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Amlodipin Denk 10 Mg Tabletten

Document: 31.08.2015   Fachinformation (deutsch) change

Amlodipin Kwizda 5 mg/10 mg Tabletten Zul.-Nr.: 59827.00.00; 59827.01.00

FB    Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben

Fachinformation

FC    1.    Bezeichnung der Arzneimittel

Amlodipin Kwizda 5 mg Tabletten Amlodipin Kwizda 10 mg Tabletten

FD    2.    Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Amlodipin Kwizda 5 mg Tabletten:

Jede Tablette enthält 5 mg Amlodipin (als Amlodipinmesilat 1 H2O). Amlodipin Kwizda 10 mg Tabletten:

Jede Tablette enthält 10 mg Amlodipin (als Amlodipinmesilat 1 H2O). Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

FE    3.    Darreichungsform

Tablette

Amlodipin Kwizda 5 mg Tabletten:

Die Tabletten sind weiß bis gebrochen weiß, rund und bikonvex. Amlodipin Kwizda 10 mg Tabletten:

Die Tabletten sind weiß bis gebrochen weiß, rund, bikonvex mit einer Bruchkerbe auf einer Seite.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

FG

4.

Klinische Angaben

FH

4.1

Anwendungsgebiete

Essentielle Hypertonie.

Chronisch stabile und vasospastische Angina pectoris

FN

4.2

Dosierung und Art der Anwendung

Bei Erwachsenen

Sowohl zur Behandlung der Hypertonie als auch zur Behandlung der Angina pectoris beträgt die übliche Anfangsdosis 5 mg einmal täglich. Falls die gewünschte therapeutische Wirkung nicht innerhalb von 2 - 4 Wochen erreicht werden kann, kann diese Dosis in Abhängigkeit von dem individuellen Ansprechen des Patienten auf eine maximale Dosis von 10 mg täglich (als Einzeldosis) erhöht werden.

Pädiatrische Patienten

Kinder und Jugendliche mit Hypertonie im Alter von 6 bis 17 Jahren Die empfohlene antihypertensive, orale Dosis bei Patienten im Alter von 6 - 17 Jahren beträgt 2,5 mg einmal täglich als Startdosis, die bis 5 mg einmal täglich gesteigert werden kann, sollte das Blutdruckziel nach vier Wochen nicht erreicht sein. Dosierungen von mehr als 5 mg täglich wurden bei pädiatrischen Patienten nicht untersucht (siehe Abschnitte 5.1 und 5.2).

Eine Dosierung von 2,5 mg Amlodipin ist mit diesem Produkt nicht möglich.

Kinder unter 6 Jahren Es liegen keine Daten vor.

Älteren Patienten

Ähnliche Amlodipin-Dosen werden von älteren und jüngeren Patienten gleich gut vertragen. Bei älteren Patienten wird das normale Dosierungsschema empfohlen, jedoch sollte eine Erhöhung der Dosierung vorsichtig vorgenommen werden (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).

Nierenfunktionsstörungen

Bei diesen Patienten kann Amlodipin in der normalen Dosierung angewendet werden (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).

Leberfunktionsstörungen

Für Patienten mit leichten bis mäßigen Leberfunktionsstörungen liegen keine Dosierungsempfehlungen vor; deshalb sollte die Dosis vorsichtig gewählt und am unteren Ende des Dosierungsbereichs begonnen werden (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2). Die Pharmakokinetik von Amlodipin wurde bei schweren Leberfunktionsstörungen nicht untersucht. Bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen sollte mit der niedrigsten Amlodipindosis begonnen und langsam titriert werden.

Die Tabletten sollen mit Flüssigkeit (z. B. einem Glas Wasser) unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Amlodipin Kwizda 10 mg Tabletten:

Nehmen Sie die Tablette in beide Hände mit den Daumen gegenüberliegend zur Bruchkerbe. Üben Sie etwas Druck aus, um die Tablette in 2 Hälften zu brechen.

