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Amitriptylin-Sandoz 100mg Retardtabletten

Document: 09.05.2016   Gebrauchsinformation (deutsch) change

Gebrauchsinformation: Information für Anwender

Amitriptylin-Sandoz 100 mg Retardtabletten

Wirkstoff: Amitriptylinhydrochlorid

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.

•    Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

•    Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

•    Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Beschwerden haben wie Sie.

•    Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.


Was in dieser Packungsbeilage steht

1.    Was ist Amitriptylin-Sandoz 100 mg und wofür wird es angewendet?

2.    Was sollten Sie vor der Einnahme von Amitriptylin-Sandoz 100 mg beachten?

3.    Wie ist Amitriptylin-Sandoz 100 mg einzunehmen?

4.    Welche Nebenwirkungen sind möglich?

5.    Wie ist Amitriptylin-Sandoz 100 mg aufzubewahren?

6.    Inhalt der Packung und weitere Informationen

1.    Was ist Amitriptylin-Sandoz 100 mg und wofür wird es angewendet?

Amitriptylin-Sandoz 100 mg ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der trizyklischen Antidepressiva.

Amitriptylin-Sandoz 100 mg wird angewendet zur Behandlung von Depressionen (Erkrankungen mit krankhaft-traurigen Verstimmungszuständen) und zur langfristigen Schmerzbehandlung im Zusammenhang mit anderen therapeutischen Maßnahmen.

2.    Was sollten Sie vor der Einnahme von Amitriptylin-Sandoz 100 mg beachten?

Amitriptylin-Sandoz 100 mg darf nicht eingenommen werden

•    wenn Sie allergisch gegen Amitriptylin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind

•    bei akuten Vergiftungen mit Alkohol, Schlafmitteln, Schmerzmitteln oder Psychopharmaka

•    wenn Sie unter Harnverhalten leiden (Unvermögen, die Harnblase zu entleeren)

•    bei Verwirrtheits- und Erregungszuständen mit Sinnestäuschungen und z. T. schweren körperlichen Störungen (Delir)

•    bei unbehandeltem erhöhten Augeninnendruck (grüner Star, Engwinkelglaukom)

•    wenn Sie an einer Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostatahyperplasie) mit Restharnbildung leiden

•    bei einer Verengung des Magenausgangs (Pylorusstenose)

•    bei Darmlähmung oder -verschluss (paralytischem Ileus)

•    bei Kaliummangel (Hypokaliämie)

•    wenn Sie einen verlangsamten Herzschlag (Bradykardie) haben

•    wenn Sie unter bestimmten Herzerkrankungen leiden (z. B. angeborenes QT-Syndrom, andere klinisch bedeutsame Herzschäden, insbesondere koronare Herzkrankheit, Erregungsleitungsstörungen, Herzrhythmusstörungen)

•    wenn Sie gleichzeitig mit Arzneimitteln behandelt werden, die ebenfalls das sogenannte QT-Intervall im EKG verlängern oder einen Kaliummangel hervorrufen können (siehe auch „Einnahme von Amitriptylin-Sandoz 100 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln“)

•    wenn Sie gleichzeitig mit MAO-Hemmern (Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen) behandelt werden.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Amitriptylin-Sandoz

100 mg einnehmen

•    wenn Sie an einer Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostatahyperplasie) ohne Restharnbildung leiden

•    bei schweren Leber- oder Nierenschäden

•    wenn Sie zu Krampfanfällen neigen

•    bei Störungen der Blutbildung

•    wenn Sie gleichzeitig andere Antidepressiva (Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer/SSRI) einnehmen.

Ein Herzproblem, das als „Verlängerung des QT-Intervalls“ bezeichnet wird (und auf Ihrem Elektrokardiogramm, EKG, zu sehen ist) sowie Herzrhythmusstörungen (schneller oder unregelmäßiger Herzschlag) wurden im Zusammenhang mit Amitriptylin-Sandoz 100 mg berichtet. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie:

•    eine langsame Herzfrequenz haben

•    eine Erkrankung haben oder hatten, bei der Ihr Herz das Blut nicht ausreichend durch Ihren Körper pumpen kann (eine Erkrankung, die als Herzinsuffizienz bezeichnet wird)

•    andere Arzneimittel erhalten, die zu Herzproblemen führen können, oder

•    eine Erkrankung haben, die bei Ihnen zu niedrigen Kalium- oder Magnesiumspiegeln oder zu einem hohen Kaliumspiegel in Ihrem Blut führt.

