Amoxclav-Sandoz 250/62,5mg/5ml Pulver Zur Herstellung Einer Suspension Zum Einnehmen
Fachinformation
FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels
Amoxclav-Sandoz 250/62,5 mg / 5 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
625 mg Pulver zur Herstellung von 5 ml (1 Dosierspritze) Suspension zum Einnehmen enthalten 287 mg Amoxicillin-Trihydrat, entsprechend 250 mg Amoxicillin und 74,5 mg Kaliumclavulanat, entsprechend 62,5 mg Clavulansäure.
1 ml gebrauchsfertige Suspension enthält 57,4 mg Amoxicillin-Trihydrat, entsprechend 50 mg Amoxicillin und 14,9 mg Kaliumclavulanat, entsprechend 12,5 mg Clavulansäure.
Sonstiger Bestandteil: Aspartam
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
Cremefarbenes Pulver mit fruchtigem Geruch, das nach Zubereitung eine cremefarbene Suspension mit fruchtigem Geruch und süßlich, bitterem Geschmack ergibt.
Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Zur Behandlung von akuten und chronischen Infektionen unterschiedlicher Lokalisation und Intensität, die einer oralen Therapie zugänglich sind. Als Erreger kommen grampositive und gramnegative Mikroorganismen in Betracht, deren Resistenz auf Betalaktamase beruht, die aber empfindlich gegenüber Amoxicillin/Clavulansäure sind.
Wenn ein begründeter Verdacht besteht, dass oben genannte Krankheitserreger als Verursacher einer bestimmten Infektion in Frage kommen, kann die Therapie mit dieser Kombination bereits vor dem Ergebnis des Antibiogramms begonnen werden.
Amoxicillin/Clavulansäure ist geeignet zur Therapie der folgenden Indikationsbereiche:
Infektionen der oberen und unteren Atemwege, einschließlich
Otitis media
-
Akute Sinusitis
-
Akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis
-
Pneumonie
-
Infektionen des Urogenitaltraktes
-
Infektionen der Haut- und Weichteile.
National und international anerkannte Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung zu berücksichtigen.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Dosierung von Amoxicillin/Clavulansäureist abhängig von Alter, Körpergewicht, Nierenfunktion des Patienten, vom Schweregrad und Ort der Infektion sowie von den vermuteten oder nachgewiesenen Erregern.
Für die Dosierung ist grundsätzlich das Körpergewicht des Patienten maßgebend, auch wenn dieses im Einzelfall nicht mit dem angegebenen Lebensalter übereinstimmt.
Abmessen der Dosis:
Der Packung liegt eine 5-ml-Dosierspritze mit Markierungen in 0,1-ml -Schritten bei. Dazu gehört ein gelochter Stopfen (Adapter), der auf die Flasche passt.
Die Flasche mit der fertigen Suspension wird geschüttelt, dann muss der Adapter für die Dosierspritze in den Flaschenhals eingesetzt werden. Danach wird die Spritze mit der Spitze in den Adapter gesteckt. Die Flasche wird auf den Kopf gedreht und der Kolben der Spritze langsam bis zur erforderlichen Menge herausgezogen. Wenn große Blasen auftreten, wird die Suspension zurück in die Flasche gedrückt und nochmals die gewünschte Menge in die Spritze aufgezogen. Die Flasche wird wieder umgedreht und die Spritze entnommen. Jetzt kann die erforderliche Menge Amoxclav-Sandoz 250/62,5 mg / 5 ml mit Hilfe der Dosierspritze durch langsames Hineindrücken des Kolbens direkt in den Mund des Patienten verabreichet werden. Danach wird die Flasche wieder verschlossen (der Adapter verbleibt in der Flasche).
Die Spritze ist nach der Verwendung zu reinigen. Hierzu wird der Kolben aus der Spritze gezogen und beide Teile unter fließendem lauwarmen Wasser gespült. Trocknen lassen und dann die beiden Teile wieder zusammenfügen.
1 Dosierspritze mit 5 ml zubereiteter Suspension enthält 250/62,5 mg Amoxicillin/Clavulansäure.
Erwachsene, Jugendliche und Kinder über 40 kg Körpergewicht (ab ca. 12 Jahren)
Hierfür sind andere geeignetere Darreichungsformen anzuwenden.
Falls Erwachsene, Jugendliche und Kinder über 40 kg Körpergewicht (ab ca. 12 Jahren) die Suspension einnehmen müssen, wird eine Tagesdosis von 1500/375 mg Amoxicillin/Clavulansäure empfohlen, d.h. dreimal täglich 10 ml Suspension, entsprechend dreimal täglich 500/125 mg Amoxicillin/Clavulansäure.
Kinder mit einem Körpergewicht von 12 – 40 kg (zwischen 2 und 12 Jahren)
erhalten täglich 30/7,5 mg - 60/15 mg Amoxicillin/Clavulansäure pro kg Körpergewicht aufgeteilt auf drei Einzelgaben. Ein Dosierungsbeispiel gibt die unten aufgeführte Tabelle.
