Amitriptylin Micro Labs 50 Mg Filmtabletten
FA Anlage
zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 81172.00.00
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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels
Amitriptylin Brown 10 mg Filmtabletten
Amitriptylin Brown 25 mg Filmtabletten
Amitriptylin Brown 50 mg Filmtabletten
FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Amitriptylin Brown 10 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 10 mg Amitriptylin als 11,3 mg Amitriptylinhydrochlorid.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:
Jede Filmtablette enthält 43,7 mg Lactose.
Amitriptylin Brown 25 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 25 mg Amitriptylin als 28,25 mg Amitriptylinhydrochlorid.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:
Jede Filmtablette enthält 109,25 mg Lactose.
Amitriptylin Brown 50 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 50 mg Amitriptylin als 56,5 mg Amitriptylinhydrochlorid.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:
Jede Filmtablette enthält 218,5 mg Lactose.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
FE 3. Darreichungsform
Filmtablette
Amitriptylin Brown 10 mg Filmtabletten
Runde, beidseitig gewölbte, gelbe Filmtabletten. Tablettendicke 2,6 ± 0,2 mm, Durchmesser 6,1 ± 0,2 mm.
Amitriptylin Brown 25 mg Filmtabletten
Runde, beidseitig gewölbte, hellbraune Filmtabletten. Tablettendicke 3,75 ± 0,2 mm, Durchmesser 8,1 ± 0,2 mm.
Amitriptylin Brown 50 mg Filmtabletten
Runde, beidseitig gewölbte, braune Filmtabletten. Tablettendicke 4,7 ± 0,2 mm, Durchmesser 10,6 ± 0,2 mm.
FG 4. Klinische Angaben
FH 4.1 Anwendungsgebiete
Episoden einer Major Depression.
FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Dosierung bei Depression
Die Behandlung sollte mit einer niedrigen Dosierung begonnen werden. Unter genauer Beobachtung der klinischen Reaktion und möglicher Intoleranzreaktionen sollte die Dosis allmählich erhöht werden.
Anfangsdosis für erwachsene Patienten
Eine Dosis von 75 mg über den Tag verteilt ist in der Regel ausreichend. Wenn nötig, kann diese Menge auf bis zu 150 mg täglich erhöht werden. Dabei sollte die höhere Dosis vorzugsweise am Nachmittag oder Abend genommen werden. Die sedierende Wirkung macht sich meist bald bemerkbar.
Mit einer angemessenen Dosis wird der Patient binnen 2 bis 4 Wochen auf die Behandlung ansprechen. Bei zu geringer Reaktion kann die Dosis weiter erhöht werden. In einigen Fällen kann die Dosis auf 300 mg täglich heraufgesetzt werden. Ist eine Dosis von über 150 mg pro Tag notwendig, wird zu stationärer Behandlung geraten. Hohe Anfangsdosen sollten über den Tag verteilt werden. Zeigt sich nach weiteren 2 bis 4 Wochen noch keine Reaktion, ist es nicht sinnvoll, mit der Behandlung fortzufahren. Spricht der Patient auf die Behandlung an, sollte die Dosierung für mindestens vier weitere Wochen beibehalten werden.
Alternative Methoden für den Behandlungsbeginn bei erwachsenen Patienten
a. Am Anfang Gabe von 50 - 100 mg möglichst am Abend oder beim Schlafengehen; diese Dosis kann bei Bedarf um 25 - 50 mg bis zu einer täglichen Gesamtdosis von 150 mg erhöht werden.
b. Am Anfang Gabe von 75 mg möglichst am Abend oder beim Schlafengehen und bei Bedarf Erhöhung auf 150 mg am Abend oder 75 mg am Morgen und 75 mg am Abend.
Erhaltungsdosis für erwachsene Patienten
Die Erhaltungsdosis liegt in der Regel bei 50 - 100 mg pro Tag. Bei der Erhaltungsbehandlung sollte diese auf einmal, möglichst am Abend oder beim Schlafengehen, genommen werden. Sollte die entsprechende klinische Reaktion ausbleiben oder eine mögliche toxische Wirkung eintreten, ist es u.U. notwendig, den Blutspiegel zu bestimmen, da je nach Patient nach Einnahme erheblich unterschiedliche Wirkstoffkonzentrationen im Blut auftreten können. Gelegentlich bleibt eine Wirkung aus oder es tritt eine toxische Wirkung ein (siehe Plasmaspiegel).
Ist eine zufriedenstellende Besserung erreicht worden, sollte die Dosis auf das niedrigstmögliche Niveau reduziert werden, die zu einer anhaltenden Verbesserung der Symptome führt. Es wird geraten, die Erhaltungstherapie aufrechtzuerhalten, bis der Patient vier bis sechs Monate völlig symptomfrei ist, um Rezidive zu vermeiden. Danach sollte die Behandlung ausschleichend beendet werden.
