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Amlodipin Aiwa 5 Mg Tabletten

Document: 04.11.2010   Fachinformation (deutsch) change

Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten November 2010 ENR 2166644





Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben



Fachinformation



1. Bezeichnung des Arzneimittels


Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten
Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten

1 Tablette enthält 6,42 mg Amlodipinmaleat, entsprechend 5 mg Amlodipin


Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten

1 Tablette enthält 12,84 mg Amlodipinmaleat, entsprechend 10 mg Amlodipin


Wirkstoff: Amlodipinmaleat


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform


Tabletten

Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten

Weiße, runde und flache Tabletten.


Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten

Weiße, runde und flache Tabletten.



4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete


Zur Behandlung der essenziellen Hypertonie.

Chronisch stabile Angina pectoris (Belastungs­angina) und vasospastische Angina pectoris.

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Hypertonie

Die übliche Tagesdosis beträgt 5 mg Amlo­dipin einmal täglich. Eine maximale Tages­dosis von 10 mg Amlodipin sollte nicht über­schritten werden.


Chronisch stabile und vasospastische Angina pectoris

5 mg Amlodipin einmal täglich. Falls erforder­lich, kann die Dosierung auf 10 mg Amlodipin erhöht werden. Die maximale Tagesdosis von 10 mg Amlodipin sollte nicht überschrit­ten werden.

Maximale Tagesdosis: Die bisherigen For­schungs­ergebnisse zeigen, dass durch eine Dosiserhöhung auf mehr als 10 mg Amlo­dipin keine Verbesserung der therapeu­tischen Wirksamkeit erreicht werden kann, und dass bei Dosierungen von 15 und 20 mg sogar mit einer nicht akzeptablen Häufigkeit von Nebenwirkungen gerechnet werden muss.


Anwendung bei Leberfunktionsstörungen

Wie bei allen Calciumantagonisten ist die Halbwertszeit von Amlodipin bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen verlängert. Da noch keine verbindlichen Dosierungsempfeh­lungen festgelegt werden konnten, sollte das Arzneimittel vorsichtig angewendet werden. Bei schwerer Leberfunktionsstörung darf Amlodipin nicht gegeben werden.


Anwendung bei Niereninsuffizienz

Amlodipin wird in großem Umfang zu inaktiven Metaboliten verstoffwechselt. Etwa 10 % der Substanzmenge werden als unver­änderter Wirkstoff im Urin ausgeschieden. Zwischen dem Grad der Niereninsuffizienz und den Veränderungen der Amlodipin-Plasmaspiegel besteht keine Korrelation. Amlodipin kann bei Patienten mit Nieren­funktionsstörungen in üblichen Dosierungen angewendet werden, bei dialysepflichtiger Niereninsuffizienz ist Vorsicht geboten. Am­lodipin ist nicht dialysierbar.


Anwendung bei Herzinsuffizienz

Hämodynamische Untersuchungen und kontrollierte klinische Prüfungen bei Patienten mit Herzinsuffizienz Grad II bis IV (NYHA) zeigten keine klinische Verschlech­terung durch Amlodipin. Messparameter waren Belastbarkeit, links-ventrikuläre Ejek­tions­fraktion und klinische Symptomatik.


Anwendung bei gleichzeitiger Ciclosporin-Gabe

Pharmakokinetik-Untersuchungen zeigten, dass die Pharmakokinetik von Ciclosporin durch Amlodipin nicht signifikant verändert wird.


Ältere Patienten

Die Zeit bis zum Erreichen maximaler Amlo­dipin-Plasmakonzentration ist bei älteren und jüngeren Patienten ähnlich. Bei älteren Patienten ist die Amlodipin-Clearance ver­ringert, was zu Vergrößerung des AUC-Wertes und Verlängerung der Eliminations­halbwertzeit führt. Veränderungen von AUC und Eliminationshalbwertszeit bei Patienten mit Herzinsuffizienz entsprachen denen, die für Patienten der jeweiligen Altersstufe zu erwarten waren. Bei der Verwendung ähnlicher Dosierungen wurde Amlodipin von älteren und jüngeren Patienten gleich gut vertragen. Aus diesem Grund werden für ältere Patienten die üblichen Dosierungen empfohlen.