Kinder mit einem Körpergewicht unter 12 kg (unter 2 Jahren)
erhalten täglich 30/7,5 mg - 40/10 mg Amoxicillin/Clavulansäure pro kg Körpergewicht aufgeteilt auf drei Einzelgaben. Ein Dosierungsbeispiel gibt die unten aufgeführte Tabelle.
Der entscheidende Parameter für die Dosierung ist das Gewicht des Kindes.
Dosierungsbeispiele: 30/7,5 mg Amoxicillin/Clavulansäure pro kg Körpergewicht
Gewicht des Kindes |
Alter |
Anzahl ml / Tag |
6 - 12 kg |
6 - 24 Monate |
3-mal täglich 62,5/15,63 mg – 125/31,25 mg Amoxicillin/Clavulansäure (entsprechend 3-mal täglich 1,25 ml – 2,5 ml Amoxclav-Sandoz 250/62,5 mg / 5 ml) |
12 - 20 kg |
2 - 6 Jahre |
3-mal täglich 125/31,25 mg – 200/50 mg Amoxicillin/Clavulansäure (entsprechend 3-mal täglich 2,5 ml – 4 ml Amoxclav-Sandoz 250/62,5 mg / 5 ml) |
20 - 40 kg |
6 - 12 Jahre |
3-mal täglich 200/50 mg – 400/100 mg Amoxicillin/Clavulansäure (entsprechend 3-mal täglich 4 ml – 8 ml Amoxclav-Sandoz 250/62,5 mg / 5 ml) |
Über 40 kg |
Erwachsene/ Kinder über 12 Jahre |
3-mal täglich 500/125 mg Amoxicillin/Clavulansäure (entsprechend 3-mal täglich 10 ml Amoxclav-Sandoz 250/62,5 mg / 5 ml) |
Dosierung bei Leberfunktionsstörungen:
Bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen und bei Patienten, bei denen unter einer früheren Therapie mit Amoxicillin/Clavulansäure Leberfunktionsstörungen aufgetreten sind, sollte Amoxicillin/Clavulansäurenicht angewendet werden. Ist nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eine Anwendung notwendig, ist eine gleichzeitige Überwachung der Leberfunktion erforderlich (s. Abschnitt 4.4 „ Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).
Dosierung bei Niereninsuffizienz:
Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosis dem Schweregrad der Funktionsstörung entsprechend zu vermindern und dem Körpergewicht des Patienten anzupassen (siehe Tabelle).
Erwachsene, Jugendliche und Kinder mit einem Körpergewicht über 40 kg (ab ca. 12 Jahren):
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion, bezogen auf einen 70 kg schweren Patienten:
GFR (ml/min) |
Plasma- Kreatinin (mg/100 ml) |
Einzeldosis Amoxicillin/ Clavulansäure |
Dosierungs- intervall in Stunden |
30 – 10 |
2,5 - 5,5 |
500/125 mg |
12 |
< 10 |
> 5,5 |
250/62,5 mg oder 500/125 mg |
12 24 |
(modifiziert nach Höffler)
Umrechnungsformel, bezogen auf das tatsächliche Körpergewicht (nach Höffler):
Yist= Y70x IST/70
Yist = errechnete Dosis bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Y70= Dosis für einen 70 kg schweren niereninsuffizienten Patienten (s. Tabelle)
IST = Patientengewicht in kg
Kinder mit einem Körpergewicht von 12 – 40 kg (zwischen 2 und 12 Jahren):
Die nachfolgenden Dosierungsempfehlungen basieren auf theoretischen Überlegungen und pharmakokinetischen Daten. Dosisfindungsstudien wurden mit diesen Patienten nicht durchgeführt. Bei Kindern mit eingeschränkter Nierenfunktion (ab einer GFR < 30 ml/min) beträgt die maximale Einzeldosis 15/3,75 mg Amoxicillin/Clavulansäure pro kg Körpergewicht.
Das Dosierungsintervall beträgt 12 Stunden bei einem GFR-Wert von 30-10 ml/min und 24 Stunden bei einem GFR-Wert von weniger als 10 ml/min.
Dosierung bei Hämodialyse-Patienten:
Erwachsene, Jugendliche und Kinder mit einem Körpergewicht über 40 kg (ab ca. 12 Jahren):
erhalten 500/125 mg Amoxicillin/Clavulansäure alle 24 Stunden. Zusätzlich erhalten sie diese Dosis während und am Ende der Hämodialyse.
Kinder mit einem Körpergewicht von 12 – 40 kg (zwischen 2 und 12 Jahren):
Die nachfolgenden Dosierungsempfehlungen basieren auf theoretischen Überlegungen und pharmakokinetischen Daten. Dosisfindungsstudien wurden mit diesen Patienten nicht durchgeführt.
Kinder erhalten alle 24 Stunden 15/3,75 mg Amoxicillin/Clavulansäure pro kg Körpergewicht. Zusätzlich erhalten sie die gleiche Dosis während und am Ende der Hämodialyse.