Dosierung für ältere Patienten
Ganz allgemein wird hier eine geringere Dosis empfohlen. Bei älteren Patienten, die keine höhere Dosis vertragen, können 50 mg bereits ausreichend sein. Die Tagesdosis kann aufgeteilt oder einmalig, möglichst am Abend oder beim Schlafengehen, eingenommen werden.
Anwendung bei Kindern
Amitriptylin wird zur Behandlung von Depression bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht empfohlen.
Dosierung für Patienten mit Leber-oder Niereninsuffizienz
Eine niedrigere Dosierung von Amitriptylin kann verschrieben werden.
Plasmaspiegel
Bei normalerweise ausreichender Dosierung liegt die Gesamtplasmakonzentration von Amitriptylin und Nortriptylin bei 100 - 250 ng/ml (360 - 900 nmol/l). Aufgrund der beträchtlichen Variationsbreite bei der Resorption und Verteilung trizyklischer Antidepressiva in den Körperflüssigkeiten ist es schwierig, eine direkte Korrelation zwischen Plasmaspiegel und therapeutischer Wirkung herzustellen.
Eine Bestimmung des Plasmaspiegels kann jedoch notwendig werden, um Patienten zu identifizieren, bei denen entweder eine toxische Wirkung eintritt und extrem hohe Plasmakonzentrationen vorliegen oder bei denen man aufgrund ihres Nichtansprechens von einer zu geringen Resorption ausgeht. Die Dosierung sollte in erster Linie nach der klinischen Reaktion des Patienten und nicht aufgrund des Plasmaspiegels festgelegt werden.
Bei geschwächten Patienten und Patienten mit zerebralen oder kardialen Schädigungen sowie bei Kreislauf- und Atemschwäche oder bei eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion ist eine Dosisreduktion von Amitriptylinhydrochlorid angezeigt.
Amitriptylin sollte Patienten mit Pylorusstenose und Bradykardie mit Vorsicht gegeben werden.
FI 4.3 Gegenanzeigen
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels oder andere trizyklische Antidepressiva;
- Eine begleitende Anwendung von Monoaminoxidasehemmern muss mindestens 14 Tage vor Beginn einer Behandlung mit Amitriptylin beendet werden (s. Abs. 4.5)
- Gleichzeitige Behandlung mit Arzneimitteln, die das QT-Intervall im EKG verlängern oder zu Hypokaliämie führen (s. Abs. 4.5).
- Gleichzeitige Anwendungen mit Arzneimitteln wie Cisaprid wegen der Möglichkeit schädlicher Auswirkungen auf das Herz, wie etwa die Verlängerung des QT-Intervalls, Arrhythmien, kardiale Überleitungsstörungen und Hypokaliämie (s. Abs. 4.5)
- Akuter Myokardinfarkt.
- Harnretention
FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren
Amitriptylin sollte nicht zur Behandlung von Depressionen bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren eingesetzt werden. In Studien zur Behandlung von Depressionen in dieser Altersgruppe zeigten trizyklische Antidepressiva keinen therapeutischen Nutzen. Studien mit anderen Antidepressiva haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von suizidalem Verhalten, Selbstschädigung und feindseligem Verhalten im Zusammenhang mit der Anwendung dieser Wirkstoffe gezeigt. Diese Risiken können für Amitriptylin nicht ausgeschlossen werden. Außerdem ist Amitriptylin in allen Altersgruppen mit einem Risiko für kardiovaskuläre Nebenwirkungen verbunden. Darüber hinaus liegen keine Daten zur Sicherheit bei Langzeitanwendung bei Kindern und Jugendlichen bezüglich Wachstum, Reifung sowie zur kognitiven Entwicklung und Verhaltensentwicklung vor (s. auch Abs. 4.8 und 4.9).
Suizid/Suizidgedanken oder klinische Verschlechterung
Depressive Erkrankungen sind mit einem erhöhten Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken, selbstschädigendem Verhalten und Suizid (suizidbezogene Ereignisse) verbunden. Dieses erhöhte Risiko besteht, bis es zu einer signifikanten Linderung der Symptome kommt. Da diese nicht unbedingt schon während der ersten Behandlungswochen auftritt, sollten die Patienten daher bis zum Eintritt einer Besserung engmaschig überwacht werden. Die bisherige klinische Erfahrung zeigt, dass das Suizidrisiko zu Beginn einer Behandlung ansteigen kann.
