liegt, je nach Schwere der Infektion, zwischen 3 und 10 Tagen.

Wenn Sie eine größere Menge von Amikacin Fresenius angewendet haben, als Sie sollten

Vordergründige Gefahr bei Amikacin-Überdosierung ist, wie bei allen Aminoglykosiden, eine potenziell nephro-, oto- und neurotoxische (neuromuskuläre Blockade) Wirkung. Im Falle einer Überdosierung oder von toxischen Wirkungen wird Amikacin abgesetzt und ggf. die Elimination durch forcierte Diurese beschleunigt (siehe auch Abschnitt 2. „Was sollten Sie vor der Anwendung von Amikacin Fresenius beachten?“ unter „Bei Anwendung von Amikacin Fresenius zusammen mit anderen Arzneimitteln“). Weiterhin wird die Hämodialyse (oder auch Peritonealdialyse) zur Entfernung von Amikacin aus dem Blut empfohlen. Dabei ist die Hämodialyse der Peritonealdialyse in der Effektivität überlegen. Beim Neugeborenen sollte auch an die Möglichkeit einer Austauschtransfusion gedacht werden.

Zur Soforttherapie bei neuromuskulärer Blockade mit Atemlähmung ist die künstliche Beatmung erforderlich. Außerdem wird als Antagonist Calcium in ionisierter Form (z. B. als Gluconat oder Lactobionat in 10 - 20%iger Lösung) empfohlen.

Wenn Sie die Anwendung von Amikacin Fresenius abbrechen

Bei einer Unterbrechung der Behandlung gefährden Sie den Behandlungserfolg.

Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann Amikacin Fresenius Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem Behandelten auftreten müssen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig: Häufig:


Gelegentlich:

Selten:


Sehr selten: Nicht bekannt:


mehr als 1 Behandelter von 10 1 bis 10 Behandelte von 100 1 bis 10 Behandelte von 1.000 1 bis 10 Behandelte von 10.000 weniger als 1 von 10.000 Behandelten

Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar


Untersuchungen:

Gelegentlich: leichte, vorübergehende Erhöhung der Leberwerte (SGOT, SGPT, alkalische Phosphatase (AP)), verminderter Magnesiumspiegel.

Herzerkrankungen:

Gelegentlich: Niedriger Blutdruck.

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:

Gelegentlich: reversible Auswirkungen toxischer und allergischer Art wie Verminderung der weißen Blutkörperchen (Granulozytopenie, Leukopenie), Blutplättchenmangel (Thrombopenie), Blutarmut (Anämie) oder Eosinophilie.

Erkrankungen des Nervensystems:

Gelegentlich: Atemdepression bei einer zu schnellen intravenösen Infusion sowie bei intrapleuraler oder intraperitonealer Applikation hoher Dosen, Kopfschmerzen, Empfindungsstörungen, Zittern.

Sehr selten: Atemstillstand; dieses Risiko besteht auch bei gleichzeitiger Gabe von Anästhetika und Muskelrelaxantien, Muskelzuckungen, Krämpfe.

Erkrankungen des Ohres und des Labyrinths:

Häufig: Gleichgewichtsstörungen, Schwindelgefühle, unwillkürliche Augenbewegungen (Nystagmus), Ohrensausen (Tinnitus), Druck auf oder in den Ohren, Innenohrschwerhörigkeit.

Sehr selten: Ertaubung.

Diese Nebenwirkungen treten vor allem auf beim Überschreiten der empfohlenen Dosierung, bei einer Behandlungsdauer von mehr als 10 Tagen und wenn die Dosis nicht einer verminderten Nierenfunktion angepasst wird.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:

Häufig: Übelkeit, Erbrechen.

Erkrankungen der Nieren und Harnwege:

Häufig: Schädigung der Nierentubuli mit einer mehr oder weniger reversiblen Einschränkung der Nierenfunktion. Diese Nebenwirkung birgt die Gefahr in sich, über Anreicherung von Amikacin eine schädigende Wirkung auf das Innenohr auszulösen oder zu verstärken.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautausschlag (Exanthem), Juckreiz, Nesselsucht.

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:

Gelegentlich: Gelenkschmerzen.

Infektionen und parasitäre Erkrankungen:

Gelegentlich: zusätzliche Infektion oder Kolonisation mit resistenten Keimen oder Sprosspilzen nach langfristiger oder wiederholter Anwendung von Amikacin Fresenius.

Erkrankungen des Immunsystems:

Gelegentlich: Arzneimittelfieber.

Sehr selten: lebensbedrohlicher Schock aufgrund einer Überempfindlichkeitsreaktion (anaphylaktischer Schock).

