Amlodipin Aiwa 5 Mg Tabletten
Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten November 2010 ENR 2166644
Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten
Amlodipin Aiwa 10 mg
Tabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten
1 Tablette enthält 6,42 mg Amlodipinmaleat, entsprechend 5 mg Amlodipin
Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten
1 Tablette enthält 12,84 mg Amlodipinmaleat, entsprechend 10 mg Amlodipin
Wirkstoff: Amlodipinmaleat
Die vollständige Auflistung der sonstigen
Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Tabletten
Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten
Weiße, runde und flache Tabletten.
Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten
Weiße, runde und flache Tabletten.
4.
Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zur Behandlung der essenziellen
Hypertonie.
Chronisch stabile Angina pectoris (Belastungsangina) und
vasospastische Angina pectoris.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Hypertonie
Die übliche Tagesdosis beträgt 5 mg Amlodipin einmal täglich. Eine maximale Tagesdosis von 10 mg Amlodipin sollte nicht überschritten werden.
Chronisch stabile und vasospastische Angina pectoris
5 mg Amlodipin einmal täglich. Falls erforderlich, kann die Dosierung auf 10 mg Amlodipin erhöht werden. Die maximale Tagesdosis von 10 mg Amlodipin sollte nicht überschritten werden.
Maximale Tagesdosis: Die bisherigen Forschungsergebnisse zeigen, dass durch eine Dosiserhöhung auf mehr als 10 mg Amlodipin keine Verbesserung der therapeutischen Wirksamkeit erreicht werden kann, und dass bei Dosierungen von 15 und 20 mg sogar mit einer nicht akzeptablen Häufigkeit von Nebenwirkungen gerechnet werden muss.
Anwendung bei Leberfunktionsstörungen
Wie bei allen Calciumantagonisten ist die Halbwertszeit von Amlodipin bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen verlängert. Da noch keine verbindlichen Dosierungsempfehlungen festgelegt werden konnten, sollte das Arzneimittel vorsichtig angewendet werden. Bei schwerer Leberfunktionsstörung darf Amlodipin nicht gegeben werden.
Anwendung bei Niereninsuffizienz
Amlodipin wird in großem Umfang zu inaktiven Metaboliten verstoffwechselt. Etwa 10 % der Substanzmenge werden als unveränderter Wirkstoff im Urin ausgeschieden. Zwischen dem Grad der Niereninsuffizienz und den Veränderungen der Amlodipin-Plasmaspiegel besteht keine Korrelation. Amlodipin kann bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen in üblichen Dosierungen angewendet werden, bei dialysepflichtiger Niereninsuffizienz ist Vorsicht geboten. Amlodipin ist nicht dialysierbar.
Anwendung bei Herzinsuffizienz
Hämodynamische Untersuchungen und kontrollierte klinische Prüfungen bei Patienten mit Herzinsuffizienz Grad II bis IV (NYHA) zeigten keine klinische Verschlechterung durch Amlodipin. Messparameter waren Belastbarkeit, links-ventrikuläre Ejektionsfraktion und klinische Symptomatik.
Anwendung bei gleichzeitiger Ciclosporin-Gabe
Pharmakokinetik-Untersuchungen zeigten, dass die Pharmakokinetik von Ciclosporin durch Amlodipin nicht signifikant verändert wird.
Ältere Patienten
Die Zeit bis zum Erreichen maximaler Amlodipin-Plasmakonzentration ist bei älteren und jüngeren Patienten ähnlich. Bei älteren Patienten ist die Amlodipin-Clearance verringert, was zu Vergrößerung des AUC-Wertes und Verlängerung der Eliminationshalbwertzeit führt. Veränderungen von AUC und Eliminationshalbwertszeit bei Patienten mit Herzinsuffizienz entsprachen denen, die für Patienten der jeweiligen Altersstufe zu erwarten waren. Bei der Verwendung ähnlicher Dosierungen wurde Amlodipin von älteren und jüngeren Patienten gleich gut vertragen. Aus diesem Grund werden für ältere Patienten die üblichen Dosierungen empfohlen.
