Antra Pro
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S. 0 |
FACHINFORMATION (SPC) |
Antra MUPS 10 mg, |
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magensaftresistente Tablette |
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(Zul.-Nr.: 40293.02.00) |
Fachinformation
(Zusammenfassung der
Produkteigenschaften/SPC)
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Antra MUPS®10 mg
magensaftresistente Tabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 magensaftresistente Tablette enthält 10 mg Omeprazol (als Hemimagnesium).
Sonstiger Bestandteil: Zucker-Stärke-Pellets
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe 6.1.
3. Darreichungsform
Magensaftresistente Tablette
Hellrosafarbene, längliche, bikonvexe Filmtabletten, in die auf der einen Seite
„ “ und auf der anderen Seite „10
mg“eingeprägt ist.
Die Tabletten enthalten magensaftresistente
Pellets.
4. Klinische Angaben
Anwendungsgebiete
Erwachsene
-
Rezidivprophylaxe der Refluxösophagitis,
-
Rezidivprophylaxe des Ulcus duodeni,
-
symptomatische Behandlung der gastroösophagealen Refluxkrankheit.
Kinder ab 1 Jahr und ≥10 kg
-
Refluxösophagitis,
-
symptomatische Behandlung von Sodbrennen und anderen Beschwerden durch den Rückfluss von Magensaft in die Speiseröhre bei gastroösophagealer Refluxkrankheit.
Kinder über 4 Jahre
in Kombination mit einer Antibiotikabehandlung bei einem Zwölffingerdarmgeschwür, das durch das Bakterium Helicobacter pylori hervorgerufen wird.
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Erwachsene
Rezidivprophylaxe
der Refluxösophagitis
Die normale Dosierung beträgt 10 - 20 mg
Omeprazol 1-mal täglich, je nach Ansprechen
der Therapie.
Die Behandlungsdauer ist zeitlich nicht
begrenzt.
Rezidivprophylaxe des Ulcus
duodeni
Im Regelfall 10 mg Omeprazol (entsprechend 1
Tablette Antra MUPS 10 mg)täglich.
Kommt es unter der Behandlung mit Antra MUPS 10 mg
trotzdem zu einem Ulkus-Rezidiv, so kann die Dosis zur Akuttherapie auf 20 mg bzw. 40 mg Omeprazol
(entsprechend 1 Tablette bzw. 2 Tabletten Antra MUPS 20 mg)
erhöht werden.
Die Behandlungsdauer ist zeitlich nicht
begrenzt.
Symptomatische Behandlung der
gastroösophagealen
Refluxkrankheit
Die übliche Dosierung beträgt 10 - 20 mg
Omeprazol täglich, je nach Ansprechen der
Therapie.
Die Behandlungsdauer
beträgt 2 - 4 Wochen. Falls ein Patient nach Ablauf von 2 Wochen
noch keine Besserung der Symptome verspürt, sollten weitergehende
Untersuchungen durchgeführt werden.
Kinder ab 1 Jahr und ≥10 kg
Refluxösophagitis
Die Behandlungsdauer beträgt 4 - 8 Wochen.
Symptomatische Behandlung von Sodbrennen und Rückfluss von Magensaft bei gastroösophagealer Refluxkrankheit
Die Behandlungsdauerbeträgt 2 - 4 Wochen. Sind die Symptome nach 2 - 4 Wochen nicht unter Kontrolle, sollten weitergehende Untersuchungen durchgeführt werden.
Folgende Dosierungen werden empfohlen:
Alter |
Gewicht |
Dosierung |
≥ 1 Jahr |
10 – 20 kg |
10 mg 1-mal täglich |
Die Dosis kann bei Bedarf auf 20 mg 1-mal täglich erhöht werden.
Alter |
Gewicht |
Dosierung |
≥ 2 Jahre |
> 20 kg |
20 mg 1-mal täglich |
Die Dosis kann bei Bedarf auf 40 mg 1-mal täglich erhöht werden.
Kinder über 4 Jahre
In Kombination mit einer Antibiotikabehandlung bei einem Zwölffingerdarmgeschwür,das durch das Bakterium Helicobacter pylori hervorgerufen wird
Bei der Wahl der geeigneten Kombinationstherapie sollten die offiziellen lokalen Richtlinien in Bezug auf Resistenz, die Dauer der Behandlung (in der Regel 7 Tage, manchmal bis zu 14 Tagen) sowie die geeignete Behandlung mit einem Antibiotikum mit in Betracht gezogen werden.
