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Amoxicillin Stada 200 Mg/4 Ml Pulver Zur Herstellung Einer Suspension Zum Einnehmen

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2013-02-05/CS,CW

Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SPC)

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Amoxicillin STADA® 1000 mg Filmtabletten Amoxicillin STADA® 1000 mg Brausetabletten

Amoxicillin STADA® 200 mg/4 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

Amoxicillin STADA® 1000 mg Filmtabletten 1 Filmtablette enthält 1000 mg Amoxicillin als Amoxicillin-Trihydrat .

Amoxicillin STADA® 1000 mg Brausetabletten 1 Brausetablette enthält 1000 mg Amoxicillin als Amoxicillin-Trihydrat.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 1 Brausetablette enthält 40 mg Aspartam und 612 mg Natrium.

Amoxicillin STADA® 200 mg/4 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen

1    ml gebrauchsfertige Suspension enthält 50 mg Amoxicillin als Amoxicillin-Trihydrat,

2    g Pulver zur Herstellung von 4 ml Suspension zum Einnehmen (= 1 Messlöffel) enthalten 200 mg Amoxicillin als Amoxicillin-Trihydrat.

Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung: 1 Messlöffel (4 ml) Suspension zum Einnehmen enthält 1,7 g Sucrose und 9,4 mg Natrium.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1

3. Darreichungsform

Amoxicillin STADA® 1000 mg Filmtabletten Filmtablette

Weiße bis fast weiße, ovale Filmtablette mit beidseitiger Bruchrille.

Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

Amoxicillin STADA® 1000 mg Brausetabletten Brausetablette

Runde, biplane, weiße bis gelbliche Brausetablette mit einseitiger Bruchkerbe.

Die Bruchkerbe dient nur zum Teilen der Tablette für ein erleichtertes Auflösen und nicht zum Teilen in gleiche Dosen.

Amoxicillin STADA® 200 mg/4 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen

Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen Weißes bis gelbliches Pulver.

4. Klinische Angaben

4.1    Anwendungsgebiete

Zur Behandlung von akuten und chronischen Infektionen unterschiedlicher Lokalisation und Intensität, die durch Betalaktamase-negative, Amoxicillinempfindliche (bzw. Ampicillin-empfindliche), Gram-positive und Gram-negative Krankheitserreger verursacht werden und einer oralen Therapie zugänglich sind.

Infektionen

•    des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs, wie z.B. Otitis media, Sinusitis, Tonsillitis, Pharyngitis

•    der oberen und unteren Atemwege

•    der Niere und der ableitenden Harnwege

•    der Geschlechtsorgane (einschließlich Gonorrhö)

•    der Gallenwege

•    des Magen-Darm-Trakts (Amoxicillin STADA® 200 mg/4 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen zusätzlich: einschließlich der gesicherten Helicobacter py/or/'-lnfektion in Form einer Tripel-Therapie)

•    der Haut und der Weichteile.

Amoxicillin STADA® 1000 mg Brausetabletten und Amoxicillin STADA® 200 mg/4 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen zusätzlich

•    Endokarditisprophylaxe

•    Typhus abdominalis (einschließlich der Sanierung von Dauerausscheidern) immer dann, wenn Fluorochinolone nicht anwendbar sind

•    Osteitis, Osteomyelitis

•    Listeriose.

National und international anerkannte Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antimikrobiellen Wirkstoffen sind bei der Anwendung von Amoxicillin STADA® zu berücksichtigen.

4.2    Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Die Höhe der Dosis von Amoxicillin ist abhängig von Alter, Gewicht und Nierenfunktion des Patienten, vom Schweregrad und Ort der Infektion sowie von den vermuteten oder nachgewiesenen Erregern.

Die Einzelgaben sind möglichst gleichmäßig über den Tag zu verteilen; d.h. bei 3-mal täglicher Einnahme alle 8 Stunden; bei 2-mal täglicher Einnahme alle 12 Stunden.

Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab 40 kg Körpergewicht (ab ca. 12 Jahren)

Amoxicillin STADA® 1000 mg Filmtabletten Amoxicillin STADA® 1000 mg Brausetabletten

Bei oraler Anwendung erhalten Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab 40 kg Körpergewicht 1500-3000 mg Amoxicillin/Tag in 3-4 Einzeldosen. Eine Aufteilung der gesamten Tagesdosis in 2 Einzelgaben (Dosierungsintervall alle 12 Stunden) ist ebenfalls möglich. Hierbei sollte jedoch die Tagesdosis im höheren Bereich liegen, um einen ausreichenden Wirkstoffspiegel von Amoxicillin kontinuierlich zu gewährleisten.

Bei schweren Infektionen ist eine Steigerung auf 4000-6000 mg Amoxicillin/Tag möglich.

Amoxicillin STADA® 200 mg/4 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen

Diese Flasche besitzt einen kindergesicherten Verschluss. Zum Öffnen den Verschluss nach unten drücken und gleichzeitig entgegen dem Uhrzeigersinn aufschrauben.

Der Packung liegt ein Messlöffel (4 ml) mit folgender Einteilung bei:

1 ml (entspricht 50 mg Amoxicillin) und 2 ml (entspricht 100 mg Amoxicillin) bzw. voll (4 ml, entspricht 200 mg Amoxicillin).