Kinder und Jugendliche

Die Anwendung bei Kindern und Jugend­lichen wird wegen fehlender Erfahrungen nicht empfohlen.


Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten wird mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) zu oder zwischen den Mahlzeiten eingenommen. Über die Dauer der Anwen­dung entscheidet der behandelnde Arzt.



4.3 Gegenanzeigen



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Bei dialysepflichtiger Niereninsuffizienz ist Vorsicht geboten, da Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten aufgrund seiner hohen Eiweiß­bindung nicht dialysierbar ist.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Folgende Wechselwirkungen zwischen dem vorliegenden Arzneimittel und anderen Arznei­mitteln sind zu beachten:


Der blutdrucksenkende Effekt von Amlodipin kann durch andere blutdrucksenkende Arznei­mittel sowie trizyklische Antidepressiva verstärkt werden. Bei Kombination mit Nitra­ten können sich die Wirkungen auf den Blut­druck und die Herzfrequenz verstärken.


Bei gleichzeitiger Einnahme von Amlodipin und Betarezeptorenblockern ist eine sorg­fältige Überwachung der Patienten ange­zeigt, da sich die blutdrucksenkenden Wirkungen addieren können. Es ist bekannt, dass Betarezeptorenblocker eine Herzinsuffi­zienz verschlechtern können. Für Amlodipin liegen in klinischen Prüfungen keine Hin­weise auf negativ inotrope Wirkungen vor. Dennoch sollte die gleichzeitige Anwendung von Amlodipin und Betarezeptorenblockern bei herzinsuffizienzgefährdeten Patienten vor­sichtig erfolgen.


Bestimmte Arzneimittel aus der Gruppe der Calciumantagonisten können die negativ inotrope Wirkung von Antiarrhythmika wie Amiodaron und Chinidin verstärken. Da bei Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten bisher keine ausreichenden Erfahrungen vor­liegen, sollten diese Patienten sorgfältig überwacht werden.


Auswirkung von Arzneimitteln auf Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten:


Cimetidin: eine gleichzeitige Gabe von Cimetidin verändert nicht die Pharmako­kinetik von Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten.


Aluminium- / Magnesium-haltige Antazida: kein Einfluss auf die Pharmakokinetik.


Sildenafil: eine Einzeldosis von 100 mg Sildenafil bei Männern mit essentieller Hypertonie zeigte keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten. Bei gleichzeitiger Gabe von Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten und Sildenafil hat jedes Arzneimittel für sich genommen seinen eigenen hypotensiven Effekt.


Auswirkung von Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten auf andere Arzneimittel:


Atorvastatin: Die gleichzeitige Gabe mehrerer Einzeldosen von 10 mg Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten und 80 mg Atorvastatin zeigte keine signifikante Veränderung der pharmakokinetischen Eigen­schaften von Atorvastatin.


Digoxin: Die gleichzeitige Gabe von Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten und Digoxin führte zu keiner signifikanten Ver­änderung der Serumspiegel von Digoxin oder einer veränderten renalen Elimination bei gesunden Freiwilligen.


Alkohol: Einzel- und Mehrfachgaben von 10 mg Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten zeigten keine signifikante Verände­rung der pharmakokinetischen Eigenschaften von Alkohol.


Warfarin: Gleichzeitige Behandlung mit Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten und Warfarin führt zu keiner Veränderung der Prothrombinzeit (INR, Quickwert).


Ciclosporin: die gleichzeitige Gabe von Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten und Ciclosporin führt zu keiner signikanten Ver­änderung der pharmakokinetischen Eigen­schaften von Ciclosporin.



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Amlodipin bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben eine Repro­duktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Amlodipin darf während der Schwangerschaft nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung verwendet werden.

