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Amoxi-Sandoz 750mg Filmtabletten

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Zul.Nr. 3139.00.02, 3139.01.02, 31457.01.00, 31462.00.00


Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben


Fachinformation


1. Bezeichnung der Arzneimittel


Amoxi-Sandoz 750 mg Filmtabletten

Amoxi-Sandoz 1000 mg Filmtabletten

Amoxi-Sandoz 1000 mg OP 14 Filmtabletten

Amoxi-Sandoz 1000 mg Brausetabletten


Wirkstoff: Amoxicillin -Trihydrat


2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Amoxi-Sandoz 750 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 861 mg Amoxicillin-Trihydrat, entsprechend 750 mg Amoxicillin.


Amoxi-Sandoz 1000 mg Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 1148 mg Amoxicillin-Trihydrat, entsprechend
1000 mg Amoxicillin.


Amoxi-Sandoz 1000 mg OP 14 Filmtabletten

1 Filmtablette enthält 1148 mg Amoxicillin-Trihydrat, entsprechend
1000 mg Amoxicillin.


Amoxi-Sandoz 1000 mg Brausetabletten

1 Brausetablette enthält 1148 mg Amoxicillin-Trihydrat, entsprechend 1000 mg Amoxicillin.


Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


3. Darreichungsform


Amoxi-Sandoz 750 mg/1000 mg/1000 mg OP14 Filmtabletten

Filmtablette

Längliche, bikonvexe, weiße bis cremefarbene Filmtabletten mit beidseitiger Bruchkerbe.

Die Tablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.


Amoxi-Sandoz 1000 mg Brausetabletten

Brausetablette

Runde, biplane, weiße bis leicht gelbliche Brausetabletten mit Facette und einseitiger Bruchkerbe.

Die Brausetablette kann in gleiche Hälften geteilt werden.


4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete


Amoxicillin ist angezeigt zur Behandlung der folgenden bakteriellen Infektionen, die durch Amoxicillin-empfindliche Erreger hervorgerufen sind (siehe Abschnitt 5.1):


  • Infektionen der oberen Atemwege: Akute Otitis media, Akute Sinusitis (fachgerecht diagnostiziert) und dokumentierte, durch beta-hämolysierende Streptokokken der Gruppe A hervorgerufene Tonsillitis.

  • Infektionen der unteren Atemwege : Akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis, ambulant erworbene Pneumonie.

  • Infektionen der unteren Harnwege: Zystitis.

  • Endokarditisprophylaxe.

  • Behandlung des frühen, lokalen Stadiums der Lyme-Borreliose mit Erythema migrans (Stadium 1).

  • Eradikation von Helicobacter pylori : In geeigneter Kombination mit einem anderen antibakteriellen Wirkstoff und einem geeigneten Ulkus-Therapeutikum bei erwachsenen Patienten mit peptischen Ulzera, die mit H. pylori in Zusammenhang stehen.


Die offiziellen Richtlinien zur sachgerechten Anwendung von Antibiotika sind zu beachten.


4.2 Dosierung und Art der Anwendung


Es stehen andere Darreichungsformen mit Amoxicillin, speziell geeignet für Dosierungen von weniger als 2 g täglich, und speziell für Kinder unter 12 Jahren geeignete Darreichungsformen, zur Verfügung.


Die Höhe der Dosis von Amoxicillin ist abhängig von Alter, Gewicht und Nierenfunktion des Patienten, vom Schweregrad und Ort der Infektion sowie von den vermuteten oder nachgewiesenen Erregern.


Dosierung


Erwachsene und Jugendliche (über 40 kg Körpergewicht)

Die übliche Dosierung liegt im Bereich von 750 mg bis 3 g Amoxicillin täglich, aufgeteilt in 2 bis 3 Einzeldosen.


Besondere Dosierungsempfehlungen

Tonsillitis: 1 g 2-mal täglich

Akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis bei Erwachsenen: 1 g 2-mal täglich

Ambulant erworbene Pneumonie: 1 g 3-mal täglich (d. h. alle 8 Stunden)

Lyme-Borreliose im Frühstadium (isoliertes Erythema migrans): 500 mg bis 1 g 3-mal täglich, über 14–21 Tage.

