Amoxicillin Dura 750 Mg Filmtabletten
Fachinformation
FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels
Amoxicillin dura 750 mg Filmtabletten
Amoxicillin dura 1000 mg Filmtabletten
Wirkstoff: Amoxicillin
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Amoxicillin dura 750 mg Filmtabletten
1 Filmablette enthält 861 mg Amoxicillin-Trihydrat, entsprechend 750 mg Amoxicillin.
Amoxicillin dura 1000 mg Filmtabletten
1 Filmablette enthält 1148 mg Amoxicillin-Trihydrat, entsprechend 1000 mg Amoxicillin.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Filmtablette
Weiße bis cremefarbene, ovale, beidseitig gewölbte Filmtablette mit beiderseitiger Bruchkerbe.
Die Tablette kann in zwei gleiche Teile geteilt werden.
4. Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
Zur Behandlung von akuten und chronischen
Infektionen unterschiedlicher Lokalisation und Intensität, die
durch Betalaktamase-negative, Amoxicillin-empfindliche (bzw.
Ampicillin-empfindliche), Gram-positive und Gram-negative
Krankheitserreger verursacht werden und einer oralen Therapie
zugänglich sind.
Infektionen
des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs
-
Otitis media
-
Sinusitis
-
Tonsillitis
-
Pharyngitis
der oberen und unteren Atemwege (einschließlich Pertussis)
der Niere und der ableitenden Harnwege
der Geschlechtsorgane (einschließlich Gonorrhoe)
der Gallenwege
-
des Magen-Darm-Trakts (einschließlich der gesicherten Heliobacter Pylori-Infektion in Form einer Tripel-Therapie)
-
der Haut und der Weichteile
-
Endokarditisprophylaxe
-
Typhus abdominalis (einschließlich der Sanierung von Dauerauscheidern) immer dann, wenn Fluorochinolone nicht anwendbar sind
-
Osteitis, Osteomyelitis
-
Listeriose
National und international anerkannte Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von Amoxicillin dura zu berücksichtigen.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Höhe der Dosis von Amoxicillin ist abhängig von Alter, Gewicht und Nierenfunktion des Patienten, vom Schweregrad und Ort der Infektion sowie von den vermuteten oder nachgewiesenen Erregern.
Erwachsene, Jugendliche und Kinder über 40 kg Körpergewicht (ab ca. 12 Jahren)
Bei oraler Anwendung erhalten Erwachsene, Jugendliche und Kinder über 40 kg Körpergewicht 1500 mg – 3000 mg Amoxicillin/Tag in 3 –4 Einzeldosen. Eine Aufteilung der gesamten Tagesdosis in zwei Einzelgaben (Dosierungsintervall alle 12 Stunden) ist ebenfalls möglich. Hierbei sollte jedoch die Tagesdosis im höheren Bereich liegen, um einen ausreichenden Wirkstoffspiegel von Amoxicillin kontinuierlich zu gewährleisten. Bei schweren Infektionen ist eine Steigerung auf 4000 mg – 6000 mg Amoxicillin/Tag möglich.
Kinder unter 40 kg Körpergewicht (bis ca. 12 Jahren)
Die Tagesdosis für Kinder beträgt 40-90 mg/kg/Tag verteilt auf 2 bis 3 Einzeldosen* (maximal 3g/Tag), abhängig von der Indikation, dem Schweregrad der Erkrankung und der Erreger-Empfindlichkeit (s. auch untenstehend spezielle Dosierungsempfehlungen sowie die Abschnitte 4.4, 5.1 und 5.2). Feste Arzneizubereitungen, die unzerkaut geschluckt werden müssen, wie z. B. Tabletten, sind für Kinder unter 6 Jahren ungeeignet. Hierfür sind andere geeignetere Darreichungsformen anzuwenden.
*PK/PD-Daten deuten darauf hin, dass eine 3-mal tägliche Gabe besser wirksam ist. Deshalb wird eine 2-mal tägliche Gabe nur im höheren Dosierungsbereich empfohlen. Kinder mit einem Körpergewicht über 40 kg sollten die übliche Erwachsenendosis erhalten.
Spezielle Dosierungsempfehlungen:
Tonsillitis
Kinder unter 40 kg erhalten 50 mg/kg Körpergewicht verteilt auf 2 Einzelgaben.
