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Antifungol Hexal 3 Kombi

Document: 31.07.2009   Fachinformation (deutsch) change

Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben



FACHINFORMATION



1. Bezeichnung der Arzneimittel


Antifungol® HEXAL®3 Kombi 200 mg/Vaginaltablette

10 mg/g Creme

Antifungol® HEXAL®6 Kombi 100 mg/Vaginaltablette

10 mg/g Creme


Wirkstoff: Clotrimazol



2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung


Antifungol® HEXAL®3 Kombi

1 Vaginaltablette enthält 200 mg Clotrimazol.

1 g Creme enthält 10 mg Clotrimazol.


Antifungol® HEXAL®6 Kombi

1 Vaginaltablette enthält 100 mg Clotrimazol.

1 g Creme enthält 10 mg Clotrimazol.


Die Creme enthält Cetylstearylalkohol.


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform


Weiße, länglicheVaginaltablette


Weiße Creme



4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete


Infektiöser Ausfluss, verursacht durch Hefepilze, Entzündungen der Scheide und der Schamlippen (Candida vulvitis) durch Pilze meist Candida sowie Superinfektionen mit Clotrimazol-empfindlichen Bakterien.


4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung


Vaginaltabletten

1-mal täglich abends 1 Vaginaltablette applizieren.



Creme

BeiCandida vulvitis1- bis 3-mal täglich auf die betroffenen Hautsstellen auftragen.


Art der Anwendung

Vaginaltabletten

Die Vaginaltabletten möglichst tief in die Vagina applizieren.


Creme

Zur Anwendung auf der Haut.


Dauer der Anwendung

Antifungol® HEXAL® 3 Kombi

3-Tage-Behandlung mit Antifungol® HEXAL®3 KombiVaginaltabletten


Vaginaltabletten

1-mal täglich abends 1 Vaginaltablette an 3 aufeinander folgenden Tagen


Antifungol® HEXAL® 6 Kombi

6-Tage-Behandlung mit Antifungol® HEXAL® 6 Kombi Vaginaltabletten


Vaginaltabletten

1-mal täglich abends 1 Vaginaltablette an 6 aufeinander folgenden Tagen


Creme

Die allgemeine Therapiedauer bei Candida vulvitis beträgt 1–2 Wochen.


Da meist Vagina und Vulva betroffen sind, sollte eine Kombinationsbehandlung (Behandlung beider Bereiche) durchgeführt werden.


Falls erforderlich kann die Behandlung wiederholt werden.


Die Behandlung sollte zweckmäßigerweise nicht während der Menstruation durchgeführt werden.


Sonstige Hinweise

Bei trockener Scheide kann es vorkommen, dass sich die Vaginaltabletten nicht vollständig auflösen. In diesem Fall empfiehlt sich vorzugsweise die Anwendung der Vaginalcreme.


In der Schwangerschaft sollten die Vaginaltabletten ohne Applikator angewendet werden.


Die Behandlung der Candida vulvitis soll mit der Creme erfolgen.


Im Allgemeinen gehen die Symptome einer Vaginalmykose (wie Juckreiz, Ausfluss, Brennen) innerhalb der ersten vier Tage nach Beginn der Behandlung deutlich zurück. Falls die Symptome nach der Behandlung nicht vollständig abgeklungen sind oder sich verschlimmert haben, muss ein Arzt aufgesucht werden.


4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Clotrimazol oder einen der sonstigen Bestandteile



4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung


Die Vaginaltabletten dürfen in den folgenden Fällen nur unter ärztlicher Kontrolle angewendet werden:

aufgetreten ist


Creme

Cetylstearylalkohol kann örtlich begrenzt Hautreizungen (z. B. Kontaktdermatitis) hervorrufen.


Hinweis

Bei gleichzeitiger Anwendung von Antifungol® HEXAL®3/6 Kombi und Latexprodukten
(z. B. Kondome, Diaphragmen) kann es wegen der enthaltenen Hilfsstoffe (insbesondere Stearate) zur Verminderung der Funktionsfähigkeit und damit zur Beeinträchtigung der Sicherheit dieser Produkte kommen.