1 Messlöffel mit 4 ml gebrauchsfertiger Suspension entspricht 200 mg Amoxicillin.

Falls Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab 40 kg Körpergewicht (ab ca. 12 Jahren) die Suspension einnehmen müssen, wird eine Tagesdosis von 15003000 mg Amoxicillin empfohlen, d.h. 3-mal täglich 3-4(-5) Messlöffel Suspension. Eine Aufteilung der gesamten Tagesdosis in zwei Einzelgaben (Dosierungsintervall alle 12 Stunden) ist ebenfalls möglich. Hierbei sollte jedoch die Tagesdosis im höheren Bereich liegen, um einen ausreichenden Wirkstoffspiegel von Amoxicillin kontinuierlich zu gewährleisten.

Bei schweren Infektionen ist eine Steigerung auf 4000-6000 mg Amoxicillin/Tag möglich.

Kinder unter 40 kg Körpergewicht (bis ca. 12 Jahre)

Die Tagesdosis für Kinder beträgt 40-90 mg/kg KG/Tag verteilt auf 2 bis 3 Einzeldosen* (maximal 3 g/Tag) abhängig von der Indikation, dem Schweregrad

der Erkrankung und der Erregerempfindlichkeit (siehe auch unten stehend: spezielle Dosierungsempfehlungen; sowie die Abschnitte 4.4, 5.1 und 5.2).

* PK/PD-Daten deuten darauf hin, dass eine 3-mal tägliche Gabe besser wirksam ist. Deshalb wird eine 2-mal tägliche Gabe nur im höheren Dosierungsbereich empfohlen.

Kinder mit einem Körpergewicht über 40 kg sollten die übliche Erwachsenendosis erhalten.

Amoxicillin STADA® 1000 mg Filmtabletten

Amoxicillin STADA® Filmtabletten sollen unzerkaut eingenommen werden und sind daher für Säuglinge und Kinder bis etwa 6 Jahre nicht geeignet. Hierfür stehen andere Darreichungsformen von Amoxicillin STADA® zur Verfügung.

Gewicht des Kindes

ungefähre s Alter

Tagesdosis Amoxicillin bei 40-90 mg/kg Körpergewicht

Dosierungsvorschlag in Filmtabletten pro Tag

21-30 kg

6-10 Jahre

1200-2700 mg

3-mal täglich % Filmtablette (entsprechend 1500 mg Amoxicillin)

31-40 kg

10-12

Jahre

3000 mg

3-mal täglich 1 Filmtablette (entsprechend 3000 mg Amoxicillin)

Amoxicillin STADA® 1000 mg Brausetabletten

Gewicht des Kindes

ungefähre s Alter

Tagesdosis Amoxicillin bei 40-90 mg/kg Körpergewicht

Dosierungsvorschlag in Brausetabletten pro Tag

31-40 kg

10-12

Jahre

3000 mg

3-mal täglich 1 Brausetablette (entsprechend 3000 mg Amoxicillin)

Amoxicillin STADA® 200 mg/4 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen

Diese Flasche besitzt einen kindergesicherten Verschluss. Zum Öffnen den Verschluss nach unten drücken und gleichzeitig entgegen dem Uhrzeigersinn aufschrauben.

Der Packung liegt ein Messlöffel (4 ml) mit folgender Einteilung bei:

1 ml (entspricht 50 mg Amoxicillin) und 2 ml (entspricht 100 mg Amoxicillin) bzw. voll (4 ml, entspricht 200 mg Amoxicillin).

1 Messlöffel mit 4 ml gebrauchsfertiger Suspension entspricht 200 mg Amoxicillin.

Die folgende Tabelle gibt einen Anhaltspunkt für die Dosierung basierend auf 40-90 mg/kg Körpergewicht. Der entscheidende Messwert für die Dosierung ist das Gewicht des Kindes.

Gewicht des Kindes

ungefähres

Alter

Tagesdosis Amoxicillin bei 40-90 mg/kg Körpergewicht

Dosierungsvorschlag in Messlöffeln pro Tag

bis 5 kg

bis 3 Monate

200-450 mg

2-mal täglich % bis 1 Messlöffel (entsprechend 200-400 mg Amoxicillin)

6-7,5 kg

3-6 Monate

300-675 mg

3-mal täglich % bis 1 Messlöffel (entsprechend 300-600 mg Amoxicillin)

7,6-10 kg

6-12 Monate

400-900 mg

3-mal täglich 1 bis 1% Messlöffel (entsprechend 600-900 mg Amoxicillin)

11-15 kg

1-3 Jahre

600-1350 mg

2- bis 3-mal täglich 2 Messlöffel (entsprechend 800-1200 mg Amoxicillin)

16-20 kg

3-6 Jahre

800-1800 mg

3-mal täglich 2 bis 3 Messlöffel (entsprechend 1200-1800 mg Amoxicillin)

21-30 kg

6-10 Jahre

1200-2700 mg

2- bis 3-mal täglich 4 Messlöffel (entsprechend 1600-2400 mg Amoxicillin)

31-40 kg

10-12 Jahre

3000 mg

3-mal täglich 5 Messlöffel (entsprechend 3000 mg Amoxicillin)

Spezielle Dosierunqsempfehlunqen:

Tonsillitis

Kinder unter 40 kg erhalten 50 mg/kg KG/Tag verteilt auf 2 Einzelgaben.

Akute Otitis media

In Regionen mit hoher Prävalenz von Pneumokokken mit reduzierter PenicillinEmpfindlichkeit sollte die Dosierung gemäß nationaler/lokaler Empfehlungen erfolgen.

