Anastrozol Evepacks 1 Mg Filmtabletten
Fachinformation
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Anastrozol EVEpacks 1 mg Filmtabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Jede Tablette enthält 1 mg Anastrozol.
Sonstige Bestandteile: 93,0 mg Lactose-Monohydrat/Filmtablette
3. Darreichungsform
Filmtablette
Weiße, runde, bikonvexe Filmtabletten
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Behandlung von fortgeschrittenem Mammakarzinom bei postmenopausalen
Frauen.
Die Wirksamkeit wurde bei Östrogenrezeptor-negativen Patientinnen nur in jenen Fällen nachgewiesen, die vorher eine positive klinische Reaktion auf Tamoxifen gezeigt hatten.
Adjuvante Behandlung von postmenopausalen Frauen mit Hormonrezeptor- positivem, frühem invasivem Mammakarzinom.
Adjuvante Behandlung von frühem Mammakarzinom bei Hormonrezeptor-positiven postmenopausalen Frauen, die 2 bis 3 Jahre lang adjuvant Tamoxifen erhalten haben.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene (einschließlich ältere Patienten): eine 1 mg Filmtablette zur oralen
Einnahme einmal täglich.
Kinder: nicht für die Anwendung bei Kindern empfohlen (siehe Abschnitte 5.1 und
5.2).
Nierenfunktionsstörung: bei Patientinnen mit leichter bis mäßiger Nierenfunktionsstörung wird keine Dosisänderung empfohlen. Leberfunktionsstörung: bei Patientinnen mit leichter Leberfunktionsstörung wird keine Dosisänderung empfohlen.
Im frühen Krankheitsstadium wird empfohlen, die Behandlung 5 Jahre lang durchzuführen.
4.3 Gegenanzeigen
Anastrozol ist kontraindiziert bei:
-prämenopausalenFrauen
-schwangerenoderstillendenFrauen
-PatientinnenmitschwererNierenfunktionsstörung(Kreatinin-Clearanceunter20 ml/min).
-PatientinnenmitmittelschwereroderschwererLebererkrankung
-PatientinnenmitbekannterÜberempfindlichkeitgegenAnastrozolodereinender unterAbschnitt6.1angegebenensonstigenBestandteile.
ÖstrogenhaltigeMedikamentesolltennichtgleichzeitigmitAnastrozolverabreicht werden,dasiedessenpharmakologischeWirkungaufheben.
GleichzeitigeBehandlungmitTamoxifen(sieheAbschnitt4.5).
4.4 BesondereWarnhinweiseundVorsichtsmaßnahmenfürdieAnwendung
AnastrozolistnichtfürdieAnwendungbeiKindernzuempfehlen,dadieSicherheit undWirksamkeitbeidieserPatientengruppenichtnachgewiesenwurde(siehe Abschnitte5.1und5.2).
BeialljenenPatientinnen,beidenenZweifelüberdenEintrittderMenopause besteht,isteinHormonstatuszuerheben.
EsgibtkeineDatenüberdiesichereAnwendungvonAnastrozolbeiPatientinnen mitmittelschwerenoderschwerenLeberfunktionsstörungenbzw.beiPatientinnen mitschwerenNierenfunktionsstörungen(Kreatinin-Clearanceunter20ml/min).
BeiPatientinnenmitOsteoporoseoderbeideneneinRisikofürOsteoporose besteht,solltediemineralischeKnochendichteformelldurch Knochendichtemessung(z.B.DEXA–Scan)zuBeginnderTherapieund anschließendinregelmäßigenAbständenüberprüftwerden.EineOsteoporose- Behandlungoder-Prophylaxesolltegegebenenfallsbegonnenundsorgfältig überwachtwerden.
EssindkeineDatenüberdiegleichzeitigeAnwendungvonAnastrozolundLH-RH- Analogaverfügbar.DieseKombinationsollteausschließlichimRahmenklinischer Studienverwendetwerden.
