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Amoxicillin Al 1000

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2013-02-05/CS,CW

Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SPC)

1.    Bezeichnung der Arzneimittel

Amoxicillin AL 500

Amoxicillin 500 mg pro Filmtablette

Amoxicillin AL 750

Amoxicillin 750 mg pro Filmtablette

Amoxicillin AL 1000

Amoxicillin 1000 mg pro Filmtablette

Amoxicillin AL 1000 Brausetabletten

Amoxicillin 1000 mg pro Brausetablette

Amoxicillin AL TS

250 mg/5 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen

2.    Qualitative und quantitative Zusammensetzung Amoxicillin AL 500

1 Filmtablette enthält: 500 mg Amoxicillin als Amoxicillin-Trihydrat.

Amoxicillin AL 750

1 Filmtablette enthält: 750 mg Amoxicillin als Amoxicillin-Trihydrat .

Amoxicillin AL 1000

1 Filmtablette enthält: 1000 mg Amoxicillin als Amoxicillin-Trihydrat. Amoxicillin AL 1000 Brausetabletten

1 Brausetablette enthält: 1000 mg Amoxicillin als Amoxicillin-Trihydrat.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 1 Brausetablette enthält 40 mg Aspartam und 618,4 mg Natrium.

Amoxicillin AL TS

1 Flasche mit 50 g Pulver zur Herstellung von 100 ml Suspension zum Einnehmen enthält: 5 g Amoxicillin als Amoxicillin-Trihydrat.

5 ml der gebrauchsfertigen Suspension enthalten: 250 mg Amoxicillin als Amoxicillin-Trihydrat .

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 1 Messlöffel (5 ml) Suspension zum Einnehmen enthält 2,13 g Sucrose und 11,7 mg Natrium.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    Darreichungsform

Amoxicillin AL 500

Filmtablette

Weiße, runde Filmtablette mit einseitiger Bruchkerbe.

Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Tablette, um das Schlucken zu erleichtern, und nicht zum Teilen in gleiche Dosen.

Amoxicillin AL 750

Filmtablette

Weiße bis fast weiße, ovale Filmtablette mit beidseitiger Bruchkerbe.

Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Tablette, um das Schlucken zu erleichtern, und nicht zum Teilen in gleiche Dosen.

Amoxicillin AL 1000

Filmtablette

Weiße bis fast weiße, ovale Filmtablette mit beidseitiger Bruchrille.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Amoxicillin AL 1000 Brausetabletten

Brausetablette

Runde, biplane, weiß-gelbliche Brausetablette mit einseitiger Bruchrille.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Amoxicillin AL TS

Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen.

Weißes bis gelbliches Pulver.

4. Klinische Angaben

4.1. Anwendungsgebiete

Zur Behandlung von akuten und chronischen Infektionen unterschiedlicher Lokalisation und Intensität, die durch Betalaktamase-negative, Amoxicillinempfindliche (bzw. Ampicillin-empfindliche), Gram-positive und Gram-negative Krankheitserreger verursacht werden und einer oralen Therapie zugänglich sind:

-    Infektionen

•    des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs (Otitis media, Sinusitis, Tonsillitis, Pharyngitis).

•    der oberen und unteren Atemwege.

•    der Niere und der ableitenden Harnwege.

•    der Geschlechtsorgane (einschließlich Gonorrhoe).

•    der Gallenwege.

•    des Magen-Darm-Trakts (einschließlich der gesicherten Helicobacter pylori-Infektion in Form einer Tripel-Therapie).

•    der Haut und der Weichteile.

-    Endokarditisprophylaxe.

-    Typhus abdominalis (einschließlich der Sanierung von Dauerausscheidern), wenn Fluorochinolone nicht anwendbar sind.

-    Osteitis, Osteomyelitis.

-    Listeriose.

National und international anerkannte Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von Amoxicillin AL zu berücksichtigen.

4.2. Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Die Höhe der Dosis von Amoxicillin ist abhängig von Alter, Gewicht und Nierenfunktion des Patienten, vom Schweregrad und Ort der Infektion sowie von den vermuteten oder nachgewiesenen Erregern.

Erwachsene, Jugendliche und Kinder über 40 kg Körpergewicht (ab ca.

12 Jahren)

Bei oraler Anwendung erhalten Erwachsene, Jugendliche und Kinder über 40 kg Körpergewicht 1500 - 3000 mg Amoxicillin/Tag in 3-4 Einzelgaben. Eine Aufteilung der gesamten Tagesdosis in 2 Einzelgaben (Dosierungsintervall alle 12 Stunden) ist ebenfalls möglich. Hierbei sollte jedoch die Tagesdosis im höheren Bereich liegen, um einen ausreichenden Wirkstoffspiegel von Amoxicillin kontinuierlich zu gewährleisten. Bei schweren Infektionen ist eine Steigerung auf 4000 - 6000 mg Amoxicillin/Tag möglich.

