Apomorphin-Archimedes 10 Mg/Ml Injektionslösung/Infusionslösung
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FA Anlage
zum Zulassungsbescheid Zul.-Nr. 79663.00.00
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FB Wortlaut der für die Fachinformation vorgesehenen Angaben
Fachinformation
FC 1. Bezeichnung des Arzneimittels
Apomorphin-Archimedes10 mg/ml Injektionslösung/Infusionslösung
Wirkstoff: Apomorphinhydrochlorid 0,5 H2O
FD 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
1 ml enthält 10 mg Apomorphinhydrochlorid 0,5 H2O.
2 ml enthalten 20 mg Apomorphinhydrochlorid 0,5 H2O.
5 ml enthalten 50 mg Apomorphinhydrochlorid 0,5 H2O.
Sonstige Bestandteile:
Natriummetabisulfit (Ph.Eur.) 1 mg/ml
Natrium 0,3 mg/ml (maximal)
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
FE 3. Darreichungsform
Injektionslösung/Infusionslösung
Klare, farblose bis blassgelbe Lösung.
pH-Wert 3 – 4
FG 4. Klinische Angaben
FH 4.1 Anwendungsgebiete
Bei Patienten mit Morbus Parkinson zur Behandlung behindernder motorischer Fluktuationen („On-off“-Phänomen), die trotz individuell eingestellter Behandlung mit Levodopa (und einem peripheren Decarboxylasehemmer) und/oder anderen Dopamin-Agonisten persistieren.
FN 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Apomorphin-Archimedes wird subkutan als intermittierende Bolusinjektionen angewendet. Apomorphin-Archimedes kann auch mit Hilfe einer Minipumpe und/oder Spritzenpumpe als kontinuierliche subkutane Infusion angewendet werden. Apomorphin-Archimedes kann mit Natriumchlorid-Injektionslösung 9 mg/ml (0,9%) oder Wasser für Injektionszwecke verdünnt werden.
Apomorphin darf auf keinen Fall intravenös angewendet werden.
Dosierung
Erwachsene
Anwendung
Auswahl der für die Behandlung mit Apomorphin-Archimedes geeigneten Patienten
Für die Behandlung mit Apomorphin-Archimedes in Frage kommende Patienten müssen das Einsetzen der „Off“-Symptomatik erkennen können und entweder in der Lage sein, sich das Arzneimittel selbst zu spritzen oder über eine verantwortliche Pflegeperson verfügen, die die Injektion bei Bedarf durchführen kann.
Der Patient muss unbedingt auf Domperidon eingestellt sein, und zwar in der Regel auf dreimal täglich 20 mg seit mindestens zwei Tagen vor Therapiebeginn.
Die Einstellung auf Apomorphin soll unter den kontrollierten Bedingungen einer Spezialklinik erfolgen. Der Patient ist dabei von einem in der Behandlung des Morbus Parkinson erfahrenen Arzt (z. B. einem Neurologen) zu überwachen. Die Therapie des Patienten mit Levodopa, mit oder ohne Dopamin-Agonisten, ist vor Beginn der Behandlung mit Apomorphin-Archimedes zu optimieren.
Bestimmung der Schwellendosis
Die für den einzelnen Patienten angemessene Dosis ist durch ein schrittweises Dosierungsschema zu ermitteln. Folgendes Schema wird vorgeschlagen:
Der Patient erhält während einer hypokinetischen oder „Off“-Phase 1 mg Apomorphinhydrochlorid(0,1 ml), also ca. 15 bis 20 Mikrogramm/kg, als subkutane Injektion und wird anschließend 30 Minuten auf eine motorische Reaktion hin beobachtet.
Wird kein bzw. ein lediglich unzureichendes Ansprechen erreicht, kann nach mindestens 40 Minuten eine zweite Dosis von 2 mg Apomorphinhydrochlorid (0,2 ml) subkutan appliziert und der Patient weitere 30 Minuten auf eine entsprechende Reaktion hin beobachtet werden.
Die Dosierung kann durch schrittweise Injektionen im Abstand von jeweils mindestens 40 Minuten so lange gesteigert werden, bis eine entsprechende motorische Reaktion erreicht wird.
