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Amoxclav-Sandoz 400 Mg/57 Mg/5 Ml Pulver Zur Herstellung Einer Suspension Zum Einnehmen

Document: 14.01.2010   Fachinformation (deutsch) change


Fachinformation


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Amoxclav-Sandoz 400 mg/57 mg/5 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


1 ml der zubereiteten Suspension enthält 91,82 mg Amoxicillin-Trihydrat, entsprechend 80 mg Amoxicillin und 13,58 mg Clavulansäure, Kaliumsalz, entsprechend 11,4 mg Clavulansäure.


Sonstige Bestandteile: Aspartam, Schwefeldioxid, Glucose und Sorbitol


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform


Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen


Cremefarbenes Pulver mit fruchtigem Geruch, das nach Zubereitung eine cremefarbene Suspension mit fruchtigem Geruch und süßlichem, leicht bitterem Geschmack ergibt.



Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Zur Behandlung von akuten und chronischen Infektionen unterschiedlicher Lokalisation und Intensität, die einer oralen Therapie zugänglich sind. Als Erreger kommen Gram-positive und Gram-negative Mikroorganismen in Betracht, deren Resistenz auf Betalaktamase beruht, die aber empfindlich gegenüber Amoxicillin/Clavulansäure sind.


Wenn ein begründeter Verdacht besteht, dass oben genannte Krankheitserreger als Verursacher einer bestimmten Infektion in Frage kommen, kann die Therapie mit dieser Kombination bereits vor dem Ergebnis des Antibiogramms begonnen werden.


Amoxicillin/Clavulansäure ist geeignet zur Therapie der Otitis media bei Kindern.


National und international anerkannte Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung zu berücksichtigen.



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Die Dosierung von Amoxicillin/Clavulansäure ist abhängig von Alter, Körpergewicht, Nierenfunktion des Patienten, vom Schweregrad und Ort der Infektion sowie von den vermuteten oder nachgewiesenen Erregern.


Für die Dosierung ist grundsätzlich das Körpergewicht des Patienten maßgebend, auch wenn dieses im Einzelfall nicht mit dem angegebenen Lebensalter übereinstimmt.


Kinder zwischen 2 und 12 Jahren erhalten täglich eine Wirkstoffmenge von 80 mg (70 mg Amoxicillin und 10 mg Clavulansäure) pro kg Körpergewicht.

Die folgende Tabelle gibt einen Anhaltspunkt für die Dosierung (die Tagesdosis sollte möglichst nahe bei 80 mg/kg Körpergewicht liegen, diese Menge jedoch auch nicht überschreiten).


Dosierungsbeispiele:


Körpergewicht [kg]

Empfohlene Dosierung

Gesamtwirkstoffmenge/kg/Tag [mg]

6

2-mal täglich 2,5 ml

76,2

7

2-mal täglich 3,0 ml

78,3

8

2-mal täglich 3,5 ml

80,0

9

2-mal täglich 3,5 ml

71,1

10

2-mal täglich 4,0 ml

73,1

11

2-mal täglich 4,5 ml

74,8

12

2-mal täglich 5,0 ml

76,2

13

2-mal täglich 5,5 ml

77,3

14

2-mal täglich 6,0 ml

78,3

15

2-mal täglich 6,5 ml

79,2

16

2-mal täglich 7,0 ml

80,0

17

2-mal täglich 7,0 ml

75,3

18

2-mal täglich 7,5 ml

76,2

19

2-mal täglich 8,0 ml

77,0

20

2-mal täglich 8,5 ml

77,7

21

2-mal täglich 9,0 ml

78,3

22

2-mal täglich 9,5 ml

78,9

23

2-mal täglich 10,0 ml

79,5

24

2-mal täglich 10,5 ml

80,0

25

2-mal täglich 10,5 ml

76,8

26

2-mal täglich 11,0 ml

77,3

27

2-mal täglich 11,5 ml

77,9

28

2-mal täglich 12,0 ml

78,3

29

2-mal täglich 12,5 ml

78,8

30

2-mal täglich 13,0 ml

79,2

31

2-mal täglich 13,5 ml

79,6

32

2-mal täglich 14,0 ml

80,0

33

2-mal täglich 14,0 ml

77,6

34

2-mal täglich 14,5 ml

78,0

35

2-mal täglich 15,0 ml

78,3

36

2-mal täglich 15,5 ml

78,7

37

2-mal täglich 16,0 ml

79,0

38

2-mal täglich 16,5 ml

79,4

39

2-mal täglich 17,0 ml

79,7

40

2-mal täglich 17,5 ml

80,0


Hinweis

Für Kinder unter 2 Jahren oder unter 6 kg Körpergewicht stehen geeignetere Darreichungsformen/ Wirkstärken zur Verfügung.

1 ml Suspension enthält eine Wirkstoffmenge von 91,4 mg (80 mg Amoxicillin und 11,4 mg Clavulansäure).