Die Behandlung sollte von einem Facharzt überwacht werden.
Gewicht |
Dosierung |
15 - ≤ 30 kg |
Kombination mit zwei Antibiotika: Omeprazol 10 mg, Amoxicillin 25 mg/kg KG und Clarithromycin 7,5 mg/kg KG werden zusammen 2-mal täglich 1 Woche verabreicht. |
30 - ≤ 40 kg |
Kombination mit zwei Antibiotika: Omeprazol 20 mg, Amoxicillin 750 mg und Clarithromycin 7,5 mg/kg KG werden zusammen 2-mal täglich 1 Woche verabreicht. |
> 40 kg |
Kombination mit zwei Antibiotika: Omeprazol 20 mg, Amoxicillin 1 g und Clarithromycin 500 mg werden zusammen 2-mal täglich 1 Woche verabreicht. |
In den anderen Anwendungsgebieten liegen nur sehr begrenzt Erfahrungen zur Behandlung von Kindern vor.
Bis zum Vorliegen weiterer Erkenntnisse sollte die Behandlung4 - 8 Wochen nicht überschreiten.
Patienten mit
eingeschränkter Nierenfunktion oder Leberfunktionsstörungen und
ältere Patienten:
Eine Tagesdosis von 20 mg Omeprazol sollte nicht
überschritten werden.
Die magensaftresistenten Tabletten sollten
unzerkaut und unzerstoßen mit ausreichend
Flüssigkeit (z. B. ein Glas Wasser) vor einer Mahlzeit (Frühstück
oder Abendessen) auf nüchternen Magen
eingenommen werden.
Zur Erleichterung der Einnahme bei Schluckbeschwerden können die Tabletten in ein Glas
Wasser gegeben werden, damit die Tablette dort zunächst zerfällt
und sich fein verteilt. Die dabei entstehende pelletshaltige
Flüssigkeit ist jedoch nicht klar (Suspension). Wenn gewünscht,
kann die Tablette auch zerbrochen, in einem Löffel Wasser gelöst
und mit Apfelmus gemischt werden. Die
Einnahme soll unmittelbarnach Auflösung der
Tablette erfolgen. Um sicherzustellen, dass keine Rückstände im
Glas verbleiben, ist die Suspension unmittelbar vor der Einnahme
noch einmal umzurühren, und Reste sind mit Flüssigkeit auszuspülen.
Es darf keine Milch oder kohlensäurehaltiges Wasser verwendet
werden. Die Pellets dürfen nicht zerkaut werden.
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile.
Wie andere Protonenpumpeninhibitoren auch darf Omeprazol nicht zusammen mit Atazanavir angewendet werden (siehe 4.5).
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion sollten regelmäßigdie Leberenzyme untersucht werden.
Bei der Langzeitanwendung von Omeprazol, vor allem, wenn diese 1 Jahr überschreitet, sollte eine regelmäßige Überprüfung sowie ein wiederholtes und sorgfältiges Abschätzen des Nutzens und des Risikos der Behandlung durch den behandelnden Arzt erfolgen.
Bei Patienten mit peptischen Ulzera sollte der Helicobacter-Status bestimmt werden. Für Helicobacter-positive Patienten ist, wo immer möglich, eine Eradikation des Keimes anzustreben.
Sofern beunruhigende Symptome (wie z. B. signifikanter unbeabsichtigter Gewichtsverlust, wiederholtes Erbrechen, Schluckstörungen, Bluterbrechen oder Blutstuhl) auftreten oder der Verdacht auf ein Magengeschwür besteht bzw. ein Magengeschwür existiert, muss eine bösartige Krankheit durch entsprechende Untersuchungen ausgeschlossen werden, da die Behandlung Symptome verdecken und die Diagnose verzögern kann.
Die Diagnose einer Refluxösophagitis sollte endoskopisch gestellt werden.
Bei schwer kranken Patienten, vor allem solchen mit instabilen Kreislaufverhältnissen, sollte - soweit möglich - die Seh- und Hörfunktion regelmäßig überwacht werden, da Einzelfälle von Blindheit und Taubheit bei der Anwendung von Omeprazol als Injektion bekannt geworden sind. Belege für einen ursächlichen Zusammenhang liegen bislang nicht vor.
Patienten mit der seltenen hereditären Fruktose-Intoleranz, Glukose-Galaktose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten Antra MUPS 10 mg nicht einnehmen.
