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Antra 10 Mg

Document: 05.12.2008   Fachinformation (deutsch) change

S. 9

FACHINFORMATION (SPC)

Antra 10 mg,


magensaftresistente Hartkapsel


(Zul.-Nr.: 40066.00.00)


Fachinformation
(Zusammenfassung der Produkteigenschaften/SPC)

1. Bezeichnung des Arzneimittels

Antra® 10 mg

magensaftresistente Hartkapseln

2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung

1 magensaftresistente Hartkapsel enthält 10 mg Omeprazol.

Sonstiger Bestandteil: Lactose

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe 6.1.

3. Darreichungsform

Magensaftresistente Hartkapsel

4. Klinische Angaben

4.1 Anwendungsgebiete

4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Rezidivprophylaxe der Refluxösophagitis

Die normale Dosierung beträgt 10 - 20 mg Omeprazol 1-mal täglich, je nach Ansprechen der Therapie.

Die Behandlungsdauer ist zeitlich nicht begrenzt.

Rezidivprophylaxe des Ulcus duodeni

Im Regelfall 10 mg Omeprazol (entsprechend 1 magensaftresistenten Hartkapsel Antra 10 mg) täglich.

Kommt es unter der Behandlung mit Antra 10 mg trotzdem zu einem Ulkus-Rezidiv, so kann die Dosis zur Akuttherapie auf 20 mg bzw. 40 mg Omeprazol erhöht werden. Hierfür stehen magensaftresistente Hartkapseln mit den entsprechenden Wirkstärken (Antra 20 mg bzw. Antra 40 mg) zur Verfügung.

Die Behandlungsdauer ist zeitlich nicht begrenzt.

Symptomatische Behandlung der gastroösophagealen Refluxkrankheit

Die übliche Dosierung beträgt 10 - 20 mg Omeprazol täglich, je nach Ansprechen der Therapie.

Die Behandlungsdauer beträgt 2 - 4 Wochen. Falls ein Patient nach Ablauf von 2 Wochen noch keine Besserung der Symptome verspürt, sollten weitergehende Untersuchungen durchgeführt werden.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder Leberfunktionsstörungen und ältere Patienten:

Eine Tagesdosis von 20 mg Omeprazol sollte nicht überschritten werden.

Die magensaftresistenten Hartkapseln sollten als Ganzes zusammen mit ausreichend Flüssigkeit (z. B. ein Glas Wasser) vor einer Mahlzeit (Frühstück oder Abendessen) auf nüchternen Magen eingenommen werden.

4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.

Wie andere Protonenpumpeninhibitoren auch darf Omeprazol nicht zusammen mit Atazanavir angewendet werden (siehe Abschnitt 4.5).

4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion sollten regelmäßig die Leberenzyme untersucht werden.

Bei der Langzeitanwendung von Omeprazol, vor allem, wenn diese 1 Jahr überschreitet, sollte eine regelmäßige Überprüfung sowie ein wiederholtes und sorgfältiges Abschätzen des Nutzens und des Risikos der Behandlung durch den behandelnden Arzt erfolgen.

Bei Patienten mit peptischen Ulzera sollte der Helicobacter-Status bestimmt werden. Für Helicobacter-positive Patienten ist, wo immer möglich, eine Eradikation des Keimes anzustreben.

Sofern beunruhigende Symptome (wie z. B. signifikanter unbeabsichtigter Gewichtsverlust, wiederholtes Erbrechen, Schluckstörungen, Bluterbrechen oder Blutstuhl) auftreten oder der Verdacht auf ein Magengeschwür besteht bzw. ein Magengeschwür existiert, muss eine bösartige Krankheit durch entsprechende Untersuchungen ausgeschlossen werden, da die Behandlung Symptome verdecken und die Diagnose verzögern kann.

Die Diagnose einer Refluxösophagitis sollte endoskopisch gestellt werden.

Bei schwer kranken Patienten, vor allem solchen mit instabilen Kreislaufverhältnissen, sollte - soweit möglich - die Seh- und Hörfunktion regelmäßig überwacht werden, da Einzelfälle von Blindheit und Taubheit bei der Anwendung von Omeprazol als Injektion bekannt geworden sind. Belege für einen ursächlichen Zusammenhang liegen bislang nicht vor.

Patienten mit der seltenen hereditären Galaktose-Intoleranz, Laktase-Mangel oder Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten Antra 10 mg nicht einnehmen.