Zur Beachtung bei kaliumdefinierter (kaliumarmer) Diät: 1 ml Suspension enthält 2,18 mg Kalium.


Dosierung bei Leberfunktionsstörungen

Bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen und bei Patienten, bei denen unter einer früheren Therapie mit Amoxicillin/Clavulansäure Leberfunktions-störungen aufgetreten sind, sollte Amoxicillin/Clavulansäure nicht angewendet werden. Ist nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eine Anwendung notwendig, ist eine gleichzeitige Überwachung der Leberfunktion erforderlich (s. Abschnitt 4.4 „Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung“).


Dosierung bei Niereninsuffizienz


Glomeruläre Filtrationsrate

Einzeldosis
(Amoxicillin/Clavulansäure)

Dosierungsintervall

Maximale Amoxicillinmenge

> 30 ml/min

Keine Dosierungsanpassung notwendig


10-30 ml/min

15/2,14 mg/kg


12 Stunden

30 mg/kg/Tag

< 10 ml/min


15/2,14 mg/kg

24 Stunden

15 mg/kg/Tag


Dosierung bei Hämodialyse-Patienten

Hämodialyse-Patienten erhalten alle 24 Stunden eine Wirkstoffmenge von 17,14 mg (15 mg Amoxicillin und 2,14 mg Clavulansäure) pro kg Körpergewicht.

Zusätzlich erhalten sie dieselbe Menge während und am Ende der Dialyse, da die Serumkonzentrationen von Amoxicillin und von Clavulansäure während der Dialyse absinken.


Art der Anwendung


Amoxclav-Sandoz 400 mg/57 mg/5 ml sollte (morgens und abends) zu Beginn einer Mahlzeit eingenommen werden. Hierdurch wird die Resorption optimiert und etwaige Magen-Darm-Unverträglichkeiten werden vermindert.


Zubereitung der Suspension

Nach dem Öffnen der Flasche die Membran vorsichtig und vollständig entfernen und vor der Zubereitung der Suspension entsorgen. Die Flasche mit Trinkwasser bis knapp unter die Markierung (Füllhöhenmarkierung) auf dem Etikett füllen und sofort kräftig schütteln. Danach Wasser exakt bis zur Markierung auf dem Etikett (Füllhöhenmarkierung) nachfüllen und nochmals kräftig schütteln. Der beiliegende gelochte Stopfen wird in den Flaschenhals gesetzt. Er verbindet die Dosierspritze mit der Flasche und verbleibt im Flaschenhals. Flasche vor jeder Entnahme gut schütteln!


Hinweis für den Apotheker

Für die Zubereitung von 70 ml gebrauchsfertiger Suspension zum Einnehmen werden 63,7 ml Wasser benötigt.

Für die Zubereitung von 140 ml gebrauchsfertiger Suspension zum Einnehmen werden 125 ml Wasser benötigt.


Einnahme der Suspension
Flasche vor jeder Einnahme kräftig schütteln.
Zur Erleichterung der korrekten Einnahme der Dosis ist der Packung eine Dosierspritze beigelegt. Dazu gehört ein gelochter Stopfen (Adapter), der auf die Flasche passt.

Die verordnete Menge an gebrauchsfertiger Suspension wird mit der beiliegenden Dosierspritze entnommen. Dazu wird die Spritze mit der Spitze in den Adapter gesteckt. Die Flasche wird auf den Kopf gedreht und der Kolben der Spritze langsam bis zur erforderlichen Menge herausgezogen. Wenn Blasen auftreten, wird die Suspension zurück in die Flasche gedrückt und nochmals die gewünschte Menge in die Spritze aufgezogen. Die Flasche wird wieder umgedreht und die Spritze entnommen.

Jetzt kann die erforderliche Menge Suspension mit Hilfe der Dosierspritze durch langsames Hineindrücken des Kolbens direkt in den Mund des Patienten verabreicht werden.

Nach jedem Gebrauch ist die Flasche gut zu verschließen.



Dauer der Anwendung


Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.


Amoxicillin/Clavulansäure soll in der Regel 7–10 Tage lang eingenommen werden, mindestens bis 2–3 Tage nach Abklingen der Krankheitserscheinungen. Die Dauer der Behandlung sollte vom Arzt individuell festgelegt werden und sollte ohne Überprüfung 14 Tage nicht überschreiten.


4.3 Gegenanzeigen


Bei Überempfindlichkeit gegen Amoxicillin, Clavulansäure, Schwefeldioxid

oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels darf Amoxclav-Sandoz 400 mg/57 mg/5 ml nicht angewendet werden.


Amoxicillin/Clavulansäure darf bei Überempfindlichkeit gegen Betalactam-Antibiotika (z. B. Penicilline, Cephalosporine) wegen der Gefahr eines anaphylaktischen Schocks nicht eingenommen werden. Vor Therapiebeginn sollte deshalb eine sorgfältige Anamneseerhebung hinsichtlich allergischer Reaktionen erfolgen (z. B. nach früheren Penicillin- oder Cephalosporingaben).