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Webseite: www.bfarm.de anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

5. Wie ist Amikacin Fresenius aufzubewahren?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton und Etikett nach „Verwendbar bis:" angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Aufbewahrungsbedingungen:

Nicht über 25 °C lagern.

Durchstechflaschen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Kein Mehrdosenbehältnis. Nach Anwendung verbleibender Rest der Infusionslösung muss verworfen und ordnungsgemäß entsorgt werden.

Nur verwenden, wenn Lösung klar und Behältnis unbeschädigt.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser oder Haushaltsabfall. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

6. Inhalt der Packung und weitere Informationen Was Amikacin Fresenius enthält

Eine Durchstechflasche mit 50 ml Infusionslösung enthält 333,5 mg Amikacinsulfat (Ph.Eur.) entsprechend 250 mg Amikacin.

Eine Durchstechflasche mit 100 ml Infusionslösung enthält 667,0 mg Amikacinsulfat (Ph.Eur.) entsprechend 500 mg Amikacin.

Die sonstigen Bestandteile sind:

Natriumchlorid, Salzsäure, Natriumhydroxid, Wasser für Injektionszwecke.

Theoretische Osmolarität: 334 mosm/l

Wie Amikacin Fresenius aussieht und Inhalt der Packung

Amikacin Fresenius ist eine klare Infusionslösung.

Amikacin Fresenius ist erhältlich in Packungen mit 10 Durchstechflaschen zu 50 ml und in Packungen mit 10 Durchstechflaschen zu 100 ml.

Pharmazeutischer Unternehmer

Fresenius Kabi Deutschland GmbH

D-61346 Bad Homburg

Tel.: +49 6172 686 8200

Fax: +49 6172 686 8239

E-Mail: Kundenberatung@fresenius-kabi.de

Hersteller

Fresenius Kabi Austria GmbH Hafnerstraße 36 A-9055 Graz

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Mai 2014.

Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt:

Der gebrauchsfertigen Infusionslösung Amikacin Fresenius sollten keine anderen Medikamente zugesetzt werden.

Es besteht mit einer Reihe von Medikamenten eine chemische Inkompatibilität (Amphotericin, Ampicillin, Cefapirin, Cephalotin, Chlorthiazide, Erythromycin, Heparin, Nitrofurantoin, Novobiocin, Phenytoin, Sulphadiazin, Thiopenton, (Chlor)tetracyclin und Vitamin B mit Vitamin C). Amikacin Fresenius darf daher mit diesen Substanzen nicht gemischt werden.

Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:

Bei eingeschränkter Nierenfunktion mit einer glomerulären Filtrationsrate unter 70 ml/min ist eine Verminderung der Dosis oder die Verlängerung des Dosierungsintervalls zu empfehlen, da mit einer allmählichen Anhäufung von Amikacin im Organismus gerechnet werden muss. Bei einer gleichbleibenden Initialdosis von 7,5 mg Amikacin/kg KG errechnet sich das richtige Dosierungsintervall durch Multiplikation des Serumkreatininwertes des Patienten mit dem Faktor 9.

Bei chronischer Niereninsuffizienz und bekannter Kreatinin-Clearance berechnet man die Erhaltungsdosis, die alle 12 Stunden zu geben ist, nach der Formel:

Clkrea des Patienten (ml/min)/Clkrea Normalwert (ml/min) x 7,5 mg Amikacin/kg KG.

Die Initialdosis sollte 7,5 mg Amikacin/kg KG betragen.

Bei stärkerer Niereninsuffizienz ist während der Therapie die Kontrolle der Serumspiegel erforderlich. Dabei sollten die Talspiegel unter 10 ^g/ml liegen. Die angestrebten Spitzenkonzentrationen sollten etwa 25 ^g/ml betragen.

Bei Patienten unter Hämo- bzw. Peritonealdialyse gibt man jeweils am Ende eines Hämo- bzw. Dialysevorganges einmalig die Hälfte der normalen Dosis.

Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz:

Kreatinin-

Clearance

Serum

Kreatinin

Dosis Amikacin pro 12 h

Dosis Amikacin Fresenius pro 12 h

Tagesdosis

Amikacin

ml/min

mg/100 ml

mg bez. auf 70 kg KG

ml bez. auf 70 kg KG

mg/kg KG und Tag

70 - 80

< 1,2

266 - 280

53 - 56

7,6 - 8,0

40 - 69

1,3 - 2,2

147 - 266

29 - 53

4,2 - 7,6

30 - 39

2,3 - 3,0

112 - 147

22 - 29

3,2 - 4,2

20 - 29

3,1 - 4,2

77 - 112

15 - 22

2,2 - 3,2

15 - 19

4,3 - 6,0

56 - 77

11 - 15

1,6 - 2,2

At.: H. Knothe: Aminoglykoside; Verlag U & M, Frankfurt/M

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