Festlegung der Behandlung
Sobald die entsprechende Dosis festgelegt ist, kann bei den ersten Anzeichen einer „Off“-Phase eine einzelne subkutane Injektion in das untere Abdomen oder in die Außenseite des Oberschenkels verabreicht werden. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Resorption an verschiedenen Injektionsstellen beim selben Patienten unterschiedlich ist. Daher ist der Patient über die nächste Stunde hinsichtlich der Qualität des Ansprechens auf die Behandlung zu beobachten. Je nach der Reaktion des Patienten kann die Dosierung entsprechend geändert werden.
Die optimale Dosierung von Apomorphinhydrochlorid ist interindividuell unterschiedlich, bleibt aber nach erfolgter Einstellung bei einem bestimmten Patienten relativ konstant.
Vorsichtsmaßnahmen bei fortgesetzter Behandlung
Die Tagesdosis von Apomorphin-Archimedes weist erhebliche interindividuelle Unterschiede auf und liegt normalerweise zwischen 3 mg und 30 mg; diese wird in Form von 1 bis 10, manchmal sogar 12 Injektionen täglich verabreicht.
Es wird empfohlen, eine Tagesgesamtdosis von 100 mg Apomorphinhydrochlorid und bei den einzelnen Bolusinjektionen eine Dosis von 10 mg nicht zu überschreiten.
In klinischen Studien war es in der Regel möglich, die Levodopa-Dosis etwas zu reduzieren; dieser Effekt fällt jedoch individuell recht unterschiedlich aus und ist von einem erfahrenen Arzt sorgfältig zu überwachen.
Sobald die Behandlung festgelegt ist, kann Domperidon bei manchen Patienten schrittweise reduziert werden. Es kann aber nur bei wenigen Patienten völlig darauf verzichtet werden, ohne dass es zu Erbrechen oder Hypotonie kommt.
Kontinuierliche Infusion
Patienten, die in der Einstellungsphase zwar mit einer guten „On“-Reaktion ansprechen, aber mit intermittierenden Injektionen insgesamt noch keine zufriedenstellende Kontrolle der Symptome erreichen oder viele und häufige Injektionen (mehr als 10 pro Tag) benötigen, können nach folgendem Schema mittels einer Minipumpe und/oder Spritzenpumpe auf eine kontinuierliche subkutane Infusion ein- oder umgestellt werden:
Die kontinuierliche Infusion wird mit einer Rate von 1 mg Apomorphinhydrochlorid (0,1 ml) pro Stunde begonnen und dann je nach individuellem Ansprechen gesteigert. Die Steigerungen der Infusionsrate sollen 0,5 mg pro Stunde in Abständen von mindestens 4 Stunden nicht überschreiten. Die stündlichen Infusionsraten können zwischen 1 mg und 4 mg (0,1 ml und 0,4 ml), entsprechend 0,015 – 0,06 mg/kg/h, liegen. Die Infusion sollte auf die Wachphase beschränkt sein.. Außer bei schweren Symptomen während der Nacht wird von 24-Stunden-Infusionen abgeraten. Eine Toleranzentwicklung gegenüber der Therapie bleibt anscheinend aus, so lange über Nacht eine behandlungsfreie Zeit von mindestens 4 Stunden eingehalten wird. Auf jeden Fall ist die Infusionsstelle alle 12 Stunden zu wechseln.
Die oben angegebenen Mengen beziehen sich auf unverdünntes Apomorphin-Archimedes. Die zu infundierenden Mengen sind je nach der vor der Anwendung vorgenommenen Verdünnung anzupassen.
Bei Bedarf und nach ärztlicher Anweisung müssen sich die Patienten zusätzlich zur kontinuierlichen Infusion gegebenenfalls noch intermittierende Bolusgaben über das Pumpensystem verabreichen.
Während der kontinuierlichen Iinfusion kann eine Reduktion der Dosierung anderer Dopamin-Agonisten erwogen werden.
Kinder und Jugendliche
Apomorphin-Archimedes ist bei Kindern und Jugendlichen bis zu 18 Jahren kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3).