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Amoxicillin/Clavulansäure sollte nicht angewandt werden bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen und bei Patienten, bei denen unter einer früheren Behandlung mit diesen Wirkstoffen Leberfunktionsstörungen aufgetreten sind. Ist nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung eine Behandlung erforderlich, so ist die Leberfunktion streng zu überwachen.


Ältere Patienten (60 Jahre und älter) sollten nur mit Vorsicht und unter Kontrolle der Leberfunktion behandelt werden (siehe Abschnitt 4.8 „Nebenwirkungen").


Die Leberfunktionsparameter sollten in regelmäßigen Abständen während und bis zu 2 Monaten nach der Therapie kontrolliert werden.


Bei Patienten mit schweren Magen- und Darmstörungen mit Erbrechen und Durchfällen sollte von der oralen Behandlung mit Amoxicillin/Clavulansäureabgesehen werden, da eine ausreichende Resorption nicht gewährleistet ist. Hier empfiehlt sich eine parenterale Therapie.


Amoxicillin/Clavulansäuresollte mit Vorsicht angewandt werden bei Patienten mit ausgeprägten Allergien oder Asthma, da bei diesen Patienten häufiger mit allergischen Reaktionen zu rechnen ist.

Die Möglichkeit einer Kreuzallergie mit anderen Antibiotika, wie z. B. Cephalosporine, sollte in Betracht gezogen werden.


Da Amoxicillin bei hohen Urin-Konzentrationen im Blasenkatheter bei Raumtemperatur ausfallen kann, sollte dessen Durchgängigkeit regelmäßig überprüft werden.


Bei langfristiger Anwendung können - wie bei anderen Breitspektrumantibiotika - Super­infektionen mit resistenten Bakterien oder Pilzen auftreten.


Während einer Langzeitbehandlung sind Nieren- und Leberfunktion sowie hämatologische Parameter regelmäßig zu kontrollieren.


Bei viralen Infektionen, insbesondere mit Mononucleosis infectiosa, sowie bei lymphatischer Leukämie sollten gleichzeitige bakterielle Infektionen nicht mit Amoxicillin/Clavulansäure behandelt werden, da das Risiko erythematöser Hautreaktionen erhöht ist.


Zahnverfärbungen kann durch intensive Mundhygiene während der Behandlung vorgebeugt werden.


Unter der Behandlung mit Amoxclav-Sandoz 400 mg/57 mg/5 ml können akut lebensbedrohliche Nebenwirkungen auftreten, die ein vorzeitiges Abbrechen der Behandlung erforderlich machen z. B.:

- Pseudomembranöse Kolitis

- Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. anaphylaktischer Schock)

- Auftreten von (epilepsieähnlichen) Krampfanfällen

(s.a. Abschnitt 4.8 Nebenwirkungen").


Amoxclav-Sandoz 400 mg/57 mg/5 ml enthält Aspartam als Quelle für Phenylalanin und kann schädlich sein für Patienten mit Phenylketonurie.


Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz oder Glucose-Galactose-Malabsorptionsollten Amoxclav-Sandoz 400 mg/57 mg/5 mlnicht einnehmen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Bakteriostatische Antibiotika bzw. Chemotherapeutika

Amoxicillin/Clavulansäuresollte nicht mit bakteriostatisch wirkenden Chemotherapeutika/Antibiotika (wie z. B. Tetracycline, Makrolide, Sulfonamide oder Chloramphenicol) kombiniert werden, da in-vitroein antagonistischer Effekt beobachtet wurde.


Probenecid

Die gleichzeitige Gabe von Probenecid hemmt die tubuläre Sekretion von Amoxicillin und führt zu höheren und länger anhaltenden Amoxicillinspiegeln. Die Ausscheidung der Clavulansäure wird hierdurch nicht gehemmt.


Allopurinol

Die gleichzeitige Einnahme von Allopurinol während der Therapie mit Amoxicillin/Clavulansäurekann das Auftreten von allergischen Hautreaktionen begünstigen.


Diuretika

Forcierte Diurese führt zur erhöhten Ausscheidung von Amoxicillin und kann somit zu erniedrigten Amoxicillin Serumspiegeln führen.


Digoxin

Während einer Behandlung mit Amoxicillin/Clavulansäure ist eine Resorptionserhöhung von gleichzeitig verabreichtem Digoxin möglich.


Disulfiram

Amoxicillin/Clavulansäuresollte nicht zusammen mit Disulfiram angewendet werden.


Antikoagulantien

Bei gleichzeitiger Gabe von Antikoagulantien vom Cumarin-Typ (z. B. Warfarin) kann die Blutungsneigung verstärkt werden.


Methotrexat

Die gleichzeitige Anwendung von Methotrexat kann zu einer erhöhten Toxizität von Methotrexat führen (z. B. Knochenmarksdepression und Mukositis).