Kinder bis 40 kg Körpergewicht (bis ca. 12 Jahren)

Kinder bis 40 kg Körpergewicht erhalten 50-100 mg Amoxicillin/kg Körpergewicht pro Tag in 3-4 Einzelgaben (Tageshöchstdosis 2000 mg). Feste Arzneizubereitungen, die unzerkaut geschluckt werden müssen, wie z.B. Tabletten, sind für Kinder unter 6 Jahren ungeeignet.

Hierfür sind andere geeignetere Darreichungsformen anzuwenden.

Für die Dosierung ist grundsätzlich das Körpergewicht des Patienten maßgebend, auch wenn dieses im Einzelfall nicht mit dem angegebenen Lebensalter übereinstimmt.

Amoxicillin AL TS

Der Packung liegt ein Messlöffel (5 ml) mit folgender Einteilung bei: % (1,25 ml) und % (2,5 ml).

1 Messlöffel mit 5 ml gebrauchsfertiger Suspension entspricht 250 mg Amoxicillin.

Erwachsene, Jugendliche und Kinder über 40 kg Körpergewicht (ab ca.

12 Jahren)

Falls Erwachsene, Jugendliche und Kinder über 40 kg Körpergewicht (ab ca. 12 Jahren) die Suspension einnehmen müssen, wird eine Tagesdosis von 15003000 mg Amoxicillin empfohlen, d.h. 3-mal täglich 2-4 Messlöffel Suspension. Eine Aufteilung der gesamten Tagesdosis in 2 Einzelgaben (Dosierungsintervall alle 12 Stunden) ist ebenfalls möglich. Hierbei sollte jedoch die Tagesdosis im höheren Bereich liegen, um einen ausreichenden Wirkstoffspiegel von Amoxicillin kontinuierlich zu gewährleisten.

Bei schweren Infektionen ist eine Steigerung auf 4000 - 6000 mg Amoxicillin/Tag möglich.

Kinder bis 40 kg Körpergewicht (bis ca. 12 Jahre)

Kinder bis 40 kg Körpergewicht erhalten 50-100 mg Amoxicillin/kg Körpergewicht pro Tag in 3-4 Einzelgaben (Tageshöchstdosis 2000 mg).

Einen Anhaltspunkt für die Dosierung der gebrauchsfertigen Suspension gibt folgende Tabelle. Der entscheidende Parameter für die Dosierung ist das Gewicht des Kindes.

Gewicht des Kindes

Ungefähres

Alter

Tagesdosis Amoxicillin bei 50100 mg/kg Körpergewicht

Anzahl Messlöffel pro Tag

bis 5 kg

bis 3 Monate

250-500 mg

4-mal täglich %-% Messlöffel (entspr. 250-500 mg Amoxicillin/Tag)

bis 7 kg

3-6 Monate

350-700 mg

3- bis 4-mal täglich % Messlöffel (entspr. 375-500 mg Amoxicillin/Tag)

bis 10 kg

6-12 Monate

500-1000 mg

4-mal täglich %-1 Messlöffel (entspr. 500-1000 mg Amoxicillin/Tag)

bis 15 kg

1-3 Jahre

750-1500 mg

3-mal täglich 1-2 Messlöffel (entspr. 750-1500 mg Amoxicillin/Tag)

bis 20 kg

3-6 Jahre

1000-2000 mg

4-mal täglich 1-2 Messlöffel (entspr. 1000-2000 mg Amoxicillin/Tag)

bis 25 kg

6-8 Jahre

1250-2000 mg

4-mal täglich 1%-2 Messlöffel (entspr. 1500-2000 mg Amoxicillin/Tag)

bis 30 kg

8-10 Jahre

1500-2000 mg

4-mal täglich 1%-2 Messlöffel (entspr. 1500-2000 mg Amoxicillin/Tag)

bis 40 kg

10-12 Jahre

2000 mg

4-mal täglich 2 Messlöffel (entspr. 2000 mg Amoxicillin/Tag)

Besondere Dosierungen

Dosierung zur Therapie von gesicherten Helicobacter pylori-Infektionen Erwachsene, Jugendliche und Kinder über 40 kg Körpergewicht (ab ca. 12 Jahren)

erhalten 2 x 1000 mg Amoxicillin pro Tag für 7 Tage in Form einer TripelTherapie in Kombination mit einem weiteren Antibiotikum/Antiinfektivum (in der Regel Clarithromycin oder Metronidazol) und einem Protonenpumpenhemmer (wie beispielsweise Omeprazol).

Kinder bis 40 kg Körpergewicht (bis ca. 12 Jahre)

erhalten 50 mg Amoxicillin/kg Körpergewicht pro Tag (Tageshöchstdosis 2000 mg) aufgeteilt in 2 Einzelgaben (alle 12 Stunden) für einen Zeitraum von 7 Tagen. Die Behandlung ist in Kombination mit einem weiteren Antibioti-kum/Antiinfektivum (in der Regel Clarithromycin oder Metronidazol) und einem Protonenpumpenhemmer (wie beispielsweise Omeprazol) als Tripel-Therapie durchzuführen.

Die erfolgreiche Eradikation von Helicobacter pylori ist 4-6 Wochen nach Beendigung der Therapie durch geeignete Untersuchungen zu sichern.