Suizidgedanken und Verschlechterung Ihrer Depression

Wenn Sie depressiv sind, können Sie manchmal Gedanken daran haben, sich selbst zu verletzen oder Suizid zu begehen. Solche Gedanken können bei der erstmaligen Anwendung von Antidepressiva verstärkt sein, denn alle diese Arzneimittel brauchen einige Zeit bis sie wirken, gewöhnlich etwa zwei Wochen, manchmal auch länger.

Das Auftreten derartiger Gedanken ist wahrscheinlicher,

•    wenn Sie bereits früher einmal Gedanken daran hatten, sich das Leben zu nehmen oder daran gedacht haben, sich selbst zu verletzen

•    wenn Sie ein junger Erwachsener sind. Ergebnisse aus klinischen Studien haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Suizidverhalten bei jungen Erwachsenen im Alter bis 25 Jahre gezeigt, die unter einer psychiatrischen Erkrankung litten und mit einem Antidepressivum behandelt wurden.

Gehen Sie zu Ihrem Arzt oder suchen Sie unverzüglich ein Krankenhaus auf, wenn Sie zu irgendeinem Zeitpunkt Gedanken daran entwickeln, sich selbst zu verletzen oder sich das Leben zu nehmen.

Es kann hilfreich sein, wenn Sie einem Freund oder Verwandten erzählen, dass Sie depressiv sind. Bitten Sie diese Personen, diese Packungsbeilage zu lesen. Fordern Sie sie auf Ihnen mitzuteilen, wenn sie den Eindruck haben, dass sich Ihre

Depression verschlimmert oder wenn sie sich Sorgen über Verhaltensänderungen bei Ihnen machen.

Amitriptylin kann die Krampfschwelle erniedrigen, daher kann es bei erhöhter Anfallsbereitschaft (z. B. Entzugssyndrom nach Absetzen von Benzodiazepinen oder Barbituraten) vermehrt zu Krampfanfällen kommen.

In Abhängigkeit von Ihrem Krankheitsbild und dem Risiko für Nebenwirkungen wird Ihr Arzt regelmäßige Untersuchungen z. B. von Blutdruck, EKG, Blutbild und Leberwerten vornehmen.

Bei Auftreten

•    einer krankhaften Hochstimmung (Manie) oder

•    von sogenannten akut produktiven Symptomen bei der Behandlung depressiver Syndrome im Verlauf schizophrener Erkrankungen informieren Sie bitte umgehend Ihren Arzt, der dann Amitriptylin-Sandoz 100 mg sofort absetzt.

Bei Patienten mit einem hirnorganischen Psychosyndrom ist die mögliche Erzeugung eines pharmakogenen Delirs zu bedenken.

Amitriptylin sollte mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit Schilddrüsenüberfunktion und Patienten, die mit Schilddrüsen-Präparaten behandelt werden und bei Patienten mit paranoider Symptomatik.

Wie bei anderen Psychopharmaka beschrieben, könnte auch Amitriptylin das Ansprechen von Insulin und Glucose bei Diabetikern beeinflussen, sodass eine Anpassung der antidiabetischen Therapie notwendig ist. Die depressive Erkrankung selbst kann ebenso einen Einfluss auf den Glucosespiegel des Patienten haben.

Kinder und Jugendliche

Trizyklische Antidepressiva wie Amitriptylin-Sandoz 100 mg sollten nicht zur Behandlung von Depressionen bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden. In Studien zur Behandlung von Depressionen in dieser Altersgruppe zeigten trizyklische Antidepressiva keinen therapeutischen Nutzen. Studien mit anderen Antidepressiva (SSRI, SNRI) haben ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von suizidalem Verhalten, Selbstschädigung und feindseligem Verhalten im Zusammenhang mit der Anwendung dieser Wirkstoffe gezeigt. Diese Risiken können auch für trizyklische Antidepressiva nicht ausgeschlossen werden. Außerdem sind trizyklische Antidepressiva in allen Altersgruppen mit einem Risiko für Nebenwirkungen am Herz-Kreislauf-System verbunden (siehe auch Abschnitt 4).