Venlafaxin

Die gleichzeitige Anwendung von Venlafaxin kann das Risiko eines Serotonin-Syndroms erhöhen.


Hormonale Kontrazeptiva

Unter der Therapie mit Amoxicillin/Clavulansäure kann vorübergehend der Plasmaspiegel von Östrogenen und Progesteron gesenkt und dadurch die Wirksamkeit von hormonalen Kontrazeptiva beeinträchtigt werden. Es sollten deshalb zusätzlich nicht-hormonale empfängnisverhütende Maßnahmen angewendet werden.


Einfluss auf labordiagnostische Untersuchungen

Nichtenzymatische Methoden zur Glukosebestimmung können ein falsch-positives Resultat ergeben.


Ebenso kann der Urobilinogen-Nachweis gestört sein.


Bei Schwangeren, die mit Ampicillin therapiert wurden, wurden vorübergehend erniedrigte Werte von Estradiol und seinen Konjungaten diagnostiziert. Dieser Effekt ist ggf. auch bei Amoxicillin/Clavulansäure möglich.


Bei mit Piperacillin/Tazobactam behandelten Patienten wurde bei Anwendung des Platelia®Aspergillus EIA Tests der Bio-Rad Laboratories GmbH über falsch-positive Testergebnisse berichtet. Weiterführende Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Patienten keine Aspergillus-Infektion hatten. Es wurde über Kreuzreaktionen von Nicht-AspergillusPolysacchariden und Polyfuranosen mit dem Platelia®AspergillusEIA Test der Bio-Rad Laboratories GmbH berichtet. Hinweise für falsch-positive Ergebnisse mit diesem Test gab es bereits früher bei der Anwendung anderer Penicilline.

Daher sollten positive Testergebnisse bei Patienten, die Penicilline erhalten, vorsichtig interpretiert und durch andere diagnostische Maßnahmen abgesichert werden.


Weitere Interaktionen

Diarrhö und Vomitus kann zu verminderter Resorption sowohl von Amoxicillin/Clavulansäure als auch von anderen Arzneimitteln führen und dadurch deren Wirksamkeit negativ beeinträchtigen.


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Daten über eine Anzahl von ungefähr 560 exponierten Schwangeren lassen nicht auf Nebenwirkungen von Amoxicillin/Clavulansäure auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fetus/Neugeborenen schließen. Jedoch wurde in einer Einzelstudie an Frauen mit vorzeitigem Blasensprung berichtet, dass die prophylaktische Behandlung mit Amoxicillin und Clavulansäure mit einem erhöhten Risiko einer nekrotisierenden Enterokolitis bei Neugeborenen in Zusammenhang gebracht werden kann. Beide Wirkstoffe gelangen über die Plazenta zum Embryo/Feten. In Tierstudien zeigte Amoxicillin/Clavulansäure keine teratogenen Effekte (siehe Abschnitt 5.3). Vorsichtshalber sollte Amoxclav-Sandoz 400 mg/57 mg/5 ml in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn nach Meinung des behandelnden Arztes der potenzielle Nutzen die möglichen Risiken überwiegt.

Beide Wirkstoffe gehen in die Muttermilch über (über die Wirkung von Clavulansäure auf den gestillten Säugling ist nichts bekannt). Beim gestillten Säugling können daher Durchfälle und Sprosspilzbesiedlung der Schleimhäute auftreten, so dass unter Umständen abgestillt werden muss. An die Möglichkeit einer Sensibilisierung sollte gedacht werden. Amoxclav-Sandoz 400 mg/57 mg/5 ml sollte in der Stillzeit nur nach Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt angewendet werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Nach bisherigen Erfahrungen hat Amoxicillin/Clavulansäure einen leichten oder mäßig starken Einfluss auf die Verkehrsfähigkeit und das Bedienen von Maschinen.


Amoxicillin/Clavulansäure kann manchmal mit Nebenwirkungen verbunden sein, wie z. B. Schwindel oder Krämpfe, die die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen und/oder sicherem Arbeiten beeinträchtigen können. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol (s. a. Abschnitt 4.8 „Nebenwirkungen“).


4.8 Nebenwirkungen


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥1/10)

Häufig (≥1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (≥1/1000 bis <1/100)

Selten (≥1/10 000 bis <1/1000)

Sehr selten (<1/10 000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Nach Anwendung von Amoxicillin/Clavulansäure wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:


Infektionen


Häufig

Langfristige oder wiederholte Anwendung von Amoxicillin/Clavulansäure kann zu einer Superinfektion und Besiedlung mit resistenten Bakterien oder Pilzen führen.


Sehr selten

Aseptische Meningitis.