Ältere Patienten
Ältere Menschen sind in der Gruppe der Patienten mit Morbus Parkinson häufig vertreten und stellen einen hohen Anteil der in klinischen Studien mit Apomorphin untersuchten Patienten. Die Therapie älterer Menschen mit Apomorphin unterschied sich nicht von der jüngerer Patienten.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion kann ein Dosierungsschema ähnlich dem für Erwachsene und ältere Patienten empfohlenen angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).
FI 4.3 Gegenanzeigen
Bei Patienten mit Atemdepression, Demenz, Psychosen oder Leberinsuffizienz.
Die intermittierende Behandlung mit Apomorphin ist nicht geeignet für Patienten, die auf Levodopa mit einer „On“-Reaktion ansprechen, welche mit ausgeprägten Dyskinesien oder Dystonien einhergeht.
Apomorphin-Archimedes darf Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Apomorphin oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels nicht verabreicht werden.
Apomorphin ist bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren kontraindiziert.
FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Bei Patienten mit Nieren-, Lungen- oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie bei Patienten, die zu Übelkeit und Erbrechen neigen, darf Apomorphin nur mit Vorsicht angewendet werden.
Bei älteren und/oder geschwächten Patienten ist zu Beginn der Therapie besondere Vorsicht geboten.
Da Apomorphin insbesondere in hoher Dosis das QT-Intervall möglicherweise verlängern kann, ist bei der Behandlung von Patienten mit einem Risiko für Torsades de Pointes Vorsicht geboten.
Da Apomorphin selbst bei Vorbehandlung mit Domperidon zu Blutdruckabfall führen kann, ist bei Patienten mit vorbestehenden Herzkrankheiten und bei Patienten, die mit vasoaktiven Arzneimitteln, wie z. B. Antihypertensiva, behandelt werden, Vorsicht geboten, vor allem bei Patienten mit vorbestehender orthostatischer Hypotonie.
Apomorphin geht mit lokalen subkutanen Wirkungen einher. Diese lassen sich in manchen Fällen durch Rotation der Injektionsstellen oder möglicherweise auch durch den Einsatz von Ultraschall (sofern vorhanden) in Bereichen mit Knötchen und Verhärtungen mindern.
Apomorphin-Archimedes enthält Natriummetabisulfit, das in seltenen Fällen schwere allergische Reaktionen und Bronchospasmen auslösen kann. Es enthält außerdem Natrium in einer Konzentration von weniger als 1 mmol (23 mg) pro ml, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.
Bei mit Levodopa und Apomorphin behandelten Patienten wurde über hämolytische Anämie berichtet. Wie bei Levodopa sind bei gleichzeitiger Anwendung von Apomorphin regelmäßige Blutbildkontrollen angezeigt.
Vorsicht ist geboten bei der Kombination von Apomorphin mit anderen Arzneimitteln, insbesondere solchen mit geringer therapeutischer Breite (siehe Abschnitt 4.5).
Bei vielen Patienten mit fortgeschrittenem Morbus Parkinson bestehen gleichzeitig neuropsychiatrische Probleme. Es gibt Hinweise darauf, dass neuropsychiatrische Störungen bei manchen Patienten durch Apomorphin verstärkt werden können. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Apomorphin bei diesen Patienten eingesetzt wird.
Apomorphin wurde mit Somnolenz in Zusammenhang gebracht, und andere Dopamin-Agonisten können insbesondere bei Patienten mit Morbus Parkinson mit plötzlichen Schlafattacken einhergehen. Die Patienten sind darüber zu informieren und anzuweisen, während der Behandlung mit Apomorphin bei der aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und beim Bedienen von Maschinen Vorsicht walten zu lassen. Patienten, bei denen es bereits zu Somnolenz gekommen ist, dürfen kein Fahrzeug führen und keine Maschinen bedienen. Darüber hinaus kann eine Reduktion der Dosierung oder ein Abbruch der Therapie erwogen werden.
Über pathologisches Spielen, Libidosteigerung und Hypersexualität wurde bei Patienten berichtet, die wegen Morbus Parkinson mit Dopamin-Agonisten, darunter auch Apomorphin, behandelt wurden.
ACHTUNG: Apomorphin darf nicht auf Kleidung oder Haushaltsoberflächen und -textilien verschüttet werden, da sich damit benetzte Stellen grün verfärben können.