Bei Kindern mit einer chronischen Erkrankung kann eine Langzeittherapie notwendig sein, obwohl diese nicht empfohlen wird.
Erfahrungen über die Behandlung von Säuglingen und Kindern bis zu 1 Jahr liegen bisher nur sehr begrenzt vor, deshalb ist eine Anwendung von Antra MUPS 10 mg in dieser Altersgruppe nicht empfehlenswert (siehe auch unter 5).
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Da Omeprazol hauptsächlich in der Leber
durch Cytochrom-P-450-Isoformen (hauptsächlich CYP2C19, aber auch
CYP3A4) metabolisiert wird und CYP2C19 kompetitiv inhibiert, kann
es die Elimination anderer Arzneimittel, die von diesem Enzym
verstoffwechselt werden, verzögern.
Dies wurde bei Diazepam, Phenytoin, R-Warfarin und
anderen Vitamin-K-Antagonisten beobachtet.
Es wird empfohlen, eine regelmäßige Kontrolle der Plasmaspiegel bei
Patienten, die R-Warfarin (oder andere Vitamin-K-Antagonisten) oder
Phenytoin erhalten, durchzuführen. Die Verringerung der Dosis kann hierbei notwendig sein.
Andere Arzneimittel, die
hiervon betroffen sein könnten, sind Hexobarbital, Citalopram, Imipramin, Clomipramin
etc.
Zur Interaktion von Omeprazol mit den Immunsuppressiva Cyclosporin und Tacrolimus existieren sich widersprechende Daten. Deshalb sollten die Plasmaspiegel dieser Stoffe regelmäßig überwacht werden, da ein Anstieg der Plasmaspiegel möglich ist.
Die Plasmaspiegel von Omeprazol und Clarithromycin sind bei gleichzeitiger Behandlung erhöht.
Aufgrund der verringerten Azidität im Magen kann die Absorption von Ketoconazol und Itraconazol genauso wie während der Behandlung mit anderen Säurehemmern erniedrigt sein.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Omeprazol und Atazanavir wurde eine Absenkung des Plasmaspiegels von Atazanavir beobachtet.
Die gleichzeitige Behandlung mit Omeprazol und Digoxin führt bei gesunden Personen aufgrund des erhöhten Magen-pHs zu einer 10%igen Erhöhung des Digoxinplasmaspiegels.
Durch den reduzierten Magensäuregehalt kann Omeprazol die Absorption von Vitamin B12vermindern. Dies sollte bei Patienten, die niedrige Ausgangsspiegel haben und sich einer Langzeitbehandlung unterziehen müssen, bedacht werden.
Eine gleichzeitige Gabe von johanniskrauthaltigen Arzneimitteln sollte nicht erfolgen, da Johanniskraut möglicherweise die arzneimittelabbauenden Enzyme von Omeprazol induziert und daraus eine verminderte Wirksamkeit von Omeprazol resultieren kann.
Die gleichzeitige Gabe von Omeprazol und Voriconazol, einem Hemmstoff der Cytochrom-P-450-Isoenzyme CYP2C19 und CYP3A4, führte zu einem mehr als doppelt so hohen Omeprazol-Plasmaspiegel. Üblicherweise ist in diesen Fällen keine Dosisanpassung von Omeprazol erforderlich. Bei Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktionund bei Patienten, bei denen eine Langzeitanwendung indiziert ist, sollte jedoch eine Dosisanpassung in Erwägung gezogen werden.
Esgibt keinen
Nachweis für eine Wechselwirkung von
Omeprazol mit folgenden Arzneimitteln:
Coffein, Propranolol, Theophyllin, Metoprolol,
Lidocain, Chinidin, Phenacetin, Estradiol, Amoxicillin, Budesonid,
Diclofenac, Metronidazol, Naproxen, Piroxicam und
Antazida.
Die Absorption von Omeprazol wird durch Alkohol
nicht beeinflusst.