Frühe Formen der Lyme-Borreliose (isoliertes Erythema migrans)

Kinder unter 40 kg: 50 mg/kg KG/Tag verteilt auf 3 Einzelgaben für eine Dauer von 14-21 Tagen.

Dosierung zur Therapie von gesicherten Helicobacter pylori-lnfektionen

Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab 40 kg Körpergewicht (ab 12 Jahre) erhalten 2-mal täglich 1000 mg Amoxicillin für 7 Tage in Form einer TripelTherapie in Kombination mit einem weiteren Antibiotikum (in der Regel

Clarithromycin oder Metronidazol) und einem Protonenpumpenhemmer (wie beispielsweise Omeprazol).

Kinder unter 40 kg Körpergewicht (bis ca. 12 Jahre)

erhalten 50 mg Amoxicillin/kg Körpergewicht pro Tag (Tageshöchstdosis 2000 mg Amoxicillin) aufgeteilt in 2 Einzelgaben (alle 12 Stunden) für einen Zeitraum von 7 Tagen. Die Behandlung ist in Kombination mit einem weiteren Antibiotikum (in der Regel Clarithromycin oder Metronidazol) und einem Protonenpumpenhemmer (wie beispielsweise Omeprazol) als Tripel-Therapie durchzuführen.

Die erfolgreiche Eradikation von Helicobacter pylori ist 4-6 Wochen nach Beendigung der Therapie durch geeignete Untersuchungen zu sichern.

Bei erfolgloser Behandlung ist vor einem weiteren Behandlungszyklus die Gewinnung einer Magenschleimhautbiopsie zur Bestimmung der Resistenzlage erforderlich.

Dosierung bei unkomplizierter Harnwegsinfektion der Frau

Bei unkomplizierter Harnwegsinfektion der Frau ist die einmalige Einnahme von

3000 mg Amoxicillin möglich.

Bei unkomplizierter Gonorrhö hat sich die einmalige Verabreichung von 3000 mg Amoxicillin ggf. zusammen mit Probenecid bewährt.

Endokarditisprophylaxe

Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab 40 kg Körpergewicht (ab ca. 12 Jahre) sollen zur Endokarditisprophylaxe in Abhängigkeit vom Körpergewicht und vom Endokarditisrisiko 1 Stunde vor dem Eingriff 2000-3000 mg Amoxicillin einnehmen.

Bei besonders hohem Endokarditisrisiko sollten 6 Stunden nach dem Eingriff zusätzlich 3000 mg Amoxicillin oral verabreicht werden.

Hospitalisierte Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab 40 kg Körpergewicht (ab ca. 12 Jahren)

Bei diesen Patienten ist die parenterale Gabe von 2000 mg Amoxicillin 1 Stunde vor dem Eingriff, gefolgt von 1000 mg Amoxicillin nach 6 Stunden, ggf. jeweils in Kombination mit einem weiteren Antibiotikum (z.B. 1,5 mg/kg Gentamycin i.v.) möglich.

Kinder unter 40 kg Körpergewicht (bis ca. 12 Jahre)

1 Stunde vor dem Eingriff oral 50 mg/kg KG.

Patienten mit Niereninsuffizienz

Bei Patienten mit stark eingeschränkter Nierenfunktion (Creatinin-Clearance < 30 ml/min) sollte die Dosis reduziert werden. Im Falle einer Kreatinin-Celarance < 30 ml/min sollte das Dosierungsintervall verlängert und die Gesamtdosis

verringert werden (siehe Abschnitte 4.4 und 5.2).

Nierenschädigung bei Kinc

ern unter 40 kg:

Creatinin-Clearance

[ml/min]

Dosierung

Zeitintervall zwischen Medikamentengabe

> 30

übliche Einzeldosis

keine Anpassung notwendig

10-30

übliche Einzeldosis

12 h (entspricht 2/3 der Dosierung)

< 10

übliche Einzeldosis

24 h (entspricht 1/3 der Dosierung)

Patienten mit Leberinsuffizienz

Bei eingeschränkter Leberfunktion ist keine Dosisanpassung erforderlich, sofern die Nierenfunktion nicht beeinträchtigt ist.

Art der Anwendung

Amoxicillin STADA® 1000 mg Filmtabletten

Die Filmtabletten sollen unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) eingenommen werden. Die Einnahme während der Mahlzeiten beeinträchtigt die Resorption von Amoxicillin nicht.

Amoxicillin STADA® 1000 mg Brausetabletten

Die Brausetabletten sind vor der Einnahme unter Umrühren in einem Glas Wasser aufzulösen. Die Einnahme während der Mahlzeiten beeinträchtigt die Wirksamkeit von Amoxicillin nicht.

Amoxicillin STADA® 200 mg/4 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen

Zur Herstellung der gebrauchsfertigen Suspension wird die Flasche bis zur Ringmarke mit Leitungswasser oder Trinkwasser ohne Kohlensäure gefüllt, die Flasche verschlossen und gut geschüttelt. Nachdem sich der auftretende Schaum abgesetzt hat, wird die Flasche nochmals bis zur Ringmarke mit Leitungswasser oder Trinkwasser ohne Kohlensäure aufgefüllt. Die Suspension ist jetzt gebrauchsfertig.

Vor jedem Gebrauch ist die Flasche kräftig zu schütteln und etwas stehen zu lassen, bis sich der auftretende Schaum abgesetzt hat.