Kinder und Jugendliche
Die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen wird wegen fehlender Erfahrungen nicht empfohlen.
Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten wird mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) zu oder zwischen den Mahlzeiten eingenommen. Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.
4.3
Gegenanzeigen
-
Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten darf nicht angewendet werden bei:
-
bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Dihydropyridine, Amlodipin oder einem der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels,
-
Herz-Kreislauf-Schock,
-
höhergradiger Aortenstenose,
-
instabiler Angina pectoris,
-
akutem Myokardinfarkt (innerhalb der ersten 4 Wochen),
-
schwerer Leberfunktionsstörung.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei dialysepflichtiger Niereninsuffizienz ist Vorsicht geboten, da
Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten
aufgrund seiner hohen Eiweißbindung nicht dialysierbar ist.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen
Folgende Wechselwirkungen zwischen dem vorliegenden Arzneimittel
und anderen Arzneimitteln sind zu beachten:
Der blutdrucksenkende Effekt von Amlodipin kann durch andere blutdrucksenkende Arzneimittel sowie trizyklische Antidepressiva verstärkt werden. Bei Kombination mit Nitraten können sich die Wirkungen auf den Blutdruck und die Herzfrequenz verstärken.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Amlodipin und Betarezeptorenblockern ist eine sorgfältige Überwachung der Patienten angezeigt, da sich die blutdrucksenkenden Wirkungen addieren können. Es ist bekannt, dass Betarezeptorenblocker eine Herzinsuffizienz verschlechtern können. Für Amlodipin liegen in klinischen Prüfungen keine Hinweise auf negativ inotrope Wirkungen vor. Dennoch sollte die gleichzeitige Anwendung von Amlodipin und Betarezeptorenblockern bei herzinsuffizienzgefährdeten Patienten vorsichtig erfolgen.
Bestimmte Arzneimittel aus der Gruppe der Calciumantagonisten können die negativ inotrope Wirkung von Antiarrhythmika wie Amiodaron und Chinidin verstärken. Da bei Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten bisher keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen, sollten diese Patienten sorgfältig überwacht werden.
Auswirkung von Arzneimitteln auf Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten:
Cimetidin: eine gleichzeitige Gabe von Cimetidin verändert nicht die Pharmakokinetik von Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten.
Aluminium- / Magnesium-haltige Antazida: kein Einfluss auf die Pharmakokinetik.
Sildenafil: eine Einzeldosis von 100 mg Sildenafil bei Männern mit essentieller Hypertonie zeigte keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten. Bei gleichzeitiger Gabe von Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten und Sildenafil hat jedes Arzneimittel für sich genommen seinen eigenen hypotensiven Effekt.
Auswirkung von Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten auf andere Arzneimittel:
Atorvastatin: Die gleichzeitige Gabe mehrerer Einzeldosen von 10 mg Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten und 80 mg Atorvastatin zeigte keine signifikante Veränderung der pharmakokinetischen Eigenschaften von Atorvastatin.
Digoxin: Die gleichzeitige Gabe von Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten und Digoxin führte zu keiner signifikanten Veränderung der Serumspiegel von Digoxin oder einer veränderten renalen Elimination bei gesunden Freiwilligen.
Alkohol: Einzel- und Mehrfachgaben von 10 mg Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten zeigten keine signifikante Veränderung der pharmakokinetischen Eigenschaften von Alkohol.
Warfarin: Gleichzeitige Behandlung mit Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten und Warfarin führt zu keiner Veränderung der Prothrombinzeit (INR, Quickwert).
Ciclosporin: die gleichzeitige Gabe von Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten und Ciclosporin führt zu keiner signikanten Veränderung der pharmakokinetischen Eigenschaften von Ciclosporin.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Amlodipin bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Amlodipin darf während der Schwangerschaft nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung verwendet werden.
