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Amlobesilat-Sandoz 7.5 Mg Tabletten

Document: 22.10.2010   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation


1. Bezeichnung der Arzneimittel


Amlobesilat-Sandoz 5 mg Tabletten

Amlobesilat-Sandoz 7,5 mg Tabletten

Amlobesilat-Sandoz 10 mg Tabletten


Amlodipinbesilat


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Amlobesilat-Sandoz 5 mg

1 Tablette enthält 5 mg Amlodipin (als Amlodipinbesilat).


Amlobesilat-Sandoz 7,5 mg

1 Tablette enthält 7,5 mg Amlodipin (als Amlodipinbesilat).


Amlobesilat-Sandoz 10 mg

1 Tablette enthält 10 mg Amlodipin (als Amlodipinbesilat).


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Tablette


Amlobesilat-Sandoz 5 mg

Weiße bis gebrochen weiße, oblonge Tablette mit abgeschrägten Kanten, Bruchkerbe auf einer Seite und Prägung „5“ auf der anderen Seite.

Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.


Amlobesilat-Sandoz 7,5 mg

Weiße bis gebrochen weiße, oblonge Tablette mit abgeschrägten Kanten, zwei Bruchkerben auf einer Seite und Prägung „7,5“ auf der anderen Seite.

Die Tablette kann in drei gleiche Teile geteilt werden.


Amlobesilat-Sandoz 10 mg

Weiße bis gebrochen weiße, oblonge Tablette mit abgeschrägten Kanten, Bruchkerbe auf einer Seite und Prägung „10“ auf der anderen Seite.

Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.



4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Essentielle Hypertonie

Chronisch stabile und vasospastische Angina pectoris


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Zum Einnehmen


Die Tabletten sollten mit einem Glas Flüssigkeit (z. B. 1 Glas Wasser) mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.


Die gleichzeitige Einnahme von Grapefruit oder Grapefruitsaft hat keinen Einfluss auf die Wirkung von Amlodipin.


Erwachsene

Sowohl zur Behandlung der Hypertonie als auch zur Behandlung der Angina pectoris beträgt die Anfangsdosis 5 mg einmal täglich. Falls die gewünschte therapeutische Wirkung nicht innerhalb von 2-4 Wochen erreicht werden kann, kann diese Dosis in Abhängigkeit von dem individuellen Ansprechen des Patienten auf eine maximale Dosis von 10 mg täglich (als Einzeldosis) erhöht werden. Amlodipin kann bei Patienten mit Angina pectoris als Monotherapie oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln zur Behandlung einer Angina pectoris angewendet werden.


Kinder mit Hypertonie im Alter von 6 bis 17 Jahren

Die empfohlene antihypertensive, orale Dosis bei Patienten im Alter von 6 – 17 Jahren beträgt 2,5 mg einmal täglich als Startdosis, die bis 5 mg einmal täglich gesteigert werden kann, sollte das Blutdruckziel nach vier Wochen nicht erreicht sein. Dosierungen von mehr als 5 mg täglich wurden bei pädiatrischen Patienten nicht untersucht (siehe Abschnitt 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften und Abschnitt 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften). Die Effekte von Amlodipin auf den Blutdruck bei Patienten jünger als 6 Jahre sind nicht bekannt.


Ältere Patienten

Bei älteren Patienten wird die normale Dosierung empfohlen, jedoch sollte eine Erhöhung der Dosierung vorsichtig vorgenommen werden (siehe Abschnitt 5.2 „Pharmakokinetische Eigenschaften“).


Patienten mit Nierenfunktionsstörungen

Amlodipin kann bei diesen Patienten in üblichen Dosierungen angewendet werden (siehe Abschnitt 5.2 „Pharmakokinetische Eigenschaften“). Zwischen dem Grad der Niereninsuffizienz und den Veränderungen der Amlodipin-Plasmaspiegel besteht keine Korrelation. Amlodipin ist nicht dialysierbar.

Patienten mit Leberfunktionsstörungen

Für Patienten mit Leberfunktionsstörungen wurde kein Dosierungsschema festgelegt, daher sollte Amlodipin mit Vorsicht angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).


4.3 Gegenanzeigen


Amlodipin ist kontraindiziert bei Patienten mit:


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Die Sicherheit und Wirksamkeit von Amlodipin zur Anwendung bei hypertensiver Krise ist nicht erwiesen.