Darüber hinaus liegen keine Daten zur Sicherheit bei Langzeitanwendung bei Kindern und Jugendlichen bezüglich Wachstum, Reifung sowie zur geistigen Entwicklung und Verhaltensentwicklung vor.

Wird unter besonderer Berücksichtigung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses Amitriptylin-Sandoz 100 mg dennoch bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren verordnet, wird empfohlen, auf Grund des erhöhten Risikos für das Auftreten von Karies bei Kindern verstärkt auf die tägliche Zahnpflege zu achten.

Ältere oder geschwächte Patienten

Bei älteren oder geschwächten Patienten sowie Patienten mit hirnorganischen Veränderungen, Kreislauf- und Atmungsschwäche (chronisch obstruktive Ateminsuffizienz) sowie eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion ist Vorsicht geboten (Dosierungsanleitung beachten!).

Einnahme von Amitriptylin-Sandoz 100 mg zusammen mit anderen Arzneimitteln

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Die folgenden Arzneimittel können die Wirkung von Amitriptylin-Sandoz 100 mg beeinflussen oder in ihrer Wirkung beeinflusst werden:

•    Schlaf-, Beruhigungs- oder schmerzstillende Mittel: Wirkungsverstärkung der genannten Mittel.

•    andere Arzneimittel, die teilweise wie Amitriptylin-Sandoz 100 mg wirken (anticholinerge Wirkung): Verstärkung der in Abschnitt 4 genannten Nebenwirkungen, insbesondere Verwirrtheitszustände (Delir).

•    Die Wirkung bestimmter Arzneimittel, die das unwillkürliche Nervensystem beeinflussen (Sympathomimetika), kann durch gleichzeitige Gabe von Amitriptylin-Sandoz 100 mg erheblich verstärkt werden, z. B. bei Mitteln zur örtlichen Betäubung in der Zahnmedizin (gefäßverengende Zusätze bei Lokalanästhetika).

•    bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen (MAO-Hemmer): irreversible MAO-Hemmer sollen in jedem Fall mindestens 14 Tage, reversible MAO-Hemmer mindestens 1 Tag vor Beginn der Behandlung mit Amitriptylin-Sandoz 100 mg abgesetzt werden. Andernfalls muss mit schweren Nebenwirkungen wie Erregung, Verwirrtheitszuständen (Delir), Koma, sehr hohem Fieber, Krampfanfällen und starken Blutdruckschwankungen gerechnet werden (siehe auch „Amitriptylin-Sandoz 100 mg darf nicht eingenommen werden").

•    Fluoxetin oder Fluvoxamin (Arzneimittel zur Behandlung depressiver Erkrankungen): bei gleichzeitiger oder vorausgegangener Anwendung dieser Mittel kann es zu einer Erhöhung der Konzentration von Amitriptylin im Blut kommen. Es ist daher gegebenenfalls erforderlich, die Dosis von Amitriptylin-Sandoz 100 mg, Fluoxetin oder Fluvoxamin herabzusetzen.

•    Johanniskraut (Hypericum): bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die Wirkstoffe aus Johanniskraut enthalten, kann die Konzentration von Amitriptylin im Blut verringert und dadurch die Wirksamkeit von Amitriptylin abgeschwächt werden.

•    bestimmte Arzneimittel zur Blutdrucksenkung vom Typ des Guanethidin bzw. Clonidin: Abschwächung der blutdrucksenkenden Wirksamkeit. Bei mit Clonidin behandelten Patienten besteht die Gefahr eines gefährlichen Blutdruckanstiegs.