DaAnastrozoldiezirkulierendenÖstrogenspiegelsenkt,kanneseineVerringerung dermineralischenKnochendichtehervorrufenundalsKonsequenzeineErhöhung desRisikosfürFrakturenverursachen.DieAnwendungvonBisphosphonaten
kannmöglicherweiseeinenweiterendurchAnastrozolverursachtenVerlustan mineralischerKnochendichtebeipostmenopausalenPatientinnenverhindern,und sollteninBetrachtgezogenwerden.
DieAnwendungvonAnastrozol EVEpacks 1mgFilmtablettenkannbei
DopingkontrollenzupositivenErgebnissenführen.
DiesesArzneimittel enthältLactose.Patientenmitderseltenenhereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-MangeloderGlucose-Galactose-Malabsorption solltenAnastrozol EVEpacks nichteinnehmen.
4.5 WechselwirkungenmitanderenArzneimittelnundsonstigeWechselwirkungen
WieklinischeWechselwirkungsstudienmitAntipyrinundCimetidinzeigten,istes unwahrscheinlich,dassdiegleichzeitigeVerabreichungvonAnastrozolmit
anderenArzneimittelnzuklinischsignifikanten,durchCytochromP450vermittelten
Arzneimittelwechselwirkungenführt.
EineÜberprüfungderDatenzurSicherheitausklinischenStudienbrachtekeine HinweiseaufeineklinischsignifikanteWechselwirkungbeiPatientinnen,diemit AnastrozolbehandeltwurdenundauchanderehäufigverschriebeneMedikamente erhielten.EsgabkeineklinischsignifikantenWechselwirkungenmit Bisphosphonaten(sieheAbschnitt5.1)
ÖstrogenhaltigeMedikamentesolltennichtgleichzeitigmitAnastrozolverabreicht werden,dasiedessenpharmakologischeWirkungaufheben.
Anastrozol sollte nicht gleichzeitig mit Tamoxifen angewendetwerden, da es dessenpharmakologischeWirkungverringernkann(sieheAbschnitt4.3).
4.6 SchwangerschaftundStillzeit
AnastrozolistbeiSchwangerenbzw.stillendenFrauenkontraindiziert.(Siehe
Abschnitt4.3).
4.7 AuswirkungenaufdieVerkehrstüchtigkeitunddieFähigkeitzumBedienenvon
Maschinen
Esistunwahrscheinlich,dassAnastrozoldieFahrtüchtigkeitoderdieFähigkeit derPatientinnen,Maschinenzubedienen,beeinträchtigt.Eswurdejedochunter GabevonAnastrozol überAsthenieundSomnolenz berichtet.Daheristbei FortdauerderartigerSymptome beimAutofahren oderbeimBedienen von MaschinenVorsichtgeboten.
4.8 Nebenwirkungen
Soweitnichtandersangegeben,wurdendiefolgendenHäufigkeitsangaben anhandderberichtetenNebenwirkungenimRahmeneinergroßenPhase-III- Studie,diean9366postmenopausalenFrauenmitoperablemBrustkrebsüber5
Jahredurchgeführtwurde,ermittelt(ATAC-Studie).