Erfahrungen über die Behandlung von Kindern liegen bisher nicht vor, deshalb soll Antra 10 mg bei Kindern nicht angewendet werden.

4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Da Omeprazol hauptsächlich in der Leber durch Cytochrom-P-450-Isoformen (hauptsächlich CYP2C19, aber auch CYP3A4) metabolisiert wird und CYP2C19 kompetitiv inhibiert, kann es die Elimination anderer Arzneimittel, die von diesem Enzym verstoffwechselt werden, verzögern.

Dies wurde bei Diazepam, Phenytoin, R-Warfarin und anderen Vitamin-K-Antagonisten beobachtet. Es wird empfohlen, eine regelmäßige Kontrolle der Plasmaspiegel bei Patienten, die R-Warfarin (oder andere Vitamin-K-Antagonisten) oder Phenytoin erhalten, durchzuführen. Die Verringerung der Dosis kann hierbei notwendig sein.

Andere Arzneimittel, die hiervon betroffen sein könnten, sind Hexobarbital, Citalopram, Imipramin, Clomipramin etc.

Zur Interaktion von Omeprazol mit den Immunsuppressiva Cyclosporin und Tacrolimus existieren sich widersprechende Daten. Deshalb sollten die Plasmaspiegel dieser Stoffe regelmäßig überwacht werden, da ein Anstieg der Plasmaspiegel möglich ist.

Die Plasmaspiegel von Omeprazol und Clarithromycin sind bei gleichzeitiger Behandlung erhöht.

Aufgrund der verringerten Azidität im Magen kann die Absorption von Ketoconazol und Itraconazol genauso wie während der Behandlung mit anderen Säurehemmern erniedrigt sein.

Bei gleichzeitiger Anwendung von Omeprazol und Atazanavir wurde eine Absenkung des Plasmaspiegels von Atazanavir beobachtet.

Die gleichzeitige Behandlung mit Omeprazol und Digoxin führt bei gesunden Personen aufgrund des erhöhten Magen-pHs zu einer 10%igen Erhöhung des Digoxinplasmaspiegels.

Durch den reduzierten Magensäuregehalt kann Omeprazol die Absorption von Vitamin B12 vermindern. Dies sollte bei Patienten, die niedrige Ausgangsspiegel haben und sich einer Langzeitbehandlung unterziehen müssen, bedacht werden.

Eine gleichzeitige Gabe von johanniskrauthaltigen Arzneimitteln sollte nicht erfolgen, da Johanniskraut möglicherweise die arzneimittelabbauenden Enzyme von Omeprazol induziert und daraus eine verminderte Wirksamkeit von Omeprazol resultieren kann.

Die gleichzeitige Gabe von Omeprazol und Voriconazol, einem Hemmstoff der Cytochrom-P-450-Isoenzyme CYP2C19 und CYP3A4, führte zu einem mehr als doppelt so hohen Omeprazol-Plasmaspiegel. Üblicherweise ist in diesen Fällen keine Dosisanpassung von Omeprazol erforderlich. Bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion und bei Patienten, bei denen eine Langzeitanwendung indiziert ist, sollte jedoch eine Dosisanpassung in Erwägung gezogen werden.

Es gibt keinen Nachweis für eine Wechselwirkung von Omeprazol mit folgenden Arzneimitteln:

Coffein, Propranolol, Theophyllin, Metoprolol, Lidocain, Chinidin, Phenacetin, Estradiol, Amoxicillin, Budesonid, Diclofenac, Metronidazol, Naproxen, Piroxicam und Antazida.

Die Absorption von Omeprazol wird durch Alkohol nicht beeinflusst.

Tabellarische Übersicht zu den Interaktionen:

Andere Arzneimittel

Ursache

Folgewirkung

Diazepam, R-Warfarin, Phenytoin

Interaktion an Cytochrom-P-450-Isoenzymen der Gruppe 2C

verzögerte Elimination, erhöhte Plasmaspiegel

Ketoconazol, Itraconazol (und andere mit einer pH-abhängigen Resorption)

Erhöhung des pH-Wertes im Magen

verminderte Resorption

Atazanavir

nicht bekannt

erniedrigte Plasmakonzentration von Atazanavir

Digoxin

Erhöhung des pH-Wertes im Magen

10%iger Anstieg der Bioverfügbarkeit

Clarithromycin, Roxithromycin, Erythromycin (vermutlich auch andere Makrolide)

pH-Veränderung im Magen sowie veränderter Metabolismus in der Leber

erhöhte Plasmakonzentrationen beider Substanzen, erhöhte Bioverfügbarkeit und verlängerte Halbwertszeit für Omeprazol

