iMedikament.de

Anastrohexal 1 Mg Filmtabletten

Document: 26.10.2010   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation


1 BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Anastrozol HEXAL 1 mg Filmtabletten



2 QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

Eine Filmtablette enthält 1 mg Anastrozol.


Sonstiger Bestandteil: 65,78 mg Lactose/Filmtablette


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.


DARREICHUNGSFORM

Filmtablette

Weiße, runde und bikonvexe Filmtablette mit der Prägung „A1“ auf einer Seite.



4 KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete


Behandlung des fortgeschrittenen Mammakarzinoms bei postmenopausalen Frauen. Bei Pa­ti­en­tinnen mit östrogenrezeptor-negativen Tumoren ist die Wirksamkeit bisher nicht belegt, es sei denn, die Patientinnen haben zuvor bereits auf Tamoxifen angesprochen.



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Erwachsene und ältere Patienten:

Eine Filmtablette Anastrozol HEXAL einmal täglich.


Kinder und Jugendliche:

Kinder sollten nicht mit Anastrozol HEXAL behandelt werden.


Eingeschränkte Nierenfunktion:

Für Patientinnen mit leichten bis mäßigen Nierenfunktionsstörungen ist keine Dosisanpassung erforderlich.


Eingeschränkte Leberfunktion:

Für Patientinnen mit leichten Leberfunktionsstörungen ist keine Dosisanpassung erforderlich.




4.3 Gegenanzeigen

Anastrozol HEXAL ist kontraindiziert bei:


Östrogenhaltige Arzneimittel sollten nicht gleichzeitig mit Anastrozol HEXAL verabreicht wer­den, da sie die pharmakologische Wirkung von Anastrozol HEXAL aufheben können. Für die gleichzeitige Behandlung mit Tamoxifen siehe Ab­schnitt 4.5.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Anastrozol HEXAL sollte nicht zur Behandlung von Kindern eingesetzt wer­den, da Wirk­samkeit und Unbedenklichkeit bei dieser Patientengruppe nicht nachgewiesen wor­den sind.


Bei Patientinnen, deren Hormonstatus nicht eindeutig ist, sollte die Menopause durch Hor­mon­untersuchungen bestätigt werden.


Für Patientinnen mit mäßiger oder schwerer Leberfunktionsstörung, oder Patientinnen mit schwe­rer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance < 20 ml/min) liegen keine Daten vor, die eine sichere Anwendung von Anastrozol HEXAL belegen. Anastrozol wird bei post­me­no­pausalen Frauen hauptsächlich über die Leber eliminiert. Weniger als 10% der verabreichten Menge werden in unveränderter Form mit dem Urin ausgeschieden (siehe Abschnitt 5.2).


Bei Frauen mit Osteoporose oder Osteoporoserisiko sollte zu Beginn der Behandlung und an­schließend in regelmäßigen Abständen die Knochendichte, z. B. durch die DEXA Scan­me­thode, bestimmt werden. Dementsprechend sollte eine Behandlung oder Prophylaxe begonnen und sorgfältig überwacht werden.


Es stehen keine Daten über die gleichzeitige Anwendung von Anastrozol und LHRH-Analoga zur Verfügung. Diese Kombinationsbehandlung sollte außerhalb von klinischen Prüfungen nicht angewendet werden.


Da Anastrozol HEXAL die endogenen Östrogenspiegel senkt, kann es eine Reduktion der Kno­chendichte hervorrufen. Hinreichende Daten zur Wirkung von Bis­phos­pho­naten auf eine durch Anastrozol verursachte Verringerung der Knochendichte oder deren Nut­zen bei der prophylaktischen Anwendung liegen derzeit nicht vor.


Die Anwendung des Arzneimittels Anastrozol HEXAL kann bei Dopingkontrollen zu po­si­tiven Ergebnissen führen.


Patientinnen mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Laktasemangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten Anastrozol HEXAL nicht einnehmen.


Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

In-vitro-Untersuchungen haben gezeigt, dass Anastrozol Cytochrom P 450 1A2, 2C8/9 und 3A4 hemmt. Die klinische Relevanz dieser Befunde ist nicht bekannt. Bis zum Vorliegen wei­terer Daten ist bei der gleichzeitigen Anwendung von Arzneimitteln die durch diese Enzyme verstoffwechselt werden, Vorsicht geboten. Das gilt vor allen Dingen für Arz­nei­mit­tel mit geringer therapeutischer Breite.


Es sind keine klinisch relevanten Wechselwirkungen mit Bisphosphonaten bekannt.


Östrogenhaltige Arzneimittel sollten nicht zusammen mit Anastrozol HEXAL verabreicht wer­den, da sie dessen pharmakologische Wirkung aufheben. Tamoxifen sollte nicht zu­sam­men mit Anastrozol HEXAL angewendet werden, da dessen phar­ma­kologische Wirkung ver­ringert werden kann (siehe Abschnitt 4.3).


Schwangerschaft und Stillzeit

Anastrozol ist bei schwangeren und stillenden Frauen kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).

Schwangerschaft

Zur Anwendung von Anastrozol bei Schwangeren liegen keine Daten vor. Tier­ver­suche haben eine Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe Abschnitt 5.3). Das potenzielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Anastrozol ist bei schwangeren Frauen kon­tra­in­diziert.

Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Anastrozol in die Muttermilch übergeht. Anastrozol ist bei stillenden Frauen kontraindiziert.


Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Es ist unwahrscheinlich, dass Anastrozol HEXAL die Fähigkeit, ein Fahrzeug zu führen oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigt. Während der Behandlung mit Anastrozol HEXAL wurden jedoch Schwächegefühl und Somnolenz beobachtet, und solange diese Symptome bestehen, ist beim Führen von Fahrzeugen oder beim Bedienen von Maschinen Vorsicht geboten.


Nebenwirkungen

(siehe Tabelle)

Sehr häufig

(≥ 1/10)

Gefäßerkrankungen:

Hitzewallungen, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt


Häufig

(≥ 1/100 bis < 1/10)

Allgemeine Erkrankungen:

Asthenie, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt



Sklelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:


Gelenkschmerzen/-steifheit, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt


Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse:


trockene Scheide, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt


Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Haarausfall, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt




Hautausschlag, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt



Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:

Übelkeit, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt



Durchfall, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt





Erkrankungen des Nervensystems:

Kopfschmerzen, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt



Karpaltunnelsyndrom







Leber- und Gallenerkrankungen:

Erhöhung der alkalischen Phos­pha­tase, ALT (Alanin­aminotransferase) und AST (Aspartatamino­trans­fe­rase)


Gelegentlich

(≥ 1/1000 bis < 1/100)

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse:


Vaginalblutungen, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt*


Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:


Anorexie, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt



Hypercholesterinämie, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt



Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:


Erbrechen, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt



Erkrankungen des Nervensystems:


Somnolenz, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt



Leber- und Gallenerkrankungen:


Erhöhte Gamma-GT und Bilirubin-Werte



Hepatitis


Sehr selten

(> 1/10.000, nicht bekannt Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erkankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:

Erythema multiforme



Stevens-Johnson-Syndrom



Allergische Reaktionen, darunter Angioödem, Urticaria und Anaphylaxie


* Gelegentlich wurden Vaginalblutungen berichtet und zwar vor allem bei Patientinnen mit fortge­schrittenem Mammakarzinom in den ersten Wochen nachdem die Patientinnen von einer bestehenden Hormontherapie auf eine Behandlung mit Anastrozol umgestellt wurden. Wenn solche Blutungen anhalten, sollte eine weitere Abklärung erfolgen.