Art der Anwendung:
Die Einzelgaben sind möglichst gleichmäßig über den Tag zu verteilen; bei dreimal täglicher Einnahme alle 8 Stunden.
Zubereitung von Amoxclav-Sandoz 250/62,5 mg / 5 ml:
Die Flasche mit Leitungswasser bis knapp unter die Ringmarke füllen und sofort kräftig schütteln. Danach Wasser exakt bis zur Ringmarke nachfüllen und nochmals kräftig schütteln.
Flasche vor jeder Entnahme von Suspension gut schütteln!
Für die Zubereitung von 100 ml Suspension werden 90 ml Wasser benötigt.
Die Einnahme sollte während oder zu Beginn einer Mahlzeit erfolgen. Dies beeinträchtigt die Wirksamkeit von Amoxicillin/Clavulansäure nicht, kann aber mögliche Magen-Darm-Unverträglichkeiten mildern.
Hinweis:
Amoxclav-Sandoz 250/62,5 mg / 5 ml besitzt einen wirkstoffspezifischen Eigengeruch und entwickelt einen produktspezifischen Eigengeschmack,, die unterschiedlich stark in Erscheinung treten können und keinen Einfluss auf die Wirksamkeit haben.
Dauer der Anwendung:
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.
Amoxicillin/Clavulansäure soll in der Regel 7–10 Tage lang eingenommen werden, mindestens bis 2–3 Tage nach Abklingen der Krankheitserscheinungen. Die Dauer der Behandlung sollte vom Arzt individuell festgelegt werden und sollte ohne Überprüfung 14 Tage nicht überschreiten.
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen Amoxicillin oder Clavulansäure oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels darf Amoxclav-Sandoz 250/62,5 mg / 5 ml nicht angewendet werden.
Amoxicillin/Clavulansäure darf bei Überempfindlichkeit gegen Betalaktam-Antibiotika (z. B. Penicilline, Cephalosporine) wegen der Gefahr eines anaphylaktischen Schocks nicht eingenommen werden. Vor Therapiebeginn sollte deshalb eine sorgfältige Anamneseerhebung hinsichtlich allergischer Reaktionen erfolgen (z.B. nach früheren Penicillin- oder Cephalosporingaben).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Amoxicillin/Clavulansäure sollte nicht angewandt werden bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen und bei Patienten, bei denen unter einer früheren Behandlung mit diesen Wirkstoffen Leberfunktionsstörungen aufgetreten sind. Ist nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eine Behandlung erforderlich, so ist die Leberfunktion streng zu überwachen.
Ältere Patienten (60 Jahre und älter) sollten nur mit Vorsicht und unter Kontrolle der Leberfunktion behandelt werden (siehe Abschnitt 4.8 " Nebenwirkungen").
Die Leberfunktionsparameter sollten in regelmäßigen Abständen während und bis zu 2 Monaten nach der Therapie kontrolliert werden.
Bei Patienten mit schweren Magen- und Darmstörungen mit Erbrechen und Durchfällen sollte von der oralen Behandlung mit Amoxicillin/Clavulansäure abgesehen werden, da eine ausreichende Resorption nicht gewährleistet ist. Hier empfiehlt sich eine parenterale Therapie.
Amoxicillin/Clavulansäure
sollte mit Vorsicht angewandt werden bei
Patienten mit ausgeprägten Allergien oder Asthma, da bei diesen
Patienten häufiger mit allergischen Reaktionen zu rechnen
ist.
Die Möglichkeit einer Kreuzallergie mit anderen
Antibiotika wie z. B. Cephalosporine sollte in Betracht gezogen
werden.
Da Amoxicillin bei hohen Urin-Konzentrationen im Blasenkatheter bei Raumtemperatur ausfallen kann, sollte dessen Durchgängigkeit regelmäßig überprüft werden.
Bei langfristiger Anwendung können - wie bei anderen Breitspektrumantibiotika - Superinfektionen mit resistenten Bakterien oder Pilzen auftreten.
Während einer Langzeitbehandlung sind Nieren- und Leberfunktion sowie hämatologische Parameter regelmäßig zu kontrollieren.
Bei viralen Infektionen, insbesondere mit Mononucleosis infectiosa, sowie bei lymphatischer Leukämie sollten gleichzeitige bakterielle Infektionen nicht mit Amoxicillin/Clavulansäure behandelt werden, da das Risiko erythematöser Hautreaktionen erhöht ist.
Zahnverfärbungen kann durch intensive Mundhygiene während der Behandlung vorgebeugt werden.