Hinweis

Amoxicillin besitzt einen wirkstoffspezifischen Eigengeruch, der unterschiedlich stark in Erscheinung treten kann und keinen Einfluss auf die Wirksamkeit hat.

Dauer der Anwendung

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.

Amoxicillin soll in der Regel 7(-10) Tage lang eingenommen werden, mindestens bis 2-3 Tage nach Abklingen der Krankheitserscheinungen (siehe auch: Besondere Dosierungen).

Bei der Behandlung von Infektionen mit Streptococcus pyogenes (ß-hämolysierende Streptokokken) ist die Einnahme von Amoxicillin für mindestens 10 Tage erforderlich, um Spätkomplikationen vorzubeugen (z.B. rheumatisches Fieber, Glomerulonephritis).

4.3    Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Penicillin oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels wegen der Gefahr eines anaphylaktischen Schocks.

Starke unmittelbare Überempfindlichkeitsreaktion (z.B. Anaphylaxie) gegen einen anderen Betalaktam-Wirkstoff (z. B. ein Cephalosporin, Carbapenem oder Monobactam) in der Krankengeschichte.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Schwere akute Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Anaphylaxie)

Vor Beginn einer Behandlung mit Amoxicillin ist der Patient sorgfältig nach früheren Überempfindlichkeitsreaktionen auf Penicilline, Cephalosporine oder andere Betalaktam-Antibiotika zu befragen.

Bei Patienten, die mit Penicillinen behandelt wurden, wurden schwerwiegende und gelegentlich tödlich verlaufende Überempfindlichkeitsreaktionen (anaphylaktoide Reaktionen) beschrieben. Personen mit einer Überempfindlichkeitsreaktion gegen Penicilline in der Vorgeschichte und Personen mit atopischen Erkrankungen tragen ein erhöhtes Risiko für solche Reaktionen.

Bei Auftreten einer Überempfindlichkeitsreaktion muss die Behandlung mit Amoxicillin STADA® sofort abgebrochen und die erforderlichen Notfallmaßnahmen eingeleitet werden.

Allergische Diathese

Eine Kreuzallergie mit anderen Betalaktam-Antibiotika (u.a. Cephalosporine) kann bestehen. Zwischen Pilzen und Penicillin kann Antigengemeinschaft bestehen, so dass bei vorbestehender Mykose auch nach erstmaliger Penicillingabe allergische Reaktionen auftreten können.

Kristallurie

Bei Patienten mit verminderter Harnausscheidung wurde in sehr seltenen Fällen eine Kristallurie beobachtet, und zwar vorwiegend unter einer parenteralen Therapie. Während der Anwendung hoher Amoxicillin-Dosen ist auf eine adäquate Flüssigkeitszufuhr und Harnausscheidung zu achten, um das Risiko für eine Amoxicillin-Kristallurie zu verringern. Bei Patienten mit Blasenkatheter ist die Durchgängigkeit des Katheters regelmäßig zu kontrollieren (siehe Abschnitt 4.9).

Eingeschränkte Nierenfunktion

Eine Dosisanpassung ist erforderlich (siehe Abschnitt 4.2).

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder bei Patienten, die hohe Dosen erhalten, können Krampfanfälle auftreten (siehe Abschnitt 4.8).

Prothrombinzeit

Bei mit Amoxicillin behandelten Patienten wurde in seltenen Fällen über eine Verlängerung der Prothrombinzeit berichtet. Bei gleichzeitiger Verordnung von Antikoagulanzien sind angemessene Kontrollen durchzuführen. Möglicherweise muss die Dosis von oralen Antikoagulanzien angepasst werden, um den gewünschten Grad an Antikoagulation zu erzielen (siehe Abschnitte 4.5 und 4.8).

Zu kontrollierende Parameter

Während einer längerfristigen Behandlung sollten die Organfunktionen, einschließlich Nieren-, Leber -und hämatopoetische Funktion, regelmäßig kontrolliert werden.

Pseudomembranöse Kolitis

Bei fast allen Antibiotika wurde über Fälle von Antibiotika-assoziierter Kolitis berichtet, deren Schweregrad leicht bis lebensbedrohlich sein kann (siehe Abschnitt 4.8). Daher ist es wichtig, bei Patienten, bei denen es während oder nach Anwendung eines Antibiotikums zu Durchfall kommt, an diese Diagnose zu denken.

Bei Auftreten einer Kolitis muss der Arzt eine Beendigung der Therapie mit Amoxicillin STADA® in Abhängigkeit von der Indikation erwägen und ggf. sofort eine angemessene Behandlung einleiten. Arzneimittel, die die Peristaltik hemmen, dürfen nicht eingenommen oder verabreicht werden.

Bei längerfristiger Anwendung kann es gelegentlich zu einem übermäßigen Wachstum von unempfindlichen Erregern kommen.

Infektiöse Mononukleose, chronische lymphatische Leukämie Bei viralen Infektionen, insbesondere mit Mononucleosis infectiosa sowie bei lymphatischer Leukämie sollten gleichzeitige bakterielle Infektionen nur mit Vorsicht mit Amoxicillin behandelt werden, da das Risiko erythematöser Hautreaktionen erhöht ist.

Zahnverfärbung

Zahnverfärbungen bei Kindern kann durch intensive Mundhygiene während der Behandlung vorgebeugt werden.

Ältere Patienten

Bei älteren Patienten steigt die Nebenwirkungsrate (siehe Abschnitt 4.8).