•    Die gleichzeitige Anwendung von Arzneimitteln,

-    die ebenfalls das sogenannte QT-Intervall im EKG verlängern, z. B. Mittel gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika Klasse IA oder III), bestimmte Antibiotika (z. B. Erythromycin), Cisaprid, Malaria-Mittel, Mittel gegen Allergien bzw. Magen-/Darmgeschwüre (Antihistaminika) oder Mittel zur Behandlung spezieller geistig-seelischer Erkrankungen (Neuroleptika),

-    die zu einem Kaliummangel führen (z. B. bestimmte harntreibende Mittel),

-    die den Abbau von Amitriptylin in der Leber hemmen können, z. B. MAOHemmer oder Mittel gegen Pilze (Imidazol-Antimykotika),

darf nicht erfolgen (siehe auch „Amitriptylin-Sandoz 100 mg darf nicht eingenommen werden").

•    Mittel zur Behandlung bestimmter geistig-seelischer Erkrankungen (Neuroleptika) und bestimmte Arzneimittel zur Behandlung von Magen/Darmgeschwüren (Cimetidin): eine Erhöhung der Konzentration von Amitriptylin im Blut ist möglich.

•    bestimmte Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung (Cumarin-Derivate, z. B. Phenprocoumon): Amitriptylin kann die Wirkung dieser Mittel beeinflussen. Bei gleichzeitiger Einnahme von Amitriptylin-Sandoz 100 mg und Cumarinen ist eine fortlaufende Kontrolle der Blutgerinnungswerte erforderlich.

Einnahme von Amitriptylin-Sandoz 100 mg zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol

Während der Behandlung mit Amitriptylin-Sandoz 100 mg dürfen Sie keinen Alkohol zu sich nehmen.

Schwangerschaft und Stillzeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Amitriptylin-Sandoz 100 mg sollte während der Schwangerschaft, insbesondere im ersten sowie im letzten Drittel der Schwangerschaft, nur bei zwingender Notwendigkeit und nach strenger Abwägung von Nutzen und Risiko eingenommen werden.

Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen zur Anwendung von Amitriptylin in der Schwangerschaft vor. Bei Gabe höherer Dosierungen von Antidepressiva vor der Geburt wurden beim Neugeborenen Entzugserscheinungen in Form von Störungen der Herz- und Atemfunktion, Harn- und Stuhlentleerung sowie Unruhe beobachtet.

Amitriptylin-Sandoz 100 mg sollte nicht während der Stillzeit eingenommen werden, da Amitriptylin und seine Abbauprodukte in die Muttermilch übergehen. Erforderlichenfalls sollte vor einer Behandlung mit Amitriptylin-Sandoz 100 mg abgestillt werden.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Amitriptylin-Sandoz 100 mg beeinträchtigt die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen in individuell unterschiedlich großem Maß.

Dies gilt in besonderem Maße bei Behandlungsbeginn, bei Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit anderen zentral wirkenden Arzneimitteln (Schmerzmittel, Schlafmittel, Psychopharmaka). Dies gilt ebenso in verstärktem Maße bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol.

Daher sollten das Führen von Fahrzeugen, die Bedienung von Maschinen oder sonstige gefahrvolle Tätigkeiten ganz unterbleiben, zumindest jedoch während der ersten Tage der Behandlung unterlassen werden. Die Entscheidung ist im Einzelfall durch den behandelnden Arzt unter Berücksichtigung der individuellen Reaktion und der jeweiligen Dosierung zu treffen.

Amitriptylin-Sandoz 100 mg enthält Lactose

Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Bitte nehmen Sie Amitriptylin-Sandoz 100 mg daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden.

3. Wie ist Amitriptylin-Sandoz 100 mg einzunehmen?

Art der Anwendung

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Die Einnahme kann zu oder unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen. Nehmen Sie Amitriptylin-Sandoz 100 mg unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) ein. Bei Amitriptylin-Sandoz 100 mg handelt es sich um teilbare Retardtabletten mit 3 Teilkerben. Die Teilkerben ermöglichen ein leichtes Brechen der Retardtablette in 4 Bruchstücke.

Dosierung und Dauer der Behandlung werden von Ihrem Arzt unter Berücksichtigung der Art und der Schwere Ihrer Erkrankung und Ihrer persönlichen Reaktion auf das Medikament festgelegt.

Die mittlere Dauer einer Behandlungsperiode bis zum Nachlassen der Krankheitserscheinungen beträgt im Allgemeinen mindestens 4-6 Wochen.