Unter der Behandlung mit Amoxclav-Sandoz 250/62,5 mg / 5 ml können akut lebensbedrohliche Nebenwirkungen auftreten, die ein vorzeitiges Abbrechen der Behandlung erforderlich machen
z. B.:
- Pseudomembranöse Kolitis
- Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B.
anaphylaktischer Schock):
- Auftreten von (epilepsieähnlichen) Krampfanfällen
(s.a. Abschnitt 4.8 "Nebenwirkungen")
Enthält Aspartam als Quelle für Phenylalanin und kann schädlich sein für Patienten mit Phenylketonurie.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bakteriostatische Antibiotika bzw. Chemotherapeutika
Amoxicillin/Clavulansäuresollte nicht mit bakteriostatisch wirkenden Chemotherapeutika/Antibiotika (wie z.B. Tetracycline, Makrolide, Sulfonamide oder Chloramphenicol) kombiniert werden, da in- vitroein antagonistischer Effekt beobachtet wurde.
Probenecid
Die gleichzeitige Gabe von Probenecid hemmt die tubuläre Sekretion von Amoxicillin und führt zu höheren und länger anhaltenden Amoxicillinspiegeln. Die Ausscheidung der Clavulansäure wird hierdurch nicht gehemmt.
Allopurinol
Die gleichzeitige Einnahme von Allopurinol während der Therapie mit Amoxicillin/Clavulansäurekann das Auftreten von allergischen Hautreaktionen begünstigen.
Diuretika
Diuretika beschleunigen die Ausscheidung von Amoxicillin/Clavulansäure. Dies führt zu einem Absinken der Wirkstoffkonzentration dieses Antibiotikums im Blut.
Digoxin
Während einer Behandlung mit Amoxicillin/Clavulansäure ist eine Resorptionserhöhung von gleichzeitig verabreichtem Digoxin möglich.
Disulfiram
Amoxicillin/Clavulansäuresollte nicht zusammen mit Disulfiram angewendet werden.
Antikoagulantien
Bei gleichzeitiger Gabe von Antikoagulantien vom Cumarin-Typ (z.B. Warfarin), kann die Blutungsneigung verstärkt werden.
Methotrexat
Die gleichzeitige Anwendung von Methotrexat kann zu einer erhöhten Toxizität von Methotrexat führen (z.B. Knochenmarksdepression und Mukositis).
Venlafaxin
Die gleichzeitige Anwendung von Venlafaxin kann das Risiko eines Serotoninsyndroms erhöhen.
Hormonale Kontrazeptiva
Unter der Therapie mit Amoxicillin/Clavulansäure kann vorübergehend der Plasmaspiegel von Östrogenen und Progesteron gesenkt und dadurch die Wirksamkeit von hormonalen Kontrazeptiva beeinträchtigt werden. Es sollten deshalb zusätzlich nichthormonale - empfängnisverhütende Maßnahmen angewendet werden.
Einfluss auf labordiagnostische Untersuchungen
Nichtenzymatische Methoden zur Glukosebestimmung können ein falsch-positives Resultat ergeben.
Ebenso kann der Urobilinogen-Nachweis gestört sein.
Bei Schwangeren, die mit Ampicillin therapiert wurden, wurden vorübergehend erniedrigte Werte von Estradiol und seinen Konjungaten diagnostiziert. Dieser Effekt ist ggf. auch bei Amoxicillin/Clavulansäure möglich.
Bei mit Piperacillin/Tazobactam behandelten Patienten wurde bei Anwendung des Platelia®Aspergillus EIA Tests der Bio-Rad Laboratories GmbH über falsch-positive Testergebnisse berichtet. Weiterführende Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Patienten keine Aspergillus-Infektion hatten. Es wurde über Kreuzreaktionen von Nicht-AspergillusPolysacchariden und Polyfuranosen mit dem Platelia®AspergillusEIA Test der Bio-Rad Laboratories GmbH berichtet. Hinweise für falsch-positive Ergebnisse mit diesem Test gab es bereits früher bei der Anwendung anderer Penicilline.
Daher sollten positive Testergebnisse bei Patienten, die Penicilline erhalten, vorsichtig interpretiert und durch andere diagnostische Maßnahmen abgesichert werden.
Weitere Interaktionen
Diarrhöe und Vomitus kann zu verminderter Resorption sowohl von Amoxicillin/Clavulansäure als auch von anderen Arzneimitteln führen und dadurch deren Wirksamkeit negativ beeinträchtigen.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Vorsichtshalber sollte die Anwendung von Amoxicillin/Clavulansäure in der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt erfolgen.
Amoxicillin und Clavulansäure erreichen den Embryo bzw. Fetus über die Plazenta. Nach Anwendung an schwangeren Frauen sind bisher keine nachteiligen Wirkungen von Amoxicillin und Clavulansäure auf den Embryo/Fetus oder das Neugeborene beobachtet worden.
Lediglich in einer Einzelstudie an Frauen mit vorzeitigem Blasensprung wurde berichtet, dass die prophylaktische Behandlung mit Amoxicillin und Clavulansäure mit einem höheren Risiko einer nekrotisierenden Enterokolitis bei Neugeborenen in Zusammenhang gebracht werden kann.
In tierexperimentellen Studien zeigte Amoxicillin keine teratogenen Effekte (siehe Abschnitt 5.3).