FI 4.3


Gegenanzeigen

Amlodipin ist kontraindiziert bei Patienten mit:

• Überempfindlichkeit gegen Dihydropyridin-Derivate, Amlodipin oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

•    schwerer Hypotonie

•    Schock (einschließlich Herz-Kreislauf-Schock)

•    Verschluss des Ausflusstraktes des linken Ventrikels (z. B. hochgradige Aortenstenose)

•    hämodynamisch instabiler Herzinsuffizienz nach akutem Myokardinfarkt

FK 4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Sicherheit und Wirksamkeit von Amlodipin bei einer hypertensiven Krise konnten noch nicht bestätigt werden.

Patienten mit Herzinsuffizienz

Patienten mit Herzinsuffizienz sollten mit Vorsicht behandelt werden. In einer placebokontrollierten Langzeitstudie mit Patienten, die an schwerer Herzinsuffizienz (NYHA III. und IV. Grades) leiden, wurde das Auftreten von Lungenödemen bei der Gruppe, die mit Amlodipin behandelt wurde, häufiger beobachtet als bei der Placebo-Gruppe (siehe Abschnitt 5.1). Calciumkanalblocker, einschließlich Amlodipin, sollten bei Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz mit Vorsicht angewendet werden, da sie das Risiko zukünftiger kardiovaskulärer Ereignisse sowie das Mortalitätsrisiko erhöhen können.

Anwendung bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion ist die Halbwertszeit von Amlodipin verlängert und die AUC-Werte höher; Dosierungsempfehlungen wurden nicht festgelegt. Amlodipin sollte daher bei diesen Patienten am unteren Ende des Dosierungsbereichs begonnen werden und sowohl bei Therapiebeginn als auch bei einer Dosiserhöhung mit Vorsicht verabreicht werden. Bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen kann eine langsame Dosistitration sowie engmaschige Überwachung notwendig sein.

Anwendung bei älteren Patienten

Bei älteren Patienten sollte die Erhöhung der Dosierung mit Vorsicht vorgenommen werden (siehe Abschnitte 4.2 und 5.2).

Anwendung bei Patienten mit Nierenfunktionsstörung

Amlodipin kann bei diesen Patienten in üblichen Dosierungen angewendet

werden. Zwischen dem Grad der Nierendysfunktion und den Veränderungen

der Amlodipin-Plasmaspiegel besteht keine Korrelation. Amlodipin ist nicht

dialysierbar.

FM 4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige

Wechselwirkungen

Wirkungen von anderen Arzneimitteln auf Amlodipin

CYP3A4-Inhibitoren: Die gleichzeitige Anwendung von Amlodipin mit starken oder mäßigen CYP3A4-Inhibitoren (Proteaseinhibitoren, Azol-

Antimykotika, Makrolide wie z. B. Erythromycin oder Clarithromycin, Verapamil oder Diltiazem) kann zu einer signifikanten Erhöhung der Amlodipin-Exposition führen. Die klinischen Konsequenzen dieser veränderten Pharmakokinetik können bei Älteren ausgeprägter sein. Daher können eine klinische Kontrolle und eine Dosisanpassung notwendig werden.

CYP3A4-Induktoren: Es liegen keine Daten zur Wirkung von CYP3A4-Induktoren auf Amlodipin vor. Die gemeinsame Anwendung von CYP3A4-Induktoren (z. B. Rifampicin, Johanniskraut [Hypericum perforatum]) könnte zu verminderten Plasmaspiegeln von Amlodipin führen. Amlodipin sollte gemeinsam mit CYP3A4-Induktoren mit Vorsicht angewendet werden.

Die gleichzeitige Anwendung von Amlodipin mit Grapefruit oder Grapefruitsaft wird nicht empfohlen, weil dadurch die Bioverfügbarkeit von Amlodipin bei einigen Patienten erhöht sein kann, mit der Folge von stärkerem blutdrucksenkenden Effekt.