Voriconazol

Interaktion an Cytochrom-P-450- Isoenzymen CYP2C19 und CYP3A4

erhöhte Plasmakonzentration von Omeprazol

Alkohol, Amoxicillin, Budesonid, Chinidin, Coffein, Diclofenac, Estradiol, Lidocain, Metoprolol, Metronidazol, Naproxen, Phenacetin, Piroxicam, Propranolol, S-Warfarin, Theophyllin





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keine Veränderung der Pharmakokinetik


4.6 Schwangerschaft und Stillzeit

Es liegen nur begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Antra 10 mg bei Schwangeren vor, die noch keine Aussagen über die Sicherheit hinsichtlich spezifischer Fehlbildungen erlauben.

Bisherige Untersuchungen haben keine Hinweise für unerwünschte Wirkungen auf die Schwangerschaft selbst oder für ein generell erhöhtes Fehlbildungsrisiko ergeben. Tierstudien zeigten keinen Anstieg des Risikos für Fehlbildungen oder andere embryotoxische Effekte mit Ausnahme einer erhöhten Lokomotionsaktivität bei pränatal exponierten Nachkommen.

Omeprazol und Metabolite werden bei Ratten in die Milch ausgeschieden. Für den Menschen liegen unzureichende Daten zur Exposition von Säuglingen über die Muttermilch vor. Nach bisherigen Untersuchungen erreicht die Omeprazolkonzentration in der Milch beim Menschen ca. 6 % der maximalen Plasmakonzentration der Mutter.

Eine Behandlung mit Antra 10 mg während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte nur nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Von der Einnahme von Antra 10 mg werden keinerlei Effekte auf die Verkehrstüchtigkeit erwartet. Begrenzte Daten aus einer Studie an Freiwilligen konnten dies bestätigen. Bei der Einnahme von Omeprazol können jedoch Nebenwirkungen auftreten, die das Nervensystem oder die Sehfähigkeit betreffen (siehe 4.8), durch die die Fähigkeit, Kraftfahrzeuge zu führen oder Maschinen zu bedienen, eingeschränkt wird.

4.8 Nebenwirkungen

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: sehr häufig (≥ 1/10), häufig (≥ 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100), selten (≥ 1/10 000 bis < 1/1000), sehr selten (< 1/10 000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Magen-Darm-Trakt

Häufig: Diarrhoe, Verstopfung, Flatulenz (unter Umständen mit Bauchschmerzen), Übelkeit und Erbrechen. In der Mehrzahl der Fälle verbessern sich diese Symptome bei fortgesetzter Behandlung.

Selten: braun-schwärzliche Verfärbung der Zunge bei gleichzeitiger Einnahme von Clarithromycin und gutartige Drüsenkörperzysten; beides war nach der Behandlung reversibel.

Sehr selten: Mundtrockenheit, Stomatitis, Candidiasis und Pankreatitis.

Leber

Gelegentlich: Veränderungen der Leberenzyme (diese bilden sich in der Regel nach Beendigung der Therapie zurück).

Sehr selten: Hepatitis mit oder ohne Gelbsucht, Leberversagen und Enzephalopathie bei Patienten mit vorbestehender schwerer Lebererkrankung.

Blut und blutbildende Organe sowie lymphatisches System

Sehr selten: Veränderungen des Blutbildes, reversible Thrombozytopenie, Leukopenie, Panzytopenie und Agranulozytose.

Selten: hypochrome, mikrozytäre Anämie bei Kindern.

Haut und Bindegewebe

Gelegentlich: Juckreiz, Hautausschlag, Dermatitis, Alopezie, Erythema multiforme, Photosensibilität und Hyperhidrose.

Selten: Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse.

Muskeln und Skelett

Selten: Muskelschwäche, Myalgie und Gelenkschmerzen.

Niere

Sehr selten: interstitielle Nephritis.

Nervensystem

Häufig: Müdigkeit, Schläfrigkeit, Schlafstörungen, Schwindel und Kopfschmerzen. Diese Beschwerden bessern sich normalerweise unter fortgesetzter Therapie.

Gelegentlich: Parästhesien und Benommenheit.

Selten: Aggressive Reaktionen, Verwirrtheit und Halluzinationen meist bei schwer kranken oder älteren Patienten.

Sehr selten: Erregungszustände und Depressionen überwiegend bei schwer kranken oder älteren Patienten.