Hämatologie


Selten

Thrombozytose


Sehr selten

Blutbildveränderungen in Form von Leukopenie, Granulozytopenie, Thrombozytopenie, Panzytopenie, Anämie oder Myelosuppression sowie Verlängerung der Blutungs- und Prothrombinzeit. Diese Erscheinungen sind nach Beendigung der Therapie reversibel.


Zentrales und peripheres Nervensystem


Sehr selten

Hyperaktivität, Angst, Schlaflosigkeit, Verwirrtheit, Aggressionen, Kopfschmerzen und Krampfanfälle.


Gastrointestinaltrakt


Häufig

Gastrointestinale Störungen wie Magenschmerzen, Übelkeit (vermehrt bei höherer Dosierung), Erbrechen, Meteorismus, weiche Stühle oder Diarrhö, die meist leichter Natur sind und in der Regel während oder nach Absetzen der Behandlung abklingen. Durch Einnahme von Amoxicillin/Clavulansäure mit den Mahlzeiten kann die Verträglichkeit verbessert werden.


Gelegentlich

Dyspepsie


Selten

Intestinale Candidiasis.


Treten während oder in den ersten Wochen nach Behandlung schwere, anhaltende Durchfälle auf, so ist an eine pseudomembranöse Kolitis zu denken (in den meisten Fällen verursacht durch Clostridium difficile). Diese durch eine Antibiotika-Behandlung ausgelöste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein (s. a. Abschnitt 4.8 unter „Gegenmaßnahmen beim Auftreten von lebensbedrohlichen Nebenwirkungen“).


In einer Einzelstudie an Frauen mit vorzeitigem Blasensprung wurde berichtet, dass die prophylaktische Behandlung mit Amoxicillin/Clavulansäure mit einem höheren Risiko einer nekrotisierenden Enterokolitis bei Neugeborenen in Zusammenhang gebracht werden kann.


Leber


Häufig

Mäßiger Anstieg der Leberenzymwerte.


Selten

Vorübergehende Hepatitis und cholestatischer Ikterus. Zeichen einer Leberfunktionsstörung können während oder kurz nach der Therapie mit Amoxicillin/Clavulansäure, in einigen Fällen jedoch erst mehrere Wochen nach Beendigung einer Therapie auftreten. Diese Leberfunktionsstörungen treten vorwiegend bei männlichen oder älteren Patienten (60 Jahre und älter) auf und können schwerwiegend sein.


Sehr selten

Leberfunktionsstörungen wurden sehr selten auch bei Kindern beobachtet. Das Risiko von Leberfunktionsstörungen steigt, wenn die Therapiedauer 14 Tage überschreitet. Im allgemeinen sind sie reversibel. In extrem seltenen Fällen ist jedoch über letale Verläufe berichtet worden. Diese standen fast immer im Zusammenhang mit schweren Grunderkrankungen oder Begleitmedikation.


Haut und Überempfindlichkeitsreaktionen


Häufig

Exantheme und Pruritus. Das typische morbilliforme Exanthem tritt 5-11 Tage nach Behandlungsbeginn auf. Bei Patienten mit infektiöser Mononukleose und Patienten mit lymphatischer Leukämie ist die Exanthemneigung größer. Eine urtikarielle Sofortreaktion deutet meist auf eine echte Penicillinallergie hin und zwingt zum Therapieabbruch.

Ferner kann es zu Enanthemen, besonders im Bereich des Mundes kommen. Mundtrockenheit und Geschmacksstörungen sind möglich.


Selten

Bullöse oder exfoliative Hautreaktionen (z. B. Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse).


Schwere allergische Reaktionen als Folge einer Sensibilisierung gegen die 6-Amino-Penicillansäuregruppe, z. B. in Form von Arzneimittelfieber, Eosinophilie, angioneurotischem Ödem (Quincke-Ödem), Larynxödem, Serumkrankheit, hämolytischer Anämie, allergischer Vaskulitis oder Nephritis.


Zwischen Pilzen und Penicillin kann eine Antigengemeinschaft bestehen, so dass bei Mykose-Erkrankten auch bei erstmaliger Penicillingabe Reaktionen wie nach Zweitkontakt nicht auszuschließen sind.


Sehr selten

Schwarze Haarzunge.


Überempfindlichkeitsreaktionen aller Schweregrade - bis zum anaphylaktischen Schock - sind auch nach oraler Gabe von Penicillinen beobachtet worden. Schwere anaphylaktoide Reaktionen - die nach oraler Gabe von Penicillinen wesentlich seltener auftreten als nach intravenöser oder intramuskulärer Gabe - erfordern unter Umständen entsprechende Notfallmaßnahmen (s. a. Abschnitt 4.8 unter „Gegenmaßnahmen beim Auftreten von lebensbedrohlichen Nebenwirkungen“).


Sonstige Nebenwirkungen


Selten

Interstitielle Nephritis, Vaskulitis.