Dantrolen (Infusion): Im Tiermodell wurde nach Verabreichung von Verapamil und intravenösem Dantrolen letales Kammerflimmern und Kreislaufkollaps in Verbindung mit Hyperkaliämie beobachtet. Aufgrund des Hyperkaliämie-Risikos wird empfohlen, eine gleichzeitige Gabe von Calciumkanalblockern wie Amlodipin bei den Patienten zu vermeiden, die empfänglich für eine maligne Hyperthermie sind oder wegen einer malignen Hyperthermie behandelt werden.

Wirkungen von Amlodipin auf andere Arzneimittel

Die blutdrucksenkende Wirkung von Amlodipin kann die Blutdrucksenkung anderer blutdrucksenkender Arzneimittel verstärken.

In klinischen Interaktionsstudien hat Amlodipin die Pharmakokinetik von Atorvastatin, Digoxin, Warfarin oder Ciclosporin nicht beeinflusst.

Simvastatin: Die gleichzeitige Verabreichung mehrerer Dosen von 10 mg Amlodipin mit 80 mg Simvastatin führte zu einer 77%igen Erhöhung der Simvastatinexposition im Vergleich zur alleinigen Anwendung von Simvastin. Die Dosierung von Simvastatin ist bei Patienten, die mit Amlodipin behandelt werden, auf 20 mg täglich zu begrenzen.

Amlodipin hat keinen Einfluss auf die Laborwerte.

FL 4.6


Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Die Sicherheit von Amlodipin während der Schwangerschaft konnte bisher noch nicht bestätigt werden.

In tierexperimentellen Studien wurde bei hohen Dosen eine Reproduktionstoxizität beobachtet (siehe Abschnitt 5.3). Eine Anwendung während der Schwangerschaft wird nur dann empfohlen, wenn keine sichereren Therapiealternativen zur Verfügung stehen und die Krankheit ein höheres Risiko für Mutter und Fötus bedingt.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Amlodipin in die Muttermilch übertritt. Bei der Entscheidung entweder weiter zu stillen / abzustillen oder die Behandlung mit Amlodipin fortzusetzen / abzusetzen sind der Nutzen des Stillens für das Kind und der Nutzen der Therapie mit Amlodipin für die Mutter zu berücksichtigen.

Fertilität

Bei einigen Patienten, die mit Calciumkanalblockern behandelt worden waren, wurden reversible biochemische Veränderungen im Kopfteil der Spermatozoen beobachtet. Die klinischen Daten in Hinblick auf einen möglichen Einfluss von Amlodipin auf die Fertilität sind noch ungenügend. In einer Studie an Ratten zeigten sich Auswirkungen auf die Fertilität der männlichen Tiere (siehe Abschnitt 5.3).

FQ 4.7


FJ 4.8


Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Amlodipin kann einen geringen oder mäßigen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben. Falls Patienten unter Behandlung mit Amlodipin unter Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Übelkeit leiden, kann die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt sein. Vorsicht ist hier angezeigt, speziell zu Beginn der Behandlung.

Nebenwirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils

Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen während der Behandlung sind Schläfrigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen, Palpitationen, Hautrötung mit Wärmegefühl, Bauchschmerzen, Übelkeit, Knöchelschwellungen, Ödeme und Müdigkeit.

Meldungen des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Abt. Pharmakovigilanz Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 D-53175 Bonn anzuzeigen.