Bei erfolgloser Behandlung ist vor einem weiteren Behandlungszyklus die Gewinnung einer Magenschleimhautbiopsie zur Bestimmung der Resistenzlage erforderlich.

Dosierung bei unkomplizierter Harnwegsinfektion der Frau

Bei unkomplizierter Harnwegsinfektion der Frau ist die einmalige Einnahme von

3000 mg Amoxicillin möglich.

Bei unkomplizierter Gonorrhoe hat sich die einmalige Verabreichung von 3000 mg Amoxicillin ggf. zusammen mit Probenecid bewährt.

Endokarditisprophylaxe

Erwachsene, Jugendliche und Kinder über 40 kg Körpergewicht (ab ca. 12 Jahren)

sollten zur Endokarditisprophylaxe in Abhängigkeit vom Körpergewicht und vom Endokarditisrisiko 1 Stunde vor dem Eingriff 2000-3000 mg Amoxicillin einnehmen.

Bei besonders hohem Endokarditisrisiko sollten 6 Stunden nach dem Eingriff zusätzlich 3000 mg Amoxicillin oral verabreicht werden.

Bei hospitalisierten Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern über 40 kg Körpergewicht (ab ca. 12 Jahren)

ist die parenterale Gabe von 2000 mg Amoxicillin 1 Stunde vor dem Eingriff, gefolgt von 1000 mg Amoxicillin nach 6 Stunden, ggf. jeweils in Kombination mit einem weiteren Antibiotikum (z.B. 1,5 mg/kg Gentamycin i.v.), möglich.

Kinder unter 40 kg Körpergewicht (bis ca. 12 Jahre)

erhalten zur Endokarditisprophylaxe 1 Stunde vor dem Eingriff oral 50 mg/kg Körpergewicht Amoxicillin (maximale Dosis 2000 mg).

Bei besonders hohem Endokarditisrisiko sollten zusätzlich 6 Stunden nach dem Eingriff oral 15 mg/kg Körpergewicht Amoxicillin (maximale Dosis 1000 mg) verabreicht werden.

Bei hospitalisierten Kindern bis 40 kg Körpergewicht (bis ca. 12 Jahre) wird die parenterale Gabe von 25 mg/kg Körpergewicht Amoxicillin (maximale Dosis 2000 mg) 1 Stunde vor dem Eingriff, gefolgt von 15 mg/kg Körpergewicht Amoxicillin (maximale Dosis 1000 mg) nach 6 Stunden empfohlen.

Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion

Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion mit einer glomerulären Filtrationsrate unter 30 ml/min ist eine Reduzierung der Folgedosen zu empfehlen, da mit einer Kumulation von Amoxicillin gerechnet werden muss. Bei einer Kreatinin-Clearance von 20-30 ml/min sollte die Normdosis auf %, bei einer Kreatinin-

Clearance unter 20 ml/min auf % reduziert werden. Ggf. ist auch eine Verlängerung des Dosierungsintervalls unter Kontrolle der Wirkspiegel im Blut möglich.

Dosierung bei eingeschränkter Leberfunktion

Bei eingeschränkter Leberfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich, sofern die Nierenfunktion nicht beeinträchtigt ist.

Art der Anwendung

Die Einzelgaben sind möglichst gleichmäßig über den Tag zu verteilen; d.h. bei 3-mal täglicher Einnahme alle 8 Stunden; bei 2-mal täglicher Einnahme alle 12 Stunden.

Bei Kindern bis 40 kg Körpergewicht (bis ca. 12 Jahre) wird normalerweise die Aufteilung der gesamten Tagesdosis auf 3 Einzelgaben (jeweils alle 8 Stunden 1 Gabe) empfohlen.

Amoxicillin AL 500 Amoxicillin AL 750 Amoxicillin AL 1000

Die Filmtabletten sollen unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) eingenommen werden. Die Einnahme während der Mahlzeiten beeinträchtigt die Wirksamkeit von Amoxicillin nicht.

Amoxicillin AL 1000 Brausetabletten

Die Brausetabletten sind vor der Einnahme in einem Glas Wasser zu suspendieren. Die Einnahme während der Mahlzeiten beeinträchtigt die Wirksamkeit von Amoxicillin nicht.

Amoxicillin AL TS

Zubereitung der Suspension

-    Geschlossene Flasche schütteln, bis sich das gesamte Pulver frei bewegt.

-    Flasche bis etwa einen Fingerbreit unter den Markierungsring (Glasrille) mit kaltem Leitungswasser auffüllen.

-    Flasche verschließen und kräftig schütteln.

-    Nach Absetzen des aufgetretenen Schaums wird die Flasche bis zur Markierung mit kaltem Leitungswasser aufgefüllt und erneut geschüttelt.

Die Suspension ist jetzt gebrauchsfertig.

Vor jedem Gebrauch ist die Flasche kräftig zu schütteln und etwas stehen zu lassen, bis sich der aufgetretene Schaum abgesetzt hat. Zum Abmessen der verordneten Menge liegt ein Messlöffel bei.

Nach dem Gebrauch ist die Flasche fest zu verschließen und der Messlöffel mit klarem Wasser zu reinigen.