Tabellarische Übersicht zu den Interaktionen:
Andere Arzneimittel |
Ursache |
Folgewirkung |
Diazepam, R-Warfarin, Phenytoin |
Interaktion an Cytochrom-P-450-Isoenzymen der Gruppe 2C |
verzögerte Elimination, erhöhte Plasmaspiegel |
Ketoconazol, Itraconazol (und andere mit einer pH-abhängigen Resorption) |
Erhöhung des pH-Wertes im Magen |
verminderte Resorption |
Atazanavir |
nicht bekannt |
erniedrigte Plasmakonzentration von Atazanavir |
Digoxin |
Erhöhung des pH-Wertes im Magen |
10%iger Anstieg der Bioverfügbarkeit |
Clarithromycin, Roxithromycin, Erythromycin (vermutlich auch andere Makrolide) |
pH-Veränderung im Magen sowie veränderter Metabolismus in der Leber |
erhöhte Plasmakonzentrationen beider Substanzen, erhöhte Bioverfügbarkeit und verlängerte Halbwertszeit für Omeprazol |
Voriconazol |
Interaktion an Cytochrom-P-450- Isoenzymen CYP2C19 und CYP3A4 |
erhöhte Plasmakonzentration von Omeprazol |
Alkohol, Amoxicillin, Budesonid, Chinidin, Coffein, Diclofenac, Estradiol, Lidocain, Metoprolol, Metronidazol, Naproxen, Phenacetin, Piroxicam, Propranolol, S-Warfarin, Theophyllin |
|
keine Veränderung der Pharmakokinetik |
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Es liegen nur begrenzte Erfahrungen mit der
Anwendung von AntraMUPS 10 mg bei
Schwangeren vor, die noch keine Aussagen über die
Sicherheit hinsichtlich spezifischer
Fehlbildungen erlauben.
Bisherige Untersuchungen
haben keine Hinweise für unerwünschte Wirkungen auf die
Schwangerschaft selbst oder für ein generell erhöhtes
Fehlbildungsrisiko ergeben. Tierstudien zeigten keinen Anstieg des
Risikos für Fehlbildungen oder andere embryotoxische Effekte mit
Ausnahme einer erhöhten Lokomotionsaktivität bei pränatal
exponiertenNachkommen.
Omeprazol und Metabolite werden bei Ratten in die
Milch ausgeschieden. Für den Menschen liegen unzureichende Daten
zur Exposition von Säuglingen über die Muttermilch
vor. Nach bisherigen Untersuchungen erreicht die
Omeprazolkonzentration in der Milch beim Menschen ca. 6 % der
maximalen Plasmakonzentration der Mutter.
Eine Behandlung mit AntraMUPS 10 mg während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte
nur nach einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung
erfolgen.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Von der Einnahme von Antra MUPS 10 mg werden keinerlei Effekte auf die Verkehrstüchtigkeit erwartet. Begrenzte Daten aus einer Studie an Freiwilligen konnten dies bestätigen. Bei der Einnahme von Omeprazol können jedoch Nebenwirkungen auftreten, die das Nervensystem oder die Sehfähigkeit betreffen (siehe 4.8), durch die die Fähigkeit, Kraftfahrzeuge zu führen oder Maschinen zu bedienen, eingeschränkt wird.
4.8 Nebenwirkungen
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorienzugrunde gelegt: sehr häufig (≥1/10), häufig (≥ 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (≥ 1/1000 bis < 1/100), selten (≥ 1/10 000 bis < 1/1000), sehr selten (< 1/10 000), nicht bekannt (Häufigkeit aufGrundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).
Magen-Darm-Trakt
Häufig: Diarrhoe, Verstopfung, Flatulenz (unter
Umständen mit Bauchschmerzen), Übelkeit und Erbrechen. In der
Mehrzahl der Fälle verbessern sich diese
Symptome bei fortgesetzter Behandlung.
Selten: braun-schwärzliche Verfärbung der Zunge bei gleichzeitiger
Einnahme von Clarithromycin und gutartige Drüsenkörperzysten;
beides war nach der Behandlung reversibel.
Sehr selten: Mundtrockenheit, Stomatitis,
Candidiasis und Pankreatitis.
Leber
Gelegentlich: Veränderungen der Leberenzyme (diese bilden sich in der Regel
nach Beendigung der Therapie zurück).
Sehr selten: Hepatitis mit oder ohne Gelbsucht,
Leberversagen und Enzephalopathie bei Patienten mit vorbestehender
schwerer Lebererkrankung.
Blut und blutbildende Organe sowie
lymphatisches System
Sehr selten: Veränderungen des Blutbildes,
reversible Thrombozytopenie, Leukopenie,
Panzytopenie und Agranulozytose.
Selten: hypochrome, mikrozytäre Anämie bei Kindern.
Haut und Bindegewebe
Gelegentlich: Juckreiz, Hautausschlag, Dermatitis, Alopezie, Erythema multiforme,
Photosensibilität und Hyperhidrose.