Die folgenden Nebenwirkungen wurden während der Behandlung mit Amlodipin beobachtet und gemeldet:

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig: Häufig: Gelegentlich: Selten:

Sehr selten:


> 1/10

>    1/100 und < 1/10

>    1/1000 und < 1/100

>    1/10000 und < 1/1000 < 1/10000

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:

Sehr selten:    Leukozytopenie, Thrombozytopenie

Erkrankungen des Immunsystems:

Sehr selten:    Allergische Reaktionen

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:

Sehr selten:    Hyperglykämie

Psychiatrische Störungen:

Gelegentlich:    Schlaflosigkeit,    Stimmungsschwankungen (einschließlich

Angstgefühl), Depression Selten:    Verwirrtheit

Erkrankungen des Nervensystems:

Häufig:    Schläfrigkeit, Schwindel, Kopfschmerzen (insbesondere

zu Behandlungsbeginn)

Gelegentlich:    Tremor, Geschmacksstörungen, Synkope, Hypoästhesien,

Parästhesien

Sehr selten:    Erhöhter Muskeltonus, periphere Neuropathie

Augenerkrankungen:

Gelegentlich:    Sehstörungen (einschließlich Diplopie)

Erkrankungen des Ohres und des Labyrinths:

Gelegentlich:    Tinnitus

Herzerkrankungen:

Gelegentlich:    Palpitationen

Sehr selten:    Myokardinfarkt, Rhythmusstörungen (einschließlich

Bradykardie, ventrikuläre Tachykardien und Vorhofflimmern)

Gefäßerkrankungen:

Häufig:    Hautrötung mit Wärmegefühl, vor allem im Gesicht

Gelegentlich:    Hypotonie

Sehr selten:    Vaskulitis

Funktionsstörungen der Atemwege, des Brustraums und des Mediastinums: Gelegentlich:    Dyspnoe, Rhinitis

Sehr selten:    Husten

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:

Häufig:    Bauchschmerzen, Übelkeit

Gelegentlich:    Erbrechen, Verdauungsstörungen, veränderte

Darmentleerungsgewohnheiten (einschließlich Durchfall und Verstopfung), Mundtrockenheit Sehr selten:    Pankreatitis, Gastritis, Zahnfleischhyperplasie

Leber- und Gallenerkrankungen:

Sehr selten:    Hepatitis, Gelbsucht, Anstieg hepatischer Enzyme

meistens in Zusammenhang mit Cholestase,

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Gelegentlich:    Alopezie, Purpura, Hautverfärbungen,    vermehrtes

Schwitzen, Juckreiz, Ausschlag, Exanthem Sehr selten:    Angioödem (Quincke-Ödem), Erythema exsudativum

multiforme, Urtikaria, exfoliative Dermatitis, StevensJohnson-Syndrom, Lichtempfindlichkeit

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:

Häufig:    Knöchelschwellungen

Gelegentlich:    Arthralgien, Myalgien, Muskelkrämpfe,

Rückenschmerzen

Erkrankungen der Nieren und Harnwege:

Gelegentlich:    Störungen beim Wasserlassen, Nykturie, erhöhte

Miktionsfrequenz

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse:

Gelegentlich:    Impotenz, Gynäkomastie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Häufig:    Ödeme, Müdigkeit

Gelegentlich:    Thoraxschmerzen, Schwächegefühl, Schmerzen,

Unwohlsein

Untersuchungen:

Gelegentlich:    Gewichtszunahme oder -abnahme

In Ausnahmefallen wurde ein extrapyramidales Syndrom berichtet.

Überdosierung

FO 4.9


FF 5.


F1 5.1


Beim Menschen sind die Erfahrungen mit absichtlicher Überdosierung begrenzt.

Symptome:

Die vorliegenden Daten lassen vermuten, dass eine markante Überdosierung zu ausgeprägter peripherer Vasodilatation und möglicherweise zu reflektorischer Tachykardie führen kann. Ausgeprägte und möglicherweise anhaltende systemische Hypotonie bis hin zu und einschließlich einer tödlichen Schockreaktion wurden berichtet.

Behandlung:

Bei klinisch relevanter Hypotonie aufgrund einer Überdosis Amlodipin bedarf es aktiver Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems einschließlich engmaschiger Überwachung von Herz- und Lungenfunktion, Hochlagerung der Extremitäten und Kontrolle der Flüssigkeitsbilanz und der Urinausscheidung.