Eradikation von Helicobacter pylori: Amoxicillin 1 g 2-mal täglich, in Kombination mit Clarithromycin 500 mg 2-mal täglich und Omeprazol 20 mg oder Lansoprazole 30 mg 2-mal täglich, über 7-14 Tage. In Populationen, in denen die Clarithromycin-Resistenz über 20 % liegt, sollte ein alternatives Behandlungsschema in Erwägung gezogen werden.


Kinder unter 40 kg Körpergewicht

Die Tagesdosis beträgt 40-90 mg/kg/Tag verteilt auf 2 bis 3 Einzeldosen* (maximal 3 g/Tag), abhängig von der Indikation, dem Schweregrad der Erkrankung und der Erreger-Empfindlichkeit (s. auch untenstehend spezielle Dosierungsempfehlungen sowie die Abschnitte 4.4, 5.1 und 5.2).

*PK/PD-Daten deuten darauf hin, dass eine 3-mal tägliche Gabe besser wirksam ist. Deshalb wird eine 2-mal tägliche Gabe nur im höheren Dosierungsbereich empfohlen.

Kinder mit einem Körpergewicht über 40 kg sollten die übliche Erwachsenendosis erhalten.


Besondere Dosierungsempfehlungen

Tonsillitis: 50 mg/kg/Tag verteilt auf 2 Einzelgaben.

Akute Otitis media: In Regionen mit hoher Prävalenz von Pneumokokken mit reduzierter Penicillin-Empfindlichkeit sollte die Dosierung gemäß nationaler/lokaler Empfehlungen erfolgen.

Frühe Formen der Lyme-Borreliose (isoliertes Erythema migrans): 50 mg/kg/Tag verteilt auf 3 Einzelgaben für eine Dauer von 14-21 Tagen.


Dosierung zur Endokarditis-Prophylaxe

2–3 g Amoxicillin werden innerhalb von einer Stunde vor dem chirurgischen Eingriff eingenommen.

Kinder unter 40 kg Körpergewicht: 1 Stunde vor dem Eingriff oral 50 mg/kg Körpergewicht Amoxicillin.

Weitere Einzelheiten und Angaben zu Risikopatienten sind den örtlichen offiziellen Leitlinien für die Prophylaxe der Endokarditis zu entnehmen.


Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion

Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion sollte die Dosis reduziert werden.

Für Patienten mit einer renalen Clearance von weniger als 30 ml/min wird eine Verlängerung des Dosierungsintervalls und eine Reduzierung der Gesamtdosis empfohlen (siehe Abschnitt 4.4 und 5.2).

Eine Kurzzeitbehandlung mit einer Einzeldosis von 3 g kann Patienten mit Niereninsuffizienz nicht gegeben werden.


Erwachsene (einschließlich älterer Patienten):

Creatinin-Clearance

(ml/min)

Dosis

Dosierungs-intervall

> 30

Keine Anpassung erforderlich


10 – 30

500 mg

12 Stunden

< 10

500 mg

24 Stunden


Bei Patienten unter Hämodialyse: Am Ende der Dialyse sollten 500 mg gegeben werden.


Kinder unter 40 kg Körpergewicht

Creatinin-Clearance ml/min

Dosierung

Zeitintervall zwischen Medikamentengabe

> 30

übliche Dosierung

keine Anpassung notwendig

10-30

übliche Dosierung

12 Stunden (entspricht 2/3 der Dosierung)

< 10

übliche Dosierung

24 Stunden (entspricht 1/3 der Dosierung)


Dosierung bei eingeschränkter Leberfunktion

Es ist keine Dosisreduktion erforderlich, solange die Nierenfunktion nicht eingeschränkt ist.


Dauer der Behandlung:

Im Allgemeinen sollte die Behandlung nach Abklingen der Symptome noch 2 bis 3 Tage lang fortgesetzt werden. Bei Infektionen mit beta-hämolysierenden Streptokokken sollte die Behandlungsdauer 6–10 Tage betragen, um die Eradikation des Erregers zu erreichen.


Art der Anwendung

Das Arzneimittel wird oral gegeben.

Die Resorption von Amoxicillin wird durch Nahrungsaufnahme nicht vermindert.


Amoxi-Sandoz 750 mg/1000 mg/1000 mg OP 14 Filmtabletten

Amoxicillin Filmtabletten sollen unzerkaut mit Flüssigkeit (z.B. mit einem Glas Wasser) eingenommen werden.