Hinweis:

Amoxicillin besitzt einen wirkstoffspezifischen Eigengeruch und -geschmack, der unterschiedlich stark in Erscheinung treten kann und keinen Einfluss auf die Wirksamkeit hat.

Dauer der Anwendung

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.

Amoxicillin soll in der Regel 7 (-10) Tage lang eingenommen werden, mindestens bis 2-3 Tage nach Abklingen der Krankheitserscheinungen (siehe auch Abschnitt 4.2).

Bei der Behandlung von Infektionen mit Streptococcus pyogenes (ß-hämolysierende Streptokokken) ist die Einnahme von Amoxicillin für mindestens 10 Tage erforderlich, um Spätkomplikationen vorzubeugen (z.B. rheumatisches Fieber, Glomerulonephritis).

4.3.    Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen Amoxicillin, Penicillin oder einen der sonstigen Bestandteile dürfen diese Arzneimittel wegen der Gefahr eines anaphylaktischen Schocks nicht angewendet werden.

Starke unmittelbare Überempfindlichkeitsreaktion (z.B. Anaphylaxie) gegen einen anderen Betalaktam-Wirkstoff (z. B. ein Cephalosporin, Carbapenem oder Monobactam) in der Krankengeschichte.

4.4.    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Anaphylaxie)

Vor Beginn einer Behandlung mit Amoxicillin ist der Patient sorgfältig nach früheren Überempfindlichkeitsreaktionen auf Penicilline, Cephalosporine oder andere Betalaktam-Antibiotika zu befragen.

Bei Patienten, die mit Penicillinen behandelt wurden, wurden schwerwiegende und gelegentlich tödlich verlaufende Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktoide Reaktionen) beschrieben. Personen mit einer Überempfindlichkeitsreaktion gegen Penicilline in der Vorgeschichte und Personen mit atopischen Erkrankungen tragen ein erhöhtes Risiko für solche Reaktionen.

Bei Auftreten einer Überempfindlichkeitsreaktion muss die Behandlung mit Amoxicillin AL sofort abgebrochen und die erforderlichen Notfallmaßnahmen müssen eingeleitet werden.

Allergische Diathese

Eine Kreuzallergie mit anderen Betalaktam-Antibiotika (u.a. Cephalosporine) kann bestehen.

Zwischen Pilzen und Penicillin kann Antigengemeinschaft bestehen, so dass bei vorbestehender Mykose auch nach erstmaliger Penicillingabe allergische Reaktionen auftreten können.

Kristallurie

Bei Patienten mit verminderter Harnausscheidung wurde in sehr seltenen Fällen eine Kristallurie beobachtet, und zwar vorwiegend unter einer parenteralen Therapie. Während der Anwendung hoher Amoxicillin-Dosen ist auf eine adäquate Flüssigkeitszufuhr und Harnausscheidung zu achten, um das Risiko für eine Amoxicillin-Kristallurie zu verringern. Bei Patienten mit Blasenkatheter ist die

Durchgängigkeit des Katheters regelmäßig zu kontrollieren (siehe Abschnitt 4.9).

Eingeschränkte Nierenfunktion

Eine Dosisanpassung ist erforderlich (siehe Abschnitt 4.2).

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder bei Patienten, die hohe Dosen erhalten, können Krampfanfälle auftreten (siehe Abschnitt 4.8).

Prothrombinzeit

Bei mit Amoxicillin behandelten Patienten wurde in seltenen Fällen über eine Verlängerung der Prothrombinzeit berichtet. Bei gleichzeitiger Verordnung von Antikoagulanzien sind angemessene Kontrollen durchzuführen. Möglicherweise muss die Dosis von oralen Antikoagulanzien angepasst werden, um den gewünschten Grad an Antikoagulation zu erzielen (siehe Abschnitte 4.5 und 4.8).

Zu kontrollierende Parameter

Während einer längerfristigen Behandlung sollten die Organfunktionen, einschließlich Nieren-, Leber -und hämatopoetische Funktion, regelmäßig kontrolliert werden.

Pseudomembranöse Kolitis

Bei fast allen Antibiotika wurde über Fälle von Antibiotika-assoziierter Kolitis berichtet, deren Schweregrad leicht bis lebensbedrohlich sein kann (siehe Abschnitt 4.8). Daher ist es wichtig, bei Patienten, bei denen es während oder nach Anwendung eines Antibiotikums zu Durchfall kommt, an diese Diagnose zu denken.

Bei Auftreten einer Kolitis muss der Arzt eine Beendigung der Therapie mit Amoxicillin STADA® in Abhängigkeit von der Indikation erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten. Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, dürfen nicht eingenommen oder verabreicht werden.

Bei längerfristiger Anwendung kann es gelegentlich zu einem übermäßigen Wachstum von unempfindlichen Erregern kommen.

Infektiöse Mononukleose, chronische lymphatische Leukämie Bei viralen Infektionen, insbesondere mit Mononucleosis infectiosa, sowie bei lymphatischer Leukämie sollten gleichzeitige bakterielle Infektionen nur mit Vorsicht mit Amoxicillin behandelt werden, da das Risiko erythematöser Hautreaktionen erhöht ist.

