iMedikament.de

Amparo 5mg

Document: 27.05.2015   Fachinformation (deutsch) change

FACHINFORMATION

1.    BEZEICHNUNG DER ARZNEIMITTEL

Amparo® 5 mg Tabletten Amparo® 10 mg Tabletten

2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Wirkstoff: Amlodipinmesilat 1 H2O Amparo 5 mg

Eine Tablette enthält 6,395 mg Amlodipinmesilat 1 H2O, entsprechend 5 mg Amlodipin. Amparo 10 mg

Eine Tablette enthält 12,79 mg Amlodipinmesilat 1 H2O, entsprechend 10 mg Amlodipin.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3. DARREICHUNGSFORM

Tablette Amparo 5 mg

Weiße bis fast weiße, runde, bikonvexe Tablette.

Die Tablette kann nicht halbiert werden.

Amparo 10 mg

Weiße bis fast weiße, runde, bikonvexe Tablette mit einseitiger Bruchkerbe. Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.

4. KLINISCHE ANGABEN

4.1    Anwendungsgebiete

-    Essentielle Hypertonie

-    Chronisch stabile Angina pectoris (Belastungsangina)

-    Vasospastische Angina pectoris.

4.2    Dosierung und Art der Anwendung

Dosierung

Erwachsene bei Hypertonie oder chronisch stabiler und vasospastischer Angina pectoris

Die empfohlene Anfangsdosis zur Behandlung (sowohl von Hypertonie als auch von Angina pectoris) beträgt einmal täglich 5 mg. Falls die gewünschte therapeutische Wirkung nicht innerhalb von 2-4 Wochen erreicht wird, kann diese Dosis in Abhängigkeit vom individuellen Ansprechen des Patienten auf eine Maximaldosis von 10 mg täglich (als Einmaldosis) erhöht werden.

Maximale Tagesdosis: Die bisherigen Forschungsergebnisse zeigen, dass durch eine Dosiserhöhung auf mehr als 10 mg Amlodipin keine Verbesserung der therapeutischen Wirksamkeit erreicht werden kann, und dass bei Dosierungen von 15 mg und 20 mg sogar mit einer nicht akzeptablen Häufigkeit von Nebenwirkungen gerechnet werden muss.

Kinder und Jugendliche

Kinder und Jugendliche mit Hypertonie im Alter von 6-17 Jahren

Die empfohlene antihypertensive, orale Dosis bei Patienten im Alter von 6 - 17 Jahren beträgt 2,5 mg einmal täglich als Startdosis, die bis 5 mg einmal täglich gesteigert werden kann, sollte das Blutdruckziel nach vier Wochen nicht erreicht sein. Dosierungen von mehr als 5 mg täglich wurden bei pädiatrischen Patienten nicht untersucht (siehe Abschnitt 5.1 und Abschnitt 5.2).

Die 2,5 mg-Dosis kann nicht mit Amparo 5 mg-Tabletten erhalten werden, da diese Tabletten nicht zur Teilung in zwei gleiche Hälften produziert wurden.

Kinder unter 6 Jahre Es liegen keine Daten vor.

Ältere Patienten

Die Zeit bis zum Erreichen maximaler Amlodipin-Plasmakonzentrationen ist bei älteren und jüngeren Patienten ähnlich. Bei älteren Patienten ist die Amlodipin-Clearance verringert, was zu Vergrößerung des AUC-Wertes und Verlängerung der Eliminationshalbwertzeit führt. Veränderungen von AUC und Eliminationshalbwertszeit bei Patienten mit Herzinsuffizienz entsprachen denen, die für Patienten der jeweiligen Altersstufe zu erwarten waren. Bei der Verwendung ähnlicher Dosierungen wurde Amlodipin von älteren und jüngeren Patienten gleich gut vertragen. Aus diesem Grund werden für ältere Patienten die üblichen Dosierungen empfohlen.

Anwendung bei Niereninsuffizienz

Amlodipin wird in großem Umfang zu inaktiven Metaboliten verstoffwechselt. Etwa 10 % der Substanzmenge werden als unveränderter Wirkstoff im Urin ausgeschieden. Zwischen dem Grad der Niereninsuffizienz und den Veränderungen der Amlodipin-Plasmaspiegel besteht keine Korrelation. Amlodipin kann bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen in üblichen Dosierungen angewendet werden, bei dialysepflichtiger Niereninsuffizienz ist Vorsicht geboten. Amlodipin ist nicht dialysierbar.