Amoxi-Sandoz 1000 mg Brausetabletten

Die Brausetablette ist vor der Einnahme unter Umrühren in einem Glas Wasser zu lösen


4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.

Eine Kreuzallergie mit anderen Beta-Lactamen wie Cephalosporinen ist in Betracht zu ziehen.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Vor Beginn der Behandlung mit Amoxicillin ist eine sorgfältige Anamnese hinsichtlich früherer Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Penicilline und Cephalosporine zu erheben. Die Möglichkeit einer Kreuzallergie (10 %–15 %) gegen Cephalosporine ist in Betracht zu ziehen.

Bei Patienten, die mit Penicillin behandelt wurden sind schwerwiegende und mitunter tödliche (anaphylaktoide) Überempfindlichkeitsreaktionen berichtet worden. Dieses Risiko ist bei Patienten mit anamnestisch bekannter Überempfindlichkeit gegen Beta-Lactam-Antibiotika erhöht.


Die Ausscheidung von Amoxicillin ist bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion verzögert, so dass es je nach Grad der Einschränkung erforderlich sein kann, die Tagesgesamtdosis zu reduzieren (siehe Abschnitt 4.2).


Bei Früh- und Neugeborenen sollten Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Die Nieren- und Leberfunktion als auch die hämatologischen Parameter sollten überwacht werden.


Eine langfristige Anwendung von Amoxicillin kann gelegentlich zu einem vermehrten Wachstum nicht empfindlicher Erreger oder Pilze führen. Die Patienten sind daher sorgfältig auf Zeichen einer Superinfektion zu überwachen.


Nach oraler Gabe von Amoxicillin kommt es nur selten zum anaphylaktischen Schock und anderen schwerwiegenden allergischen Reaktionen. Sollten derartige Reaktionen jedoch auftreten, müssen geeignete Notfallmaßnahmen ergriffen werden.


Hohe Amoxicillin-Konzentrationen im Harn können zu einer Ausfällung des Wirkstoffs in Blasenkathetern führen. Die Katheter sollten deshalb in regelmäßigen Abständen visuell überprüft werden. Bei Gabe hoher Dosen müssen eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Harnausscheidung gewährleistet sein, um die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer Amoxicillin-Kristallurie zu vermindern.


Bei Patienten mit Virusinfektionen, inbesondere mit infektiöser Mononukleose, oder akuter lymphatischer Leukämie sollte Amoxicillin nicht zur Behandlung bakterieller Infektionen angewendet werden, da bei Patienten, die Amoxicillin erhielten, erythematöse (morbilliforme) Ausschläge mit Pfeiffer’schem Drüsenfieberin Verbindung standen.


Beim Auftreten schwerer, anhaltender Durchfälle sollte an eine pseudomembranöse Kolitis gedacht werden (in den meisten Fällen verursacht durch Clostridium difficile). In diesem Fall sollte die Behandlung mit Amoxicillin abgesetzt werden und eine geeignete Therapie ist einzuleiten. Antiperistaltika sind kontraindiziert.


Wie bei anderen Beta-Lactamen sollte das Blutbild während einer hochdosierten Behandlung regelmäßig überprüft werden.


Eine hochdosierte Behandlung mit Beta-Lactamen kann bei Patienten mit Niereninsuffizienz oder Krampfanfällen in der Vorgeschichte, behandelter Epilepsie und Erkrankungen der Hirnhäute im Ausnahmefall zu Krampfanfällen führen.


Das Auftreten eines generalisierten Erythems mit Fieber und Pustelbildung zu Beginn der Behandlung sollte den Verdacht auf eine generalisierte akute exanthematöse Pustulose erregen. Diese erfordert das Absetzen der Behandlung. Jede weitere Gabe von Amoxicillin ist kontraindiziert.


Eine Dosis-Anpassung von Antikoagulanzien kann bei der gleichzeitigen Anwendung mit Amoxicillin notwendig sein (sieh Abschnitt 4.5).

Die Methotrexat-Spiegel im Serum sollten bei gleichzeitiger Anwendung mit Amoxicillin sorgfältig kontrolliert werden (sieh Abschnitt 4.5).