Stillzeit
Amoxicillin und Clavulansäure gehen in die Muttermilch über. Beim gestillten Säugling können deshalb Durchfälle und Sprosspilzbesiedlung der Schleimhäute auftreten, so dass unter Umständen abgestillt werden muss. An die Möglichkeit einer Sensibilisierung sollte gedacht werden.
Über die Wirkungen der Clavulansäure auf den gestillten Säugling ist nichts bekannt.
Amoxicillin/Clavulansäure darf jedoch nach entsprechender Nutzen-Risiko-Abwägung während der Stillzeit angewendet werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nach bisherigen Erfahrungen hat Amoxicillin/Clavulansäure einen leichten oder mäßig starken Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.
Amoxicillin/Clavulansäure kann manchmal mit Nebenwirkungen verbunden sein wie z. B. Schwindel oder Krämpfe, die die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen und/oder sicheren Arbeiten beeinträchtigen können. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol (s. a. Abschnitt 4.8 „Nebenwirkungen“).
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥1/10)
Häufig (≥1/100 bis <1/10)
Gelegentlich (≥1/1000 bis <1/100)
Selten (≥1/10 000 bis <1/1000)
Sehr selten (<1/10 000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der
verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Infektionen
Häufig
Langfristige oder wiederholte Anwendung von Amoxicillin/Clavulansäure kann zu einer Superinfektion und Besiedlung mit resistenten Bakterien oder Pilzen führen.
Sehr selten
Aseptische Meningitis
Hämatologie
Selten
Thrombozytose
Sehr selten
Blutbildveränderungen in Form von Leukopenie, Granulozytopenie, Thrombozytopenie, Panzytopenie, Anämie oder Myelosuppression sowie Verlängerung der Blutungs- und Prothrombinzeit. Diese Erscheinungen sind nach Beendigung der Therapie reversibel.
Zentrales und peripheres Nervensystem
Sehr selten
Hyperaktivität, Angst, Schlaflosigkeit, Verwirrtheit, Aggressionen, Kopfschmerzen und Krampfanfälle
Gastrointestinaltrakt
Häufig
Gastrointestinale Störungen wie Magenschmerzen, Übelkeit (vermehrt bei höherer Dosierung), Erbrechen, Meteorismus, weiche Stühle oder Diarrhöe, die meist leichter Natur sind und in der Regel während oder nach Absetzen der Behandlung abklingen. Durch Einnahme von Amoxicillin/ Clavulansäure mit den Mahlzeiten kann die Verträglichkeit verbessert werden.
Gelegentlich
Dyspepsie
Selten
Intestinale Candidiasis
Treten während oder in den ersten Wochen nach Behandlung schwere, anhaltende Durchfälle auf, so ist an eine pseudomembranöse Kolitis zu denken (in den meisten Fällen verursacht durch Clostridium difficile). Diese durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein (s. a. Gegenmaßnahmen beim Auftreten von lebensbedrohlichen Nebenwirkungen).
In einer Einzelstudie an Frauen mit vorzeitigem Blasensprung wurde berichtet, dass die prophylaktische Behandlung mit Amoxicillin/Clavulansäure mit einem höheren Risiko einer nekrotisierenden Enterokolitis bei Neugeborenen in Zusammenhang gebracht werden kann.
Leber
Häufig
Mäßiger Anstieg der Leberenzymwerte
Selten
Vorübergehende Hepatitis und cholestatischer Ikterus. Zeichen einer Leberfunktionsstörung können während oder kurz nach der Therapie mit Amoxicillin/Clavulansäure, in einigen Fällen jedoch erst mehrere Wochen nach Beendigung einer Therapie auftreten. Diese Leberfunktionsstörungen treten vorwiegend bei männlichen oder älteren Patienten (60 Jahre und älter) auf und können schwerwiegend sein.
Sehr selten
Leberfunktionsstörungen wurden sehr selten auch bei Kindern beobachtet. Das Risiko von Leberfunktionsstörungen steigt, wenn die Therapiedauer 14 Tage überschreitet. Im Allgemeinen sind sie reversibel. In extrem seltenen Fällen ist jedoch über letale Verläufe berichtet worden. Diese standen fast immer im Zusammenhang mit schweren Grunderkrankungen oder Begleitmedikation.
Haut und Überempfindlichkeitsreaktionen
Häufig
Exantheme und Pruritus. Das typische morbilliforme Exanthem tritt 5-11 Tage nach Behandlungsbeginn auf. Bei Patienten mit infektiöser Mononukleose und Patienten mit lymphatischer Leukämie ist die Exanthemneigung größer. Eine urtikarielle Sofortreaktion deutet meist auf eine echte Penicillinallergie hin und zwingt zum Therapieabbruch.
Ferner kann es zu Enanthemen, besonders im Bereich des Mundes kommen. Mundtrockenheit und Geschmacksstörungen sind möglich.