FM 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Es wird empfohlen, die Anwendung von Apomorphin zusammen mit anderen Arzneistoffen, die bekanntermaßen das QT-Intervall verlängern, zu vermeiden.
Für die Behandlung mit Apomorphin in Frage kommende Patienten erhalten so gut wie immer gleichzeitig weitere Arzneimittel gegen Morbus Parkinson. Zu Beginn der Therapie mit Apomorphin ist der Patient auf ungewöhnliche Nebenwirkungen oder Anzeichen einer Wirkungsverstärkung zu überwachen.
Neuroleptika können antagonistisch wirken, wenn sie zusammen mit Apomorphin eingesetzt werden. Eine mögliche Wechselwirkung besteht zwischen Clozapin und Apomorphin, jedoch kann Clozapin auch angewendet werden, um die Symptome neuropsychiatrischer Komplikationen zu mindern.
Wenn Neuroleptika bei Patienten mit Morbus Parkinson eingesetzt werden müssen, die mit Dopamin-Agonisten behandelt werden, kann bei Verabreichung mit Hilfe einer Minipumpe und/oder Spritzenpumpe eine schrittweise Reduktion der Apomorphin-Dosis erwogen werden (bei abruptem Absetzen einer dopaminergen Therapie wurde selten über Symptome berichtet, die auf ein malignes neuroleptisches Syndrom hindeuteten).
FL 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Zur Anwendung von Apomorphin bei Schwangeren liegen keine Erfahrungen vor.
Tierexperimentelle Reproduktionsstudien weisen zwar auf keine
teratogenen Wirkungen hin, doch können bei Ratten maternaltoxische
Dosen zu Atemversagen bei den neugeborenen Jungtieren
führen.
Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht
bekannt (siehe Abschnitt 5.3).
Apomorphinhydrochlorid darf nicht während der Schwangerschaft angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Apomorphin in die Muttermilch übergeht. Es ist eine Entscheidung zu treffen, ob weiter gestillt/abgestillt oder die Behandlung mit Apomorphin fortgesetzt/abgesetzt werden soll, wobei der Nutzen des Stillens für das Kind und der Nutzen von Apomorphin für die Frau zu berücksichtigen sind.
FQ 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Patienten, bei denen es unter der Behandlung mit Apomorphin zu Somnolenz und/oder plötzlichen Schlafattacken kommt, müssen angewiesen werden, von der aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder von Tätigkeiten (z. B. dem Bedienen von Maschinen), bei denen ein eingeschränktes Reaktionsvermögen sie oder andere dem Risiko für schwerwiegende Verletzungen oder Tod aussetzen könnte, so lange abzusehen, bis es zu keinen wiederkehrenden Attacken und keiner Somnolenz mehr kommt (siehe Abschnitt 4.4).
FJ 4.8 Nebenwirkungen
Sehr häufig (≥ 1/10)
Häufig ( 1/100, < 1/10)
Gelegentlich ( 1/1.000, < 1/100)
Selten ( 1/10.000, < 1/1.000)
Sehr selten (< 1/10.000)
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Systemorganklasse |
Häufigkeit |
Unerwünschtes Ereignis |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems |
Gelegentlich |
Hämolytische Anämie und Thrombozytopenie wurden bei mit Apomorphin behandelten Patienten berichtet. |
Selten |
Eosinophilie trat während der Behandlung mit Apomorphinhydrochlorid selten auf. |
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Erkrankungen des Immunsystems |
Selten |
Durch das enthaltene Natriummetabisulfit können allergische Reaktionen (einschließlich Anaphylaxie und Bronchospasmus) auftreten. |
Psychiatrische Erkrankungen |
Häufig |
Neuropsychiatrische Störungen sind bei Parkinson-Patienten häufig. Apomorphin darf bei diesen Patienten nur mit besonderer Vorsicht angewendet werden. Neuropsychiatrische Störungen (einschließlich vorübergehender leichter Verwirrtheitszustände und optischer Halluzinationen) sind während der Therapie mit Apomorphinhydrochlorid aufgetreten. |
Nicht bekannt |