Während der Behandlung mit Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten und Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten sollte nicht gestillt werden, da nicht bekannt ist, ob der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Die Behandlung mit diesem Arzneimittel bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reak­tionen kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teil­nahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammen­wirken mit Alkohol.



4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (>1/10)

Häufig (>1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100)

Selten (>1/10.000 bis <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:

Sehr selten: Leukozytopenie, Thrombozytopenie.


Erkrankungen des Immunsystems:

Sehr selten: Allergische Reaktionen.



Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:

Sehr selten: Hyperglykämie.


Psychische Störungen:

Gelegentlich: Schlaflosigkeit, Stimmungs­schwan­kungen.


Erkrankungen des Nervensystems:

Häufig: Schläfrigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen (insbesondere zu Beginn der Behandlung).

Gelegentlich: Tremor, Geschmacksstörungen, Synkope, Hypoästhesien, Parästhesien.

Sehr selten: erhöhter Muskeltonus, periphere Neuropathie.


Augenerkrankungen:

Gelegentlich: Sehstörungen (kausaler Zusam­men­hang nicht immer zweifelsfrei gesichert).


Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths:

Gelegentlich: Tinnitus.


Herzerkrankungen:

Häufig: Tachykardie, Palpitationen. Zu Beginn der Behandlung kann es zum Auftreten von Angina-pectoris-Anfällen bzw. bei Patienten mit bestehender Angina pectoris zu einer Zunahme von Häufigkeit, Dauer und Schweregrad der Anfälle kommen.

Sehr selten: Myokardinfarkt. Wie bei anderen Dihydropyridinderivaten wurde auch bei diesem Arzneimittel sehr selten über Rhythmus­störungen (einschl. Bradykardie, ventrikuläre Tachykardien und Vorhofflimmern) berichtet, die jedoch nicht vom natürlichen Verlauf der Grunderkrankung differenziert werden können.


Gefäßerkrankungen:

Häufig: Hautrötung mit Wärmegefühl, vor allem im Gesicht (Erythem, Erythromelalgie), insbeson­dere zu Beginn der Behandlung.

Gelegentlich: Hypotone Kreislaufreaktionen.

Sehr selten: Vaskulitis.


Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:

Gelegentlich: Dyspnoe; Rhinitis.

Sehr selten: Husten.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:

Häufig: Bauchschmerzen, Übelkeit.

Gelegentlich: Erbrechen, Völlegefühl, Durchfälle, Verdauungsstörungen, Mundtrockenheit.

Sehr selten: Pankreatitis, Gastritis, Gingiva­hyper­plasie.


Leber und Gallenerkrankungen:

Sehr selten: Hepatitis, Transaminasenanstieg mit Ikterus bei intrahepatischer Cholestase. Hospi­talisation wegen Schweregrades der Leberver­änderung erforderlich (kausaler Zusammenhang unsicher).


Erkrankungen der Haut und des Unter­haut­zellgewebes:

Gelegentlich: Alopezie, Purpura, Hautverfärbung, vermehrtes Schwitzen, Pruritus, Exanthem.

Sehr selten: Angioödem, Erythema exsudativum multiforme, Urtikaria.


Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:

Gelegentlich: Arthralgien, Myalgien, Muskel­krämpfe, Rückenschmerzen.


Erkrankungen der Nieren und Harnwege:

Gelegentlich: Störungen beim Wasserlassen, Nykturie, erhöhte Miktionsfrequenz.


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse:

Gelegentlich: Impotenz, Gynäkomastie.


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:

Häufig: Periphere Ödeme, Müdigkeit.

Gelegentlich: Thoraxschmerzen die jedoch nicht vom natürlichen Verlauf der Grunderkrankung differenziert werden können. Schwächegefühl, Schmerzen, Unwohlsein, Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme.



4.9 Überdosierung


Symptome:

Eine Überdosierung kann zu ausgeprägter peripherer Vasodilatation mit deutlicher und andauernder systemischer Hypotonie, Flush, Kopfschmerzen, reflektorischer Tachykardie, Rhythmusstörungen, Herz-Kreislauf-Schock und Bewusstseinsstörung bis zum Koma führen.