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Gleichzeitige Anwendung nicht empfohlen:


Allopurinol

Die gleichzeitige Gabe von Allopurinol kann das Auftreten von allergischen Hautreaktionen begünstigen und wird daher nicht empfohlen.


Digoxin

Bei gleichzeitiger Gabe mit Amoxicillin ist eine gesteigerte Resorption von Digoxin möglich. Die Anpassung der Digoxin-Dosis kann erforderlich sein.


Antikoagulanzien

Die gleichzeitige Gabe von Amoxicillin und Antikoagulanzien vom Cumarin-Typ kann die Blutungszeit verlängern. Eine Anpassung der Antikoagulanzien-Dosis kann erforderlich sein (siehe Abschnitt 4.4). Eine große Anzahl von Fällen mit erhöhter Aktivität oraler Gerinnungshemmer wurde von Patienten berichtet, die Antibiotika erhielten. Infektionen und Entzündungen sowie das Alter und der Allgemeinzustand des Patienten scheinen Risikofaktoren zu sein. Unter diesen Umständen ist es schwierig zu beurteilen, inwieweit die Infektion beziehungsweise ihre Behandlung für das Auftreten von INR-Störungen jeweils verantwortlich ist. Einige Antibiotika-Klassen sind jedoch häufiger beteiligt, besonders Fluorchinolone, Makrolide, Tetracycline, Cotrimoxazol und einige Cephalosporine.


Methotrexat

Es wurden Wechselwirkungen zwischen Amoxicillin und Methotrexat berichtet, die zur Toxizität von Methotrexat geführt haben. Bei Patienten, die gleichzeitig Amoxicillin und Methotrexat erhalten, sollten die Methotrexat-Spiegel im Serum engmaschig überwacht werden (siehe Abschnitt 4.4). Amoxicillin vermindert die renale Ausscheidung von Methotrexat, vermutlich aufgrund einer kompetitiven Hemmung der tubulären Sekretion.


Vorsicht wird empfohlen bei gleichzeitiger Anwendung von Amoxicillin mit:


Orale hormonale Kontrazeptiva

Die Gabe von Amoxicillin kann die Plasmaspiegel von Östrogenen und Progesteron vorübergehend senken und die Wirksamkeit oraler Kontrazeptiva beeinträchtigen. Daher wird empfohlen, zusätzlich nicht-hormonale kontrazeptive Maßnahmen zu ergreifen.


Sonstige Wechselwirkungen:


Amoxicillin kann bei Verwendung kolorimetrischer Methoden die Proteinbestimmung beeinflussen.


4.6 Fertiliät, Schwangerschaft und Stillzeit


Schwangerschaft

Begrenzte Daten zur Verwendung von Amoxicillin während der Schwangerschaft lassen nicht auf ein erhöhtes Risiko für die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Fetus/Neugeborenen schließen. In einer Einzelstudie an Frauen mit vorzeitigem Blasensprung wurde beschrieben, dass die prophylaktische Anwendung von Amoxicillin mit einem erhöhten Risiko für eine nekrotisierende Enterokolitis bei Neugeborenen einherging.

Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schließen (siehe Abschnitt 5.3).

Die Anwendung während der Schwangerschaft sollte vermieden werden, es sei denn, der behandelnde Arzt hält sie für unverzichtbar.


Stillzeit

Amoxicillin geht in die Muttermilch über. Folglich sind Durchfall und eine Pilzinfektion der Schleimhäute beim gestillten Säugling möglich, so dass eventuell abgestillt werden muss. Die Möglichkeit einer Sensibilisierung ist zu berücksichtigen. Amoxicillin sollte während der Stillzeit nur nach einer Nutzen/Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt verabreicht werden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Amoxicillin hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.


4.8 Nebenwirkungen


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig (>1/10)

Häufig (>1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (>1/1.000 bis <1/100)

Selten (>1/10.000 bis <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Gelegentlich

Superinfektionen und Besiedelung mit resistenten Erregern oder Hefen, wie z. B. orale und vaginale Candidiasis, nach längerer oder wiederholter Anwendung von Amoxicillin


Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten

Eosinophilie und hämolytische Anämie


Sehr selten

Leukopenie, Neutropenie, Granulozytopenie, Thrombozytopenie, Panzytopenie, Anämie, Myelosuppression, Agranulozytose, Verlängerung der Blutungs- und Prothrombinzeit. Alle diese Nebenwirkungen waren nach Absetzen der Behandlung reversibel.