Selten
Bullöse oder exfoliative Hautreaktionen (z.B. Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse)
Schwere allergische Reaktionen als Folge einer Sensibilisierung gegen die 6-Amino-Penicillansäuregruppe, z.B. in Form von Arzneimittelfieber, Eosinophilie, angioneurotischem Ödem (Quincke-Ödem), Larynxödem, Serumkrankheit, hämolytischer Anämie, allergischer Vaskulitis oder Nephritis.
Zwischen Pilzen und Penicillin kann eine Antigengemeinschaft bestehen, so dass bei Mykose-Erkrankten auch bei erstmaliger Penicillingabe Reaktionen wie nach Zweitkontakt nicht auszuschließen sind.
Sehr selten
Schwarze Haarzunge
Überempfindlichkeitsreaktionen aller Schweregrade - bis zum anaphylaktischen Schock - sind auch nach oraler Gabe von Penicillinen beobachtet worden. Schwere anaphylaktoide Reaktionen - die nach oraler Gabe von Penicillinen wesentlich seltener auftreten als nach intravenöser oder intramuskulärer Gabe - erfordern unter Umständen entsprechende Notfallmaßnahmen (s. a. Gegenmaßnahmen beim Auftreten von lebensbedrohlichn Nebenwirkungen).
Sonstige Nebenwirkungen
Selten
Interstitielle Nephritis, Vaskulitis
Sehr selten
Wie bei der Einnahme anderer Antibiotika wurden sehr selten Zahnverfärbungen beobachtet. Ursächlich diskutiert wird hierfür eine veränderte Mundflora mit dem Überwiegen von Mikroorganismen, die eisenhaltige Substanzen ausscheiden. Diese sollen sich als Eisensulfid auf den Zähnen niederschlagen. Bei etwa der Hälfte der Betroffenen, zumeist Kinder unter 10 Jahren, blieb die Verfärbung trotz intensivem Zähneputzen bestehen.
Gegenmaßnahmen beim Auftreten von lebensbedrohlichen Nebenwirkungen:
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B.
Anaphylaxie) und Auftreten von (epilepsieähnlichen) Krampfanfällen:
Hier besteht eine Notfallsituation, in der die Behandlung mit Amoxclav-Sandoz 250/62,5 mg / 5 ml sofort abgebrochen werden muss und die erforderlichen Notfallmaßnahmen durch einen Arzt oder Notarzt eingeleitet werden müssen.
Pseudomembranöse Enterokolitis:
Hier ist eine sofortige Beendigung der Therapie mit Amoxicillin/Clavulansäure in Abhängigkeit von der Indikation in der Regel erforderlich und ggf. sofort eine angemessene Behandlung durch einen Arzt einzuleiten (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika/ Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, sind kontraindiziert.
4.9 Überdosierung
a)Symptome der Intoxikation
Die Symptome bei Überdosierung entsprechen im Wesentlichen dem Nebenwirkungsprofil (siehe 4.8 „Nebenwirkungen”). Gastrointestinale Symptome und Störungen der Flüssigkeits- und Elektrolytbilanz können auftreten.
b) Therapie von Intoxikationen
Bei Überdosierung gibt es kein spezifisches Antidot. Die Behandlung besteht aus symptomatischen Maßnahmen unter besonderer Beachtung des Wasser- und Elektrolytgleichgewichtes. Die Verabreichung von Aktivkohle sowie eine Magenspülung sind nur bei extrem hoher Überdosierung (>250 mg/kg Körpergewicht) indiziert. Bei schwerer Niereninsuffizienz kann Amoxicillin/Clavulansäuredurch eine Hämodialyse eliminiert werden.
5. Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe
Amoxicillin ist ein halbsynthetisches, nicht Betalaktamase-festes Aminopenicillin. Clavulansäure ist ein in seiner Struktur dem Amoxicillin und anderen Penicillinen verwandter Betalaktamase-Inhibitor.
ATC-Code
J01CR02
Wirkungsweise
Der Wirkungsmechanismus von Amoxicillin beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs) wie z. B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.
In Kombination mit Clavulansäure wird die Inaktivierung von Amoxicillin durch bestimmte Betalaktamasen gehemmt. Clavulansäure schützt Amoxicillin vor dem Abbau durch die meisten Betalaktamasen von Staphylokokken sowie einigen plasmidkodierten Betalaktamasen (z. B. TEM, OXA) und bestimmten chromosomalkodierten Betalaktamasen von Gram-negativen Bakterien. Diese Betalaktamasen kommen z. B. bei Escherichia coli, Klebsiellaspp., Proteus mirabilis und Haemophilus influenzae vor. Das antibakterielle Wirkungsspektrum von Amoxicillin wird um diejenigen Bakterien erweitert, deren Betalaktamasen durch Clavulansäure hemmbar sind.
Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik
Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.
Resistenzmechanismen
Eine Resistenz gegenüber Amoxicillin/Clavulansäure kann auf folgenden Mechanismen beruhen:
-
Inaktivierung durch Betalaktamasen: Amoxicillin/Clavulansäure besitzt keine ausreichende Aktivität gegen Betalaktamase-bildende Bakterien, deren Betalaktamasen durch Clavulansäure nicht gehemmt werden.