Bei Patienten mit suizidalem Verhalten in der Anamnese oder solchen, die vor der Therapie ausgeprägte Suizidabsichten hatten, ist das Risiko für die Auslösung von Suizidgedanken oder -versuchen erhöht. Sie sollten daher während der Behandlung besonders sorgfältig überwacht werden. Eine Meta-Analyse von Placebo-kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Antidepressiva bei Erwachsenen mit psychiatrischen Störungen zeigte für Patienten unter 25 Jahren, die Antidepressiva einnahmen, ein erhöhtes Risiko für suizidales Verhalten im Vergleich zu Placebo.
Die Arzneimitteltherapie sollte mit einer engmaschigen Überwachung der Patienten, vor allem der Patienten mit hohem Suizidrisiko, insbesondere zu Beginn der Behandlung und nach Dosisanpassungen einhergehen. Patienten (und deren Betreuer) sind auf die Notwendigkeit einer Überwachung hinsichtlich jeder klinischen Verschlechterung, des Auftretens von suizidalem Verhalten oder Suizidgedanken und ungewöhnlicher Verhaltensänderungen hinzuweisen. Sie sollten unverzüglich medizinischen Rat einholen, wenn derartige Symptome auftreten.
Amitriptylin sollte mit Vorsicht bei Patienten mit Epilepsie in der Anamnese, hirnorganischen Veränderungen, Hyperthyreose, Funktionseinschränkung der Leber, Blutbildungsstörungen, Anzeichen einer Prostata-Hypertrophie, Harnverhaltung, akutem Glaukom oder erhöhtem Augeninnendruck. Bei Patienten mit Glaukom kann bereits eine mäßige Dosis einen Anfall auslösen.
Patienten mit Herzerkrankungen wie Überleitungsstörungen, Angina pectoris und einem kurz zurückliegenden Myokardinfarkt sollten engmaschig überwacht werden. Auch Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion und Patienten, die mit Schilddrüsenpräparaten oder Gallenfunktionspräparaten behandelt werden, bedürfen einer sorgfältigen Überwachung. Die Dosierung aller Arzneimittel sollte mit großer Sorgfalt erfolgen.
Trizyklische Antidepressiva, also auch Amitriptylin, verursachen, vor allem in hoher Dosierung, Arrhythmien, z. B. Tachykardie und eine Verlängerung der Überleitungszeit. Es wurde von einer Herzrhythmusstörung mit letalem Ausgang noch 56 Stunden nach einer Überdosis von Amitriptylin berichtet. Es liegen Berichte über Myokardinfarkte und Schlaganfälle im Zusammenhang mit dieser Produktgruppe vor. Vorsicht bei der Dosierung ist auch geboten bei eingeschränkter Nierenfunktion, Miktionsstörungen (beispielsweise aufgrund einer Prostatahypertrophie) und niedrigem Blutdruck. Bei Patienten mit bestehender Herzerkrankung ist mit Arrhythmien und schwerer Hypotonie zu rechnen.
Auch bei Patienten, die Präparate erhalten, die die Cytochrom P450 3A4-Aktivität hemmen oder induzieren, muss Amitriptylin mit Vorsicht verabreicht werden (s. Abs. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln und sonstige Wechselwirkungen).
Wird Amitriptylin zur Behandlung der depressiven Komponente einer Schizophrenie oder anderer psychotischer Erkrankungen eingesetzt, kann es zu einer Verschlimmerung der psychotischen Symptomatik kommen. Entsprechend kann ein Patient mit einer bipolaren Psychose von der depressiven in eine manische Phase geraten. Bei Auftreten einer manischen Verstimmung ist dieses Arzneimittel sofort abzusetzen. Paranoide Wahnvorstellungen, ob von Feindseligkeit begleitet oder nicht, können sich verstärken. In all diesen Situationen kann es ratsam sein, die Amitriptylin -Dosis zu senken oder eine antipsychotische Behandlung einzuleiten.
Die Möglichkeit eines Suizids bleibt bei einer Behandlung depressiver Patienten mit Amitriptylin bestehen. Den Patienten sollte deshalb während der Behandlung kein Zugang zu großen Mengen des Arzneimittels gewährt werden.
Treten während der ersten zehn Behandlungswochen Halsschmerzen, Fieber und Grippesymptome auf, wird dringend empfohlen, ein großes Blutbild zu veranlassen, um eine mögliche Agranulozytose auszuschließen.
Obwohl Antidepressiva keine Abhängigkeit erzeugen, kann ein plötzliches Absetzen nach einer Langzeitbehandlung zu Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und Unwohlsein führen. Ein allmähliches Senken der Dosis kann zwei Wochen lang vorübergehende Symptome wie Reizbarkeit, Unruhe, Traum- und Schlafstörungen verursachen.
Vor einem chirurgischen Eingriff sollte das Arzneimittel möglichst mehrere Tage zuvor abgesetzt werden.