Während der Behandlung mit Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten sollte nicht gestillt werden, da nicht bekannt ist, ob der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen
ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende
unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen so weit
verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am
Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne
sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße
bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im
Zusammenwirken mit Alkohol.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden
folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:
Sehr häufig (>1/10)
Häufig (>1/100 bis <1/10)
Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100)
Selten (>1/10.000 bis <1/1.000)
Sehr selten (<1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Sehr selten: Leukozytopenie, Thrombozytopenie.
Erkrankungen des Immunsystems:
Sehr selten: Allergische Reaktionen.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:
Sehr selten: Hyperglykämie.
Psychische Störungen:
Gelegentlich: Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen.
Erkrankungen des Nervensystems:
Häufig: Schläfrigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen (insbesondere zu Beginn der Behandlung).
Gelegentlich: Tremor, Geschmacksstörungen, Synkope, Hypoästhesien, Parästhesien.
Sehr selten: erhöhter Muskeltonus, periphere Neuropathie.
Augenerkrankungen:
Gelegentlich: Sehstörungen (kausaler Zusammenhang nicht immer zweifelsfrei gesichert).
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths:
Gelegentlich: Tinnitus.
Herzerkrankungen:
Häufig: Tachykardie, Palpitationen. Zu Beginn der Behandlung kann es zum Auftreten von Angina-pectoris-Anfällen bzw. bei Patienten mit bestehender Angina pectoris zu einer Zunahme von Häufigkeit, Dauer und Schweregrad der Anfälle kommen.
Sehr selten: Myokardinfarkt. Wie bei anderen Dihydropyridinderivaten wurde auch bei diesem Arzneimittel sehr selten über Rhythmusstörungen (einschl. Bradykardie, ventrikuläre Tachykardien und Vorhofflimmern) berichtet, die jedoch nicht vom natürlichen Verlauf der Grunderkrankung differenziert werden können.
Gefäßerkrankungen:
Häufig: Hautrötung mit Wärmegefühl, vor allem im Gesicht (Erythem, Erythromelalgie), insbesondere zu Beginn der Behandlung.
Gelegentlich: Hypotone Kreislaufreaktionen.
Sehr selten: Vaskulitis.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:
Gelegentlich: Dyspnoe; Rhinitis.
Sehr selten: Husten.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Häufig: Bauchschmerzen, Übelkeit.
Gelegentlich: Erbrechen, Völlegefühl, Durchfälle, Verdauungsstörungen, Mundtrockenheit.
Sehr selten: Pankreatitis, Gastritis, Gingivahyperplasie.
Leber und Gallenerkrankungen:
Sehr selten: Hepatitis, Transaminasenanstieg mit Ikterus bei intrahepatischer Cholestase. Hospitalisation wegen Schweregrades der Leberveränderung erforderlich (kausaler Zusammenhang unsicher).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Gelegentlich: Alopezie, Purpura, Hautverfärbung, vermehrtes Schwitzen, Pruritus, Exanthem.
Sehr selten: Angioödem, Erythema exsudativum multiforme, Urtikaria.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:
Gelegentlich: Arthralgien, Myalgien, Muskelkrämpfe, Rückenschmerzen.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege:
Gelegentlich: Störungen beim Wasserlassen, Nykturie, erhöhte Miktionsfrequenz.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse:
Gelegentlich: Impotenz, Gynäkomastie.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Häufig: Periphere Ödeme, Müdigkeit.
Gelegentlich: Thoraxschmerzen die jedoch nicht vom natürlichen Verlauf der Grunderkrankung differenziert werden können. Schwächegefühl, Schmerzen, Unwohlsein, Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme.
4.9 Überdosierung
Symptome:
Eine Überdosierung kann zu ausgeprägter peripherer Vasodilatation mit deutlicher und andauernder systemischer Hypotonie, Flush, Kopfschmerzen, reflektorischer Tachykardie, Rhythmusstörungen, Herz-Kreislauf-Schock und Bewusstseinsstörung bis zum Koma führen.