Anwendung bei Patienten mit Herzinsuffizienz

Patienten mit Herzinsuffizienz sollten mit Vorsicht behandelt werden. In einer placebokontrollierten Langzeitstudie an Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz (NYHA III. und IV. Grades) war die Inzidenz für Lungenödeme in der Amlodipingruppe höher als in der Placebogruppe. Es konnte jedoch kein Zusammenhang mit einer Verschlechterung der Herzinsuffizienz nachgewiesen werden (siehe Abschnitt 5.1).


Anwendung bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen

Die Halbwertszeit von Amlodipin ist bei Patienten mit verminderter Leberfunktion verlängert; Dosierungsempfehlungen wurden nicht festgelegt. Daher sollte Amlodipin bei diesen Patienten mit Vorsicht verabreicht werden.


Anwendung bei älteren Patienten

Bei älteren Patienten sollte eine Dosiserhöhung mit Vorsicht erfolgen (siehe Abschnitt 5.2).


Anwendung bei Kindern und Jugendlichen (unter 18 Jahren)

Aufgrund unzureichender klinischer Erfahrung sollte Amlodipin Kindern und Jugendlichen (unter 18 Jahren) nicht gegeben werden.


Anwendung bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen

Amlodipin kann bei diesen Patienten in üblichen Dosierungen angewendet werden. Zwischen dem Grad der Niereninsuffizienz und den Veränderungen der Amlodipin-Plasmaspiegel besteht keine Korrelation. Amlodipin ist nicht dialysierbar


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Wirkungen von anderen Arzneimitteln auf Amlodipin

CYP3A4-Inhibitoren:

Bei gleichzeitiger Anwendung mit dem CYP3A4-Inhibitor Erythromycin bei jungen Patienten bzw. Diltiazem bei älteren Patienten erhöhten sich die Plasmaspiegel von Amlodipin um 22% bzw. 50%. Die klinische Relevanz dieser Befunde ist allerdings nicht geklärt. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass starke CYP3A4-Inhibitoren (z.B. Ketoconazol, Itraconazol, Ritonavir) die Plasmaspiegel von Amlodipin in stärkerem Ausmaß erhöhen als Diltiazem. Amlodipin sollte daher gemeinsam mit CYP3A4-Inhibitoren mit Vorsicht angewendet werden. Es wurden allerdings bisher keine unerwünschten Wirkungen beschrieben, die auf eine solche Wechselwirkung zurückgeführt werden könnten.


CYP3A4-Induktoren:

Es liegen keine Daten zur Wirkung von CYP3A4-Induktoren auf Amlodipin vor. Die gemeinsame Anwendung von CYP3A4-Induktoren (z.B. Rifampicin, Johanniskraut [Hypericum perforatum]) könnte zu verminderten Plasmaspiegeln von Amlodipin führen. Amlodipin sollte gemeinsam mit CYP3A4-Induktoren mit Vorsicht angewendet werden.


In klinischen Wechselwirkungsstudien zeigten Grapefruitsaft, Cimetidin, Aluminium/Magnesium (Antazida) und Sildenafil keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Amlodipin.


Wirkungen von Amlodipin auf andere Arzneimittel

Die blutdrucksenkende Wirkung von Amlodipin führt zu einer verstärkten blutdrucksenkenden Wirkung anderer Antihypertensiva.


In klinischen Interaktionsstudien hat Amlodipin die Pharmakokinetik von Atorvastatin, Digoxin, Ethanol (Alkohol), Warfarin oder Ciclosporin nicht beeinflusst.


Amlodipin hat keinen Einfluss auf die Laborwerte.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Die Sicherheit von Amlodipin während der Schwangerschaft ist nicht nachgewiesen.


Reproduktionsstudien in Ratten mit Dosen, die dem 50-fachen der maximalen therapeutischen Tagesdosis für Menschen entsprachen, zeigten mit Ausnahme von verspätetem Geburtstermin und verlängerter Geburtsdauer keine Toxizität.


Eine Anwendung während der Schwangerschaft wird nur empfohlen, wenn keine sichere Therapiealternative zur Verfügung steht und die Erkrankung selbst ein größeres Risiko für die Mutter und den Fötus darstellt.


Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Amlodipin in die Muttermilch übergeht. Bei der Entscheidung, weiter zu stillen/abzustillen oder die Behandlung mit Amlodipin fortzusetzen/abzusetzen sind der Nutzen des Stillens für das Kind und der Nutzen der Therapie mit Amlodipin für die Mutter zu berücksichtigen.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Amlodipin kann geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben. Falls Patienten unter Behandlung mit Amlodipin unter Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Übelkeit leiden, kann die Reaktionsfähigkeit herabgesetzt sein.