Anwendung bei Leberfunktionsstörungen

Wie bei allen Calciumantagonisten ist die Halbwertszeit von Amlodipin bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen verlängert. Da noch keine verbindlichen Dosierungsempfehlungen festgelegt werden konnten, sollte das Arzneimittel vorsichtig angewendet werden. Bei schwerer Leberfunktionsstörung darf Amlodipin nicht gegeben werden.

Anwendung bei Herzinsuffizienz

Hämodynamische Untersuchungen und kontrollierte klinische Prüfungen bei Patienten mit Herzinsuffizienz Grad II bis IV (NYHA) zeigten keine klinische Verschlechterung durch Amlodipin. Messparameter waren Belastbarkeit, links-ventrikuläre Ejektionsfraktion und klinische Symptomatik.

Anwendung bei gleichzeitiger Ciclosporin-Gabe

Pharmakokinetik-Untersuchungen zeigten, dass die Pharmakokinetik von Ciclosporin durch Amlodipin nicht signifikant verändert wird.

Art der Anwendung

Die Tabletten sollen mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. mit einem Glas Wasser) unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt.

4.3 Gegenanzeigen

-    Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Dihydropyridine, oder einender im Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile

-    Herz-Kreislauf-Schock

-    höhergradige Aortenstenose

-    instabile Angina pectoris

-    akuter Myokardinfarkt (innerhalb der ersten 4 Wochen)

-    schwere Leberfunktionsstörung

-    schwere Hypotonie.

4.4    Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Es gibt keine Daten, die die alleinige Anwendung von Amlodipin während oder innerhalb des ersten Monats nach Myokardinfarkt unterstützen. Die Sicherheit und Wirksamkeit von Amlodipin bei hypertensiver Krise ist nicht erwiesen.

Kinder und Jugendliche

Aufgrund unzureichender klinischer Erfahrung soll Amlodipin Kindern unter 6 Jahren nicht verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.2).

Anwendung bei älteren Patienten

Bei älteren Patienten soll eine Dosissteigerung vorsichtig erfolgen (siehe Abschnitt 5.2).

Anwendung bei Patienten mit Niereninsuffizienz

Amlodipin ist aufgrund seiner hohen Eiweißbindung nicht dialysierbar. Bei Patienten, die sich einer Dialyse unterziehen, sollte die Verabreichung von Amlodipin mit besonderer Vorsicht erfolgen.

Anwendung bei Patienten mit Leberinsuffizienz

Die Halbwertszeit von Amlodipin ist bei Patienten mit reduzierter Leberfunktion verlängert; Dosierungsempfehlungen sind bis jetzt noch nicht festgelegt worden. Deshalb soll Amlodipin bei diesen Patienten mit Vorsicht verabreicht werden.

Anwendung bei Patienten mit. Herzinsuffizienz

Patienten mit Herzinsuffizienz sollen mit Vorsicht behandelt werden.

In einer Langzeitstudie an Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz (NYHA Klasse III und IV) wurde über eine erhöhte Inzidenz von Lungenödemen in der mit Amlodipin behandelten Gruppe im Vergleich zur Placebo-Gruppe berichtet; dies war jedoch kein Hinweis auf eine Verschlimmerung der Herzinsuffizienz (siehe Abschnitt 5.1).

Anwendung bei Patienten mit Diabetes mellitus

In Einzelfällen wurde bei Amlodipin wie auch bei anderen Dihydropyridinen eine Hyperglykämie beobachtet.

4.5    Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Folgende Wechselwirkungen zwischen dem vorliegenden Arzneimittel und anderen Arzneimitteln sind zu beachten:

Einfluss anderer Arzneimittel auf Amlodipin

Cimetidin:

Eine gleichzeitige Gabe von Cimetidin verändert nicht die Pharmakokinetik von Amlodipin.

Aluminium-/Magnesium-haltige Antazida:

Kein Einfluss auf die Pharmakokinetik.