Es wurde berichtet, dass Patienten, die zur Therapie des Morbus Parkinson mit Dopamin-Agonisten, einschließlich Apomorphin, insbesondere in hohen Dosierungen behandelt wurden, Anzeichen von pathologischem Spielen, Libidosteigerung und Hypersexualität aufwiesen, die sich bei Dosisreduktion oder nach Beendigung der Behandlung im Allgemeinen wieder zurückbildeten. |
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Erkrankungen des Nervensystems |
Häufig |
Vorübergehende Sedierung kann zu Beginn der Therapie bei jeder Dosis von Apomorphin hydrochlorid auftreten; diese Erscheinung bildet sich in der Regel in den ersten Wochen zurück. Apomorphin geht mit Somnolenz einher. Über Schwindel / Benommenheit wurde ebenfalls berichtet. |
Gelegentlich |
Apomorphin kann während „On“-Phasen Dyskinesien auslösen, die bei manchen Patienten schwer sein können und in wenigen Fällen einen Therapieabbruch bedingen können. |
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Gefäßerkrankungen |
Gelegentlich |
Eine orthostatische Hypotonie kommt gelegentlich vor und ist in der Regel vorübergehend (siehe Abschnitt 4.4). |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums |
Häufig |
Unter der Therapie mit Apomorphin wurde über Gähnen berichtet. |
Gelegentlich |
Über Atembeschwerden wurde berichtet. |
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Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts |
Häufig |
Übelkeit und Erbrechen, insbesondere zu Beginn der Behandlung mit Apomorphin, in der Regel infolge des Absetzens von Domperidon (siehe Abschnitt 4.2). |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes |
Gelegentlich |
Über lokale und generalisierte Hautausschläge wurde berichtet. |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort |
Sehr häufig |
Bei den meisten Patienten kommt es insbesondere bei kontinuierlicher Anwendung zu Reaktionen an der Injektionsstelle. Dazu können subkutane Knötchen, Verhärtungen, Rötungen, Druckschmerz und Pannikulitis gehören. Zu verschiedenen anderen lokalen Reaktionen (wie Reizung, Juckreiz, Hämatombildung und Schmerzen) kann es ebenfalls kommen. |
Gelegentlich |
Über Nekrosen und Ulzerationen an der Injektionsstelle wurde berichtet. |
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Nicht bekannt |
Über periphere Ödeme wurde berichtet. |
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Untersuchungen |
Gelegentlich |
Unter Apomorphin wurde über positive Coombs-Tests berichtet. |
FO 4.9 Überdosierung
Es gibt nur wenig klinische Erfahrungen mit der Überdosierung von Apomorphin bei dieser Art der Anwendung. Symptome einer Überdosierung können empirisch wie nachfolgend vorgeschlagen behandelt werden:
Übermäßiges Erbrechen kann mit Domperidon behandelt werden.
Atemdepression kann mit Naloxon behandelt werden.
Blutdruckabfall: Es sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen, z. B. Höherstellung des Fußendes des Bettes.
Bradykardie kann mit Atropin behandelt werden.
FF 5. Pharmakologische Eigenschaften
F1 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Dopaminerge Mittel; Dopamin-Agonisten
ATC-Code: N04B C07
Apomorphin ist ein direktes Stimulans der Dopaminrezeptoren. Obwohl es Eigenschaften sowohl von D1- als auch von D2-Rezeptor-Agonisten besitzt, hat es keine Transportmechanismen oder Stoffwechselwege mit Levodopa gemein.
Obwohl die Verabreichung von Apomorphin bei intakten Versuchstieren die „Feuerungsrate“ nigrostriataler Zellen unterdrückt und in niedrigen Dosen eine Abnahme der lokomotorischen Aktivität bewirkt (wobei dies auf eine präsynaptische Hemmung der endogenen Dopaminausschüttung zurückgeführt wird), werden seine Wirkungen auf die motorischen Einschränkungen von Parkinson-Patienten wahrscheinlich durch postsynaptische Rezeptoren vermittelt. Diese biphasische Wirkung lässt sich auch beim Menschen beobachten.