Ein Vasokonstriktor kann bei der Wiederherstellung von Gefäßtonus und Blutdruck hilfreich sein, vorausgesetzt dass eine Anwendung nicht kontraindiziert ist. Intravenös verabreichtes Calciumgluconat kann bei der Umkehr der Effekte der Calciumkanal-Blockade von Nutzen sein.

Eine Magenspülung kann in manchen Fällen sinnvoll sein. Bei gesunden Probanden wurde gezeigt, dass die Einnahme von Aktivkohle bis zu 2 Stunden nach der Anwendung von 10 mg Amlodipin die Resorptionsrate von Amlodipin senkt.

Da Amlodipin stark an Plasmaproteine gebunden wird, ist eine Dialyse voraussichtlich nicht von Nutzen.

Pharmakologische Eigenschaften

Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Calciumkanalblocker, selektiver Calciumkanalblocker mit vorwiegender Gefäßwirkung, Dihydropyridin-Derivat

ATC-Code: C08CA01

Amlodipin ist ein Calcium-Antagonist und hemmt den Einstrom von Calcium-Ionen in Herzmuskelzellen und glatte Gefäßmuskelzellen. Der blutdrucksenkende Mechanismus beruht auf einem direkten erschlaffenden Effekt auf die glatte Gefäßmuskulatur. Der genaue Mechanismus, aufgrund dessen Amlodipin antianginös wirkt, wurde nicht völlig geklärt, aber die beiden folgenden Wirkungen spielen eine Rolle:

1. Amlodipin erweitert periphere Arteriolen und reduziert dadurch den gesamten peripheren Widerstand (Nachlast), gegen den das Herz

arbeitet. Diese Entlastung des Herzens verringert den myokardialen Energieverbrauch und den Sauerstoffbedarf.

2. Der Wirkmechanismus umfasst wahrscheinlich auch die Erweiterung der Hauptkoronararterien und Koronararteriolen. Diese Erweiterung erhöht die Sauerstoffzufuhr des Herzmuskels bei Patienten mit einem Prinzmetal-Angina-Anfall.

Bei Patienten mit Hypertonie führt eine einmal tägliche Gabe zu einer klinisch signifikanten Senkung des Blutdrucks (sowohl in liegender als auch in stehender Position) über 24 Stunden.

Bei Patienten mit Angina erhöht die einmal tägliche Verabreichung von Amlodipin die Gesamtbelastungsdauer, verzögert das Auftreten von Angina-Attacken und verzögert das Auftreten von 1-mm-ST-Strecken-Senkung. Amlodipin senkt sowohl die Häufigkeit der Angina-Attacken als auch den Glyceroltrinitrat-Tablettenbedarf.

Anwendung bei Patienten mit Herzinsuffizienz

Hämodynamische Untersuchungen und belastungsbezogene kontrollierte klinische Studien an Patienten mit NYHA Klasse II-IV Herzinsuffizienz haben durch Messung der Belastbarkeitstoleranz, der linksventrikulären Ejektionsfraktion und der klinischen Symptomatik gezeigt, dass Amlodipin nicht zu einer klinischen Verschlechterung führt.

Eine placebokontrollierte Studie (PRAISE), die auf Patienten mit NYHA Klasse III-IV Herzinsuffizienz, die Digoxin, Diuretika und Angiotensinconverting enzyme (ACE)-Inhibitoren erhielten, ausgelegt war, hat gezeigt, dass Amlodipin nicht zu einer Erhöhung des Mortalitäts-Risikos oder der kombinierten Mortalität und Morbidität- mit Herzinsuffizienz führt.