Akute Otitis media
In Regionen mit hoher Prävalenz von Pneumokokken mit reduzierter Penicillin-Empfindlichkeit sollte die Dosierung gemäß lokaler Empfehlungen erfolgen.
Frühe Formen der Lyme-Borreliose (isoliertes Erythema migrans)
Kinder unter 40 kg erhalten 50 mg/kg Körpergewicht verteilt auf 3 Einzelgaben für eine Dauer von 14-21 Tagen.
Besondere Dosierungen:
Dosierung zur Therapie von gesicherten Helicobacter pylori-Infektionen:
Erwachsene, Jugendliche und Kinder über 40 kg Körpergewicht (ab ca. 12 Jahren)
erhalten 2 x 1000 mg Amoxicillin pro Tag für 7 Tage in Form einer Tripel-Therapie in Kombination mit einem weiteren Antibiotikum (in der Regel Clarithromycin oder Metronidazol) und einem Protonenpumpenhemmer (wie beispielsweise Omeprazol).
Kinder bis 40 kg Körpergewicht (bis ca. 12 Jahren)
erhalten 50 mg Amoxicillin/kg Körpergewicht pro Tag (Tageshöchstdosis 2000 mg Amoxicillin) aufgeteilt in 2 Einzelgaben (alle 12 Stunden) für einen Zeitraum von 7 Tagen. Die Behandlung ist in Kombination mit einem weiteren Antibiotikum (in der Regel Clarithromycin, oder Metronidazol) und einem Protonenpumpenhemmer (wie beispielsweise Omeprazol) als Tripel—Therapie durchzuführen.
Die erfolgreiche Eradikation von Helicobacter pyloriist 4-6 Wochen nach Beendigung der Therapie durch geeignete Untersuchungen zu sichern.
Bei erfolgloser Eradikation ist vor einem weiteren Behandlungszyklus die Gewinnung einer Magenschleimhautbiopsie zur Bestimmung der Resistenzlage erforderlich.
Dosierung bei unkomplizierter Harnwegsinfektion der Frau:
Bei unkomplizierter Harnwegsinfektion der Frau ist die einmalige Einnahme von 3000 mg Amoxicillin möglich.
Bei unkomplizierter Gonorrhoe hat sich die einmalige Verabreichung von 3000 mg Amoxicillin ggf. zusammen mit Probenecid bewährt.
Endokarditisprophylaxe
Erwachsene, Jugendliche und Kinder über 40 kg Körpergewicht (ab ca. 12 Jahren)
sollten zur Endokarditisprophylaxe in Abhängigkeit vom Körpergewicht und vom Endokarditisrisiko 1 Stunde vor dem Eingriff 2000 - 3000 mg Amoxicillin einnehmen.
Bei besonders hohem Endokarditisrisiko sollten 6 Stunden nach dem Eingriff zusätzlich 3000 mg Amoxicillin oral verabreicht werden.
Kinder unter 40 kg Körpergewicht (bis ca. 12 Jahren)
erhalten zur Endokarditisprophylaxe 1 Stunde vor dem Eingriff oral 50 mg/kg Körpergewicht (maximal 2000 mg) Amoxicillin.
Bei besonders hohem Endokarditisrisiko sollten zusätzlich 6 Stunden nach dem Eingriff oral 15 mg/kg (maximal 1000 mg) Amoxicillin verabreicht werden.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:
Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion mit einer glomerulären Filtrationsrate unter 30 ml/min ist eine Reduzierung der Folgedosen zu empfehlen, da mit einer Kumulation von Amoxicillin gerechnet werden muss. Bei einer Kreatinin-Clearance von 20 bis 30 ml/min sollte die Normdosis auf 2/3, bei einer Kreatinin-Clearance unter 20 ml/min auf 1/3 reduziert werden. Ggf. ist auch eine Verlängerung des Dosierungsintervalls unter Kontrolle der Wirkspiegel im Blut möglich.
Nierenschädigung bei Kindern unter 40 kg:
Creatinin-Clearance ml/min |
Dosierung |
Zeitintervall zwischen Medikamentengabe |
> 30 |
übliche Dosierung |
keine Anpassung notwendig |
10-30 |
übliche Dosierung |
12h (entspricht 2/3 der Dosierung) |
< 10 |
übliche Dosierung |
24h (entspricht 1/3 der Dosierung) |
Dosierung bei eingeschränkter Leberfunktion:
Bei eingeschränkter Leberfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich, sofern die Nierenfunktion nicht beeinträchtigt ist.