Sinnesorgane

Gelegentlich: Störungen der Sehfähigkeit (Verschwommensehen, Schleiersehen und Einschränkung des Gesichtsfeldes), Hörstörungen, z. B. Tinnitus, und Geschmacksveränderungen. Diese Zustände sind in der Regel reversibel.

Überempfindlichkeitsreaktionen

Gelegentlich: Urtikaria.

Sehr selten: erhöhte Temperatur, Fieber, Angioödem, Bronchokonstriktion, allergischer Schock und allergische Vaskulitis.

Andere Nebenwirkungen

Gelegentlich: Unwohlsein. Periphere Ödeme, die sich normalerweise nach der Behandlung zurückbildeten.

Sehr selten: Hyponatriämie und Gynäkomastie.

4.9 Überdosierung

Informationen zu den Wirkungen einer Überdosierung beim Menschen liegen für Omeprazol nicht vor. Hohe orale Einzeldosen bis 160 mg pro Tag und Tagesdosen bis 400 mg wurden ebenso wie intravenöse Einzeldosen bis 80 mg und intravenöse Tagesdosen bis 200 mg oder 520 mg in 3 Tagen ohne Nebenwirkungen vertragen.

Außer Atem- und Kreislaufkontrolle gemäß allgemeiner Intoxikationsbehandlungsvorschriften gibt es keine direkten therapeutischen Empfehlungen.

5. Pharmakologische Eigenschaften

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften

Pharmakotherapeutische Gruppe: Mittel bei peptischem Ulkus und gastroesophagealer Refluxkrankheit, Protonenpumpenhemmer

ATC-Code: A02B C01

Omeprazol ist ein Protonenpumpenhemmer, d. h. Omeprazol hemmt direkt und dosisabhängig das Enzym H+/K+-ATPase, das in der Belegzelle des Magens für die Sezernierung des Magensaftes verantwortlich ist.

Durch diesen selektiven intrazellulären Angriff, unabhängig von membranständigen Rezeptoren wie Histamin-H2-, Muskarin-M1- oder auch gastrinergen Rezeptoren, gehört Omeprazol zu einer eigenständigen Gattung von Säurehemmern, die den terminalen Sekretionsprozess blockieren.

Aufgrund seines Wirkmechanismus verringert Omeprazol nicht nur die basale, sondern auch die stimulierbare Säuresekretion, unabhängig von der Art des Stimulus. Omeprazol erhöht aufgrund seines Wirkmechanismus den pH-Wert und vermindert das Sekretionsvolumen. Als schwache Base reichert sich Omeprazol im sauren Bereich der Belegzelle an und wird erst durch die Protonierung als Enzymhemmer wirksam.

In der sauren Umgebung bei einem pH kleiner als 4 wird Omeprazol in die eigentliche Wirksubstanz, das Sulfenamid, überführt.

Verglichen mit der Plasmahalbwertszeit der Omeprazol-Base verbleibt das Omeprazol-Sulfenamid länger in der Zelle (siehe 5.2). Ein ausreichend tiefer pH-Wert wird ausschließlich in den Parietalzellen des Magens gefunden, was die hohe Spezifität von Omeprazol erklärt. Omeprazol-Sulfenamid bindet an das Enzym und hemmt dessen Aktivität.

Wenn dieses Enzymsystem bereits gehemmt ist, wird weniger Omeprazol umgewandelt. Die Anreicherung von Omeprazol wird somit über eine Art Feedback-Mechanismus geregelt.

In der Langzeitbehandlung verursacht Omeprazol als Resultat der Säuresekretionshemmung einen mäßigen Gastrinanstieg. Eine leichte bis mäßige Vermehrung der ECL-Zellen wurde während der Langzeitanwendung beobachtet. Karzinoide, wie sie in Tierexperimenten gefunden wurden (siehe 5.3), wurden bisher beim Menschen nicht beobachtet.

Der größte Teil der klinischen Erfahrung aus kontrollierten, randomisierten Studien zeigt, dass mit Omeprazol 2 x 20 mg in der Kombination mit 2 Antibiotika über eine Woche eine 80%ige Eradikationsrate bei Patienten mit gastroduodenalen Ulzera erzielt werden kann. Wie erwartet, werden bei Patienten, die mit Metronidazol-resistenten Keimen infiziert sind, signifikant niedrigere Eradikationsraten erzielt. Deshalb sollten Informationen über die örtliche Häufigkeit von Resistenzen und örtliche Therapierichtlinien bei der Auswahl des geeigneten Regimes für die Eradikationstherapie berücksichtigt werden. Weiterhin sollte bei Patienten mit fortdauernder Infektion die Möglichkeit einer sekundären Resistenzentwicklung (bei Keimen mit primärer Empfindlichkeit) gegenüber einem antibakteriell wirkenden Mittel für die Auswahl des Zweitregimes in Betracht gezogen werden.