F2 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Apomorphin, ein Agonist mit hoher Wirkstärke, wurde in akuten und chronischen Studien bei Parkinsonismus und anderen neurologischen Erkrankungen eingesetzt. Nach subkutaner Injektion lässt sich sein Verbleib anhand eines Zwei-Kompartiment-Modells mit einer Verteilungshalbwertszeit von 5 (± 1,1) Minuten und einer Eliminationshalbwertszeit von 33 (± 3,9) Minuten beschreiben. Das klinische Ansprechen korreliert gut mit der Apomorphin-Konzentration im Liquor. Aus der Wirkstoffresorption, Injektionsmenge, subkutanen Infusion und intravenösen Infusion kann geschlossen werden, dass Apomorphin aus dem subkutanen Gewebe rasch und vollständig resorbiert wird; dies korreliert mit dem schnellen Einsetzen der klinischen Wirkungen (4 – 12 Minuten). Ferner kann daraus geschlossen werden, dass die kurze Dauer der klinischen Wirkung der Substanz (etwa 1 Stunde) auf ihre rasche Clearance zurückzuführen ist. Die Metabolisierung von Apomorphin erfolgt zu mindestens 10 % der Gesamtdosis durch Glukuronidierung und Sulfonierung; weitere Abbauwege wurden nicht beschrieben.
F3 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Studien zur Toxizität bei wiederholter subkutaner Gabe lassen über die in anderen Abschnitten der Fachinformation bereits gemachten Angaben keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
In-vitro-Genotoxizitätsstudien zeigten mutagene und klastogene Wirkungen, die höchstwahrscheinlich auf Oxidationsprodukte von Apomorphin zurückzuführen sind. In den durchgeführten In-vivo-Untersuchungen war Apomorphin hingegen nicht genotoxisch.
Die Wirkungen von Apomorphin auf die Fortpflanzung wurden bei Ratten untersucht. Apomorphin erwies sich bei dieser Tierart zwar als nicht teratogen, doch wurde beobachtet, dass maternaltoxische Dosen zu einer Vernachlässigung der Jungen durch die Muttertiere sowie zu Atemversagen bei den Neugeborenen führen können. Kanzerogenitätsstudien wurden nicht durchgeführt.
FR 6. Pharmazeutische Angaben
F7 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Natriummetabisulfit (Ph.Eur.)
Salzsäure 37% (zur Einstellung des pH-Werts)
Natriumhydroxid 99% (zur Einstellung des pH-Werts)
Wasser für Injektionszwecke
FS 6.2 Inkompatibilitäten
Das Arzneimittel darf, außer mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
FT 6.3 Dauer der Haltbarkeit
Ungeöffnet: 2 Jahre
Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen der Ampulle: zur sofortigen Verwendung
Haltbarkeit nach Verdünnung:
Die chemische und physikalische Stabilität der mit Natriumchlorid-Injektionslösung 9 mg/ml (0,9%) oder Wasser für Injektionszwecke in Spritzen aus Polypropylen hergestellten Verdünnung wurde für 24 Stunden bei 2 – 8 °C und bei 25 °C nachgewiesen. Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort eingesetzt wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich. Sofern die Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgt, ist diese nicht länger als 24 Stunden bei 2°C bis 8°C aufzubewahren.
FX 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Nicht über 25ºC lagern.
Ampullen im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
FY 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Ampullen aus durchsichtigem, farblosem Glas Typ I mit 5 ml Injektionslösung, Packungen mit 5 Ampullen.
F4 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zurHandhabung
Nicht verwenden, wenn sich die Lösung grün verfärbt hat. Die Lösung ist vor der Verwendung auf sichtbare Veränderungen zu prüfen. Die Lösung darf nur dann verwendet werden, wenn sie klar und farblos bis blassgelb ist.
Nur zur einmaligen Anwendung. Restmengen sind zu verwerfen.
Apomorphin-Archimedes ist mit Natriumchlorid-Injektionslösung 9 mg/ml (0,9%) und Wasser für Injektionszwecke kompatibel.
FZ 7. Inhaber der Zulassung
Archimedes Pharma UK Limited
250 South Oak Way
Green Park
Reading
Berkshire
RG2 6UG
Vereinigtes Königreich
F5 8. Zulassungsnummer
79663.00.00
F6 9. Datum der Erteilung der Zulassung
[siehe Unterschrift]
F10 10. Stand der Information
...
F11 11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
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