Ampicillin Dosierer
1. BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS
Ampicillin Dosierer50 mg/ml
Salbe zum Eingeben.
Für Hunde und Katzen
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
1 g Salbe enthält:
Wirkstoffe:
Ampicillin-Trihydrat 57,8 mg
(entsprechend 50,0 mg Ampicillin)
Sonstige Bestandteile:
Eine vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile finde Sie unter Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Salbe zum Eingeben.
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Zieltierart(en)
Hund und Katze
4.2 Anwendungsgebiete
Für Hunde und Katzen zur Therapie von folgenden durch grampositive und/oder gramnegative ampicillinempfindliche Keime hervorgerufene Krankheiten:
- Infektionen des Atmungstraktes
- Infektionen des Rachenraumes
- Infektionen des Darmtraktes
- Infektionen der Harnorgane
- Sekundärinfektionen bei Viruserkrankungen
4.3 Gegenanzeigen
Behandlung von gegen Penicilline und Cephalosporine überempfindlichen Tieren.
Schwere Nierenfunktionsstörungen mit Anurie und Oligurie.
Vorliegen von ß-Lactamase-bildenden Erregern.
Nicht gleichzeitig mit bakteriostatisch wirkenden Antibiotika verabreichen.
Orale Anwendung bei ruminierenden Tieren und Pferden.
Anwendung bei Kaninchen, Meerschweinchen, Hamstern und anderen Kleinnagern.
Nicht bei Tieren anwenden, die der Gewinnung von Lebensmitteln dienen.
4.4 Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart
Keine Angaben.
4.5 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
Vor der Anwendung von Ampicillin-Dosierersollte der Nachweis der Empfindlichkeit der Krankheitserreger durch ein Antibiogramm erfolgen.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Anwender, bei denen eine Penicillin- bzw. Cephalosporin-Empfindlichkeit bekannt ist, sollten den direkten Kontakt des Arzneimittels mit der Haut oder den Schleimhäuten vermeiden.
4.6 Nebenwirkungen ( Häufigkeit und Schwere)
- Allergische Reaktionen (allergische Hautreaktionen, Anaphylaxie).
Beim Auftreten einer allergischen Reaktion ist ein sofortiges Absetzten von Ampicillin-Dosierererforderlich.
Gegenmaßnahmen, die im Fall einer allergischen Reaktion zu ergreifen sind:
Bei Anaphylaxie: Epinephrin (Adrenalin) und Glukokortikoide
Bei allergischer Hautreaktion: Antihistaminika und/oder Glukokortikoide.
Das Auftreten von Nebenwirkungen nach Anwendung von Ampicillin Dosierer 50 mg/ml sollte dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Mauerstraße 39 – 42, 10117 Berlin oder dem pharmazeutischen Unternehmer mitgeteilt werden. Meldebögen können kostenlos unter o.g. Adresse oder per email angefordert werden. Für Tierärzte besteht die Möglichkeit der elektronischen Meldung (Online-Formular unter folgender Adresse: http://www.vet-uaw.de).
4.7 Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode
Keine Angaben.
4.8 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen
Vermischungen mit anderen Arzneimitteln sind wegen möglicher Inkompatibilitäten zu vermeiden.
Gegenüber Sulfonamiden, Schwermetallionen und Oxidationsmitteln bestehen galenische Inkompatibilitäten.
Hinsichtlich der antibakteriellen Wirkung besteht ein potentieller Antagonismus von Penicillinen und Chemotherapeutika mit rasch einsetzender bakteriostatischer Wirkung.
4.9 Dosierung und Art der Anwendung
Zum Eingeben.
Hund, Katze:
Je nach Schwere der Erkrankung 10 ‑ 40 mg Ampicillin pro kg Körpergewicht (KGW), oral, 3mal täglich eingeben (entsprechend 1 – 4 g Ampicillin-Dosiererpro 5 kg KGW, oral 3 x täglich) (1 Teilstrich auf dem Dosiererstempel entspricht 1 g Salbe).
Ampicillin muss mindestens eine Stunde vor der Fütterung verabreicht werden.
Beim Vorliegen akuter Krankheitszustände sollte die Therapie mit einem parenteral zu verabreichenden Präparat eingeleitet werden.