Häufigkeit Systemorganklasse Nebenwirkung
Sehr häufig
( 10)
Gefäßerkrankungen Hitzewallungen (überwiegend leicht bis mäßig)
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Asthenie (überwiegend leicht bis mäßig)
Skelettmuskulatur-, Gelenkschmerzen/-steifheit
Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen
(überwiegend leicht bis mäßig)
Erkrankungen des
Nervensystems
Kopfschmerzen (üblicherweise leicht
bis mäßig)
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts
Übelkeit (überwiegend leicht bis mäßig)
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Hautausschlag (überwiegend leicht bis mäßig)
Häufig
(³ 1/100, < 1/10)
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Haarausfall (Alopezie) (überwiegend leicht bis mäßig)
Allergische Reaktionen
Erkrankungen des
Gastrointestinaltrakts
Durchfall (überwiegend leicht bis mäßig)
Erbrechen (überwiegend leicht bis
mäßig)
Erkrankungen des
Nervensystems
Somnolenz (überwiegend leicht bis
mäßig)
Karpaltunnelsyndrom
Leber- und
Gallenerkrankungen
Anstieg alkalischer Phosphatase, Alaninaminotransferase und Aspartataminotransferase
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Scheidentrockenheit (überwiegend leicht bis mäßig)
Vaginale Blutungen
(überwiegend leicht bis mäßig)*
Metabolismus und
Ernährung
Anorexie, (überwiegend leicht ausgeprägt)
Hypercholesterinämie
(überwiegend leicht bis mäßig)
Gelegentlich
(³ 1/1.000, <
1/100)
Leber- und
Gallenerkrankungen
Anstieg von Gamma-GT und
Bilirubin
Hepatitis
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Urtikaria
Skelettmuskulatur-, Schnellender Finger
Selten (³
1/10.000, <
1/1.000)
Bindegewebs- und
Knochenerkrankungen
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Erythema multiforme
Anaphylaktische Reaktion
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Stevens-Johnson-Syndrom** Angioödem**
*) Gelegentlich wurde über vaginale Blutungen berichtet, hauptsächlich bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Mammakarzinom während der ersten Wochen nach Umstellung der hormonellen Therapie auf Anastrozol. Falls diese Blutungen anhalten, sollte eine weitere Abklärung erfolgen.
** Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
Da Anastrozol die zirkulierenden Östrogenspiegel senkt, kann es eine Verringerung der mineralischen Knochendichte hervorrufen und bei einigen Patientinnen das Risiko für Knochenbrüche erhöhen (siehe Abschnitt 4.4). Die folgende Tabelle zeigt die Häufigkeit von vorher festgelegten Nebenwirkungen in der ATAC Studie, ungeachtet der Kausalität, über die bei Patienten während der Studientherapie und bis zu 14 Tage nach Absetzen der Studientherapie berichtet wurde.
i) Nebenwirkungen i) Anastrozol (N = 3092) i) Tamoxifen
|
(N = 3094) |
|
Hitzewallungen |
1104 (35,7 %) |
1264 (40,9 %) |
Gelenkschmerzen/-steifheit |
1100 (35,6 %) |
911 (29,4 %) |
Stimmungsschwankungen |
597 (19,3 %) |
554 (17,9 %) |
Müdigkeit/Asthenie |
575 (18,6 %) |
544 (17,6 %) |
Übelkeit und Erbrechen |
393 (12,7 %) |
384 (12,4 %) |
Frakturen (Brüche) |
315 (10,2 %) |
209 (6,8 %) |
Wirbelsäulen-, Hüft- oder |
133 (4,3%) |
91 (2,9%) |
Handgelenks-/Colles- |
|
|
Frakturen |
|
|
- Handgelenks/Colles- |
67 (2,2 %) |
50 (1,6 %) |
Frakturen |
|
|
- Wirbelsäulenfrakturen |
43 (1,4 %) |
22 (0,7 %) |
- Hüftfrakturen |
28 (0,9 %) |
26 (0,8 %) |
Katarakte |
182 (5,9 %) |
213 (6,9 %) |
Vaginale Blutungen |
167 (5,4 %) |