Nebenwirkungen

Anastrozol (N=3092)

Tamoxifen (N=3094)

Hitzewallungen

1104 (35,7 %)

1264 (40,9 %)

Gelenkschmerzen/-steifheit

1100 (35,6 %)

911 (29,4 %)

Stimmungsschwankungen

597 (19,3 %)

554 (17,9 %)

Müdigkeit/Asthenie

575 (18,6 %)

544 (17,6 %)

Übelkeit und Erbrechen

393 (12,7 %)

384 (12,4 %)

Knochenbrüche

315 (10,2 %)

209 (6,8 %)

Knochenbrüche der Wirbelsäule, Hüfte oder Handgelenk-/Colles-Frakturen

133 (4,3 %)

91 (2,9 %)

Handgelenk-/Colles-Frakturen

67 (2,2 %)

50 (1,6 %)

Knochenbrüche der Wirbelsäule

43 (1,4 %)

22 (0,7 %)

Knochenbrüche der Hüfte

28 (0,9 %)

26 (0,8 %)

Katarakt

182 (5,9 %)

213 (6,9 %)

Vaginalblutungen

167 (5,4 %)

317 (10,2 %)

Ischämische kardiovaskuläre Erkrankungen

127 (4,1 %)

104 (3,4 %)

Angina pectoris

71 (2,3 %)

51 (1,6 %)

Myokardinfarkt

37 (1,2 %)

34 (1,1 %)

Koronare Herzkrankheit

25 (0,8 %)

23 (0,7 %)

Ischämie im Bereich des Myokards

22 (0,7 %)

14 (0,5 %)

Fluor vaginalis

109 (3,5 %)

408 (13,2 %)

Venöse Thromboembolien (gesamt)

87 (2,8 %)

140 (4,5 %)

Tiefe Venenthrombosen einschließlich Lungenembolie

48 (1,6 %)

74 (2,4 %)

Ischämische zerebrovaskuläre Ereignisse

62 (2,0 %)

88 (2,8 %)

Endometriumkarzinome

4 (0,2 %)

13 (0,6 %)



Da Anastrozol die endogenen Östrogenspiegel senkt, kann es eine Reduktion der Kno­chen­dichte hervorrufen und für einige Patientinnen das Risiko für Knochenbrüche erhöhen (siehe Abschnitt 4.4).


Die Tabelle (siehe oben) zeigt die Häufigkeiten von vorher spezifizierten unerwünschten Er­eignissen, die im Rahmen der ATAC-Studie auftraten, unabhängig davon, ob ein Kausal­zu­sammenhang bestand. Diese unerwünschten Ereignisse wurden bei Patientinnen während und bis zu 14 Tage nach Beendigung der Studie berichtet.


Bei einer medianen Nachbeobachtungszeit von 68 Monaten betrug die Frakturrate in der Ana­s­trozolgruppe 22 pro 1000 Patientenjahre und in der Tamoxifengruppe 15 pro 1000 Pa­ti­en­ten­jahre. Die für Anastrozol beobachtete Frakturrate ist ähnlich wie der Referenzbereich für gleich­altrige postmenopausale Frauen. Es wurde nicht untersucht, ob die im Rahmen der ATAC-Studie bei den mit Anastrozol behandelten Patientinnen beobachtete Fraktur- und Osteo­poroserate eine protektive Wirkung von Tamoxifen, eine spezifische Wirkung von Anastrozol oder beides widerspiegelt.


Die Inzidenz für das Auftreten einer Osteoporose betrug 10,5 % bei Patientinnen, die mit Anastrozol behandelt wurden und 7,3 % bei Patientinnen, die mit Tamoxifen behandelt wurden.


4.9 Überdosierung

Bisher liegen kaum klinische Erfahrungen mit versehentlicher Überdosierung vor. In Tier­ver­suchen erwies sich die akute Toxizität von Anastrozol als gering.


