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Anastrozol Fair-Med Healthcare 1 Mg Filmtabletten

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BB Fachinformation





1. Bezeichnung des Arzneimittels



Anastrozol FGX 1 mg Filmtabletten



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung



Jede Filmtablette enthält 1 mg Anastrozol

Sonstige(r) Bestandteil(e): Jede Tablette enthält 65 mg Lactose-Monohydrat

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.





3. Darreichungsform



Filmtablette.

Weiße, runde Filmtablette mit einem Durchmesser von ungefähr 6,6 mm



4. Klinische Angaben





4.1 Anwendungsgebiete



Behandlung des fortgeschrittenen Mammakarzinoms bei postmenopausalen Frauen. Bei Patientinnen mit östrogenrezeptor-negativen Tumoren ist die Wirksamkeit von Anastrozol FGX bisher nicht belegt, es sei denn, die Patientinnen haben zuvor bereits auf Tamoxifen angesprochen.



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung



Erwachsene und ältere Patientinnen nehmen 1 Filmtablette täglich ein.

Kinder sollten nicht mit Anastrozol FGX behandelt werden (siehe Abschnitt 5.1 und 5.2).

Bei Patientinnen mit leichten bis mäßigen Nierenfunktionsstörungen ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Bei Patientinnen mit leichten Leberfunktionsstörungen ist keine Dosisanpassung erforderlich.



4.3 Gegenanzeigen



Die Anwendung von Anastrozol FGX Anastrozol FGX ist kontraindiziert bei:

- Patientinnen mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Anastrozol oder einen der sonstigen unter Abschnitt 6.1 angegebenen Bestandteile,

- prämenopausalen Frauen,

- schwangeren und stillenden Frauen (siehe Abschnitt 4.6),

- Patientinnen mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance unter 20 ml/min) (siehe Abschnitt 4.4),

- Patientinnen mit mäßigen oder schweren Lebererkrankungen,

- Patientinnen, denen gleichzeitig östrogenhaltige Arzneimittel verabreicht werden (siehe Abschnitt 4.5), da sie dessen pharmakologische Wirkung aufheben,

- Patientinnen, die gleichzeitig mit Tamoxifen behandelt werden (siehe Abschnitt 4.5).



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung



Anastrozol FGX Anastrozol FGX sollte nicht zur Behandlung von Kindern eingesetzt werden, da Wirksamkeit und Unbedenklichkeit bei dieser Patientengruppe nicht nachgewiesen worden sind (Abschnitte 5.1 und 5.2).



Bei Patientinnen, deren Hormonstatus nicht durch klinische Methoden festgestellt werden kann, muss die Menopause biochemisch bestätigt werden.



Für Patientinnen mit mäßiger oder schwerer Leberfunktionsstörung oder Patientinnen mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance < 20 ml/min) liegen keine Daten vor, die eine sichere Anwendung von Anastrozol FGX Anastrozol FGX belegen (siehe Abschnitt 4.3).



Die Anwendung von Arzneimitteln, inklusive Anastrozol FGX, die den Östrogenspiegel senken, kann zu einer reduzierten Knochendichte führen und dadurch möglicherweise ein erhöhtes Frakturrisiko hervorrufen.



Bei Frauen mit Osteoporose oder mit einem Osteoporoserisiko sollte zu Beginn der Behandlung und anschließend in regelmäßigen Abständen die Knochendichte, z. B. durch die DEXA-Scanmethode, bestimmt werden. Gegebenenfalls sollte eine Behandlung oder Prophylaxe der Osteoporose begonnen und sorgfältig überwacht werden.



Es stehen keine Daten über die gleichzeitige Anwendung mit GnRH-Analoga zur Verfügung. Diese Kombinationsbehandlung sollte außerhalb von klinischen Studien nicht angewendet werden.



Da Anastrozol den endogenen Östrogenspiegel senkt, können eine Reduktion der Knochendichte und ein eventuell damit verbundenes erhöhtes Frakturrisiko auftreten. Momentan liegen keine ausreichenden Daten zum Nachweis einer Wirkung von Bisphosphonaten bei einem durch Anastrozol verursachten Verlust der Knochendichte oder zu ihrem prophylaktischen Nutzen vor.



Dieses Präparat enthält Lactose. Patientinnen mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactasemangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.