Früh- und Neugeborene

Bei Früh- und Neugeborenen sollten Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Die Nieren- und Leberfunktion als auch die hämatologischen Parameter sollten überwacht werden.

Zusätzlich für Amoxicillin STADA® 1000 mg Filmtabletten

Amoxicillin STADA® Filmtabletten sind für Säuglinge und Kinder bis etwa 6

Jahre nicht geeignet (siehe Abschnitt 4.2).

Zusätzlich für Amoxicillin STADA® 1000 mg Brausetabletten

Enthält Aspartam als Quelle für Phenylalanin und kann schädlich sein für

Patienten mit Phenylketonurie.

1 Brausetablette enthält 26,61 mmol (612 mg) Natrium. Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium-kontrollierter (natriumarmer/-kochsalzarmer) Diät.

Zusätzlich für Amoxicillin STADA® 200 mg/4 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen

1 Messlöffel (4 ml) Suspension zum Einnehmen enthält 1,7 g Sucrose (Zucker) entsprechend ca. 0,14 Broteinheiten (BE). Dies ist bei Patienten mit Diabetes mellitus zu berücksichtigen.

Patienten mit der seltenen hereditärer Fructose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Amoxicillin STADA® 200 mg/4 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen nicht einnehmen.

Bei einer mittleren Tagesdosierung von 3000 mg verteilt auf 3 Gaben, enthält eine Einzeldosis der Suspension rund 2 mmol (47 mg) Natrium. Dies ist zu berücksichtigen bei Personen unter Natrium-kontrollierter (natriumarmer/-kochsalzarmer) Diät.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Bakteriostatische Antibiotika bzw. Chemotherapeutika Amoxicillin sollte nicht mit bakteriostatisch wirkenden

Chemotherapeutika/Antibiotika (wie z.B. Tetracycline, Makrolide, Sulfonamide oder Chloramphenicol) kombiniert werden, da in vitro ein antagonistischer Effekt beobachtet wurde.

Probenecid

Die gleichzeitige Gabe von Probenecid hemmt die tubuläre Sekretion von Amoxicillin und führt zu höheren und länger anhaltenden Amoxicillinspiegeln.

Allopurinol

Die gleichzeitige Einnahme von Allopurinol während der Therapie mit Amoxicillin kann das Auftreten von allergischen Hautreaktionen begünstigen.

Diuretika

Diuretika beschleunigen die Ausscheidung von Amoxicillin. Dies führt zu einem Absinken der Wirkstoffkonzentration im Blut.

Digoxin

Während einer Amoxicillin-Therapie ist eine Resorptionserhöhung von gleichzeitig verabreichtem Digoxin möglich.

Orale Antikoagulanzien

Orale Antikoagulanzien und Penicillin-Antibiotika finden breite Anwendung in der Praxis, und es liegen keine Berichte über Wechselwirkungen vor. Allerdings wurden in der Literatur Fälle von erhöhten Werten der International Normalised Ratio (INR) bei Patienten beschrieben, die mit Acenocoumarol oder Warfarin behandelt wurden und denen eine Behandlung mit Amoxicillin verordnet wurde. Wenn eine gemeinsame Anwendung notwendig ist, sollten zu Beginn und am Ende der Behandlung mit Amoxicillin die Prothrombinzeit oder der INR-Wert sorgfältig überwacht werden. Zusätzlich können Dosisanpassungen bei den oralen Antikoagulanzien notwendig werden (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).

Methotrexat

Penicilline können die Ausscheidung von Methotrexat verringern und damit eine mögliche Erhöhung der Toxizität verursachen.

Hormonelle Kontrazeptiva

Unter der Therapie mit Amoxicillin kann in seltenen Fällen die Wirksamkeit von hormonellen Kontrazeptiva beeinträchtigt sein. Es empfiehlt sich deshalb, zusätzlich nichthormonale empfängnisverhütende Maßnahmen anzuwenden.

Einfluss auf labordiagnostische Untersuchungen

Nichtenzymatische Methoden zur Harnzuckerbestimmung können ein falschpositives Resultat ergeben.

Ebenso kann der Urobilinogen-Nachweis gestört sein.

Bei Schwangeren, die mit Ampicillin therapiert wurden, wurden vorübergehend erniedrigte Plasmakonzentrationen von Estradiol und seinen Konjugaten diagnostiziert. Dieser Effekt ist ggf. auch bei Amoxicillin möglich.

4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Sch wangerschaft

Vorsichtshalber sollte die Anwendung von Amoxicillin in der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt erfolgen.

Amoxicillin erreicht den Embryo bzw. Fetus über die Plazenta. Nach Anwendung an schwangeren Frauen sind bisher keine nachteiligen Wirkungen von Amoxicillin auf den Embryo/Fetus oder das Neugeborene beobachtet worden.

Lediglich in einer Einzelstudie an Frauen mit vorzeitigem Blasensprung wurde berichtet, dass die prophylaktische Behandlung mit Amoxicillin und Clavulansäure mit einem höheren Risiko einer nekrotisierenden Enterokolitis bei Neugeborenen in Zusammenhang gebracht werden kann. In tierexperimentellen Studien zeigt Amoxicillin keine teratogenen Effekte (siehe Abschnitt 5.3).

Stillzeit

Amoxicillin geht in die Muttermilch über. Beim gestillten Säugling können deshalb Durchfälle und Sprosspilzbesiedelung der Schleimhäute auftreten, so dass unter Umständen abgestillt werden muss. An die Möglichkeit einer Sensibilisierung sollte gedacht werden.