Selten: Stevens-Johnson-Syndrom und toxische
epidermale Nekrolyse.
Muskeln und Skelett
Selten:
Muskelschwäche, Myalgie und
Gelenkschmerzen.
Niere
Sehr selten: interstitielle
Nephritis.
Nervensystem
Häufig: Müdigkeit, Schläfrigkeit,
Schlafstörungen, Schwindel und
Kopfschmerzen. Diese Beschwerden bessern sich normalerweise unter
fortgesetzter Therapie.
Gelegentlich:
Parästhesien und Benommenheit.
Selten: aggressive Reaktionen, Verwirrtheit und Halluzinationen meist bei schwer
kranken oder älteren Patienten.
Sehr selten: Erregungszustände und Depressionen
überwiegend bei schwer kranken oder älteren
Patienten.
Sinnesorgane
Gelegentlich: Störungen der Sehfähigkeit
(Verschwommensehen, Schleiersehen und Einschränkung des
Gesichtsfeldes), Hörstörungen, z. B. Tinnitus, und
Geschmacksveränderungen. Diese Zustände sind in der Regel
reversibel.
Überempfindlichkeitsreaktionen
Gelegentlich: Urtikaria.
Sehr selten: erhöhte
Temperatur, Fieber, Angioödem, Bronchokonstriktion, allergischer
Schock und allergische Vaskulitis.
Andere Nebenwirkungen
Gelegentlich: Unwohlsein.
Periphere Ödeme, die sich normalerweise nach der Behandlung
zurückbildeten.
Sehr selten: Hyponatriämie und Gynäkomastie.
Die Sicherheit von Omeprazol wurde an insgesamt 310 Kindern zwischen 0 und 16 Jahren mit magensäurebedingten Krankheiten untersucht. Es liegen begrenzte Daten zur Sicherheit bei der Langzeitbehandlung von 46 Kindern vor. Diese erhielten im Rahmen einer klinischen Studie bis zu 749 Tage lang eine Erhaltungstherapie mit Omeprazol zur Behandlung einer schweren erosiven Ösophagitis. Das Nebenwirkungsprofil war sowohl bei der Kurzzeit- als auch einer Langzeittherapie im Allgemeinen dasselbe wie das bei Erwachsenen. Es liegen keine Daten zu Langzeitbehandlungen bezüglich der Wirkung von Omeprazol auf die Pubertät oder das Wachstum vor.
4.9 Überdosierung
Informationen zu den Wirkungen einerÜberdosierung beim Menschen liegen für Omeprazol nicht vor. Hohe orale Einzeldosen bis 160 mg pro Tag und Tagesdosen bis 400 mg wurden ebenso wie intravenöse Einzeldosen bis 80 mg und intravenöse Tagesdosen bis 200 mg oder 520 mg in 3 Tagen ohne Nebenwirkungen vertragen.
Außer Atem- und Kreislaufkontrolle gemäß allgemeiner Intoxikationsbehandlungsvorschriften gibt es keine direkten therapeutischen Empfehlungen.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: selektiver Protonenpumpenhemmer, substituiertes Benzimidazol
Omeprazol ist ein Protonenpumpenhemmer, d. h.
Omeprazol hemmt direkt und dosisabhängig
das Enzym H+/K+-ATPase, das in der Belegzelle des
Magens für die Sezernierung des Magensaftes
verantwortlich ist.
Durch diesen selektiven intrazellulären Angriff, unabhängig von membranständigen Rezeptoren
wie Histamin-H2-,
Muskarin-M1- oder auch gastrinergen Rezeptoren,
gehört Omeprazol zu einer eigenständigen Gattung von Säurehemmern,
die den terminalen Sekretionsprozess
blockieren.
Aufgrund seines Wirkmechanismus verringert
Omeprazol nicht nur die basale, sondern auch die stimulierbare
Säuresekretion, unabhängig von der Art des
Stimulus. Omeprazol erhöht aufgrund seines
Wirkmechanismus den pH-Wert und vermindert das Sekretionsvolumen.
Als schwache Base reichert sich Omeprazol im sauren Bereich der
Belegzelle an und wird erst durch die Protonierung als Enzymhemmer
wirksam.
In der sauren Umgebung bei einem pH kleiner als 4
wird Omeprazol in die eigentliche Wirksubstanz, das
Sulfenamid, überführt.