Die Anwendung von Anastrozol FGX kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen



Anastrozol hemmte Cytochrom P450 1A2, 2C8/9 und 3A4 in vitro, aber Wechselwirkungsstudien mit Phenazon und Cimetidin deuten darauf hin, dass bei der gleichzeitigen Verabreichung von Anastrozol mit anderen Arzneimitteln keine klinisch relevanten, durch Cytochrom P450 vermittelten Wechselwirkungen zu erwarten sind.

Es gab keine klinisch signifikanten Wechselwirkungen mit Bisphosphonaten (siehe Abschnitt 5.1).

Östrogenhaltige Arzneimittel sollten nicht zusammen mit Anastrozol verabreicht werden, da sie dessen pharmakologische Wirkung aufheben.

Tamoxifen sollte nicht zusammen mit Anastrozol FGX angewendet werden, da dessen pharmakologische Wirkung verringert werden kann (siehe Abschnitt 4.3).



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit



Anastrozol FGX ist bei schwangeren und stillenden Frauen kontraindiziert.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen



Es ist unwahrscheinlich, dass Anastrozol FGX die Fähigkeit beeinträchtigt, ein Fahrzeug zu führen oder Maschinen zu bedienen. Wenn jedoch bei der Behandlung Schwächegefühl oder Somnolenz auftreten, dürfen Patientinnen keine Fahrzeuge führen oder Maschinen bedienen, solange diese Symptome bestehen.



4.8 Nebenwirkungen



Unerwünschte Ereignisse bei Anastrozol sind nach Organsystemen klassifiziert und nachfolgend als sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100, <1/10); gelegentlich (≥1/1000 bis <1/100); selten (≥l/10000 to <l/1000); sehr selten (<1/10000); nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) aufgelistet:



Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich

Somnolenz, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt




Häufig

Kopfschmerzen, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt

Karpaltunnelsyndrom

Erkrankungen des Gastrointenstinaltrakts

Gelegentlich

Erbrechen, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt


Häufig

Übelkeit, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt

Durchfall, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt

Leber- und Gallenerkrankungen

Häufig


Erhöhung der alkalischen Phosphatase, der Alanin-Aminotransferase und Aspartat-Aminotransferase


Gelegentlich

Erhöhte Werte von Gamma-GT und Bilirubin

Hepatitis

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes


Sehr selten


Erythema multiforme

Stevens-Johnson-Syndrom

Allergische Reaktionen wie Angioödem, Nesselsucht und Anaphylaxie




Häufig


Haarausfall, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt

Hautausschlag, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen

Häufig


Gelenkschmerzen/-steifheit, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen

Gelegentlich

Anorexie, überwiegend leicht ausgeprägt

Hypercholesterinämie, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt

Gefäßerkrankungen

Sehr häufig

Hitzewallungen, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt


Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig

Asthenie, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt

Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse


Gelegentlich

Vaginalblutungen, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt*


Häufig

Vaginaltrockenheit, überwiegend leicht oder mäßig ausgeprägt



*Gelegentlich wurde von Vaginalblutungen berichtet, und zwar vor allem bei Patientinnen mit fortgeschrittenem Mammakarzinom in den ersten Wochen, nachdem die Patientinnen von einer bestehenden Hormontherapie auf eine Behandlung mit Anastrozol umgestellt wurden. Wenn solche Blutungen anhalten, sollte eine weitere Abklärung erfolgen.



**Häufigkeit kann auf Basis der vorhandenen Daten nicht bestimmt werden.



Da Anastrozol den endogenen Östrogenspiegel senkt, kann eine Reduktion der Knochendichte auftreten und bei einigen Patientinnen zu einem erhöhten Frakturrisiko führen (siehe Abschnitt 4.4). Die folgende Tabelle zeigt die Häufigkeit von vorher spezifizierten Nebenwirkungen, die im Rahmen einer vergleichenden Studie der Nebenwirkungen bei Anastrozol und Tamoxifen (ATAC-Studie) auftraten, unabhängig davon, ob ein Kausalzusammenhang bestand. Sie wurden bei Patientinnen während und bis zu 14 Tage nach Beendigung der Studie berichtet.