Art der Anwendung
Die Einzelgaben sind möglichst gleichmäßig über den Tag zu verteilen; d. h. bei 3 mal täglicher Einnahme alle 8 Stunden; bei 2 mal täglicher Einnahme, alle
12 Stunden.
Bei Kindern bis 40 kg Körpergewicht (bis ca. 12 Jahren)wird normalerweise die Aufteilung der gesamten Tagesdosis auf 3 Einzelgaben (jeweils alle 8 Stunden
1 Gabe) empfohlen.
Die Filmtablette soll unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) eingenommen werden. Die Einnahme während der Mahlzeiten beeinträchtigt die Wirksamkeit von Amoxicillin nicht.
Hinweis:
Amoxicillin besitzt einen wirkstoffspezifischen Eigengeruch, der unterschiedlich stark in Erscheinung treten kann und keinen Einfluss auf die Wirksamkeit hat.
Amoxicillinpräparate können einen produktspezifischen Eigengeschmack besitzen, der unterschiedlich in Erscheinung treten kann und keinen Einfluss auf die Wirksamkeit hat.
Dauer der Anwendung
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.
Amoxicillin soll in der Regel 7 (–10) Tage lang eingenommen werden, mindestens bis 2 – 3 Tage nach Abklingen der Krankheitserscheinungen (siehe auch Abschnitt 4.2 “Besondere Dosierungen”).
Bei der Behandlung von Infektionen mit Streptococcus pyogenes(-hämolysierende Streptokokken) ist die Einnahme von Amoxicillin für mindestens 10 Tage erforderlich, um Spätkomplikationen vorzubeugen (z.B. rheumatisches Fieber, Glomerulonephritis).
Gegenanzeigen
- Bei Überempfindlichkeit gegen Amoxicillin, Penicillin oder einen der sonstigen Bestandteile darf das Arzneimittel wegen der Gefahr eines anaphylaktischen Schocks nicht angewendet werden.
- Starke unmittelbare Überempfindlichkeitsreaktion (z. B. Anaphylaxie) gegen einen anderen Betalaktam-Wirkstoff (z. B. ein Cephalosporin, Carbapenem oder Monobactam) in der Krankengeschichte.
4.4 BesondereWarnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Allergische Diathese
Eine Kreuzallergie mit anderen Betalaktam-Antibiotika (u.a. Cephalosporine) kann bestehen.
Zwischen Pilzen und Penicillin kann Antigengemeinschaft bestehen, so dass bei vorbestehender Mykose auch nach erstmaliger Penicillingabe allergische Reaktionen auftreten können.
Mit besonderer Vorsicht sollte Amoxicllin durabei Personen angewandt werden, die in ihrer Vorgeschichte an ausgeprägten Allergien oder an Asthma litten.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Eine Dosisanpassung ist erforderlich (s. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung). Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder bei Patienten, die hohe Dosen erhalten, können Krampfanfälle auftreten (siehe Abschnitt 4.8).
Bei Patienten mit verminderter Harnausscheidung wurde in sehr seltenen Fällen eine Kristallurie beobachtet, und zwar vorwiegend unter einer parenteralen Therapie. Während der Anwendung hoher Amoxicillin-Dosen ist auf eine adäquate Flüssigkeitszufuhr und Harnausscheidung zu achten, um das Risiko für eine Amoxicillin-Kristallurie zu verringern. Bei Patienten mit Blasenkatheter ist die Durchgängigkeit des Katheters regelmäßig zu kontrollieren (siehe Abschnitt 4.9).
Infektiöse Mononukleose, chronische lymphatische Leukämie
Bei viralen Infektionen, insbesondere mit Mononucleosis infectiosa, sowie bei lymphatischer Leukämie sollten gleichzeitige bakterielle Infektionen nur mit Vorsicht mit Amoxicillin behandelt werden, da das Risiko erythematöser Hautreaktionen erhöht ist.
Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. Anaphylaxie):
Hier muss die Behandlung mit Amoxicillin durasofort abgebrochen und die erforderlichen Notfallmaßnahmen eingeleitet werden. Vor Beginn einer Behandlung mit Amoxicillin ist der Patient sorgfältig nach früheren
Überempfindlichkeitsreaktionen auf Penicilline, Cephalosporine oder andere Betalaktam-Antibiotika zu befragen.