Sildenafil:

Eine Einzeldosis von 100 mg Sildenafil bei Männern mit essentieller Hypertonie zeigte keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Amlodipin. Bei gleichzeitiger Gabe von Amlodipin und Sildenafil hat jedes Arzneimittel für sich genommen seinen eigenen hypotensiven Effekt.

CYP3A4-Inhibitoren:

In einer Studie mit älteren Patienten wurde gezeigt, dass Diltiazem den Metabolismus von Amlodipin - wahrscheinlich über CYP3A4 - hemmt, da die Plasmakonzentration um ca. 50 % und auch die Wirkung von Amlodipin anstieg. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch andere CYP3A4-Inhibitoren (z. B. Ketoconazol, Itraconazol, HlV-Protease-Inhibitoren, Clarithromycin, Erythromycin, Telithromycin und Nefazodon) die Amlodipin-Plasmakonzentration steigern. Im Falle von starken CYP3A4-Inhibitoren wie Ketoconazol, Itraconazol und Ritonavir kann die AmlodipinPlasmakonzentration in einem stärkeren Ausmaß als durch Diltiazem gesteigert werden. Die gleichzeitige Anwendung von Amlodipin und CYP3A4-Inhibitoren soll mit Vorsicht erfolgen.

C YP3A4-Induktoren:

Es liegen keine Daten über die Wirkung von CYP3A4-Induktoren (z. B. Rifampicin, Johanniskraut, Dexamethason, Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin, Nevirapin und Rifabutin) auf Amlodipin vor. Die gleichzeitige Anwendung kann zu reduzierten Amlodipin-Plasmakonzentrationen führen. Die gleichzeitige Anwendung von Amlodipin und CYP3A4-Induktoren soll mit Vorsicht erfolgen.

Einfluss von Amlodipin auf andere Arzneimittel

Amlodipin kann die Wirkung anderer antihypertensiver Arzneimittel, wie ACE-Hemmer, Alpha-1-Blocker sowie trizyklischer Antidepressiva und Diuretika verstärken.

Bei Kombination mit Nitraten können sich die Wirkungen auf den Blutdruck und die Herzfrequenz verstärken.

Bei gleichzeitiger Einnahme von Amlodipin und Betarezeptorenblockern ist eine sorgfältige Überwachung der Patienten angezeigt, da sich die blutdrucksenkenden Wirkungen addieren können. Es ist bekannt, dass Betarezeptorenblocker eine Herzinsuffizienz verschlechtern können. Für Amlodipin liegen in klinischen Prüfungen keine Hinweise auf negativ inotrope Wirkungen vor. Dennoch sollte die gleichzeitige Anwendung von Amlodipin und Betarezeptorenblockern bei herzinsuffizienzgefährdeten Patienten vorsichtig erfolgen.

Bestimmte Arzneimittel aus der Gruppe der Calciumantagonisten können die negativ inotrope Wirkung von Antiarrhythmika wie Amiodaron und Chinidin verstärken. Da bei Amlodipin bisher keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen, sollten diese Patienten sorgfältig überwacht werden.

Atorvastatin:

Die gleichzeitige Gabe mehrerer Einzeldosen von 10 mg Amlodipin und 80 mg Atorvastatin zeigte keine signifikante Veränderung der pharmakokinetischen Eigenschaften von Atorvastatin.

Digoxin:

Die gleichzeitige Gabe von Amlodipin und Digoxin führte zu keiner signifikanten Veränderung der Serumspiegel von Digoxin oder einer veränderten renalen Elimination bei gesunden Freiwilligen.

Warfarin:

Gleichzeitige Behandlung mit Amlodipin und Warfarin führt zu keiner Veränderung der Prothrombinzeit (INR, Quickwert).

Ciclosporin:

Die gleichzeitige Gabe von Amlodipin und Ciclosporin führt zu keiner signikanten Veränderung der pharmakokinetischen Eigenschaften von Ciclosporin.

Alkohol:

Einzel- und Mehrfachgaben von 10 mg Amlodipin zeigten keine signifikante Veränderung der pharmakokinetischen Eigenschaften von Alkohol.

Amlodipin hat keinen Einfluss auf Laborparameter.