Amoxicillin darf jedoch nach entsprechender Nutzen-Risiko-Abwägung während der Stillzeit angewendet werden.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Nach bisherigen Erfahrungen hat Amoxicillin im Allgemeinen keinen Einfluss auf die Konzentrations- und Reaktionsfähigkeit. Durch das Auftreten von Nebenwirkungen kann jedoch ggf. das Reaktionsvermögen verändert und die Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen und zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt werden. Dies gilt im verstärkten Maße im Zusammenwirken mit Alkohol (siehe Abschnitt 4.8).

4.8    Nebenwirkungen

Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100), selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Sehr

häufig

Häufig

Gelege

ntlich

Selten

Sehr selten

Nicht

bekannt

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Leukopenie

(einschließlich

schwerer

Neutropenie

und

Agranulozytos

e),

Panzytopenie,

Eosinophilie.

Thrombozytop

enie,

Verlängerung der Blutungsund

Prothrombinze

it,

thrombozytope

nische

Purpura,

(hämolytische)

Anämie.

Erkrankungen des Nervensystems

Benomme

nheit.

Krampfanfälle.

Geschmackss

törungen.

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Dosisabhä ngig treten gastrointest inale

Störungen

auf

(Magensch

merzen,

Übelkeit,

Erbrechen,

Meteorismu

s, weiche

Stühle,

Diarrhö).

Stomatitis,

Zahnverfärbu

ngen (bei

Kindern),

schwarze

Haarzunge.

Erkrankungen der Nieren und Harn wege

Akute

interstitielle

Nephritis,

akutes

Nierenversage n mit

Kristallurie.

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Allergisc

he

Hautreak

tionen

wie

Exanthe

me.

Juckrei

z,

Urtikari

a.

Exfoliative

Dermatitis,

Lyell

Syndrom.

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Langfristige

und/oder

wiederholte

Anwendung

kann zu

Superinfektion

en und

Kolonisation

mit

resistenten Bakterien oder Pilzen führen. Eine pseudomembr anöse Kolitis (siehe

Abschnitt 4.4)

kann

auftreten.

Erkrankungen des Immunsystems

Anaphylaktisc

he

Reaktionen (z.B. QuinckeÖdem), anaphylaktisc her Schock, Serumkrankh eit,

hämolytische

Anämie,

allergische

Vaskulitis

oder

Nephritis.

Leber- und Gallenerkrankungen

Leberfunktions störungen und Cholestase mit und ohne Ikterus, Hepatitis.

Anstieg von

Transaminase

n.

Psychiatrische Erkrankungen

Übererreg

barkeit,

Angst,

Schlaflosi

gkeit,

Verwirrthe

it.

4.9 Überdosierung

Symptome und Anzeichen einer Überdosierung

Es kann zu gastrointestinalen Symptomen und zu Störungen des Flüssigkeitsund Elektrolythaushalts kommen. Es wurde eine AmoxiciNin-KristaNurie beschrieben, die in einigen Fällen zu einer Niereninsuffizienz führte (siehe Abschnitt 4.4).

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder bei Anwendung hoher Dosen kann es zu Krampfanfällen kommen. Es wurde über eine Ausfällung von Amoxicillin in Blasenkathetern berichtet, und zwar insbesondere nach intravenöser Verabreichung hoher Dosen. Die Durchgängigkeit der Katheter ist regelmäßig zu kontrollieren (siehe Abschnitt 4.4).

Die einmalige Einnahme einer größeren Menge von Amoxicillin STADA® ist nicht akut toxisch.

Therapie einer Überdosierung

Bei Überdosierung gibt es kein spezifisches Antidot. Die Behandlung besteht aus symptomatischen Maßnahmen. Amoxicillin kann durch Hämodialyse eliminiert werden.

5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Amoxicillin ist ein halbsynthetisches, nicht Betalaktamase-festes Aminopenicillin.

ATC-Code: J01CA04

Wirkungsweise

Der Wirkungsmechanismus von Amoxicillin beruht auf einer Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillin-bindenden Proteine (PBPs) wie z. B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide Wirkung.

Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der der Wirkstoffspiegel oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (MHK) des Erregers liegt.

Resistenzmechanismen

Eine Resistenz gegenüber Amoxicillin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:

. Inaktivierung durch Betalaktamasen: Amoxicillin verfügt nur über eine geringe Betalaktamase-Stabilität, so dass es nicht gegen Betalaktamase-bildende Bakterien wirkt. Von einigen Bakterienspezies bilden nahezu alle Stämme Betalaktamase. Diese Spezies sind somit von Natur aus gegen Amoxicillin resistent (z. B. Enterobacter cloacae, Klebsiella pneumoniae).

Reduzierte Affinität von PBPs gegenüber Amoxicillin: Die erworbene Resistenz bei Pneumokokken und anderen Streptokokken beruht auf Modifikationen vorhandener PBPs als Folge einer Mutation. Für die Resistenz bei Methicillin (Oxacillin)-resistenten Staphylokokken hingegen ist die Bildung eines zusätzlichen PBPs mit verminderter Affinität gegenüber Amoxcillin verantwortlich.

. Unzureichende Penetration von Amoxcillin durch die äußere Zellwand kann bei Gram-negativen Bakterien dazu führen, dass die PBPs nicht ausreichend gehemmt werden.