Nach Rückbildung der depressiven Krankheitserscheinungen sollte die Behandlung noch wenigstens 6 Monate weitergeführt werden.

Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Amitriptylin-Sandoz 100 mg zu stark oder zu schwach ist.

Falls von Ihrem Arzt nicht anders verordnet, gelten die folgenden Dosierungsrichtlinien

Bei ausreichender Wirkung sollte die Dosis so klein wie möglich sein. Erforderlichenfalls sollte aber der zur Verfügung stehende Dosierungsbereich ausgenutzt werden.Aufgrund der viertelbaren Retardtablette kann die zu verabreichende Dosis in Schritten von 25 mg Amitriptylinhydrochlorid (entsprechend 22,1 mg Amitriptylin) individuell angepasst werden. Daher ist es möglich, die in Bezug auf Wirksamkeit und Verträglichkeit optimale Dosierung zu verabreichen.

Bei Behandlungsbeginn soll die Dosis schrittweise erhöht, bei Beendigung der Behandlung muss sie schrittweise verringert werden.

Zur ambulanten Behandlung depressiver Erkrankungen (außerhalb des Krankenhauses) wird eine Anfangsdosis von 2- bis 3-mal täglich % Retardtablette Amitriptylin-Sandoz 100 mg (entsprechend 50 bis 75 mg Amitriptylinhydrochlorid/Tag) empfohlen.

Die Dosis sollte dann täglich bis zum Wirkungseintritt gesteigert werden. Die maximale Tagesdosis darf ambulant 150 mg, stationär (im Krankenhaus) 300 mg Amitriptylin nicht übersteigen.

Ist eine schlafanstoßende Wirkung besonders gewünscht, kann ein größerer Teil der Tagesdosis zur Nacht gegeben werden.

Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die mit Amitriptylin-Sandoz 100 mg nur im Ausnahmefall behandelt werden sollten, erhalten Amitriptylin in einer Dosierung zwischen 25 und 150 mg am Tag oder bis zu einer Höchstdosis von 4-5 mg/kg Körpergewicht. Entsprechend können 1-mal % bis 2-mal 3A Retardtablette Amitriptylin-Sandoz 100 mg pro Tag gegeben werden.Hierbei ist jedoch das NutzenRisiko-Verhältnis sorgfältig abzuwägen (siehe Abschnitt 2).

Die Behandlung chronischer Schmerzen sollte mit einer abendlichen Dosierung von % Retardtablette Amitriptylin-Sandoz 100 mg (entsprechend 25 mg Amitriptylinhydrochlorid) begonnen werden, die vom Arzt schrittweise auf eine abendliche Gabe von 75 bis 100 mg (in Einzelfällen bis 150 mg) Amitriptylinhydrochlorid gesteigert werden kann.

Ältere und geschwächte Patienten

Ältere Patienten benötigen oft eine deutlich geringere Dosis. Die Hälfte der üblichen Tagesdosis zeigt häufig schon eine zufriedenstellende Wirkung.

Auch bei geschwächten Patienten und Patienten mit einer Schädigung des Herzens, einer Beeinträchtigung der Hirnfunktion sowie bei Kreislauf- und Atmungsschwäche oder bei eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion ist eine Verringerung der Dosis von Amitriptylin-Sandoz 100 mg angezeigt.

Wenn Sie eine größere Menge von Amitriptylin-Sandoz 100 mg eingenommen haben, als Sie sollten

Amitriptylin ist bei Überdosierung verhältnismäßig gefährlich - insbesondere für Kinder und Kleinkinder. Aus diesem Grund ist bei Verdacht einer Überdosierung sofort ein Arzt zu informieren (z. B. Vergiftungsnotruf)!

Überdosierungen mit Amitriptylin äußern sich in Abhängigkeit von der aufgenommenen Dosis durch Störungen des Zentralnervensystems (Verwirrung, Erregungszustände bis hin zu Krampfanfällen, Bewusstseinstrübungen bis hin zum Koma, Atemstörungen bis Atemstillstand) und des Herz-Kreislauf-Systems. Außerdem können trockene Schleimhäute, Sehstörungen, Verstopfung und Störungen der Harnausscheidung auftreten.