Grapefruitsaft hatte keine signifikante Wirkung auf die Pharmakokinetik von Amlodipin.

Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen wurden nur bei Erwachsenen durchgeführt.

4.6    Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft

Es liegen keine hinreichenden Daten für die Verwendung von Amlodipin bei Schwangeren vor. Tierexperimentelle Studien haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Amlodipin darf während der Schwangerschaft nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung verwendet werden.

Stillzeit

Während der Behandlung mit Amlodipin sollte nicht gestillt werden, da nicht bekannt ist, ob der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht.

4.7    Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Die Behandlung mit Amparo bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle. Durch individuell auftretende unterschiedliche Reaktionen kann das Reaktionsvermögen so weit verändert sein, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr, zum Bedienen von Maschinen oder zum Arbeiten ohne sicheren Halt beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn, Dosiserhöhung und Präparatewechsel sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.

Bei Patienten mit Schwindel, Kopfschmerz, Müdigkeit oder Übelkeit kann die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt sein.

4.8    Nebenwirkungen

Sehr häufig: > 1/10 Häufig: > 1/100, < 1/10 Gelegentlich: > 1/1.000, < 1/100 Selten: > 1/10.000, < 1/1.000 Sehr selten:    < 1/10.000

Nicht bekannt: (Häufigkeit aufgrund der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkrankungen des Blutes und Lymphsystems Sehr selten:    Leukozytopenie, Thrombozytopenie

Erkrankungen des Immunsystems Sehr selten:    Allergische Reaktionen

Endokrine Erkrankungen Gelegentlich: Gynäkomastie

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Sehr selten:    Hyperglykämie

Psychiatrische Erkrankungen

Gelegentlich: Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Depression Selten:    Verwirrtheit, Stimmungsschwankungen (inkl. Angstzustände)

Erkrankungen des Nervensystems

Häufig:    Kopfschmerz (besonders zu Therapiebeginn), Schläfrigkeit, Schwindel, Schwäche

Gelegentlich: Unwohlsein, Mundtrockenheit, Geschmacksstörungen, Tremor, Synkope, Hypoästhesien, Parästhesie, vermehrtes Schwitzen Sehr selten:    erhöhter Muskeltonus, periphere Neuropathie

Augenerkrankungen

Gelegentlich: Sehstörungen (kausaler Zusammenhang nicht immer zweifelsfrei gesichert)

Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths Gelegentlich: Tinnitus

Herzerkrankungen

Häufig:    Tachykardie, Palpitationen. Zu Beginn der Behandlung kann es zum Auftreten von

Angina-pectoris-Anfällen bzw. bei Patienten mit bestehender Angina pectoris zu einer Zunahme von Häufigkeit, Dauer und Schweregrad der Anfälle kommen. Gelegentlich: Synkope, Brustschmerz

Sehr selten:    Myokardinfarkt, Arrhythmien (einschließlich Extrasystole, ventrikläre Tachykardie,

Bradykardie und Vorhofarrhythmien) und Angina pectoris. Wie bei anderen Dihydropyridinderivaten wurde auch bei diesem Arzneimittel sehr selten über Rhythmusstörungen (einschl. Bradykardie, ventrikuläre Tachykardien und Vorhofflimmern) berichtet, die jedoch nicht vom natürlichen Verlauf der Grunderkrankung differenziert werden können.

Gefäßerkrankungen

Häufig:    Hautrötung mit Wärmegefühl, vor allem im Gesicht (Erythem, Erythromelalgie)

insbesondere zu Beginn der Behandlung Gelegentlich: Hypotone Kreislaufreaktion Sehr selten:    Vaskulitis

Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Gelegentlich: Dyspnoe, Rhinitis Sehr selten:    Husten

Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts

Häufig:    Übelkeit, Dyspepsie, Bauchschmerz

Gelegentlich: Erbrechen, Völlegefühl, Durchfall, Verdauungsstörungen, Mundtrockenheit Sehr selten:    Gastritis, Pankreatitis, Gingivahyperplasie

Leber- und Gallenerkrankungen

Sehr selten:    Hepatitis, Transaminasenanstieg mit Ikterus bei intrahepatischer Cholestase;