In klinischen Studien mit Anastrozol in verschiedenen Dosierungen wurden gesunden männ­li­chen Probanden Einzeldosen von bis zu 60 mg und postmenopausalen Frauen mit fort­ge­schrittenem Mammakarzinom von bis zu 10 mg täglich verabreicht; diese Dosierungen wur­den gut vertragen. Eine Einzeldosis Anastrozol, die lebensbedrohliche Symptome zur Folge hat, ist nicht bekannt. Es gibt kein spezifisches Antidot, so dass die Behandlung sympto­ma­tisch erfolgen muss.


Bei der Behandlung einer Überdosierung muss die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, dass mehrere Arzneimittel eingenommen wurden. Wenn die Patientin bei Bewusstsein ist, sollte Aktivkohle gegeben werden. Da Anastrozol keine hohe Proteinbindung besitzt, kann eine Dialyse von Nutzen sein. Darüber hinaus sind allgemein unterstützende Maßnahmen wie häufige Kontrolle der Vitalfunktionen und eine enge Überwachung der Patientin angezeigt.


5 PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Enzym-Inhibitoren, ATC-Code: L02B G03


Anastrozol ist ein potenter, hoch selektiver, nichtsteroidaler Aromataseinhibitor. Bei post­me­no­pausalen Frauen wird Östradiol hauptsächlich im peripheren Gewebe, durch eine von der Aro­matase katalysierte enzymatische Umwandlung von Androstendion zu Östron, gebildet. An­schließend wird Östron in Östradiol umgewandelt. Bei Frauen mit Brustkrebs ist der Nutzen einer Verringerung von zirkulierendem Östradiol im Plasma erwiesen. Mit Hilfe einer hochempfindlichen Methode wurde nachgewiesen, dass die tägliche Gabe von 1 mg Anas­tro­zol den Östradiolspiegel bei postmenopausalen Frauen um mehr als 80 % senkt.


Anastrozol besitzt keine gestagene, androgene oder östrogene Wirkung.


Messungen vor und nach einem ACTH-Belastungstest zeigen, dass Dosen von bis zu 10 mg Anastrozol pro Tag keinerlei Einfluss auf die Bildung von Cortisol und Aldosteron haben. Eine Substitution von Kortikoiden ist daher nicht erforderlich.


Pharmakokinetische Eigenschaften


Anastrozol wird nach oraler Gabe schnell resorbiert und maximale Plasmakonzentrationen werden üblicherweise innerhalb von 2 Stunden (bei Nüchterneinnahme) erzielt. Anastrozol wird langsam eliminiert, wobei die Plasmaeliminationshalbwertszeit 40 bis 50 Stunden be­trägt. Nahrungsaufnahme führt zu einer geringfügigen Verzögerung der Resorption, be­ein­flusst jedoch nicht das Ausmaß. Diese geringfügige Verzögerung lässt bei einmal täglicher Einnahme von Anastrozol-Filmtabletten keinen klinisch bedeutsamen Einfluss auf die Anastrozol-Plasmakonzentration im Steady state erwarten. Nach 7 Tagen werden ca. 90 bis 95 % der Anastrozol-Plasmakonzentration im Steady state erreicht. Es gibt keine Hinweise auf eine Zeit- oder Dosisabhängigkeit der pharmakokinetischen Parameter von Anastrozol.


Die Pharmakokinetik von Anastrozol der postmenopausalen Frauen ist unabhängig vom Alter.


Die Pharmakokinetik bei Kindern ist nicht untersucht worden.


Die Plasmaproteinbindung von Anastrozol beträgt nur 40 %.


Anastrozol wird bei postmenopausalen Frauen extensiv metabolisiert, so dass weniger als 10 % der Dosis innerhalb von 72 Stunden unverändert mit dem Urin ausgeschieden werden. Die Metabolisierung von Anastrozol erfolgt durch N-Desalkylierung, Hydroxylierung und Glu­kuronidierung. Die Metaboliten werden überwiegend mit dem Urin ausgeschieden. Tri­azol, der Hauptmetabolit im Plasma, hemmt die Aromatase nicht.