Erkrankungen des Immunsystems

Selten

Larynxödem, Serumkrankheit, allergische Vaskulitis, Anaphylaxie und anaphylaktischer Schock


Erkrankungen des Nervensystems

Selten

Wirkungen auf das zentrale Nervensystem einschließlich Hyperkinesie, Schwindel und Krampfanfälle. Krampfanfälle können bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, Epilepsie, Meningitis oder unter hoher Dosierung auftreten.


Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig

Magenbeschwerden, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Flatulenz, weicher Stuhl, Diarrhö, Enantheme (insbesondere im Mundbereich), trockener Mund, Geschmacksstörungen. Diese Wirkungen auf den Gastrointestinaltrakt sind überwiegend leicht und klingen häufig entweder bereits während der Behandlung oder sehr bald nach Behandlungsende ab. Das Auftreten dieser Nebenwirkungen lässt sich im Allgemeinen durch die Einnahme von Amoxicillin mit einer Mahlzeit reduzieren.


Selten

Oberflächliche Zahnverfärbungen (besonders mit der Suspension). Die Verfärbungen lassen sich gewöhnlich durch Zähneputzen entfernen.


Sehr selten

Bei Auftreten einer schweren und anhaltenden Diarrhö muss an die Möglichkeit einer sehr seltenen pseudomembranösen Kolitis gedacht werden. Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, dürfen nicht gegeben werden.

Bildung einer schwarzen Haarzunge


Leber- und Gallenerkrankungen

Gelegentlich

Mäßiger und vorübergehender Anstieg der Leberenzyme


Selten

Hepatitis und cholestatischer Ikterus


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Häufig

Hautreaktionen wie Exantheme, Juckreiz, Urtikaria. Das typische morbilliforme Exanthem tritt 5-11 Tage nach Behandlungsbeginn auf.

Sofortiges Auftreten von Urtikaria ist ein Anzeichen für eine allergische Reaktion auf Amoxicillin. In diesem Fall ist die Behandlung abzubrechen.


Selten(siehe auch Abschnitt 4.4)

Angioneurotisches Ödem (Quincke-Ödem), Erythema exsudativum multiforme, generalisierte akute exanthematöse Pustulose, Lyell-Syndrom, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse sowie bullöse und exfoliative Dermatitis


Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Selten

Akute interstitielle Nephritis, Kristallurie


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Selten

Arzneimittelfieber


4.9 Überdosierung


Symptome einer Überdosierung

Amoxicillin besitzt im Allgemeinen, auch nach versehentlicher Einnahme hoher Dosen, keine akuten toxischen Wirkungen. Überdosierung kann Symptome wie gastrointestinale, renale und neuropsychische Störungen sowie Störungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts verursachen. Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion kann eine hohe Überdosis zu Zeichen einer renalen Toxizität führen; eine Kristallurie ist möglich.


Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Bei Überdosierung von Amoxicillin gibt es kein spezifisches Antidot.

Die Behandlung besteht in erster Linie aus der Gabe von Aktivkohle (eine Magenspülung ist normalerweise nicht erforderlich) oder symptomatischen Maßnahmen. Dem Wasser- und Elektrolythaushalt des Patienten sollte besondere Beachtung gelten.

Amoxicillin kann durch Hämodialyse eliminiert werden.


5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe:

Amoxicillin ist ein halbsynthetisches, nicht Betalaktamase-festes Aminopenicillin.


ATC-Code: J01CA04


Wirkmechanismus

Der Wirkungsmechanismus von Amoxicillin beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs) wie z. B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.


Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.


Resistenzmechanismen

Eine Resistenz gegenüber Amoxicillin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:

Eine vollständige Kreuzresistenz von Amoxicillin besteht mit Ampicillin sowie teilweise mit anderen Penicillinen und Cephalosporinen.


Grenzwerte

Die Testung von Amoxicillin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:


EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte


Erreger

Sensibel

Resistent

Enterobacteriaceae

-

> 8 mg/l

Staphylococcus spp. 1)

- 1)

- 1)

Enterococcus spp.