Verglichen mit der
Plasmahalbwertszeit der Omeprazol-Base verbleibt das
Omeprazol-Sulfenamid länger in der Zelle (siehe 5.2). Ein
ausreichend tiefer pH-Wert wird ausschließlich in den
Parietalzellen des Magens gefunden, was die hohe Spezifität von
Omeprazol erklärt. Omeprazol-Sulfenamid bindet an das Enzym und
hemmt dessen Aktivität.
Wenn dieses Enzymsystem bereits gehemmt ist, wird weniger Omeprazol umgewandelt. Die Anreicherung von Omeprazol wird somit über eine Art Feedback-Mechanismus geregelt.
In der Langzeitbehandlung verursacht Omeprazol als Resultat der Säuresekretionshemmung einen mäßigen Gastrinanstieg. Eine leichte bis mäßige Vermehrung der ECL-Zellen wurde währendder Langzeitanwendung beobachtet. Karzinoide, wie sie in Tierexperimenten gefunden wurden (siehe 5.3), wurden bisher beim Menschen nicht beobachtet.
Der größte Teil der klinischen Erfahrung aus
kontrollierten, randomisierten Studien zeigt, dass mit Omeprazol 2
x 20 mg in der Kombination mit 2 Antibiotika
übereine Woche eine 80%ige Eradikationsrate
bei Patienten mit gastroduodenalen Ulzera erzielt werden kann. Wie
erwartet, werden bei Patienten, die mit Metronidazol-resistenten
Keimen infiziert sind, signifikant niedrigere Eradikationsraten
erzielt. Deshalb sollten Informationen
über die örtliche Häufigkeit von Resistenzen und örtliche
Therapierichtlinien bei der Auswahl des geeigneten Regimes für die
Eradikationstherapie berücksichtigt werden. Weiterhin sollte bei
Patienten mit fortdauernder Infektion die Möglichkeit einer
sekundären Resistenzentwicklung (bei Keimen mit primärer
Empfindlichkeit) gegenüber einem antibakteriell wirkenden Mittel
für die Auswahl des Zweitregimes in
Betracht gezogen werden.
Weiterhin zeigen klinische Studien, dass nach
einer erfolgreichen Eradikation bei Patienten mit peptischer Ulkuskrankheit die Rezidivraten im Vergleich
zum natürlichen Verlauf der Krankheit mit fortdauernder Infektion
für Duodenalulzera und wahrscheinlich auch für Magenulzera
außergewöhnlich niedrig sind.
Eine auf beliebige Art, z. B. auch durch Anwendung von Protonenpumpenhemmern, bewirkte Abnahme des Magensäuregehaltes erhöht die Anzahl der normalerweise im Magen-Darm-Trakt vorhandenen Bakterien. Eine Behandlung mit säurereduzierenden Arzneimitteln kann zu einem leicht erhöhten Risiko für Magen-Darm-Infektionen, z. B. durch Salmonellen oder Campylobacter, führen.
Pädiatrische Daten: In einer nichtkontrollierten Studie bei Kindern (1 - 16 Jahre) mit schwerer Refluxösophagitis, verbesserte sich der Grad der Ösophagitis in 90 % der Fälle bei Omeprazol-Dosierungen von 0,7 – 1,4 mg/kg KG, wobei die Refluxsymptome sich signifikant verringerten. In einer einfach-blinden Studie wurden Kinder (0 - 24 Monate alt) mit klinisch diagnostizierter GERD mit 0,5, 1,0 bzw. 1,5 mg Omeprazol/kg KG behandelt. Die Häufigkeit des Auftretens von Erbrechen und Rückfluss von Magensaft verringerte sich nach 8 Behandlungswochen um 50 %, unabhängig von der Dosierung.
Elimination des Helicobacter pylori bei Kindern: Eine randomisierte, doppelblinde Studie (Héliot-Studie) zeigte die Wirksamkeit und Sicherheit von Omeprazol in Kombination mit zwei Antibiotika (Amoxicillin und Clarithromycin) zu der Behandlung von Helicobacter pylori Infektionen bei Kindern ab 4 Jahren mit Gastritis: Helicobacter pylori Eradikationsrate: 74,2 % (23/31 Patienten) mit Omeprazol + Amoxicillin+ Clarithromycin gegenüber 9,4 % (3/32 Patienten) mit Amoxicillin + Clarithromycin. Hinweise auf einen klinischen Nutzen in Bezug auf dyspeptische Symptome wurden allerdings nicht gefunden. Informationen über die Behandlung von Kindern jünger als 4 Jahre belegt die Studie nicht.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Allgemeine Pharmakokinetik
Omeprazol ist
säureempfindlich und wird deshalb oral als magensaftresistente
Tablette verabreicht. Die Resorption findet im Dünndarm
statt.