317 (10,2 %) |
Ischämische kardiovaskuläre |
127 (4,1 %) |
104 (3,4 %) |
Erkrankungen |
|
|
Angina pectoris |
71 (2,3 %) |
51 (1,6 %) |
Myokardinfarkt |
37 (1,2 %) |
34 (1,1 %) |
Koronare Herzkrankheit |
25 (0,8 %) |
23 (0,7 %) |
Myokardiale Ischämie |
22 (0,7 %) |
14 (0,5 %) |
Vaginaler Ausfluss |
109 (3,5 %) |
408 (13,2 %) |
Venöse thromboembolische
Ereignisse
Tiefe Venenthrombosen einschließlich Lungenembolie Ischämische
zerebrovaskuläre Ereignisse
87 (2,8 %) 140 (5,5 %)
48 (1,6 %) 74 (2,4 %)
62 (2,0 %) 88 (2,8 %)
Endometriumkarzinom 4 (0,2 %) 13 (0,6 %)
Es wurden Frakturhäufigkeiten von 22 pro 1000 Patientenjahre unter Anastrozol und 15 pro 1000 Patientenjahre in der Tamoxifen-Gruppe beobachtet, bei einer mittleren Follow-up Dauer von 68 Monaten. Die beobachtete Frakturhäufigkeit für Anastrozol liegt im Bereich, der für eine altersangepasste postmenopausale Population berichtet wurde. Es wurde nicht bestimmt, ob die Häufigkeiten von Frakturen und Osteoporose, die in ATAC bei Patienten unter Anastrozolbehandlung beobachtet wurden, eine protektive Wirkung von Tamoxifen, eine spezielle
Wirkung von Anastrozol oder beides widerspiegeln.
Die Inzidenz von Osteoporose lag bei 10,5 % der Patienten unter Anastrozol und bei 7,3 % der Patienten, die mit Tamoxifen behandelt wurden.
4.9 Überdosierung
Klinische Erfahrungen bezüglich einer unbeabsichtigten Überdosierung von Anastrozol sind nur begrenzt vorhanden. In Tierstudien zeigte Anastrozol eine geringe akute Toxizität.
Klinische Studien wurden mit verschiedenen Dosierungen von Anastrozol durchgeführt, wobei gesunden männlichen Freiwilligen Einzeldosen von bis zu 60 mg und postmenopausalen Frauen mit fortgeschrittenem Mammakarzinom Dosen von bis zu 10 mg täglich verabreicht wurden; diese Dosierungen wurden gut vertragen. Eine Anastrozol-Einzeldosis, die zu lebensbedrohlichen Symptomen führt, wurde nicht ermittelt.
Es gibt kein spezifisches Gegenmittel bei Überdosierung, und die Behandlung muss symptomatisch erfolgen.
Bei der Behandlung einer Überdosierung sollte in Betracht gezogen werden, dass möglicherweise mehrere Wirkstoffe eingenommen wurden. Wenn die Patientin bei Bewusstsein ist, kann sie zum Erbrechen gebracht werden.
Eine Dialyse ist möglicherweise sinnvoll, da Anastrozol keine hohe Bindung an Proteine zeigt. Eine allgemeine unterstützende Betreuung, einschließlich einer Überwachung der Vitalfunktionen und einer Beobachtung der Patientin, ist angezeigt.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Enzym- Inhibitoren
ATC-Code: L02BG03
Anastrozol ist ein wirksamer und hochselektiver nicht-steroidaler
Aromatasehemmer. Bei postmenopausalen Frauen wird Östradiol in erster Linie
durchdieUmwandlungvonAndrostendioninÖstrondurchden
AromataseenzymkompleximperipherenGewebegebildet.
ÖstronwirdinderFolgeinÖstradiolumgewandelt.Eswurdegezeigt,dasseine ReduktionderzirkulierendenÖstradiolspiegelbeiFrauenmitMammakarzinom einenpositivenEffekterzeugte.BeipostmenopausalenFrauenbewirkte AnastrozolineinertäglichenDosierungvon1mgeineÖstradiolsuppressionvon über80%,wobeieinhochempfindlicherTestverwendetwurde.
Anastrozolbesitztkeinegestagene,androgeneoderöstrogeneWirkung. TäglicheAnastrozol-Dosenvonbiszu10mgzeigenkeineWirkungaufdie Kortisol-bzw.Aldosteronausschüttung,dieineinemStandardtestvorbzw.nach einemACTH-Belastungstestgemessenwurde.Eswerdendaherkeine Kortikoidergänzungspräparatebenötigt.