4.8 Nebenwirkungen


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig: (≥ 1/10)

Häufig: (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich: (≥ 1/1000 bis < 1/100)

Selten: (≥ 1/10000 bis < 1/1000)

Sehr selten: (< 1/10000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Systemorganklasse

Häufigkeit

Nebenwirkungen

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems


Sehr selten

Leukozytopenie, Thrombozytopenie

Erkrankungen des Immunsystems

Sehr selten

Allergische Reaktionen

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen


Sehr selten

Hyperglykämie

Psychiatrische Erkrankungen


Gelegentlich

Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen (einschließlich Angstgefühl), Depression

Selten

Verwirrtheit

Erkrankungen des Nervensystems


Häufig

Schläfrigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen (vor allem bei Behandlungsbeginn)

Gelegentlich

Tremor, Geschmacksveränderungen, Synkope, Hypästhesie, Parästhesie

Sehr selten

erhöhter Muskeltonus, periphere Neuropathie

Augenerkrankungen

Gelegentlich

Sehstörungen (einschließlich Diplopie)

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths


Gelegentlich

Tinnitus

Herzerkrankungen


Gelegentlich

Palpitationen

Sehr selten

Myokardinfarkt, Arrhythmien (einschließlich Bradykardie, ventrikuläre Tachykardie und Vorhofflimmern)

Gefäßerkrankungen


Häufig

Flush

Gelegentlich

Hypotonie

Sehr selten

Vaskulitis

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums


Gelegentlich

Dyspnoe, Rhinitis

Sehr selten

Husten

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts


Häufig

Abdominalschmerz, Übelkeit,


Gelegentlich

Erbrechen, Dyspepsie, veränderte Stuhlgewohnheiten (einschließlich Diarrhoe und Obstipation), Mundtrockenheit

Sehr selten

Pankreatitis, Gastritis, Gingivahyperplasie

Leber- und Gallenerkrankungen


Sehr selten

Hepatitis, Gelbsucht, Erhöhung der hepatischen Enzyme*

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes


Gelegentlich

Alopezie, Purpura, Hautverfärbungen, vermehrtes Schwitzen, Pruritus, Rash, Exanthem

Sehr selten

Angioödeme, Erythema multiforme, Urtikaria, exfoliative Dermatitis, Stevens-Johnson-Syndrom, Quincke-Ödem

Sehr selten

Photosensibilität

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen


Häufig

Schwellung der Knöchel

Gelegentlich

Arthralgie, Myalgie, Muskelkrämpfe, Rückenschmerzen

Erkrankungen der Nieren und Harnwege


Gelegentlich

Miktionsstörungen, Nykturie, erhöhte Miktionsfrequenz

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse


Gelegentlich

Impotenz, Gynäkomastie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort


Häufig

Ödeme, Müdigkeit


Gelegentlich

Brustschmerzen, Asthenie, Schmerzen, allgemeines Unwohlsein

Untersuchungen

Gelegentlich

Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme


* meist als Cholestase



4.9 Überdosierung


Die Erfahrungen mit Fällen von beabsichtigter Überdosierung beim Menschen sind limitiert.


Symptome

Die vorliegenden Daten lassen vermuten, dass eine markante Überdosierung zu einer ausgeprägten peripheren Vasodilatation und Reflextachykardie führen kann. Ausgeprägte und prolongierte systemische Hypotonie, im Extremfall bis zum Schock, der auch tödlich sein kann, wurde berichtet.


Therapie

Eine durch Amlodipinüberdosierung verursachte klinisch signifikante Hypotonie erfordert aktive herz- und kreislaufstützende Maßnahmen sowie eine engmaschige Überwachung der kardialen und respiratorischen Funktionen, Hochlagerung der Arme und Beine und die Überwachung des zirkulierenden Flüssigkeitsvolumens und der Urinausscheidung.


Zur Wiederherstellung des Gefäßtonus und des Blutdrucks kann ein Vasokonstriktor hilfreich sein, sofern keine Kontraindikation für die Anwendungbesteht. Intravenös verabreichtes Calciumgluconat kann bei der Umkehr der Effekte der Calciumkanal-Blockade von Nutzen sein.

In einigen Fällen kann eine Magenspülung sinnvoll sein. Bei gesunden Probanden konnte gezeigt werden, dass die Gabe von Aktivkohle bis zu 2 Stunden nach der Anwendung von 10 mg Amlodipin die Resorptionsrate von Amlodipin senkte . Da Amlodipin sehr stark proteingebunden ist, ist eine Dialyse voraussichtlich nicht von Nutzen.