Hospitalisation wegen des Schweregrades der Leberveränderung erforderlich (kausaler Zusammenhang unsicher)

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Sehr häufig: Knöchelschwellung

Gelegentlich: Alopezie, Purpura, Hautverfärbung, vermehrtes Schwitzen, Pruritus, Exanthem, Sehr selten:    Angioödem, Erythema exsudativum multiforme, Urtikaria, exfoliative Dermatitis,

Steven-Johnson-Syndrom

Skelettmuskulatur-. Bindegewebs- und Knochenerkrankungen Gelegentlich: Muskelkrämpfe, Rückenschmerz, Myalgie und Arthralgie

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Gelegentlich: Störungen beim Wasserlassen, Nykturie, erhöhte Miktionsfrequenz

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse Gelegentlich: Impotenz, Gynäkomastie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Häufig:    Periphere Ödeme, Müdigkeit

Gelegentlich: Thoraxschmerzen die jedoch nicht vom natürlichen Verlauf der Grunderkrankung differenziert werden können. Schwächegefühl, Schmerzen, Unwohlsein, Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme.

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: www.bfarm.de anzuzeigen.

4.9 Überdosierung

Die Erfahrungen mit beabsichtigten Überdosierungen bei Menschen sind begrenzt.

Symptome

Die vorliegenden Daten lassen vermuten, dass eine markante Überdosierung zu ausgeprägter peripherer Vasodilatation und möglicherweise zu reflektorischer Tachykardie führen kann. Ausgeprägte und möglicherweise anhaltende systemische Hypotonie bis hin zu und einschließlich einer tödlichen Schockreaktion wurden berichtet.

Behandlung

Bei klinisch relevanter Hypotonie aufgrund einer Überdosis Amlodipin bedarf es aktiver Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems einschließlich engmaschiger Überwachung von Herz- und Lungenfunktion, Hochlagerung der Extremitäten und Kontrolle der Flüssigkeitsbilanz und der Urinausscheidung.

Zur Wiederherstellung des Gefäßtonus und des Blutdrucks kann ein Vasokonstriktor verabreicht werden, sofern dieser nicht kontraindiziert ist. Intravenös verabreichtes Calciumgluconat kann bei der Umkehr der Calciumkanalblockade von Nutzen sein.

Eine Magenspülung kann in bestimmten Fällen sinnvoll sein. Bei gesunden Probanden hat sich gezeigt, dass durch die Gabe von Aktivkohle bis zu zwei Stunden nach der Einnahme von 10 mg Amlodipin die Resorption von Amlodipin verringert wird.

Da Amlodipin in großem Umfang an Plasmaproteine gebunden wird, ist eine Dialyse nicht Erfolg versprechend.

5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe:    Selektive Calciumkanalblocker mit vorwiegender Gefäß

wirkung (Dihydropyridin-Derivate)

ATC-Code: C08CA01

Amlodipin ist ein Calciumantagonist, der den Einstrom von Calciumionen in die Herzmuskelzelle und in die glatte Gefäßmuskelzelle hemmt (Blockade der langsamen Calciumkanäle). Seine antihypertensive Wirkung ist durch eine direkte relaxierende Wirkung auf die glatte Muskulatur der Arterien zu erklären.

Die genaue Wirkungsweise, durch die Amlodipin antianginös wirkt, ist noch nicht vollständig bekannt, allerdings spielen die drei folgenden Wirkungen eine Rolle:

1.    Periphere Arteriolen werden erweitert. Damit wird der periphere Widerstand (Nachlast), gegen den das Herz arbeiten muss, gesenkt. Da die Herzfrequenz stabil bleibt, verringert diese Entlastung des Herzens den myokardialen Energieverbrauch und den Sauerstoffbedarf.

2.    Wahrscheinlich bewirkt Amlodipin eine Dilatation von koronaren Arterien und Arterio-len, sowohl in normalen als auch in ischämischen Bereichen. Diese Dilatation erhöht bei Patienten mit Prinzmetal-Angina-Attacken die myokardiale Sauerstoffversorgung.