Maßnahmen:

Bei klinisch relevanter Hypotonie allgemein unter­stützende Maßnahmen des Herz-Kreislauf-Systems, einschließlich engmaschiger Über­wachung von Herz- und Lungenfunktion, Hoch­lagerung der Beine und Flüssigkeitsbilanzierung. Zur Erhöhung des Gefäßtonus und des Blut­drucks kann ein Vasokonstriktor verabreicht werden, sofern dieser nicht kontraindiziert ist. Intra­venös verabreichtes Calcium-Gluconat kann bei der Umkehr der Effekte der Calcium-Kanal-Blockade von Nutzen sein.


Da Amlodipin in großem Umfang an Plasma­proteine gebunden wird, ist eine Dialyse nicht Erfolg versprechend.


Da Amlodipin nur langsam resorbiert wird, kann eine Magenspülung in bestimmten Fällen sinnvoll sein. Bei Probanden hat sich gezeigt, dass durch die Gabe von Aktivkohle sofort nach oder bis zu zwei Stunden nach der Einnahme von 10 mg Amlodipin, die Resorption von Amlodipin deutlich verringert wird.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Calciumantagonist


ATC-Code: C08CA01


Amlodipin ist ein Calciumantagonist, der den Einstrom von Calciumionen in die Herzmuskel­zellen und glatten Gefäßmuskelzellen hemmt (Blockade der langsamen Calciumkanäle). Die blutdrucksenkende Wirkung von Amlodipin beruht auf der Erschlaffung der glatten Gefäß­muskulatur. Die genaue Wirkungsweise, durch die Amlodipin antianginös wirkt, ist noch nicht vollständig bekannt.


Amlodipin verringert die Ischämie durch folgende Wirkungen:

Periphere Arteriolen werden erweitert. Damit wird der periphere Widerstand (Nachlast), gegen den das Herz arbeiten muss, gesenkt. Da die Herzfrequenz stabil bleibt, verringert diese Entlastung des Herzens den myokardialen Energieverbrauch und den Sauerstoffbedarf.

Wahrscheinlich bewirkt Amlodipin eine Dilatation von koronaren Arterien und Arteriolen, sowohl in normalen als auch in ischämischen Bereichen.

Die durch Rauchen induzierte koronare Vasokonstriktion wird abgeschwächt.


Bei Patienten mit Angina pectoris bewirkt Amlodipin eine Erhöhung der Belastbarkeit und eine Senkung der Anfallshäufigkeit und des Nitratbedarfs.


Bei Hypertonikern führt die einmal tägliche Gabe von Amlodipin zu einer signifikanten Senkung des Blutdrucks im Liegen und im Stehen über 24 Stunden. Aufgrund des langsamen Wirkungs­eintritts ist nicht mit akutem Blutdruckabfall zu rechnen.


Bei Patienten mit Herzinsuffizienz Grad II bis IV (NYHA) zeigten hämodynamische Unter­suchungen und kontrollierte klinische Studien keine klinische Verschlechterung durch Amlo­dipin. Messparameter waren Belastbarkeit, links­ventrikuläre Ejektionsfraktion und klinische Symptomatik.


In einer plazebokontrollierten, doppelblinden Mortalitäts-/Morbiditätsstudie bei 1153 Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz (931 Patienten NYHA III, 222 Patienten NYHA IV), die unter einer konstanten Therapie mit ACE-Hemmern, Digitalis und Diuretika standen, zeigte die zusätz­liche Gabe von Amlodipin keinen Einfluss auf die kombinierte Mortalität und kardiale Morbidität (definiert durch lebensbedrohliche Arrhythmien, akuten Herzinfarkt oder Krankenhausaufenthalt wegen klinischer Verschlechterung der Herzin­suffizienz), auf die NYHA-Klassifikation oder die Symptomatik der Herzinsuffizienz. Die kombi­nierte Gesamtmortalität und kardiale Morbidität betrugen 222/571 (39 %) in der Amlodipin- und 246/583 (42 %) in der Plazebogruppe. Die kardiale Morbidität stellte rund 25 % der End­punkte der Studie dar.