Wenn Sie die Einnahme von Amitriptylin-Sandoz 100 mg vergessen haben

Bitte holen Sie die versäumte Dosis nicht nach, sondern setzen Sie die Einnahme von Amitriptylin-Sandoz 100 mg wie von Ihrem Arzt verordnet, fort. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.

Wenn Sie die Einnahme von Amitriptylin-Sandoz 100 mg abbrechen

Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt, bevor Sie - z. B. wegen Unverträglichkeiten - eigenmächtig die Behandlung mit Amitriptylin-Sandoz 100 mg unterbrechen oder vorzeitig beenden!

Ein plötzliches Absetzen einer längerfristigen oder hoch dosierten Behandlung mit Amitriptylin-Sandoz 100 mg sollte vermieden werden, da hier mit Absetzsymptomen wie Unruhe, Schweißausbrüchen, Übelkeit, Erbrechen und Schlafstörungen zu rechnen ist.

Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:

Sehr häufig: kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen

Häufig:    kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen

Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen

Selten:    kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen

Sehr selten: kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen

Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Gelegentlich:    Blutbildveränderungen (insbesondere Verminderung der weißen

Blutkörperchen)

Sehr selten:    lebensbedrohliche Zerstörung der weißen Blutkörperchen

(Agranulozytose). Sie äußert sich in hohem Fieber, Schüttelfrost, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Entzündungen im Mund-, Nasen-, Rachen- sowie Genital- und Analbereich. Beim Auftreten dieser Beschwerden sollte sofort ein Arzt aufgesucht und eine Blutbildbestimmung vorgenommen werden.

Erkrankungen des Immunsystems

Gelegentlich: Sehr selten:

allergische Reaktionen der Haut

allergische Entzündungen der Lungenbläschen bzw. des

Lungengewebes (Alveolitis, Löffler-Syndrom)

Nicht bekannt:

Wasseransammlungen (z. B. Gesicht, Zunge)

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Sehr häufig:    Gewichtszunahme (insbesondere zu Beginn)

Nicht bekannt:    Magersucht

Psychiatrische Erkrankungen

Sehr häufig:    Gereiztheit (insbesondere zu Beginn)

Häufig:

innere Unruhe, Störungen der sexuellen Erregbarkeit (Libidoverlust bzw. Impotenz). Bei älteren Patienten besteht ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Verwirrtheitszuständen

Nicht bekannt:

(deliranten Syndromen).

Verwirrtheit, krankhafte Hochstimmung, Sinnestäuschungen, Angst, Wahnvorstellungen, suizidale Gedanken, suizidales Verhalten. Fälle von Suizidgedanken und suizidalem Verhalten während der Therapie mit Amitriptylin oder kurze Zeit nach Beendigung der Behandlung sind berichtet worden (siehe Abschnitt 2).

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig:    insbesondere zu Beginn: Benommenheit, Schwindel,

Sehr selten:

Sprachstörungen, Zittern

epileptische Krampfanfälle, Bewegungsstörungen (Akathisie, Dyskinesien), Missempfindungen und Schmerzen in Armen oder Beinen (Polyneuropathien)

Nicht bekannt:

Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel, Koordinationsstörungen, Störungen des Geschmacksvermögens

Augenerkrankungen

Sehr häufig    insbesondere zu Beginn: Störungen der Fähigkeit des Auges zur

Sehr selten: Nicht bekannt:

Scharfeinstellung (Akkommodationsstörungen)

anfallsweise Erhöhung des Augeninnendrucks (Glaukomanfälle)

Erweiterung der Pupillen

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths

Nicht bekannt:    Ohrgeräusche

Herzerkrankungen

Sehr häufig:    insbesondere zu Beginn: Beschleunigung des Herzschlags,

Häufig:

Herzrhythmusstörungen

ein Herzproblem, das als „Verlängerung des QT-Intervalls" bezeichnet wird (und auf Ihrem Elektrokardiogramm, EKG, zu sehen ist)

Gelegentlich:

Kreislaufkollaps, Erregungsleitungsstörungen des Herzens. Eine bestehende Herzmuskelschwäche kann verstärkt werden.