3.    Die durch Rauchen induzierte koronare Vasokonstriktion wird abgeschwächt.

Bei Hypertonikern führt die einmal tägliche Gabe von Amlodipin zu einer signifikanten Senkung des Blutdrucks im Liegen und im Stehen über 24 Stunden. Aufgrund des langsamen Wirkungseintritts ist nicht mit akutem Blutdruckabfall zu rechnen.

Bei Patienten mit Angina pectoris bewirkt die einmal tägliche Gabe von Amlodipin eine Erhöhung der Belastbarkeit, eine Verlängerung der Zeit bis zum Auftreten der Beschwerden sowie bis zur ST-Strecken-Senkung um 1 mm und eine Senkung der Anfallshäufigkeit und des Nitratbedarfs..

Bei Patienten mit Herzinsuffizienz (NYHA Klasse II-IV) haben hämodynamische Studien und auf Belastbarkeit basierende klinische Versuche gezeigt, dass Amlodipin, gemessen an Belastbarkeit, linksventrikulärem Schlagvolumen und klinischer Symptomatik zu keiner klinischen Verschlechterung führt.

In einer Placebo-kontrollierten Studie (PRAISE) bei Herzinsuffizienz-Patienten (NYHA Klasse III-IV), die unter Therapie mit Digoxin, Diuretika und ACE-Hemmern standen, zeigte sich, dass die Gabe von Amlodipin die Mortalität oder das kombinierte Risiko von Mortalität und Morbidität bei Herzinsuffizienz nicht erhöhte.

Patienten mit akuter Herzinsuffizienz wurden nicht untersucht.

In einer Follow-up-Studie (PRAISE 2) zeigte sich, dass Amlodipin keinen Effekt auf die Gesamtmortalität oder kardiovaskuläre Mortalität von Patienten mit nichtischämischer Herzinsuffizienz Grad III-IV hatte. In dieser Studie war die Amlodipin-Behandlung mit einer Zunahme von Lungenödemen assoziiert, jedoch war dies nicht mit einer Zunahme von Symptomen verbunden.

Anwendung bei Kindern und Jugendlichen

In einer Studie, die 268 Kinder im Alter von 6 - 17 Jahren mit überwiegend sekundärer Hypertonie einschloss, zeigte der Vergleich einer 2,5 mg-Dosis und einer 5,0 mg-Dosis Amlodipin mit Plazebo, dass beide Dosierungen den systolischen Blutdruck signifikant stärker senkten als Plazebo. Die Differenz zwischen den beiden Dosierungen war nicht statistisch signifikant.

Die Langzeiteffekte von Amlodipin auf das Wachstum, die Pubertät und die generelle Entwicklung wurde nicht untersucht. Die Langzeitwirkung von Amlodipin bei einer Behandlung in der Kindheit zur Verringerung kardiovaskulärer Morbidität und Mortalität im Erwachsenenalter ist ebenfalls nicht bekannt.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption und Verteilung

Nach oraler Gabe therapeutischer Dosen wird Amlodipin langsam über den Gastrointestinaltrakt resorbiert. Die Bioverfügbarkeit von Amlodipin wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme nicht beeinflusst. Die absolute Bioverfügbarkeit des unveränderten Wirkstoffes beträgt ungefähr 64-80 %. Spitzenplasmakonzentrationen werden 6-12 Stunden nach Verabreichung erreicht. Das Verteilungsvolumen beträgt ca. 20 l/kg. Der pKa-Wert von Amlodipin beträgt 8,6. In vitro beträgt die Plasmaproteinbindung bis zu 98 %.

In vitro konnte gezeigt werden, dass etwa 97,5 % des zirkulierenden Amlodipins an Plasmaeiweiße gebunden sind.

Bei gesunden Probanden beeinflusste Amlodipin die Wirkung von gleichzeitig gegebenem Warfarin auf die Prothrombinzeit nicht wesentlich. Deshalb ist zu erwarten, dass eine bestehende Warfarin-Behandlung durch die Hinzugabe von Amlodipin keiner Modifikation bedarf.

Die absolute Bioverfügbarkeit beim Menschen beträgt etwa 64 bis 80 %.

Biotransformation und Elimination

Die Plasmahalbwertszeit beträgt zwischen 35 und 50 Stunden. Steady-State-Plasmakonzentrationen werden nach 7 - 8 Tagen erreicht.