PrimäreadjuvanteBehandlungdesfrühenMammakarzinoms
Ineinergroßen„PhaseIII“-Studie,durchgeführtan9366postmenopausalen
FrauenmitoperablemMammakarzinom,die5Jahrelangbehandeltwurden,zeigte sichAnastrozolgegenüberTamoxifeninBezugaufdaskrankheitsfreieÜberleben statistischüberlegen.EinweitgrößererVorteilvonAnastrozolimVergleichzu TamoxifenhinsichtlichdeskrankheitsfreienÜberlebenswurdefürdieprospektiv definiertePopulationmitpositivemHormonrezeptorstatusbeobachtet.
AnastrozolwarTamoxifenhinsichtlichderZeitbiszumWiederauftretender Krankheitstatistischüberlegen.EinweitgrößererUnterschiedalsbeim krankheitsfreienÜberlebenzeigtesichsowohlbeiderIntention-To-Treat(ITT) PopulationalsauchbeiderHormonrezeptor-positivenPopulation.
AnastrozolwarTamoxifenhinsichtlichderZeitbiszumAuftretenvon
Fernmetastasenstatistischüberlegen.
DieInzidenzvonkontralateralemMammakarzinomwarbeiAnastrozolim
VergleichzuTamoxifenstatistischverringert.NacheinerBehandlungsdauervon5
JahrenistAnastrozolhinsichtlichderGesamtüberlebenszeitmindestensgenauso wirksamwieTamoxifen.DennochistaufgrundniedrigerTodesratenein zusätzlichesFollow-upnötig,umgenauerbestimmenzukönnen,wiesich AnastrozolhinsichtlichderLangzeitüberlebensrateimVergleichzuTamoxifen verhält.BeieinermedianenFollow-upDauervon68MonatensinddiePatienten derATACStudienach5-jährigerBehandlungnichtlangegenugnachbeobachtet worden,umdieLangzeitwirkungennachBehandlungmitAnastrozolrelativzu Tamoxifenvergleichenzukönnen.
ZusammenfassungderATAC-Endpunkte:AnalysenachAbschlussder5- jährigenBehandlung
Wirksamkeitsendpunkte AnzahlderEreignisse(Häufigkeit)
Intention-to-Treat
Population
Hormonrezeptor-positiver
Tumorstatus
Anastrozo l
(N=3125)
Tamoxifen (N=3116)
Anastrozol
(N=2618)
Tamoxifen
(N=2598)
Krankheitsfreies
Überlebena
575 (18,4) 651 (20,9)
424 (16,2) 497 (19,1)
Hazard Ratio 0,87 0,83
2-seitiges 95 % Konfidenzintervall
0,78 bis 0,97 0,73 bis 0,94
p-Wert 0,0127 0,0049
Metastasenfreies
Überlebenb
500 (16,0) 530 (17,0)
370 (14,1) 394 (15,2)
Hazard Ratio 0,94 0,93
2-seitiges 95 % Konfidenzintervall
0,83 bis 1,06 0,80 bis 1,07
p-Wert 0,2850 0,2838
Zeit bis zum Wiederauftreten der Krankheitc
402 (12,9) 498 (16,0)
282 (10,8) 370 (14,2)
Hazard Ratio 0,79 0,74
2-seitiges 95 % Konfidenzintervall
0,70 bis 0,90 0,64 bis 0,87
p-Wert 0,0005 0,0002
Zeit bis zum Auftreten von
Fernmetastasend
324 (10,4) 375 (12,0)
226 (8,6) 265 (10,2)
Hazard Ratio 0,86 0,84
2-seitiges 95 % Konfidenzintervall
0,74 bis 0,99 0,70 bis 1,00
p-Wert 0,0427 0,0559
Auftreten eines Primärtumors in der kontralateralen Brust
35 (1,1) 59 (1,9) 26 (1,0) 54 (2,1)
Odds Ratio 0,59 0,47
2-seitiges 95 % Konfidenzintervall
0,39 bis 0,89 0,30 bis 0,76
p-Wert 0,0131 0,0018
Gesamtüberlebenszeite 411 (13,2) 420(13,5) 296 (11,3) 301 (11,6) Hazard Ratio 0,97 0,97
2-seitiges 95 % Konfidenzintervall
0,85 bis 1,12 0,83 bis 1,14
p-Wert 0,7142 0,7339
a) Krankheitsfreies Überleben schließt alle Rezidivereignisse ein und ist definiert als die Zeit bis zum ersten Auftreten eines lokoregionären Rezidivs, eines neuen kontralateralen Mammakarzinoms, von Fernmetastasen oder bis zum Tod (unabhängig von der Ursache).