Bei Patienten, die mit Penicillinen behandelt wurden, wurden schwerwiegende und gelegentlich tödlich verlaufende Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktoide Reaktionen) beschrieben. Personen mit einer Überempfindlichkeitsreaktion gegen Penicilline in der Vorgeschichte und Personen mit atopischen Erkrankungen tragen ein erhöhtes Risiko für solche Reaktionen.
Superinfektionen
Langfristige und/oder wiederholte Anwendung kann zu Superinfektionen und Kolonisation mit resistenten Bakterien oder Pilzen führen.
Pseudomembranöse Kolitis
Hier muss der Arzt eine Beendigung der Therapie mit Amoxicillin dura in Abhängigkeit von der Indikation erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten.
Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, dürfen nicht eingenommen oder verabreicht werden.
Magen-Darm-Störungen
Bei Patienten mit schweren Magen- und Darm-Störungen mit Erbrechen und Durchfällen sollte von der Behandlung mit Amoxicillin duraabgesehen werden, da eine ausreichende Resorption nicht gewährleistet ist. (Hier empfiehlt sich eine parenterale Therapie).
Erwachsene oder ältere Patienten (60 Jahre und älter)
Insbesondere bei Patienten mit schweren Grunderkrankungen ist Vorsicht geboten. Bei der Behandlung von Erwachsenen oder älteren Patienten können Leberfunktionsstörungen auftreten (siehe Abschnitt 4.8). Diese können schwer sein und sind im Allgemeinen reversibel. Sehr selten ist jedoch über letale Verläufe berichtet worden. Diese standen fast immer im Zusammenhang mit schweren Grunderkrankungen oder gleichzeitiger Gabe weiterer Arzneimittel.
Zahnverfärbung
Zahnverfärbungen bei Kindern kann durch intensive Mundhygiene während der Behandlung vorgebeugt werden.
Bei mit Amoxicillin behandelten Patienten wurde in seltenen Fällen über eine Verlängerung der Prothrombinzeit berichtet. Bei gleichzeitiger Verordnung von Antikoagulantien sind angemessene Kontrollen durchzuführen. Möglicherweise muss die Dosis von oralen Antikoagulantien angepasst werden, um den gewünschten Grad an Antikoagulation zu erzielen (siehe Abschnitte 4.5 und 4.8).
Während einer längerfristigen Behandlung sollten die Organfunktionen, einschließlich Nieren-, Leber und hämatopoetische Funktion, regelmäßig kontrolliert werden.
Bei fast allen Antibiotika wurde über Fälle von Antibiotika-assoziierter Kolitis berichtet, deren Schweregrad leicht bis lebensbedrohlich sein kann (siehe Abschnitt 4.8). Daher ist es wichtig, bei Patienten, bei denen es während oder nach Anwendung eines Antibiotikums zu Durchfall kommt, an diese Diagnose zu denken.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Bakteriostatische Antibiotika bzw. Chemotherapeutika
Amoxicillinsollte nicht mit bakteriostatisch wirkenden Chemotherapeutika/Antibiotika (wie z.B. Tetracycline, Makrolide, Sulfonamide oder Chloramphenicol) kombiniert werden, da in vitroein antagonistischer Effekt beobachtet wurde.
Probenecid
Die gleichzeitige Gabe von Probenecid hemmt die tubuläre Sekretion von Amoxicillin und führt zu höheren und länger anhaltenden Amoxicillinspiegeln.
Allopurinol
Die gleichzeitige Einnahme von Allopurinol während der Therapie mit Amoxicillinkann das Auftreten von allergischen Hautreaktionen begünstigen.
Diuretika
Diuretika beschleunigen die Ausscheidung von Amoxicillin. Dies führt zu einem Absinken der Wirkstoffkonzentration im Blut.
Digoxin
Während einer Amoxicillintherapie ist eine Resorptionserhöhung von gleichzeitig verabreichtem Digoxin möglich.
Antikoagulantien
Bei gleichzeitiger Gabe von Antikoagulantien vom Cumarin-Typ kann die Blutungsneigung verstärkt werden.