Nebenwirkungen

Anastrozol

(N=3092)

Tamoxifen

(N=3094)

Hitzewallungen

1104 (35,7 %)

1264 (40,9 %)

Gelenkschmerzen/-steifheit

1100 (35,6 %)

911 (29,4 %)

Stimmungsschwankungen

597 (19,3 %)

554 (17,9 %)

Müdigkeit/Asthenie

575 (18,6 %)

544 (17,6 %)

Übelkeit und Erbrechen

393 (12,7 %)

384 (12,4 %)

Frakturen

315 (10,2 %)

209 (6,8 %)

Frakturen der Wirbelsäule, Hüfte oder Handgelenk-/Colles-Frakturen

133 (4,3 %)

91 (2,9 %)

Handgelenk-/Colles-Frakturen

67 (2,2 %)

50 (1,6 %)

Frakturen der Wirbelsäule

43 (1,4 %)

22 (0,7 %)

Frakturen der Hüfte

28 (0,9 %)

26 (0,8 %)

Katarakte

182 (5,9 %)

213 (6,9 %)

Vaginalblutungen

167 (5,4 %)

317 (10,2 %)

Ischämische kardiovaskuläre Erkrankungen

127 (4,1 %)

104 (3,4 %)

Angina pectoris

71 (2,3 %)

51 (1,6 %)

Myokardinfarkt

37 (1,2 %)

34 (1,1 %)

Koronare Herzkrankheit

25 (0,8 %)

23 (0,7 %)

Ischämie im Bereich des Myokards

22 (0,7 %)

14 (0,5 %)

Fluor vaginalis

109 (3,5 %)

408 (13,2 %)

Venöse Thromboembolien (gesamt)

87 (2,8 %)

140 (4,5 %)

Tiefe Venenthrombosen einschließlich Lungenembolie

48 (1,6 %)

74 (2,4 %)

Ischämische zerebrovaskuläre Ereignisse

62 (2,0 %)

88 (2,8 %)

Endometriumkarzinome

4 (0,2 %)

13 (0,6 %)



Bei einer durchschnittlichen Beobachtungszeit von 68 Monaten betrug die Frakturrate in der Anastrozolgruppe 22 pro 1000 Patientenjahre und in der Tamoxifengruppe 15 pro 1000 Patientenjahre.



Die für Anastrozol beobachtete Frakturrate ist ähnlich wie der Referenzbereich für gleichaltrige postmenopausale Frauen. Es wurde nicht untersucht, ob die im Rahmen der ATAC-Studie bei den mit Anastrozol behandelten Patientinnen beobachtete Fraktur- und Osteoporoserate eine protektive Wirkung von Tamoxifen, eine spezifische Wirkung von Anastrozol oder beides widerspiegelt.



Die Inzidenz für das Auftreten einer Osteoporose betrug 10,5 % bei Patientinnen, die mit Anastrozol, und 7,3 % bei Patientinnen, die mit Tamoxifen behandelt wurden.





4.9 Überdosierung



Bisher liegen kaum klinische Erfahrungen mit versehentlicher Überdosierung von Anastrozol vor.

In tierexperimentellen Studien erwies sich die akute Toxizität von Anastrozol als gering.

In klinischen Studien mit Anastrozol in verschiedenen Dosierungen wurden gesunden männlichen Probanden Einzeldosen von bis zu 60 mg und postmenopausalen Frauen mit fortgeschrittenem Mammakarzinom bis zu 10 mg täglich verabreicht; diese Dosierungen wurden gut vertragen. Eine Einzeldosis Anastrozol, die lebensbedrohliche Symptome zur Folge hat, ist nicht bekannt.

Es gibt kein spezifisches Antidot bei Überdosierung, so dass die Behandlung symptomatisch erfolgen muss.

Bei der Behandlung einer Überdosierung muss die Möglichkeit in Betracht gezogen werden, dass mehrere Arzneimittel gleichzeitig eingenommen wurden. Wenn die Patientin bei Bewusstsein ist, sollte Erbrechen ausgelöst werden.

Da Anastrozol keine hohe Proteinbindung besitzt, kann eine Dialyse von Nutzen sein, um die bereits gebundene Arznei zu eliminieren.