Sehr selten:

bestimmte Erkrankungen des Herzmuskels (Kardiomyopathien)

In einem Fall wurde eine Herzmuskelentzündung (Hypersensitivitätsmyokarditis) beobachtet.

Gefäßerkrankungen

Sehr häufig:    insbesondere zu Beginn: niedriger Blutdruck, Kreislaufschwäche

mit Schwindel und Schwarz werden vor den Augen bei plötzlichem Aufstehen (orthostatische Dysregulation)

Gelegentlich:    entzündliche Veränderungen der Gefäße (allergische Vaskulitis)

Nicht bekannt:    Erhöhung der Körpertemperatur, Bluthochdruck

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums

Sehr häufig:    insbesondere zu Beginn: verstopfte Nase

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Sehr häufig:    insbesondere zu Beginn: Mundtrockenheit, Verstopfung

Gelegentlich:    Darmlähmung oder -verschluß (paralytischer Ileus)

Nicht bekannt:    Durchfall

Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr häufig:    insbesondere zu Beginn: meist vorübergehendes Ansteigen der

Leberwerte

Gelegentlich:    Leberfunktionsstörungen (z. B. cholestatische Hepatose)

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Sehr häufig:    insbesondere zu Beginn: Schwitzen

Häufig:    Hautausschläge

Nicht bekannt:    Lichtempfindlichkeit, Haarausfall

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Häufig:    Beschwerden beim Wasserlassen

Gelegentlich:    Harnsperre

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse

Gelegentlich:    Absondern von Flüssigkeit aus der Milchdrüse (Galaktorrhö)

Nicht bekannt:    Vergrößerung der männlichen Brustdrüse

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr häufig:    insbesondere zu Beginn: Müdigkeit

Häufig:    Durstgefühl

Untersuchungen

Häufig:    Natriummangel

Während der Behandlung mit Amitriptylin-Sandoz 100 mg können bestimmte Herzrhythmusstörungen auftreten (Verlängerung des QT-Intervalls im EKG, sehr selten auch die unter Umständen lebensbedrohlichen „Torsades de pointes").

Ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Knochenbrüchen wurde bei Patienten, die mit dieser Gruppe von Arzneimitteln behandelt wurden, beobachtet.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn Website: www.bfarm.de

anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

5. Wie ist Amitriptylin-Sandoz 100 mg aufzubewahren?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf der Blisterpackung und dem Umkarton nach „verwendbar bis" angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden.

Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Entsorgen Sie Arzneimittel nicht im Abwasser. Fragen Sie Ihren Apotheker, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei.

6. Inhalt der Packung und weitere Informationen

Was Amitriptylin-Sandoz 100 mg enthält

•    Der Wirkstoff ist Amitriptylinhydrochlorid.

1 Retardtablette enthält 100 mg Amitriptylinhydrochlorid (entsprechend 88,4 mg Amitriptylin) und kann in 4 Bruchstücke geteilt werden.

   Die sonstigen Bestandteile sind:

Tablettenkern: Hyprolose, mikrokristalline Cellulose, Lactose-Monohydrat, hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Natriumalginat Tablettenüberzug: Hypromellose, Lactose-Monohydrat, Macrogol 4000, ChinolingelbAluminiumsalz (E 104), Indigocarmin-Aluminiumsalz (E 132), Titandioxid (E 171)

Wie Amitriptylin-Sandoz 100 mg aussieht und Inhalt der Packung

Amitriptylin-Sandoz 100 mg ist eine hell türkisfarbene, längliche, beidseitig gewölbte Retardtablette mit beidseitiger Dreifach-Bruchkerbe.

Amitriptylin-Sandoz 100 mg ist in Packungen mit 20, 50 und 100 Retardtabletten erhältlich.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer

Hexal AG Industriestraße 25 83607 Holzkirchen Telefon: (08024) 908-0 Telefax: (08024) 908-1290 E-Mail: service@hexal.com

Hersteller

Salutas Pharma GmbH Otto-von-Guericke-Allee 1 39179 Barleben

Diese Packungsbeilage wurde zuletzt überarbeitet im Februar 2016