4 mg/l

> 8 mg/l

Streptococcus spp. (Gruppe A, B, C, G) 2)

- 2)


- 2)


Andere Streptokokken

0,5 mg/l

> 2 mg/l

Haemophilus influenzae

1 mg/l

> 1 mg/l

Moraxella catarrhalis

1 mg/l

> 1 mg/l

Neisseria gonorrhoeae 3)

- 3)

- 3)

Neisseria meningitidis

0,12 mg/l

> 1 mg/l

Gram-negative Anaerobier

0,5 mg/l

> 2 mg/l

Gram-positive Anaerobier

4 mg/l

> 8 mg/l

Nicht speziesspezifische Grenzwerte*

2 mg/l


> 8 mg/l


1) Für Staphylococcusspp., wird das Testergebnis von Penicillin G übernommen.

2) Für Streptococcusspp. (Gruppen A, B, C, G) wird das Testergebnis von Penicillin G übernommen.

3) FürNeisseria gonorrhoeae wird das Testergebnis von Penicillin G übernommen.

* Basieren hauptsächlich auf der Serumpharmakokinetik


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Amoxicillin in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Amoxicillin anzustreben.


Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und –studien (Stand: Dezember 2010):


Üblicherweise empfindliche Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus faecalis

Listeria monocytogenes °

Staphylococcus aureus (Penicillin-sensibel)

Streptococcus pneumoniae (inkl. Penicillin-intermediärer Stämme)

Streptococcus pyogenes

Streptokokken der „Viridans“-Gruppe ^ °

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Helicobacter pylori °

Anaerobe Mikroorganismen

Fusobacterium nucleatum °

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus faecium +

Staphylococcus aureus +

Staphylococcus epidermidis +

Staphylococcus haemolyticus +

Staphylococcus hominis +

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Campylobacter jejuni

Escherichia coli +

Haemophilus influenzae

Moraxella catarrhalis +

Neisseria gonorrhoeae

Proteus mirabilis

Salmonella enterica (Enteritis-Salmonellen)

Shigella spp.

Anaerobe Mikroorganismen

Prevotella spp. °

Von Natur aus resistente Spezies

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Staphylococcus aureus (Penicillin-resistent)

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Enterobacter cloacae

Klebsiella pneumoniae

Pseudomonas aeruginosa

Anaerobe Mikroorganismen

Bacteroides spp.

Andere Mikroorganismen

Chlamydia spp.

Chlamydophila spp.

Legionella pneumophila

Mycoplasma spp.

° Bei Veröffentlichung der Tabelle lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

+ In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50%.

^ Sammelbezeichnung für eine heterogene Gruppe von Streptokokken-Spezies. Resistenzrate kann in Abhängigkeit von der vorliegenden Streptokokken-Spezies variieren.

Keine aktuellen Daten vorhanden; in Studien (älter als 5 Jahre) wird der Anteil resistenter Stämme mit 10% angegeben.


5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Resorption

Die absolute Bioverfügbarkeit von Amoxicillin ist dosisabhängig und liegt zwischen 75 % und 90 %. In einem Dosisbereich zwischen 250 mg und 1000 mg ist die Bioverfügbarkeit (Parameter: AUC und Cmax) direkt proportional zur Dosis. Bei höheren Dosen nimmt das Ausmaß der Resorption ab. Die Resorption wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht beeinträchtigt. Nach oraler Gabe einer Einzeldosis von 500 mg Amoxicillin liegen die Plasmakonzentrationen zwischen 6–11 mg/l. Nach Gabe einer Einzeldosis von 3 g Amoxicillin werden Plasmakonzentrationen von 27 mg/l erreicht. Die maximalen Plasmakonzentrationen werden etwa 1 bis 2 Stunden nach Einnahme erreicht.


Verteilung

Die Proteinbindung von Amoxicillin beträgt etwa 17 %. In Serum, Lungengewebe, Bronchialsekreten, Mittelohrflüssigkeit, Galle und Urin werden rasch therapeutische Wirkstoffkonzentrationen erreicht. Bei gesunden Meningen diffundiert Amoxicillin nur geringfügig in den Liquor cerebrospinalis. Amoxicillin passiert die Plazenta. Ein geringer Prozentsatz tritt in die Muttermilch über.