-
Reduzierte Affinität von PBPs gegenüber Amoxicillin: Die erworbene Resistenz bei Pneumokokken und anderen Streptokokken gegenüber Amoxicillin/Clavulansäure beruht auf Modifikationen vorhandener PBPs als Folge einer Mutation. Methicillin (Oxacillin)-resistente Staphylokokken sind aufgrund der Bildung eines zusätzlichen PBPs mit verminderter Affinität gegenüber Amoxicillin und allen anderen Betalaktam-Antibiotika resistent.
-
Unzureichende Penetration von Amoxcillin durch die äußere Zellwand kann bei Gram-negativen Bakterien dazu führen, dass die PBPs nicht ausreichend gehemmt werden.
-
Durch Effluxpumpen kann Amoxicillin aktiv aus der Zelle transportiert werden.
Eine partielle oder vollständige Kreuzresistenz von Amoxicillin/Clavulansäure besteht mit Penicillinen, Cephalosporinen sowie anderen Betalaktam/Betalaktamase-Inhibitor-Kombinationen.
Grenzwerte
Die Testung von Amoxicillin/Clavulansäure erfolgt entweder unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe oder unter Verwendung einer Verdünnungsreihe von Amoxicillin in Anwesenheit einer konstanten Konzentration von 2 mg/L Clavulansäure. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:
DIN (Deutsches Institut für Normung) Grenzwerte
Erreger |
Sensibel** |
Resistent** |
Alle Bakterien außer Staphylococcus spp.* |
2 mg/l |
> 8 mg/l |
* Für Staphylokokken wird das Testergebnis von Oxacillin übernommen. Methicillin (Oxacillin)-resistente Staphylokokken werden unabhängig von dem Testergebnis als resistent bewertet.
** In Anwesenheit von konstant 2 mg/L Clavulansäure im Testansatz
CLSI (US Clinical Laboratory Standards Institute) Grenzwerte
Erreger |
Sensibel** |
Resistent** |
Enterobacteriaceae |
8/4 mg/l |
32/16 mg/l |
Staphylococcus spp.* |
4/2 mg/l |
8/4 mg/l |
Haemophilus influenzae und H. parainfluenzae |
4/2 mg/l |
8/4 mg/l |
Streptococcus pneumoniae |
2/1 mg/l |
8/4 mg/l |
Anaerobier |
4/2 mg/l |
16/8 mg/l |
* Für Staphylokokken wird das Testergebnis von Oxacillin übernommen. Methicillin (Oxacillin)-resistente Staphylokokken werden unabhängig vom Testergebnis als resistent gewertet.
** Bei einem Konzentrationsverhältnis Amoxicillin zu Clavulansäure von 2 zu 1 im Testansatz
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Amoxicillin/Clavulansäure in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Amoxicillin/Clavulansäure anzustreben.
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und –studien (Stand: 11.12.2007):
Üblicherweise empfindliche Spezies |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Enterococcus faecalis |
Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel) |
Streptococcus agalactiae |
Streptococcus pneumoniae (inkl. Penicillin-intermediärer Stämme) |
Streptococcus pyogenes |
Streptokokken der „Viridans“-Gruppe^ |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Haemophilus influenzae |
Moraxella catarrhalis |
Neisseria gonorrhoeae° |
Anaerobe Mikroorganismen |
Bacteroides fragilis° |
Prevotella spp. |
Andere Mikroorganismen |
Gardnerella vaginalis° |
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Enterococcus faecium+ |
Staphylococcus aureus |
Staphylococcus epidermidis+ |
Staphylococcus haemolyticus+ |
Staphylococcus hominis+ |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Escherichia coli |
Klebsiella oxytoca |
Klebsiella pneumoniae |
Proteus mirabilis |
Proteus vulgaris |
Von Natur aus resistente Spezies |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Staphylococcus aureus (Methicillin-resistent) |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Acinetobacter baumannii |
Citrobacter freundii |
Enterobacter cloacae |
Morganella morganii |
Pseudomonas aeruginosa |
Serratia marcescens |
Stenotrophomonas maltophilia |
Andere Mikroorganismen |
Chlamydia spp. |
Chlamydophila spp. |
Legionella pneumophila |
Mycoplasma spp. |
Ureaplasma urealyticum |
° Bei Veröffentlichung der Tabelle lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.
+In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50%.
^ Sammelbezeichnung für eine heterogene Gruppe von Streptokokken-Spezies. Resistenzrate kann in Abhängigkeit von der vorliegenden Streptokokken-Spezies variieren.