Zahnverfärbung

Zahnverfärbungen bei Kindern kann durch intensive Mundhygiene während der Behandlung vorgebeugt werden.

Amoxicillin AL 1000 Brausetabletten

Dieses Arzneimittel enthält Aspartam als Quelle für Phenylalanin und kann schädlich sein für Patienten mit Phenylketonurie.

Eine Brausetablette enthält 26,9 mmol (618,4 mg) Natrium. Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium- kontrollierter (natriumarmer/kochsalz-armer) Diät.

Amoxicillin AL TS

Dieses Arzneimittel enthält Sucrose. Patienten mit der seltenen hereditären Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Amoxicillin AL TS nicht einnehmen.

5 ml der gebrauchsfertigen Suspension (entspricht einem Messlöffel) enthalten 2,13 g Saccharose (Zucker), entsprechend ca. 0,18 BE. Dies ist bei Patienten mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen.

5 ml der gebrauchsfertigen Suspension (entspricht einem Messlöffel) enthalten 0,51 mmol/11,7 mg Natrium. Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium kontrollierter (natriumarmer/kochsalzarmer) Diät.

4.5. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bakteriostatische Antibiotika bzw. Chemotherapeutika Amoxicillin sollte nicht mit bakteriostatisch wirkenden Chemotherapeuti-ka/Antibiotika (wie z.B. Tetracycline, Makrolide, Sulfonamide oder Chloramphenicol) kombiniert werden, da in vitro ein antagonistischer Effekt beobachtet wurde.

Probenecid

Die gleichzeitige Gabe von Probenecid hemmt die tubuläre Sekretion von Amoxicillin und führt zu höheren und länger anhaltenden Amoxicillinspiegeln.

Allopurinol

Die gleichzeitige Einnahme von Allopurinol während der Therapie mit Amoxicillin kann das Auftreten von allergischen Hautreaktionen begünstigen.

Diuretika

Diuretika beschleunigen die Ausscheidung von Amoxicillin. Dies führt zu einem Absinken der Wirkstoffkonzentration im Blut.

Digoxin

Während einer Amoxicillintherapie ist eine Resorptionserhöhung von gleichzeitig verabreichtem Digoxin möglich.

Orale Antikoagulantien

Orale Antikoagulantien und Penicillin-Antibiotika finden breite Anwendung in der Praxis, und es liegen keine Berichte über Wechselwirkungen vor. Allerdings wurden in der Literatur Fälle von erhöhten Werten der International Normalised Ratio (INR) bei Patienten beschrieben, die mit Acenocoumarol oder Warfarin behandelt wurden und denen eine Behandlung mit Amoxicillin verordnet wurde. Wenn eine gemeinsame Anwendung notwendig ist, sollten zu Beginn und am Ende der Behandlung mit Amoxicillin die Prothrombinzeit oder der INR-Wert sorgfältig überwacht werden. Zusätzlich können Dosisanpassungen bei den oralen Antikoagulantien notwendig werden (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).

Methotrexat

Penicilline können die Ausscheidung von Methotrexat verringern und damit eine mögliche Erhöhung der Toxizität verursachen.

Hormonale Kontrazeptiva

Unter der Therapie mit Amoxicillin kann in seltenen Fällen die Wirksamkeit von hormonalen Kontrazeptiva beeinträchtigt sein. Es empfiehlt sich deshalb, zusätzlich nichthormonale empfängnisverhütende Maßnahmen anzuwenden.

4.6. Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Vorsichtshalber sollte die Anwendung von Amoxicillin in der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt erfolgen.

Amoxicillin erreicht den Embryo bzw. Fetus über die Plazenta. Nach Anwendung an schwangeren Frauen sind bisher keine nachteiligen Wirkungen von Amoxicillin auf den Embryo/Fetus oder das Neugeborene beobachtet worden.

Lediglich in einer Einzelstudie an Frauen mit vorzeitigem Blasensprung wurde berichtet, dass die prophylaktische Behandlung mit Amoxicillin und Clavulansäure mit einem höheren Risiko einer nekrotisierenden Enterokolitis bei Neugeborenen in Zusammenhang gebracht werden kann.

In tierexperimentellen Studien zeigte Amoxicillin keine teratogenen Effekte (siehe Abschnitt 5.3).

Stillzeit

Amoxicillin geht in die Muttermilch über. Beim gestillten Säugling können deshalb Durchfälle und Sprosspilzbesiedlung der Schleimhäute auftreten, so dass unter Umständen abgestillt werden muss. An die Möglichkeit einer Sensibilisierung sollte gedacht werden.

Amoxicillin darf jedoch nach entsprechender Nutzen-Risiko-Abwägung während der Stillzeit angewendet werden.

4.7.    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nach bisherigen Erfahrungen hat Amoxicillin im Allgemeinen keinen Einfluss auf die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Durch das Auftreten von Nebenwirkungen kann jedoch ggf. das Reaktionsvermögen verändert und die Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen und zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol (siehe auch Abschnitt 4.8).