Maximale Plasmakonzentrationen werden nach 1 - 3
Stunden erreicht. Die Plasmahalbwertszeit
beträgt ca. 40 Minuten und die
Plasmaclearance 0,3 - 0,6 l/min.
Bei einem kleinen Prozentsatz der Patienten (sog.
„langsame Metabolisierer" in Bezug auf CYP2C19) wurde eine
verlangsamte Elimination beobachtet.
Die terminale Eliminationshalbwertszeit
kannsich in diesen Fällen ca. 3fach
verlängern und die Fläche unter der Kurve (AUC) bis auf das 10fache
erhöhen.
Omeprazol hat im Körper ein relativ kleines Verteilungsvolumen (0,3 l/kg KG), das mit dem Volumen des Extrazellulärwassers korrespondiert. Die Proteinbindung beträgt ca. 95 %.
Omeprazol konzentriert sich als schwache Base im sauren Bereich des intrazellulären Kanalsystems der Parietalzelle. In diesem sauren Milieu wird Omeprazol protoniert und in die eigentliche Wirksubstanz, das Sulfenamid, umgewandelt. Diese eigentliche Wirksubstanz bindet sich kovalent an die Protonenpumpe (H+/K+-ATPase) der sekretorischen Membran und hemmt ihre Aktivität. Die Dauer der säurehemmenden Wirkung ist daher erheblich länger als die Gegenwart der Omeprazol-Base im Plasma. Die Stärke der Säurehemmung ist nicht vom Plasmaspiegel zu irgendeiner Zeit abhängig, sondern sie korreliert mit der Fläche unter der Plasmaspiegelzeitkurve.
Omeprazol wird vollständig metabolisiert, hauptsächlich in der Leber durch CYP2C19. Ein geringer Prozentsatz der Patienten besitzt kein funktionsfähiges CYP2C19-Enzym und hat daher eine reduzierte Eliminationsrate für Omeprazol. Im Plasma vorhandene Metabolite sind Sulphon, Sulfid und Hydroxyomeprazol. Diese Metabolite haben keine wesentliche Wirkung auf die Säuresekretion. Ungefähr 20 % der eingenommenen Dosis werden in Form von Metaboliten über die Faeces und 80 % über den Urin ausgeschieden. Die beiden Hauptmetaboliten im Urin sind Hydroxyomeprazol und die entsprechende Carbonsäure.
Die Kinetik von Omeprazol bei Patienten mit Niereninsuffizienz gleicht der von gesunden Probanden. Da jedoch die renale Eliminierung der wichtigste Ausscheidungsweg für Omeprazol-Metaboliten ist, verringert sich ihre Eliminationsrate in Abhängigkeit von der Abnahme der Nierenfunktion. Eine Kumulation bei 1-mal täglicher Verabreichung kann jedoch ausgeschlossen werden.
Bei älteren Patienten ist die Bioverfügbarkeit von Omeprazol etwas erhöht und die Plasmaelimination etwas verringert. Die individuellen Werte zeigen jedoch eine beträchtliche Übereinstimmung mit den Werten von gesunden Probanden, und es gibt keine Hinweise auf eine verringerte Verträglichkeit bei älteren Patienten, die mit der empfohlenen Dosis behandelt wurden.
Nach intravenöser Gabe von 40 mg Omeprazol für 5 Tage wurde eine Zunahme der absoluten Bioverfügbarkeit von 50 % gemessen. Dies kann durch die Abnahme der hepatischen Clearance durch die Sättigung des Enzyms CYP2C19 erklärt werden.
Bei Patienten mit chronischen Leberkrankheiten ist die Clearance von Omeprazol reduziert und die Plasmahalbwertszeit kann auf ca. 3 Stunden ansteigen. Die Bioverfügbarkeit beträgt dann mehr als 90 %. Omeprazol wurde bei einer täglichen Behandlung mit 20 mg über 4 Wochen jedoch gut vertragen, und es wurde keine Akkumulation von Omeprazol oder seiner Metaboliten beobachtet.