Im ambulanten Bereich liegt die Resistenzrate bei <10%.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Amoxicillin:
Die absolute Bioverfügbarkeit von Amoxicillin liegt dosisabhängig bei ca. 72 - 94 %. Im Dosisbereich von 250 - 750 mg ist die Bioverfügbarkeit (Parameter AUC und/oder Wiederfindung im Urin) linear proportional zur Dosis. Bei höheren Dosen nimmt die relative Resorption ab. Die Resorption wird durch die Nahrungsaufnahme nicht beeinträchtigt. Die maximale Plasmakonzentration wird ca. 1 - 2 Stunden nach oraler Gabe von Amoxicillin erreicht. Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt etwa 0,3 - 0,4 l/kg und die Bindung an Serumproteine ca. 17 - 20 %. Amoxicillin passiert die Plazentaschranke und wird zu einem geringen Prozentsatz in die Muttermilch ausgeschieden.
Amoxicillin wird zum überwiegenden Teil über die Niere ausgeschieden (52 ± 15 % einer Dosis in unveränderter Form innerhalb von 7 Stunden), zu einem kleineren Teil biliär. Die totale Clearance beträgt etwa 250 - 370 ml/min. Die Serumhalbwertszeit beträgt bei Nierengesunden ca. 1 Stunde (0,9 - 1,2 Stunde), bei einer Kreatinin-Clearance von 10 - 30 ml/min ca. 6 Stunden und bei Anurie 10 - 15 Stunden. Nach einer einmaligen oralen Dosis von 500/125 mg Amoxicillin/Clavulansäure betrugen die mittleren minimalen Plasmakonzentrationen (nach 8 Stunden) von Amoxicillin 0,3 mg/l. Amoxicillin kann mittels Hämodialyse eliminiert werden.
Clavulansäure:
Die absolute Bioverfügbarkeit der Clavulansäure liegt mit starken interindividuellen Schwankungen bei ca. 60 %. Die Resorption wird durch die Nahrungsaufnahme nicht beeinflusst. Die Clavulansäure-Konzentration erreicht den Maximalwert ca. 1 - 2 Stunden nach oraler Applikation. Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt etwa 0,2 l/kg und die Bindung an Serumproteine ca. 22 %. Clavulansäure passiert die Plazentaschranke. Zur Ausscheidung von Clavulansäure in die Muttermilch liegen bisher keine Daten vor.
Clavulansäure wird teilweise metabolisiert (ca. 50 - 70 %). Etwa 40 % der Substanz werden renal eliminiert (18 - 38 % einer Dosis in unveränderter Form). Die totale Clearance beträgt etwa 260 ml/min. Die Serumhalbwertszeit beträgt bei Nierengesunden ca. 1 Stunde, bei einer Kreatinin-Clearance von 20 - 70 ml/min ca. 2,6 Stunden und bei Anurie 3 - 4 Stunden. Nach einer einmaligen oralen Dosis von 500/125 mg Amoxicillin/Clavulansäure betrugen die mittleren minimalen Plasmakonzentrationen (nach 8 Stunden) von Clavulansäure 0,08 mg/l. Clavulansäure kann mittels Hämodialyse eliminiert werden.
Pharmakokinetisch relevante Interaktionen zwischen Amoxicillin und Clavulansäure wurden bisher nicht beobachtet.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die Kombination Amoxicillin/Clavulansäure ist relativ gut verträglich. Lediglich bei sehr hoher Dosierung (20 – 50-fachen Maximaldosierung beim Menschen) traten reversible hämatologische und blutchemische Veränderungen auf.
In-vitro- und in-vivo-Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf eine mutagene Wirkung.
Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potential liegen nicht vor.
Bei Ratten zeigte die Kombination von Amoxicillin und Clavulansäure keine teratogenen Effekte. Für Amoxicillin alleine wurden an Ratten und Mäusen keine Einflüsse auf die Trächtigkeit, embryotoxischen Effekte oder Fehlbildungen festgestellt. In einer Prä‑/Postnatalstudie mit Amoxicillin an der Ratte lag das Geburtsgewicht exponierter Ratten deutlich niedriger als in der Kontrollgruppe. Missbildungen und Anomalien wurden jedoch nicht beobachtet.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Aspartam, wasserfreie Citronensäure, Guargalactomannan, Natriumcitrat, gefälltes Siliciumdioxid, Talkum, Zitronenaroma, Pfirsich-Aprikosenaroma, Orangenaroma.
Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
Die zubereitete Suspension ist im Kühlschrank bei 2 °C – 8 °C 7 Tage haltbar.
Dieses Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Das Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen nicht über
25 °C lagern. Das Behältnis fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Die zubereitete Suspension ist im Kühlschrank (2 °C – 8 °C) aufzubewahren und innerhalb von7 Tagen zu verbrauchen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
1 Flasche mit 12,5 g Pulver (zur Herstellung von 100 ml Suspension) (N1).
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
Inhaber der Zulassung
Sandoz Pharmaceuticals GmbH
Raiffeisenstraße 11
83607 Holzkirchen
E-Mail: info@sandoz.de
8. Zulassungsnummer
39316.01.01
9. Datum der Erteilung der Zulassung
19.02.1997
10. Stand der Information
Mai 2008
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
7d73a04ed25d36c873290418abdab2de.rtf 27/27 Mai 2008