Orale Antikoagulantien und Penicillin-Antibiotika finden breite Anwendung in der Praxis, und es liegen keine Berichte über Wechselwirkungen vor. Allerdings wurden in der Literatur Fälle von erhöhten Werten der International Normalised Ratio (INR) bei Patienten beschrieben, die mit Acenocoumarol oder Warfarin behandelt wurden und denen eine Behandlung mit Amoxicillin verordnet wurde. Wenn eine gemeinsame Anwendung notwendig ist, sollten zu Beginn und am Ende der Behandlung mit Amoxicillin die Prothrombinzeit oder der INR-Wert sorgfältig überwacht werden. Zusätzlich können Dosisanpassungen bei den oralen Antikoagulantien notwendig werden (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).
Hormonale Kontrazeptiva
Unter der Therapie mit Amoxicillin kann in seltenen Fällen die Wirksamkeit von hormonalen Kontrazeptiva beeinträchtigt sein. Es empfiehlt sich deshalb, zusätzlich nichthormonale empfängnisverhütende Maßnahmen anzuwenden.
Acetylsalicylsäure, Indometacin, Phenylbutazon
Die Ausscheiung von Penicillinen wird verzögert durch Acetylsalicylsäure, Indometacin und Phenylbutazon.
Methotrexat
Penicilline können die Ausscheidung von Methotrexat verringern und damit eine mögliche Erhöhung der Toxizität verursachen.
Einfluss auf labordiagnostische Untersuchungen
Nichtenzymatische Methoden zur Harnzuckerbestimmung können ein falsch-positives Resultat ergeben.
Ebenso kann der Urobilinogen-Nachweis gestört sein.
Bei Schwangeren, die mit Ampicillintherapiert wurden, wurden vorübergehend erniedrigte Plasmakonzentrationen von Estradiol und seinen Konjungaten diagnostiziert. Dieser Effekt ist ggf. auch bei Amoxicillin möglich.
Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Vorsichtshalber sollte die Anwendung von Amoxicillin in der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt erfolgen.
Amoxicillin erreicht den Embryo bzw. Fetus über die Plazenta. Nach Anwendung an schwangeren Frauen sind bisher keine nachteiligen Wirkungen von Amoxicillin auf den Embryo/Fetus oder das Neugeborene beobachtet worden.
Lediglich in einer Einzelstudie an Frauen mit vorzeitigem Blasensprung wurde berichtet, dass die prophylaktische Behandlung mit Amoxicillin und Clavulansäure mit einem höheren Risiko einer nekrotisierenden Enterokolitis bei Neugeborenen in Zusammenhang gebracht werden kann.
In tierexperimentellen Studien zeigte Amoxicillin keine teratogenen Effekte (siehe Abschnitt 5.3).
Stillzeit
Amoxicillin geht in die Muttermilch über. Beim gestillten Säugling können deshalb Durchfälle und Sprosspilzbesiedlung der Schleimhäute auftreten, so dass unter Umständen abgestillt werden muss. An die Möglichkeit einer Sensibilisierung sollte gedacht werden.
Amoxicillin darf jedoch nach entsprechender Nutzen-Risiko-Abwägung während der Stillzeit angewendet werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nach bisherigen Erfahrungen hat Amoxicillin im Allgemeinen keinen Einfluss auf die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Durch das Auftreten von Nebenwirkungen kann jedoch ggf. das Reaktionsvermögen verändert und die Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen und zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol (s. a. Abschnitt 4.8 Nebenwirkungen).
