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Apocanda Spray

Document: 27.04.2010   Fachinformation (deutsch) change

Fachinformation

Apocanda®


1. Bezeichnung des Arzneimittels


Apocanda®-Spray

10 mg / ml Lösung



2. Qualitative und quantitative Zusammen-setzung


Wirkstoff: Clotrimazol


Sonstige Bestandteile:

Apocanda- Spray: Propylenglycol


Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.



3. Darreichungsform


Lösung zur Anwendung auf der Haut



4. Klinische Angaben


4.1 Anwendungsgebiete



Pilzinfektionen der Haut durch Dermato-phyten, Hefen (z.B. Candida-Arten), Schimmelpilze und andere, wie Malassezia furfur. Diese können sich äußern als Mykosen der Füße, Mykosen der Haut und der
oberflächliche Candidosen.



4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung

Apocanda®- Spray wird 2-3mal täglich bzw. nach jedem Entfernen durch Waschen und Abtrocknen erneut dünn auf die erkrankten Hautstellen aufgebracht und eingerieben. Bei der Anwendung des Sprays ist das 1-2malige Betätigen des Sprühknopfes auch bei großflächigen Pilzerkrankungen ausreichend. Der Sprühabstand sollte dabei 15-20 cm betragen.



Wichtig für den Behandlungserfolg ist eine regelmäßige und ausreichend lange Anwen-dung der Lösung.

Die Dauer der Behandlung ist abhängig von der Art, dem Ausmaß und der Stelle der Erkrankung. Um eine vollständige Ausheilung zu erreichen, sollte die Behandlung nicht gleich nach dem Abklingen der akuten entzündlichen Symptome oder der subjektiven Beschwerden beendet werden, sondern bis zu einer Behandlungsdauer von mindestens 4 Wochen fortgesetzt werden. Pityriasis versicolor heilt im allgemeinen in 1-3 Wochen ab.

Bei Fußpilz sollte zur Vermeidung von Rückfällen trotz rascher subjektiver Besse-rung ca. 2 Wochen über das Verschwinden der Krankheitszeichen hinaus behandelt werden.



4.3 Gegenanzeigen


Überempfindlichkeit gegenüber Clotrimazol. Bei Überempfindlichkeit gegenüber den Hilfsstoffen, wie Macrogol, Propylenglykol und Empfindlichkeit gegenüber 2-Propanol empfiehlt es sich, auf eine von den entsprechenden Stoffen freie Darreichungs-form (z.B. Apocanda®-Creme) auszuwei-chen. Clotrimazol sollte aus Vorsicht nicht in der Frühschwangerschaft angewendet werden. Apocanda® darf nicht an der Brust stillender Mütter angewendet werden.

Apocanda®-Spray darf wegen des enthaltenen Propylenglycol nicht im Ohr angewendet werden.


4.4 Besondere Warnhinweise und Vor-sichtsmaßnahmen für die Anwendung



Apocanda®-Spray ist entzündlich. Nicht in die Flamme oder auf glühende Körper sprühen. Nicht in die Augen sprühen.


Propylenglycol kann Hautreizungen hervorrufen.



4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechsel-wirkungen


Clotrimazol vermindert die Wirksamkeit von Amphotericin und anderen Polyenantibiotika (Nystatin, Natamycin).



4.6 Schwangerschaft und Stillzeit


Es liegen keine hinreichenden tierexperi-mentellen Studien in bezug auf die Auswirkungen auf Schwangerschaft/und-oder/embryonale/fetale Entwicklung/und-oder/Geburt/und-oder/postnatale Entwicklung vor (siehe Abschnitt 5.3). Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Bei der Anwendung in der Schwangerschaft ist Vorsicht geboten

Keine Anwendung an der laktierenden Mamma.



4.7 Auswirkungen auf die Verkehrs-tüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen


Apocanda®- Spray hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.



4.8 Nebenwirkungen


Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt:

Sehr häufig (> 1/10)

Häufig (> 1/100 bis < 1/10)

Gelegentlich (> 1/1000 bis < 1/100)

Selten (> 1/10.000 bis < 1/1000)

Sehr selten (< 1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)


Gelegentlich kann es zu Hautreaktionen (z.B. vorübergehende Rötung, Brennen, Stechen) kommen.


Propylenglykol und Macrogol sind allergische Reaktionen an der Haut möglich.



4.9 Überdosierung


Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.



5. Pharmakologische Eigenschaften


5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften


Pharmakotherapeutische Gruppe: Imidazolderivat, Breitspektrum-Antimykotikum


ATC-Code: D01AC01






5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften


Der Wirkungstyp von Clotrimazol ist primär fungistatisch, in hohen Konzentrationen auch fungizid. Unabhängig davon wirkt Clotrimazol nur auf proliferierende Pilze. Der antimyko-tische Effekt von Clotrimazol ist nach derzeitiger Kenntnis auf eine Hemmung der Ergosterin-Biosynthese der Pilze zurück-zuführen. Da Ergosterin ein essentieller Bestandteil der Zellmembran von Pilzen ist, kommt es unter Einfluss von Clotrimazol mit einer Verzögerung, die auf den Verbrauch des zytoplasmatischen Ergosterins der Pilzzelle zurückzuführen ist, zu starken Veränderungen der Membranzusammensetzung und -eigen-schaften. Die damit verbundene Störung der Membranpermeabilität führt schließlich zur Zell-Lyse. Ferner interferiert Clotrimazol in fungistatischen Konzentrationen mit mitochon-drialen und peroxisomalen Enzymen. Als Folge kommt es zu einer toxischen Erhöhung der Hydrogenperoxidkonzentrationen, was wahrscheinlich zum Zelltod beiträgt ("Wasser-stoffperoxid-Autodigestion").