4.8.    Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (> 1110)

Häufig (> 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1000 bis < 1/100)

Selten (> 1/10 000 bis < 1/1000)

Sehr selten (< 1/10 000)

Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht

abschätzbar)

Sehr häufig

Häufig

Gele-

gentlic

h

Selten

Sehr selten

Nicht bekannt

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Leukopenie (einschließlich schwerer Neutropenie und Agranulozytose), Thrombozytop enie, Verlängerung der Blutungs- und Prothrombinze it,

thrombozytope nische Purpura,

(hämolytische)

Anämie.

Panzytopenie,

Eosinophilie.

Erkrankungen des Nervensystems

Benom

menheit.

Krampfanfälle.

Geschmacks

störungen.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Dosisabhä ngig treten gastrointestinale Störungen auf (Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Meteorismus, weiche Stühle, Diarrhö).

Stomatitis, Zahnverfärbungen (bei Kindern), schwarze Haarzunge.

Erkrankungen der Nieren und Harn wege

Akute interstitielle Nephritis, akutes Nierenversagen mit

Kristallurie.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Allergi

sche

Hautre

aktionen

wie

Exan

theme.

Juckreiz, Urtikaria.

Exfoliative

Dermatitis,

Lyell

Syndrom.

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Langfristige und/oder wiederholte Anwendung kann zu Superinfektionen und Kolonisation mit resistenten Bakterien oder Pilzen führen. Eine pseudomembr anöse Kolitis (siehe Abschnitt 4.4) kann auftreten.

Erkrankungen des Immunsystems

Anaphylaktisc he Reaktionen (z.B. QuinckeÖdem), anaphylaktisc her Schock, Serumkrankheit,

hämolytische Anämie, allergische Vaskulitis oder Nephritis.

Leber- und Gallenerkrankungen

Leberfunkti

onsstörungen

und

Cholestase mit

Anstieg von

Transamina-

sen.

und ohne Ikterus, Hepatitis.

Psychiatrische Erkrankungen

Überer

regbarkeit,

Angst,

Schlaflo

sigkeit,

Verwirrt

heit.

Bei Patienten im fortgeschrittenen Lebensalter steigt die Nebenwirkungsrate.

Bei Schwangeren, die mit Ampicillin therapiert wurden, wurden vorübergehend erniedrigte Plasmakonzentrationen von Estradiol und seinen Konjugaten diagnostiziert. Dieser Effekt ist ggf. auch bei Amoxicillin möglich.

4.9. Überdosierung

Symptome einer Überdosierung

Es kann zu gastrointestinalen Symptomen und zu Störungen des Flüssigkeitsund Elektrolythaushalts kommen. Es wurde eine Amoxicillin-Kristallurie beschrieben, die in einigen Fällen zu einer Niereninsuffizienz führte (siehe Abschnitt 4.4).

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder bei Anwendung hoher Dosen kann es zu Krampfanfällen kommen. Es wurde über eine Ausfällung von Amoxicillin in Blasenkathetern berichtet, und zwar insbesondere nach intravenöser Verabreichung hoher Dosen. Die Durchgängigkeit der Katheter ist regelmäßig zu kontrollieren (siehe Abschnitt 4.4).

Therapiemaßnahmen bei Überdosierung

Bei Überdosierung gibt es kein spezifisches Antidot. Die Behandlung besteht aus symptomatischen Maßnahmen. Amoxicillin kann durch Hämodialyse eliminiert werden.

5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Amoxicillin ist ein halbsynthetisches, nicht Betalaktamase-festes Aminopenicillin.

ATC-Code: J01CA04

Wirkungsweise

Der Wirkungsmechanismus von Amoxicillin beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs) wie z. B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.

Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik

Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.

Resistenzmechanismen

Eine Resistenz gegenüber Amoxicillin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:

. Inaktivierung durch Betalaktamasen: Amoxicillin verfügt nur über eine geringe Betalaktamase-Stabilität, so dass es nicht gegen Betalaktamase-bildende Bakterien wirkt. Von einigen Bakterienspezies bilden nahezu alle Stämme Betalaktamase. Diese Spezies sind somit von Natur aus gegen Amoxicillin resistent (z. B. Enterobacter cloacae, Klebsiella pneumoniae).

. Reduzierte Affinität von PBPs gegenüber Amoxicillin: Die erworbene Resistenz bei Pneumokokken und anderen Streptokokken beruht auf Modifikationen vorhandener PBPs als Folge einer Mutation. Für die Resistenz bei Methicillin (Oxacillin)-resistenten Staphylokokken hingegen ist die Bildung eines zusätzlichen PBPs mit verminderter Affinität gegenüber Amoxcillin verantwortlich.

. Unzureichende Penetration von Amoxcillin durch die äußere Zellwand kann bei Gram-negativen Bakterien dazu führen, dass die PBPs nicht ausreichend gehemmt werden.

. Durch Effluxpumpen kann Amoxicillin aktiv aus der Zelle transportiert werden.

Eine vollständige Kreuzresistenz von Amoxicillin besteht mit Ampicillin sowie teilweise mit anderen Penicillinen und Cephalosporinen.