Sehr selten

Wie bei der Einnahme anderer Antibiotika wurden sehr selten Zahnverfärbungen beobachtet. Ursächlich diskutiert wird hierfür eine veränderte Mundflora mit dem Überwiegen von Mikroorganismen, die eisenhaltige Substanzen ausscheiden. Diese sollen sich als Eisensulfid auf den Zähnen niederschlagen. Bei etwa der Hälfte der Betroffenen, zumeist Kinder unter 10 Jahren, blieb die Verfärbung trotz intensivem Zähneputzen bestehen.


Schwefeldioxid kann selten Überempfindlichkeitsreaktionen und Bronchospasmen hervorrufen.



Gegenmaßnahmen beim Auftreten von lebensbedrohlichen Nebenwirkungen


Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B.

Anaphylaxie) und Auftreten von (epilepsieähnlichen) Krampfanfällen

Hier besteht eine Notfallsituation, in der die Behandlung mit Amoxclav-Sandoz 400 mg/57 mg/5 ml sofort abgebrochen werden muss und die erforderlichen Notfallmaßnahmen durch einen Arzt oder Notarzt eingeleitet werden müssen.


Pseudomembranöse Enterokolitis

Hier ist eine sofortige Beendigung der Therapie mit Amoxicillin/Clavulansäure in Abhängigkeit von der Indikation in der Regel erforderlich und ggf. sofort eine angemessene Behandlung durch einen Arzt einzuleiten (z. B. Einnahme von speziellen Antibiotika/ Chemotherapeutika, deren Wirksamkeit klinisch erwiesen ist). Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen sind kontraindiziert.


4.9 Überdosierung


a) Symptome der Intoxikation

Die Symptome bei Überdosierung entsprechen im Wesentlichen dem Nebenwirkungs­profil (siehe Abschnitt 4.8 „Nebenwirkungen”). Gastrointestinale Symptome und Störungen der Flüssigkeits- und Elektrolytbilanz können auftreten.


b) Therapie von Intoxikationen

Bei Überdosierung gibt es kein spezifisches Antidot. Die Behandlung besteht aus symptomatischen Maßnahmen unter besonderer Beachtung des Wasser- und Elektrolytgleichgewichtes. Die Verabreichung von Aktivkohle sowie eine Magenspülung sind nur bei extrem hoher Überdosierung (>250 mg/kg Körpergewicht) indiziert. Bei schwerer Niereninsuffizienz kann Amoxicillin/Clavulansäuredurch eine Hämodialyse eliminiert werden.



5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe

Kombination von Penicillinen, inkl. Betalaktmase-Inhibitoren

ATC-Code

J01CR02


Wirkungsweise

Amoxicillin ist ein halbsynthetisches Penicillin (Betalaktam-Antibiotikum), das eines oder mehrere der für die Biosynthese des bakteriellen Peptidoglykans notwendigen Enzyme (häufig Penicillin-bindende Proteine genannt, PBP) hemmt, welches ein integraler Bestandteil der Bakterienzellwand ist. Die Hemmung der Peptidoglykan-Synthese hat eine Schwächung der Zellwand zur Folge, was in der Regel zur Zelllyse und zum Absterben des Bakteriums führt.

Amoxicillin kann durch Betalaktamasen, die von resistenten Bakterien gebildet werden, abgebaut werden, so dass das Wirkspektrum von Amoxicillin allein keine Erreger umfasst, die diese Enzyme bilden.

Clavulansäure ist ein Betalaktam, das strukturell mit den Penicilline verwandt ist. Es inaktiviert einige Betalaktamasen und verhindert dadurch die Inaktivierung von Amoxicillin. Clavulansäure allein übt keine klinisch relevante antibakterielle Wirkung aus.


Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Zeitdauer des Wirkstoffspiegels oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (T>MHK) gilt als wichtigste Kenngröße für die Wirksamkeit von Amoxicillin.


Resistenzmechanismen

Die zwei wichtigsten Resistenzmechanismen gegenüber Amoxicillin/Clavulansäure sind:

Impermeabilität der Bakterien oder Mechanismen von Effluxpumpen können bakterielle Resistenz, insbesondere bei Gram-negativen Bakterien, verursachen oder fördern.

Durch Effluxpumpen kann Amoxicillin aktiv aus der Zelle transportiert werden.


Grenzwerte

Die MHK-Grenzwerte sind diejenigen des „European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST)“.




Erreger

Sensibel

Intermediär

Resistent

Haemophilus influenzae 1

1 mg/l

-

> 1 mg/l

Moraxella catarrhalis

1 mg/l

-

> 1 mg/l

Staphylococcus aureus 2

2 mg/l

-

> 2 mg/l

Koagulase-negative Staphylokokken 2

0,25 mg/l

-

> 0,25 mg/l

Enterococcus 1

4 mg/l

8

> 8 mg/l

Streptococcus A, B, C, G 5

0,25 mg/l

-

> 0,25 mg/l

Streptococcus pneumoniae 3

0,5 mg/l

1-2

> 2 mg/l

Enterobacteriaceae 1,4

-


> 8 mg/l

Gram-negative Anaerobier 1

4 mg/l


> 8 mg/l

Gram-positive Anaerobier 1

4 mg/l


> 8 mg/l

Nicht-Spezies bezogene Grenzwerte 1

2 mg/l


> 8 mg/l

1 Die angegebenen Grenzwerte gelten für die Amoxicillin-Konzentration. Zum Zwecke von Empfindlichkeitstests wurde die Clavulansäure-Konzentration auf 2 mg/l festgelegt.