Darüber hinaus sind allgemein unterstützende Maßnahmen wie häufige Kontrolle der Vitalfunktionen und eine enge Überwachung der Patientin angezeigt.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN



5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften



Pharmakotherapeutische Gruppe: Enzyminhibitoren, ATC-Code: L02BG03

Anastrozol ist ein potenter, hoch selektiver nichtsteroidaler Aromataseinhibitor. Bei postmenopausalen Frauen wird Östradiol hauptsächlich im peripheren Gewebe durch eine von der Aromatase katalysierte enzymatische Umwandlung von Androstendion zu Östron gebildet. Anschließend wird Östron in Östradiol umgewandelt.

Bei Frauen mit Mammakarzinom ist der Nutzen einer Verringerung von zirkulierendem Östradiol erwiesen. Mit Hilfe einer hoch empfindlichen Methode wurde nachgewiesen, dass die tägliche Gabe von 1 mg Anastrozol den Östradiolspiegel bei postmenopausalen Frauen um mehr als 80 % senkt.

Anastrozol besitzt keine gestagene, androgene oder östrogene Wirkung.

Messungen vor und nach einem ACTH-Belastungstest zeigen, dass Dosen von bis zu 10 mg Anastrozol keinerlei Einfluss auf die Bildung von Cortisol und Aldosteron haben. Eine Substitution von Kortikoiden ist daher nicht erforderlich.

Pädiatrische Studien

Es wurden drei klinische Studien bei pädiatrischen Patienten durchgeführt (zwei bei pubertierenden Jungen mit Gynäkomastie und eine bei Mädchen mit McCune-Albright-Syndrom).



Gynäkomastie-Studie

Studie 0006 war eine randomisierte, doppelblinde, multizentrische Studie mit 82 pubertierenden Jungen (im Alter von 11 bis einschließlich 18 Jahren) mit Gynäkomastie, die seit mehr als 12 Monaten bestand. Die Patienten wurden bis zu 6 Monate lang täglich mit einer Anastrozol-Dosis von 1 mg/Tag oder mit einem Placebo behandelt. Zwischen der mit 1 mg Anastrozol behandelten Gruppe und der Placebogruppe zeigte sich kein signifikanter Unterschied in der Anzahl an Patienten, bei denen es nach 6 Monaten zu einer Reduktion des gesamten Brustvolumens um 50 % oder mehr gekommen war.

Studie 0001 war eine offene, pharmakokinetische Studie mit einer mehrmals täglich verabreichten Anastrozol-Dosis von 1 mg/Tag bei 36 pubertierenden Jungen mit Gynäkomastie, die seit weniger als 12 Monaten bestand. Die Sekundärziele waren die Ermittlung des Anteils der Patienten mit einer Verringerung des Gynäkomastievolumens beider Brüste gemeinsam um mindestens 50 % gegenüber dem Ausgangswert an Tag 1 nach 6 Monaten unter Studientherapie sowie die Verträglichkeit und Sicherheit.

In dieser Studie wurde eine Subpopulation von 25 Jungen ausgewählt, um die möglichen Vorteile von Anastrozol pharmakodynamisch zu untersuchen. Nach 6 Monaten wurde eine Abnahme des gesamten Brustvolumens um 50 % oder mehr bei 55,6 % (gemessen per Ultraschall) bzw. 77,8 % (gemessen mit einem Messschieber) dieser Jungen festgestellt (Beobachtungsdaten, zu diesen Ergebnissen wurde keine statistische Analyse erstellt).

Studie bei McCune-Albright-Syndrom

Studie 0046 war eine internationale, multizentrische, offene exploratorische Studie mit Anastrozol bei 28 Mädchen (im Alter von 2 bis ≤ 10 Jahren) mit McCune-Abright-Syndrom (MAS). Die Wirksamkeit der Studienmedikation wurde gemessen an dem Anteil der Patientinnen, die die festgelegten Kriterien hinsichtlich vaginaler Blutungen, Knochenalter und Wachstumsgeschwindigkeit erfüllten.