Maßnahmen:
Bei klinisch relevanter Hypotonie allgemein unterstützende Maßnahmen des Herz-Kreislauf-Systems, einschließlich engmaschiger Überwachung von Herz- und Lungenfunktion, Hochlagerung der Beine und Flüssigkeitsbilanzierung. Zur Erhöhung des Gefäßtonus und des Blutdrucks kann ein Vasokonstriktor verabreicht werden, sofern dieser nicht kontraindiziert ist. Intravenös verabreichtes Calcium-Gluconat kann bei der Umkehr der Effekte der Calcium-Kanal-Blockade von Nutzen sein.
Da Amlodipin in großem Umfang an Plasmaproteine gebunden wird, ist eine Dialyse nicht Erfolg versprechend.
Da Amlodipin nur langsam resorbiert wird, kann eine Magenspülung in bestimmten Fällen sinnvoll sein. Bei Probanden hat sich gezeigt, dass durch die Gabe von Aktivkohle sofort nach oder bis zu zwei Stunden nach der Einnahme von 10 mg Amlodipin, die Resorption von Amlodipin deutlich verringert wird.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe:
Calciumantagonist
ATC-Code: C08CA01
Amlodipin ist ein Calciumantagonist, der den Einstrom von
Calciumionen in die Herzmuskelzellen und glatten Gefäßmuskelzellen
hemmt (Blockade der langsamen Calciumkanäle). Die blutdrucksenkende
Wirkung von Amlodipin beruht auf der Erschlaffung der glatten
Gefäßmuskulatur. Die genaue Wirkungsweise, durch die Amlodipin
antianginös wirkt, ist noch nicht vollständig bekannt.
Amlodipin verringert die Ischämie durch folgende Wirkungen:
Periphere Arteriolen werden erweitert. Damit wird der periphere Widerstand (Nachlast), gegen den das Herz arbeiten muss, gesenkt. Da die Herzfrequenz stabil bleibt, verringert diese Entlastung des Herzens den myokardialen Energieverbrauch und den Sauerstoffbedarf.
Wahrscheinlich bewirkt Amlodipin eine Dilatation von koronaren Arterien und Arteriolen, sowohl in normalen als auch in ischämischen Bereichen.
Die durch Rauchen induzierte koronare Vasokonstriktion wird abgeschwächt.
Bei Patienten mit Angina pectoris bewirkt Amlodipin eine Erhöhung der Belastbarkeit und eine Senkung der Anfallshäufigkeit und des Nitratbedarfs.
Bei Hypertonikern führt die einmal tägliche Gabe von Amlodipin zu einer signifikanten Senkung des Blutdrucks im Liegen und im Stehen über 24 Stunden. Aufgrund des langsamen Wirkungseintritts ist nicht mit akutem Blutdruckabfall zu rechnen.
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz Grad II bis IV (NYHA) zeigten hämodynamische Untersuchungen und kontrollierte klinische Studien keine klinische Verschlechterung durch Amlodipin. Messparameter waren Belastbarkeit, linksventrikuläre Ejektionsfraktion und klinische Symptomatik.
In einer plazebokontrollierten, doppelblinden Mortalitäts-/Morbiditätsstudie bei 1153 Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz (931 Patienten NYHA III, 222 Patienten NYHA IV), die unter einer konstanten Therapie mit ACE-Hemmern, Digitalis und Diuretika standen, zeigte die zusätzliche Gabe von Amlodipin keinen Einfluss auf die kombinierte Mortalität und kardiale Morbidität (definiert durch lebensbedrohliche Arrhythmien, akuten Herzinfarkt oder Krankenhausaufenthalt wegen klinischer Verschlechterung der Herzinsuffizienz), auf die NYHA-Klassifikation oder die Symptomatik der Herzinsuffizienz. Die kombinierte Gesamtmortalität und kardiale Morbidität betrugen 222/571 (39 %) in der Amlodipin- und 246/583 (42 %) in der Plazebogruppe. Die kardiale Morbidität stellte rund 25 % der Endpunkte der Studie dar.