5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Dihydropyridin-Derivate

ATC-Code: C08CA01


Amlodipin ist ein Calcium-Antagonist, der den Einstrom von Calciumionen in die kardialen und die vaskulären glatten Muskelzellen hemmt. Der Mechanismus der antihypertensiven Wirkung beruht auf dem direkten relaxierenden Effekt auf die glatte Gefäßmuskulatur.


Der genaue Mechanismus, durch den Amlodipin antianginös wirkt, ist nicht vollständig geklärt, allerdings spielen die beiden folgenden Wirkungen eine Rolle:


1. Amlodipin dilatiert die peripheren Arteriolen und reduziert so den gesamten peripheren Widerstand (Nachlast), gegen den das Herz arbeitet. Durch diese Entlastung des Herzens werden myokardialer Energieverbrauch und Sauerstoffbedarf gesenkt.


2. Der Wirkmechanismus beinhaltet wahrscheinlich auch eine Dilatation der Hauptkoronararterien und der Koronararteriolen. Diese Dilatation erhöht bei Patienten mit Prinzmetal-Angina-Attacken die myokardiale Sauerstoffversorgung.


Bei Patienten mit Hypertonie bewirkt eine einmal tägliche Gabe eine klinisch signifikante Blutdrucksenkung (sowohl im Liegen als auch im Stehen), die 24 Stunden anhält.


Bei Patienten mit Angina pectoris erhöht die einmal tägliche Gabe von Amlodipin die Gesamtbelastungsdauer, die Zeit bis zum Angina-pectoris-Anfall und die Zeit, die zu einer Absenkung des ST-Segments um 1 mm führt. Amlodipin senkt sowohl die Häufigkeit der Angina-pectoris-Anfälle als auch den Bedarf an Glyceroltrinitrat-Tabletten.


Anwendung bei Patienten mit Herzinsuffizienz

Hämodynamische Studien bei Patienten mit Herzinsuffizienz und klinische Studien basierend auf der Belastungskapazität bei Patienten mit Herzinsuffizienz (NYHA Klasse II-IV) haben gezeigt, dass Amlodipin zu keiner klinischen Verschlechterung führt, gemessen an Belastungstoleranz, linksventrikulärer Ejektionsfraktion und klinischer Symptomatik.


In einer Placebo-kontrollierten Studie (PRAISE) zur Beurteilung von Patienten mit Herzinsuffizienz NYHA-Grad III-IV, die Digoxin, Diuretika und Angiotensin-Converting-Enzym (ACE-)Hemmer erhielten, führte Amlodipin nicht zu einem erhöhten Mortalitätsrisiko oder einem erhöhten kombinierten Mortalitäts- und Morbiditätsrisiko bei Patienten mit Herzinsuffizienz.


In einer placebokontrollierten Follow-up-Langzeitstudie (PRAISE 2) zeigte sich, dass Amlodipin keinen Effekt auf die Gesamtmortalität oder kardiovaskuläre Mortalität von Patienten mit Herzinsuffizienz der NYHA Stadien III und IV ohne klinische Symptome oder objektive Befunde hatte, die auf eine zugrundeliegende ischämische Erkrankung hindeuten; diese Patienten erhielten stabile Dosierungen von ACE-Hemmern, Digitalis und Diuretika. In der gleichen Patientenpopulation wurde Amlodipin mit vermehrt berichteten Lungenödemen in Verbindung gebracht, obwohl sich gegenüber Placebo kein signifikanter Unterschied in der Inzidenz der Verschlechterung der Herzinsuffizienz ergab.


Anwendung bei Kindern

In einer Studie, die 268 Kinder im Alter von 6 – 17 Jahren mit überwiegend sekundärer Hypertonie einschloss, zeigte der Vergleich einer 2,5 mg-Dosis und einer 5,0 mg-Dosis Amlodipin mit Plazebo, dass beide Dosierungen den systolischen Blutdruck signifikant stärker senkten als Plazebo. Die Differenz zwischen den beiden Dosierungen war nicht statistisch signifikant.