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig |
≥ 1/10 |
Häufig |
≥ 1/100 bis < 1/10 |
Gelegentlich |
≥ 1/1.000 bis < 1/100 |
Selten |
≥ 1/10.000 bis < 1/1.000 |
Sehr selten |
<1/10.000 |
Nicht bekannt |
Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar |
Organklasse |
Sehr häufig |
Häufig |
Gelegentlich |
Selten |
Sehr selten |
Nicht bekannt |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen |
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Intestinale Candidiasis |
Schwarze Haarzunge, vorübergehend |
Pseudomembranöse Kolitis (siehe Abschnitt 4.4) |
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Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems |
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Blutbildver-änderungen (Leukopenie, Granulozyto-penie, Thrombo-zytopenie oder Thrombozytose, Panzytopenie, (hämolytische) Anämie oder Myelosuppression, thrombozytopenische Purpura, Agranulozytose, Eosinophilie) sowie Verlängerung der Blutungs- und Prothrombinzeit |
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Erkrankungen des Immunsystems |
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Allergische Hautreaktionen, wie Exantheme, Juckreiz, Urtikaria, makulopapulös, morbilliformes Ekzem (5 bis 10 Tage nach Behandlungsbeginn) |
Schwerwiegende allergische Reaktionen durch Sensibilisierung gegen die 6-Amino-Penicillansäure-Gruppe (z. B. Arzneimittelfieber, Eosinophilie, angioneurotisches Ödem (Quincke-Ödem), Larynxödem, Serumkrankheit, hämolytische Anämie, allergische Vaskulitis oder Nephritis) |
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Überempfindlichkeitsreaktionen aller Schweregrade bis zum anaphylaktischen Schock (siehe Abschnitt 4.4) , allergisch bedingter Herzinfarkt. |
Erkrankungen des Nervensystems |
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Hyperaktivität, Benommenheit, Angst, Schlaflosigkeit, Verwirrtheit, Aggressionen, Krampfanfälle bei Hochdosistherapie oder eingeschränkter Nierenfunktion (siehe Abschnitt 4.4) |
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Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Dosisabhängige gastrointestinale Störungen wie Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Meteorismus, weiche Stühle, Diarrhöe, meist leichter Natur und häufig während, sonst nach Absetzen der Therapie rasch abklingend |
Schleimhautent-zündungen, besonders im Mundbereich (Enantheme, Stomatitis) |
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Vorübergehend trockener Mund und Geschmacksstörungen |
Reversible Zahnverfärbungen (insbesondere bei Kindern) (siehe Abschnitt 4.4) |
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Erkrankungen der Leber |
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Mäßiger Anstieg der Leber-enzymwerte |
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Reversible Leberfunktions-störungen und Cholestase mit und ohne Ikterus, Hepatitis (siehe Abschnitt 4.4) |
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Erkrankungen der Haut und des Unterhautzell-gewebes |
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Allergische Hautreaktionen (siehe Erkrankungen des Immunsystems) |
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Schwere bullöse oder exfoliative Hautreaktionen (z. B. Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, Lyell-Syndrom) |
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Erkrankungen der Nieren und Harnwege |
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Akute interstitielle Nephritis oder akutes Nierenversagen mit Kristallurie |
4.9 Überdosierung
a) Symptome einer Überdosierung
Die Symptome bei Überdosierung entsprechen im Wesentlichen dem Nebenwirkungsprofil (s. 4.8 Nebenwirkungen). Insbesondere gastrointestinale und zentralnervöse Symptome sowie oligurisches Nierenversagen und Störungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushaltes können auftreten. Es wurde eine Amoxicillin-Kristallurie beschrieben, die in einigen Fällen zu einer Niereninsuffizienz führte (siehe Abschnitt 4.4).
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder bei Anwendung hoher Dosen kann es zu Krampfanfällen kommen. Es wurde über eine Ausfällung von Amoxicillin in Blasenkathetern berichtet, und zwar insbesondere nach intravenöser Verabreichung hoher Dosen. Die Durchgängigkeit der Katheter ist regelmäßig zu kontrollieren.
b) Therapiemaßnahmen bei Überdosierung
Bei Überdosierung gibt es kein spezifisches Antidot. Die Behandlung besteht aus symptomatischen Maßnahmen. Amoxicillin kann durch Hämodialyse eliminiert werden.
Pharmakologische Eigenschaften
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe
Amoxicillin ist ein halbsynthetisches, nicht Betalaktamase-festes Aminopenicillin.
ATC-Code
J01CA04
Wirkungsweise
Der Wirkungsmechanismus von Amoxicillin beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs) wie z. B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.
Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik
Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.
Resistenzmechanismen
Eine Resistenz gegenüber Amoxicillin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:
-
Inaktivierung durch Betalaktamasen: Amoxicillin verfügt nur über eine geringe Betalaktamase-Stabilität, so dass es nicht gegen Betalaktamase-bildende Bakterien wirkt. Von einigen Bakterienspezies bilden nahezu alle Stämme Betalaktamase. Diese Spezies sind somit von Natur aus gegen Amoxicillin resistent (z. B. Enterobacter cloacae, Klebsiella pneumoniae).