b) Metastasenfreies Überleben ist definiert als die Zeit bis zum ersten Auftreten von Fernmetastasen oder bis zum Tod (unabhängig von der Ursache).
c) Zeit bis zum Wiederauftreten der Krankheit ist definiert als die Zeit bis zum ersten Auftreten eines lokoregionären Rezidivs, eines neuen kontralateralen Mammakarzinoms, von Fernmetastasen oder Tod durch Mammakarzinom.
d) Zeit bis zum Auftreten von Fernmetastasen ist definiert als erstes Auftreten von Fernmetastasen oder Tod durch Mammakarzinom.
e) Anzahl (%) der verstorbenen Patientinnen
Wie bei allen Entscheidungen für eine Behandlung, sollten Frauen mit Brustkrebs und deren Ärzte den relativen Nutzen und die Risiken der Behandlung gegeneinander abwägen.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Anastrozol und Tamoxifen waren
Wirksamkeit und Sicherheit, ähnlich wie unter Tamoxifen allein, unabhängig
vomHormonrezeptor-Status.DerexakteMechanismusdafüristnochnicht bekannt.Eswirdnichtangenommen,dassesaufdievonAnastrozol verursachteReduktiondesÖstradiolsuppressions-Gradeszurückzuführenist.
AdjuvanteBehandlungdesfrühenMammakarzinomsbeiPatientinnenmitadjuvanterTamoxifenBehandlung
IneinerPhaseIII-Studie(ABCSG8),durchgeführtmit2579postmenopausalen FrauenmitHormonrezeptor-positivemfrühenMammakarzinom,diemitoder ohnebegleitendeRadiotherapieundohneChemotherapieeinemchirurgischen Eingriffunterzogenwurden,warnacheinemmedianenFollow-upvon24
Monaten,derUmstiegaufAnastrozolnach2JahrenadjuvanterBehandlungmit TamoxifenhinsichtlichkrankheitsfreiemÜberlebenstatistischüberlegenim VergleichzueinerweiterenBehandlungmitTamoxifen.
DieZeitbiszumWiederauftreteneinerErkrankung,Wiederauftreteneiner lokalenErkrankungoderAuftretenvonFernmetastasenundAuftretennurvon FernmetastasenbestätigteneinenstatistischenVorteilzugunstenvon AnastrozolübereinstimmendmitdenErgebnissendeskrankheitsfreien Überlebens.DieInzidenzvonkontralateralemMammakarzinomwarinden beidenBehandlungsarmensehrniedrig,wobeiAnastrozoleinen zahlenmäßigenVorteilzeigte.DasGesamtüberlebenwarinbeiden Behandlungsgruppenähnlich.