Grenzwerte

Die Testung von Amoxicillin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:

EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte

Erreger

Sensibel

Resistent

Enterobacteriaceae

< 8 mg/l

> 8 mg/l

Staphylococcus spp. 1

. 1)

. 1)

Enterococcus spp.

< 4 mg/l

> 8 mg/l

Streptococcus spp. (Gruppe A, B,

. 1)

. 1)

CG)1

Streptococcus pneumoniae u

. 1)

. 1)

Streptokokken der „Viridans“-

< 0,5 mg/l

> 2 mg/l

Gruooe

Haemophilus influenzae

< 2 mg/l

> 2 mg/l

Moraxella catarrhalis 2)

. 2)

. 2)

1) Für Staphylococcus spp., Streptococcus spp. (Gruppen A, B, C, G), Streptococcus pneumoniae und Neisseria gonorrhoeae wird das Testergebnis von Penicillin G übernommen.

Neisseria gonorrhoeae u

1

1

Neisseria meningitidis

<0,12 mg/l

> 1 mg/l

Gram-negative Anaerobier

< 0,5 mg/l

> 2 mg/l

Gram-positive Anaerobier

< 4 mg/l

> 8 mg/l

Helicobacter pylori

<0,125 mg/l

> 0,125 mg/l

Nicht speziesspezifische Grenzwerte*

< 2 mg/l

> 8 mg/l


2)    Betalaktamase-bildende Stämme von Moraxella catarrhalis sind als resistent zu werten.

* Basieren hauptsächlich auf der Serumpharmakokinetik Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Amoxicillin in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Amoxicillin anzustreben.

Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und -

studien (Stand: Dezember 2012):_

Üblicherweise empfindliche Spezies_

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen_

Enterococcus faecalis_

Listeria monocytogenes °_

Staphylococcus aureus (Penicillin-sensibel)_

Streptococcus pneumoniae (inkl. Penicillin-intermediärer Stämme)_

Streptococcus pyogenes_

Streptokokken der „Viridans“-Gruppe ° A_

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen_

Helicobacter pylori °_

Anaerobe Mikroorganismen_

Fusobacterium nucleatum °_

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können_

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen_

~Enterococcus faecium+

Saphylococcus aureus+

Staphylococcus epidermidis+_

Staphylococcus haemolyticus+_

Staphylococcus hominis+_

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen_

Campylobacter jejuni_

Escherichia coli+_

Haemophilus influenzae_

Moraxella catarrhalis +

Neisseria gonorrhoeae_

Neisseria meningitidis_

Proteus mirabilis_

Salmonella enterica (Enteritis-Salmonellen)_

Shigella spp._

Anaerobe Mikroorganismen_

Prevotella spp._

Von Natur aus resistente Spezies_

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen_

Staphylococcus aureus (Penicillin-resistent)_

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen_

Enterobacter cloacae_

Klebsiella spp._

Pseudomonas aeruginosa_

Anaerobe Mikroorganismen_

Bacteroides spp._

Andere Mikroorganismen_

Chlamydia spp._

Chlamydophila spp._

Legionella pneumophila_

Mycoplasma spp._

° Bei Veröffentlichung der Tabelle lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

+ In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50%.

A Sammelbezeichnung für eine heterogene Gruppe von Streptokokken-Spezies. Resistenzrate kann in Abhängigkeit von der vorliegenden StreptokokkenSpezies variieren.

5.2. Pharmakokinetische Eigenschaften

Amoxicillin ist ein Breitspektrumpenicillin für die orale, intramuskuläre und intravenöse Anwendung.

Amoxicillin ist säurestabil und wird nach oraler Gabe deutlich besser resorbiert als Ampicillin. Nach oraler Gabe liegt die Bioverfügbarkeit bei 72-94 %. Gleichzeitige Nahrungsaufnahme beeinflusst nicht die Resorptionsquote.

Nach oraler Gabe einer Einzeldosis von 500 mg bzw. 3000 mg werden nach 1 Stunde Serumspitzenkonzentrationen von ca. 9-14 mg/l bzw. 27 mg/l erreicht. Nach intramuskulärer Injektion einer 500-mg-Einzeldosis wurden nach 1 Stunde Serumkonzentrationen von 14 mg/l gemessen. Nach i.v. Bolusinjektion von 500 mg bzw. 1000 mg wurden Serumspitzenkonzentrationen von 62,5 mg/l bzw. 142,7 mg/l gemessen.

Verteilung

Amoxicillin ist gut gewebegängig, passiert die Plazentaschranke und wird zu einem geringen Prozentsatz in die Muttermilch ausgeschieden. Bei entzündeten Meningen penetriert Amoxicillin in den Liquorraum. Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt etwa 0,3-0,4 l/kg und die Bindung an Serumproteine ca. 17-20 %.