-
Reduzierte Affinität von PBPs gegenüber Amoxicillin: Die erworbene Resistenz bei Pneumokokken und anderen Streptokokken beruht auf Modifikationen vorhandener PBPs als Folge einer Mutation. Für die Resistenz bei Methicillin (Oxacillin)-resistenten Staphylokokken hingegen ist die Bildung eines zusätzlichen PBPs mit verminderter Affinität gegenüber Amoxcillin verantwortlich.
-
Unzureichende Penetration von Amoxcillin durch die äußere Zellwand kann bei Gram-negativen Bakterien dazu führen, dass die PBPs nicht ausreichend gehemmt werden.
-
Durch Effluxpumpen kann Amoxicillin aktiv aus der Zelle transportiert werden.
Eine vollständige Kreuzresistenz von Amoxicillin besteht mit Ampicillin sowie teilweise mit anderen Penicillinen und Cephalosporinen.
Grenzwerte
Die Testung von Amoxicillin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:
EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte
Erreger |
Sensibel |
Resistent |
Enterobacteriaceae |
8 mg/l |
> 8 mg/l |
Staphylococcus spp. 1) |
- 1) |
- 1) |
Enterococcus spp. |
4 mg/l |
> 8 mg/l |
Streptococcus spp. (Gruppe A, B, C, G) 2) |
- 2) |
- 2) |
Streptococcus pneumoniae 2) |
- 2) |
- 2) |
Andere Streptokokken |
0,5 mg/l |
> 2 mg/l |
Haemophilus influenzae |
1 mg/l |
> 1 mg/l |
Moraxella catarrhalis |
- 1) |
- 1) |
Neisseria gonorrhoeae 3) |
- 3) |
- 3) |
Neisseria meningitidis |
0,12 mg/l |
> 1 mg/l |
Gram-negative Anaerobier |
0,5 mg/l |
> 2 mg/l |
Gram-positive Anaerobier |
4 mg/l |
> 8 mg/l |
Nicht speziesspezifische Grenzwerte* |
2 mg/l |
> 8 mg/l |
1)Für Staphylococcusspp. und Moraxella catarrhalis wird das Testergebnis von Penicillin G übernommen.
2)Für Streptococcusspp. (Gruppen A, B, C, G) und Streptococcus pneumoniae wird das Testergebnis von Penicillin G übernommen.
3)Für Neisseria gonorrhoeaewird das Testergebnis von Penicillin G übernommen.
* Basieren hauptsächlich auf der Serumpharmakokinetik
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen - lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Amoxicillin in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Amoxicillin anzustreben.
Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzen 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und –studien (Stand: Dezember 2011):
Üblicherweise empfindliche Spezies |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Enterococcus faecalis |
Listeria monocytogenes° |
Staphylococcus aureus (Penicillin-sensibel) |
Streptococcus pneumoniae (inkl. Penicillin-intermediärer Stämme) |
Streptococcus pyogenes |
Streptokokken der „Viridans“-Gruppe^° |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Helicobacter pylori° |
Anaerobe Mikroorganismen |
Fusobacterium nucleatum° |
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung darstellen können |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Enterococcus faecium+ |
Staphylococcus aureus+ |
Staphylococcus epidermidis+ |
Staphylococcus haemolyticus+ |
Staphylococcus hominis+ |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Campylobacter jejuni∞ |
Escherichia coli+ |
Haemophilus influenzae |
Moraxella catarrhalis+ |
Proteus mirabilis |
Salmonella enterica (Enteritis-Salmonellen) |
Shigella spp. |
Anaerobe Mikroorganismen |
Prevotella spp. |
Von Natur aus resistente Spezies |
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen |
Staphylococcus aureus (Penicillin-resistent) |
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen |
Enterobacter cloacae |
Klebsiella pneumoniae |
Pseudomonas aeruginosa |
Anaerobe Mikroorganismen |
Bacteroides spp. |
Andere Mikroorganismen |
Chlamydia spp. |
Chlamydophila spp. |
Legionella pneumophila |
Mycoplasma spp. |
° Bei Veröffentlichung der Tabelle lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.
+In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50%.
^ Sammelbezeichnung für eine heterogene Gruppe von Streptokokken-Spezies. Resistenzrate kann in Abhängigkeit von der vorliegenden Streptokokken-Spezies variieren.