ABCSG8Studien-EndpunktundZusammenfassungderErgebnisse
Wirksamkeitsendpunkte AnzahlderEreignisse(Häufigkeit)
Anastrozol
(N=1297)
Tamoxifen
(N=1282)
Krankheitsfreies Überleben 65 (5,0) 93 (7,3) Hazard Ratio 0,67
2-seitiges 95 % Konfidenzintervall 0,49 bis 0,92
p-Wert 0,014
Zeit bis zum Wiederauftreten der
Erkrankung
36 (2,8) 66 (5,1)
Hazard Ratio 0,53
2-seitiges 95 % Konfidenzintervall 0,35 bis 0,79 p-Wert 0,002
Zeit bis zum Wiederauftreten einer lokalen Erkrankung oder Auftreten von Fernmetastasen
29 (2,2) 51 (4,0)
Hazard Ratio 0,55
2-seitiges 95 % Konfidenzintervall 0,35 bis 0,87 p-Wert 0,011
Zeit bis zum Auftreten von
Fernmetastasen
22 (1,7) 41 (3,2)
Hazard Ratio 0,52
2-seitiges 95 % Konfidenzintervall 0,31 bis 0,88 p-Wert 0,015
Auftreten eines Primärtumors in der kontralateralen Brust
7 (0,5) 15 (1,2)
Odds Ratio 0,46
2-seitiges 95 % Konfidenzintervall 0,19 bis 1,13 p-Wert 0,090
Gesamtüberlebenszeit 43 (3,3) 45 (3,5) Hazard Ratio 0,96
2-seitiges 95 % Konfidenzintervall 0,63 bis 1,46 p-Wert 0,840
Zwei weitere ähnliche Studien (GABG/ARNO 95 und ITA) - in einer davon wurden die Patientinnen einem chirurgischen Eingriff unterzogen und erhielten Chemotherapie - sowie eine kombinierte Analyse der Studien ABCSG 8 und GABG/ARNO 95 unterstützten diese Ergebnisse.
Das Sicherheitsprofil von Anastrozol in diesen 3 Studien war konsistent mit dem bekannten Sicherheitsprofil, das bei postmenopausalen Frauen mit Hormonrezeptor-positivem frühem Mammakarzinom festgestellt wurde.
Studie von Anastrozol mit Bisphosphonat Risedronat (SABRE) Knochenmineraldichte (KMD)
In der Phase III/IV SABRE Studie wurden 234 postmenopausale Frauen mit Hormonrezeptor-positivem frühen Mammakarzinom für die Behandlung mit Anastrozol 1 mg/Tag vorgesehen und entsprechend ihres existierenden niedrigen, mäßigen und hohen Risikos für Fragilitätsbrüche in Gruppen eingeteilt. Der primäre Wirksamkeitsparameter war die Analyse der Knochenmineraldichte der Lendenwirbel unter Verwendung von DEXA-Scan. Alle Patientinnen erhielten eine Behandlung mit Vitamin D und Calcium. Die Patientinnen der Gruppe mit niedrigem Risiko erhielten nur Anastrozol (N=42). Patientinnen der Gruppe mit mäßigem Risiko erhielten randomisiert Anastrozol und Risedronat 35 mg einmal die Woche (N=77) oder Anastrozol und Placebo (N=77). Patientinnen der Gruppe mit hohem Risiko erhielten Anastrozol und Risedronat 35 mg einmal wöchentlich (N=38). Der primäre Endpunkt war die Veränderung vom Ausgangswert der Kochenmineraldichte der Lendenwirbel nach 12 Monaten.
Die Hauptanalyse nach 12 Monaten hat gezeigt, dass die Patientinnen, die schon ein mäßiges bis hohes Risiko für Fragilitätsbrüche hatten, keine Abnahme der Knochenmineraldichte aufweisen (Analyse der Knochenmineraldichte der Lendenwirbel unter Verwendung von DEXA-Scan), wenn sie Anastrozol 1 mg/Tag in Kombination mit Risedronat 35 mg einmal die Woche erhielten. Zusätzlich wurde in der Gruppe mit niedrigem Risiko unter Behandlung mit Anastrozol 1 mg/Tag eine Abnahme der KMD