Elimination

Amoxicillin wird überwiegend renal ausgeschieden (52±15 % einer Dosis in unveränderter Form innerhalb von 7 Stunden) zu einem kleineren Anteil biliär. Etwa 10-30 % einer oralen Dosis werden in Form von Umwandlungsprodukten (Penicilloate) ausgeschieden. Die totale Clearance beträgt etwa 250370 ml/min. Die Serumhalbwertszeit beträgt bei Nierengesunden etwa 1 Stunde (0,9-1,2 h), bei einer Kreatinin-Clearance von 10-30 ml/min ca. 6 Stunden und bei Anurie 10-15 Stunden

5.3. Präklinische Daten zur Sicherheit

In Untersuchungen zur akuten und chronischen Toxizität war Amoxicillin relativ gut verträglich.

In vitro und in vivo Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf eine mutagene Wirkung.

Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potential liegen nicht vor.

In Untersuchungen an Ratten und Mäusen wurden keine Einflüsse auf die Trächtigkeit, embryotoxische Effekte oder Fehlbildungen festgestellt. In einer Prä-/Postnatalstudie an der Ratte lag das Geburtsgewicht exponierter Ratten deutlich niedriger als in der Kontrollgruppe. Missbildungen und Anomalien wurden jedoch nicht beobachtet.

6. Pharmazeutische Angaben

6.1.    Liste der sonstigen Bestandteile

Amoxicillin AL 500 Amoxicillin AL 750 Amoxicillin AL 1000

Basisches Butylmethacrylat-Copolymer (Ph. Eur.), Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.), Macrogol 6000, Magnesiumstearat (Ph. Eur.), Povi-don K 25, hochdisperses Siliciumdioxid, vorverkleisterte Stärke (Mais), Talkum, Titandioxid (E 171)

Amoxicillin AL 1000 Brausetabletten

Aspartam, Macrogol 6000, Natriumcyclamat, Natriumdihydrogencitrat , Natriumhydrogencarbonat, Natriumsulfat, Polysorbat 20, Povidon K 25, Simeticon-Emulsion, Talkum, Pfirsicharoma

Amoxicillin AL TS

Natriumcitrat 2H2O, Polysorbat 60, hochdisperses Siliciumdioxid, Sucrose, Himbeeraroma

Hinweis für Diabetiker:

5 ml der gebrauchsfertigen Suspension enthalten 2,13 g Sucrose, entsprechend ca. 0,18 BE.

6.2.    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3.    Dauer der Haltbarkeit

Amoxicillin AL 500 Amoxicillin AL 750 Amoxicillin AL 1000

4    Jahre.

Amoxicillin AL 1000 Brausetabletten

5    Jahre.

Amoxicillin AL TS

3 Jahre.

Zur Haltbarkeit der gebrauchsfertigen Suspension siehe Abschnitt 6.4.

6.4.    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Amoxicillin AL 500 Amoxicillin AL 750 Amoxicillin AL 1000

Nicht über + 30°C lagern.

Amoxicillin AL 1000 Brausetabletten

Nicht über + 25°C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren. Röhrchen fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.

Amoxicillin AL TS

Für das Pulver sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

Die gebrauchsfertige Suspension zum Einnehmen im Kühlschrank (+ 2°C bis + 8°C) und nicht länger als 21 Tage lagern.

6.5.    Art und Inhalt der Behältnisse Amoxicillin AL 500

PVC/PVDC/Aluminium-Blisterpackungen

OP mit 10 Filmtabletten OP mit 20 Filmtabletten OP mit 30 Filmtabletten

Amoxicillin AL 750

PVC/PVDC/Aluminium-Blisterpackungen

OP mit 10 Filmtabletten OP mit 20 Filmtabletten OP mit 30 Filmtabletten

Amoxicillin AL 1000

PVC/PVDC/Aluminium-Blisterpackungen

OP mit 10 Filmtabletten OP mit 20 Filmtabletten OP mit 30 Filmtabletten

Amoxicillin AL 1000 Brausetabletten

Weiße Kunststoffröhre (PP) mit weißem Stopfen (HDPE), der ein Trockenmittel enthält.

OP mit 10 Brausetabletten OP mit 20 Brausetabletten

Amoxicillin AL TS

Braunglasflasche mit weißem kindergesicherten Verschluss und Messlöffel.

1    Flasche mit 50 g Pulver zur Herstellung von 100 ml Suspension zum Einnehmen .

2    x 1 Flasche mit je 50 g Pulver zur Herstellung von 2 x 100 ml Suspension zum Einnehmen

6.6. Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7.    Inhaber der Zulassung

ALIUD PHARMA® GmbH Gottlieb-Daimler-Str. 19 89150 Laichingen Telefon: 07333 9651-0 Telefax: 07333 9651-6004 info@aliud.de

8.    Zulassungsnummern

Amoxicillin AL 500

4753.00. 00

Amoxicillin AL 750

4753.01.00

Amoxicillin AL 1000

4753.02.00

Amoxicillin AL 1000 Brausetabletten

36113.00. 00

Amoxicillin AL TS

14031.00. 00

9.    Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

Amoxicillin AL 500 Amoxicillin AL 750 Amoxicillin AL 1000

18. April 1984 / 17. August 2007

Amoxicillin AL 1000 Brausetabletten

07. November 1995 / 17. August 2007

Amoxicillin AL TS

30. November 1992 / 15. Dezember 2008

10.    Stand der Information

Februar 2013

11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig

20