Falls die vollständige Aufnahme des Arzneimittels nicht gewährleistet ist, ist ein Therapiewechsel erforderlich.
Die Behandlungsdauer beträgt im Allgemeinen 3 ‑ 5 Tage, sollte aber mindestens 2 Tage über das Abklingen der Krankheitssymptome hinaus fortgesetzt werden.
Sollte nach maximal 3 Behandlungstagen keine deutliche Besserung des Krankheitszustandes eingetreten sein, ist eine Überprüfung der Diagnose und ggf. eine Therapieumstellung durchzuführen.
4.10 Überdosierung (Symptome, Notfallmaßnahmen und Gegenmittel), falls erforderlich
Nach Überdosierungen können zentralnervöse Erregungserscheinungen und Krämpfe auftreten. Ampicillin-Dosierersind dann sofort abzusetzen und es ist entsprechend symptomatisch zu behandeln:
Bei Anaphylaxie: Epinephrin (Adrenalin) und Glucocorticoide
Bei allergischen Hautreaktionen: Antihistaminika und/oder Glucocorticoide
Bei Krämpfen: Gabe von Barbituraten als Antidot.
4.11 Wartezeit
Entfällt.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Aminopenicillin
ATCvet Code: QJ01CA01
Ampicillin ist wie andere ß-Lactamantibiotika bakterizid wirksam. Diese bakterizide Wirkung beruht auf der Störung der Synthese der bakteriellen Zellwand durch irreversible Deaktivierung des Enzyms Murein-Tranpeptidase, welches für die Quervernetzung des Mureins der Bakterienzellwand notwendig ist.
Ampicillin besitzt sowohl in vitroals auch in vivoein sehr breites Wirkungsspektrum gegen grampositive und gramnegative Bakterien. Bei grampositiven Bakterien ist Ampicillin in vitro2 – 5-fach weniger wirksam als Benzylpenicillin. Gegenüber gramnegativen Bakterien beträgt die in vitroWirksamkeit von Ampicillin etwa das 4 – 10-fache derjenigen von Benzylpenicillin.
Nicht erfasst werden aufgrund fehlender Penicillinasefestigkeit alle Penicillinase- (ß-Lactamase-) bildenden Keime. ß-Lactamasen finden sich vor allem bei Staphylokokken und E. coli. Das Auftreten resistenter Stämme erfolgt wie bei allen Penicillinen in vitrowie langsam und stufenweise. Resistent sind vor allem Pseudomonas aeruginosa, Klebsiellen und Proteus-Stämme.
Ampicillin weist eine geringe Toxizität auf und ist gut verträglich.
5.2 Angaben zur Pharmakokinetik
Die Elimination von Ampicillin erfolgt zum überwiegenden Teil renal. Das scheinbare Verteilungsvolumen von Ampicillin im Körper ist größer als das von Benzylpenicillinen, wohl auch weil die Proteinbindung gering ist (35% beim Hund). Die Bioverfügbarkeit beträgt 30 – 50% und ist bei gleichzeitiger Fütterung stark eingeschränkt.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Verzeichnis der sonstigen Bestandteile
Weißes Vaselin, Kakaobutter, Sojabohnenöl
6.2 Inkompatibilitäten
Keine bekannt.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Dauer der Haltbarkeit im unversehrten Behältnis: 30 Monate
Nach Anbruch des Behältnisses: 10 Tage.
6.4 Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 25°C lagern.
6.5 Art und Beschaffenheit der Primärverpackung
1 Kunststoffinjektor mit Kunststoffstempel und Kunststoffhülle aus Polyethylen mit 10 g Salbe zum Eingeben.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimitteln oder bei Anwendung entstehender Abfälle
Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.
7. Zulassungsinhaber
CP-Pharma Handelsges. mbH
Ostlandring 13
31303 Burgdorf
8. Zulassungsnummer
6777881.00.00
9. DATUM DER Erteilung der ErstZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
13.10.1998 / 29.04.2005
10. STAND DER INFORMATION
10/2007
11. Verbot des Verkaufs, der Abgabe und/oder der Anwendung
Nicht zutreffend.
12. Verschreibungsstatus / Apothekenpflicht
Verschreibungspflichtig!