Es liegen Berichte von hohem Fieber bei gleichzeitiger Gabe trizyklischer Antidepressiva und Anticholinergika oder Neuroleptika, besonders bei heißem Wetter, vor.
Ältere Patienten reagieren oft empfindlicher auf Antidepressiva. Insbesondere kann es zu orthostatischer Hypotonie und anticholinergen Nebenwirkungen (wie Erregungs- und Verwirrungszuständen) kommen.
Amitriptylin könnte das Ansprechen von Insulin und Glucose bei Diabetikern beeinflussen, sodass eine Anpassung der antidiabetischen Therapie notwendig ist. Die depressive Erkrankung selbst kann ebenso einen Einfluss auf den Glucosespiegel des Patienten haben.
Bei Patienten, die SSRIs (selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren) einnehmen, sollte einige gleichzeitige Amitriptylin -Behandlung mit Vorsicht erfolgen.
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Amitriptylin Brown nicht einnehmen.
FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Amitriptylin darf nicht gleichzeitig mit Monoaminoxidasehemmern (MAO-Hemmern) gegeben werden. Bei Patienten, denen gleichzeitig trizyklische Antidepressiva und MAO-Hemmer gegeben wurden, ist es zu Hyperpyrexieattacken, schweren Krampfanfällen und Todesfällen gekommen. Soll ein MAO-Hemmer durch Amitriptylin substituiert werden, müssen mindestens 14 Tage nach dem Absetzen des o. g. Arzneimittels verstreichen. In diesen Fällen sollte Amitriptylin vorsichtig einschleichend dosiert werden, bis eine optimale Reaktion erreicht wird (s. Abschnitt 4.2).
Bei gleichzeitiger Gabe von Amitriptylin mit Anticholinergika oder Sympathomimetika, einschließlich Adrenalin, zusammen mit Lokalanaesthetika, ist eine engmaschige Überwachung und sorgfältige Dosisanpassung notwendig. Bei Patienten, die trizyklische Antidepressiva zusammen mit anticholinergen Arzneimitteln einnehmen, kann es zu einem paralytischen Ileus kommen. Das Risiko von Arrhythmien und Hypertonie erhöht sich, wenn Amitriptylin in Verbindung mit Anästhetika verwendet wird. Daher sollte bei einer bevorstehenden Operation der Anästhesist über die bestehende Behandlung informiert werden (s. Abs. 4.4). Lokale Betäubungsmittel mit Adrenalinzusatz scheinen unbedenklich zu sein.
Methylphenidat kann den Trizyklika-Metabolismus hemmen und so zu einer Verstärkung der antidepressiven Wirkung von Amitriptylin führen.
Die sedierende Wirkung von Anticholinergika, Antipsychotika, Hypnotika, Sedativa und Anxiolytika sowie Alkohol wird verstärkt. Die Dosierung dieser Arzneimittelprodukte sollte dementsprechend angepasst (reduziert) werden. Alkohol ist zu vermeiden.
Antipsychotika:Erhöhtes Risiko für ventrikuläre Arrhythmien. Gleichzeitige Gabe von Pimozid und Thioridazin vermeiden. Die gleichzeitige Anwendung von Antipsychotika kann die Plasmakonzentration trizyklischer Antidepressiva erhöhen und die anticholinergen Nebenwirkungen von Phenothiazinen und möglicherweise Clozapin verstärken.
Anxiolytika und Hypnotika:Gleichzeitige Anwendung verstärkt die sedierende Wirkung.
Trizyklische Antidepressiva haben die Charakteristika von Antiarrhythmika der Klasse I. Vorsicht ist geboten bei gleichzeitiger Anwendung von Antiarrhythmika dieser Klasse (z. B. Amiodaron (gleichzeitige Anwendung vermeiden), Disopyramid, Procainamid, Propafenon und Chinidin) und Betablockern oder Calciumantagonisten, insbesondere Verapamil wegen seiner verstärkenden Wirkung auf die AV-Überleitungszeit und negativer Inotropie. Bei gleichzeitiger Gabe von Antiarrhythmika der Klasse I und nicht-kaliumsparenden Diuretika ist mit einer verzögernden Wirkung auf das QT-Intervall zu rechnen. In diesem Fall ist darauf zu achten, dass die Kalium-Serumkonzentration im normalen Bereich gehalten wird.
Die blutdrucksenkende Wirkung zentral wirkender Antihypertonika wie Methyldopa und Clonidin (auch Reserpin) kann beeinträchtigt werden. Die Wirkung von ACE-Hemmern kann verstärkt werden. Das Risiko einer Hypertonie aufgrund von Clonidin-Entzug ist erhöht. Es ist ratsam, während einer Therapie mit trizyklischen Antidepressiva alle Hypertoniebehandlungen neu zu beurteilen.