4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen


Keine bekannt



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Epidemiologische Studien aus dem Jahr 1999 zeigen an 3846 Schwangeren, die mit Clotrimazol vaginal behandelt wurden, kein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen allgemein oder für spezifische Anomalien.

Die Analyse einer 1987 publizierten Studie über den Einfluss von vaginal applizierten, antimykotischen und trichomonaziden Therapeutika auf den Schwangerschaftsverlauf weist jedoch darauf hin, dass der Verdacht auf ein erhöhtes Spontanabort-Risiko nach vaginaler Applikation von Clotrimazol im ersten Trimenon besteht. Diese Befunde sind jedoch nicht ausreichend gesichert. Entsprechende Untersuchungen für das 2. und 3. Trimenon liegen nicht vor.


Aus Gründen der Vorsicht darf Clotrimazol in der Schwangerschaft nur nach entsprechender Nutzen/Risiko-Abschätzung durch den behandelnden Arzt angewendet werden. Während der Schwangerschaft sollte die Behandlung mit der Vaginalcreme durch den Arzt erfolgen oder mit Vaginaltabletten ohne Applikator durchgeführt werden.


Stillzeit

Es ist nicht bekannt, ob Clotrimazol beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Wegen der geringen Resorption bei topischer Anwendung ist mit dem Stillen für den Säugling vermutlich kein Risiko verbunden.


4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Nicht zutreffend.


4.8 Nebenwirkungen


Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:


Sehr häufig (≥ 1/10)

Häufig (≥ 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (≥ 1/1.000 bis < 1/100)

Selten (≥ 1/10.00 bis < 1/1.000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes

Gelegentlich können Hautreaktionen (z. B. Brennen, Stechen, Rötung) an den behandelten Stellen auftreten.


Erkrankungen des Immunsystems


Zusätzlich für Vaginaltabletten

Sehr selten kann es zu generalisierten Überempfindlichkeitsreaktionen unterschiedlichen Schweregrades kommen. Diese können betreffen: die Haut (z. B. Juckreiz, Rötung), die Atmung (z. B. Atemnot), den Kreislauf (z. B. behandlungsbedürftiger Blutdruckabfall bis hin zu Bewusstseinsstörungen) und den Magen-Darm-Trakt (z. B. Übelkeit, Durchfall).


Zusätzlich für Creme

Bei Überempfindlichkeit gegen Cetylstearylalkohol können allergische Reaktionen an der Haut und Schleimhaut auftreten.


4.9 Überdosierung


Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.



5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Imidazol-Derivat, Breitspektrum-Antimykotikum


ATC-Code: D01AC01 / G01AF02


Clotrimazol, der Wirkstoff von Antifungol® HEXAL®3/6 Kombi, hat in vitround in vivo ein breites antimykotisches Wirkungsspektrum, das Dermatophyten, Sprosspilze, Schimmelpilze und dimorphe Pilze umfasst.


Unter geeigneten Testbedingungen liegen die MHK-Werte bei diesen Pilzarten im Bereich von weniger als 0,062–4(–8) µg/ml Substrat. Im Wirkungstyp ist Clotrimazol primär fungistatisch. Die Wirkung in vitroist auf proliferierende Pilzelemente begrenzt. Pilzsporen sind nur wenig empfindlich. Die Substanz wirkt bei Pilzen als Hemmstoff der Ergosterolsynthese, deren Hemmung zu Aufbau- und Funktionsstörungen der Cytoplasma-Membran führt.


Neben seiner antimykotischen Wirkung hemmt Clotrimazol in vitrodie Vermehrung von Corynebakterien und grampositiven Kokken - mit Ausnahme der Enterokokken - in Konzentrationen von 0,5–10 µg/ml Substrat und wirkt mit 100 µg/ml trichomonazid.


Die Resistenzsituation von Clotrimazol ist als günstig einzuschätzen: Primär resistente Varianten sensibler Pilzspezies sind sehr selten, sekundäre Resistenzentwicklungen sensibler Pilze wurden bisher unter Therapiebedingungen nur ganz vereinzelt beobachtet.