Nach oraler Gabe von 40 Mikromol/kg Omeprazol werden bei ausgewachsenen Ratten maximale Plasmakonzentrationen von 0,4 - 2,4 Mikromol/l erreicht. Die Eliminationshalbwertszeit liegt bei 3 Stunden. Bei sehr jungen Tieren (Lebensalter 12 - 14 Tage) liegenbei gleicher Dosierung die maximalen Plasmakonzentrationen deutlich höher (15 - 26 Mikromol/l) und die Elimination ist stark verlangsamt.
Während der Behandlung von Kindern ab 1 Jahr mit den empfohlenen Dosierungen wurden ähnliche Plasmakonzentrationen erzielt wie bei Erwachsenen. Bei Kindern unter 6 Monaten ist die Clearance von Omeprazol aufgrund der geringen Metabolisierungsrate von Omeprazol reduziert.
Bioverfügbarkeit
Die Bioverfügbarkeit einer Einzeldosis von
Omeprazol 20 mg beträgt ungefähr 35 %. Bei wiederholter Gabe steigt
die Bioverfügbarkeit auf ca. 60 % an. Bei Patienten mit
eingeschränkter Leberfunktion kann sie aufgrund des verringerten
First-pass-Effektes auf über 90 % ansteigen.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
In präklinischen Studien zur akuten und
chronischen Toxizität wurden keine für die Anwendung am Menschen
relevanten Ergebnisse ermittelt.
In den 2-Jahres-Karzinogenitätsstudien an Ratten
- dies entspricht einer lebenslangen Behandlung der Ratten - wurden
ECL-Zell-Karzinoide gefunden. Ratten, die mit hohen Dosen Omeprazol
über 1 Jahr behandelt wurden, zeigten nach diesem Jahr und
auch in dem Nachbeobachtungsjahr keinerlei Karzinoide. Der
Mechanismus, der der Bildung von Magenkarzinoiden zugrunde liegt,
wurde sorgfältig untersucht, und verschiedene Studien lassen die
Schlussfolgerung zu, dass es sich um eine Sekundärreaktion auf die
massiv erhöhten Serumgastrinspiegel bei der Ratte während der
Behandlung handelt. ECL-Zell-Karzinoide wurden weder in Studien an
Mäusennoch an Hunden gesehen.
Bei den Mutagenitätsuntersuchungen (in vitro und
in vivo) fanden sich keine für die therapeutische Anwendung relevanten Hinweise auf mutagene
Wirkungen.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Glycerolmonostearat 40-55, Hyprolose, Hypromellose, Eisen(III)-oxid, Magnesiumstearat (Ph.Eur.), Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1) (Ph.Eur.), mikrokristalline Cellulose, Hartparaffin, Macrogol 6000, Polysorbat 80, Crospovidon, Natriumstearylfumarat (Ph.Eur.), Zucker-Stärke-Pellets (Sucrose und Maisstärke), Talkum, Titandioxid, Triethylcitrat,Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
Die Dauer der Haltbarkeit von Antra MUPS 10 mg beträgt 3 Jahre.
Dieses Arzneimittel sollte nach Ablauf des Verfallsdatums nicht mehr verwendet werden.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern.
Hinweis für die Packungen in
Aluminiumblistern:
In der Originalverpackung aufbewahren, um den
Inhalt vor Feuchtigkeit zu
schützen.
Hinweis für die Klinikpackungen in
Plastikflaschen:
Im Originalbehältnis
aufbewahren.Die
Flasche fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu
schützen.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
-
Aluminiumblisterpackung
-
HDPE-Flasche mit Polypropylen-Schraubdeckel, der ein Trockenmittel enthält
Packungsgrößen:
15 magensaftresistente Tabletten [N 1] in
Aluminiumblistern
30 magensaftresistente Tabletten [N 2] in
Aluminiumblistern
60 magensaftresistente Tabletten [N 3] in
Aluminiumblistern
90 magensaftresistente Tabletten [N 3] in
Aluminiumblistern
140 (1x[10x14]) magensaftresistente Tabletten in
Plastikflaschen (Klinikpackung)
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen.
7. Inhaber der Zulassung
Bayer Vital GmbH
51368 Leverkusen
8. Zulassungsnummer
40293.02.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
16.11.1998/31.05.2005
10. Stand der Information
Dezember 2007
Verschreibungspflichtig
spcde-16a-antramups10—12-07, Stand: 20.12.2007/20.06.2008, Stei 12.07.2008; Zulassungsübertragung 01.10.2008