Patienten mit akuter Herzinsuffizienz wurden nicht untersucht.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Nach Einnahme therapeutischer Dosen wird Amlodipin nahrungsunabhängig gut resorbiert, wobei Spitzenkonzentrationen nach 6 bis 12 Stunden erreicht werden. Das Verteilungs­volumen beträgt etwa 21 l/kg. Die terminale Plasmahalbwertzeit beträgt 35 bis 50 Stunden und ermöglicht eine einmal tägliche Dosierung. Steady-State-Konzentrationen werden nach 7- bis 8-tägiger Anwendung erreicht.


Der Amlodipin-Metabolismus wird haupt­sächlich durch die Cytochrom-P450- (CYP) - Isoenzyme 3A4 (Hauptweg) vermittelt. Die Amlodipin-Clearance ist gering und es wurden keine klinisch relevanten Interaktionen mit mäßig starken CYP 3A4-Inhibitoren (Diltiazem) oder Substanzen, die den Stoffwechsel über CYP 3A4 induzieren, nachgewiesen. Interaktionsstudien mit stärkeren CYP 3A4-Hemmstoffen (z. B. Ketoconazol, Itraconazol oder Ritonavir) oder -induktoren (z.B. Rifampicin) wurden nicht durch­geführt.


Amlodipin wird größtenteils zu inaktiven Meta­boliten verstoffwechselt. Im Urin werden 10 % der Substanz unverändert sowie 60 % der Meta­bo­liten ausgeschieden.


In vitro konnte gezeigt werden, dass etwa 97,5 % des zirkulierenden Amlodipin an Plasmaeiweiße gebunden sind.


Bei gesunden Probanden beeinflusste Amlodipin die Wirkung von gleichzeitig gegebenem Warfarin auf die Prothrombinzeit nicht wesent­lich. Deshalb ist zu erwarten, dass eine beste­hen­de Warfarin-Behandlung durch die Hinzu­gabe von Amlodipin keiner Modifikation bedarf.


Die absolute Bioverfügbarkeit beim Menschen beträgt etwa 64 bis 80 %.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


In den präklinischen Standardunter­suchungen zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität nach wiederholter Gabe, Muta­genität und Kanzerogenität ergaben sich keine speziellen Risiken für die Anwendung am Menschen. In tierexperimentellen Studien zur Reproduktionstoxizität wurden bei der Ratte eine Verlängerung des Geburtsvor­gangs, eine Beeinträchtigung der Wehen­tätigkeit und eine erhöhte perinatale Morta­lität der Nachkommen beobachtet.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten
Mikrokristalline Cellulose, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.), Hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]

Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten
Mikrokristalline Cellulose, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.), Hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]


6.2 Inkompatibilitäten


Bisher keine bekannt.



6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerbedingungen erforderlich.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Amlodipin Aiwa 5 mg Tabletten

Blister aus Aluminium/Aluminiumfolie:

Originalpackung mit 20 Tabletten N1

Originalpackung mit 30 Tabletten N1

Originalpackung mit 50 Tabletten N2

Originalpackung mit 100 Tabletten N3

Unverkäufliches Muster mit 20 Tabletten.


Amlodipin Aiwa 10 mg Tabletten

Blister aus Aluminium/Aluminiumfolie:

Originalpackung mit 20 Tabletten N1

Originalpackung mit 30 Tabletten N1

Originalpackung mit 50 Tabletten N2

Originalpackung mit 100 Tabletten N3

Unverkäufliches Muster mit 20 Tabletten.



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.



7. Inhaber der Zulassung


T&D Pharma GmbH

Kleine Knopheide 4

32657 Lemgo/Germany

Tel.: +49(0) 5261/66 96 81

Fax: +49(0) 5261/66 96 82

email: info@td-pharma.de



8. Zulassungsnummer(n)


5 mg: 66644.00.00

10 mg: 66645.00.00

9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung


07.02.2008

10. Stand der Information


11/2010



11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig




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