Weiterhin zeigen klinische Studien, dass nach einer erfolgreichen Eradikation bei Patienten mit peptischer Ulkuskrankheit die Rezidivraten im Vergleich zum natürlichen Verlauf der Krankheit mit fortdauernder Infektion für Duodenalulzera und wahrscheinlich auch für Magenulzera außergewöhnlich niedrig sind.

Eine auf beliebige Art, z. B. auch durch Anwendung von Protonenpumpenhemmern, bewirkte Abnahme des Magensäuregehaltes erhöht die Anzahl der normalerweise im Magen-Darm-Trakt vorhandenen Bakterien. Eine Behandlung mit säurereduzierenden Arzneimitteln kann zu einem leicht erhöhten Risiko für Magen-Darm-Infektionen, z. B. durch Salmonellen oder Campylobacter, führen.

5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Allgemeine Pharmakokinetik

Omeprazol ist säureempfindlich und wird deshalb oral als magensaftresistente Hartkapsel verabreicht. Die Resorption findet im Dünndarm statt.

Maximale Plasmakonzentrationen werden nach 1 - 3 Stunden erreicht. Die Plasmahalbwertszeit beträgt ca. 40 Minuten und die Plasmaclearance 0,3 - 0,6 l/min.

Bei einem kleinen Prozentsatz der Patienten (sog. „langsame Metabolisierer" in Bezug auf CYP2C19) wurde eine verlangsamte Elimination beobachtet.

Die terminale Eliminationshalbwertszeit kann sich in diesen Fällen ca. 3fach verlängern und die Fläche unter der Kurve (AUC) bis auf das 10fache erhöhen.

Omeprazol hat im Körper ein relativ kleines Verteilungsvolumen (0,3 l/kg KG), das mit dem Volumen des Extrazellulärwassers korrespondiert. Die Proteinbindung beträgt ca. 95 %.

Omeprazol konzentriert sich als schwache Base im sauren Bereich des intrazellulären Kanalsystems der Parietalzelle. In diesem sauren Milieu wird Omeprazol protoniert und in die eigentliche Wirksubstanz, das Sulfenamid, umgewandelt. Diese eigentliche Wirksubstanz bindet sich kovalent an die Protonenpumpe (H+/K+-ATPase) der sekretorischen Membran und hemmt ihre Aktivität. Die Dauer der säurehemmenden Wirkung ist daher erheblich länger als die Gegenwart der Omeprazol-Base im Plasma. Die Stärke der Säurehemmung ist nicht vom Plasmaspiegel zu irgendeiner Zeit abhängig, sondern sie korreliert mit der Fläche unter der Plasmaspiegelzeitkurve.

Omeprazol wird vollständig metabolisiert, hauptsächlich in der Leber durch CYP2C19. Ein geringer Prozentsatz der Patienten besitzt kein funktionsfähiges CYP2C19-Enzym und hat daher eine reduzierte Eliminationsrate für Omeprazol. Im Plasma vorhandene Metabolite sind Sulphon, Sulfid und Hydroxyomeprazol. Diese Metabolite haben keine wesentliche Wirkung auf die Säuresekretion. Ungefähr 20 % der eingenommenen Dosis werden in Form von Metaboliten über die Faeces und 80 % über den Urin ausgeschieden. Die beiden Hauptmetaboliten im Urin sind Hydroxyomeprazol und die entsprechende Carbonsäure.

Die Kinetik von Omeprazol bei Patienten mit Niereninsuffizienz gleicht der von gesunden Probanden. Da jedoch die renale Eliminierung der wichtigste Ausscheidungsweg für Omeprazol-Metaboliten ist, verringert sich ihre Eliminationsrate in Abhängigkeit von der Abnahme der Nierenfunktion. Eine Kumulation bei 1-mal täglicher Verabreichung kann jedoch ausgeschlossen werden.