Patienten mit akuter Herzinsuffizienz wurden nicht untersucht.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach Einnahme therapeutischer Dosen wird Amlodipin
nahrungsunabhängig gut resorbiert, wobei Spitzenkonzentrationen
nach 6 bis 12 Stunden erreicht werden. Das Verteilungsvolumen
beträgt etwa 21 l/kg. Die terminale Plasmahalbwertzeit beträgt
35 bis 50 Stunden und ermöglicht eine einmal tägliche Dosierung.
Steady-State-Konzentrationen werden nach 7- bis 8-tägiger Anwendung
erreicht.
Der Amlodipin-Metabolismus wird hauptsächlich durch die Cytochrom-P450- (CYP) - Isoenzyme 3A4 (Hauptweg) vermittelt. Die Amlodipin-Clearance ist gering und es wurden keine klinisch relevanten Interaktionen mit mäßig starken CYP 3A4-Inhibitoren (Diltiazem) oder Substanzen, die den Stoffwechsel über CYP 3A4 induzieren, nachgewiesen. Interaktionsstudien mit stärkeren CYP 3A4-Hemmstoffen (z. B. Ketoconazol, Itraconazol oder Ritonavir) oder -induktoren (z.B. Rifampicin) wurden nicht durchgeführt.
Amlodipin wird größtenteils zu inaktiven Metaboliten verstoffwechselt. Im Urin werden 10 % der Substanz unverändert sowie 60 % der Metaboliten ausgeschieden.
In vitro konnte gezeigt werden, dass etwa 97,5 % des zirkulierenden Amlodipin an Plasmaeiweiße gebunden sind.
Bei gesunden Probanden beeinflusste Amlodipin die Wirkung von gleichzeitig gegebenem Warfarin auf die Prothrombinzeit nicht wesentlich. Deshalb ist zu erwarten, dass eine bestehende Warfarin-Behandlung durch die Hinzugabe von Amlodipin keiner Modifikation bedarf.
Die absolute Bioverfügbarkeit beim Menschen beträgt etwa 64 bis 80 %.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
In den präklinischen Standarduntersuchungen zur
Sicherheitspharmakologie, Toxizität nach wiederholter Gabe,
Mutagenität und Kanzerogenität ergaben sich keine speziellen
Risiken für die Anwendung am Menschen. In tierexperimentellen
Studien zur Reproduktionstoxizität wurden bei der Ratte eine
Verlängerung des Geburtsvorgangs, eine Beeinträchtigung der
Wehentätigkeit und eine erhöhte perinatale Mortalität der
Nachkommen beobachtet.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten
Mikrokristalline Cellulose,
Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.), Hochdisperses
Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur.)
[pflanzlich]
Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten
Mikrokristalline Cellulose,
Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.), Hochdisperses
Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]
6.2 Inkompatibilitäten
Bisher keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerbedingungen
erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten
Blister aus Aluminium/Aluminiumfolie:
Originalpackung mit 20 Tabletten N1
Originalpackung mit 30 Tabletten N1
Originalpackung mit 50 Tabletten N2
Originalpackung mit 100 Tabletten N3
Unverkäufliches Muster mit 20 Tabletten.
Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten
Blister aus Aluminium/Aluminiumfolie:
Originalpackung mit 20 Tabletten N1
Originalpackung mit 30 Tabletten N1
Originalpackung mit 50 Tabletten N2
Originalpackung mit 100 Tabletten N3
Unverkäufliches Muster mit 20 Tabletten.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
T&D Pharma GmbH
Kleine Knopheide 4
32657 Lemgo/Germany
Tel.: +49(0) 5261/66 96 81
Fax: +49(0) 5261/66 96 82
email: info@td-pharma.de
8. Zulassungsnummer(n)
5 mg: 66644.00.00
10 mg: 66645.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung
07.02.2008
10. Stand der Information
11/2010
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
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