∞ Keine aktuellen Daten vorhanden; in Studien (älter als 5 Jahre) wird der Anteil resistenter Stämme mit ≥10% angegeben.
Pharmakokinetische Eigenschaften
Amoxicillin ist ein Breitspektrumpenicillin für die orale, intramuskuläre und intravenöse Anwendung.
Amoxicillin ist säurestabil und wird nach oraler Gabe deutlich besser resorbiert als Ampicillin. Nach oraler Gabe liegt die Bioverfügbarkeit bei 72 –94 %.
Gleichzeitige Nahrungsaufnahme beeinflusst nicht die Resorptionsquote.
Nach oraler Gabe einer Einzeldosis von 500 mg bzw. von 3000 mg werden nach 1 Stunde Serumspitzenkonzentrationen von ca. 9 –14 mg/l bzw. von 27 mg/l erreicht. Nach intramuskulärer Injektion einer 500-mg-Einzeldosis wurden nach 1 Stunde Serumkonzentrationen von 14 mg/l gemessen. Nach i.v. Bolusinjektion von 500 mg bzw. 1000 mg wurden Serumspitzenkonzentrationen von 62,5 mg/l bzw. von 142,7 mg/l gemessen.
Verteilung
Amoxicillin ist gut gewebegängig, passiert die Plazentaschranke und wird zu einem geringen Prozentsatz in die Muttermilch ausgeschieden. Bei entzündeten Meningen penetriert Amoxicillin in den Liquorraum. Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt etwa
0,3 –0,4 l/kg und die Bindung an Serumproteine
ca. 17–20 %.
Elimination
Amoxicillin wird überwiegend renal
ausgeschieden
(52±15 % einer Dosis in unveränderter Form
innerhalb von 7 Stunden) zu einem kleineren Anteil biliär. Etwa 10
–30 % einer oralen Dosis werden in Form von Umwandlungsprodukten
(Penicilloate) ausgeschieden. Die totale Clearance beträgt etwa 250
bis 370 ml/min. Die Serumhalbwertszeit beträgt bei Nierengesunden
etwa
1 Stunde (0,9 –1,2 h), bei einer Kreatinin-Clearance von 10 bis 30 ml/min ca. 6 Stunden und bei Anurie
10 –15 Stunden.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
In Untersuchungen zur akuten und chronischen Toxizität war Amoxicillin relativ gut verträglich.
In vitro und in vivo Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf eine mutagene Wirkung.
Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potential liegen nicht vor.
In Untersuchungen an Ratten und Mäusen wurden keine Einflüsse auf die Trächtigkeit, embryotoxische Effekte oder Fehlbildungen festgestellt. In einer Prä-/Postnatalstudie an der Ratte lag das Geburtsgewicht exponierter Ratten deutlich niedriger als in der Kontrollgruppe. Missbildungen und Anomalien wurden jedoch nicht beobachtet.
6. Pharmazeutische Angaben
Liste der sonstigen Bestandteile
Poly(O-carboymethyl)stärke, Natriumsalz; Povidon (K25); Magnesiumstearat; mikrokristalline Cellulose; Hydromellose; Talkum; Titandioxid (E 171).
6.2 Inkompatibilitäten
nicht zutreffend.
Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit beträgt 4 Jahre.
Das Arzneimittel soll nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr angewandt werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25°C lagern.
In der Originalpackumg aufbewahren.
Art und Inhalt des Behältnisses
Aluminium/PVC/PVDC-Blisterpackung
Amoxicillin dura 750 mg Filmtabletten:
Originalpackung mit 10 Filmtabletten (N1) und 20 Filmtabletten (N2).
Amoxicillin dura 1000 mg Filmtabletten:
Originalpackung mit 10 Filmtabletten (N1), 14 Filmtabletten (N1), 20 Filmtabletten (N2) und 30 Filmtabletten (N2).
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu entsorgen.
Inhaber der Zulassung
Mylan dura GmbH
Postfach 100635
64206 Darmstadt
8. Zulassungsnummer
Amoxicillin dura 750 mg Filmtabletten: 2467.00.00
Amoxicillin dura 1000 mg Filmtabletten: 2467.01.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
13.07.1982 / 25. 07. 2002
Stand der Information
August 2012
Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
b1b60ea3e70dd2e13d6ca3eb3919d799.rtf Seite 24 von 24