In einer anschließenden, langfristigen und plazebokontrollierten Studie (PRAISE-2) mit Amlodipin bei Patienten mit Herzinsuffizienz der NYHA Stadien III und IV ohne klinische Symptome oder objektive Befunde einer zugrundeliegenden ischämischen Erkrankung, die gleichzeitig mit ACE-Hemmern, Digitalis und Diuretika in stabiler Dosis behandelt wurden, ergab sich für Amlodipin kein Einfluss auf die Gesamt- oder die kardiovaskuläre Mortalität. In der gleichen Patientenpopulation wurde Amlodipin mit vermehrt berichteten Lungenödemen in Verbindung gebracht, obwohl sich gegenüber Plazebo kein signifikanter Unterschied in der Inzidenz der Verschlechterung der Herzinsuffizienz ergab.

In einer Studie, die 268 Kinder im Alter von 6 - 17 Jahren mit überwiegend sekundärer Hypertonie einschloss, zeigte der Vergleich einer 2,5 mg-Dosis und einer 5,0 mg-Dosis Amlodipin mit Plazebo, dass beide Dosierungen den systolischen Blutdruck signifikant stärker senkten als Plazebo. Die Differenz zwischen den beiden Dosierungen war nicht statistisch signifikant.

Die Langzeiteffekte von Amlodipin auf das Wachstum, die Pubertät und die generelle Entwicklung wurde nicht untersucht. Die Langzeitwirkung von Amlodipin bei einer Behandlung in der Kindheit zur Verringerung kardiovaskulärer Morbidität und Mortalität im Erwachsenenalter ist ebenfalls nicht bekannt.

F2 5.2


Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption/Verteilung

Nach oraler Anwendung therapeutischer Dosen wird Amlodipin langsam resorbiert. Die Resorption von Amlodipin wird durch gleichzeitige Aufnahme von Nahrungsmitteln nicht beeinflusst. Die absolute Bioverfügbarkeit des unveränderten Wirkstoffs wird auf 64 - 80 % geschätzt. Maximale Plasmakonzentrationen werden 6 - 12 Stunden nach der Verabreichung erreicht. Das Verteilungsvolumen beträgt ungefähr 21 l/kg. Der pKa-Wert von Amlodipin beträgt 8,6. In vitro-Studien haben gezeigt, dass Amlodipin bis zu 97,5 % an Plasmaproteine gebunden ist.

Metabolismus/Elimination

Die Plasma-Eliminationshalbwertszeit beträgt etwa 35 - 50 Stunden. Steady state-Plasmaspiegel werden nach 7 - 8 aufeinander folgenden Tagen erreicht. Amlodipin wird extensiv zu inaktiven Metaboliten verstoffwechselt. Etwa 60 % der verabreichten Dosis wird mit dem Urin ausgeschieden, davon etwa 10 % als unverändertes Amlodipin.

Anwendung bei älteren Patienten

Die Zeit bis zum Erreichen der maximalen Amlodipin-Plasmakonzentrationen ist bei älteren und jüngeren Patienten ähnlich. Die Amlodipin-Clearance ist eher verringert, daraus resultieren erhöhte AUC-Werte und Eliminations-Halbwertszeiten bei älteren Patienten. Die Erhöhung der AUC und der Eliminationshalbwertszeit bei Patienten mit dekompensierter Herzinsuffizienz entsprach den Erwartungen in Bezug auf die untersuchte Altersgruppe (siehe Abschnitt 4.4).

Patienten mit Niereninsuffizienz

Amlodipin wird extensiv zu inaktiven Metaboliten metabolisiert. 10 % der Ursprungssubstanz wird unverändert mit dem Urin ausgeschieden. Veränderungen in der Amlodipin-Konzentration korrelieren nicht mit dem Schädigungsgrad der Niere. Daher wird die normale Dosierung empfohlen. Amlodipin ist nicht dialysierbar.

Patienten mit Leberfunktionsstörungen

Bei Patienten mit verminderter Leberfunktion ist die Halbwertszeit von Amlodipin verlängert.