Orale Kontrazeptiva, Phenytoin, Carbamazepin und Barbiturate beschleunigen über ihre Wirkung auf die Leber den Abbau von Antidepressiva.
Antihistamine:Verstärkte anticholinerge und sedierende Wirkung. Die gleichzeitige Anwendung von Terfenadin sollte wegen des erhöhten Risikos ventrikulärer Arrhythmien vermieden werden. Cimetidin reduziert den Abbau einiger trizyklischer Antidepressiva in der Leber, was die Ausscheidung verzögert und den Blutspiegel erhöht.
Die gleichzeitige Anwendung von Amitriptylin mit Arzneimitteln, die Cytochrom P450 2D6 hemmen, etwa Chinidin, Paroxetin, Fluoxetin, Sertralin und Ritonavir, kann den Amitriptylin -Plasmaspiegel erhöhen. Daher wird eine genaue Überwachung der therapeutischen und unerwünschten Wirkungen empfohlen, wenn diese Arzneimittel gleichzeitig verabreicht werden.
Außer von Cytochrom P450 (CYP) 2D6 wird Amitriptylin in vitro auch von CYP3A4, 2C19 und 1A2 metabolisiert. Klinisch relevante Wechselwirkungen sind bei gleichzeitiger Anwendung von Amitriptylin und CYP 3A4-Hemmern wie Ketoconazol und Ritonavir zu erwarten.
CYP3A4-Induktoren wie Carbamazepin, Phenytoin und Johanniskraut könnten theoretisch den Abbau von Amitriptylin beschleunigen und damit seine Wirkung reduzieren. Darüber liegen jedoch keine pharmakinetischen klinischen Studien zu Wechselwirkungen vor. Die klinische Relevanz der Kombination von Amitriptylin und CYP1A2-Modulatoren (z. B. CYP1A2-Induktion bei Rauchern) und CYP2C19-Modulatoren ist nicht bekannt. Vorsicht ist geboten bei der Verabreichung von Amitriptylin an Patienten, die Arzneimittel zur Hemmung oder Induktion von Cytochrom P450 3A4 erhalten.
Bakterizide:Die Plasmakonzentrationen mancher Trizyklika werden durch Rifampicin herabgesetzt (was die antidepressive Wirkung verringert). Die gleichzeitige Anwendung von Linezolid kann zu einer Erregung des ZNS und Hypertonie führen.
Bei einer Kombinationstherapie mit einem CYP2D6-Hemmer muss u. U. die Amitriptylin-Dosis gesenkt werden. Wird die Kombinationstherapie mit CYP2D6-Hemmern beendet, sollte der Amitriptylinspiegel noch einmal ermittelt und die Dosis ggf. angepasst werden.
Antidepressiva können in Verbindung mit Thyromimetika Symptome einer Hyperthyreose hervorrufen. Außerdem können Thyromimetika die antidepressive Wirkung verstärken.
Die Metabolisierung von Levodopa im Darm wird beschleunigt und verlangsamt möglicherweise die Peristaltik.
Die gleichzeitige Anwendung mit Entacapon sollte vermieden werden. Bei gleichzeitiger Anwendung von Selegilin ist ZNS-Toxizität beobachtet worden.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Amitriptylin und Disulfiram sind Deliriumszustände beobachtet worden.
Die gleichzeitige Anwendung von Amitriptylin und Elektrokrampftherapie kann sich das Behandlungsrisiko erhöhen. Eine solche Behandlung sollte nur bei Patienten angewandt werden, die sie tatsächlich benötigen.
Analgetika:Trizyklische Antidepressiva können das Anfallsrisiko bei Patienten erhöhen, die Tramadol einnehmen. Bei gleichzeitiger Einnahme von die Serotoninwirkung verstärkenden Arzneimitteln ist bei Amitriptylin das Serotonin-Syndrom beobachtet worden (Verhaltens- oder Bewusstseinsveränderungen, Änderungen der Funktion des autonomen Nervensystems und der neuromuskulären Aktivität). Bei Einnahme mit Analgetika auf Opioidbasis kann eine verstärkte Sedierung auftreten.
Alpha2-Adrenozeptor-Stimulanzien:Die gleichzeitige Anwendung von Apraclonidin und Brimonidin sollte vermieden werden.
Betablocker: Mit der gleichzeitigen Anwendung von Sotalol ist ein erhöhtes Risiko für ventrikuläre Arrhythmien verbunden.
Diuretika:Erhöhtes Risiko einer posturalen Hypotonie.
Muskelrelaxantien:Die gleichzeitige Anwendung von Baclofen verstärkt die muskelrelaxierende Wirkung.
Nitrate:Eingeschränkte Wirksamkeit sublingualer Nitrate (aufgrund von Mundtrockenheit).