Pharmakokinetische Eigenschaften


Pharmakokinetische Untersuchungen nach dermaler bzw. vaginaler Applikation zeigten, dass Clotrimazol nur gering mit weniger als 2 bzw. 3–10 % der Dosis resorbiert wird mit daraus resultierenden Plasmaspitzenkonzentrationen des Wirkstoffs von weniger als 10 ng/ml.


5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


In Studien zur akuten oralen Toxizität war Clotrimazol gut verträglich. Die längerfristige Verabreichung hoher oraler Dosen an Ratten, Hunde und Affen verursacht eine dosisabhängige, reversible Leberenzymveränderung und Leberhypotrophie. Reversible Verdickungen der Nebennierenrinde waren bedingt durch verstärkte Fetteinlagerungen in die Zona reticularis und fasciculata.
Bei subakuter dermaler Verabreichung bei Kaninchen und vaginaler Gabe von Wirkstoffdosen bis 500 mg bei Hunden über 3 Wochen wurde eine gute dermale und vaginale lokale Verträglichkeit der verwendeten Prüfmuster festgestellt, der Wirkstoff erwies sich als nicht primär haut- oder schleimhautreizend.

Die Mutagentitätsprüfungen waren negativ.

Untersuchungen zur chronischen Toxizität an der Ratte ergaben keine Anhaltspunkte für ein tumorerzeugendes Potenzial.

Reproduktionstoxikologische Untersuchungen wurden an Mäusen, Ratten und Kaninchen mit oralen Gaben bis zu 200 mg/kg KG und an Ratten mit vaginaler Applikation von 100 mg/kg KG durchgeführt. Bei oraler Gabe hoher Dosen (ab 100 mg/kg KG) traten bei der Ratte maternal toxische und letale Effekte auf, die sekundär embryotoxisch waren. In anderen Tierstudien sowie bei der Ratte im unteren Dosisbereich traten keine embryotoxischen oder teratogenen Effekte auf. Clotrimazol hatte keinen Einfluss auf die Fertilität.



6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile


Vaginaltabletten

Calciumlactat-Pentahydrat

mikrokristalline Cellulose

Crospovidon (Ph.Eur.)

Hypromellose

Lactose-Monohydrat

Magnesiumstearat (Ph.Eur.)

Maisstärke

Milchsäure

hochdisperses Siliciumdioxid


Creme

Benzylalkohol

Cetylpalmitat (Ph.Eur.)

Cetylstearylalkohol (Ph.Eur.)

Octyldodecanol (Ph.Eur.)

Polysorbat 60

Sorbitanstearat

gereinigtes Wasser


6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.


6.3 Dauer der Haltbarkeit


3 Jahre


Die Creme ist nach erstmaligem Öffnen der Tube noch 3 Monate haltbar.


6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.


6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Antifungol® HEXAL®3 Kombi

Alu-Folienstreifen mit 3 Vaginaltabletten, Applikator (PP) und 20 g Creme (N1) in einer Aluminium-Tube mit Plastik-Drehverschluß


Antifungol® HEXAL®6 Kombi

Alu-Folienstreifen mit 6 Vaginaltabletten, Applikator (PP) und 20 g Creme (N1) in einer Aluminium-Tube mit Plastik-Drehverschluß


6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.



7. INHABER DER ZULASSUNG


HEXAL AG

Industriestr. 25

83607 Holzkirchen

Tel.: (08024) 908-0

Fax: (08024) 908-1290

e-mail: medwiss@hexal.com



8. ZULASSUNGSNUMMER


Antifungol® HEXAL®3 Kombi

47258.01.00


Antifungol® HEXAL®6 Kombi

47258.02.00



9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG


Antifungol® HEXAL®3 Kombi

20.05.2003


Antifungol® HEXAL®6 Kombi

20.05.2003



10. STAND DER INFORMATION


Juli 2009



11. VERKAUFSABGRENZUNG


Antifungol® HEXAL®3 Kombi

Apothekenpflichtig


Antifungol® HEXAL®6 Kombi

Verschreibungspflichtig

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