Bei älteren Patienten ist die Bioverfügbarkeit von Omeprazol etwas erhöht und die Plasmaelimination etwas verringert. Die individuellen Werte zeigen jedoch eine beträchtliche Übereinstimmung mit den Werten von gesunden Probanden, und es gibt keine Hinweise auf eine verringerte Verträglichkeit bei älteren Patienten, die mit der empfohlenen Dosis behandelt wurden.

Nach intravenöser Gabe von 40 mg Omeprazol für 5 Tage wurde eine Zunahme der absoluten Bioverfügbarkeit von 50 % gemessen. Dies kann durch die Abnahme der hepatischen Clearance durch die Sättigung des Enzyms CYP2C19 erklärt werden.

Bei Patienten mit chronischen Leberkrankheiten ist die Clearance von Omeprazol reduziert und die Plasmahalbwertszeit kann auf ca. 3 Stunden ansteigen. Die Bioverfügbarkeit beträgt dann mehr als 90 %. Omeprazol wurde bei einer täglichen Behandlung mit 20 mg über 4 Wochen jedoch gut vertragen, und es wurde keine Akkumulation von Omeprazol oder seiner Metaboliten beobachtet.

Bioverfügbarkeit

Die Bioverfügbarkeit einer Einzeldosis von Omeprazol 20 mg beträgt ungefähr 35 %. Bei wiederholter Gabe steigt die Bioverfügbarkeit auf ca. 60 % an. Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion kann sie aufgrund des verringerten First-pass-Effektes auf über 90 % ansteigen.

5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit

In präklinischen Studien zur akuten und chronischen Toxizität wurden keine für die Anwendung am Menschen relevanten Ergebnisse ermittelt.

In den 2-Jahres-Karzinogenitätsstudien an Ratten - dies entspricht einer lebenslangen Behandlung der Ratten - wurden ECL-Zell-Karzinoide gefunden. Ratten, die mit hohen Dosen Omeprazol über 1 Jahr behandelt wurden, zeigten nach diesem Jahr und auch in dem Nachbeobachtungsjahr keinerlei Karzinoide. Der Mechanismus, der der Bildung von Magenkarzinoiden zugrunde liegt, wurde sorgfältig untersucht, und verschiedene Studien lassen die Schlussfolgerung zu, dass es sich um eine Sekundärreaktion auf die massiv erhöhten Serumgastrinspiegel bei der Ratte während der Behandlung handelt. ECL-Zell-Karzinoide wurden weder in Studien an Mäusen noch an Hunden gesehen.

Bei den Mutagenitätsuntersuchungen (in vitro und in vivo) fanden sich keine für die therapeutische Anwendung relevanten Hinweise auf mutagene Wirkungen.

6. Pharmazeutische Angaben

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Mannitol (Ph.Eur.), Hyprolose, mikrokristalline Cellulose, Lactose, Natriumdodecylsulfat, Natriummonohydrogenphosphat-Dihydrat (Ph.Eur.), Hypromellose, Poly(methacrylsäure-co-methylacrylat) (1:1), Macrogol 400, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Gelatine, gereinigtes Wasser, Titandioxid (E 171), Eisen(III)-oxid (E 172), Drucktinte (Schellack, Phospholipide aus Sojabohnen, Dimeticon (190 - 210 cSt), Eisen(II,III)-oxid (E 172))

6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend

6.3 Dauer der Haltbarkeit

Die Dauer der Haltbarkeit von Antra 10 mg beträgt 3 Jahre.

Dieses Arzneimittel sollte nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr verwendet werden.

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung

Nicht über 25 °C lagern.

Hinweis für die Packungen in Aluminiumblistern:
In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.

Hinweis für die Klinikpackungen in Plastikflaschen:
Im Originalbehältnis aufbewahren. Die Flasche fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.

6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Packungsgrößen:

15 magensaftresistente Hartkapseln [N 1]

30 magensaftresistente Hartkapseln [N 2]

60 magensaftresistente Hartkapseln [N 3]

100 magensaftresistente Hartkapseln [N 3]

140 magensaftresistente Hartkapseln (Klinikpackung)

280 magensaftresistente Hartkapseln (Klinikpackung)

700 magensaftresistente Hartkapseln

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Keine besonderen Anforderungen.

7. Inhaber der Zulassung

Bayer Vital GmbH

51368 Leverkusen

8. Zulassungsnummer

40066.00.00

9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung

16.11.1998/31.05.2005

10. Stand der Information

Dezember 2008

11. Verkaufsabgrenzung

Verschreibungspflichtig

spcde-08a-antra-10-kapseln--12-08, Stand: 05.12.2008, Stei