Sympathomimetika:Amitriptylin sollte nicht zusammen mit sympathomimetischen Wirkstoffen wie Adrenalin, Ephedrin, Isoprenalin, Noradrenalin, Phenylephrin und Phenylpropanolamin gegeben werden, da dies zu Hypertonie und Arrhythmie führen könnte.
FL 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Aus den verfügbaren Daten über Schwangere lässt sich kein erhöhtes Risiko kongenitaler Fehlbildungen ableiten. Tierexperimentelle Studien haben nach hohen Dosen Amitriptylin Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3).
Die Gabe von Amitriptylin während der Schwangerschaft sollte nur bei strenger Indikation erwogen werden.
Wegen der pharmakokinetischen Veränderungen während der Schwangerschaft, vor allem im zweiten und dritten Trimenon, wird die Überwachung des Amitriptylin-Serumspiegels empfohlen. Nach Langzeitanwendung oder Anwendung in den letzten Schwangerschaftswochen sind bei Neugeborenen Entzugssymptome beobachtet worden (Agitiertheit, Muskelhypertonie, Tremor, unregelmäßige Atmung, Trinkstörungen und vermehrtes Weinen), oder anticholinerge Symptome könnten auftreten (Harnretention, Obstipation).
Stillzeit
Geringe Mengen trizyklischer Antidepressiva treten in die Muttermilch über. Die relative Dosis für das Kind ist niedrig und die Serumkonzentrationen niedrig bis nicht messbar. Es wurden keine Nebenwirkungen beobachtet.
Amitriptylin kann während der Stillzeit angewendet werden, wenn der Nutzen für die Mutter das potenzielle Risiko für das Kind überwiegt.
Fertilität
Es liegen keine Daten über eine negative Auswirkung auf die Fertilität vor.
FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Amitriptylin hat sedierende Wirkung.
Amitriptylin kann die geistigen bzw. körperlichen Fähigkeiten zur Übernahme gefährlicher Aufgaben, wie das Bedienen von Maschinen oder das Führen von Fahrzeugen beeinträchtigen. Deshalb sollte der Patient entsprechend gewarnt werden.
FJ 4.8 Nebenwirkungen
Amitriptylin kann mit anderen trizyklischen Antidepressiva vergleichbare Nebenwirkungen haben. Einige der unten aufgeführten Nebenwirkungen (wie Hemmungen, Mundtrockenheit, Obstipation, Tremor und Schwindel) könnten auch Symptome der Depression sein und sich mit Besserung der depressiven Erkrankung häufig von allein bessern.
Die Nebenwirkungen von Amitriptylin werden unten nach Organsystem und Häufigkeit geordnet angegeben. Die Häufigkeiten sind folgendermaßen definiert: sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100), selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000) sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit kann aufgrund der Datenlage nicht abgeschätzt werden).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Selten: Knochenmarksdepression,
Agranulozytose, Leukopenie, Eosinophilie,
Thrombozytopenie
Endokrine Erkrankungen
Häufigkeit nicht bekannt:
Unzureichende ADH (antidiuretisches Hormon) Sekretion
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Selten: verminderter
Appetit
Häufigkeit nicht bekannt: Anorexie
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Verwirrtheit, herabgesetzte
Libido.
Gelegentlich: Hypomanie, Manie,
Angst, Schlaflosigkeit, Albträume.
Selten: Delirium (bei älteren
Patienten), Halluzinationen (bei Schizophrenie).
Häufigkeit nicht bekannt:
suizidale Gedanken, suizidales
Verhalten, Agitiertheit, Ruhelosigkeit, aggressives Verhalten,
Wahnvorstellungen, Orgasmusstörungen bei Frauen, gesteigerte Libido,
Orientierungsstörungen
Fälle von suizidalen Gedanken oder
suizidalem Verhalten während der Therapie mit Amitriptylin oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind
berichtet worden (s.
Abschnitt 4.4)
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Sedierung, Tremor,
Schwindel, Kopfschmerz.
Häufig: Konzentrationsschwäche,
Geschmacksstörungen, Parästhesie, Ataxie.
Gelegentlich:
Krampfanfälle.
Häufigkeit nicht bekannt: Myoklonie,
Synkope, periphere Neuropathie, Koma, extrapyramidale Symptomatik
(einschließlich auffälliger willkürlicher Bewegungen und
Spätdyskinesien), Dysarthrie, expressive Aphasie, Apoplex,
auffälliges EEG
Augenerkrankungen
Sehr häufig:
Akkommodationsstörungen.
Häufig: Mydriasis,
Sehstörungen
Häufigkeit nicht bekannt:
Glaukom
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Gelegentlich: Tinnitus
Herzerkrankungen
Sehr häufig: Palpitationen,
Tachykardie.