Biotransformation und Elimination

Der Hauptausscheidungsweg von Amoxicillin führt über die Nieren. Etwa 60–80 % einer oral verabreichten Amoxicillin-Dosis werden innerhalb von 6 Stunden in unveränderter aktiver Form mit dem Harn ausgeschieden. Ein geringer Anteil wird über die Galle eliminiert. Etwa 7 % bis 25 % der verabreichten Dosis werden zu inaktiver Penicilloinsäure abgebaut. Die Serumhalbwertszeit beträgt bei Patienten mit normaler Nierenfunktion etwa 1–1,5 Stunden. Bei Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz liegt die Halbwertszeit zwischen 5 und 20 Stunden. Die Substanz ist hämodialysierbar.


Pharmakokinetik bei pädiatrischen Patienten

Bei Frühgeborenen mit einem Gestationsalter von 26-33 Wochen betrug dieGesamtkörperclearance nach intravenöser Gabe von Amoxicillin am 3. Lebenstag 0,75-2 ml/min (gleiche Größenordnung wie die übliche Inulin-Clearance (GFR) in dieser Altersgruppe). Die Resorption und die Bioverfügbarkeit von Amoxicillin nach oraler Gabe können sich bei kleinen Kindern von denen bei Erwachsenen unterscheiden. Aufgrund der geringeren Clearance ist eine erhöhte Exposition in dieser Altersgruppe zu erwarten, die jedoch teilweise durch eine verminderte Bioverfügbarkeit bei oraler Gabe kompensiert werden kann.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Präklinische Daten lassen auf der Grundlage von Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Verabreichung, Genotoxizität und zur Reproduktionstoxizität keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

Langzeitstudien zum kanzerogenen Potential zum Amoxicillin wurden nicht durchgeführt.



6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Amoxi-Sandoz 750 mg/1000 mg /1000mg OP14 Filmtabletten:

Tablettenkern

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.)

mikrokristalline Cellulose

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

Povidon (K 25)


Tablettenüberzug

Hypromellose

Talkum

Titandioxid (E 171)


Amoxi-Sandoz 1000 mg Brausetabletten:

Aspartam

Macrogol 6000

Natriumcyclamat

Natriumdihydrogencitrat

Natriumhydrogencarbonat

Natriumsulfat

Polysorbat 20

Povidon

Pfirsicharoma (Maltodextrin)

Simeticon

Talkum.


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


Amoxi-Sandoz 750 mg/1000 mg / 1000mg OP14 Filmtabletten:

4 Jahre.


Amoxi-Sandoz 1000 mg Brausetabletten:

5 Jahre.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Amoxi-Sandoz 750 mg/1000 mg /1000mg OP14 Filmtabletten:

Nicht über 25°C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.


Amoxi-Sandoz 1000 mg Brausetabletten:

Das Behältnis fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. Beim Verschließen des Röhrchens muss der Deckel deutlich einrasten.


6.5 Art und Inhalt der Behältnisse


Amoxi-Sandoz 750 mg/1000 mg Filmtabletten:
OP mit 10 Filmtabletten
OP mit 20 Filmtabletten


Amoxi-Sandoz 1000 mg OP14 Filmtabletten:

OP mit 14 Filmtabletten


Amoxi-Sandoz 1000 mg Brausetabletten:

OP mit 12 Brausetabletten

OP mit 24 Brausetabletten


Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung


Keine besonderen Anforderungen


Nicht verwendete Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.


7. INHABER DER ZULASSUNGEN


Sandoz Pharmaceuticals GmbH

Raiffeisenstraße 11

83607 Holzkirchen


8. ZULASSUNGSNUMMERN


Amoxi-Sandoz 750 mg Filmtabletten: 3139.00.02
Amoxi-Sandoz 1000 mg Filmtabletten: 3139.01.02

Amoxi-Sandoz 1000 mg OP 14 Filmtabletten: 31457.01.00

Amoxi-Sandoz 1000 mg Brausetabletten: 31462.00.00


9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNGEN/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNGEN


Amoxi-Sandoz 750 mg/1000 mg Filmtabletten:04.11.1982/20.03.2006

Amoxi-Sandoz 1000 mg OP14 Filmtabletten:29.12.1993/20.03.2006

Amoxi-Sandoz 1000 mg Brausetabletten:17.01.1994/20.03.2006


10. STAND DER INFORMATION


Februar 2012


11. Verkaufsabgrenzung


Verschreibungspflichtig


AeA Seite 24 von 24 2012-02