Amlodipin wird weitgehend zu inaktiven Metaboliten umgewandelt. Ungefähr 60 % der verabreichten Dosis werden über den Urin ausgeschieden, 10 % davon in Form des unveränderten Amlodipins.

Der Amlodipin-Metabolismus wird hauptsächlich durch Cytochrom-P450 (CYP)- Isoenzyme 3A4 (Hauptweg) vermittelt. Die Amlodipin-Clearance ist gering und es wurden keine klinisch relevanten Interaktionen mit mäßig starken CYP 3A4-Inhibitoren (Diltiazem) oder Substanzen, die den Stoffwechsel über CYP 3A4 induzieren, nachgewiesen. Interaktionsstudien mit stärkeren CYP 3A4-Hemmstoffen (z. B. Ketoconazol, Itraconazol oder Ritonavir) oder -induktoren (z. B. Rifampicin) wurden nicht durchgeführt.

Anwendung bei Kindern und Jugendlichen

Es wurde eine Studie zur Populationskinetik mit 74 hypertensiven Kindern im Alter von 12 Monaten bis 17 Jahren (mit 34 Patienten im Alter von 6 bis 12 Jahren und 28 Patienten im Alter von 13 bis 17 Jahren) durchgeführt, die Amlodipin zwischen 1,25 mg und 20 mg entweder einmal oder zweimal täglich erhielten. Bei den Kindern von 6 bis 12 Jahren und bei den Jugendlichen von 13 bis 17 Jahren betrug die durchschnittliche orale Clearance (CL/F) 22,5 bzw. 27,4 l/h bei den männlichen Personen und 16,4 bzw. 21,3 l/h bei den weiblichen Personen. Es wurde eine große Expositionsvariabilität zwischen den einzelnen Personen beobachtet. Die berichteten Daten bei Kindern unter 6 Jahren sind begrenzt.

Ältere Patienten

Die Zeit bis zum Erreichen der Spitzenplasmakonzentrationen ist bei älteren und jüngeren Patienten gleich. Es besteht eine Tendenz zu verzögerter Ausscheidung mit nachfolgend erhöhten Werten für die Fläche unter der Konzentrations-Zeit-Kurve (area under the curve, AUC) und für die terminale Eliminationshalbwertszeit. Für ältere Patienten gelten die gleichen Dosierungsrichtlinien, allerdings soll eine Dosissteigerung vorsichtig erfolgen.

Patienten mit Nicrcninsiiffizicnz

Amlodipin wird stark zu inaktiven Metaboliten abgebaut. 10 % der Muttersubstanz werden unverändert über den Urin ausgeschieden. Veränderungen der Amlodipin-Konzentrationen korrelieren nicht mit dem Grad der Nierenfunktionseinschränkung. Diese Patienten können mit normalen Amlodipin-Dosen behandelt werden. Amlodipin ist nicht dialysierbar.

Patienten mit Leberfunktionseinschränkung

Bei Patienten mit Leberfunktionseinschränkung ist die Halbwertszeit von Amlodipin verlängert.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Entwicklungstoxizität, Genotoxizität, und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. In tierexperimentellen Studien zur Reproduktionstoxizität wurden bei der Ratte eine Verlängerung des Geburtsvorgangs, eine Beeinträchtigung der Wehentätigkeit und eine erhöhte perinatale Mortalität der Nachkommen beobachtet.

6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1    Liste der sonstigen Bestandteile

Mikrokristalline Cellulose, Calciumhydrogenphosphat, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.), Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzl.]

6.2    Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre

6.4    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 30°C lagern.

In der Originalpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5    Art und Inhalt des Behältnisses

Blisterpackungen mit 20, 50, 100 Tabletten.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. INHABER DER ZULASSUNG

mibe GmbH Arzneimittel Münchener Straße 15 06796 Brehna Tel.: 034954/247-0 Fax: 034954/247-100

8. ZULASSUNGSNUMMERN

Amparo 5 mg:    55467.00.00

Amparo 10 mg:    55467.01.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

05. Oktober 2004 / 19. Mai 2009

10.    STAND DER INFORMATION

05/2015

11.    VERKAUFSABGRENZUNG V erschreibungspflichtig.

11/11