Häufig: Ventrikelfunktionsstörungen,
AV-Block, Überleitungsstörungen
Selten: Arrhythmien.
Häufigkeit nicht bekannt: Myokardinfarkt
Gefäßerkrankungen
Sehr häufig: (orthostatische)
Hypotonie.
Gelegentlich: Hypertonie
Häufigkeit nicht bekannt: Hyperthermie
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Mundtrockenheit,
Obstipation, Übelkeit.
Gelegentlich: Durchfall, Erbrechen,
Zungenödem.
Selten: vergrößerte Speicheldrüsen,
paralytischer Ileus.
Häufigkeit nicht bekannt:
Bauchschmerzen, Stomatitis, Anschwellen der Ohrspeicheldrüse,
schwarze Zunge, Hiatushernie.
Leber-
und Gallenerkrankungen
Selten: Ikterus, auffällige
Leberwerte,
Häufigkeit nicht bekannt:
Cholestase, Hepatitis, Leberfunktionsstörung, erhöhte
Leberenzymaktivität
Erkrankungen der Haut und des
Unterhautzellgewebes
Sehr häufig: starkes
Schwitzen.
Gelegentlich: Ausschlag, Urtikaria,
Gesichtsödem.
Selten: Haarausfall,
Lichtüberempfindlichkeit.
Häufigkeit nicht bekannt: Pruritus,
Purpura.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig: Miktionsstörungen
Gelegentlich:
Harnretention.
Häufigkeit nicht bekannt:
Harnwegsdilatation, häufiges Wasserlassen.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der
Brustdrüse
Häufig:
Erektionsstörungen.
Selten: Gynäkomastie.
Häufigkeit nicht bekannt:
Ejakulationsstörungen, Impotenz, Galaktorrhö, Anschwellen der
Hoden.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am
Verabreichungsort
Häufig: Müdigkeit, Durst
Selten: Fieber
Häufigkeit nicht bekannt: Asthenie,
Ödem
Untersuchungen
Sehr häufig:
Gewichtszunahme.
Häufig: auffälliges EKG,
verlängertes QT-Intervall, QRS-Erweiterung,
Hyponatriämie.
Gelegentlich: erhöhter
Augeninnendruck.
Selten: Gewichtsverlust, erhöhte
alkalische Phosphatase-Werte im Blut, erhöhte
Transaminasen.
Häufigkeit nicht bekannt: erhöhte
oder verminderte Blut-Glucose-Werte.
Klasseneffekte
In epidemiologischen Studien, die
hauptsächlich mit Patienten durchgeführt wurden, die 50 Jahre oder
älter waren, wurde bei denen, die mit Selektiven
Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRI) oder trizyklischen
Antidepressiva (TCA) behandelt wurden, ein erhöhtes Risiko für das
Auftreten von Knochenbrüchen beobachtet. Der Mechanismus, der zu
diesem Risiko führt, ist nicht bekannt.
FO 4.9 Überdosierung
Symptome
Vor allem die kardiovaskuläre Toxizität mit therapieresistenter Hypotonie, verursacht durch Myokarddepression und Herzrhythmusstörungen (Sinus-Tachykardie, Tachykardie mit breitem Kammerkomplex) ist für die hohe Morbidität und Letalität verantwortlich.
Die ZNS-Toxizität äußert sich in erster Linie durch Krampfanfälle und Bewusstseinsveränderungen (bis hin zum Koma). Außerdem können Atemdepression, Hypoxie, Agitiertheit, Ruhelosigkeit, Halluzinationen, Ataxie und Dysarthrie auftreten.
Anticholinerge Wirkungen: (Mydriasis, heiße, trockene Haut, trockene Schleimhäute, reduzierte Peristaltik, Harnverhaltung) können auftreten.
Klinisch bedeutsame Hinweise auf eine Überdosierung mit trizyklischen Antidepressiva sind Veränderung im EKG, vor allem der QRS-Achse und -Breite.
Maßnahmen
Im Falle einer schweren Vergiftung ist eine Einweisung auf die Intensivstation notwendig.
Entgiftung des Magen-Darm-Trakts: Eine Magenspülung möglichst schnell nach der Einnahme, gefolgt von der Gabe von Aktivkohle, sollte in Betracht gezogen werden. Wegen der anticholinergen Wirkung ist dies noch bis zu vier Stunden nach Einnahme ratsam. Patienten mit Bewusstseinstrübung müssen endotracheal intubiert werden.
Im Zuge einer enteroenteralen Rezirkulation kann die Gabe von Aktivkohle in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Die weitere Behandlung erfolgt symptomatisch und unterstützend: Volumensubstitution, Dopamin oder Noradrenalin. Bei Herzrhythmusstörungen kann Alkalinisierung, - und bei Nichtansprechen - Natriumzufuhr und die Gabe von Lidocain oder Magnesiumsulfat angezeigt sein. Bei refraktärer Hypotonie kann eine Lipid Rescue(Intralipid)-Behandlung eingesetzt werden.