Anwendung bei Kindern und Jugendlichen

Es wurde eine Studie zur Populationskinetik mit 74 hypertensiven Kindern im Alter von 12 Monaten bis 17 Jahren (mit 34 Patienten im Alter von 6 bis 12 Jahren und 28 Patienten im Alter von 13 bis 17 Jahren) durchgeführt, die Amlodipin zwischen 1,25 mg und 20 mg entweder einmal oder zweimal täglich erhielten. Bei den Kindern von 6 bis 12 Jahren und bei den Jugendlichen von 13 bis 17 Jahren betrug die durchschnittliche orale Clearance (CL/F) 22,5 bzw. 27,4 l/h bei den männlichen Personen und 16,4 bzw. 21,3 l/h bei den weiblichen Personen. Es wurde eine große Expositions-

variabilität zwischen den einzelnen Personen beobachtet. Die berichteten Daten bei Kindern unter 6 Jahren sind begrenzt.

F3 5.3


FR 6. F7 6.1


FS 6.2


Präklinische Daten zur Sicherheit

Reproduktionstoxizität

In Studien zur Reproduktionstoxizität wurden bei Ratten und Mäusen bei Dosierungen, die rund 50mal höher waren als die auf mg/kg bezogene empfohlene Maximaldosis beim Menschen, eine Verzögerung des Geburtstermins, eine Verlängerung des Geburtsvorgangs und eine erhöhte perinatale Mortalität der Nachkommen beobachtet.

Beeinträchtigung der Fertilität

Bei Dosierungen bis zu 10 mg/kg/Tag (das 8fache der empfohlenen Maximaldosis von 10 mg beim Menschen, bezogen auf mg/m2 und ausgehend von einem 50 kg schweren Patienten) zeigten sich keine Auswirkungen auf die Fertilität von mit Amlodipin behandelten Ratten (Männchen: 64 Tage; Weibchen: 14 Tage vor der Paarung). In einer anderen Studie an Ratten, in der männliche Ratten über 30 Tage mit Amlodipinbesilat in Dosen behandelt wurden, die, bezogen auf mg/kg, mit der Dosierung beim Menschen vergleichbar waren, wurde sowohl eine Abhnahme des follikelstimulierenden Hormons und des Testosterons im Plasma als auch eine Abnahme der Spermiendichte und eine Verringerung reifer Spermatiden und Sertoli-Zellen gefunden.

Kanzerogenität, Mutagenität

Bei Ratten und Mäusen, die über 2 Jahre Amlodipin in Tagesdosen von 0,5, 1,25 und 2,5 mg/kg im Futter erhielten, ergaben sich keine Hinweise auf Kanzerogenität. Die höchste Dosis (für Mäuse ebensoviel und für Ratten das Doppelte der empfohlenen Maximaldosis von 10 mg beim Menschen, bezogen auf mg/m2 und ausgehend von einem 50 kg schweren Patienten) lag nahe an der maximal von Mäusen tolerierten Dosis, jedoch nicht an der von Ratten.

Mutagenitätsstudien ergaben keine arzneimittelbedingten Wirkungen auf dem Gen- oder auf dem Chromosomenniveau.

Pharmazeutische Angaben

Liste der sonstigen Bestandteile

Mikrokristalline Cellulose Calciumhydrogenphosphat Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.) Magnesiumstearat (Ph. Eur.)

Inkompatibilitäten Nicht zutreffend.

FT


FX


FY


F4


FZ


F5


F6


F10


6.3    Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für    die Aufbewahrung

Nicht über 30 °C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/PE/PVDC-Aluminium-Blisterpackung.

Packungen mit 20, 50 und 100 Tabletten.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7.    Inhaber der Zulassung

Denk Pharma GmbH & Co. KG Prinzregentenstraße 79 81675 München Deutschland

8.    Zulassungsnummer(n)

Amlodipin Kwizda 5 mg Tabletten:

59827.00.00

Amlodipin Kwizda 10 mg Tabletten:

59827.01.00

9.    Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung:    13.    August 2004

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 21. Januar 2013

10.    Stand der Information


Juli 2015


Verschreibungsstatus/Apothekenpflicht Verschreibungspflichtig

F11 11.


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