Bei topischer Applikation ist auch unter ungünstigen Bedingungen (Hautläsionen, Okklusivverband) mit einer nennenswerten systemischen Verfügbarkeit nicht zu rechnen. In der Haut nimmt die Konzentration von Clotrimazol nach Applikation von speziellen Salbengrundlagen von der Epidermis (insbe-sondere Hornschicht, hier wurden Gewebe-konzentrationen von etwa 1000 μg/ml gemessen) über das Korium (Dermis, Gewebekonzentrationen von 2 bis 30 μg/ml) zur Subcutis (Gewebekonzentrationen kleiner als 0,1 μg/ml) stark ab. Dabei werden 6 Stunden nach der Applikation dieser speziellen Zubereitung in der Epidermis noch mikrobiologisch ausreichende Konzentratio-nen erreicht oder überschritten. Clotrimazol wird in der Leber durch Oxidation und Abbau des Imidazolringes zu unwirksamen Hydroxy-derivaten verstoffwechselt und hauptsächlich über die Galle mit den Faeces ausge-schieden.



5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit


Daten zur topischen Verträglichkeit:


a) Anwendung auf der Haut

Die Verträglichkeitsuntersuchung von Clotri-mazol wurde mit Creme (1% Clotrimazol in handelsüblicher Grundlage, O/W-Emulsion) und mit Lösung (1% Clotrimazol in Macrogol 400) am Albinokaninchen durchgeführt. Beobachtet wurde die primäre Reizwirkung sowie die Verträglichkeit bei länger dauernder Anwendung. Die intakte Kaninchenhaut zeigte keinerlei Reizwirkung. Ödembildung wurde auch bei der sakrifizierten Haut nicht fest-gestellt.


Daten zur systemischen Verträglichkeit:


a) Akute Toxizität

Die LD50 beträgt nach oraler Gabe bei Mäusen und Ratten 700-900 mg/kg, Kaninchen 1000-2000 mg/kg, Katzen und Hunden 1000 bzw. 2000 mg/kg; hier konnte die LD50 wegen der starken Emesis nur näherungsweise bestimmt werden.


b) Chronische Toxizität

Die längerfristige Verabreichung hoher oraler Dosen an Ratten, Hunde und Affen verursachte Veränderungen an Leber und Nebennieren. Es kam zu einer dosis-abhängigen Zunahme der Körpermasse und Leberhypertrophie (Zellhypertrophie) aufgrund einer mikrosomalen Enzyminduktion in den Hepatozyten. Anzeichen einer intrahepa-tischen Cholestase oder pathologische Verän-derungen wurden bei Hunden und Affen nicht beobachtet; lediglich bei Ratten traten unter 200 mg/kg/Tag wegen der besonderen Sensibilität gegenüber Clotrimazol degene-rative Veränderungen in den Hepatozyten auf.

Diese funktionelle Hypertrophie war nach Versuchsende rasch reversibel. Auch Verdickungen der Nebennierenrinde - bedingt durch verstärkte Fetteinlagerungen in die Zona reticularis und fasciculata ohne Schädigung des Parenchyms - waren nach Absetzen der Substanz reversibel, hielten jedoch länger an als die Leberveränderungen.


c) Mutagenes und kanzerogenes Potential

Die vorliegende Mutagenitätsprüfung ist negativ, reicht für eine abschließende Bewertung aber nicht aus. Untersuchungen am Tier auf eine kanzerogene Wirkung von Clotrimazol wurden nicht durchgeführt.


d) Reproduktionstoxikologie

Teratogenitätsstudien wurden an Mäusen, Ratten und Kaninchen mit oralen Gaben bis zu 200 mg/kg und Ratten durchgeführt. Clotrimazol hatte hierbei keinen Einfluss auf die Fertilität; die Substanz ist weder embryotoxisch noch teratogen. Bisherige Erfahrungen mit topischer Anwendung bei Schwangeren haben keine Hinweise auf embryotoxische bzw. fetotoxische Wirkungen ergeben.



6. Pharmazeutische Angaben


6.1 Liste der sonstigen Bestandteile



2-Propanol, Macrogol 400, Propylenglykol



6.2 Inkompatibilitäten


Nicht zutreffend.



6.3 Dauer der Haltbarkeit


2 Jahre





6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung


Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.



6.5 Art und Inhalt des Behältnisses


Flasche zu 30 ml (N1) als Pumpspray



6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung


Keine besonderen Anforderungen.



7. Inhaber der Zulassung


esparma GmbH

Seepark 7

D-39116 Magdeburg

Telefon: 0391-636098-70

Telefax: 0391-636098-78



8. Zulassungsnummer


10563.00.03



9. Datum der Erteilung der Zulassung / Verlängerung der Zulassung


08.11.1989



10. Stand der Information


04-2010



11. Verkaufsabgrenzung


Apothekenpflichtig


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