Es wurde keine statistisch signifikante Veränderung der Anzahl der Tage mit vaginalen Blutungen unter Therapie beobachtet. Es gab keine klinisch signifikanten Veränderungen bei den Tannerstadien, dem mittleren Ovarialvolumen oder dem mittleren Uterusvolumen. Es wurde keine statistisch signifikante Veränderung hinsichtlich der Zunahme des Knochenalters unter Therapie im Vergleich zum Ausgangswert beobachtet. Die Wachstumsgeschwindigkeit (in cm/Jahr) war signifikant vermindert (p<0,05) sowohl für den Zeitraum von Monat 0 bis Monat 12 als auch für den Zeitraum von Monat 7 bis Monat 12 bezogen auf die Zeit vor der Therapie. Bei 28 % der Patientinnen mit vorbestehenden Vaginalblutungen kam es unter der Therapie zu einer ≥ 50 %igen Abnahme der Anzahl der Blutungstage; bei 40 % traten über einen Zeitraum von 6 Monaten und bei 12 % über einen Zeitraum von 12 Monaten gar keine Blutungen mehr auf.

Die Gesamtauswertung der Nebenwirkungen bei Kindern unter 18 Jahren gab keinen Anlass zu Bedenken bezüglich der Sicherheit und Verträglichkeit.



5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften



Die Pharmakokinetik von Anastrozol der postmenopausalen Frauen ist unabhängig vom Alter.



Bei Jungen mit pubertärer Gynäkomastie wurde Anastrozol mit hoher systemischer Verfügbarkeit schnell resorbiert und langsam eliminiert, wobei die Halbwertzeit ca. 2 Tage betrug. Die Clearance von Anastrozol war bei Mädchen geringer als bei Jungen, und die Belastung war höher. Anastrozol war bei Mädchen ebenfalls in hohem Maße systemisch verfügbar und wurde langsam eliminiert, wobei die Halbwertzeit ungefähr 0,8 Tage betrug.



Resorption

Die Resorption von Anastrozol, dem Wirkstoff von Anastrozol FGX, erfolgt rasch. Maximale Plasmakonzentrationen werden bei Nüchterneinnahme üblicherweise innerhalb von zwei Stunden erzielt. Nahrungsaufnahme führt zu einer geringfügigen Verzögerung der Resorption, beeinflusst jedoch nicht das Ausmaß. Diese geringfügige Verzögerung lässt bei einmal täglicher Einnahme der Anastrozol FGX - Filmtabletten keinen klinisch bedeutsamen Einfluss auf die Plasmakonzentration im Steady state erwarten. Nach 7 Tagen mit täglicher Einnahme werden ca. 90 bis 95 % der Anastrozol-Konzentration im Steady state erreicht. Es gibt keine Hinweise auf eine Zeit- oder Dosisabhängigkeit der pharmakokinetischen Parameter von Anastrozol.



Distribution

Die Plasmaproteinbindung von Anastrozol beträgt 40 %.



Metabolismus

Anastrozol wird bei postmenopausalen Frauen extensiv metabolisiert, so dass weniger als 10 % der Dosis innerhalb von 72 Stunden unverändert mit dem Urin ausgeschieden werden. Die Metabolisierung von Anastrozol erfolgt durch N Dealkylierung, Hydroxylierung und Glukuronidierung. Die Metaboliten werden überwiegend mit dem Urin ausgeschieden. Triazol, der Hauptmetabolit im Plasma, hemmt die Aromatase nicht.



Ausscheidung

Anastrozol wird langsam eliminiert, wobei die Plasmaeliminationshalbwertzeit 40-50 Stunden beträgt.



Die orale Clearance von Anastrozol bei Probanden mit stabiler Leberzirrhose oder eingeschränkter Nierenfunktion liegt im Bereich der bei gesunden Probanden beobachteten Werte.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit



Akute Toxizität



In Studien zur akuten Toxizität an Nagetieren betrug die mittlere letale Dosis bei oraler Gabe > 100 mg/kg/Tag und bei intraperitonealer Gabe > 50 mg/kg/Tag. In einer Studie zur akuten Toxizität an Hunden betrug die mittlere letale Dosis bei oraler Gabe > 45 mg/kg/Tag.



Chronische Toxizität



Studien zur Toxizität bei wiederholter Gabe wurden an Ratten und Hunden durchgeführt. In den Toxizitätsstudien wurde kein „No Effect-Level“ für Anastrozol ermittelt; die bei den niedrigen (1 mg/kg/Tag) und mittleren Dosen (3 mg/kg/Tag bei Hunden bzw. 5 mg/kg/Tag bei Ratten) beobachteten Wirkungen waren jedoch entweder auf die pharmakologischen oder auf die enzyminduzierenden Eigenschaften von Anastrozol zurückzuführen und gingen nicht mit signifikanten toxischen oder degenerativen Veränderungen einher.