. Durch Effluxpumpen kann Amoxicillin aktiv aus der Zelle transportiert werden.

Eine vollständige Kreuzresistenz von Amoxicillin besteht mit Ampicillin sowie teilweise mit anderen Penicillinen und Cephalosporinen.

Grenzwerte

Die Testung von Amoxicillin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Folgende minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:

EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte

Erreger

Sensibel

Resistent

Enterobacteriaceae

< 8 mq/l

> 8 mg/l

Staphylococcus spp. 1

. 1)

. 1)

Enterococcus spp.

< 4 mq/l

> 8 mg/l

Streptococcus spp. (Gruppe A, B, C, G) 1)

. 1)

. 1)

Streptococcus pneumoniae 1)

. 1)

. 1)

Streptokokken der „Viridans“-Gruppe

< 0,5 mg/l

> 2 mg/l

Haemophilus influenzae

< 2 mg/l

> 2 mg/l

Moraxella catarrhalis 2)

. 2)

- 2)

Neisseria gonorrhoeae !)

- 1)

- 1)

Neisseria meningitidis

<0,12 mq/l

> 1 mg/l

Gram-negative Anaerobier

< 0,5 mg/l

> 2 mg/l

Gram-positive Anaerobier

< 4 mg/l

> 8 mg/l

Helicobacter pylori

<0,125 mg/l

> 0,125 mg/l

Nicht speziesspezifische Grenzwerte*

< 2 mg/l

> 8 mg/l

1)Für Staphylococcus spp., Streptococcus spp. (Gruppen A, B, C, G), Streptococcus pneumoniae und Neisseria gonorrhoeae wird das Testergebnis von Penicillin G übernommen.

2) Betalaktamase-bildende Stämme von Moraxella catarrhalis sind als resistent zu werten.

* Basieren hauptsächlich auf der Serumpharmakokinetik Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland

Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen    -    lokale Informationen über die

Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen Resistenzsituation die Wirksamkeit von Amoxicillin in Frage gestellt ist, sollte eine Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Amoxicillin anzustreben.

Prävalenz der erworbenen Resistenz in Deutschland auf der Basis von Daten der letzten 5 Jahre aus nationalen Resistenzüberwachungsprojekten und -

studien (Stand: Dezember 2012)j__

Üblicherweise empfindliche Spezies_

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen_

Enterococcus faecalis_

Listeria monocytogenes °_

Staphylococcus aureus (Penicillin-sensibel)_

Streptococcus pneumoniae (inkl. Penicillin-intermediärer Stämme)_

Streptococcus pyogenes_

Streptokokken der „Viridans“-Gruppe ° A_

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen_

Helicobacter pylori °_

Anaerobe Mikroorganismen_

Fusobacterium nucleatum °_

Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem bei der Anwendung

darstellen können_

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen_

Enterococcus faecium+_

Staphylococcus aureus+_

Staphylococcus epidermidis+_

Staphylococcus haemolyticus+_

Staphylococcus hominis+_

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen_

Campylobacter jejuni_

Escherichia coli+_

Haemophilus influenzae_

Moraxella catarrhalis+_

Neisseria gonorrhoeae_

Neisseria meningitidis_

Proteus mirabilis_

Salmonella enterica (Enteritis-Salmonellen)_

Shigella spp._

Anaerobe Mikroorganismen_

Prevotella spp._

Von Natur aus resistente Spezies_

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen_

Staphylococcus aureus (Penicillin-resistent)_

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen_

Enterobacter cloacae_

Klebsiella spp._

Pseudomonas aeruginosa_

Anaerobe Mikroorganismen_

Bacteroides spp._

Andere Mikroorganismen_

Chlamydia spp._

Chlamydophila spp._

Legionella pneumophila_

Mycoplasma spp._

° Bei Veröffentlichung der Tabelle lagen keine aktuellen Daten vor. In der Primärliteratur, Standardwerken und Therapieempfehlungen wird von einer Empfindlichkeit ausgegangen.

+ In mindestens einer Region liegt die Resistenzrate bei über 50%.

A Sammelbezeichnung für eine heterogene Gruppe von Streptokokken-Spezies. Resistenzrate kann in Abhängigkeit von der vorliegenden StreptokokkenSpezies variieren.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Amoxicillin ist ein Breitspektrumpenicillin für die orale, intramuskuläre und intravenöse Anwendung.

Resorption

Amoxicillin ist säurestabil und wird nach oraler Gabe deutlich besser resorbiert als Ampicillin. Nach oraler Gabe liegt die Bioverfügbarkeit bei 72-94%. Gleichzeitige Nahrungsaufnahme beeinflusst die Resorptionsquote nicht.

Nach oraler Gabe einer Einzeldosis von 500 mg bzw. von 3000 mg werden nach 1 Stunde Serumspitzenkonzentrationen von ca. 9-14 mg/l bzw. von 27 mg/l erreicht. Nach intramuskulärer Injektion einer 500-mg-Einzeldosis wurden nach 1 Stunde Serumkonzentrationen von 14 mg/l gemessen. Nach i.v. Bolusinjektion von 500 mg bzw. 1000 mg wurden Serumspitzenkonzentrationen von 62,5 mg/l bzw. von 142,7 mg/l gemessen.

Verteilung

Amoxicillin ist gut gewebegängig, passiert die Plazentaschranke und wird zu einem geringen Prozentsatz in die Muttermilch ausgeschieden. Bei entzündeten Meningen penetriert Amoxicillin in den Liquorraum. Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt etwa 0,3-0,4 l/kg und die Bindung an Serumproteine ca. 17-20%.