Die Langzeiteffekte von Amlodipin auf das Wachstum, die Pubertät und die generelle Entwicklung wurde nicht untersucht. Die Langzeitwirkung von Amlodipin bei einer Behandlung in der Kindheit zur Verringerung kardiovaskulärer Morbidität und Mortalität im Erwachsenenalter ist ebenfalls nicht bekannt.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption und Verteilung

Nach oraler Gabe therapeutischer Dosen wird Amlodipin langsam aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Die Bioverfügbarkeit von Amlodipin wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht beeinflusst. Die absolute Bioverfügbarkeit des unveränderten Wirkstoffs beträgt etwa 64-80 %. Spitzenplasmakonzentrationen werden 6-12 Stunden nach der Verabreichung erreicht. Das Verteilungsvolumen beträgt ungefähr 20 l/kg. Der pKa-Wert von Amlodipin beträgt 8,6. Die Plasmaproteinbindung in vitro ist annähernd 98 %.


Metabolismus und Elimination

Die Plasmahalbwertszeit liegt bei 35 bis 50 Stunden. Steady-State-Plasmakonzentrationen werden nach 7-8 Tagen erreicht.


Amlodipin wird weitgehend zu inaktiven Metaboliten verstoffwechselt. Etwa 60 % der verabreichten Dosis werden mit dem Urin ausgeschieden, davon 10 % in unveränderter Form.


Anwendung bei Kindern

Es wurde eine Studie zur Populationskinetik mit 74 hypertensiven Kindern im Alter von 12 Monaten bis 17 Jahren (mit 34 Patienten im Alter von 6 bis 12 Jahren und 28 Patienten im Alter von 13 bis 17 Jahren) durchgeführt, die Amlodipin zwischen 1,25 mg und 20 mg entweder einmal oder zweimal täglich erhielten. Bei den Kindern von 6 bis 12 Jahren und bei den Jugendlichen von 13 bis 17 Jahren betrug die durchschnittliche orale Clearance (CL/F) 22,5 bzw. 27,4 l/h bei den männlichen Personen und 16,4 bzw. 21,3 l/h bei den weiblichen Personen. Es wurde eine große Expositionsvariabilität zwischen den einzelnen Personen beobachtet. Die berichteten Daten bei Kindern unter 6 Jahren sind begrenzt.


Ältere Patienten

Die Zeit bis zum Erreichen der Spitzenplasmakonzentrationen von Amlodipin ist bei älteren und jüngeren Patienten vergleichbar. Tendenziell ist die Clearance verringert, woraus eine Zunahme der Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve („area under the curve“ AUC) und der Eliminationshalbwertszeit bei älteren Patienten resultiert. Die Erhöhung der AUC und der Eliminationshalbwertszeit bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz entsprachen den Erwartungen in Bezug auf die untersuchte Altersgruppe (siehe Abschnitt 4.4)

Patienten mit Nierenfunktionsstörungen

Amlodipin wird extensiv zu inaktiven Metaboliten metabolisiert. 10 % der Ursprungssubstanz werden unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Veränderungen der Plasmakonzentration von Amlodipin hängen nicht vom Grad der Nierenfunktionsstörung ab. Bei diesen Patienten kann Amlodipin in der normalen Dosis angewendet werden.

Amlodipin ist nicht dialysierbar.


Patienten mit Leberfunktionsstörungen

Bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen ist die Halbwertszeit von Amlodipin verlängert.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


In Tierstudien zur Reproduktion wurden bei hohen Dosen eine Verlängerung des Geburtsvorganges, eine Beeinträchtigung der Wehentätigkeit sowie der Überlebensrate der Föten und Jungtiere beobachtet. Basierend auf pharmakologischen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität nach wiederholter Gabe, Genotoxizität und Kanzerogenität lassen Tierstudien keine speziellen Risiken für den Menschen erkennen.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Calciumhydrogenphosphat

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.)

Mikrokristalline Cellulose

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Den Blister im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen!


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Blisterpackung (Aluminium/PVC):

Originalpackungen mit 20 (N1), 50 (N2) und 100 (N3) Tabletten


PE-Behältnis mit Schraubdeckel:

Anstaltspackungsgröße: 100 Tabletten


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine speziellen Hinweise


7. Inhaber der Zulassungen


Sandoz Pharmaceuticals GmbH

Raiffeisenstraße 11

83607 Holzkirchen

E-Mail: info@sandoz.de


8. Zulassungsnummern


Amlobesilat-Sandoz 5 mg

66352.00.00


Amlobesilat-Sandoz 7,5 mg

66353.00.00


Amlobesilat-Sandoz 10 mg

66354.00.00


9. Datum der Erteilung der Zulassungen


09.03.2007


10. Stand der Information


Juli 2010


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig



Amlobesilat-Sandoz Tabletten, spcde-neu 21/21 Juli 2010