Die orale Clearance von Anastrozol bei Probanden mit stabiler Leberzirrhose oder ein­ge­schränk­ter Nierenfunktion liegt im Bereich der Werte, der bei gesunden Probanden beobach­teten Werte.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

In Tierversuchen wurde nur bei hohen Dosen eine pharmakodynamisch bedingte Toxizität festgestellt.

Die orale Verabreichung von Anastrozol an weibliche Ratten führte bei einer Dosierung von 1 mg/kg/Tag zu einem erhöhten Auftreten von Infertilität und bei einer Dosierung von 0,02 mg/kg/Tag zu einem erhöhten Präimplantationsverlust. Diese Effekte traten in klinisch rele­van­ten Dosen auf. Ein Effekt auf den Menschen kann nicht ausgeschlossen werden. Diese Effekte stehen in Bezug zur Pharmakologie des Wirkstoffs und waren vollständig reversibel nach einer 5-wöchigen Wirkstoff-Entzugsphase.

Die orale Verabreichung von Anastrozol in Dosierungen bis zu 1,0 mg/kg/Tag an trächtige Ratten und bis zu 0,2 mg/kg/Tag an trächtige Kaninchen hatte keine teratogene Wirkung. Die beobachteten Wirkungen (Vergrößerung der Plazenta bei Ratten und Totalresorptionen bei Kaninchen) standen im Zusammenhang mit der pharmakologischen Wirkung der Substanz.

Bei Ratten, denen Anastrozol in Dosen von 0,02 mg/kg/Tag und mehr verabreicht wurde, war die Überlebensrate der Jungen reduziert. Diese Wirkung steht mit dem pharmakologischen Einfluss der Substanz auf den Geburtsvorgang in Zusammenhang.


Untersuchungen zur Genotoxizität mit Anastrozol haben gezeigt, dass Anastrozol weder mu­ta­gen noch klastogen ist.


Kanzerogenitätsstudien wurden an Ratten und Mäusen durchgeführt.


Bei Ratten wurde bei der Gabe einer Dosis, die der 100fachen therapeutischen Dosis beim Men­schen entspricht, eine erhöhte Inzidenz von Lebertumoren und Bindegewebspolypen des Uterus bei weiblichen Tieren, sowie Schilddrüsenadenomen bei männlichen Tieren beo­bach­tet. Diese Veränderungen werden als klinisch nicht relevant eingestuft.


Bei Mäusen wurde die Bildung gutartiger Ovarialtumore und eine Veränderung in der Inzi­denz lymphoretikulärer Tumore (weniger histiozytäre Sarkome bei weiblichen Tieren und mehr Todesfälle infolge von Lymphomen) beobachtet. Diese Veränderungen werden bei der Maus als artspezifische Wirkungen der Aromatasehemmung angesehen und als klinisch nicht relevant eingestuft.


6 PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Tablettenkern:

Lactose-Monohydrat

Mikrokristalline Cellulose

Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph.Eur.)

Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich]

Hochdisperses Siliciumdioxid

Hyprolose


Filmüberzug:

Opadry II weiß:

Lactose-Monohydrat

Hypromellose

Macrogol 4000

Titandioxid (E 171)


6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit

3 Jahre


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

[PVC/Aluminium-Blisterpackung]

Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


[HDPE Behälter]

Nicht über 30°C lagern.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses

PVC/Aluminium-Blisterpackung oder HDPE Behälter


Packungsgrößen zu 10, 20, 28, 30, 50, 56, 84, 98 und 100 Filmtabletten


Kalenderpackungen mit 28 und 98 Filmtabletten

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung

Keine besonderen Anforderungen.



7 INHABER DER ZULASSUNG

HEXAL AG

Industriestraße 25

83607 Holzkirchen

Telefon: (08024) 908-0

Telefax: (08024) 908-1290

E-Mail: medwiss@hexal.com



8 ZULASSUNGSNUMMER(N)

68786.00.00



9 DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

22.06.2009/-



10 STAND DER INFORMATION

Oktober 2010






13