2 Die angegebenen sind Oxacillin-Konzentrationen.

3 Die Grenzwerte in der Tabelle basieren auf den Ampicillin-Grenzwerten.

4 Der Resistenz-Grenzwert von R>8 mg/l gewährleistet, dass alle Isolate mit Resistenzmechanismen als resistent angegeben werden.

5 Die Grenzwerte in der Tabelle basieren auf den Benzylpencillin-Grenzwerten.

Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland

Die Prävalenz von Resistenzen kann für einzelne Spezies geographisch und über die Zeit schwanken, und Informationen zu lokalen Resistenzen werden insbesondere bei der Behandlung schwerer Infektionen benötigt. Im Bedarfsfall ist der Rat eines Experten einzuholen, wenn der Nutzen der Substanz zumindest bei einigen Infektionen aufgrund der lokalen Prävalenz von Resistenzen fraglich ist.


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und –studien (Stand: Dezember 2009):


Üblicherweise empfindliche Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus faecalis

Gardnerella vaginalis

Staphylococcus aureus (Methicillin-sensibel) £

Koagulase-negative Staphylokokken (Methicillin-empfindlich)£

Streptococcus agalactiae

Streptococcus pneumoniae 1

Streptococcus pyogenes und andere betahämolysierende Streptokokken

Streptococcus-viridans-Gruppe

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Capnocytophaga spp.

Eikenella corrodens

Haemophilus influenzae 2

Moraxella catarrhalis

Pasteurella multocida

Anaerobe Mikroorganismen

Bacteroides fragilis

Fusobacterium nucleatum

Prevotella spp.



Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus faecium $





Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Escherichia coli

Klebsiella oxytoca

Klebsiella pneumoniae

Proteus mirabilis

Proteus vulgaris

Von Natur aus resistente Spezies



Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Acinetobacter sp.

Citrobacter freundii

Enterobacter sp.

Morganella morganii

Legionella pneumophila

Providencia spp.

Pseudomonas sp.

Serratia sp.

Stenotrophomonas maltophilia

Andere Mikroorganismen

Chlamydophila pneumoniae

Chlamydophila psittaci

Coxiella burnetti

Mycoplasma pneumoniae

Ureaplasma urealyticum

$ Natürliche intermediäre Empfindlichkeit in Abwesenheit von erworbenen Resistenzmechanismen.

£ Alle Methicillin-resistenten Staphylokokken sind gegenüber Amoxicillin/Clavulansäure resistent.


Hinweis:

Die Fußnoten bezüglich Streptococcus pneumoniae hängen von der jeweiligen Formulierung des Arzneimittels (Verhältnis Amoxicillin zu Clavulansäure, Darreichungsform) ab. Folgende Fußnoten sind für die in Deutschland zugelassenen Arzneimittel zu verwenden:

Orale Darreichungsformen mit einem Amoxicillin/Clavulansäure Verhältnis von 4:1 bis 7:1:

1 Streptococcus pneumoniae, der gegenüber Penicillin resistent ist, sollte mit dieser Formulierung von Amoxicillin/Clavulansäure nicht behandelt werden (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).

Intravenöse Darreichungsformen mit einem Amoxicillin/Clavulansäure Verhältnis von 5:1 und 10:1:

1 Diese Formulierung von Amoxicillin/Clavulansäure ist möglicherweise nicht geeignet für die Behandlung von Streptococcus pneumoniae, der gegenüber Penicillin resistent ist (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).

2 In manchen Ländern der EU wurde über Stämme mit einer verringerten Empfindlichkeit mit einer Häufigkeit von mehr als 10% berichtet.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Amoxicillin:

Die absolute Bioverfügbarkeit von Amoxicillin liegt dosisabhängig bei ca. 72 - 94 %. Im Dosisbereich von 250 - 750 mg ist die Bioverfügbarkeit (Parameter AUC und/oder Wiederfindung im Urin) linear proportional zur Dosis. Bei höheren Dosen nimmt die relative Resorption ab. Die Resorption wird durch die Nahrungsaufnahme nicht beeinträchtigt. Die maximale Plasmakonzentration wird ca. 1 - 2 Stunden nach oraler Gabe von Amoxicillin erreicht. Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt etwa 0,3 - 0,4 l/kg und die Bindung an Serumproteine ca. 17 - 20 %. Amoxicillin passiert die Plazentaschranke und wird zu einem geringen Prozentsatz in die Muttermilch ausgeschieden.