Kann mit diesen Maßnahmen die Hypotonie nicht korrigiert werden, sollte extrakorporale lebenserhaltendeUnterstützung erwogen werden.
Von der Verabreichung von Physostigmin ist abzuraten, da dieses die Möglichkeit von Krampfanfällen erhöht. Bei Auftreten von Krämpfen kann Diazepam gegeben werden.
FF 5. Pharmakologische Eigenschaften
F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Antidepressiva
ATC-Code: N06AA09
Amitriptylin ist ein trizyklisches Antidepressivum mit sedierender Wirkung. Es kann zur Behandlung Episoden einer Major Depression eingesetzt werden.
Bei Vorhandensein von Charakteristika wie Freudlosigkeit, psychomotorischer Verlangsamung, Durchschlafstörungen (frühmorgendliches Erwachen) und Gewichtsverlust besteht gute Aussicht auf das Ansprechen auf eine Behandlung. Weitere Kennzeichen sind Interesselosigkeit, Suizidgedanken und tageszeitbedingte Stimmungsschwankungen (Stimmung nachmittags besser als morgens). Generell wird sich die Wirkung erst nach 1-2 Wochen bemerkbar machen.
Amitriptylin hat antiserotonerge, Antihistamin- und anti-alpha-adrenerge Wirkung und ist außerdem ein Antiarrhythmikum der Klasse I. Amitriptylin und sein aktiver Metabolit Nortriptylin hemmen die Wiederaufnahme von Noradrenalin und Serotonin aus dem Synapsenspalt.
F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Amitriptylin wird vom Gastrointestinaltrakt leicht resorbiert.
Spitzenplasmakonzentrationen treten etwa 6 Stunden nach Einnahme auf. Da Amitriptylin die Magen-Darm-Passage verlängert, kann auch die Resorption verzögert werden, insbesondere bei einer Überdosierung. Amitriptylin wird in der Leber zum aktiven Metaboliten Nortriptylin demethyliert. Zur Verstoffwechselung gehören die N-Oxidation und die Konjugation mit Glucuronsäure. Es verteilt sich ins Plasma und Gewebsprotein und hat eine Halbwertszeit von 9 bis 25 Stunden. Es durchdringt die Placentaschranke und wird in die Muttermilch ausgeschieden. Im Urin wird es in Form von Metaboliten ausgeschieden.
F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
In Untersuchungen zur Reproduktionstoxizität wurden nach sehr hohen Dosen beiKaninchen und Hamstern kongenitale Fehlbildungen festgestellt, jedoch nicht bei Ratten und Mäusen.
Weitere nichtklinische Daten ergeben keine relevante Information über das in den vorhergehenden Abschnitten Beschriebene hinaus.
FR 6. Pharmazeutische Angaben
F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern
Lactose
Mikrokristalline Cellulose
Poly(O-carboxymethyl)stärke, Natriumsalz
Talkum
Hochdisperses Siliciumdioxid
Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzllich]
Filmüberzug
Amitriptylin Brown 10 mg Filmtabletten
Opadry gelb 03A82450
bestehend aus
Hypromellose
Titandioxid (E171)
Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172)
Talkum
Amitriptylin Brown 25 mg Filmtabletten
Opadry braun 03A86954
bestehend aus
Hypromellose
Titandioxid (E171)
Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172)
Talkum
Eisen(III)-oxid (E172)
Amitriptylin Brown 50 mg Filmtabletten
Opadry braun 03A86955
bestehend aus
Hypromellose
Titandioxid (E171)
Eisen(III)-oxid (E172)
Talkum
FS 6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
Nur Tablettenbehältnis
Die Filmtabletten können 6 Monate nach Öffnen des Tablettenbehältnisses angewendet werden.
FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/PVdC/PE-Aluminium-Blisterpackungen im Umkarton:
Packungsgrößen: 10, 20 und 100 Filmtabletten.
Auch erhältlich im Tablettenbehältnis aus Propylen mit 500 Filmtabletten.
F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
FZ 7. Inhaber der Zulassung
Brown & Burk UK Ltd.
5 Marryat Close
TW4 5DQ Hounslow West, Middlesex
Vereinigtes Königreich
F5 8. Zulassungsnummern
Amitriptylin Brown 10 mg Filmtabletten
81170.00.00
Amitriptylin Brown 25 mg Filmtabletten
81171.00.00
Amitriptylin Brown 50 mg Filmtabletten
81172.00.00
F6 9. Datum der Erteilung der Zulassung
[siehe Unterschrift]
F10 10. Stand der Information
F11 11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
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