Gentoxizität



Genetische Toxizitätsstudien zeigen, dass Anastrozol kein mutagenes oder klastogenes Potenzial besitzt.



Reproduktionstoxizität



Die orale Verabreichung von Anastrozol an weibliche Ratten führte bei einer Dosierung von 1 mg/kg/Tag zu einem erhöhten Auftreten von Infertilität und bei einer Dosierung von 0,02 mg/kg/Tag zu einem erhöhten Präimplantationsverlust. Diese Effekte traten in klinisch relevanten Dosen auf. Ein Effekt auf den Menschen kann nicht ausgeschlossen werden. Diese Effekte stehen in Bezug zur Pharmakologie des Wirkstoffes und waren nach einer 5 wöchigen Wirkstoff-Entzugsphase vollständig reversibel.



Die orale Verabreichung von Anastrozol in Dosierungen bis zu 1,0 mg/kg/Tag an trächtige Ratten und bis zu 0,2 mg/kg/Tag an trächtige Kaninchen hatte keine teratogene Wirkung. Die beobachteten Wirkungen (Vergrößerung der Plazenta bei Ratten und Fehlgeburt bei Kaninchen) standen im Zusammenhang mit der pharmakologischen Wirkung der Substanz.



Die Überlebensrate der Jungen von Ratten, denen Anastrozol in Dosen von 0,02 mg/kg/Tag und mehr verabreicht worden war (vom 17. Tag der Gestation bis zum 22. Tag post partum), war reduziert. Diese Wirkung steht mit dem pharmakologischen Einfluss der Substanz auf den Geburtsvorgang im Zusammenhang. Es wurden keine negativen Auswirkungen auf das Verhalten oder die Reproduktionsfähigkeit der ersten Nachwuchsgeneration beobachtet, die auf die Behandlung des Muttertieres mit Anastrozol zurückgeführt werden könnten.



Kanzerogenes Potential



In einer Karzinogenstudie an Ratten führte nur die Gabe hoher Dosen (25 mg/kg/Tag) zu einem vermehrten Auftreten von Lebertumoren und Bindegewebspolypen des Uterus bei weiblichen Tieren sowie Schilddrüsenadenomen bei männlichen Tieren. Diese Veränderungen traten bei einer Dosis auf, die dem 100fachen der therapeutischen Dosen beim Menschen entspricht, und werden für die Behandlung von Patienten mit Anastrozol nicht als klinisch relevant angesehen.

Eine 2 Jahres-Onkogenitätsstudie an Mäusen führte zur Bildung benigner Ovarialtumoren und einer Störung in der Inzidenz lymphoretikulärer Neoplasmen (weniger histiozytäre Sarkome bei weiblichen Tieren und mehr Todesfälle infolge von Lymphomen). Diese Veränderungen werden bei der Maus als artspezifische Wirkungen der Aromatasehemmung und als nicht klinisch relevant für die Behandlung von Patienten mit Anastrozol angesehen.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN



6.1 Liste der sonstigen Bestandteile



Tablettenkern:

Lactose-Monohydrat.

Maisstärke

Povidon K-30

Mikrokristalline Cellulose pH 102

Carboxymethylstarke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.)

Hochdisperses Siliciumdioxid

Magnesiumstearat (E572)

Talkum

Beschichtung:

Hypromellose 5cp (E464)

Macrogol 400

Titandioxid (E171)

Talkum



6.2 Inkompatibilitäten



Nicht zutreffend.



6.3 Dauer der Haltbarkeit



3 Jahre



6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung



Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses



PVC/Aluminiumblister.

Packungsgrößen:



28, 30, 98, 100 Tabletten pro Umkarton



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung <und sonstige Hinweise zur Handhabung>



Keine besonderen Anforderungen.



7. Inhaber der Zulassung



FirstGenerixInternational GmbH

Deinhardplatz 3

56068 Koblenz

Deutschland



8. Zulassungsnummer(n)



83777.00.00





9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung

11 Februar 2011



10. Stand der Information

Juli 2011



11. Verkaufsabgrenzung



Verschreibungspflichtig