Amoxicillin wird zum überwiegenden Teil über die Niere ausgeschieden (52 ± 15 % einer Dosis in unveränderter Form innerhalb von 7 Stunden), zu einem kleineren Teil biliär. Die totale Clearance beträgt etwa 250 - 370 ml/min. Die Serumhalbwertszeit beträgt bei Nierengesunden ca. 1 Stunde (0,9 - 1,2 Stunden), bei einer Kreatinin-Clearance von 10 - 30 ml/min ca. 6 Stunden und bei Anurie 10 - 15 Stunden. Nach einer einmaligen oralen Dosis von 500/125 mg Amoxicillin/Clavulansäure betrugen die mittleren minimalen Plasmakonzentrationen (nach 8 Stunden) von Amoxicillin 0,3 mg/l. Amoxicillin kann mittels Hämodialyse eliminiert werden.


Clavulansäure:

Die absolute Bioverfügbarkeit der Clavulansäure liegt mit starken interindividuellen Schwankungen bei ca. 60 %. Die Resorption wird durch die Nahrungsaufnahme nicht beeinflusst. Die Clavulansäure-Konzentration erreicht den Maximalwert ca. 1 - 2 Stunden nach oraler Applikation. Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt etwa 0,2 l/kg und die Bindung an Serumproteine ca. 22 %. Clavulansäure passiert die Plazentaschranke. Zur Ausscheidung von Clavulansäure in die Muttermilch liegen bisher keine Daten vor.


Clavulansäure wird teilweise metabolisiert (ca. 50 - 70 %). Etwa 40 % der Substanz werden renal eliminiert (18 - 38 % einer Dosis in unveränderter Form). Die totale Clearance beträgt etwa 260 ml/min. Die Serumhalbwertszeit beträgt bei Nierengesunden ca. 1 Stunde, bei einer Kreatinin-Clearance von 20 - 70 ml/min ca. 2,6 Stunden und bei Anurie 3 - 4 Stunden. Nach einer einmaligen oralen Dosis von 500/125 mg Amoxicillin/Clavulansäure betrugen die mittleren minimalen Plasmakonzentrationen (nach 8 Stunden) von Clavulansäure 0,08 mg/l. Clavulansäure kann mittels Hämodialyse eliminiert werden.


Pharmakokinetisch relevante Interaktionen zwischen Amoxicillin und Clavulansäure wurden bisher nicht beobachtet.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


In Studien zur Toxizität nach wiederholter Verabreichung an Ratten und Hunden traten lediglich bei hoher Dosierung (entsprechend der 20-50-fachen Maximaldosierung beim Menschen) leichte hämatologische und blutchemische Veränderungen auf, die nach Absetzen der Therapie voll reversibel waren.

In-vitro- und In-vivo-Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf eine mutagene Wirkung der Kombination Amoxicillin und Clavulansäure.

Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potential liegen nicht vor.

Bei Ratten zeigte die Kombination von Amoxicillin und Clavulansäure keine teratogenen Effekte. Für Amoxicillin alleine wurden an Ratten und Mäusen keine Einflüsse auf die Trächtigkeit, embryotoxischen Effekte oder Fehlbildungen festgestellt. In einer Prä-/Postnatalstudie mit Amoxicillin an der Ratte lag das Geburtsgewicht exponierter Ratten deutlich niedriger als in der Kontrollgruppe. Missbildungen und Anomalien wurden jedoch nicht beobachtet.


6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Aspartam

Citronensäure

Guargalactomannan

Natriumcitrat

Talkum

Gefälltes Siliciumdioxid

Zitronen-Aroma (enthält Schwefeldioxid E220, Glucose, Sorbitol E420)

Pfirsich-Aprikosen-Aroma (enthältSchwefeldioxid E220, Sorbitol E420)

Orangen-Aroma



6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend



6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Pulver zur Herstellung einer Suspension: Nicht über 25 °C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.


Die gebrauchsfertige Suspension ist im Kühlschrank aufzubewahren

(2 ° - 8 °C) und innerhalb von 7 Tagen zu verbrauchen.



6.5 Art und Inhalt der Behältnisse


Originalpackung mit 1 Flasche zu 11,2 g Pulver zur Herstellung von 70 ml Suspension zum Einnehmen (N1).

Originalpackung mit 1 Flasche zu 22,4 g Pulver zur Herstellung von 140 ml Suspension zum Einnehmen (N1).



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen



Inhaber der Zulassung


Sandoz Pharmaceuticals GmbH

Raiffeisenstraße 11

83607 Holzkirchen

E-Mail: info@sandoz.de



Zulassungsnummer


58917.00.00



9. Datum der Erteilung der Zulassung


10.01.2006



10. Stand der Information


Januar 2010



11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig

d8fef2d08ae9e1edbc67c89e1573d77d.rtf 31/31 Januar 2010