Metabolismus und Elimination

Amoxicillin wird überwiegend renal ausgeschieden (52±15% einer Dosis in unveränderter Form innerhalb von 7 Stunden) zu einem kleineren Anteil biliär. Ca. 10-30% einer oralen Dosis werden in Form von Umwandlungsprodukten

(Penicilloate) ausgeschieden. Die totale Clearance beträgt etwa 250-370 ml/min. Die Serumhalbwertszeit beträgt bei Nierengesunden ca. 1 Stunde (0,9

1,2 h), bei einer Kreatinin-Clearance von 10-30 ml/min ca. 6 Stunden und bei Anurie 10-15 Stunden.

Besondere Patientengruppen

Bei Frühgeborenen mit einem Gestationsalter von 26-33 Wochen betrug die Gesamtkörperclearance nach intravenöser Gabe von Amoxicillin am 3. Lebenstag 0,75-2 ml/min [gleiche Größenordnung wie die übliche Inulin-Clearance (GFR) in dieser Altersgruppe]. Die Resorption und die Bioverfügbarkeit von Amoxicillin nach oraler Gabe können sich bei kleinen Kindern von denen bei Erwachsenen unterscheiden. Aufgrund der geringeren Clearance ist eine erhöhte Exposition in dieser Altersgruppe zu erwarten, die jedoch teilweise durch eine verminderte Bioverfügbarkeit bei oraler Gabe kompensiert werden kann.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

In Untersuchungen zur akuten und chronischen Toxizität war Amoxicillin relativ gut verträglich. In vitro und in vivo Untersuchungen ergaben keine Hinweise auf eine mutagene Wirkung. Langzeituntersuchungen am Tier auf ein tumorerzeugendes Potential liegen nicht vor.

In Untersuchungen an Ratten und Mäusen wurden keine Einflüsse auf die Trächtigkeit, embryotoxische Effekte oder Fehlbildungen festgestellt. In einer Prä-/Postnatalstudie an der Ratte lag das Geburtsgewicht exponierter Ratten deutlich niedriger als in der Kontrollgruppe. Missbildungen und Anomalien wurden jedoch nicht beobachtet.

6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Amoxicillin STADA® 1000 mg Filmtabletten

Basisches Butylmethacrylat-Copolymer (Ph.Eur.), Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.), Macrogol 6000, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Povidon K 25, hochdisperses Siliciumdioxid, vorverkleisterte Stärke (Mais), Talkum, Titandioxid (E171).

Amoxicillin STADA® 1000 mg Brausetabletten Aspartam, Macrogol 6000, Natriumcyclamat, Natriumdihydrogencitrat, Natriumhydrogencarbonat, Natriumsulfat, Polysorbat 20, Povidon K 25, Simeticon-Emulsion, Talkum, Pfirsicharoma.

Amoxicillin STADA® 200 mg/4 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen

Natriumcitrat 2H2O, Polysorbat 60, hochdisperses Siliciumdioxid, Sucrose, Himbeeraroma.

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    Dauer der Haltbarkeit

Amoxicillin STADA® 1000 mg Filmtabletten: 4 Jahre.

Amoxicillin STADA® 1000 mg Brausetabletten: 5 Jahre.

Amoxicillin STADA® 200 mg/4 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen: 3 Jahre.

Die zubereitete Suspension zum Einnehmen ist bei Aufbewahrung im Kühlschrank (+2°C bis +8°C) 21 Tage haltbar.

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Amoxicillin STADA® 1000 mg Filmtabletten Nicht über +30°C lagern.

Amoxicillin STADA® 1000 mg Brausetabletten Das Röhrchen fest verschlossen halten.

Nicht über +25°C lagern.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.

Amoxicillin STADA® 200 mg/4 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen

Für das Pulver sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.

Die zubereitete Suspension zum Einnehmen im Kühlschrank lagern (+2°C bis +8°C)

6.5    Art und Inhalt der Behältnisse

Amoxicillin STADA® 1000 mg Filmtabletten Durchdrückpackung aus Aluminiumfolie und PVC/PVDC-Folie.

Originalpackung mit 10, 14, 20 und 30 Filmtabletten.

Amoxicillin STADA® 1000 mg Brausetabletten Kunststoffröhre aus Polypropylen mit Trockenstopfen.

Originalpackung mit 10 und 20 Brausetabletten.

Amoxicillin STADA® 200 mg/4 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen

Braunglasflasche Typ III Ph.Eur mit Polypropylen-Verschlusskappe. Originalpackung mit 1 Flasche mit 50 g Pulver zur Herstellung von 100 ml Suspension zum Einnehmen und 2 x 1 Flasche mit je 50 g Pulver zur Herstellung von 2 x 100 ml Suspension zum Einnehmen.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. Inhaber der Zulassung

STADApharm GmbH Stadastraße 2-18 61118 Bad Vilbel Telefon: 06101 603-0 Telefax: 06101 603-259 Internet: www.stada.de

8. Zulassungsnummern

2876.01.00

32929.00. 00

25283.00. 00

9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

30.11.1982/22.01.2003

16.03.1995/15.01.2001

26.09.1995/08.03.2004

10. Stand der Information

Februar 2013

11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig

Amoxicillin STADA Suspension, -Brause-, -Filmtabletten STADApharm FI 21